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NUNTII STATIONIS RADIOPHONICAE VATICANAE PARTITIONIS GERMANICAE
IN LINGUAM LATINAM VERSI

DEUTSCHE SEITE (ARCHIV 2007)


31. Dezember 2007

Papst ruft zum Schutz der Familie auf
Die Kirche feiert am vergangenen Sonntag das Fest der Heiligen Familie. Papst Benedikt hat aus diesem Anlass eindringlich zum Schutz der Familie aufgerufen. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz erinnerte er daran, dass die Familie nach den Worten des Konzils „Anteil an der prophetischen Berufung der Kirche” hat. Durch seine Geburt in eine menschliche Familie hinein habe Jesus „die Realität der Familie geheiligt”. Der Papst grüßte per Video-Link ein kirchliches Treffen der Familien in der spanischen Hauptstadt Madrid. Dabei betonte er, Basis der Familie sei „der unauflösliche Bund von Mann und Frau”.

Vatikan: Islamgelehrte nehmen Einladung an
Führende Islamvertreter nehmen die Gesprächseinladung des Papstes in den Vatikan an. Das geht aus einem Schreiben an Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone hervor. Als Antwort auf das schriftliche Dialogangebot der 138 islamischen Gelehrten vergangenen Oktober hatte der Vatikan eine Begegnung mit führenden Vertretern vorgeschlagen. „Wir sind gerne zu einem solchen Treffen bereit”, schreibt Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal mit Datum vom 12. Dezember. Zur Organisation und der Absprache einzelner Schritte werde eine islamische Delegation nach Rom reisen; ob im Februar oder März 2008 könnten Bertone und sein Stab entscheiden, so Talal.

Vatikan/Pakistan: Der Papst betet für Pakistan
Papst Benedikt XVI. betet dafür, dass die Ermordung der früheren pakistanischen Premierministerin Benazir Bhutto keine neue Welle der Gewalt in Pakistan auslöst. Das steht in einem Beileidstelegramm aus dem Vatikan, das Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am vergangenen Freitag dem Vorsitzenden der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence John Saldanha von Lahore, geschickt hat. Der Papst wünsche, dass in Pakistan „jede Anstrengung unternommen werde, um ein Klima des Respekts und des Vertrauens aufzubauen”, und dass „die politischen Institutionen des Landes effizient arbeiten können”.

Angelus: „Nicht bei Idylle stehen bleiben”
Am Tag nach Weihnachten feiert die Kirche die „himmlische Geburt“ des ersten Märtyrers. Das sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Mittwoch im Vatikan. Benedikt XVI. erinnerte an alle, die auch heute für ihren Glauben verfolgt würden: „Nicht selten erreichen uns auch in unserer Zeit Nachrichten aus allen Teilen der Erde, von Missionaren, Priestern, Bischöfen, Ordensleuten und Gläubigen, die verfolgt, verhaftet, gefoltert, und ihrer Freiheit beraubt werden, oder denen verboten wird, ihren Glauben auszuüben.“
Eindringlich mahnte der Papst, ohne jedoch bestimmte Länder zu nennen: „Menschen leiden und sterben mitunter auch, weil sie der Weltkirche und dem Papst verbunden sind. Beten wir für alle, die aufgrund ihrer Treue zu Christus und seiner Kirche leiden.”


24. Dezember 2007

Vatikan/Frankreich: Sarkozy über Christentum, Islam und die Türkei
Nicolas Sarkozy denkt über eine Änderung des Gesetzes zur strikten Trennung von Staat und Kirche nach. Die Gesellschaft brauche die Religionen, betonte Frankreichs Staatspräsident nach seinem Antrittsbesuch bei Papst Benedikt. Die von ihm vertretene „positive Laizität“ gebe jedem das Recht, seinen Glauben zu leben und weiterzugeben, sagte Sarkozy im Gespräch mit Radio Vatikan.
Das Recht, sich zu Wort zu melden, müsse den Religionen im laizistischen Staat zugesichert werden.
Christen müssten darin bestärkt werden, sich öffentlich zu Wort zu melden, so Sarkozy:
Im Exklusivinterview von Radio Vatikan und Osservatore Romano äußerte sich Sarkozy auch zu außenpolitischen Fragen Frankreichs und Europas. Zur Türkei und den Beitrittsverhandlungen zur EU sagte er:
„Ich bin zwar nicht der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, aber wir haben darüber gesprochen: Die Türkei ist nicht in Europa, das ist eine geographische Tatsache. Die Türkei ist in Kleinasien. Dennoch braucht es enge Verbindungen. Ich will einen Partnerschaftsvertrag zwischen der Türkei und Europa, keinen Beitritt. Meiner Meinung nach darf sie nicht in Europa sein, weil sie nicht europäisch ist.“
(rv)

Vatikan: Sarkozy als Ehrenkanonikus
Im Rahmen einer Gebetszeremonie hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy am Donnerstagnachmittag den Titel des Ehrenkanonikus der päpstlichen Lateran-Basilika angenommen.
Der italienische Kardinal Camillo Ruini leitete die Feier. Wegen der engen historischen Bindungen Frankreichs zu Kirche und Papst waren die französischen Könige Jahrhunderte lang zu Ehrendomherren des Lateran ernannt worden. Später übernahmen zwar die meisten französischen Präsidenten den Titel, doch wenige kamen zu einer eigenen Zeremonie in den Lateran. (rv)

Papst: Bei Heiligkeits-Verfahren nicht pfuschen
Papst Benedikt ruft zu großer Sorgfalt bei Selig- und Heiligsprechungsprozessen auf. Im Vatikan empfing ... die so genannten Postulatoren solcher Verfahren. Dabei erinnerte er daran, dass „in den letzten Jahrzehnten das religiöse und kulturelle Interesse an christlichen Heiligen gestiegen” sei. Sie zeigten „das wahre Gesicht der Kirche” und machten sie „glaubwürdig”.
Der Papst wörtlich: „Heilige sind in der Regel ansteckend in ihrer Heiligkeit. Sie antworten auf den Durst der Menschen von heute. Es gibt also eine kirchliche, aber auch soziale Notwendigkeit, immer neue Modelle der Heiligkeit vor Augen zu führen - und das macht die Arbeit von allen, die an Selig- und Heiligsprechungs-Verfahren beteiligt sind, besonders wertvoll. Egal, was genau ihre Rolle ist: Sie sind strikt der Wahrheit verpflichtet. Darum muss in der Anfangsphase des Verfahrens, auf Bistumsebene, nicht nur das positive, sondern auch das negative Material getreulich gesammelt werden. Dieser Objektivität und Vollständigkeit in der ersten Phase muss dann natürlich auch die Phase der ,Positiones’ entsprechen, die in der Vatikan-Kongregation zusammengestellt werden.” (rv)

Papst: „Welchen Sinn hat Weihnachten, wenn wir nicht glauben?”
Weihnachten ohne Glauben wäre leer und hohl. Das meinte Papst Benedikt an diesem Mittwoch bei der letzten Generalaudienz dieses Jahres im Vatikan. ... „Wachsame Erwartung und Vorbereitung prägen die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest, und auch die Liturgie der Kirche stimmt uns mit besonders schönen Texten auf die Feier des großen Geheimnisses der Menschwerdung Gottes ein." Die Antwort auf das alttestamentliche. Rufen bringe uns das Evangelium: Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Der Sohn Gottes von Ewigkeit sei „Sohn Mariens” geworden, so Papst Benedikt eindringlich.
„Unseren Zeitgenossen fällt es zuweilen schwer, einen Bezug zu diesem zentralen Heilsgeheimnis zu finden. Aber welchen Sinn hat das Weihnachtsfest, wenn wir nicht glauben und bekennen, dass im Kind von Bethlehem Gott Mensch geworden ist? Darum sollen wir Christen gerade in diesen Tagen mutig die Wahrheit unseres Glaubens verkünden und unseren Mitmenschen die Frohe Botschaft des Evangeliums bringen.”


17. Dezember 2007

Vatikan: Evangelisierung ist Recht und Pflicht
Verkündigung des Glaubens an Jesus Christus ist die Pflicht der Kirche. Oft, so die an diesem Freitag im Vatikan veröffentlichte „Lehrmäßige Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung“, meint man jedoch, „dass jeder Versuch, andere in religiösen Fragen zu überzeugen, die Freiheit einschränke“. Deshalb sah sich die Glaubenskongregation zu dem bereits angekündigten Papier „gehalten“. In 13 Punkten will es die Beziehung zwischen Missionsauftrag und Religionsfreiheit klären. Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem Fragen des Menschenbildes (Kapitel II), der Lehre von der Kirche (Kapitel III) und der Ökumene (Kapitel IV). ... Die „Lehrmäßige Note” setzt die bestehende kirchliche Lehre zur Mission und Evangelisierung voraus. Den Dokumenten von Paul VI. und Johannes Paul II. fügt sie nichts Neues hinzu, verweist auf Konzilsdokumente und auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948. Fehler, gerade im zwischenmenschlichen Dialog seien möglich, doch Verkündigung unterliege stets dem Respekt vor der Würde des Menschen und der religiösen Freiheit der Gesprächspartner: „Daher verbietet die Kirche streng, dass jemand zur Annahme des Glaubens gezwungen oder durch ungehörige Mittel beeinflusst oder angelockt werde, wie sie umgekehrt auch mit Nachdruck für das Recht eintritt, dass niemand durch üble Druckmittel vom Glauben abgehalten werde’ (Ad gentes 13)”.

