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Meldungen vom 31.1.2007

- Vatikan: Jaeger optimistisch zu Gesprächen mit Israel -
- Israel: Waffenruhe dank Ägypten -
- Brasilien: Pax Christi, Bischof Kräutler schützen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Jaeger optimistisch zu Gespräch mit Israel
Nach jahrelangen Hindernissen scheint die diplomatischen Annäherung zwischen dem Vatikan und Israel jetzt doch wieder konkreter zu werden, vor allem nach den Gesprächen in den vergangenen Tagen. Eine Expertengruppe hat sich am Montag drei Stunden lang getroffen und über die sensiblen Fragen diskutiert. Die anschließende Pressemitteilung sprach von einem Fortschritt in Bezug auf die ungeklärten Steuer- und Güterfragen der Kirche im Heiligen Land.
Pater David Jaeger, Fachmann für die Beziehungen zwischen Kirche und Staat im Heiligen Land, kennt die Schwierigkeiten des bilateralen Dialogs. Das Treffen bietet " eine Gelegenheit, ein altes Gesetz abzuschaffen, das immer noch in Israel gültig ist und den Kirchen die Erlaubnis von Güterbesitz verweigert. Weiter möchte der Heilige Stuhl seine historischen Besitztümer wieder zurück erhalten, die vom Staat "geraubt" wurden. Dazu gehört beispielsweise das Pilgerhaus in der Meeresstadt Caesarea."
Der biblische Ort Caesarea ist bei vielen Christen im Westen in Vergessenheit geraten. Das Pilgerhaus in der Stadt hat für Christen eine wichtige Bedeutung.
"Es handelt sich um ein Gebäude, das in den 50er-Jahren weggenommen und fast zerstört wurde. Caesarea war ein bedeutender Ort für die Urchristen, wo auch der Apostelfürst Petrus war, und ein Metropolitansitz sowie Zentrum der alten christlichen Kirchen." (rv)

Israel: Waffenruhe dank Ägypten
Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe haben die rivalisierenden Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah gestern Abend mit dem Austausch von Geiseln begonnen. Wie israelische Medien berichten, wurden 20 Anhänger der Hamas und 18 Aktivisten der Fatah freigelassen. Beide Organisationen hatten während ihrer blutigen Auseinandersetzungen in den vergangenen Wochen immer wieder Kämpfer der jeweils anderen Seite entführt. Seit gestern Morgen gilt im Gazastreifen eine von Hamas und Fatah vereinbarte Waffenruhe. Obwohl am Nachmittag erneut ein Hamas-Kämpfer erschossen wurde, gingen die gewaltsamen Auseinandersetzungen insgesamt deutlich zurück.
Der Direktor des Nahöstlichen Kirchenrates, Constantine Suad-Aber, erläutert das Zustandekommen der Waffenruhe: "Zum Glück hat die ägyptische Regierung interveniert und eine Waffenruhe erreicht. Wir hoffen nun, dass dieser Zustand anhält. Doch damit dies so bleibt, müssen noch externe Elemente berücksichtigt werden. Es geht nämlich nicht nur um ein internes Problem der Palästinenser. Die Besetzung der Gebiete, die Boykotte und die Demütigungen führen notgedrungen zu einer Eskalation. Besonders bei den Jugendlichen verstärkt sich die Wut. Für sie ist es nämlich so einfach, Waffen zu besorgen und diese dann auch zu benützen."
Eine Lösung für den Konflikt ist schwierig. Das weiß auch Suad-Aber.
"Die internationale Gemeinschaft sollte sich vermehrt dafür einsetzen, daß die Besetzung der Gebiete aufhört und dass eine gerechte Lösung gefunden wird. Man müsste zuerst alle UNO-Resolutionen anwenden, die es zum Konflikt bereits gibt. Wir sind ein Volk, das leben möchte und Frieden sucht. All das wird aber zum Schweigen gebracht." (rv)

