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Meldungen vom 19.1.2007

- Papst will juridische Anerkennung der Kirche in der Türkei -
- Neuordnung der katholischen Fakultäten in Bayern -
- Kardinal Maradiaga: Sekten werden zu politischem Problem -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst empfängt türkischen Botschafter
Papst Benedikt XVI. fordert einen juridischen Status für die katholische Kirche in der Türkei. Gegenüber dem neuen türkischen Botschafter beim Vatikan betonte er auch erneut seinen Respekt vor dem Islam und die Rolle der Türkei als Brücke zwischen Europa und Asien. Benedikt, der vor anderthalb Monaten eine vielbeachtete Reise durch das Land unternommen hat, vermied aber eine Festlegung, ob er einen Beitritt der Türkei zur EU wünscht oder nicht.
"Die katholische Kirche ist in der türkischen Gesellschaft verwurzelt - dank dem wertvollen Erbe der ersten christlichen Gemeinschaften von Kleinasien..., aber auch durch die Existenz der christlichen Gemeinschaften von heute. Sie sind zwar Minderheiten, aber sie hängen an ihrem Land und am Gemeinwohl der ganzen Gesellschaft... Die katholische Kirche erfreut sich der Religionsfreiheit, die die türkische Verfassung ... anerkennt; aber sie wünscht sich einen anerkannten juridischen Status und die Bildung einer offiziellen Dialoginstanz zwischen Bischofskonferenz und Behörden, um verschiedene Probleme zu regeln...
Bei meiner Reise habe ich mehrfach den Respekt der katholischen Kirche für den Islam ausgedrückt..., vor allem bei meinem Besuch der Blauen Moschee von Istanbul. In einer Welt, in der die Spannungen zunehmen, glaubt der Heilige Stuhl..., dass die verschiedenen Religionen zusammen für den Frieden arbeiten sollten. Das beginnt mit der Absage an Gewalt, die in der Vergangenheit zu oft mit dem Vorwand einer religiösen Motivation angewandt wurde...
Der Heilige Stuhl erkennt den spezifischen Platz der Türkei an und ihre geo-historische Rolle als Brücke zwischen Asien und Europa sowie als Kreuzung der Kulturen und Religionen."
Weitere Audienzen: Ebenfalls heute beim Papst: Dozenten und Studenten vom stolzen römischen Priesterkolleg "Capranica", das auf eine 550-jährige Geschichte zurückblickt. Der Papst betonte in seiner Ansprache, wie wichtig eine "ernsthafte menschliche, kulturelle und spirituelle Ausbildung" von Priesteramts-Kandidaten ist. Und vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland stellte sich Benedikt XVI. heute erneut hinter die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Er hoffe, die Christen fänden nicht nur zu mehr Einheit untereinander, sondern auch zu einer "immer klareren Antwort auf die Fragen, die das Leben und die Gesellschaft betreffen". (rv)

