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Meldungen vom 23.1.2007

- Deutschland: Bischof Marx für Dritten Arbeitsmarkt -
- China: Avancen des Papstes begrüßt -
- Polen: Dziwisz beschreibt Woytilas Leben -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Kenia: Weltsozialforum in Nairobi
In Kenias Hauptstadt Nairobi tagt zur Stunde das sechste Weltsozialforum - eine bunte Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftstreffen von Davos. Mehrere zehntausend Teilnehmer sind dabei unter dem Motto "Widerstand von unten, Lösungen von unten". Wir fragten den Jesuiten Martin Maier von "Stimmen der Zeit", ob dem NGO-Gipfel von Nairobi nicht der Ruch des Beliebigen, Unkonkreten anhaftet.
"Es ist richtig, dass vor zwei Jahren beim letzten weltweiten Weltsozialforum der venezolanische Präsident Hugo Chavez einen großen Auftritt hatte. Soweit ich das hier sehe, wird das in Nairobi nicht der Fall sein, dass hier Politiker das Weltsozialforum zu ihrer Plattform nehmen. Beliebigkeit? Ich würde das nicht so sagen; es gibt schon Verbindendes... Es gibt aber auch eine große Unterschiedlichkeit. Da sind Gruppierungen, bei denen man sich fragt, ob das realistisch ist, wenn sie etwa die Abschaffung der Weltbank oder des Internationalen Währungsfonds fordern. Es wird auch in Nairobi kein einzelnes Abschlusskommuniqué geben - das wäre gegen die Idee des Weltsozialforums. Stattdessen ist für den vierten Tag ein Treffen der Gruppen vorgesehen, um zu überlegen, was sie an nächsten praktischen Schritten unternehmen können." (rv)

Ukraine: Wiedervereinigung per Dekret?
Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen hat im Moment in der Ukraine eine besondere Bedeutung. Im flächenmäßig größten Land Europas leben vor allem Orthodoxe. Es gibt aber gleich drei orthodoxe Kirchen in der Ukraine und eine mit Rom verbundene orientalische Kirche. Es handelt sich um die griechisch-katholische Kirche.
Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat nun die Idee einer vereinigten orthodoxen Kirche in seinem Land unterbreitet. Das Moskauer Patriarchat hat die "Initiative" des ukrainischen Präsidenten zur "Vereinigung" der Zweige der Orthodoxie in der Ukraine scharf kritisiert. Der Ukrainer und Referent für Ostkirchen bei Kirche in Not, Marko Tomashek, kennt die Argumente Juschtschenkos und diejenigen des Moskauer Patriarchats.
"In den vergangenen Jahrhunderten hat Moskau immer wieder die ukrainische Identität definiert. Es wurde den Ukrainern und der Welt gesagt, wer die Ukrainer sind, nämlich dass es sie gar nicht gibt. Mit dem neuen Staat gibt es nun Ukrainer, die sich ihre Identität nicht mehr von Moskau aus definieren lassen wollen. Sie möchten die Ukraine selber definieren. Das ist aber ein Dorn im Auge für Moskau. Es gibt also eindeutig einen politischen Hintergrund, denn wenn sich die Ukraine von sich aus definieren kann, dann sind sie nicht mehr von Moskau politisch abhängig. Kirchlich betrachtet, müsste man aber sagen, dass Juschtschenko als Politiker nicht politische Methoden für ein kirchenpolitisches Problem anwenden darf. Das stärkste Argument, warum er aber besorgt ist und das machen möchte, ist, dass diese Uneinigkeit im kirchlichen Bereich auch in der Gesellschaft Folgen hat." (rv)