Irak: "Ich war in Abu Ghraib"
Erstmals muss sich nun auch ein US-Offizier im Abu-Ghraib-Misshandlungsskandal vor einem Militärgericht verantworten. Das berichtet eine amerikanische Zeitung unter Berufung auf den Rechtsanwalt des Angeklagten. Der ehemalige Leiter des Verhörzentrums von Abu Ghraib muss sich aufgrund der Gefangenenmisshandlungen in dem Gefängnis bei Bagdad verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seine Aufsichtspflicht vernachlässigt zu haben. Das Gefängnis in Irak hat aber nicht nur bei den Insassen schreckliche Spuren hinterlassen. Der ehemalige katholische US-Soldat Joshua Casteel, der in Abu Ghraib gedient hat, erzählt unseren englischen Kollegen, was er dort erlebt hat.
"Sie haben dort mit dem Einsatz der Spezialeinheiten die Insassen regelmäßig befragt. Es gab auch oft Folterungen. Beispielsweise wurden die Gefangenen nackt in eiskaltem Wasser gestellt und dann in einem Raum mit Klimaanlage, die auf extrem hohe Temperaturen gestellt wurde. Ihre Hände wurden mit Hämmern geschlagen. Auch Baseballschläger wurden benützt. Ich war jahrelang ein Dienstverweigerer, und nun wusste ich auch wieso. Ich musste etwas gegen den Zustand tun. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen. Aber nun ist die Zeit gekommen, eine radikale Änderung in meinem Leben zu machen und eine neue Lehre zu befolgen."
Die katholische Kirche und vor allem die US-Bischöfe hatten die schrecklichen Taten im Gefängnis scharf verurteilt. Erst vor wenigen Tagen haben die amerikanischen Bischöfe ihre Kritik an der Irak-Politik von Präsident George W. Bush wieder bekräftigt und konkrete Pläne für einen baldigen Rückzug der US-Truppen aus dem nahöstlichen Land gefordert. (rv)

Ecuador: Demonstrationen für Verfassungsänderung
Tausende von Ecuadorianern haben gestern für ein Plebiszit zu einer Verfassungsänderung demonstriert. Angeführt von Vertretern verschiedener Sozialbewegungen, darunter Indigenen- wie Arbeiterführern, marschierten sie zum Regierungssitz in Quito, um dem neuen Präsidenten Rafael Correa ihre Unterstützung zu versichern. Correa, der mit einem von der Opposition dominierten Parlament regieren muss, hatte als ersten Schritt seiner Amtsführung eine Reform der Verfassung angekündigt, um der Korruption in der Parteipolitik Herr zu werden. Demonstranten stürmten das Parlament in Quito und lieferten sich Rangeleien mit der Polizei. Der katholische Journalist Serafín Ilvay von der Vereinigung christlicher Komunikatoren in Ecuador sieht die Massenkundgebungen mit Skepsis: "Correa bedeutet für das Volk eine Hoffnung auf Stabilität, auf Arbeit, auf ein Ende der Armut. Die Frage ist nur, ob die Opposition ihn lässt. Denn Correa hatte vor dem ersten Wahlgang vorgeschlagen, aus Protest keine Kandidaten seiner Partei aufzustellen. Die Folge ist nun, dass im Parlament nur die Opposition vertreten ist. Was ist zu erwarten? Kurze Konfrontationen, kurze Abkommen, die darauf abzielen, die Distanz zwischeneinander abzustecken. Doch die Leute wissen nicht, in welche Richtung Correa gehen wird."
Die größte Herausforderung für die junge Linksregierung ist, Arbeitsplätze zu schaffen und das Land aus der Armut zu führen. In Ecuador lebt nicht nur über die Hälfte der Bevölkerung von einem Dollar täglich. In manchen Regionen müssen die Menschen sogar mit durchschnittlich nur 60 Cent am Tag auskommen.
"Bei all dem bleibt, dass Correa ein Mann mit sauberer Weste ist, sowohl politisch wie persönlich. Dass ihn Akademiker umgeben, die die aktuelle soziale Lage Ecuadors genau studiert haben. Was alle Welt jetzt erwartet ist, dass sie die Füße auf den Boden stellen und zusehen, wie sie die Theorie in die Praxis umsetzen können. Allerdings ist die Unterschicht nicht sehr kritisch. Sie sagen, wir werden jetzt Arbeit haben, eine Gesundheitsversorgung. Aber Umfragen haben gezeigt, dass für viele Menschen nicht klar ist, was eine neue Verfassung praktisch für sie bedeutet." (rv)