Deutschland: Mitleid mit Stoiber - Neuordnung kath. Fakultäten
Der oberste Benediktiner, Notker Wolf, hat Mitleid mit dem scheidenden Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU). Dieser habe für Bayern Großes geleistet und seine Kräfte für das Wohl des Volkes verzehrt, sagte der Abtprimas heute der Katholischen Nachrichten-Agentur in Rom. Politik und Öffentlichkeit gingen aber schonungslos mit solchen Menschen um. Der frühere Abt der oberbayerischen Benediktinerabtei St. Ottilien hatte als Gast an der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth teilgenommen.
Es wäre besser gewesen, wenn die Auseinandersetzungen der vergangenen Tage im kleinen Kreis hinter verschlossenen Türen geblieben wären, so Wolf. Er plädierte für eine Befristung politischer Spitzenämter. "Heutzutage sind solche Führungsposten so aufreibend, dass sich einfach nach einiger Zeit einiges an Fehlentscheidungen und Verletzungen aufsummiert", sagte der Ordensmann.
Derweil hat Stoiber heute bei einem Auftritt in München die Theologie als "unverzichtbare Wissenschaft" gewürdigt. Sie sei "gestern wie heute eine Wissenschaft für alle Menschen, nicht nur für Theologen"; wie kaum eine andere Disziplin habe sie den Menschen als Ganzes im Blick. Dies sei in einer spezialisierten und hoch technologisierten Welt besonders wichtig.
Stoiber äußerte sich anlässlich der Unterzeichnung des Zusatzprotokolls zum Bayerischen Konkordat von 1924, das die Struktur der katholischen Theologie an den staatlichen Universitäten in Bayern neu ordnet. Dabei dankte er den Vertretern der katholischen Kirche für deren konstruktive Mitgestaltung bei den Verhandlungen in den vergangenen zwei Jahren. Die Vereinbarung sichere die hohe Qualität der theologischen Lehre und eine flächendeckende Religionslehrerausbildung.
Das Protokoll legt fest, dass die Zahl der Fakultäten für die nächsten 15 Jahre von sechs auf vier reduziert wird. An den beiden bisherigen Standorten Bamberg und Passau können künftig nur noch Religionslehrer Theologie studieren. (kna)

Zur Neuordnung katholischer Fakultäten in Bayern lesen Sie hier eine ausführliche Meldung des Erzbistums München-Freising

EU: Lammert kritisiert Demokratiedefizit
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft fühlt sich inspiriert durch die Haltung des Papstes bzw. des Vatikans zu Europa. Das sagte der Präsident des Deutschen Bundestags, Norbert Lammert, jetzt im Gespräch mit Radio Vatikan. Wörtlich meinte die protokollarische Nummer Zwei der Bundesrepublik mit Blick auf Benedikt XVI.: "Jedenfalls sehe ich sehr ähnliche grundsätzliche Überlegungen im Prozess dieser Selbstbesinnung der Europäischen Gemeinschaft, und ich hoffe umgekehrt – auch nach einem Gespräch, das ich selber mit dem Heiligen Vater im vergangenen Jahr in Rom führen konnte – dass er gerade diese Bemühungen der europäischen Gemeinschaft mit besonderer Sympathie verfolgt."
Lammert kritisierte ein gewisses Demokratie-Defizit in der EU.
"Die Modernisierung der Rahmenbedingungen der europäischen Gemeinschaft ist auch deshalb so dringlich geworden, weil es immer noch immer eine Schieflage gibt zwischen der Verlagerung von Zuständigkeiten aus den Mitgliedstaaten auf die Gemeinschaft und der demokratischen Legitimation dieser Entscheidungen durch die Gemeinschaft. Mit anderen Worten viele Zuständigkeiten sind aus den Mitgliedsstaaten, aus der Zuständigkeit der nationalen Parlamente an die europäische Gemeinschaft übertragen worden, werden dort aber noch nicht – schon gar nicht in vollem Umfang – vom europäischen Parlament wahrgenommen, sondern von der Gemeinschaft der Regierungen der Mitgliedsstaaten. Und dieses Demokratiedefizit ist aus grundsätzlichen Erwägungen, aus dem Selbstverständnis der Demokratieüberzeugungen der Mitgliedsstaaten nicht tolerabel und bedarf deswegen dringend einer Korrektur in Form einer Stärkung des europäischen Parlaments." (rv)

