- Papst warnt vor Missbrauch der
Medien -
- ZdK: "NPD hat keine
Existenzberechtigung!" -
- Weltsozialforum: Kirchen
für sozialverträgliche Globalisierung -
Verantwortlich:
P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan v. Kempis
Redaktion: Bettina Gabbe
Redaktionsschluss: 16.00 Uhr
AUS UNSERER BERICHTERSTATTUNG:
Vatikan:
Papst warnt vor Missbrauch der Medien
Papst Johannes Paul II. hat die Medien an ihre politische und soziale Verantwortung
erinnert. In seiner Botschaft zum katholischen Weltmedientag warnte
er vor gefhrlichem Missbrauch der Macht, die moderne Kommunikationsmittel
heute auf die ffentliche Meinung haben. Eine falsche Nutzung von
Rundfunk und Presse kann "unermesslichen Schaden" verursachen,
warnt Johannes Paul die Journalisten. Einseitige Berichterstattung
knne zu "Missverstndnissen, Vorurteilen und Konflikten"
fhren und damit Gewalt, Kriege und sogar Vlkermorde verursachen.
Stattdessen fordert der Papst die Medienschaffenden auf, durch ihre
Arbeit Vershnung unter den Vlkern und Frieden zu frdern. Ihre
mchtigen Ressourcen mssten sie nutzen, um die Einheit der Menschen
zu strken. Als positives Beispiel fr die Medienmacht nennt Johannes
Paul die Berichterstattung ber die Schden der Flutwelle in Sdasien.
Durch die rasche Verbreitung der Nachrichten aus der Katastrophenregion
seien die Hilfsmanahmen und Spendenaufrufe schnell in Gang gekommen.
Wenn es um aktive Sterbehilfe oder menschliches Klonen geht, machen
die Medien laut Kirchenoberhaupt aber nicht gengend mobil gegen
eine Aufweichung der herrschenden Gesetze. Im Gegenteil wirft er
ihnen vor, sich an einer "Verschwrung gegen das Leben"
zu beteiligen. Hauptaufgabe der Kommunikationsmittel sei es aber,
sich fr den Schutz des Lebens einzusetzen und die "Mauer der
Feindseligkeit einzureien, die unsere Welt spaltet". (rv)
Papst:
Spanier sollen an christlicher Kultur festhalten!
Papst Johannes Paul II. hat erneut die Spanier aufgerufen, an ihrer jahrhundertealten
christlichen Kultur festzuhalten und den Gefahren religiser Gleichgltigkeit
zu widerstehen. Anlass war der Ad-limina-Besuch spanischer Oberhirten
heute im Vatikan, darunter war auch der Erzbischof von Madrid, Kardinal
Antonio Mara Rouco Varela, der zugleich Vorsitzender der spanischen
Bischofskonferenz ist:
In Spanien breite sich derzeit eine Mentalitt des Laizismus aus,
beklagte Johannes Paul. Bewusst oder unbewusst fhre diese zu einer
Beschneidung der Religionsfreiheit - und knne gar in eine offene
Geringschtzung alles Religisen gipfeln. Mit Blick auf die Liberalisierungs-Plne
der sozialistischen Regierung von Ministerprsident Jos Luis Zapatero
betonte der Papst, es entspreche nicht der spanischen Tradition,
das Religise in die Privatsphre zu verbannen. Und: Man knne nicht
die Religionsfreiheit beschneiden, ohne den Menschen um eines seiner
Grundrechte zu berauben - so der ppstliche Appell. Seine besondere
Sorge gelte den Jugendlichen, die in einem Klima religiser Gleichgltigkeit
aufzuwachsen drohten. Sie haben ein Recht auf eine religise Ausbildung
und damit auf Religionsunterricht in der Schule, fordert der Pontifex.
(rv)
Trkei:
Religionsfreiheit auf Nord-Zypern wchst
Die Trkei bemht sich zusehends, den Kriterien der Europischen Union fr
eine Aufnahme in den Staatenbund zu gengen. Das betrifft auch die
Garantie der Religionsfreiheit, bei der bislang immer wieder tiefgreifende
Mngel auftraten. Auf Nordzypern betreffen die Erleichterungen fr
die Ausbung des Glaubens christliche Kirchen verschiedener Konfession.