Verkündigung ist „innere Notwendigkeit”
Mit dem neuen Dokument aus der Glaubenskongregation verteidigt der Heilige Stuhl sein Recht, das Evangelium frei zu verkünden - eine innere Notwendigkeit der Kirche. Dazu der amerikanische Kardinal William Joseph Levada, Präfekt der Glaubenskongregation:
Diese Note hat ein zentrales Thema des Christentums und der katholischen Kirche zum Inhalt: So wie Jesus vom Vater geschickt wurde, um der Welt die Botschaft des Heils zu verkünden, so befahl auch er seinen Schülern, das Evangelium allen Völkern zu bringen. Dieses Werk der Evangelisierung gehört zur echten Natur der Kirche. Da die Christen dieses große Geschenk der Liebe Gottes in Christus erfahren haben, haben sie auch den Wunsch – und die Pflicht, diese Gabe mit der Familie, mit den Freunden und Nachbarn zu teilen.”

Vatikan: Kardinal Stickler gestorben
Er war der älteste Kardinal der Kirche und besaß als Kirchenrechtsexperte internationalen Ruf; am Mittwochabend ist der österreichische Kardinal Alfons Maria Stickler im 98. Lebensjahr in seiner Wohnung im Vatikan gestorben. ...
Der gebürtige Österreicher konnte auf ein bewegendes Leben im Dienst der Kirche zurückblicken. ...
Die wichtigste Veränderung in seinem Leben war nach eigener Aussage die Ernennung zum Präfekten der Vatikanischen Bibliothek 1971 durch Paul VI. 1983 übertrug ihm Johannes Paul II. dann das Amt des „Probibliothekars der Heiligen Römischen Kirche” und ernannte ihn zum Titularbischof. Zudem hatte Stickler seit Juli 1984 die Leitung des Vatikanischen Geheimarchivs inne. Während seiner Amtszeit setzte er sich besonders für die Erhaltung und Modernisierung der Vatikan-Bibliothek ein. Seinen unermüdlichen Einsatz würdigte Johannes Paul II. im Mai 1985 mit der Ernennung zum Kardinal.
In einem Beileidstelegramm an Sticklers Angehörigen würdigt der Papst den Verstorbenen. Er nehme lebhaften Anteil an ihrem Schmerz, so Benedikt XVI. Kardinal Stickler sei „viele Jahre hindurch ein aufrichtiger und pflichtbewusster Mitarbeiter des Heiligen Stuhls gewesen”. Dabei habe er ein „Zeugnis tiefer Treue zu Christus und zur Kirche gegeben”. ... Das Kardinalskollegium umfasst jetzt 200 Senatoren, 120 davon sind unter 80 Jahren.

Kennen Sie Paulinus von Nola?
Benedikt XVI. hat seine Generalaudienz am vergangenen Mittwoch diesem Heiligen Paulus von Nola gewidmet. Paulinus von Nola - das war, wie Benedikt ausführte, ein Zeitgenosse und Freund des heiligen Augustinus. Benedikt XVI. kam auf den geistlichen Aspekt im Leben des hl. Paulinus: „Mit seiner Bekehrung zum Mönchstum hat Paulinus sein Leben, besonders auch sein dichterisches Talent, ganz in den Dienst Christi gestellt. Die von ihm überlieferten Dichtungen sind Gesänge des Glaubens und der Liebe und zeugen ebenso wie sein umfangreiches Briefkorpus von einer gelebten, vom Wort Gottes durchtränkten Theologie. Gerade in seinen Briefen, durch die er wichtigen Gestalten seiner Zeit in geistlicher Freundschaft verbunden war, tritt die Kirche als Geheimnis der Einheit und Gemeinschaft zutage. ... „Der Mensch ohne Christus ist Staub und Schatten” (Carm. X, 289), schreibt Paulinus von Nola in einem seiner Gedichte.”


10. Dezember 2007

Papst an der Mariensäule: Ohne Gott keinen Frieden
Sie hat mit ihrem ,Ja’ die jahrtausende alte Hoffnung Realität werden lassen, hat sie in die Geschichte dieser Welt eintreten lassen. Durch sie ist Gott Mensch geworden, einer von uns…“ So Papst Benedikt XVI. am Samstag Nachmittag bei seinem traditionellen Besuch an der Mariensäule unweit der Spanischen Treppe in Rom. Seit mehr als 150 Jahren steht sie dort und der traditionelle Besuch des Papstes am 8. Dezember dort ist den Römern lieb - die Mariensäule, errichtet von Pius IX. nach der Proklamation des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens.
Kardinalvikar Camillo Ruini ist gekommen, genauso wie Roms Oberbürgermeister. Römer und Touristen füllen Platz und Gassen rund um die Mariensäule.
Maria sei Zeichen der sicheren Hoffnung, dass das Gute über das Böse siegt. „Die, die wir „voll der Gnade“ nennen, erinnert uns daran, dass wir alle Geschwister sind und Gott unser Schöpfer und unser Vater ist.“

Benedikt XVI.: „Kinder dürfen nicht Opfer entstellter Liebe werden“
Zum Schutz der Kinder hat Papst Benedikt XVI. aufgerufen. Beim Angelusgebet zum Fest Mariä Empfängnis in Rom geißelte der Papst den Missbrauch von Heranwachsenden.
Wir machen leider die Erfahrung, dass die Heranwachsenden, die Jugendlichen und sogar Kinder leicht zu Opfern von entstellten Formen der Liebe werden, verführt von skrupellosen Erwachsenen, die sich selber etwas vormachen und sie in die ausweglose Sackgasse des Konsumismus führen: Selbst heiligste Dinge, wie der menschliche Leib, der Tempel des Gottes der Liebe und des Lebens, werden so zu Konsumobjekten; und das immer früher, manchmal sogar vor der Pubertät. Wie traurig ist es, wenn die Kinder das Staunen verlernen gegenüber dem Zauber der schönsten Gemütsregungen und die Wertschätzung des Körpers verloren geht, der Ausdruck der Person ist und seines unergründlichen Geheimnisses.”

Vatikan: Bibel und Exegese online
Die Bibel und ihre Auslegungen gibt es ab diesem Samstag in neun Sprachen auf einer Webseite. Die vatikanische Kleruskongregation bietet auf www.bibliaclerus.org Altes und Neues Testament, unter anderem in Griechisch und Hebräisch. Durch Links gelangt der Internetnutzer zu einschlägigen Kommentaren internationaler Bibelforscher und entsprechenden Verweisen in den liturgischen Texten. Die Kleruskongregation will vor allem Priestern den schnellen Zugang zu Bibelstellen und erklärender Literatur ermöglichen.

Die internationale Gemeinschaft muss mehr tun für die Verteidigung der Menschenwürde
Das meinte der vatikanische „Außenminister”, Erzbischof Dominique Mamberti bei einer Konferenz in Madrid. So seien energische Schritte nötig, um Menschenhandel und die sexuelle Ausbeutung von Kindern zu bekämpfen. ... Mamberti wandte sich auch gegen „Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen, Juden, Moslems und Angehörige anderer Religionen”. er äußerte sich auf einem OSZE-Ministerrat in der spanischen Hauptstadt. (rv)


3. Dezember 2007

„Spe salvi“. Ein Blick auf die neue Enzyklika
Knapp zwei Jahre nach seiner ersten Enzyklika über die Liebe hat Benedikt XVI. sein zweites großes Lehrschreiben veröffentlicht. Auch diesmal geht es um eine der drei christlichen Haupttugenden: um die Hoffnung nämlich. Der Titel „Auf Hoffnung hin sind wir gerettet“ stützt sich auf ein Wort des Apostels Paulus im achten Kapitel des Römerbriefes."Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?" Das ist die biblische Vorlage – und hier ist nun ein erster Blick auf die Enzyklika, die Papst Benedikt dazu geschrieben hat.
In der deutschen Fassung 80 Seiten. Adressat: „Bischöfe, gottgeweihte Personen, alle Christgläubige“ – die Formel „an alle Menschen guten Willens“ fehlt. Der Text: theologisch und philosophisch sehr dicht; viele Zitate von Kirchenvätern, dazu die Philosophen Kant, Bacon, Adorno, aber auch Martin Luther, Schriftsteller wie Dostojewski und Jean Giono oder der verstorbene vietnamesische Kardinal Nguyen Van Thuan. Am sorgfältigsten eingesetzt: Zitate des heiligen Augustinus. Ernsthafte Auseinandersetzung mit protestantischen Positionen, freundliche Worte zu den Kirchen des „Ostens“. Richtig liebevoll: das Porträt einer Heiligen aus dem Sudan, die von der Sklavin zur Ordensfrau wurde. Nebenbei: ein Papst-Lob für die „sprachliche und denkerische Kraft“ von Karl Marx, trotz dessen „grundlegenden Irrtums“, und eine Kritik an der deutschen Einheitsübersetzung der Bibel. Zum Abschluß ein Hymnus auf Maria.
Gesamteindruck von Benedikts Enzyklika: theologischer und auch mehr aus einem Guss als seine erste. Für den Normalchristen wohl schwerer zu lesen als „Deus Caritas est“ - aber eine lohnende Lektüre.