Lesen Sie hier weitere Ausschnitte aus dem Interview

Tansania: "Der Westen hilft nicht genug"
Jürgen Nicolay arbeitet beim bischöflichen deutschen Hilfswerk "Misereor" und ist schon zum achten Mal auf einem dieser Kongresse der Pan-Afrikanischen Bischofskonferenz dabei, denn das ist - so sagt er - immer eine gute Gelegenheit, die neuesten Tendenzen unter den Bischöfen des Kontinents festzustellen.
"Dieses Mal bin ich besonders beeindruckt, wie sehr man sich dem Thema Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden widmet. Aus fast allen afrikanischen Ländern werden Klagen laut, dass nicht genügend Anstrengungen auf internationaler Ebene unternommen werden, um den Kampf für Gerechtigkeit und Frieden in Afrika zu unterstützen. Diese Veranstaltung mit etwa 200 Teilnehmern aus über vierzig afrikanischen Ländern ist eine einmalige Gelegenheit für uns, festzustellen, wo Prioritäten liegen und wo wir uns besonders bemühen müssen, eine Veränderung der Verhältnisse in Afrika zu erreichen." (rv)

Polen: "Guter Ruf war beschädigt"
Der Nuntius in Polen, Erzbischof Jozef Kowalcyk, hat seine Rolle im so genannten Fall Wielgus verteidigt. Er habe den Vatikan hinreichend informiert; bei der Nominierung von Stanislaw Wielgus zum Erzbischof von Warschau habe es keine Verfahrensfehler gegeben. Das meinte Kowalcyk in einem Interview mit Radio Vatikan. Von einer früheren Zusammenarbeit von Wielgus mit dem kommunistischen Geheimdienst habe er schlicht nichts gewusst. Wielgus habe zwar von Kontakten gesprochen, nicht aber von seiner Zustimmung zu einer Spitzeltätigkeit.
Der Nuntius betont auch, dass Wielgus nicht wegen seiner früheren Mitarbeit bei der polnischen Stasi zurückgetreten sei. Schuld sei vielmehr die öffentliche Kampagne gegen ihn gewesen.
"Man muss daran erinnern, dass man symbolisch gesprochen einen Menschen mit einem Satz töten kann. Das lässt sich hinterher auch nicht mehr rückgängig machen. Was nun die Lage von Monsignore Wielgus betrifft: Er hat die Leitung des Erzbistums wieder zurückgegeben, weil sein guter Ruf beschmutzt worden war. In dieser Situation kann man weder den Dienst in einer Pfarrei noch in einem Erzbistum übernehmen. Monsignore Wielgus hat das erkannt und gesagt: Ich trete zurück." (rv)

Israel: Botschaft der Besucher
Bischöfe aus den USA und Europa haben zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land aufgerufen. In einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss einer einwöchigen Solidaritätsreise bitten sie darum, die "lebenden Steine" der Kirche im Geburtsland Jesu nicht zu vergessen. Die christliche Präsenz im Heiligen Land habe einen "moderaten Einfluss" und sei wichtig, um Frieden in der Region zu erreichen, so die Bischöfe, zu denen auch der Schweizer Pierre Bürcher und Reinhard Marx von Trier gehörten. (rv)

Lesen Sie hier den Wortlaut des Appells im englischen Original

Deutschland: "Stärker auf Verlierer blicken"
Die Theologie muss dazu beitragen, den selbstzentrierten Blick Europas auf die eigenen Probleme zu überwinden und stärker die Verlierer der Globalisierung in den Blick zu nehmen. Das betonte der emeritierte Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann gestern in Wien. Eine solche Ausweitung des Blicks auf die "Outcasts" entspreche dem innersten Kern der Botschaft des Evangeliums, welches eine Botschaft der "Liebe zur Welt und zu den Menschen" darstellt, so Hünermann im Gespräch mit "Radio Stephansdom". Auch wurzele in diesem erweiterten Blick eine neue "weltoffene katholische Dogmatik". (kap/radio stephansdom)