Heinz Gstrein vom Ostkircheninstitut in Zrich berichtet. "Die
Europische Union hat letztes Jahr das trkische Nordzypern nicht
zusammen mit dem Sden der Insel aufgenommen. Das gab Anlass zu
Befrchtungen, dass so der Norden dem Christentum fr immer an den
Islam verloren geht. Ein Norden Zyperns, aus dem vor mehr als dreiig
Jahren eine Viertelmillion Griechisch-Orthodoxe, aber auch ber
zehntausend Katholiken vertrieben wurden. Die Trkische Republik
Nordzypern tut aber neuerdings alles, um ihre EU-Reife unter Beweis
zu stellen. So gestattet sie endlich den heimatvertriebenen Christen,
in ihren alten Kirchen wieder Gottesdienste zu feiern. Immer mehr
orthodoxe Gemeinden, oft mit ihren Bischfen an der Spitze, machen
davon Gebrauch. Auch den Katholiken, die meist im Mittelalter aus
dem Libanon eingewanderte Maroniten sind, wird mit diesem Festtagstourismus
erstmals seit langem eine zumindest vorbergehende Heimkehr zu den
Pfarrkirchen und Wallfahrtsorten ihrer verlassenen Drfer in Nordzypern
ermglicht." (rv)
Brasilien:
"Brot fr die Welt" fordert sozialvertrgliche Globalisierung
"Brot fr die Welt" will sich bei dem bermorgen in Porto Alegre
in Brasilien beginnenden Weltsozialforum fr eine sozialvertrgliche
Globalisierung einsetzen. Whrend die Kirchen gemeinsam beim Weltwirtschaftsforum
im schweizerischen Davos fr mehr soziale Gerechtigkeit in Industrie
und Handel demonstrieren, fordert "Brot fr die Welt"
in Porto Alegre, das Recht auf Wasser international festzuschreiben.
Ute Dilg von der evangelischen Hilfsorganisation: "Generell
geht es darum, dass wir fordern, dass die Globalisierung, die ja
nicht aufzuhalten ist, nach sozialstaatlichem Muster vor sich geht.
Denn viele Menschen fallen einfach durchs Raster auf der ganzen
Welt. Einige bereichern sich, fr andere bleibt gar nichts mehr
brig. Und uns ist es eben wichtig, dass die wirtschaftlich-sozialen
und kulturellen Rechte strker Bercksichtigung finden bei der Globalisierung.
Da nehme ich mal das Beispiel Wasser: Konkret geht es in Porto Alegre
darum, zu diskutieren, ob es ntig ist, das Recht auf Wasser, was
ja eigentlich keines der wirtschaftlich-sozialen, kulturellen Rechte
ist, in einer Frischwasser-Konvention festzuhalten. Es gibt ja verschiedene
Konventionen zu verschiedenen Menschenrechten. Und ob es ntig ist,
auch zum Thema Wasser eine Konvention zu entwickeln, um eben das
Recht auf Wasser fr alle Menschen noch strker zu verankern."
(rv)
DIE
NACHRICHTEN:
Europa
Deutschland
Als "Skandal und Schande" hat der Prsident des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, das Verhalten
der NPD-Abgeordneten im Schsischen Landtag gewertet. Die Beleidigung der Opfer
des Nationalsozialismus durch die Politiker zeige auch dem letzten
Zweifler, wie berechtigt das Verbotsverfahren der Partei gewesen
sei. Die NPD stehe nicht auf dem Boden der freiheitlichen und demokratischen
Verfassung und habe deshalb keine Existenzberechtigung, sagte Meyer
heute in Bonn. (kna)
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hat Plnen fr eine
kumenische Eucharistiefeier eine Absage erteilt. Es knne kein
gemeinsames Abendmahl von zwei getrennten Kirchen geben, sagte er
der Bistumszeitung "Bonifatiusbote". Das entspreche nicht
dem katholischen Glauben. "Kirchengemeinschaft und Eucharistiegemeinschaft
knnen nicht voneinander getrennt werden", betonte der Bischof.