Vatikan: Papst will mit Moslems reden
Der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Islam tritt offenbar in eine neue, hoffnungsvolle Phase. Papst Benedikt XVI. hat auf den offenen Brief von 138 muslimischen Gelehrten vom 13. Oktober reagiert, in dem diese den christlichen Kirchen einen Dialog angeboten hatten.
Papst Benedikt dankt den Islam-Vertretern für diese Geste und für den „positiven Geist”, der aus ihrem Text spreche, heißt es in einem Schreiben von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone an Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal, der den Brief der Gelehrten an den Papst weitergeleitet hatte. „Ohne die Differenzen zwischen Christen und Moslems zu ignorieren oder sie zu unterschätzen, können und sollen wir auf das blicken, was uns eint, nämlich den Glauben an einen Gott, den Schöpfer und universellen Richter, der am Ende der Zeit jeden Menschen nach seinen oder ihren Taten beurteilen wird”, heißt es in dem englisch geschriebenen Dokument.

Vatikan: Menschenwürde darf nicht wegen faulen Friedens vernachlässigt werden
Papst Benedikt XVI. hat christlich inspirierte Hilfswerke dazu aufgerufen, dem moralischen Relativismus unserer Tage entgegenzutreten und die Soziallehre der Kirche beherzt in die Gesellschaft hineinzutragen. Bei einer Audienz für mehrere Nichtregierungsorganisationen kritisierte der Papst eine um sich greifende „relativistische Logik” in der Weltpolitik. Als Gegenmittel empfiehlt Papst Benedikt einen „Geist der Solidarität”, der die nichtverhandelbaren ethischen Prinzipien fördere. In einem solchen Geist führe „berechtigter Pluralismus” nicht zu Spaltung und Konkurrenz, sondern zu größerer Wirksamkeit, sagte Benedikt den Vertretern der Hilfswerke.


26. November 2007

Benedikt XVI. an Kardinäle: „Seit Zeugen der Hoffnung“
Papst Benedikt XVI. hat am Samstagvormittag im Vatikan 23 neue Kardinäle kreiert, darunter den deutschen Kurienerzbischof Paul Josef Cordes. Im Rahmen eines ordentlichen Konsistoriums nahm er sieben Kurienvertreter, elf Diözesanbischöfe, den Patriarchen der chaldäischen Kirche sowie vier verdiente „Senioren“ in sein oberstes Beratergremium auf. Eindringlich erinnerte Benedikt XVI. die neuen Kardinäle, was die Kirche von ihnen erwartet. Kardinäle sind die engsten Ratgeber des Papstes und ihnen wird es dereinst zukommen, im Konklave einen neuen Papst zu wählen. Diese besondere Verbundenheit fand im Treueschwur der Kandidaten ihren Ausdruck. Zugleich versprechen die Kardinäle Verschwiegenheit und Sorgfalt in der Ausübung ihrer Aufgaben. Die Feier eines Konsistoriums, so der Papst,bezeuge der Stadt und dem Erdkreis die einzigartige Einheit, mit der die Kardinäle mit dem Papst, dem Bischof von Rom, vereint sind. In der Auslegung des Evangeliumstextes erinnerte der Papst aber auch daran, dass die Kardinalswürde keine Machtposition darstelle
Das Kardinalat sei vor allem ein Amt der Liebe.

Vatikan: Papst Benedikts XVI. neue Enzyklika
Die zweite Enzyklika Papst Benedikt XVI. erscheint am kommenden Freitag. Das teilte der vatikanische Pressesaal mit. Das päpstliche Rundschreiben trägt den Titel „Spe salvi“ und beschäftigt sich mit dem Thema der Hoffnung. Zwei Kardinäle werden die Enzyklika am Freitag im Auftrag des Papstes der Öffentlichkeit vorstellen: Georges Marie Cottier, emeritierter päpstlicher Haustheologe, und Albert Vanhoye, emeritierter Professor für das Neue Testament am päpstlichen Bibelinstitut. Das päpstliche Lehrschreiben erscheint gleichzeitig auf Latein, Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch.

Papst Benedikt: „Technischer Fortschritt ist nicht alles”
Es ist ein ganz besonders bedrückendes Paradox unserer Zeit, dass in einer wohlhabenden Welt die Armut weiter wächst - das sagte Papst Benedikt XVI. vor der UNO-Welternährungs-Organisation FAO, die ihren Sitz in Rom hat. Die Staatengemeinschaft dürfe bei ihrem Kampf gegen den Hunger nicht nachlassen. Der Papst riet den UNO-Experten, nicht nur auf „technische Lösungen” zu setzen: „So wichtig technischer Fortschritt auch ist, so ist er doch nicht alles. Er gehört in einen weiteren Rahmen, nämlich das umfassende Wohl der menschlichen Person.”
Benedikt appellierte auch an klare Strukturen im Kampf gegen den Hunger.

Der Vatikan ermittelt den weltweit besten Neulateiner
Zum Wettbewerb „Certamen Vaticanum” hätten mehr als 400 Experten aus Europa und Amerika ihre Texte eingereicht. Das sagte der Vorsitzende der Stiftung „Latinitas”, Cleto Pavanetto, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die vatikanischen Auszeichnungen - Medaillen in Gold, Silber und Bronze - werden am Sonntag zum 50. Mal vergeben. Eine Jury aus sechs Lateinprofessoren hatte die Manuskripte in den Gattungen Dichtung und Prosa bewertet. Der Siegertext sei eine Parodie auf die italienische Gesellschaft und drehe sich um Schönheitswettbewerbe, sagte Pavanetto. Die Wettbewerbsbeiträge zeigten, dass Latein eine lebendige und reiche Sprache sei. (kna)


19. November 2007

UNO: Vatikan begrüßt Beschluss zur Todesstrafe
Der Menschenrechts-Ausschuss der UNO-Vollversammlung hat sich für eine weltweite Aussetzung der Todesstrafe ausgesprochen. Vatikanvertreter und die katholische Basisorganisation Sant’Egidio sprechen von einer „historischen Entscheidung”. Mit 99 zu 52 Stimmen und 33 Enthaltungen wurde am Donnerstag beschlossen, einen entsprechenden Resolutionstext an die Vollversammlung zu schicken. Es gebe keinen abschließenden Beweis für die abschreckende Wirkung der Todesstrafe, heißt es zur Begründung. Fehlurteile seien nicht wieder gutzumachen. Ziel sei es, die Todesstrafe ganz abzuschaffen. Im Dezember soll nun die UNO-Vollversammlung über die Entschließung abstimmen. Ihre Resolutionen sind allerdings nicht bindend.
Der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Renato Raffaele Martino, erhofft sich dennoch eine breite Wirkung. Kardinal Martino vertrat selbst den Heiligen Stuhl 16 Jahre lang bei der UNO in New York.

Vatikan: Wichtiger Fortschritt im katholisch-orthodoxen Dialog
Katholische und orthodoxe Kirche haben sich erstmals gemeinsam zum Primat des Bischofs von Rom geäußert. Der Vatikan hat ein Dokument über die Ökumene mit der Orthodoxie veröffentlicht. Darin bejahe die Orthodoxie zum ersten Mal, dass es die „universale Ebene der Kirche gibt, und dass auch auf dieser universalen Ebene beides notwendig ist: Primas und Kollegialität”, sagte Kardinal Walter Kasper in einem Interview mit Radio Vatikan.
Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats stand im Oktober an der Spitze der vatikanischen Delegation bei dem Treffen der Gemischten Kommission in Ravenna. Das jetzt veröffentlichte Dokument wurde vom 8. bis 14. Oktober in der „Brückenstadt zwischen Ost und West” erarbeitet und beschlossen. Der Titel: „Die ekklesiologischen und kanonischen Konsequenzen der sakramentalen Natur der Kirche. Kirchliche Gemeinschaft, Konziliarität und Autorität.”

Benedikt XVI.: „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen”
Papst Benedikt hat erneut zum Studium der Heiligen Schrift aufgerufen. Bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz setzte er seine Katechese über den Heiligen Hieronymus fort. Dieser Kirchenvater müsse als gläubiger Christ verstanden werden. Sein berühmter Satz „Die Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen” bringe dies treffend zum Ausdruck. ... Im Lesen der Heiligen Schrift lerne der Christ auch, seinen Herrn in Werken der Nächstenliebe zu erkennen: „Christus in den Armen zu kleiden, in den Leidenden zu begegnen, in den Hungernden zu speisen und in den Heimatlosen zu beherbergen.”
„Der Kirchenvater Hieronymus weiß und sagt uns: Das Wort Gottes macht uns zu Menschen. Es erschließt uns die wahren Wege des Lebens und der Heiligkeit. Der heilige Hieronymus mag uns allen ein Vorbild sein in seinem Ringen, das oft nicht leicht war – er hatte ein schwieriges und wildes Temperament –, und uns ermutigen, im beständigen Gebet, im Hören auf Gottes Wort, im Ringen mit Gottes Wort und mit uns selbst den rechten Weg zu finden. Der Herr unseres Lebens schenke euch seinen Frieden und geleite euch auf euren Wegen.” (rv)


12. November 2007

Zwei neue Sekretäre ernannt
Benedikt XVI. ernannte Grzegorz Kaszak aus dem Erzbistum Szczecin-Kamién (Stettin), bislang Rektor des Päpstlichen Polnischen Instituts in Rom. zum Sekretär des Päpstlichen Familienrates. Kaszak löst den Schweizer Karl Josef Romer ab, der mit 75 altersbedingt ausscheidet. Neuer Sekretär in der Kongregation für das Bildungswesen wird der bisherige Bischof von Angers, Jean-Louis Bruguès, Papst Benedikt ernannte den Dominikaner gleichzeitig zum Erzbischof.

