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Meldungen vom 8.1.2007

- Polit-Rede des Papstes an Diplomaten -
- "Skandal des Hungers" ist inakzeptabel -
- Polens Kirche weiter unter Schock -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Papst: Große Rede an Diplomaten
Zum Respekt vor der menschlichen Person hat der Papst in einer großen Rede vor Diplomaten aufgerufen. Bei seiner Neujahrsaudienz für die am Vatikan akkreditierten Vertreter von mehr als 150 Staaten meinte er, der Weg zum Frieden führe über den Respekt des Menschen. Wörtlich meinte Benedikt XVI.: "Ja, es kann eine gute Zukunft geben, wenn wir für den Menschen zusammenarbeiten."
Hier Auszüge aus der großen Polit-Rede in unserer eigenen Übersetzung:
Hunger, Entwicklung. "Wie könnten wir nicht an die Millionen Menschen denken, vor allem Frauen und Kinder, die kein Wasser, keine Nahrung, kein Obdach haben? Der Skandal des Hungers, der sich offenbar verschärft, ist inakzeptabel in einer Welt, die genug Güter, Wissen und Mittel hätte, um ihm ein Ende zu setzen. Wir sollten unsere Lebensweise ändern, die strukturellen Gründe beseitigen, die zu Fehlfunktionen in der Weltwirtschaft führen, und die Wachstums-Modelle korrigieren, die offenbar nicht den Respekt vor der Umwelt und einer integralen menschlichen Entwicklung für heute und vor allem  für morgen garantieren können. Ich rufe erneut die Verantwortlichen der reicheren Nationen dazu auf, das Nötige zu tun, damit die ärmeren Länder ... von den Früchten der Güter profitieren können, die ihnen gehören. Von diesem Standpunkt aus ist es beunruhigend, dass die internationale Gemeinschaft mit ihren Versprechen der letzten Jahre im Rückstand ist."
Abrüstung, humanitäre Krisen. "In Sachen Abrüstung zeigen sich immer mehr Symptome einer fortschreitenden Krise. Das hängt u.a. mit dem Anstieg der Militärausgaben auf Weltebene zusammen. Die Fragen der Sicherheit, die durch den Terrorismus verschlimmert werden, ... sollten mit einer globalen und vorausschauenden Strategie angegangen werden. Was die humanitären Krisen betrifft, will ich bemerken, dass die Organisationen, die sie zu lösen versuchen, mehr Unterstützung brauchen ... Es ist illusorisch, zu glauben, dass die Migrations-Phänomene allein mit Gewalt blockiert oder kontrolliert werden könnten."
Europäische Union. "Kurz vor den Feiern zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge ist mir ein Punkt hinsichtlich des Verfassungsvertrags wichtig. Ich wünsche, dass die fundamentalen Werte, die die Basis der Menschenwürde ausmachen, voll geschützt werden ... Außerdem kann man nicht absehen vom unleugbaren christlichen Erbe des Kontinents ... Ich rufe auch alle, die in Europa der Versuchung des Terrorismus ausgesetzt sind, dazu auf, jede Aktivität in dieser Richtung aufzugeben ... Ich hoffe, dass die Balkanregion zu der Stabilität gelangt, die sich alle wünschen ... Kurz vor dem Moment, wo der Status des Kosovo entschieden wird, bittet der Heilige Stuhl alle betroffenen Beteiligten, sich um ... Weisheit, Flexibilität und Mäßigung zu bemühen."
(rv)

