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Meldungen vom 11.1.2007

- Papst fordert "Politik für die Familie" -
- Vietnams Premier plant Vatikan-Besuch -
- Der Altbischof von Trier, H.J. Spital, ist tot -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Papst fordert "Politik für die Familie"
Papst Benedikt XVI. hat italienische Politiker heute zu einer "Politik für die Familie" aufgerufen. Bei einer Audienz für die Führungspersönlichkeiten der Hauptstadtregion Rom betonte er auch die gute Zusammenarbeit der Kirche mit der Stadt Rom und dem Umland im sozialen Bereich. Auch im Gesundheitswesen wolle die Kirche weiter ihre Dienste anbieten. In italienischen Medien tobt derzeit eine Debatte über unhygienische Zustände in vielen Krankenhäusern.
Zum Thema Ehe und Familie sagte der Papst wörtlich: "Es ist die Sorge für den Menschen, die uns in die Nähe der Armen und Kranken führt und die uns aufmerksam macht auf dieses fundamentale Gut, das eine auf der Ehe fußende Familie bedeutet. Ehe und Familie müssen heutzutage in ihrem Wert und ihrer eigentlichen Motivation besser begriffen werden... Wir brauchen eine ... Familienpolitik, ... die es jungen Leuten weniger schwermacht, eine Familie zu gründen und dann Kinder zu bekommen und zu erziehen. (Eine Familienpolitik,) die Arbeitsplätze für Jugendliche bereitstellt, die Mietkosten soweit wie möglich eindämmt und die Zahl der Kindergärten erhöht. Hingegen wirken Projekte, die anderen Formen der Partnerschaft ... juristische Anerkennung geben wollen, gefährlich und kontraproduktiv; sie schwächen letztlich und destabilisieren unausweichlich die legitime Familie, die auf der Ehe gründet." (rv)

Deutschland: Bischof Spital verstorben
Der frühere Bischof von Trier, Hermann Josef Spital, ist gestern Abend im Alter von 81 Jahren in Münster gestorben. 20 Jahre lang, von 1981 bis 2001, stand er als Bischof an der Spitze der ältesten Diözese Deutschlands.
Vor einem Jahr hatte der gebürtige Münsteraner noch im Trierer Dom sein Silbernes Bischofsjubiläum und seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der Verstorbene wird am kommenden Mittwoch in der Krypta des Trierer Domes beigesetzt. Spitals Nachfolger, Bischof Reinhard Marx, würdigte ihn als "einen Priester und Bischof ..., der mit seiner ganzen Kraft für die Kirche gearbeitet hat und der uns als ein überzeugender geistlicher Mensch Vorbild war." Die kirchliche deutsche Friedensbewegung "Pax Christi", der Spital lange verbunden war - für einige Jahre auch als Präsident - spricht von einem "wahren Brückenbauer ..., der die Offenheit der Begegnung, die Bereitschaft und Fähigkeit zum Dialog und das Unterwegssein mit uns lebte." Auch Journalisten, die Spital als Medienbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz schätzten, beklagen seinen Verlust.
In einem Radiovortrag mit dem Thema "Wenn man sich vorstellt, dass man hintreten soll vor das Antlitz Gottes..." hat Spital sich folgendermaßen geäußert: "Papst Johannes XXIII. sagt, jeder Tag ist ein guter Tag, geboren zu werden, und jeder Tag ist ein guter Tag zu sterben. An diesem Zitat wird deutlich, dass gläubiges Leben – und das ist nichts anderes als ein Leben in Verbundenheit mit Jesus Christus – ganz andere Möglichkeiten hat, und ihm sozusagen eine ganz andere zusätzliche Dimension offen steht als demjenigen, der sich allein für seine eigene Autonomie entscheidet. Nur wenn es ihm gelingt, sich mit seiner Endlichkeit, seinem Sterbenmüssen vertrauensvoll in die Hand Gottes zu geben, kann er der Angst entgehen, den ein kompetenter Diagnostiker wie Karl Jaspers als Grundstimmung unserer Zeit bezeichnet hat."