(kna)
In der Bundesrepublik nimmt die Kritik an Papst Johannes Paul
II. mit dessen wachsendem Alter ab. Vor allem junge Glubige
teilten nicht alle Auffassungen des Kirchenoberhaupts, nhmen aber
aus Respekt vor der Person und dem Amt dennoch am Weltjugendtag
teil. Das betonte der Bundesvorsitzende des Bundes der Katholischen
Jugend, Knuth Erbe in der Wochenzeitschrift "Das Parlament".
Viele Jugendliche jubelten dem Papst zu, folgten ihm aber nicht
in allem. (das parlament.de)
In Hamburg beginnt am Donnerstag die 32. St.-Ansgar-Woche.
Sie steht dieses Jahr unter dem Motto "Wir sind gekommen, ihn
anzubeten". Bis zum 6. Februar stehen verschiedene Veranstaltungen,
Vortrge und Gottesdienste auf dem Programm. Zudem ist ein Kreuzweg
um das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme vor den Toren der
Hansestadt geplant. (pm)
Vertreter von Politik und Kirche haben mit einem Gedenkgottesdienst
der Hinrichtung des ehemaligen wrttembergischen Ministerprsidenten
Eugen Bolz gedacht. Die Nationalsozialisten hatten ihn vor 60
Jahren als Widerstandskmpfer ermordet. Der baden-wrttembergische
Ministerprsident Erwin Teufel und der Bischof der Dizese Rottenburg
Stuttgart, Gebhart Frst, wrdigten Bolz als "Anhnger einer
rechtsstaatlichen Republik". (drs)
Vor der Fuball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland sucht der
Verlag Butzon & Berger Gebete. Diese sollen in einem Buch
mit dem Titel "Play&Pray" erscheinen, teilte der Verlag
in Kevelaer mit. Die Texte sollen bei dem sportlichen Groereignis
zum Nachdenken anregen. (pm)
sterreich
Der Wiener Hochschulseelsorger Konstantin Spiegelfeld hat erleichterte Zugangsbedingungen
zur Universitt fr sozial Schwache gefordert. Allen Bildungssuchenden
sollte unabhngig von ihrer sozialen oder nationalen Herkunft das
Studium ermglicht werden. Bei notwendigen Begrenzungen mssten
faire und nicht nur zahlenmige Prinzipien angewandt werden, betonte
der Hochschulseelsorger. (kap)
Italien
Ein Politiker hat den Bischfen des Landes Verfassungsbruch und Verletzung
des Konkordats vorgeworfen. Es ging dabei um das geplante Referendum zur Bioethik.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Camillo Ruini, hatte die
Bevlkerung indirekt aufgefordert, nicht an dem Referendum teilzunehmen
und es so zu Fall zu bringen. (kna)
Afrika
Sdafrika
Werbe-Kampagnen fr Kondome bringen im Kampf gegen Aids nicht weiter, dennoch
hlt die sdafrikanische Regierung daran fest. Das ist die Kritik der
Bischofskonferenz an den verantwortlichen Politikern. Allein ein
drastischer Wandel im Sexualverhalten der Menschen knne die Ausbreitung
der Krankheit stoppen, zitiert die Nachrichtenagentur "EFE"
den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Wilfried Napier.
Der Kirchenmann schlug vor, dem Beispiel Ugandas zu folgen, wo es
in fnf Jahren gelang, die Aids-Rate von 29 % auf fnf Prozent zu
senken. In Uganda habe man auf das Motto gesetzt "ndere dein
Verhalten!", erinnerte Napier. (efe)
Amerika
Sdamerika
"Der Verlust an Glubigen ist eine traurige Realitt, die uns als Seelsorger
der lateinamerikanischen Kirchen vor enorme Herausforderungen stellt." Das hat der ehemalige Vizeprsident der Ppstlichen Kommission
fr Lateinamerika, Cipriano Calderon, beklagt. Die Zahl der Katholiken
in der Region nehme immer weiter ab, sagte er nach in einem Bericht
der Missionszeitung "Eine Welt". (pm)