Vatikan: „Schwimmt gegen den Strom“
Katholische Studierende sollten „gegen den Strom schwimmen“. Das sagte Papst Benedikt XVI. einer Delegation der italienischen Studentenföderation (FUCI), die er in Audienz empfing. In der Sala Clementina waren rund 120 Delegierte der Vereinigung anwesend. Wörtlich sagte der Papst zu den Studierenden: „Wer ein Jünger Christi sein möchte, ist dazu aufgerufen, gegen den Strom zu schwimmen. Er darf sich nicht von Stimmen angezogen fühlen, die von verschiedenen Seiten herkommen und die ein arrogantes und gewalttätiges Verhalten propagieren, das geprägt ist von Rücksichtslosigkeit und der Suche nach Erfolg mit allen Mitteln. Man kann in der heutigen Gesellschaft eine manchmal ungezügelte Tendenz feststellen, sich auf die äußere Erscheinung zu beschränken, leider auf Kosten des Seins.“ Papst Benedikt XVI. sprach auch über das Verhältnis zwischen Vernunft und Glaube. Eine wissenschaftlich fundierte Diskussion könne nur an „geeigneten und gut ausgestatten Universitäten“ durchgeführt werden. Dabei kritisierte der Papst die aktuelle Situation vieler Universitäten in Italien.

Treue Umsetzung von Summorum Pontificum gewünscht
Die vatikanische Liturgiekongregation lädt Seelsorger in aller Welt dazu ein, das Motu Proprio des Papstes zur alten Form der Messe wortgetreu umzusetzen. Im Gespräch mit einer Online-Zeitung sprach der Sekretär der Kongregation, Albert Malcolm Ranjith, von einer gewissen „Entfernung und sogar Rebellion” bei einigen Kardinälen und Bischöfen gegenüber Benedikt XVI., was die alte Form der Messfeier betrifft. Er lade die Bischöfe, die dem Papst ja Gehorsam versprochen hätten, dazu ein, „konsequent zu sein und ihre Aufgabe wahrzunehmen”. Ranjith kritisierte auch, dass manche Bistümer in Ausführungsbestimmungen zum Motu Proprio versuchten, die Anordnungen des Papstes „einzuschränken”. Die Bischöfe sollten sich an den Text Benedikts halten „und ihren Stolz und ihre Vorurteile beiseite schieben”.

Papst für verstärktes Studium der Kirchenväter
In einem Brief, der bekannt wurde, setzt sich der Papst für ein verstärktes Studium der Kirchenväter ein. Die christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte seien auch für heutige Theologen ein wichtiger „Bezugspunkt”, schreibt Benedikt in einem Brief an Bischöfe. Anlass ist der 1600. Todestag des Kirchenlehrers Johannes Chrysostomus.


5. November 2007

Aus dem Vatikan: Primat des Papstes kein Hindernis für Einheit
Der Vorrang-Anspruch des Papstes vor orthodoxen Kirchenoberhäuptern ist nach dem Urteil der katholisch-orthodoxen Dialogkommission keine unüberwindliche Hürde für die Kircheneinheit. Beide Seiten seien sich einig, dass der Papst als Bischof von Rom im ersten Jahrtausend die Rolle eines „Ersten unter den Patriarchen” eingenommen habe, heißt es im Ergebnispapier der jüngsten Gesprächsrunde, das durch eine Indiskretion vorab bekannt wurde. Der Primat des Petrus-Nachfolgers sei „fest gegründet in der kanonischen Tradition der Kirche”. Unterschiedliche Auffassungen gebe es indessen darüber, wie dieser Vorrang auszuüben sei.
Die gemeinsame Theologenkommission des Vatikan und der orthodoxen Kirchen hatte Mitte Oktober im italienischen Ravenna unter Leitung von Kurienkardinal Walter Kasper und Metropolit Ioannis Zizioulas getagt. Das Beschlussprotokoll soll am 15. November veröffentlicht werden. (kna)

Benedikt XVI: „Familien müssen zusammenhalten“
Papst Benedikt XVI. sind Familien ein ganz besonderes Anliegen. Das wurde wieder deutlich bei einer Audienz in der Sala Clementina für die Delegierten der Bewegung „Neue Familien“, einem Zweig der Fokolarfamilie. Papst Benedikt dankte den Eltern für ihr Engagement, es sei Zeichen der Hoffnung und Ermutigung für die christlichen Familien. Die Familien müssten zusammenhalten, so Benedikt: Das Geheimnis des Erfolgs: Das Evangelium leben, so der Papst. Gerade angesichts des gesellschaftlichen Gegenwinds:„Man denke nur an die Zweifel der Verlobten angesichts definitiver Entscheidungen für die Zukunft, an die Trennungen und Scheidungen, oder auch an die irregulären Verbindungen, an die Situation der Witwen, an die Familien in Schwierigkeiten, an die Sorge um verwahrloste Kinder. Ich hoffe von Herzen, dass auch Dank Eures Engagements pastorale Strategien entwickelt werden, um auf die zunehmenden Bedürfnisse der heutigen Familie einzugehen und auf die zahlreichen Herausforderungen, denen sie sich gegenüber sieht; auf dass ihre besondere Mission in der Kirche und der Gesellschaft nicht leide.“

Papst: „Alle sind zur Heiligkeit berufen”
Zum Fest Allerheiligen hat Papst Benedikt XVI. Menschen aller Religionen zu einem Leben in Heiligkeit aufgerufen. Heilige seien nicht wenige Auserwählte, sondern bedeute für jeden von uns, „als Ebenbild des Schöpfers zu leben”, sagte Benedikt heute beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Der Papst rief die Katholiken dabei auch zum Gebet für die Verstorbenen auf. Diese Aufforderung gelte nicht nur für dasFest Allerseelen. Alle Verstorbenen sollten sich „in Ewigkeit des Lichts und des Friedens des Herrn erfreuen”.

Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel
Vor Selbstdarstellung in den Medien warnt Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. „Die sozialen Kommunikationsmittel: am Scheideweg zwischen Selbstdarstellung und Dienst. Die Wahrheit suchen, um sie mitzuteilen.” lautet das vom Papst gewählte Motto für den 42. Weltmediensonntag 2008. Das teilte der Vatikan mit. Dieses Thema solle dazu einladen, über die Rolle der Medien nachzudenken. Sie würden immer mehr um sich selbst kreisen und sich nicht mehr in erster Linie in den Dienste der Wahrheit stellen, erklärte Erzbischof Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Medienrates. Der Welttag sozialer Kommunikationsmittel wird am Sonntag vor Pfingsten begangen. (rv)


29. Oktober 2007

Aus dem Vatikan: Papst,Jeder kann Märtyrer werden
Gleich nach der Seligsprechung von 498 Märtyrern des Spanischen Bürgerkriegs sprach Papst Benedikt XVI. zu den anwesenden Pilgern auf dem Petersplatz. Benedikt XVI. hatte an der Zeremonie auf dem Petersplatz nicht teilgenommen. Nach den Worten des Papstes sei das Martyrium in Spanien ein Schicksal gewesen, dass für jeden Christen Realität werden kann. Männer und Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher sozialer Herkunft hätten im Spanien der 30er-Jahre „für ihre Treue zu Christus und zu seiner Kirche mit ihrem Leben bezahlt“, sagte der Papstbei seinem Angelusgebet nach der größten Seligsprechung der Kirchengeschichte.

Aus dem Vatikan: Beginn des akademischen Jahres in Rom
„Die Botschaft des Evangeliums muss die Denkweisen, die Kriterien des Verstandes und das Verhalten der Menschen tiefgehend prägen.”Das sagte Papst Benedikt XVI. anlässlich der Eröffnungsfeier des Akademischen Jahres allen Dozenten und Studenten der päpstlichen und kirchlichen Universitäten in Rom. Die gesamte Kultur des zeitgenössischen Menschen müsse vom Evangelium durchdrungen werden. Außerdem solle die Botschaft des Evangeliums weltweit verbreitet werden, so Papst Benedikt weiter. Die Menschen von heute bräuchten eine neue Evangelisierung, Glaubens- und heraldische Vorbilder sowie angemessen qualifizierte Zeugen des Evangeliums. Der Eröffnungsgottesdienst des Akademischen Jahres fand wie jedes Jahr in der St. Peter Basilika statt und wurde vom Präfekten der Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, zelebriert. (rv)

Papst: „Nicht so eine Art Clown”
Zehntausende von Menschen an der Generalaudienz des Papstes teilgenommen. Dabei setzte Benedikt seine Katechesen über große Persönlichkeiten der Kirchengeschichte fort. Wer den Glauben verkündet, so der Papst eindringlich, der sollte nicht eine Art „Clown” sein, der nur etwas vorführt, sondern eher dem Lieblingsjünger Jesu gleichen, der „sein Haupt an den Herrn lehnt”. Ausführlich würdigte der Papst den heiligen Ambrosius, Bischof von Mailand im vierten Jahrhundert. „Er kam um das Jahr 340 in einer christlichen Familie in Trier zur Welt. Wie sein Vater trat Ambrosius in den staatlichen Dienst und wurde schon in jungen Jahren zum ranghöchsten römischen Beamten in Norditalien. Dort bemühte er sich nach dem Tod des Bischofs von Mailand mit Geschick und Autorität um die Lösung innerkirchlicher Spannungen und wurde daraufhin, obwohl er selber erst Katechumene (d.h. Taufbewerber) war, von den Gläubigen per Akklamation zum Bischof gewählt.”
Ambrosius habe sich nicht nach dem Bischofsamt gedrängt, so Benedikt; aber einmal im Amt, habe er sich eifrig in die Heilige Schrift vertieft. „Als Jünger legte er im betenden Hören auf Gottes Wort gleichsam sein Haupt an das Herz Christi, als Hirte führte er die Gläubigen im gemeinsamen Gebet, in der Liturgie und im Zeugnis für das Evangelium. Nicht wenige – unter ihnen der hl. Augustinus – folgten diesem leuchtenden Beispiel und konnten schließlich mit Ambrosius sagen: „Omnia Christus est nobis!” – „Für uns ist Christus alles!”