Hier eine kurze Biographie des verstorbenen Bischofs:
Hermann Josef Spital wurde am Silvestertag 1925 in Münster geboren. 1952 empfing er in seiner Heimatstadt die Priesterweihe. Er war Kaplan in Waltrop, Sekretär und Kaplan von Bischof Michael Keller, Kaplan in Emmerich, Subregens am münsterischen Priesterseminar, Pfarrdechant in Dülmen St. Viktor sowie Dechant des Dekanates Dülmen, bevor ihm 1969 die Aufgabe des Pastoraldezernates, 1971 der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat übertragen wurde. Bischof Heinrich Tenhumberg ernannte ihn 1973 zu seinem Generalvikar, ein Amt, das er bis zu seiner Bestellung zum Weihbischof in Münster im Jahre 1980 innehatte. Zugleich wurde Spital Mitglied des münsterischen Domkapitels. 1980 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof. Am 24. Februar 1981 folgte die Ernennung zum Bischof von Trier. Am 17. Mai 1981 wurde er in sein Amt eingeführt.
Die ersten Jahre waren geprägt von seinem Wunsch, das ihm fremde Bistum kennen zu lernen. Alle Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiter suchte er persönlich auf. Vor allem in regionalen Treffen begegnete er den vielen ehrenamtlich Engagierten. Im Bistum Trier gründete er bereits 1983 die "Aktion Arbeit", einen Solidaritätsfonds für Arbeitslose, der bis heute besteht. Ein Anliegen war ihm, die Zukunft der karitativen kirchlichen Einrichtungen zu sichern, was 1987 zur Gründung der "Caritas Trägergesellschaft Trier" (CTT) führte. Der große Skandal innerhalb dieser Gesellschaft am Ende seiner Amtszeit war für ihn eine tiefe menschliche Enttäuschung. Die Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 zählte zu den Höhepunkten seines bischöflichen Dienstes. Damals kamen über 700.000 Pilger aus dem Bistum und aller Welt nach Trier. In der Bischofskonferenz übernahm er den Vorsitz zunächst der Liturgie-, ab 1989 der Publizistischen Kommission. Von 1989 bis 2001 war er Präsident der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi. Nach Vollendung seines 75. Lebensjahres nahm Papst Johannes Paul II. am 15. Januar 2001 seinen Rücktritt als Diözesanbischof an.
Für seine Verdienste wurde Bischof Spital mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet. Bereits 1991 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz, 1994 wurde ihm im Partnerland des Bistums Trier, in Bolivien, der Orden "Condor de los Andes" verliehen. 1995 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar. 2003 wurde ihm das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen. (rv/diverse)