Mehr von Peter Hünermann lesen und hören Sie hier


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Kirche müsste eigentlich in der Pastoral für Sinti und Roma selbst zur "Zigeunerin" werden. Diese Schlussfolgerung steht in einem Dokument des Päpstlichen Rats für die Migranten, das jetzt veröffentlicht wurde. Das Papier fasst die Ergebnisse eines Studientreffens von Anfang Dezember im Vatikan zusammen. Wörtlich heißt es in dem Text, "dass die Kirche sich die Ängste und die Hoffnungen der Zigeuner zu eigen machen muss, damit das Evangelium in einer für ihre Mentalität und ihre Traditionen geeigneten Weise gelebt und verkündet werden kann (und) dass sie akzeptiert, sich an den Werten der Zigeuner zu bereichern". Die entscheidenden Passagen des Dokuments gibt es HIER (rv)
"Die Familie und die christliche Erziehung" heißt das Motto der diesjährigen Vollversammlung der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, die noch bis morgen im Vatikan stattfindet. Vatikan-Kardinal Giovanni Battista Re führt den Vorsitz. Aufgabe der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ist es, die Teilkirchen mit Rat und Tat zu unterstützen. (zenit)

Europa

Deutschland
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, erwartet, dass während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Forderung des Gottesbezuges für eine Europäische Verfassung wieder zur Sprache kommt. Beim traditionellen Neujahrsempfang seines Erzbistums sagte der Kardinal: "Wir stehen zur Trennung von Kirche und Staat und bejahen den weltanschauungsneutralen Staat. Aber wir wollen keinen gottlosen Staat und kein gottloses Europa." Mit der Forderung nach einem Gottesbezug in der Europäischen Verfassung werde nicht verlangt, dass alle an Jesus Christus glauben müssten. Es gehe vielmehr um Gott als höchste Instanz, über die niemand, auch kein Parlament verfügen könne. Die Widerstände gegen die Aufnahme eines Gottesbezuges in die Verfassung zeigten, wie weit die Gottvergessenheit in Europa vorangeschritten sei. (pm)
Die katholischen Kirchen sind beim Orkan "Kyrill" überwiegend mit einem blauen Auge davongekommen. Die meisten Bistümer verzeichneten bislang eher geringe Schäden. Wie hoch diese und wie groß die finanziellen Auswirkungen sind, wird erst in ein paar Tagen feststehen. Dass es überwiegend bei Bagatellschäden blieb, war auch Vorsichtsmaßnahmen zu verdanken. So waren rund um den Kölner Dom Gerüste abgebaut oder zusätzlich gesichert worden. Außerdem wurde das Gelände um den Dom weiträumig abgesperrt, um Verletzungen durch herunterfallende Gesteinsbrocken auszuschließen. Im Rahmen von "Kyrill"-Hilfsleistungen waren nach bisherigem Stand mehr als 200 haupt- und ehrenamtliche Malteser Mitarbeiter bundesweit im Einsatz: Dabei wurden rund 1.500 Betroffene des Sturms betreut. So haben die Malteser in Hannover, Osnabrück und Regensburg gestrandete Reisende und andere Hilfskräfte mit warmem Essen und Getränken versorgt. In Berlin und anderen Städten haben die Malteser mit Fachberatern die Krisenstäbe der Behörden unterstützt. (kna/pm)
Mit dem Pallottinerpater Richard Henkes strebt das Bistum Limburg zum zweiten Mal in seiner Geschichte die Seligsprechung eines Mitglieds seiner Diözese an. Die erste Etappe auf diesem Wege wird am nächsten Dienstag erfolgreich beendet. Bischof Franz Kamphaus wird den Abschluss des bischöflichen Erhebungsverfahrens für die Seligsprechung verkünden. Die entsprechenden Akten werden dann nach Rom gebracht und dort im zweiten Teil des Verfahrens von der zuständigen vatikanischen Kongregation geprüft. Richard Henkes, 1900 in Ruppach geboren, war kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Dachau gestorben. Er hatte sich nach 1933 immer wieder in der Öffentlichkeit kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander gesetzt. Wegen einer regimekritischen Predigt wurde er im April 1943 von der Gestapo in Ratibor verhaftet und nach Dachau eingeliefert. Dort infizierte er sich bei der freiwilligen Pflege von Typhuskranken und starb im Februar 1945. (pm)
Die Evangelische Kirche in Deutschland plant radikale Reformen. Sinkende Mitgliederzahlen veranlassen sie vor allem in strukturschwachen Regionen zu drastischen Sparmaßnahmen. Das EKD-Sparpapier setzt in diesen Regionen auf stärkere Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche. Es soll möglich sein, die Kirchen der anderen Konfession für Gottesdienste zu nutzen. Auch Gemeindehäuser, Büros und Autos könnten gemeinsam genutzt und finanziert werden. Gemeinden ohne Wachstumsperspektive müssten grundlegend neu geordnet werden. Statt eines Pfarrers sollen künftig auch ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter die Gottesdienste leiten, der Pfarrer soll nicht mehr einzelnen Gemeinden, sondern regionalen Gemeindenetzen zugeordnet werden. (faz)

