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Meldungen vom 23.1.2006

- Papst erläutert seine Enzyklika -
- Ex-Weltbankpräsident fordert mehr Zusammenarbeit bei der Armutsbekämpfung -
- Bischof Mixa kritisiert Köhlers familienpolische Äußerungen -



Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Bettina Gabbe
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst erklärt Enzyklika
Papst Benedikt XVI. hat heute vor Teilnehmern an einem Caritas-Kongress im Vatikan die Zielsetzungen seiner am Mittwoch erscheinenden ersten Enzyklika erläutert. Ausgehend von einem heute vielfach missverständlich gebrauchten Begriff von Liebe wolle er in dem Lehrschreiben mit dem Titel "Deus caritas est" (Gott ist Liebe) an die ursprüngliche christliche Bedeutung des Wortes erinnern: "Das Wort ‚Liebe’ ist heute so verbraucht, abgenutzt und missbraucht, dass man fast fürchtet, es auszusprechen. Wir müssen es reinigen und ihm wieder seinen ursprünglichen Glanz verleihen. Auf den ersten Blick könnte die Enzyklika den Eindruck erwecken, dass sie in zwei lose Blöcke auseinander fällt: einen ersten theoretischen über das Wesen der Liebe und einen zweiten über kirchliche Barmherzigkeit, über karitative Organisationen. Mich hat aber gerade die Einheit der beiden Themen interessiert, die nur dann richtig zu begreifen sind, wenn sie als ein einziges gesehen werden." (rv)

Schweiz: Caritasverbände wollen Zusammenarbeit im Kampf gegen Aids verstärken
Die internationalen Caritas-Verbände wollen im Kampf gegen Aids ihre Zusammenarbeit untereinander und mit anderen Hilfsorganisationen verbessern. Die ernorme Verbreitung der Immunschwächekrankheit macht neue Ansätze nötig, betonte der Generalsekretär von Caritas International Duncan McClaren bei einer Tagung zum Thema Aids in Genf: "Wir befinden uns in einer neue Phase mit HIV, denn die Zahl der betroffenen Menschen ist mittlerweile auf 60 Millionen angestiegen. Immer noch infizieren sich jährlich fünf Millionen Menschen mit dem Virus. Das hat natürlich Folgen für die Kinder, es gibt 22 Millionen Aids-Waisen weltweit Das gehört zu den horrenden Auswirkungen auf Haushalte, Familien und sogar ganze Wirtschaftssysteme. Wir haben unseren Kollegen von anderen katholischen Hilfsorganisationen vorgeschlagen, unsere Arbeit wesentlich stärker zu koordinieren, denn wir haben zwar gute Arbeit geleistet, aber jeder für sich. Wir müssen auch effizienter mit dem UN-System und anderen Institutionen wie dem Weltaids-Fonds und UN-Aids zusammenarbeiten. Und wir müssen eine neue Strategie entwickeln, wie wir mit der Epidemie umgehen." (rv)

Serbien: Nach dem Tod von Rugova
Ibrahim Rugova ist tot: Der Präsident des Kosovo starb in einem kritischen Moment für die serbische Provinz, in der ethnische Albaner die überwältigende Mehrheit stellen. Jesuitenpater Walter Happel ist der Gründer einer multiethnischen Schule im Kosovo. Pater Happel zu Radio Vatikan: "Die Menschen im Kosovo sind geschockt, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Denn Rugova war eine allgemein akzeptierte Ikone, die die untereinander - man muss schon sagen: verfeindeten - Parteien zusammengehalten hat... Kosovo muss unabhängig werden - diesem Traum hängt man nach, da gibt es unter Kosovaren nichts zu diskutieren. Serbien hat sicher kein Interesse, das Kosovo ziehen zu lassen, da ja in Serbien ein starker Mythos propagiert wird, der das Kosovo als die Wiege des Serbentums sieht... Aber man muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung keine Serben sind." (rv)

Unser Audio-Dossier: Ein ausführliches Gespräch (7 min) mit Pater Happel über das Kosovo, seine Aussichten auf Unabhängigkeit und über seine multiethnische Schule...