Venezuela: Chavez und die Kirche - Ein schwieriges Verhältnis
"Sozialismus oder Tod" - unter dieses Motto stellte Hugo Chávez bei seiner gestrigen Vereidigung zum Präsidenten Venezuelas seine zweite Amtszeit. Mit Hochdruck treibt der Castro-Freund seine Verstaatlichungspolitik voran, auch an seiner Unsterblichkeit arbeitet er: Eine Verfassungsänderung soll die unbegrenzte Wiederwahl des Staatsoberhauptes ermöglichen. Das Verhältnis zur katholischen Kirche gilt weiterhin als angespannt – zuletzt hatte Chavez gegen kirchliche Kritik polemisiert, einem Fernsehsender die Lizenz zu verweigern. Klaus Väthröder ist Jesuit und hat lange Zeit in Venezuela gelebt. Er meint, dass man unterscheiden müsse "zwischen dem Kardinal Urosa, der doch sehr vorsichtig kritisiert hatte, der gesagt hatte, man sollte das noch einmal überlegen, ob diese Schließung verfassungskonform ist, und einigen anderen Bischöfen, die seit Jahren persönlich Chavez kritisieren. Ich glaube, diese Reaktion von Chavez war eher eine Reaktion auf die Äußerung eines anderen Bischofs."
Chavez hatte gesagt, der Bischof von Coro Roberto Lucker hoffe wohl, dass er – Chavez – in die Hölle komme und deswegen den "Herrn um Verzeihung gebeten", denn der Bischof wisse nicht, was er sage. Die Bischofskonferenz hatte erklärt, den Gesprächsfaden dennoch nicht abreißen lassen zu wollen. In der Bevölkerung genieße Chavez weiterhin große Zustimmung, so Pater Väthröder.
"Bei der letzten Wahl hat Chavez 62 Prozent der Stimmen bekommen. Diese 62 Prozent kommen vor allem von den Armen, die in der Regel sehr religiös, sehr katholisch und der Kirche auch verbunden sind. Von daher können sie oft nicht die harte Kritik der Bischöfe an Chavez verstehen. Auch viele Priester und Ordensleute, die mit den Armen arbeiten, sind nicht auf dieser Konfrontationslinie. Viele von denen stehen diesem chavistischen Prozess positiv gegenüber." (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt hat einen neuen Nuntius für Italien ernannt. Es ist sein bisheriger Vertreter in Mexiko, Erzbischof Giuseppe Bertello. Dem Nuntius in Italien kommt eine wichtige Rolle bei den Beziehungen des Papstes zum Staat Italien zu. Der 64-jährige Kirchendiplomat Bertello hat bisher u.a. in Afrika sowie als Vatikan-Beobachter bei UNO-Einrichtungen in Genf gearbeitet. Als Nuntius in Rom löst er Paolo Romeo ab, den der Papst kürzlich zum neuen Erzbischof von Palermo ernannt hat. (rv)

Europa

Europäische Union
Die EU hat ihre Wahlbeobachtermission in Bangladesch ausgesetzt. Die Voraussetzungen für glaubhafte und aussagekräftige Wahlen seien nicht gegeben, begründete EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner den Schritt heute in Brüssel. Versuche, einen internationalen demokratischen Standard genügenden Wahlprozess zu installieren, seien bislang fehlgeschlagen. Zudem träten einige Parteien gar nicht erst zu den Parlamentswahlen am 22. Januar an. Ferrero-Waldner rief alle Parteien auf, Bedingungen zu schaffen, die demokratische Wahlen in Bangladesch ermöglichten. Dann sei auch die EU bereit, die Wahlbeobachtung schnell wieder aufzunehmen. Präsident Iajuddin Ahmed hat heute den Ausnahmezustand über Bangladesch das Land verhängt. Ursprünglich sollten bis zu 140 EU-Beobachter unter Leitung des FDP-Europaabgeordneten Alexander Graf Lambsdorff den ordnungsgemäßen Ablauf der Parlamentswahlen überprüfen. Bereits entsandte Langzeitbeobachter seien nun wieder abgezogen worden. (kipa)