Papst besingt Zusammenarbeit in der Kirche
Ohne Zusammenarbeit geht es nicht, erst recht nicht in der Kirche. Das hat Papst Benedikt XVI. heute betont. Bei seiner Generalaudienz wies er darauf hin, dass die Leistung großer Christen, etwa des heiligen Paulus, ohne ihre Mitarbeiter kaum vorstellbar gewesen wäre. Diese Mitarbeiter gelte es aus dem Schatten zu holen, so der Papst vor Tausenden von Pilgern in der vatikanischen Audienzhalle. Auf deutsch sagte er:
"Liebe Brüder und Schwestern! Eine besondere Eigenschaft der ersten Jünger Jesu Christi war ihre enge Zusammenarbeit untereinander zum Wohle der Kirche. Auch der Apostel Paulus war kein Einzelkämpfer. Er konnte sich auf die Mitarbeit geeigneter Helfer stützen. Dazu gehörten: Barnabas, der "Sohn des Trostes", wie ihn die Apostelgeschichte (4, 36) nennt, Silas – oder lateinisch Silvanus – und Apollos. Sie waren ganz unterschiedlicher Herkunft: Barnabas kam aus Zypern, Silas aus Jerusalem und Apollos aus Alexandrien. Gemeinsam war diesen drei Mitarbeitern des Paulus ihre Hingabe an Jesus Christus und das Evangelium. Zugleich hatte jeder auf seine Weise an der gemeinsamen Mission Anteil. Barnabas ebnete vor allem die Wege für die Annahme des Paulus durch die junge Kirche. Silas war und blieb ein treuer Gefährte des Apostels, der ihn bei der Mission im griechischen Kulturkreis unterstützte. Apollos trug mit seiner Redegewandtheit dazu bei, das Wort Gottes zu verbreiten und den Glauben an Jesus Christus zu vertiefen. Lernen wir von diesen Zeugen, dem Evangelium mit Eifer zu dienen und unser Bestes für diese große Aufgabe einzusetzen.
Von Herzen grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Bezeugt die Liebe Gottes mit eurem ganzen Leben! Euch allen wünsche ich einen gesegneten Aufenthalt hier in Rom, wo so viele Glaubenszeugen gelebt und gewirkt haben."
(rv)


WEITERE THEMEN AUS UNSEREM PROGRAMM:

Feature: Auf Rollen durch Rom
Vielen Touristen steht der Angstschweiß auf der Stirn, wenn sie im römischen Verkehr die Straße überqueren müssen. Hupende Autos, flinke Motorroller und eilende Menschenmengen prägen das Stadtbild. Hier scheinen Menschen mit Behinderungen schier verloren zu sein. Mit diesem Vorurteil muss endlich aufgeräumt werden, erklärt Margit Ellensohn aus Österreich. Rom mit dem Rollstuhl erlebt - das ist keine Zauberei.
Silke Schmitt hat die flitzende Rollstuhlfahrerin durch die Ewige Stadt begleitet...

Radioakademie: Der Papst und die deutsche Kirche
Gestern Abend lief der fünfte und letzte Teil der Radioakademie von Birgit Pottler. Was hat der Papst seiner Ortskirche schon ins Stammbuch geschrieben? Hier können Sie selbst mit im Archiv blättern:

Teil 1: "Ich würde nicht einfach sagen, dass der deutsche Katholizismus müde ist…"

Teil 2: "Halten wir zusammen, dann finden wir den rechten Weg."