Elfenbeinküste: "Problem der Bevormundung"
In der Wirtschaftsmetropole Abidjan in Elfenbeinküste hat sich die Lage nach vier Tagen gewaltsamer Proteste gegen die UN-Friedenstruppe beruhigt. Präsident Laurent Gbabgo rief Anhänger zu einem Ende der Ausschreitungen auf, nachdem der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Sanktionen gedroht hatte. Doch die politische Lage in dem westafrikanischen Staat bleibt schwierig, meint der Generalsuperior der Pallottiner in Rom, Friedrich Kretz, der soeben von einer Reise in die Elfenbeinküste zurückgekehrt ist: "Es scheint mir, dass die Elfenbeinküste in einer politischen Phase ist, in der die Zeit der Kolonialisierung abgestreift wird. Das ist ein Kampf innerhalb des Landes nach der politischen Stellung und des Gewinnens der Leute. Auf der anderen Seite gibt es im Volk eine Haltung: Wir müssen selber unser Leben in die Hand nehmen und ohne ständig bevormundet zu werden von außen."
UN-Vermittler hatten dazu aufgerufen, das ivorische Parlament aufzulösen, dessen Mandat Mitte Dezember abgelaufen war. Präsident Gbagbo wollte die Legislaturperiode ohne Wahlen verlängern. Auch innerhalb von dessen Regierung herrscht nicht nur Einigkeit. Dazu meint der Pallottiner Kretz: "Im Regierungsteil gibt es auch noch mal unterschiedliche Strömungen. Jeder versucht für die Zukunft sich seinen Platz zu erobern. Es gibt keine Klarheit! Dabei werden die so genannten Patrioten – so nennt sich die Gruppe, in der sehr viele Jugendliche zu finden sind – aufgebracht gegenüber dem politischen Wirken der UNO und generell der Weißen." (rv)

Was ist eine Enzyklika?
Am Mittwoch kommt sie also - die erste Enzyklika von Benedikt XVI. "Deus Caritas est" wird sie heißen und aus zwei Teilen bestehen. Doch was ist eine Enzyklika denn nun eigentlich genau?
Enzykliken sind päpstliche Lehrschreiben, die in verbindlicher Weise Stellung nehmen zu grundlegenden theologischen, pastoralen und gesellschaftlich relevanten Fragen. Der Begriff kommt vom griechischen "enkyklios" und bedeutet "im Kreis laufend." Enzykliken wenden sich also in der Regel an die ganze Kirche, meist an die Bischöfe. Seit 1959 oft auch an die Geistlichen, die Gläubigen und sogar "an alle Menschen guten Willens" (so zuerst Papst Johannes XXIII. im Jahre 1963 in seiner Friedensenzyklika "Pacem in terris"). Meistens entspricht der Name der Enzyklika den ersten zwei bis drei Worten des Textes, die den Inhalt der Enzyklika anklingen lassen.
Enzykliken sind schon im 4. Jahrhundert als kirchliches Rundschreiben belegt. Aber erst seit Benedikt dem XIV. (Mitte des 18. Jahrhunderts) haben sie sich immer mehr zu einem Instrument der Leitung in der Kirche entwickelt. Die Texte sind Ausdruck der obersten Lehrgewalt des Papstes, und wollen – so eine Definition Pius XII. – ein "Urteil über bislang umstrittene Fragen aussprechen …die der freien Erörterung der Theologen entzogen" sind. Trotzdem sind sie nicht im eigentlichen Sinne unfehlbar. Da sie Antworten auf Fragen der Zeit geben, entwickelt sich die päpstliche Lehrverkündigung auch weiter, wie man zum Beispiel an den sieben großen Sozialenzykliken ablesen kann, angefangen bei Rerum novarum Leos XIII. im Jahre 1891 bis zur Enzyklika von Johannes Paul. II "Centesimus annus" aus dem Jahr 1991.
Berühmtheit hat die 1937 in deutscher Sprache veröffentlichte Enzyklika "Mit brennender Sorge" erlangt, mit der sich Papst Pius XI. gegen die nationalsozialistische Ideologie wendete. Papst Johannes Paul II. hat während seiner 24jährigen Amtszeit 14 Enzykliken verfasst. Seine letzte Enzyklika aus dem Jahre 2003 trägt den Titel "Ecclesia de Eucharistia". Auch wenn Enzykliken keine Regierungserklärungen sind, so ist die erste Enzyklika eines Pontifikats oft programmatischen Inhalts. (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der ehemalige Präsident der Weltbank, James Wolfensohn, hat eine engere Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatlichen Organisationen bei der Bekämpfung der Armut angeregt. Ohne den Beitrag der Kirchen wäre eine Verringerung der Verschuldung von Entwicklungsländern nicht möglich gewesen, sagte er beim Caritas-Kongress im Vatikan. Die Kirche könne vor allem für Kontinuität bei der Hilfe für arme Länder sorgen. Unter Wolfensohns Leitung führte die Weltbank in rund 120 Ländern zwischen 1995 und 2005 Initiativen durch. zur Reduzierung der Schuldenlast, umweltverträglicher Entwicklung und im Kampf gegen Korruption. (ansa)