Deutschland
Die Förderung der Ehe verdient in der Politik genauso viel Aufmerksamkeit wie das Thema Familie. Das meinte der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky heute in Köln. Sterzinsky, der deutsche "Familienbischof", stellte die Anliegen des Familiensonntags vor, den die deutsche Kirche in drei Tagen feiert. Vor Journalisten meinte der Kardinal, die auf Ehe gegründete Familie sei "nach wie vor die beste Grundlage für ein gelingendes Leben in Partnerschaft und Generationensolidarität". Die Kirche wolle Mut für die Entscheidung zur Ehe machen, die als feste, gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Mann und Frau gerade nicht überholt, sondern zeitgemäß und modern sei. Der Schutz der Ehe habe jedoch für viele politisch Verantwortliche deutlich an Plausibilität verloren. Hier sei viel Überzeugungsarbeit nötig, um den positiven Beitrag der Ehe zum Gemeinwohl deutlich zu machen. (pm)
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner beklagt einen Glaubensverlust in Europa. Die Säkularisierung habe dazu geführt, dass die Gesellschaft an wirklicher Lebensqualität, an kulturellem Niveau und geistiger Substanz verloren habe, sagte er heute in einem internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom. Der Erzbischof rief die Soldaten auf, "Spezialisten in Sachen Würde des Menschen" zu sein. Das sei Ziel aller Friedensbemühungen. Letztendlich sei die Ehre Gottes im Himmel Garantie für Frieden auf Erden, so Meisner. Menschlichkeit ohne Gottesglauben verkomme zur Brutalität, erklärte der Kardinal. Nur Gott sei menschlich, nicht aber der Mensch. Das hätten Auschwitz und alle Leiden der Welt gezeigt. Der Kardinal verurteilte in seiner Predigt auch Abtreibung und Euthanasie "in manchen so genannten zivilisierten europäischen Gesellschaften". Es gebe Rechte über alle Zwecke und Interessen hinweg. Dazu gehöre das Lebensrecht unheilbar Kranker. (domradio)
Anlässlich des Beitritts der beiden großen christlichen Kirchen zur Bayerischen Klimaallianz hat sich heute der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, zu Wort gemeldet. "Die Kirchen müssen sich auch" in Sachen Kernkraft "zwischen Himmel und Hölle entscheiden", fordert er. Kardinal Friedrich Wetter solle heute ein deutliches Wort gegen die schöpfungsfeindliche Atompolitik sagen - "anstatt der bisher gezeigten willfährigen Unterstützung des Stoiberschen Kernkraftkurses ", so Weinzierl. (pm)
Die pfingstkirchlich-charismatische Bewegung in Deutschland ist 2006 deutlich gewachsen. Nach Angaben des Kreises Charismatischer Leiter zählt die Bewegung jetzt rund 300.000 Christen in den beiden großen Kirchen, Freikirchen und unabhängigen Gemeinden. Das sind etwa 50.000 mehr als vor einem Jahr. 1996 sprach die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin von rund 150.000 Charismatikern in Deutschland. Sie betonen Geistesgaben wie das Beten in fremden Zungen, Prophetie und Heilung. Die Bewegung strebt eine umfassende geistliche Erneuerung in Deutschland an. (idea)
Die "Lebensform Familie", Keimzelle der Gesellschaft, ist in Osteruropa sehr gefährdet. Das ist der Eindruck des kirchlichen deutschen Hilfswerkes Renovabis. Es will sich deshalb in diesem neuen Jahr besonders für die Familien einsetzen, die zu den "großen Verlierern der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen nach der Wende in den früher kommunistischen Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas" gehören. Unter dem Leitwort "Einander Halt sein" will "Renovabis" ab dem 6. Mai bei seiner Pfingstaktion vor allem die Bedeutung der Ehe unterstreichen. Der Untertitel zum Leitwort lautet: "Ehe und Familie im Osten Europas stärken". (zenit)
Der Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Regierung, Günter Nooke, rät Menschenrechtlern dazu, sich nicht zu sehr auf die Zustände im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba zu konzentrieren. Über der Kritik an Guantanamo dürfe die Wachsamkeit gegenüber anderen Menschenrechtsverletzungen in vielen Ländern nicht ins Hintertreffen geraten, forderte der aus Ostdeutschland stammende CDU-Politiker gegenüber der 'Net-Zeitung'. Ein Blick auf die Verhältnisse in anderen Ländern relativiere doch das, was an fast 400 Gefangenen derzeit in Guantanamo geschehe. (pm)
Der Streit um die neue Berlin-Repräsentanz der Scientology-Organisation verschärft sich. Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche in Berlin, Thomas Gandow, warf Innensenator Ehrhart Körting (SPD) heute Ignoranz vor und forderte ihn zum Handeln auf. Im Unterschied zu den Berliner Behörden sehe der Bundesverfassungsschutz bei Scientology verfassungsfeindliche Bestrebungen, sagte Gandow. Die Organisation eröffnet am Samstag eine sechsstöckige Niederlassung in Berlin. Seit 2003 werden die Scientologen nicht mehr vom Verfassungsschutz Berlins beobachtet. (kna)