Teil 3: "Der Herr segne alle…"

Teil 4: "Es ist die Verantwortung der Christen in dieser Stunde…"

Teil 5: "Wir drängen unseren Glauben niemandem auf…"


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vom 30. Januar bis zum 3. Februar findet in Rom die Jahresversammlung der "Gemischten internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der Katholischen Kirche und den Orthodoxen Kirchen des Ostens" statt. Kardinal Walter Kasper, Präsident des genannten Päpstlichen Rates, und Metropolit Anba Bishoy der Koptisch-Orthodoxen Kirche werden bei der Versammlung den Vorsitz führen. Die orthodoxe Delegation setzt sich aus den Vertretern der sieben Ortskirchen zusammen, die die "Familie" der orthodoxen Kirchen des Ostens bilden. Zur Delegation der katholischen Kirche gehören Vertreter der lateinischen Tradition sowie der verschiedenen katholischen orientalischen Traditionen, unter anderem Vertreter der koptisch-katholischen, der syro-katholischen, der armenisch-katholischen, der maronitischen, der syro-malabarischen und der äthiopischen Kirche. (zenit)

Europa

Deutschland
Die Gesellschaft muss mehr für Kinder tun. Das fordert der Caritasverband mit seiner Jahresaktion "Mach dich stark für starke Kinder". Die erschreckend hohe Zahl von 1,9 Millionen Kindern und Jugendlichen, die in armen Verhältnissen aufwachsen, habe der Caritas den Anlass gegeben, eine Initiative für benachteiligte junge Menschen ins Leben zu rufen, sagte Caritaspräsident Peter Neher heute bei der Vorstellung der bundesweiten Kampagne in Berlin. Schon der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung von 2005 habe deutlich gemacht, wie groß der Zusammenhang zwischen geringer Bildung und geringen Einkommen und der oftmals damit verbundenen Arbeitslosigkeit ist. Das zeige sich gravierend in den Entwicklungschancen von Kindern aus armen Familien. "Keine Gesellschaft kann es sich leisten 'ihre' Kinder zu vernachlässigen", so Neher. (pm)
Die deutschen Bischöfe haben mit der SPD über deren neues Grundsatzprogramm diskutiert. In Berlin sprachen das SPD-Präsidium und sechs Vertreter der deutschen Bischofskonferenz außerdem über Fragen sozialer Gerechtigkeit, die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme, Familien- und Migrationspolitik. Das Gespräch sei "Teil einer wichtigen Grundwertedebatte in der Gesellschaft", erklärte die Deutsche Bischofskonferenz im Anschluss. Den Kirchen, den Prinzipien der katholischen Soziallehre und dem christlichen Menschenbild komme in dem so genannten "Bremer Entwurf" der SPD ein neuer Stellenwert zu. Zwischen Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen solle aber noch genauer unterschieden werden. (pm)
CDU und ZdK halten am Schutz des Sonntags fest. Der Sonntag sei ein kulturelles Gut und müsse als Tag des Gottesdienstes, der Arbeitsruhe und der Familie durch den Staat besonders geschützt werden. Das erklärten die Präsidien von CDU und Zentralkomitee der deutschen Katholiken nach einer gemeinsamen Sitzung. Weitere Themen waren das CDU-Grundsatzprogramm, soziale Dimensionen der Politik sowie Fragen des Lebensschutzes. Die Mitglieder des CDU-Präsidiums bekannten sich ausdrücklich zum christlichen Menschenbild als Basis ihrer Politik. Das ZdK begrüßte seinerseits die Initiative der CDU, familienpolitische Leistungen auf den Prüfstand zu stellen, um Familien wirksamer unterstützen und fördern zu können. Die CDU kündigte außerdem Maßnahmen an, um die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss in den nächsten fünf Jahren zu halbieren. (pm)
Der türkische Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk hat nach massiven Drohungen eine Reise nach Deutschland abgesagt. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, Pamuk sehe sich offenbar nach dem Mord an dem türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink konkret gefährdet. Auftritte des Autors in Berlin, Köln, Hamburg, Stuttgart und München wurden gestrichen. (diverse)