Hier sind weitere Kernsätze aus der Papstansprache an die Diplomaten

Polen: Der Tag nach dem Rücktritt
Polen steht noch immer unter Schock. Der Rücktritt von Stanislaw Wielgus, einem der wichtigsten Männer der katholischen Kirche, hat das Land aufgewühlt. Nach neuesten Erkenntnissen hat Wielgus jahrzehntelang mit dem kommunistischen Geheimdienst zusammengearbeitet. Der Druck auf ihn war in den vergangenen Tagen gewachsen. Der Rücktritt erfolgte gestern während des feierlichen Gottesdienstes, in dem er eigentlich ins Amt als Erzbischof von Warschau eingeführt werden sollte. Ein Bericht von Daniel Kaiser
Die Bischofskonferenz bittet die Katholiken, den Rücktritt des Warschauer Erzbischofs Stanislaw Wielgus zu akzeptieren. Der Erzbischof habe freiwillig auf sein Amt verzichtet. Ebenso bitten die Bischöfe auch die Medien, den Entschluss Wielgus` zu respektieren und den Vorfall nicht überzuinterpretieren.
Die meisten polnischen Zeitungen begrüßen die Entscheidung von Papst Benedikt, den Rücktritt von Stanislaw Wielgus als Erzbischof von Warschau anzunehmen. Überschriften von heute lauten "Der Papst hat der Kirche eine Schande erspart", "Der Umschwung kam von Rom" oder "Der Papst hat uns gerettet". Von einem "Sieg des Gewissens" spricht die rechtsgerichtete "Rzeczpospolita". "Jetzt stimmen die Begriffe wieder: Verrat heißt wieder Verrat, Mut heißt Mut und Treue Treue." Nur "Nasz Dziennik", das dem umstrittenen Radiosender "Radio Maria Polen" nahesteht, spricht von einer "Hasskampagne gegen den Erzbischof" und "Medienterror". Es zitiert den Bischof von Drohiczyn mit den Worten: "Man wollte ihn lynchen". Die "Gazeta Wyborcza" sieht Mängel in der Kommunikation zwischen der polnischen Kirche und dem Vatikan: "Die ganze Institution hat eine schlechte Entscheidung getroffen und sich erst spät davon zurückgezogen." (rv/kna/diverse)

Vatikan: "Wusste nicht alles"
In italienischen Zeitungen nehmen Berichte und Kommentare zum Rücktritt des Warschauer Erzbischofs Stanislaw Wielgus breiten Raum ein. Der "Corriere della Sera" behauptet, dass Wielgus dem Papst nicht die ganze Wahrheit über seine Kontakte zum kommunistischen Geheimdienst gesagt habe. Das Blatt beruft sich dabei auf eine angebliche Äußerung von Kardinal Giovanni Battista Re, dem Präfekten der Bischofskongregation. Im Moment der Nominierung von Wielgus für den Warschauer Metropoliten-Sitz habe der Vatikan "nichts" über diese Kollaboration gewusst. "la Repubblica" gibt an, Papst Benedikt habe am Samstagabend von der polnischen Regierung per Fax ein Dossier zu Wielgus in deutscher Sprache erhalten; auf dieser Grundlage habe er dann seine Entscheidung getroffen, den Rücktritt von Wielgus am Sonntagmorgen anzunehmen.
Der frühere Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls erzählt in einem "Repubblica"-Artikel, der polnische Papst Johannes Paul II. habe ihm einmal von Kontakten zum polnischen Regime berichtet. Navarro zitiert den verstorbenen Papst mit den Worten: "Das Regime hat es auch bei mir versucht." Bei einem Gespräch mit Regimevertretern habe der damalige Priester Karol Wojtyla aber nur allgemeine Weisheiten zum Besten gegeben; daraufhin habe das Regime ihn offenbar als "ungefährlich" eingestuft. Navarro betont, Johannes Paul habe ihm gegenüber auch die Notwendigkeit "der Vergebung" betont.
Der polnische Priester Adam Boniecki, ein langjähriger Weggefährte Johannes Pauls, glaubt im "Repubblica"-Interview, Papst Benedikt sei in Sachen Wielgus schlecht informiert worden; das werde "Folgen haben". Boniecki lobt die "rasche Entscheidung" des Papstes.
Der frühere italienische Kultusminister Rocco Buttiglione urteilt, das veröffentlichte Wielgus-Dossier sei "kaum glaubwürdig". Der Erzbischof habe aber zurücktreten müssen, weil seine Glaubwürdigkeit beschädigt sei - "ob zu Recht oder Unrecht." (rv)