Aus Neapel: „Appell von Neapel” verurteilt Gewalt
In einem „Appell von Neapel” verurteilen hochrangige Vertreter des Christentums und der großen Religionen jede Gewaltanwendung im Namen Gottes als „ansteckende Krankheit” und „Blasphemie”. Dialog zwischen Konfessionen und Religionen dürfe Unterschiede nicht einebnen, heißt es weiter in dem Text. Stattdessen trage der Dialog dazu bei, „Pessimismus zu überwinden” und „im Anderen nicht länger eine Bedrohung zu sehen”. Der Appell wurde zum Abschluss des großen Religionsgipfels nach getrennten Gebeten der Religionen auf einer großen Abschlusskundgebung im Zentrum von Neapel veröffentlicht. (rv)


22. Oktober 2007

Vatikan: „Familie attraktiver machen”
Wie kann die Kirche junge Menschen noch besser zu Ehe und Familie ermutigen? Der Papst hat zu mehr pastoralem Nachdenken über diese Frage aufgerufen. Vor Bischöfen aus Kongo-Brazzaville zeigte sich der Papst besorgt über den Rückgang der Zahl kirchlicher Hochzeiten - ein Phänomen, das es nicht nur im Kongo und auch nicht nur in Afrika gibt, sondern auch in Europa. Papst Benedikt XVI. ermutigte die Bischöfe aus Kongo-Brazzaville, alles zu tun, damit die Kirche in ihrem Land zu größerer Reife gelangt.
„Möge die Kirche auch weiterhin eine prophetische Rolle für alle Einwohner im Land spielen, besonders für die Ärmsten und die, die keine Stimme haben!” (rv)

Vatikan: Papst ernennt neue Kardinäle
Die Kirche bekommt neue Senatoren: Papst Benedikt hat 23 neue Kardinäle ernannt. Unter ihnen ist auch der aus dem Erzbistum Paderborn stammende deutsche Kurien-Erzbischof Paul Josef Cordes. Das feierliche Konsistorium berief er für den 24. November ein, für den Vortag des Christkönigsfestes.Vor den Besuchern der Generalaudienz verlas Benedikt die Namen von achtzehn Kirchenmännern, die bei einem Konklave wahlberechtigt wären, weil sie die entsprechende Altersgrenze noch nicht überschritten haben. Die stärkste Gruppe unter den neuen Purpurträgern machen - wieder einmal - die Italiener aus: Comastri, Farina, Bagnasco und Lajolo - letzterer ist den Deutschen gut bekannt, weil er lange Nuntius in Deutschland war. Beinahe zur italienischen Gruppe hinzuzählen könnte man den künftigen Kardinal Sandri. Viele der wahlberechtigten künftigen Kardinäle kommen aus anderen Ländern Europas: Zwei aus Spanien, je einer aus Frankreich, Polen, Irland und Deutschland. Mit Paul Josef Cordes erhebt Benedikt XVI. den dienstältesten Chef eines Vatikan-Ministeriumsin den Kardinalsstand: Der 73-Jährige arbeitet seit 27 Jahren an der „Curia Romana”.

Vatikan: Neuer Kulturminister sucht Dialog mit Nichtgläubigen
Erzbischof Gianfranco Ravasi hat sein neues Amt als Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur angetreten. Sein Vorgänger Kardinal Poupard war 25 Jahre lang das Gesicht dieses vatikanischen Ministeriums. Das sei für ihn eine Herausforderung, auf die er sich gut vorbereiten müsse: „Ich muss vor allem für eine lange Zeit, ich denke wenigstens für ein Jahr, alles kennen lernen, was mit diesem Kulturministerium verbunden ist - auch die Abteilungen für die Künste und für die sakrale Archäologie. Ich muss mir diese Kenntnisse erst erarbeiten, weil ich von außen komme, und ich muss die Mechanismen und Wege studieren, die es in so einer komplexen Einrichtung gibt. … Mir liegt ein Dialog mit Nichtgläubigen am Herzen, ein Dialog zwischen Glauben und Wissenschaft.


15. Oktober 2007

Vatikan: Vor 45 Jahren begann das Konzil
Vor 45 Jahren begann das II. Vatikanische Konzil. Am 11. Oktober 1962 blickte die Welt nach Rom.
Mehr als eine Stunde dauerte die Prozession der Kardinäle und Bischöfe aus 133 Ländern vom Apostolischen Palast über den Petersplatz. 2498 Konzilsväter, Berater und erstmals 40 Vertreter anderer Konfessionen zogen in den Petersdom ein. Die Basilika war zur Konzilsaula umgebaut. In der Mitte stand das Evangeliar, vom Wort Gottes sollten die Debatten handeln und seinem „Aggiornamento“, seiner „Verheutigung“. ...
Eine Ansprache von Johannes XXIII. eröffnete das Konzil. Geistlicher Auftakt war jedoch sein Gebet am Grab des Apostelfürsten Petrus. Eine Woche zuvor hatte er in Loreto und Assisi um gutes Gelingen der Kirchenversammlung gebeten. Johannes XXIII. will die Fenster der Kirche aufstoßen, will den Kontakt zu den Freuden und Hoffnungen, Sorgen und Ängsten der Welt. Johannes XXIII. wollte ein pastorales Konzil; das 21. Ökumenische Konzil hat er nicht einberufen, weil Lehrmeinungen festgezurrt oder Apologien bekräftigt werden mussten. Er vertraute es allen Menschen an, nicht nur den Konzilsvätern. Das Ende konnte er selbst nicht mehr erleben.

Vatikan: Dialog intensivieren, Gewalt verurteilen
Christen und Moslems müssten gemeinsam eine Kultur des Friedens verbreiten. Das ist der Kern der Grußbotschaft aus dem Vatikan zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. „Erziehung und Beispiel geben” seien zwei Hauptaufgaben der Gläubigen, erklärte der Präsident des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran: „Die Erziehung steht an erster Stelle: den anderen annehmen, seine Überzeugungen akzeptieren. In der Botschaft ist die Rede von den spezifischen Reichtümern der einen und der anderen. Dann kommt das Beispiel geben: Die Gläubigen müssen ihren menschlichen und religiösen Pflichten treu bleiben und Solidarität zeigen durch ein Leben, das im Einklang mit dem Plan des Schöpfers steht.”
Religionsfreiheit lasse sich nicht auf Kultusfreiheit und damit auf das Recht, Moscheen oder Kirchen zu bauen, beschränken, so Tauran. Religionsfreiheit habe immer auch einen sozialen Aspekt: „Religionsfreiheit ist zu allererst die Gewissensfreiheit des Menschen, sich zu Gott zu bekennen oder nicht. Religionsfreiheit ist das Fehlen von Zwang seitens der Gesellschaft oder des Staates auf das menschliche Gewissen und die Anerkennung ihrer sozialen Dimension. Das heißt nicht nur, eine Kirche zu eröffnen, sondern auch karitativ zu wirken, Schulen und Krankenhäuser zu unterhalten, am öffentlichen Diskurs Teil zu haben. Religionsfreiheit ist soziale Freiheit.”

Papst betet für „volle Einheit”
Papst Benedikt XVI. hat bei der Generalaudienz zum Gebet für die Ökumene aufgerufen. Er erinnerte an die Arbeiten der 10. Vollversammlung der so genannten „Gemischten internationalen Kommission für den theologischen Dialog” zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxie.
„Die Versammlung behandelt ein theologisches Thema von besonderem ökumenischen Interesse: das der ekklesiologischen und kirchenrechtlichen Konsequenzen der sakramentalen Gestalt der Kirche, kirchliche Gemeinschaft, Konziliarität und Hierarchie. Ich bitte euch, mit mir gemeinsam dafür zu beten, dass dieses Treffen helfe zur vollen Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen zu gelangen und dass man baldmöglichst den Kelch des Herrn miteinander teilen kann.”