Österreich
Wenig begeistert reagieren kirchliche Verbände auf die Angelobung der neuen großen Koalitionsregierung in Wien. Die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission zieht eine gemischte Bilanz zu den Passagen über Entwicklungszusammenarbeit im neuen Regierungsprogramm. Die geplante Erhöhung der Ausgaben dafür sei zwar ein "wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der weltweiten Armut", so Bischof Ludwig Schwarz in einer Stellungnahme am Mittwoch: "Ob dies aber tatsächlich den Armen zu Gute kommt, bleibt offen." Er vermisse einen Stufenplan hin zum Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe bereitzustellen. "Zu denken" gibt dem Dachverband, dass Armutsreduzierung im Regierungsprogramm nur in Zusammenhang mit Wirtschaft und Entwicklung vorkomme. Ein Kirchenmann nennt das Programm "ernüchternd". (kap)

Schweiz
In letzter Zeit war viel von der Rückkehr der Religionen die Rede. Doch dass es diese Rückkehr gibt, ist auch umstritten. So widerspricht Gaetano Romano, Soziologie-Professor an der Universität Luzern, in einem Interview im St. Galler Tagblatt dieser These. Die Religionen und der Hunger nach Spiritualität seien überhaupt nie verschwunden. Vielmehr habe sich die mediale Aufmerksamkeit im Zuge der Globalisierung verändert. Heute würden zudem Aspekte, die früher als kulturell angesehen wurden, vermehrt religiös gedeutet - etwa das Thema Ehrenmord, das in der Diskussion um eine Aufnahme der Türkei in die EU zur Sprache kam. Dabei werde oft vergessen, dass Italien seinen Ehrenmord-Paragraphen erst in den 70er-Jahren abgeschafft habe. Ähnliches stellt er für das Kopftuch fest: In Süditalien und auch in ländlichen Gebieten der Schweiz tragen es noch heute viele Frauen, ohne dass es als religiöses Symbol gelte. Gleichzeitig mit den Diskussionen um den Fundamentalismus beobachtet der Professor in westlichen Gesellschaften einen Rückzug der Religion aufs Transzendente, eine Abkoppelung von der Moral und damit einen Rückzug aus der politischen Verantwortung. Diesen Trend begrüßt er: "Das Problem ist heute nicht die Religion an sich, sondern ihre Verbindung mit anderen gesellschaftlichen Bereichen." (kipa)

Belgien
Kardinal Godfried Danneels von Brüssel hat sich entschieden gegen eine weitere Liberalisierung des Sterbehilfe-Gesetzes in Belgien ausgesprochen. Eine Legalisierung der Sterbehilfe für Demenzkranke und Minderjährige sei absolut nicht hinnehmbar, erklärte Danneels in der heutigen Ausgabe der Fachzeitschrift "De Huisarts". Der Mensch habe keine Verfügungsgewalt über das Leben, sondern die Aufgabe, es zu bewahren. Der Kardinal betonte, bei Demenzkranken und Minderjährigen komme hinzu, dass sie nicht selbst eine Entscheidung treffen könnten, sondern andere für sie sprächen. In Belgien ist aktive Sterbehilfe seit Herbst 2002 gestattet. Es gibt Vorstöße, das Gesetz auf Demenzkranke und Minderjährige auszudehnen. Mit Blick auf den Gebrauch von Kondomen zur Aids-Prävention erklärte Danneels, HIV-Infizierte sollten bei Sexualkontakten mit Nichtinfizierten Präservative verwenden. "Der Gebrauch von Kondomen zum Schutz des Lebens eines Partners hat eher mit dem Respekt vor dem Leben als mit Sexualität zu tun", so der Kardinal. Er bezweifle aber, dass ein verbreiteter Gebrauch von Kondomen der Menschheit hilfreich sei. Es sei zu fürchten, dass damit die sexuelle Promiskuität noch zunehmen werde. (kna)