Deutschland: Reaktionen auf Wielgus-Rücktritt
Der frühere Innenminister Otto Schily (SPD) kritisiert den Rücktritt von Erzbischof Stanislaw Wielgus in Warschau. Im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" meint Schily, eine weitverbreitete "hyper-moralistische Position" mache es schwierig, Zwangslagen von früher zu beurteilen und Nuancen wahrzunehmen. Wielgus habe offenbar keine Verbrechen begangen und "nichts getan, was seinen Sturz rechtfertigen könnte".
Anders urteilt Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse, ebenfalls SPD. Er spricht von einem notwendigen Schritt. Gleichzeitig warnt er aber vor einer Vorverurteilung und erinnert daran, dass ohne die Kirche in Polen die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc nicht möglich gewesen wäre. Thierse ist Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Viele internationale Zeitungen äußern Kritik am Papst und nennen seine Rolle im Fall Wielgus ein zweites Regensburg. Die FAZ betont, dass Wielgus gegen ein Memorandum der polnischen Bischöfe vom vergangenen August verstoßen habe. Darin werde gesagt: "Allein das Unterschreiben einer Verpflichtung zur Zusammenarbeit (mit dem kommunistischen Geheimdienst) ... ist eine Sünde." Außerdem fordere das Papier ein freiwilliges Bekenntnis zu dieser Sünde und eine öffentliche Bitte um Vergebung. Mit beidem habe Wielgus zu lange auf sich warten lassen. Die FAZ gibt an, der Danziger Erzbischof Tadeusz Goclowski, "eine der größten Autoritäten der polnischen Kirche", sei "schon am Freitag von seinem Amtsbruder abgerückt". (corriere/kna/diverse)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

In Telegrammen an den Weihbischof von Kinshasa hat Papst Benedikt XVI seine Trauer über den Tod von Kardinal Frédéric Etsou bekundet. Der aus Kongo stammende Kardinal starb am Dreikönigstag im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Belgien. Seit 1990 war Etsou Erzbischof in der Demokratischen Republik Kongo. 1991 wurde er von Johannes Paul II zum Kardinal ernannt. (rv)

Europa

Deutschland
Der katholische Medienexperte Lutz Nehk hat eine sorgfältigere Prüfung von Bischofskandidaten in Polen gefordert. Die Apostolische Nuntiatur in Polen habe ihre Arbeit nicht korrekt erledigt, so Nehk. Die polnische Kirche müsse mit Blick auf ihr Verhalten unter dem kommunistischen Regime noch eine Menge an Aufarbeitung leisten. (kna)
Der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth hat die Hormonbehandlung des neunjährigen Mädchens Ashley aus Seattle/USA verurteilt. Die auf Wunsch der Eltern erfolgte Unterbrechung des Wachstums sei eine nicht akzeptable Form von Verstümmelung, sagte Mieth heute in Tübingen. Das Mädchen leidet an einer unheilbaren Gehirnentzündung und ist in seiner geistigen Entwicklung etwa auf dem Stand eines drei Monate alten Babys stehen geblieben. Mieth betonte, die Therapie, bei der dem Kind Brustdrüsen und Gebärmutter entfernt sowie hohe Östrogendosen verabreicht wurden, um die Pubertät zu unterbinden und so die Pflege zu erleichtern, sei ein Eingriff in die Unversehrtheit und Integrität der Person. Ein solcher Eingriff hätte allenfalls erwogen werden dürfen, wenn das Kind selbst sein Einverständnis dazu erklärt hätte. (kna)
Bei einer Heirat mit einem muslimischen Mann sollten katholische Frauen einen Ehevertrag abschließen. Dazu rät das Bistum Hildesheim. Empfohlen wird im Einzelnen, die Gütertrennung, die freie Berufswahl sowie das Recht auf freies Reisen notariell festzulegen. Den Frauen sei es auch möglich, in einem solchen Vertrag eine Auswanderung in das Heimatland des Mannes auszuschließen. Es müsse auch festgehalten werden, dass die Ehe in Deutschland auf Dauer angelegt sei und in welcher Religion die Kinder aufwachsen sollten. Diese Klarheit helfe später, Konflikte zu vermeiden. (faz/pm)