Deutschland: Marx für Dritten Arbeitsmarkt
Der Trierer Bischof Reinhard Marx hat sich für einen neuen Ansatz in der Arbeitsmarktpolitik ausgesprochen. Bei der Vorstellung eines Grundsatzpapiers der "Aktion Arbeit" – einer Initiative des Bistum Triers, die seit über 20 Jahren Arbeitslosenprojekte unterstützt – sagte der Bischof heute: "Für diejenigen, die auf Dauer im Ersten Arbeitsmarkt keine Chancen haben, müssen in einem neuen ’Dritten Arbeitsmarkt’ unbefristete und solide finanzierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein solcher Arbeitsmarkt trägt den Realitäten Rechnung, wie sie seit 25 Jahren bestehen." Marx ist auch Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz ist.
In Trier machte er deutlich, dass die bisherige Arbeitsmarktpolitik sich darauf konzentriert habe, Arbeitslose für den Ersten Arbeitsmarkt fitt zu machen: "Solange es dort nicht genügend Arbeitsplätze gibt, muss diese Politik aber scheitern." Auch Fördern und Fordern laufe ins Leere, wenn es keine Arbeitsplätze gebe: "Qualifizierungsmaßnahmen mit Drehtüreffekt sind entwürdigend, demotivierend und zu teuer." Von daher unterstütze er auch die neuen Ansätze der Bundesregierung zur Etablierung eines so genannten "Dritten Arbeitsmarktes".
Was diesen betrifft, sprach sich Marx gegen die Befristung von Maßnahmen aus, da die Erfahrungen belegten, "dass es für viele auf Dauer keine Vermittlungschance gibt." Am "Dritten Arbeitsmarkt" müssten unterschiedliche Modelle erprobt werden. Auch die Arbeitsplätze im "Dritten Arbeitsmarkt" müssten einen Mehrwert schaffen. Das sei volkswirtschaftlich sinnvoll, und zudem gebiete das auch das Recht auf menschenwürdige Arbeit, das eine sinnlose Beschäftigung um ihrer selbst willen ausschließe. "Sinnvolle Arbeit ist im Übermaß vorhanden", sagte der Bischof. Wichtig sei, dass die Arbeitsplätze im "Dritten Arbeitsmarkt" sozialversicherungspflichtig ausgestaltet seien. Das führe auch nicht zu steuerlichen Mehrbelastungen. Wie von der Bundesregierung geplant, könne zunächst mit 100.000 Arbeitsplätzen auf dem "Dritten Arbeitsmarkt" gestartet werden. Diese Zahl müsse jedoch wachsen und am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet werden.
Hören Sie sich unser Interview mit Bischof Marx von heute an