Italien
Die Sekten sind für die Kirche Lateinamerikas nicht nur ein religiöses, sondern auch ein wirtschaftliches und politisches Problem. Das betonte Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras jetzt bei einem Vortrag an der argentinischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom. Der Erzbischof von Tegucigalpa sprach über die fünfte Vollversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe, die Papst Benedikt am im Mai in Aparecida (Brasilien) eröffnen wird. Nach Kardinal Maradiaga handelt es sich bei den Sekten in Lateinamerika heute nicht mehr "nur" um religiöse Gruppen, die aus den USA kämen, sondern um ein "alteingesessenes Produkt". Plötzlich gebe es eine Kirche, "die den Zehnten verlangt", gab er zu bedenken. Einige Sekten hätten auch "den Anspruch, an die Macht zu kommen", und die Politiker bemühten sich immer mehr darum, die Stimme der Evangelikalen für sich zu gewinnen. In vielen Ländern Lateinamerikas verwende man die Bezeichnung "evangelisch" für alle: "für diejenigen, die es sind, wie auch für jene, die es nicht sind". Die Sekten stellten eine große Herausforderung für die Pastoral der Pfarrgemeinden dar. "Wir müssen kreativ sein und zu den Leuten gehen. Wir dürfen nicht erwarten, dass die Leute zu uns kommen", unterstrich der frühere Vorsitzende des Lateinamerikanischen Bischofsrates. Kardinal Maradriaga räumte zugleich ein, dass die Sekten manchmal herzlicher agierten als die Pfarreien: "Sie sind die ersten, die die Kranken besuchen." Da ein Pfarrer, der für 100.000 Gläubige zuständig sei, kaum in der Lage sei, als erster am Krankenbett zu stehen, appellierte der Kardinal an die Mitverantwortung der Laien. In diesem Zusammenhang kritisierte er die vorherrschende Meinung in vielen Gemeinden seiner Erzdiözese, dass der Priester allein für alles zuständig sei. Die gegenwärtigen Herausforderungen erforderten diesbezüglich tiefgreifende Veränderungen. (fides)
Papst Benedikt XVI. sollte gegen alle kirchlichen Traditionen und künstlerischen Darstellungen vorgehen, die noch antijudaistisch oder antisemitisch geprägt sind. Darum bittet der römische Verband "Freunde Israels" in einem Brief an den Papst. Der Verband erhofft sich ein "klares und starkes Signal" vom Papst. Anlass des Briefes ist eine Ausstellung in Orvieto. Dabei werden mittelalterliche Gemälde gezeigt, auf denen Juden eine Hostie entweihen. Zum Verband der "Freunde Israels" gehörte vor vielen Jahrzehnten auch der Münchener Kardinal Michael Faulhaber, der zu Beginn der dreißiger Jahre den Antisemitismus der Nazis in mehreren berühmten Predigten angegriffen hat. (adn-kronos/rv)