8. Oktober 2007

Papst: „Missionare brauchen uns“
Die Verkündigung des Evangeliums bleibt „die vorrangige Aufgabe der Kirche“. Das sagte Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Der Papst dankte dabei die Missionare für ihren Dienst in aller Welt und appellierte an die Gläubigen, den Missionaren materiell und spirituell beizustehen. Deshalb sei der erste Dienst der Kirche, die „auf vielerlei Weise gedemütigten und unterdrückten Menschen von heute das Heil Christi anzubieten“ und „angesichts der kulturellen, sozialen und ethischen Veränderungen, eine christliche Orientierung zu geben“. Der echte Friede sei dort, „wo sich Menschen und Institutionen dem Evangelium öffnen“, so der Papst.

Vatikan: „Mehrheiten können irren
Alle Menschen guten Willens, auch Angehörige nichtchristlicher Religionen, sollten zusammenarbeiten, um eine Aushöhlung der grundlegenden Rechte des Menschen zu verhindern. Das sagte Papst Benedikt XVI. vor den Mitgliedern der Internationalen Theologischen Kommission, die in diesen Tagen zu ihrer Vollversammlung im Vatikan zusammengetreten sind. Das Gremium arbeitet seit mehreren Jahren an einer Neuformulierung des „moralischen Naturrechts” für die heutige Zeit aus katholischer Sicht. Dabei sollen Normen bzw. eine Verständigung auf Werte gefunden werden, die für eine zusammenwachsende Weltgemeinschaft tragfähig sind. Papst Benedikt warnte dabei vor dem „ethischen Relativismus” der zeitgenössischen Gesellschaft.
„In diesem ethischen Relativismus sehen manche sogar eine der Hauptbedingungen der Demokratie, weil der Relativismus – ihnen zufolge – Toleranz und wechselseitigen Respekt der Personen garantiert. Doch wenn es so wäre, würde die Mehrheit eines Augenblicks zur letzten Quelle des Rechtes werden. Die Geschichte zeigt mit großer Klarheit, dass Mehrheiten irren können.” ... Dem Begriff des Naturrechts liegt die Auffassung zugrunde, dass jeder Mensch von Natur aus (also nicht durch Übereinkunft) mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet sei. Diese sind unabhängig von Geschlecht, Ort, Zeit, Religion, Staatszugehörigkeit oder Staatsform. Zu diesen unveräußerlichen Rechten gehören das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit oder das Recht auf persönliche Freiheit.

Papst: Theologie muss christlicher Einheit dienen
Papst Benedikt XVI. ist in den Vatikan zurückgekehrt. ...
In seiner Reihe der Katechesen über die Kirchenväter und Figuren der frühen Kirchengeschichte widmete Benedikt XVI. sich dem nordafrikanischen Bischof Cyrill von Alexandrien. Dieser hatte die Einheit der göttlichen und menschlichen Natur Christi gegen andere Deutungen verteidigt.
Er wurde im Orient das Siegel der Väter genannt, weil er sich in seinen Werken auf die Kontinuität der kirchlichen Lehrtradition und auf frühere geistliche Autoren, vor allem auf Athanasius, einen seiner Vorgänger auf dem Bischofsstuhl von Alexandrien, berief. Cyrill wurde vor allem durch seine Kontroverse mit Nestorius von Konstantinopel bekannt, die zum Konzil von Ephesus im Jahre 431 führte. Nestorius lehnte es ab, Maria als Mutter Gottes zu bezeichnen, um hervorzuheben, dass Jesus ganz Mensch war und die Erlösung durch sein Menschsein erfolgt ist. Cyrill bestand dagegen auf dem Titel Gottesgebärerin, der die Einheit der Person Christi unterstreicht, die beide Naturen die göttliche und die menschliche in sich verbindet.
Christlicher Glaube sei in erster Linie eine Begegnung mit Jesus, sagte Benedikt XVI. Seine Person gebe dem Leben einen neuen Horizont. Zugleich hob der Papst hervor, dass theologische Forschung stets im Dienst an der christlichen Einheit stehen müsse. Aufgabe der Bischöfe sei es, den Glauben der Kirche nach der Tradition zu bewahren.

Neuer päpstlicher Zeremonienmeister
Ein 42-jährige Priester aus Genua, Guido Marini, ist zum neuen Päpstlichen Zeremonienmeister ernannt worden. Sein Vorgänger Erzbischof Piero Marini, der seit 1987 unter Johannes Paul II. und dann unter Benedikt XVI. die liturgischen Feiern der Päpste vorbereitete, wurde zum Präsidenten des Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse ernannt und ersetzt damit den slowakischen Kurienkardinal Jozef Tomko. Guido Marini wurde am 31.1.1965 in Genua geboren, studierte zunächst in seiner Heimatstadt und promovierte nach der Priesterweihe 1989 an der römischen Lateran-Universität in Kirchenrecht. 2007 machte er einen zweiten Studienabschluss in Kommunikationspsychologie an der Salesianer-Universität Roms. Zwischen 1988 und 2003 war er Privatsekretär zunächst von Kardinal Giovanni Canestri, anschließend von Kardinal Dionigi Tettamanzi und danach von Kardinal Tarcisio Bertone, bis dieser 2006 als Kardinalstaatssekretär an den Vatikan wechselte.


1. Oktober 2007

Papst weihte neue Bischöfe im Petersdom
Papst Benedikt XVI. hat im Petersdom sechs Bischöfe geweiht. Unter ihnen sind der neue Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Gianfranco Ravasi, sowie der langjährige zweite Privatsekretär von Papst Johannes Paul II., Mieczyslaw Mokrzycki. Es war die erste Bischofsweihe seines Pontifikats und sie stand ganz im Zeichen der Erzengel. Papst Benedikt rief daher die Weihekandidaten dazu auf, „Schutzengel” ihrer Gemeinden zu sein: „Liebe Freunde seid wahrhaft Schutzengel für die Kirchen, die euch anvertraut sind! Helft dem Volk Gottes, dem ihr in seiner Pilgerschaft vorangeht, die Freude im Glauben zu finden und die Geister zu unterscheiden: Das Gute anzunehmen und das Böse zu meiden und so kraft der Hoffnung im Glauben immer mehr zu Menschen zu werden, die lieben in Gemeinschaft mit Gott, der die Liebe ist.”

Paul VI., ein weiser und mutiger Papst
Papst Benedikt hat seinen Vorgänger, Papst Paul VI., gewürdigt. In Castel Gandolfo nahm Benedikt gestern Abend an einem Konzert zum 110. Geburtstag von Giovanni Battista Montini teil, der von 1963 bis 1978 Papst war. Dabei sprach er von einem „großen Pontifex, der die Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt hat”.
“Mein lieber Vorgänger hat es verstanden, die Kirche während und nach dem Konzil zu leiten. Mit prophetischer Intuition hat er die Hoffnungen und Sorgen der Menschen seiner Zeit aufgenommen...
Sein Interesse am Fortschritt, an Entdeckungen, an Wissenschaft und Technik hat ihm nicht den Blick getrübt für die Widersprüche, Irrtümer und Risiken eines Fortschritts, der sich von einer Basis ethischer und spiritueller Werte loslöst. Seine Lehre bleibt deswegen noch heute aktuell.”
Papst Paul VI. führte 1965 das Zweite Vatikanum zu Ende; wegen seiner Enzyklika „Humanae Vitae” gegen künstliche Verhütung wurde er von vielen angegriffen. 1977 berief Paul den jetzigen Papst, damals Professor Joseph Ratzinger, zum Erzbischof in München; wenig später machte er ihn zum Kardinal. (rv)

Vatikan: Papst, „Kirche der Urchristen ist ein Vorbild”
Die Kirche der ersten Christen ist ein Modell für die heutige Gesellschaft. Das sagte Papst Benedikt XVI. bei der heutigen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Die Kirche der Urchristen habe sich vor allem um die Armen und Benachteiligten gesorgt und sei gegen die Korruption vorgegangen. Dies sei auch eine Hauptaufgabe der heutigen Kirche. Vor mehreren Tausenden von Pilgern erläuterte der Papst dazu die Rolle des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus; dieser wird in der katholischen, aber vor allem in der orthodoxen Kirche als „Kirchenreformator” verehrt. Dazu Benedikt XVI.: „Der Einsiedler und spätere Priester und Prediger wurde im Jahr 397 Bischof der Reichshauptstadt Konstantinopel. Dort bemühte er sich um die Erneuerung der Kirche, sorgte sich um die Armen und setzte sich in Wort und Tat für eine christlich geprägte Gesellschaft ein. Damit machte er sich allerdings auch Feinde, die bei jeder Gelegenheit gegen ihn und die ihm verbundenen Gläubigen vorgingen. Im Jahre 406 musste er seinen Bischofssitz endgültig verlassen und starb noch auf dem Weg in die Verbannung am 14. September 407. Schon wenige Jahrzehnte später folgte seine Rehabilitierung und begann seine Verehrung als Heiliger im Osten und im Westen.”
Der heilige Chrysostomus sei deshalb für die Menschen unserer Zeit ein Vorbild.