China: Begrüßt Avancen des Papstes
Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums hat die Avancen des Vatikans in Richtung China begrüßt. "Wir schätzen die Haltung des Vatikans zu einem konstruktiven Dialog mit China", so der Sprecher, der aber gleichzeitig an die Pekinger Bedingungen für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen zum Vatikan erinnerte.
Auch China-Kenner wie der Steyler-Missionar P. Roman Malek würdigen das Treffen, das Ende vergangener Woche mehrere Bischöfe aus Fernost im Vatikan vereinte. Das Meeting sei freilich kein "neuer Anfang", warnte Malek vor überzogenen Erwartungen.
"Es ist allerdings etwas merkwürdig, dass so ein Treffen, das ich nicht als Gipfeltreffen bezeichnen würde, sondern als Informationstreffen, das jetzt stattfand, und zwar auf Drängen von Kardinal Zen aus Hongkong - und das ist eine wichtige Feststellung -, dass es so spät in diesem neuen Pontifikat stattfand. Denn ich meine, die Möglichkeiten bzw. die Offenheit, die es nach dem Tod Papst Johannes Pauls II. gab - die Offenheit sowohl der patriotischen Vereinigung wie auch der chinesischen Regierung, die sich zum ersten Mal zumindest in Worten, dem Heiligen Stuhl öffnete - dass das nicht genutzt wurde." (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt hat der französischen Kirche sein Beileid zum Tod des Armenpriesters Abbé Pierre ausgedrückt. In einem Telegramm an den Vorsitzenden der französischen Bischofskonferenz, Kardinal Pierre Ricard, dankt Benedikt für das Leben des berühmten Ordensmannes und für seine "Arbeit für die Ärmsten". Der Gründer der "Emmaus"-Gemeinschaft, der gestern im Alter von 94 Jahren starb, habe "sein Leben lang gegen das Elend gekämpft". Das Telegramm des Papstes wurde von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Auftrag Benedikts abgeschickt. In den letzten Jahren seines Lebens hatte Abbé Pierre auch kirchliche Reizthemen offen angesprochen. In dem Buch "Mon Dieupourquoi?" sprach er 2005 unter anderem über Pflichtzölibat, homosexuelle Paare und Frauenpriestertum, dem er positiv gegenüberstand. Den Gegnern des Frauenpriestertums fehle "ein entscheidendes theologisches Argument, das zeigt, dass der Zugang von Frauen zum Priesteramt im Widerspruch zum Glauben steht". Ebenso befürwortet er die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexuellen: Ihre Verbindung sollte als "Allianz" anerkannt werden, meint Abbé Pierre ; der Begriff "Ehe" sei zu eng an die Einheit von Mann und Frau gebunden. Der französische Präsident Jacques Chirac würdigte Abbé Pierre, der lange Jahre immer wieder die Umfragen als "beliebtester Franzose" anführte, als eine Inkarnation der Güte. Chirac kündigte ein Staatsbegräbnis für den Verstorbenen an. Die "Emmaus"-Gemeinschaft setzt sich mittlerweile in etwa vierzig Ländern für Obdachlose ein. (rv/kath.net)
"Mein Leben mit Karol" - diesen Titel tragen Erinnerungen des langjährigen Privatsekretärs von Johannes Paul II., die er in diesen Tagen in polnischer Sprache in Krakau vorstellt. Darin berichtet der heutige Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, zum Teil bewegende Einzelheiten aus dem Leben des polnischen Papstes, dem er seit den sechziger Jahren als Sekretär zur Seite stand. Dziwisz gibt an, Johannes Paul habe die Gewerkschaft "Solidarität" nie finanziell unterstützt, und vermutet den sowjetischen KGB hinter dem Papst-Attentat von 1981. Der Attentäter Mehmet Ali Agca habe Papst Johannes Paul gegenüber in ihrem Vier-Augen-Gespräch nicht um Vergebung gebeten, sondern nur nach Erklärungen gesucht, warum er nicht richtig getroffen hatte. Dziwisz berichtet auch, der Papst habe das Attentat zunächst nicht mit dem dritten Geheimnis von Fatima in Verbindung gebracht. Nach italienischen Presseberichten bestätigt der jetzige Kardinal in dem Gespräch angeblich auch, dass Johannes Paul nach dem Heiligen Jahr 2000 aus Gesundheitsgründen zurücktreten wollte. Darüber habe er sich vertraulich bei einem vatikanischen Spitzengespräch mit den führenden Kurienkardinälen beraten. (rv/kna/rizzoli)