Russland
Die Kirchen in Russland sollen heute zum orthodoxen Fest der Taufe Jesu stärker als sonst bewacht werden. Im Einsatz sollen mehr als 2000 Polizisten und Angehörige der Bereitschaftstruppen sein, sagte Viktor Birjukow, Sprecher der Moskauer Innenbehörde. "Bereits seit gestern wird die Bewachung der Kirchen verstärkt. Patrouillen wird es auch an den fünf Stellen in Moskau geben, wo Gläubige zum Taufe-Fest baden werden." (ria novosti)

Afrika

Uganda
Die Regierungspartei stellt sich hinter einen Plan, ugandische Friedenstruppen mit UNO-Mandat nach Somalia zu schicken. Damit scheint die Sache nach Ansicht von Beobachtern so gut wie beschlossen. Präsident Yoweri Museveni will zu der geplanten Friedenstruppe, die insgesamt 8.000 Soldaten umfassen soll, mit 1.000 ugandischen Militärs beitragen. (reuters)

Guinea
Im westafrikanischen Guinea haben Sicherheitskräfte gewaltsame Proteste gegen den umstrittenen Präsidenten Lansana Conte aufgelöst und dabei drei Demonstranten getötet. Wie ein Vertreter der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit in Guineas Hauptstadt Conakry weiter mitteilte, wird dort seit mehr als einer Woche gestreikt. Es bestehe die Furcht vor einem gewaltsamen Umsturz. Präsident Conte hatte sich 1984 an die Macht geputscht und später in umstrittenen Wahlen im Amt bestätigen lassen. Bei gewaltsamen Protesten wurden drei Demonstranten von Sicherheitskräften getötet. Die Proteste richteten sich gegen den amtierenden Präsidenten Lansana Conte, der sich 1984 an die Macht geputscht hatte. Seit einer Woche andauernde Streiks in der Hauptstadt Guineas lassen befürchten, dass es zu einem gewaltsamen Machtumsturzim Land kommen könnte. (diverse)

Nahost

Israel
Die Regierung hat der palästinensischen Autonomiebehörde einen Teil der bisher blockierten Gelder aus Zoll- und Steuereinnahmen überwiesen. Zur Unterstützung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wurden 100 Millionen Dollar ausbezahlt, das teilte ein ranghoher Regierungsvertreter heute in Jerusalem mit. Die Gelder waren nach dem Antritt der Hamas-Regierung seit März 2006 einbehalten worden. Die Summe solle "für humanitäre Zwecke und für die Stärkung der Garde" von Präsident Abbas verwendet werden. (diverse)

Amerika

Venezuela
Das Parlament von Caracas hat Präsident Hugo Chavez für 18 Monate unbeschränkte Vollmachten eingeräumt. Der Beschluss der Abgeordneten von gestern kam eine Woche nach Antritt der zweiten Amtszeit des sozialistischen Präsidenten. Die Kirche in Venezuela kritisiert wachsende autoritäre Tendenzen von Hugo Chavez. (afp/rv)

Kuba
Im früheren Franziskanerkloster in Havanna findet nächste Woche zum zweiten Mal ein nationaler Bioethik-Kongress statt. Außerdem wird zum mittlerweile neunten Mal ein "Tag der Bioethik" gefeiert. Veranstalter ist ein bioethisches Zentrum namens "Johannes Paul II.", das vor fast zehn Jahren kurz vor dem Papstbesuch auf Kuba gegründet wurde. Zu den Rednern sollen nächste Woche auch Professoren und Dozenten aus Spanien und Chile gehören. (pm)


UNSERE SENDUNGEN ZUM NACHHÖREN:

Der Fall Wielgus und seine Folgen

In Polens Kirche ist viel Porzellan zerbrochen in den vergangenen Wochen, vor allem wohl Vertrauen enttäuscht worden. Hören Sie eine Zusammenfassung von Birgit Pottler in der Sendung "Kreuzfeuer".


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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