Italien
Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Friedensrates, erhält morgen den "International Life Award" der Organisation "Ageing Society – Osservatorio della Terza Età", zu Deutsch: Alternde Gesellschaft - Prüfstelle Dritter Lebensabschnitt. Der Preis wird jedes Jahr an Persönlichkeiten vergeben, "die durch ihren Einsatz und mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, die Lebensqualität aller Altersstufen zu verbessern, oder die bezeugt haben, dass die fundamentalen Werte Solidarität und Subsidiarität notwendig sind, um den Verwundbarsten und Schwächsten eine angemessene, ihrer Menschenwürde entsprechende Existenz zu ermöglichen". Zu den bisherigen Preisträgern gehören Papst Johannes Paul II. und verschiedene Teilorganisationen der Vereinten Nationen. Kardinal Martino wird die Auszeichnung bei einer Feier im römischen Parlament entgegennehmen. (zenit/rv)

Türkei
In Erinnerung an den ermordeten Priester Andrea Santoro soll im türkischen Trabzon ein interreligiöses Zentrum entstehen. Das kündigte der Präsident der Region Latium, Piero Marrazzo, heute in einer Audienz beim Papst an. Der aus Priverno bei Rom stammende Santoro war im vergangenen Februar in seiner Kirche in Trabzon erschossen worden. Die Region Latium hat nach den Worten Marrazzos nun den Finanzierungsplan für das Projekt erstellt, das Santoro wenige Wochen vor seinem gewaltsamen Tod selbst vorgestellt habe. Das künftige Zentrum in der Schwarzmeerstadt solle den Dialog zwischen Muslimen und Christen sowie die interkulturelle Begegnung fördern. (kna)

Afrika

Somalia
Bei neuen US-Luftangriffen im Süden von Somalia sollen gestern auch ungefähr hundert Zivilisten ums Leben gekommen sein. Die USA wollten mit den erneuten Luftschlägen Al-Quaeda-Terroristen treffen. Diplomatisch setzen sich die USA in Somalia derzeit bei der Übergangsregierung dafür ein, die gemäßigteren Kräfte unter den Islamisten an der Macht zu beteiligen. Im UNO-Sicherheitsrat wurde gestern Besorgnis über die Lage in Somalia geäußert und eine afrikanische Friedenstruppe gefordert, ohne daß es aber zu formellen Beschlüssen kam. (afp)

Äthiopien
Das Oberste Gericht hat den früheren Staatspräsidenten Mengistu Haile Mariam heute wegen Völkermords zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt. Das Urteil erging in Abwesenheit des 69-jährigen Angeklagten, der im Exil in Simbabwe lebt. Simbabwes Präsident Robert Mugabe will Mengistu nicht ausliefern. Mengistu hatte von 1977 bis 1991 über Äthiopien geherrscht; vor allem zu Beginn seiner Amtszeit soll er für den Tod von Tausenden von Gegnern gesorgt haben. Unter den Ermordeten sind auch ein orthodoxer Patriarch und der frühere Kaiser Haile Selassie. (reuters/diverse)

Sudan
Die Regierung und Rebellen in der Provinz Darfur haben sich auf einen 60-tägigen Waffenstillstand geeinigt. Das berichtet ein US-Gouverneur, der in diesen Tagen den Sudan besucht hat. Beide Seiten hätten sich auch auf einen Friedensgipfel verständigt, den Afrikanische Union und UNO ausrichten sollen, so Gouverneur Bill Richardson weiter. Nach seinen Angaben dürfen zum ersten Mal seit zwei Monaten auch wieder ausländische Journalisten in die Unruhe-Provinz Darfur; Restriktionen für Mitarbeiter von Hilfswerken würden gleichfalls aufgehoben. Wann genau der Waffenstillstand beginnen soll, ist aber noch unklar. Derweil mehren sich die Anzeichen, dass dem Friedensprozess für den Südsudan die Luft ausgeht. Der von einer früheren Rebellenbewegung im Südsudan gestellte Vize-Präsident übte scharfe Kritik an Präsident Omar al-Bashir. (reuters/faz)