Europa

Deutschland
Das Bistum Essen setzt seinen Sparkurs fort. Die Sanierung des Etats sei auf einem guten Weg, sagten Generalvikar Hans-Werner Thönnes und Finanzdezernent Ludger Krösmann gestern bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2007. Die Diözese werde an der Umsetzung des vor zwei Jahren beschlossenen Zukunftskonzeptes festhalten. Es sieht bis zum Jahr 2009 Einsparungen in Höhe von 70 Millionen Euro vor. (domradio)
Auf Sondersitzungen haben die Kirchenleitungen der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen beschlossen, eine Verhandlungsgruppe einzusetzen. Das zwölfköpfige Gremium, zu dem auch externe Fachleute gehören, soll Lösungsempfehlungen zu den ungeklärten Fragen des weiteren Wegs der mitteldeutschen Kirchenföderation erarbeiten. Die Kirchenprovinz Sachsen und die Thüringer Kirche, die seit 2004 die Föderation evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland bilden, planen einen Zusammenschluss. (idea)
Christen sollten in der Öffentlichkeit stärker für ihre Überzeugungen und ihren Glauben eintreten. Das wünscht sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir haben aber aus lauter Angst, wir könnten durch unser Bekenntnis andere ausgrenzen, darauf verzichtet, für unsere Überzeugungen zu werben", sagte die Kanzlerin dem Nachrichtenmagazin Focus. Das Christentum habe Europa am nachhaltigsten geprägt. Diese Tatsache grenze niemanden aus. Wer von etwas überzeugt sei, könne es auch anderen nahe bringen. Eindeutige Aussagen seien aber vielfach "einer Zögerlichkeit gewichen." Dabei sei es gerade im interreligiösen Dialog entscheidend, sich seines Glaubens und seiner Überzeugungen gewiss zu sein. "Das eigene Bekenntnis fröhlich auszusprechen, ist die Voraussetzung, tolerant zu sein." Im Blick auf die Verfassung der Europäischern Union erklärte Frau Merkel, sie hätte sich ein klareres Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln gewünscht. "Ich frage mich: Kann man das Prägende des Christentums für die alltägliche Politik aufrechterhalten, wenn Politik sich nicht dazu bekennt?" Mit dieser Frage müsse sich Europa weiterhin beschäftigen. (idea)
Die deutsche katholische Friedensbewegung "Pax Christi" appelliert an die Regierung, keine Tornado-Flugzeuge nach Afghanistan zu schicken. Der Verband hält eine derartige Entscheidung "für den Einstieg Deutschlands in direkte Kampfhandlungen", steht in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Aufklärungsarbeit aus der Luft sei "in diesem Falle als Teil des fehlgeschlagenen unsinnigen "Kriegs gegen den Terror" zu werten". Damit verlasse Deutschland "in einem entscheidenden Schritt den bisherigen breiten Konsens, in Afghanistan ausschließlich Stabilisierungs- und Aufbauarbeit im Rahmen des Mandates der ISAF zu leisten". Aus Respekt vor der Menschenwürde sei der Kampf gegen Taliban und Al Qaeda "nicht durch Bombenkrieg mit unvermeidlichen großen Zivilopfern" zu führen, so "Pax Christi". Deutschland solle stattdessen mehr für den zivilen Aufbau in Afghanistan tun. (pm)
Die Führung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich in Berlin mit dem SPD-Präsidium unter der Leitung von Parteichef Kurt Beck getroffen. Dabei ging es vor allem um die soziale Gestaltung der Globalisierung in Deutschland, Europa und der Welt. Vor dem Hintergrund der EU-Ratspräsidentschaft hoben beide Seite hervor, dass gemeinsame soziale Standards nicht durch den kleinsten gemeinsamen Nenner definiert werden dürften. Das gelte besonders für die Themen Arbeitnehmerrechte, Arbeitsschutz und betriebliche Mitbestimmung. Ein besonderes Anliegen des ZdK war es, einer zunehmenden Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes entgegenzuwirken. Hierzu seien gegebenenfalls arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen des Bundes nötig. (pm)
Zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. am 16. April hat der Berliner Musik-Professor Wolfgang Seifen eine Messe mit dem Titel "Tu es Petrus" komponiert. Die vom katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" mitinitiierte Komposition wird am Vortag des Papstgeburtstages in Berlin uraufgeführt. Das teilte das Hilfswerk in München mit. Wolfgang Seifen komponierte die Messe als lateinische Messe für großes Symphonieorchester, Chor und Orgel. Der Komponist war als Regensburger Domspatz ein Schüler des Papstbruders und ehemaligen Domkapellmeisters Prälat Georg Ratzinger. (zenit)
Der wirtschaftliche Aufschwung in so genannten Schwellenländern geht nach einer Studie an den Armen dort vorbei. In den wenigsten Fällen trage die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik in China, Indien, Brasilien und Südafrika zur Linderung der Armut bei, heißt es in der vom evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt" heute vorgestellten Untersuchung. In der Studie wird Deutschland aufgefordert, sich nicht einseitig auf staatliche Entwicklungszusammenarbeit auszurichten. Diese müsse vielmehr mit Kirchen und Nichtregierungsorganisationen weiter entwickelt werden. Derweil haben die deutschen Kirchen eine Stärkung der Entwicklungspolitik gefordert. Sie sei nicht Teil der Sicherheitspolitik und könne schon gar nicht durch eigene Sicherheitsinteressen begründet werden, sagte der Vorsitzende der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Prälat Karl Jüsten, gestern Abend in Bonn. "Die beiden christlichen Kirchen werden sich weiterhin einer solchen Verengung der Logik der Zusammenarbeit mit Engagement entgegenstellen." Jüsten äußerte sich beim Neujahrsempfang der kirchlichen Hilfswerke Misereor und Evangelischer Entwicklungsdienst. (kna)

Österreich
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer pilgert im Frühjahr nach Mariazell und löst damit eines seiner Wahlversprechen ein. Das kündigte Österreichs neuer Regierungschef in der Wochenzeitung "Falter" an. Vor der Wahl hatte der Sozialdemokrat Gusenbauer die Pilgerfahrt nach Mariazell für den Fall gelobt, dass er Kanzler werde. Unklar ist noch, ob auch der Wiener Bürgermeister, Michael Häupl (SPÖ), mit von der Partie sein wird. (der standard)