24. September 2007

Vatikanstadt: „Bischöfe, seid Männer des Gebetes”
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe davor gewarnt, sich durch ihre vielfältigen Verpflichtungen von ihrer eigentlichen Aufgabe ablenken zu lassen. Katholische Bischöfe sollen zuerst „Männer des Gebetes” sein, legte Papst Benedikt XVI. den neu ins Amt berufenen Oberhirten aus aller Welt ans Herz, die sich in diesen Tagen zu einem gemeinsamen Kongress in Rom aufhalten.„Heutzutage sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, die organisatorischen Aufgaben im Bischofsamt ausfüllend, die Verpflichtungen vielfältig und die Anforderungen zahlreich. Doch die erste Stelle im Leben eines Nachfolgers der Apostel muss Gott vorbehalten sein.” „Gerade so helfen wir auch unseren Gläubigen”, fuhr der Papst fort. Ein Bischof, der in der Kontemplation verwurzelt sei, könne die Bedürfnisse der anderen annehmen und sie zu seinen eigenen machen. „Die Städte, in denen ihr lebt und wirkt, sind oft hektisch und laut, die Menschen laufen und verlieren sich, man lebt, als ob es Gott nicht gäbe. Gerade dort sollt ihr Orte und Gelegenheiten zum Gebet schaffen, an denen der Mensch Gott treffen kann. Besonders möchte ich euch dazu ermuntern, aus der Kathedrale ein vorbildliches Haus des Gebetes zu machen, vor allem des liturgischen Gebetes. Seit Männer des Gebets.”

Spannung zwischen Glaube und tradionellen Überzeugungen aushalten
Der Papst drängt die afrikanische Kirche, nicht alle überkommenen Traditionen unbesehen zu übernehmen. Vielmehr müsse sie alle afrikanischen Traditionen, die sich mit dem Christentum nicht vertragen, entschieden über Bord werfen, meinte Benedikt heute zu Bischöfen aus Benin. Die Oberhirten hatten ihm erzählt, dass es auch vielen Christen in ihrem Land nur schwer zu vermitteln ist, warum die Kirche keine Polygamie duldet. Der Papst setzte in seiner Ansprache an die Bischöfe auf „eine solide christliche Ausbildung” - sie solle den Gläubigen helfen, die „Konfrontation zwischen ihrem Glauben und traditionellen Überzeugungen” auszuhalten.

Ordenzentrale der Dominikaner weist Vorschläge aus den Niederlanden ab
Die Ordenszentrale der Dominikaner in Rom hat Vorschläge von niederländischen Mitbrüdern zur Lockerung des Zölibats und zur Priesterweihe für Frauen zurückgewiesen. Sie teilten die Sorge um den Priestermangel, kritisierten aber den Stil der Veröffentlichung und die Lösungsvorschläge, die im Widerspruch zur katholischen Tradition stünden, heißt es in einer Mitteilung der Generalkurie. Das Problem müsse in einer sorgfältigen theologischen und seelsorgerischen Reflexion gemeinsam mit der Weltkirche und dem Dominikaner-Orden erörtert werden. Ende August hatten sich mehrere niederländische Dominikaner in einer Broschüre unter Hinweis auf den Priestermangel für die Berufung von Frauen zum Priesteramt, gegen den Pflichtzölibat und für die Möglichkeit der Wahl von Priestern durch die Gemeinden ausgesprochen. Zu der Publikation, die an alle katholischen Gemeinden des Landes verschickt wurde, äußerten sich auch die Bischöfe der Niederlande ablehnend.


17. September 2007

Vatikan: Motu propio ein Grund zur Freude
Die Liturgie nach den alten Büchern aus dem Jahr 1962 darf wieder weitgehend ohne Einschränkungen zelebriert werden. Am Freitag ist das entsprechende Motu Proprio Papst Benedikts in Kraft getreten. Kardinal Dario Castrillon Hoyos, der Präsidenten der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei”, sagt dazu: „Die Eucharistie ist die größte Sache, die wir haben, die größte Manifestation der Liebe Gottes. Deshalb soll sie niemals Anlass zur Zwietracht sein. Der Papst hat keinen Zwang auferlegt, er hat vielmehr auferlegt, die Möglichkeit zur Feier der alten Messe dort zu schaffen, wo Gläubige dies möchten. Ich wünsche mir, dass dies ein Grund zur Freude sei für all jene Pfarreien, die nun ihre Spaltungen überwinden und viel Gutes durch einen Ritus erfahren können, der ein Instrument der Heiligung für einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren war.”

Vatikan: „Moralisch verplichtend”
Patienten im so genannten „vegetativen Zustand” müssen prinzipiell weiter ernährt werden, auch auf künstlichem Weg. Das hat die vatikanische Glaubenskongregation klargestellt. Wenn die Weiterernährung des Patienten „ohne erhebliches physisches Unbehagen” möglich sei, dann sei sie auch „moralisch verpflichtend”. Schließlich stelle das Verabreichen „von Nahrung und Wasser ... prinzipiell ein gewöhnliches und verhältnismäßiges Mittel der Lebenserhaltung” dar. Hintergrund des Vatikan-Papiers ist der Fall Terri Schiavo. Der Fall der Koma-Patientin, die die Ärzte auf gerichtliche Anordnung hin verhungern und verdursten ließen, hat nicht nur in den USA zu einer heftigen Debatte geführt. Die US-Bischöfe hatten sich deshalb mit Fragen an den Vatikan gewandt.

Vor einem Jahr: Die Regensburger Rede
Vor einem Jahr war Papst Benedikt XVI. in Bayern - und hielt seine nachmals berühmte Regensburger Rede. Aber was genau war es eigentlich, was dann zu wütenden Protesten in Teilen der islamischen Welt führte? Es war dieses Zitat des Papstes aus einem mittelalterlichen Streitgespräch: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten”.
Trotz der Proteste und Polemik hat der Papst sich für diese Worte nicht entschuldigt. Er bedauerte nur, dass das Zitat Anlass zu Missverständnissen geworden sei. Ein besonderes Anliegen sei es ihm gewesen, das Verhältnis von Glaube und Vernunft und die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs ... aufzuzeigen. Hier bedürfe es der Selbstkritik und der Toleranz, die die Ehrfurcht vor dem, was dem anderen heilig ist, einschließt.
Die Reise des Papstes in die Türkei, bei der er auch eine Moschee besuchte, beruhigte im letzten Winter dann die erhitzten Gemüter endgültig. Ob das Zitat nun glücklich gewählt war oder nicht, ob der Papst absichtlich provoziert hatte oder nicht – jedenfalls ist der Dialog mit dem Islam daraufhin mit neuer Ernsthaftigkeit in Schwung gekommen. Papst-Sekretär Georg Gänswein nennt die Rede im Rückblick „prophetisch”. (rv)

Papst ernennt zweiten Privatsekretär
Papst Benedikt XVI. hat seiteinen neuen zweiten Privatsekretär. Der maltesische Priester Alfred Xuereb ersetzt damit Mieczyslaw Mokrzycki, einen engen Vertrauten von Papst Johannes Paul II., der von Benedikt zum Bischofkoadjutor von Lviv (Lemberg) ernannt wurde. Xuereb war vor Antritt seines neuen Amtes Sekretär des Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof James Harvey.


10. September 2007

Papst: In der Liturgie ist Gott maßgebend
Am Sonntagnachmittag hat Benedikt das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz bei Wien besucht, um – so der Papst – auf die grundlegende Weisung des heiligen Benedikt aufmerksam zu machen, nach dessen Regel auch die Zisterzienser leben.
Still betete er vor der Kreuzreliquie, die dem Ort seinen Namen gab. Anschließend richtete der Papst ein Wort an die anwesenden Mönche, die hier eine – seit Februar diesen Jahres nach ihm benannte - theologische Hochschule betreiben. Es sei wichtig, dass die Mönche das Gebet, das Officium, in die Mitte ihres ganzen Lebens stellten, so Benedikt.
Allerdings: Bei allem Bemühen um die Liturgie müsse der Blick auf Gott maßgebend sein. Wir stünden vor Gott – er sprichemit uns, wir mit ihm. "Wo immer man bei liturgischen Besinnungen nur darüber nachdenkt, wie man Liturgie attraktiv, interessant, schön machen kann, ist Liturgie schon verfallen."“

Wien: „Ohne Sonntag gerät das Leben nicht.“
„Freie Zeit braucht eine Mitte!“ Das hat Benedikt XVI. bei der Sonntagsmesse im Wiener Stephansdom betont. In seiner Predigt rief der Papst zum Schutz des Sonntags auf, als „Zeit der Orientierung“ und „wöchentliches Schöpfungsfest der Kirche“.
Ohne den, der unser Leben mit seiner Liebe trägt, sei das Leben selbst leer. Diese Mitte auszulassen oder zu verraten, würde dem Leben selbst seinen Grund nehmen, seine innere Würde und seine Schönheit. „Sine dominico non possumus!“ - Für die ersten Christen war, so der Papst, auch unter drohender Todesstrafe die sonntägliche Eucharistiefeier „nicht ein Gebot, sondern eine innere Notwendigkeit.“ Doch was geht das die Christen von heute an? Lebensnotwendig viel, sagt der Papst: „Ja, auch für uns gilt, dass wir eine Beziehung brauchen, die uns trägt, unserem Leben Richtung und Inhalt gibt. Auch wir brauchen die Berührung mit dem Auferstandenen, der durch den Tod hindurch uns trägt. Wir brauchen diese Begegnung, die uns zusammenführt, die uns einen Raum der Freiheit schenkt, uns über das Getriebe des Alltags hinausschauen lässt auf die schöpferische Liebe Gottes, aus der wir kommen und zu der wir gehen.“

„Wir brauchen Wahrheit“ - Papst feiert Messe in Mariazell
Papst Benedikt XVI. hat auf seiner Österreich-Reise den Wallfahrtsort Mariazell besucht. In seiner Predigt vor über 30.000 Pilgern appellierte Benedikt, nicht zu resignieren, sondern an der Wahrheitsfähigkeit des Menschen festzuhalten, einer Wahrheit, die sich in Jesus Christus gezeigt habe. ... Diese Resignation der Wahrheit gegenüber sei der Kern der Krise des Westens, Europas. Wenn es Wahrheit für den Menschen nicht gäbe, dann könne er auch nicht letztlich Gut und Böse unterscheiden. Und dann würden die großen und großartigen Erkenntnisse der Wissenschaft zweischneidig: Sie können bedeutende Möglichkeiten zum Guten, zum Heil des Menschen sein, aber auch – wir sehen es – zu furchtbaren Bedrohungen, zur Zerstörung des Menschen und der Welt werden.