Europa

Deutschland
Islamische Verbände in der Bundesrepublik drängen auf eine Rücknahme des baden-württembergischen Einbürgerungstests. Der Fragebogen sei verfassungswidrig, diskriminierend und integrationsschädlich, betonten Vertreter des Zentralrats der Muslime in Deutschland, des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Baden-Württemberg. Der Leitfaden sei Ausdruck einer hilflosen Politik. Er zeige, dass Muslime in Deutschland immer noch nicht als Bürger respektiert würden. (kna)
Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat Kritik an der familienpolitischen Grundsatzrede von Bundespräsident Horst Köhler geübt. Der Ehe- und Familienbegriff dürfe nicht relativiert werden, indem er mit anderen Formen menschlichen Zusammenlebens und zwischenmenschlicher Solidarität politisch auf eine Stufe gestellt werde. Köhler hatte die Auffassung vertreten, dass die Vorbereitung von Kindern auf das Leben und die Verwirklichung partnerschaftlicher Lebensentwürfe in der Ehe, aber auch in nicht-ehelichen und gleichgeschlechtlichen Familien, in Patchwork- oder Einelternfamilien gelingen könne. Mixa betonte hingegen, ausschließlich die Ehe stehe unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. (pm)
Unter dem Leitwort "Welt-Kirche. Solidarisch denken, fühlen, handeln" beginnt am kommenden Donnerstag. die 33. St. Ansgar-Woche der katholischen Kirche in Hamburg. Bis zum 5. Februar sind Gespräche und Vorträge, Gottesdienste und Kulturveranstaltungen geplant. Den Eröffnungsgottesdienst feiert Erzbischof Werner Thissen am Sonntag, in der Domkirche St. Marien. Zu den Teilnehmern der St. Ansgar-Woche in der Diaspora-Diözese gehört der Bischof von Gnesen, der eine Vesperliturgie in einer evangelischen Kirche halten wird. (pm)
Der Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken findet dieses Jahr wieder in Fulda statt, und zwar vom 16. bis 18. Juni. Das kündigte Forums-Vorsitzender Hubert Gindert im bayerischen Kaufering an. Das im Jahr 2000 gegründete Forum versteht sich als Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken". Erstmals soll es ein eigenes Jugendprogramm geben, um den Impuls des Weltjugendtags (WJT) im vergangenen August in Köln weiter zu tragen. (kna)
Italien
Der Erzbischof von Florenz, Kardinal Ennio Antonelli, hat in einem "Brief an die Familien" davor gewarnt, das Christentum aus einem fälschlichen Begriff von Laizität des Staates heraus zu ignorieren und in den Privatbereich abzudrängen. Scharfe Kritik übte er insbesondere an der Streichung von Weihnachtsfeiern an  mehreren Schulen in der Toskana wegen der Präsenz andersgläubiger Schüler. Statt christliche Feste zu leugnen, sollten zugleich Feste anderer Religionen in der Schule begangen werden, schreibt der Erzbischof an die Familien. Denn in einer pluralistischen Gesellschaft müssten die Bürger voneinander wissen, woran sie glauben, und sich wechselseitig respektieren. (kap)