Italien
Der italienische Kardinal Camillo Ruini hat sich mit der Kirche in Polen solidarisch erklärt. In einer Ansprache auf einer Tagung der Bischofskonferenz sprach Ruini von einer "harten und in mancher Hinsicht ungerechten Prüfung" für die polnische Kirche. Ruini ging auch auf mehrere laufende Debatten in der italienischen Öffentlichkeit ein. Dabei sprach er sich gegen eine rechtliche Aufwertung von nicht-ehelichen Partnerschaften aus; eine solche Aufwertung wird von manchen Kreisen in der Regierung geplant. Zum Sterbehilfefall um Piergiorgio Welby verteidigte der Kardinal die Entscheidung der Kirche, Welby ein kirchliches Begräbnis zu verweigern. Es gehe da um "einen tragischen menschlichen Fall", und er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Sein Ziel sei es gewesen, dass die Kirche keine widersprüchlichen Signale aussenden dürfe. Welby habe bis zum Schluss bewusst erklärt, er wolle seinem Leben ein Ende setzen. Diese Einstellung habe die Kirche nicht "legitimieren" dürfen. Es belaste ihn, dass die Verweigerung des Begräbnisses den Angehörigen Welbys und vielen anderen Menschen Schmerz zugefügt habe. (rv)

Türkei
Etwa 50.000 Menschen haben heute in Istanbul am Begräbnis des ermordeten armenischen Verlegers Hrant Dink teilgenommen. In der Menge waren Transparente zu sehen mit Aufschriften wie "Wir sind alle Armenier". Dink war letzten Freitag von einem Jugendlichen aus der Schwarzmeerstadt Trabzon vor seiner Istanbuler Haustür erschossen worden. Ein nationalistischer Extremist hat mittlerweile offenbar gestanden, dass er den Jugendlichen zu der Tat angestiftet habe. Nach Zeitungsberichten stand der Extremist namens Yasin Hayal auch hinter anderen Anstiftungen zum Mord an "Verrätern". Damit fragen sich Beobachter, ob es eine Verbindungslinie gibt vom Mord an Dink zu der Ermordung des italienischen Priesters Andrea Santoro in Trabzon vor einem Jahr. (diverse)

Spanien
Der Bischof von San Sebastián, Juan María Uriarte, hat in seinen Predigten zum Fest der baskischen Stadt an die jüngsten Todesopfer der ETA erinnert. Das jüngste Attentat der Terrorbande in Madrid habe die Hoffnung "auf einen gerechten, definitiven Frieden zerschmettert", so der Bischof. Allerdings sei ein Friede "immer noch möglich" und Fatalismus "weniger vernünftig als die Hoffnung auf Frieden". (pm)

Afrika

Somalia
Die äthiopischen Truppen beginnen mit dem Rückzug aus der Hauptstadt Mogadischu. Das gab der somalische Vize-Premier Hussein Mohammed Aidid, einer der so genannten "Kriegsherren", jetzt bekannt. Auch der äthiopische General Suem Hagoss gab an, dass heute der Rückzug aus der Hauptstadt beginne. Innerhalb einer Woche, so Aidid, sollen Friedenssoldaten der Afrikanischen Union im Land eintreffen; Uganda, Malawi und Nigeria haben entsprechende Kontingente bereitgestellt. Äthiopien hatte sich Ende des letzten Jahres mit Truppen am Sturz der islamistischen Herrschaft in weiten Teilen Somalias beteiligt. (diverse)

Tansania
Der Erzbischof von Dar-es-Salaam, Kardinal Polycarp Pengo, ist neuer Vorsitzender des Bischofsrates von Afrika und Madagaskar, abgekürzt SECAM. Das wurde zum Abschluss einer SECAM-Tagung in Tansania bekannt. Pengo ersetzt in diesem Amt den nigerianischen Erzbischof John Onaiyekan von Abuja. Vize-Präsidenten wurden der Erzbischof von Dakar im Senegal sowie ein Bischof aus Mosambik. (pm)