Österreich
Bei der diesjährigen Sternsingeraktion kann mit einem sehr guten Ergebnis gerechnet werden. Bis einschließlich gestern zogen 90.000 Kinder als Kaspar, Melchior und Balthasar von Tür zu Tür, um für Kinder in Not zu sammeln. Die Aktion finanziert 500 Hilfsprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Weiterhin kann auch online unter www.sternsingen.at gespendet werden. (kap)

Zypern
Ein erstes für heute geplantes Treffen zwischen den religiösen Führern der türkischen und griechischen Gemeinschaften Zyperns ist abgesagt worden. Anlass ist der Streit um Äußerungen des orthodoxen Bischofs Chrysostomos. Laut der türkischen Presse Zyperns hat Chrysostomos die türkische Republik Zyperns als "besetztes Gebiet“ bezeichnet; ein hoher Moslemvertreter nannte das beleidigend. (afp)

Afrika

Somalia
Die Übergangsregierung hat die Zwangsentwaffnung der Bevölkerung in der Hauptstadt Mogadischu ausgesetzt. Damit reagiert sie auf gewaltsame Proteste, die aber trotzdem weitergingen und sich vor allem gegen die Präsenz äthiopischer Truppen richten. Bei den Unruhen kamen mehrere Menschen ums Leben. UNO-Kreise geben an, dass im Süden Somalias weiterhin islamistische Milizen aktiv sind. Sie plünderten und bedrohten Zivilisten. Der somalische Präsident Abdullahi Yusuf, der seit 2004 in Baidoa residiert hatte, soll mittlerweile in Mogadischu eingetroffen sein. (diverse/faz)

Libyen
Der orthodoxe bulgarische Bischof Tichon ruft Libyen dazu auf, fünf Krankenschwestern und einen Arzt freizulassen. Die fünf Bulgarinnen sowie der palästinensische Arzt sind von einem libyschen Gericht zum Tode verurteilt worden. Ihnen wird vorgeworfen, 1998 über vierhundert Kinder im Krankenhaus von Bengasi mit Aids infiziert zu haben. Der Bischof weist darauf hin, dass sowohl die orthodoxen als auch die katholischen Bischöfe gegen die Todesstrafe seien. Er bittet die Moslems in aller Welt, mit für eine baldige Freilassung der sechs Verurteilten zu beten. Man müsse die Todesstrafe bekämpfen und das Leben verteidigen, so Tichon. (rv)

Asien

Sri Lanka
Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe ist das christliche Hilfswerk "Humedica" besorgt um die Lage im Land. Grund ist der andauernde Bürgerkrieg zwischen der Armee und den Rebellen, unter denen die Zivilbevölkerung sehr leidet. Die anhaltenden Kämpfe führten zu einer humanitären Katastrophe, so "Humedica". Die Regierung behindere die Arbeit von Hilfswerken häufig gerade dort, wo die Not am größten sei. (idea)

Amerika

Venezuela
Mit Sorge beobachtet die Kirche des Landes den sozialistischen Kurs der wiedergewählten Regierung. Mit einem Sozialismus, der Menschenwürde und Menschenrechte achte, könne der Armut in Venezuela und Lateinamerika entgegen gesteuert werden, so Erzbischof Santana Sequera. Man dürfe aber nicht vergessen, dass es auch sozialistische Regime gebe, die mit der Demokratie unvereinbar sind. Restriktive Maßnahmen einer Regierung gegen private Medien seien kein Zeichen gesunder Demokratie, spielte Santana auf die Schließung des privaten Fernsehsenders RCTV an. Besorgt zeigt sich die Kirche auch über die Unsicherheit und den Machtmissbrauch der Polizei und des Militärs in dem lateinamerikanischen Land. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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