Portugal
Die katholische Kirche von Lissabon hat dem Moskauer russisch-orthodoxen Patriarchat ein historisches Gotteshaus in der Alfama, dem ältesten Stadtteil, übergeben. Die feierliche Übergabe fand im Rahmen der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen statt. Weihbischof Tomaz da Silva Nunez verwies dabei für das katholische Patriarchat Lissabon auf die zunehmende Zahl russisch-orthodoxer Einwanderer vor allem aus der Ukraine und aus Weißrussland, die in Portugal Arbeit suchten. (rv/kna)

Afrika

Ägypten
In einem Dorf in der Nähe von Luxor ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Moslems und Christen gekommen. Eine Gruppe von Moslems protestierte ägyptischen Presseberichten zufolge zunächst gegen die Nutzung eines Gebetsraums durch Christen neben einer Kirche. Nachdem die Christen dort eine Glocke und ein Kreuz angebracht hatten, kam es zu Ausschreitungen, als mehrere Moslems versuchen, die christlichen Symbole gewaltsam zu entfernen. Dabei wurden 17 Menschen verletzt. In dem betroffenen Dorf leben rund 3.500 Christen und 400 Moslems. (idea)

Nahost

Irak
Anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen hat der Papst Hindernisse und Schwierigkeiten bei der Ökumene als Herausforderung bezeichnet, die die Gläubigen eher anspornen als entmutigen sollten. Ein Beispiel für funktionierende Ökumene jenseits der Schärfung der Profile einzelner Kirchen, die den Dialog erschweren, ist die Zusammenarbeit der chaldäischen und assyrischen Kirchen aus dem Irak weltweit, sagt der Vertreter der katholischen Chaldäer in Rom, Philip Najim: "Die chaldäische und die assyrische Kirche im Irak haben viel gemeinsam, den sie haben sich aus der gleichen Tradition und liturgischen Sprache heraus entwickelt. Wir teilen noch heute die liturgischen Texte. Überall in der Welt können assyrische und chaldäische Christen in die Kirchen der jeweils anderen gehen, denn nach einer Ökumene-Erklärung können wir gemeinsam am Abendmahl teilnehmen. Das ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Einheit zwischen diesen beiden Kirchen." (rv)

Asien

Indien
Premierminister Manmohan Singh und sein Innenminister wollen sich um das Ende religiös motivierter Übergriffe bemühen. Das kündigten sie nach Agenturmeldungen bei einer Begegnung mit Kirchenvertretern an. Seit Jahren kommt es immer wieder zu blutigen Übergriffen militanter Hindus auf Christen und andere religiöse Minderheiten. Die bis vor zwei Jahren regierende national-hinduistische Bharatiya Janata Partei (BJP) unterstützte extremistische Gruppen, die Missionare ermordeten und Kirchen anzündeten. Einen Schwerpunkt der Unruhen bildet der westliche Bundesstaat Gujarat, wo an Weihnachten 1998 36 Dorfkirchen angegriffen und im Jahr 2002 rund 1.000 Moslems umgebracht wurden. (idea)
Pakistan
Die Polizei hat einen Islamisten verhaftet, der gemeinsam mit mehreren Komplizen einen Christen zu Tode gefoltert hat. Der islamische Geistliche hatte vor knapp zwei Jahren einen jungen Katholiken mit Gewalt zur Konversion zum Islam bewegen wollen, der an den Folgen der Misshandlungen starb. (asia-news)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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