Schweiz
Bei der Fußball-Europameisterschaft Euro 2008 wollen die drei Landeskirchen in der Schweiz gemeinsam auftreten. Dies ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Bischofskonferenz, des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und der Christkatholiken sowie der Austragungsstädte Basel, Bern, Genf und Zürich. Den Verantwortlichen schwebt ein Ort der Stille und Begegnung für die Fans vor. Man wolle Gastfreundschaft zeigen und einen Beitrag zur Verständigung leisten. Übertragungen von Fußballspielen in Kirchen werde es aber nicht geben. Freikirchen hingegen planen in der Schweiz Übertragungen von Fußballspielen in kirchliche Räume. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, so dass bereits im März konkrete Projekte vorliegen sollen. Beschlüsse seien noch nicht gefallen, und auch die entsprechenden Kirchengelder seien noch nicht gesprochen. Das gaben die Organisatoren an. (kipa)

Großbritannien
Die katholische Kirche in Großbritannien hält an ihrer Weigerung fest, keine Kinder zur Adoption an gleichgeschlechtliche Paare vermitteln. Sie sperrt sich damit gegen einen entsprechenden Beschluss der Regierung. Der Primas von England und Wales, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, hofft nun, dass Abgeordnete in der kommenden Parlamentsdebatte "einige grundsätzliche Fragen des Kindeswohls" aus christlicher Sicht einbringen. Zuvor hatte er die britische Regierung dazu aufgefordert, die katholischen Adoptionsagenturen von der Verpflichtung auszunehmen, Kinder an homosexuelle Paare zu vermitteln. Als Kompromiss hatte O'Connor angeregt, katholische Stellen zu verpflichten, die Paare an andere Agenturen weiterzuleiten. Die Antwort von Premierminister Tony Blair war jedoch knapp und bündig: Es gebe keine Ausnahmen, die katholischen Adoptionsagenturen hätten allerdings 21 Monate Zeit, sich dem Gesetz anzupassen. O'Connor nannte es "erfreulich", dass die Regierung die "Erfahrung und hervorragende Arbeit" der kirchlichen Agenturen anerkannt habe. Offensichtlich wollten die Behörden während einer zweijährigen Übergangsperiode mit den kirchlichen Adoptionsstellen weiterhin zusammenarbeiten und sie finanziell unterstützen. Der Kardinal sprach nicht mehr davon, die landesweit sieben kirchlichen Adoptionsstellen schließen zu wollen. Premierminister Tony Blair hatte nach breiten öffentlichen Debatten am Montag angekündigt, dass das geplante Antidiskriminierungsgesetz nach einer Übergangsfrist Ende 2008 vollständig in Kraft treten soll. Es sieht unter anderem vor, dass niemand "wegen seiner sexuellen Orientierung benachteiligt" werden darf. Das betrifft auch das Recht, Kinder zu adoptieren. (rv/kap)

Lesen Sie hier einen Kommentar zum britischen Antidiskriminierungsgesetz
von Hans-Bernhard Würmeling

Slowakei
Ein "Kampf um die Domorgel" beschäftigt derzeit die Medien der slowakischen Hauptstadt. Die große Orgel im Preßburger Martinsdom, die nach allgemeiner Auffassung den liturgischen Anforderungen nur unvollkommen entspricht, soll durch ein neues Instrument ersetzt werden. Prominente Kritiker, angeführt von Peter Selecky, Dirigent am Slowakischen Nationaltheater und seit 1996 auch als Organist im Martinsdom wirkend, sprachen sich in einer Unterschriftenaktion gegen den Abbau der alten Orgel aus. Nach Plan soll ein Transfer der alten Orgel in eine andere Kirche erfolgen. Die Kritiker verweisen darauf, dass die im Jahr 1880 von dem slowakischen Orgelbauer Vincent Mozny gebaute Orgel ihre Gestalt und Placierung unter anderem Franz Liszt verdanke. Mit ihren 34 Registern sei sie auf den Ort abgestimmt, während die 60 Register der neuen Orgel durch die entstehenden Druckwellen sogar die Glasfenster gefährden könnten. Bei der Übertragung der alten Orgel in eine andere Kirche könne es auch zu Beschädigungen der Orgel selbst kommen. Für ein neues Instrument sei an anderer Stelle des Gotteshauses Platz vorhanden. (kap)