Guinea
Bei blutigen Zusammenstößen sind in Guinea mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Polizeikräfte sollen in Conakry das Feuer auf Demonstranten und Gewerkschafter eröffnet haben, die einen Rücktritt von Präsident Lansana Conté forderten. Zahlreiche Protestierer wurden verhaftet. Vorausgegangen waren der Demonstration etwa zwei Wochen Generalstreik. Afrikanische Menschenrechtler fürchten jetzt eine Destabilisierung der gesamten Region. (reuters)

Mosambik
Bei Überschwemmungen in Mosambik und Angola sind mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Tausende mussten ihre Häuser verlassen. Zu den meisten Todesopfern kam es nach heftigen Regenfällen in der angolanischen Hauptstadt Luanda. (reuters)

Nahost

Libanon
Die schwere innere Krise im Libanon eskaliert weiter. Die oppositionellen Kräfte, die Syrien nahestehen und den Rücktritt der Regierung fordern, demonstrierten heute in vielen Teilen des Landes und blockierten wichtige Straßenverbindungen. Bei einem Schusswechsel zwischen Anhängern gegnerischer politischer Lager wurde heute in einem Dorf im Nordlibanon ein Mann getötet; bei Zusammenstößen in vielen Landesteilen gab es mindestens 58 Verletzte.
Im Wirbel des einsetzenden Generalstreiks ist der Versuch der Bischöfe, zumindest die zerstrittenen christlichen Politiker auf eine gemeinsame Linie einzuschwören, untergegangen. Zu den Problemen des Libanon gehört, dass es im derzeitigen politischen Spiel keine klaren Fronten gibt; der christliche Politiker Michel Aoun zum Beispiel unterstützt die Hisbollah, der christliche Präsident Emile Lahoud soll sogar mit den Mördern des früheren Premierministers Rafik Hariri unter einer Decke stecken. Zankapfel ist die Ausrichtung des Landes, gen Syrien oder gen Westen. In Beirut sind heute die meisten Schulen und Geschäfte geschlossen, und die Proteste gegen die pro-westliche Regierung von Fouad Siniora gewinnen weiter an Fahrt. Korrespondenten berichten von brennenden Barrikaden in Beirut und einer schwarzen Rauchsäule über der Stadt am Mittelmeer. Mehrere internationale Airlines haben ihre Flüge nach Beirut ausgesetzt, weil Demonstranten die Zufahrtstraßen zum zivilen Airport blockieren. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat gestern erstmals das Wort "Bürgerkrieg" in den Mund genommen. Derweil bereitet Fouad unbeirrt eine internationale Geber-Konferenz für den Libanon vor, die übermorgen in Paris beginnen soll. Über die schwere Blockade des Libanon hat sich kürzlich auch Papst Benedikt mit großer Sorge geäußert. Die Krise im Land überschattete am Wochenende auch die Feiern zu 300 Jahren Präsenz des Maroniten-Ordens in Rom. (diverse/rv)

Asien

Vietnam
Der Erzbischof von Ho-Chi-Minh-Stadt, Kardinal Pham Minh Man, rechnet schon in nächster Zukunft mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Vietnam und dem Vatikan. Aus seiner Sicht gebe es da "keine Schwierigkeiten mehr", meinte der Kardinal im Gespräch mit der Nachrichtenagentur asianews. Er habe im November zusammen mit einigen Bischöfen ein sehr konstruktives Gespräch mit dem vietnamesischen Präsidenten geführt; in diesen Tagen wird außerdem Vietnams Premierminister erstmals zu einem Besuch im Vatikan erwartet. Der Präsident habe ihm versichert, so Kardinal Pham, dass die Regierung den "berechtigten Anliegen der Kirche schrittweise entgegen kommen werde". (asianews)

Vereinte Nationen

Die USA wollen in der UNO-Generalversammlung eine Resolution gegen die Leugnung des Holocaust durchsetzen. Der Vorstoß wird von fast vierzig Nationen, darunter auch Russland und China, unterstützt. Gerichtet ist er gegen Iran; in der Hauptstadt Teheran fand kürzlich eine Konferenz zum Thema Holocaust statt, auf der Zweifel an der massenweise Vernichtung der Juden unter den Nazis laut wurden. Iran wird in dem Text der Resolution allerdings nicht ausdrücklich genannt. (reuters)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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