Ägypten
Präsident Hosni Mubarak hat vor einem weiteren Erstarken der so genannten Moslem-Bruderschaft gewarnt. In einem Zeitungsinterview nannte Mubarak die teilweise islamistische Bewegung eine Bedrohung der ägyptischen Sicherheit. Das Land würde international isoliert, wenn die Islamisten politisch noch mehr Kraft gewönnen. Mubarak will in die Verfassung einen Passus einfügen, der religiös dominierte Parteien und religiöse Slogans in der politischen Debatte verbieten soll. (reuters)

Asien

Birma
Das Militärregime hat heute fünf bekannte Dissidenten wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie waren im letzten September verhaftet worden. Bereits letzte Woche hatte die Regierung 40 politische Häftlinge befreit, um den 59. Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien zu begehen. Einer der heute Freigelassenen, ein Studentenführer, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, offenbar habe der Druck der USA auf die Regierung von Birma den Ausschlag gegeben. (reuters)

Vietnam
Ministerpräsident Nguyen Tan Dung will am 25. Januar zu Gesprächen in den Vatikan kommen. Dabei will er mit der Kirchenspitze über mögliche diplomatische Beziehungen sprechen. Der geplante Besuch sei der erste eines vietnamesischen Regierungschefs im Vatikan überhaupt. Kirchliche Kreise in Hanoi hatten nach AFP-Angaben gestern erklärt, es werde derzeit "untersucht", ob es auch zu einem Treffen des Ministerpräsidenten mit dem Papst kommen werde. Asianews lässt offen, ob eine solche Begegnung geplant ist oder ob Nguyen Tan Dung vor allem mit dem neuen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sprechen wird. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Bischöfe warnen das neue US-Repräsentantenhaus vor einer Liberalisierung des Stammzellgesetzes. Jeglicher finanzieller Förderung von Forschung, bei der menschliche Embryonen zerstört werden, sei eine klare Absage zu erteilen, heißt es in einem gestern veröffentlichten Brief der Bischofskonferenz. Stattdessen sollten sich die Abgeordneten für die Forschung an so genannten adulten Stammzellen aus Nabelschnurblut, Fruchtwasser oder Gebärmuttergewebe verwenden. Der für Lebensfragen zuständige Kardinal Justin Rigali von Philadelphia forderte die Parlamentarier auf, die "fundamentale moralische Grenze" zu bedenken, die sie bei einer Lockerung der bisherigen Gesetzeslage überschreiten würden. Das neue Repräsentantenhaus, das über eine Mehrheit der Demokratischen Partei verfügt, sollte noch heute über die Frage abstimmen, ob die Förderung der umstrittenen Forschungsrichtung mit Steuergeldern künftig unter Auflagen möglich sein soll. (kna)

Bolivien
Präsident Evo Morales ist für den Friedensnobelpreis 2007 vorgeschlagen worden. Damit solle die Bewegung der Indigenen und Landlosen in Lateinamerika unterstützt werden, teilten lateinamerikanische Menschenrechtsorganisationen zur Begründung ihrer Initiative gestern im nicaraguanischen Managua mit. Sprecher der Gruppen ist der frühere Nobelpreisträger und argentinische Menschenrechtler Adolfo Perez Esquivel. Bolivianischen Medienberichten zufolge hat er beim Nobelpreiskomitee in Oslo ein Dossier für Morales eingereicht. Evo Morales wurde vor knapp zwei Jahren als erster Indigener zum Präsidenten Boliviens gewählt. Neben größerer Mitsprache für die indigene Bevölkerung strebt er Sozialreformen und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen Boliviens an. Sein Privatisierungskurs großer Unternehmen wird international heftig kritisiert. Im Streit um die Ausarbeitung einer neuen Verfassung und anhaltende Autonomiebestrebungen mehrere Provinzen kommt es in dem südamerikanischen Land immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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