Frankreich
Menschen mit schwarzer Hautfarbe fühlen sich im Alltag gelegentlich oder auch öfter diskriminiert. Das ergab eine von der Tageszeitung "Le Parisien" veröffentlichte Umfrage. Der "Rat schwarzer Vereinigungen in Frankreich" hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Sie zählte und befragte erstmals in Frankreich einen Teil der Bevölkerung unter ethnischen Gesichtspunkten. Danach gibt es im Land 1,8 Millionen Schwarze im Alter von mindestens 18 Jahren. 37 Prozent der Befragten gaben an, die Diskriminierungen vor allem in öffentlichen Transportmitteln und am Arbeitsplatz hätten sich im vergangenen Jahr verschärft. 12 Prozent sehen sich öfter und 19 Prozent "von Zeit zu Zeit" wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert. (diverse)

Italien
Turin ist doch keine "magisch-esoterische Hochburg" - wie zahlreiche Italiener annehmen. Die vier neuen Exorzisten der Stadt mussten bisher kein einziger Fall von Satanismus behandeln. Seit vergangenem Juni sind in der norditalienischen Stadt vier neue Exorzisten im Amt, sagte der Erzbischof von Turin, Kardinal Severino Poletto, in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Famiglia Cristiana". Die Geistlichen seien sowohl im Zentrum der Stadt als auch im Umland tätig. Sie seien rund 50 Jahre alt und hätten im Laufe der Jahre "große Erfahrungen auf diesem heiklen Gebiet" gesammelt. Turin gilt bei Italienern als Zentrum der Schwarzen Messen. (rv)
Zum vierten Todestag des "Speckpaters" Werenfried van Straaten zelebriert Bischof Rino Fisichella heute Abend in der Basilika Santa Maria in Trastevere eine Messe. Van Straaten ist der Gründer des Hilfswerks "Kirche in Not". Vom Elend der Heimatvertriebenen aus deutschen Ostgebieten zutiefst berührt, verfasste Pater Van Straaten zu Weihnachten 1947 einen Artikel, in dem er um Hilfe für die 14 Millionen aus dem Osten vertriebenen Deutschen bat. Obwohl sein Artikel bei den Belgiern zuerst auf Ablehnung stieß, schaffte er es dennoch, dass seine Adressaten bald nicht mehr nur "die Deutschen", sondern leidende Mitmenschen in Not sahen. Das daraufhin ausgelöste Echo war immens. Um zumindest den größten Hunger der Vertriebenen stillen zu können, erbettelte Pater Werenfried von den belgischen Bauern zunächst vor allem Speck. Dies brachte ihm den Namen "Speckpater" ein. Für sein Lebenswerk wurde Pater Werenfried vielfach von kirchlicher und staatlicher Seite ausgezeichnet. Im Alter von 90 Jahren starb er am 31.01.2003 in seinem Wohnort Bad Soden. (rv)

Polen
Im Heimatland Johannes Paul II. ist das Buch von Kardinal Stanislaw Dziwisz "Ein Leben mit Karol" ein Bestseller. Der langjährige Privatsekretär des verstorbenen Papstes schildert in dem Interviewbuch seine Erinnerungen an Karol Wojtyla. Die 250.000 Exemplare der polnischen Auflage sind nach drei Tagen praktisch ausverkauft. Das Buch verkaufe sich "außerordentlich gut", so Direktor Pawel Rydz vom "TBA"-Verlag. Die zweite Auflage soll bis zum Wochenende in den polnischen Buchhandlungen sein. (kap)

Afrika

Ghanas Präsident John Kufuor hat die Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union (AU) zu mehr Engagement für die geplante Somalia-Friedenstruppe aufgerufen. Bisher wurde erst die Hälfte der benötigten 8.000 Soldaten zugesagt. "Wir rufen die Mitgliedsstaaten auf, zu der Truppe beizutragen, und warten noch auf ihre Antwort", sagte der neu gewählte AU-Vorsitzender zum Schluss des zweitägigen AU-Gipfels in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Die Entsendung der Friedensmission solle "so schnell wie möglich" beginnen. Zudem kündigte der neue AU-Vorsitzende an, sich für den Anschluss Afrikas an die Welt einzusetzen. "Die Welt wartet nicht auf Afrika. Afrika muss aufholen", sagte Kufuor. Die Herausforderungen seien gewaltig, aber nicht unüberwindbar: "Einzeln sind wir schwach, aber gemeinsam kann Afrika eine der Kräfte auf der Welt für das Gute werden." (diverse)

Nahost

Irak
Die katholische Kirche ist die erste Anlaufstelle der christlichen Flüchtlinge aus dem Irak. Wie der Leiter der Päpstlichen Mission für Palästina in Amman, Ra´ed Bahou, bestätigt, sind in den letzten Jahren Tausende von Christen aus dem kriegsgeschüttelten Irak nach Jordanien, aber auch nach Syrien und in die Türkei geflüchtet. Das Hilfswerk setze sich intensiv für die humanitären Bedürfnisse aller irakischen Flüchtlinge und für die pastoralen Bedürfnisse der geflohen Christen ein. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Gesundheitsfürsorge dieser Menschen, die sich oft weder einen Arzt noch Medizin leisten könnten. Die Päpstliche Mission für Palästina wurde 1949 von Papst Pius XII. im Anschluss an den Arabisch-Israelischen Krieg gegründet und unterstützt mittlerweile Flüchtlinge aller Religionen und Nationalitäten im Nahen Osten. 1971 wurde das Büro in Amman eröffnet, das Projekte in Jordanien und im Irak betreut. (rv)

Asien

Vietnam
Der Besuch des vietnamesischen Ministerpräsident Nguyen Tan Dung bei Papst Benedikt XVI. hat positive Reaktionen im Land hervorgerufen. Nach Angaben der vietnamesischen Presse will der Premier künftig die Beziehungen zum Vatikan intensiv pflegen. Diese Aussage habe unter den vietnamesischen Katholiken die Hoffnung auf eine weitere Öffnung hin zu einer größeren Religionsfreiheit gestärkt, heißt es. In der Volksrepublik Vietnam leben etwa sechs Millionen Katholiken, es handelt sich nach den Philippinen um die zweitgrößte katholische Gemeinschaft Südasiens. (rv)

Südkorea
Südkoreas Präsident Roh Moo-hyun plant am 15. Februar einen Besuch bei Papst Benedikt XVI. Das teilte der südkoreanische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Seong Youm Bosco, jetzt mit. Es handle sich um das erste Zusammentreffen des südkoreanischen Staatsoberhaupts mit dem Papst. Ferner seien Begegnungen mit italienischen Spitzenpolitikern vorgesehen. Der Präsident wolle bei seinem Besuch um internationale Unterstützung für sein Land werben, sagte der Botschafter. Im Mittelpunkt seiner Reise stehe das Anliegen der Aussöhnung und Wiedervereinigung zwischen Nord- und Südkorea. Dabei setze er besonders auf die "große geistliche Autorität" des Heiligen Stuhls. Roh ist katholisch. (kap)

Amerika

Brasilien
Die österreichische Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung "Pax Christi" fordert Schutz für den aus Vorarlberg stammenden brasilianischen Bischof Erwin Kräutler. In einem Schreiben an den brasilianischen Präsidenten Luis Inacio "Lula" da Silva weist die Sektion darauf hin, dass der seit 40 Jahren in Brasilien lebende Kräutler seit einigen Jahren Adressat anonymer Morddrohungen ist. Durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Armen und seine öffentliche Anprangerung von Kindesmissbrauch und de-facto-Sklaverei im brasilianischen Bundesstaat Para habe sich Kräutler den Zorn vieler Großgrundbesitzer zugezogen. (pm)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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