Vatikan: Papst schreibt nach Sibiu
Papst Benedikt XVI. hat eine Botschaft an die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung geschickt. Diese tagte im rumänischen Sibiu (Hermannstadt). In dem Text, der heute veröffentlicht wurde, bekennt sich der Papst zum Einsatz für die Ökumene und zur „Einheit in legitimer Vielfalt”. Wörtlich schreibt Benedikt: „Wirklicher Dialog entsteht erst, wo nicht nur das Wort, sondern wo auch Hören ist.”
Die Versammlung hatte Dienstag mit einem Festakt begonnen. Der orthodoxe Metropolit Laurentiu begrüßte die mehr als 2.500 Teilnehmer aus allen Teilen Europas auf dem Marktplatz der Stadt. Erstmals findet das ökumenische Großtreffen in einem mehrheitlich orthodoxen Land statt; unter den Teilnehmern stellen allerdings - wenn man die freiwilligen Helfer mitzählt - die Katholiken eine Mehrheit von über 50 Prozent. Aus Rom ist der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper nach Sibiu gereist. Der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. zitierte bei der Eröffnung gestern aus der Ökumenischen Europäischen Charta von Straßburg aus dem Jahr 2001. Die Kirchen sollten in folgenden Bereichen stärker zusammenarbeiten: Lebensschutz, Verteidigung von Ehe und Familie, Hilfe für die Armen sowie Friedensarbeit.

Vatikan: Ravasi neuer Präsident des Kulturrats
Der Vatikan hat einen neuen Kulturminister. Papst Benedikt XVI. hat den Rücktritt von Kardinal Paul Poupard aus Altersgründen angenommen. Als neuen Präsidenten des Päpstlichen Kulturrates hat der Papst Gianfranco Ravasi ernannt. Der bisherige Präfekt der Bibliothek Ambrosiana von Mailand wurde gleichzeitig Erzbischof und Leiter der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche, mit Hauptsitz in Villamagna.
Ravasi ist neu an der Kurie. Gianfranco Ravasi wurde 1942 geboren und ist über Italien hinaus für seine intelligenten und sensiblen Interpretationen der Heiligen Schrift bekannt. Er wird für seine Fähigkeit, dem heutigen Menschen die christlichen Werte nahe zu bringen geschätzt. 2007 verfasste er auf Bitten des Papstes den Kreuzweg. (rv)


3. September 2007

Italien: Papst macht Mut zum "Anderssein"
Schwimmt gegen den Strom! So der Appell Papst Benedikts XVI. vor rund 500.000 Jugendlichen bei Loreto. In der Eucharistiefeier auf dem freien Feld in der Nähe des Marienwallfahrtsortes rief er zu einer bedingungslosen Christusnachfolge auf, zum Einsatz für eine gerechtere Welt und zum Schutz der Umwelt auf. Der Gottesdienst war der Abschluss des zweitägigen nationalen Jugendtreffens. Die sogenannte Agora gilt als italienischer Auftakt zum Weltjugendtag in Sydney im Juli 2008.

Vatikan: Gregor von Nyssa - ein origineller Denker
Der Papst widmete die Mittwochskatechese dem Heiligen Gregor von Nyssa, eine der großen Bischofsgestalten Kappadoziens im 4. Jahrhundert. Dieser zählte zu den Hauptfiguren auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahre 381 und wirkte als Bischof von Nyssa an der Überwindung der Irrlehren seiner Zeit aktiv mit. Gregor, so der Papst, habe umfassende philosophische Kenntnisse und einen scharfen Geist besessen und als ein origineller Denker erwiesen. Neben seinen dogmatischen und exegetischen Schriften habe sich Gregor als „Vater der Mystik“ vor allem durch seine spirituelle Lehre hervorgetan. In verschiedenen Werken habe er den Weg der Gläubigen zur Vollkommenheit behandelt. Der Mensch, der im Zentrum der Schöpfung Gottes stehe, sei mit einer Schönheit ausgestattet, die ein Abglanz der ursprünglichen Schönheit ist, die Gott selber sei. In seinem Inneren erkenne der Mensch den Widerschein des göttlichen Lichtes. Wenn er sein Herz reinigt, stahle seine Ähnlichkeit mit dem Urbild neu auf. Die volle Verwirklichung des Menschen bestehe in der Schau Gottes, in der Heiligkeit. Dazu muß er unaufhörlich auf dem Weg zu einem immer vollkommeneren geistlichen Leben voranschreiten."

Vatikan: Mutter Teresa, ein Wunder fehlt
Für die Heiligsprechung der vor zehn Jahren verstorbenen Ordensgründerin Mutter Teresa von Kalkutta fehlt bisher noch die Anerkennung eines zweiten Wunders durch den Vatikan. Wie der Postulator des Heiligsprechungsprozesses, Pater Brian Kolodiejchuk, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin erklärte, wurden seit der 2003 erfolgten Seligsprechung bereits mehrere Wunder gemeldet. Sie seien zunächst auf die Fürsprache Mutter Teresas zurückgeführt worden. Keines davon habe aber den kirchlichen Kriterien genügt. 2003 hatte Papst Johannes Paul II. die aus Skopje stammende Ordensfrau in Rekordzeit seliggesprochen. Seither läuft das Verfahren für ihre Heiligsprechung. Nach dessen erfolgreichem Abschluss kann der Papst Mutter Teresa zu einer weltweit verehrten Heiligen erheben. Die Ordensfrau starb am 5. September 1997.

Peru: Bertone wird Papst-Einladung weiterleiten
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat den peruanischen Eucharistie-Kongress eröffnet. Die große Herausforderung für das lateinamerikanische Land ist der Synkretismus: Die katholisch-christlichen Traditionen sind vermischt mit Ur-Traditionen aus vorchristlichen Epochen, das sich besonders bei religiösen Festen manifestiert. Der nationale eucharistische Kongress möchte deshalb die theologischen und pastoralen Aspekte der Eucharistie in den Mittelpunkt stellen. Bertone hat in den vergangenen Tagen auch die vom Erdbebeben betroffenen Ortschaften besucht.
Bertone kehrt mit einer Einladung an Papst Benedikt nach Peru in den Vatikan zurück. Ausgesprochen hat sie der peruanische Staatspräsident Alan Garcìa.


27. August 2007

Castel Gandolfo: Papst, "Im Himmel gibt es keine Privilierten"
„Im Himmelreich gibt es keine Privilegierten“, das sagte Papst Benedikt XVI. ... beim Angelusgebet. Das Sonntagsevangelium von der „engen Tür“ bedeute nicht, dass nur wenige in den Himmel kommen, sondern dass diese Tür für alle eng sei. Deswegen bedürfe es auch besonderer Anstrengungen und der Abtötung des eigenen Egoismus.
Gott lade alle Menschen zum Festmahl des unsterblichen Lebens ein, allerdings gelten für alle dieselben Bedingungen: Nämlich sich anzustrengen ihm zu folgen. Es reiche nicht, sich als „falsche Freunde“ auszugeben und sich der Verdienste anderer zu rühmen:
Die wahre Freundschaft mit Jesus zeige sich in der Lebensweise: Sie zeigt sich in der Güte des Herzens, in der Demut, in der Sanftheit und der Barmherzigkeit, in der Liebe zur Gerechtigkeit und zur Wahrheit, im ehrlichen und aufrichtigen Einsatz für den Frieden und die Versöhnung. Das ...sei der „Identitätsausweis“, der uns als wahre Freunde qualifiziert, das ist der „Reisepass“, der es uns ermöglichen wird, in das ewige Leben einzutreten.

Vatikan: Bertone, "Kiche ist Gottes Meisterwerk"
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat die Kirchenberichterstattung der Medien kritisiert. So wie es in der sixtinischen Kapelle dunkle und verfallene Stellen gibt, so gebe es auch in der katholischen Kirche solche Stellen. Doch die Medien wendeten sich ausschließlich zu diesen „dunklen“ Bereichen hin, so Bertone.
Die Kirche sei ein großartiges Meisterwerk Gottes und der Männer und Frauen der Kirche, der Jugendlichen. Als Staatssekretär habe er die Erfahrung gemacht, dass die Staatsmänner überall auf der Welt – auch in Ländern, wo die Christen in der Minderheit sind – die positive Rolle der Kirche und den bedeutenden Beitrag im karitativen Bereich gewürdigt haben. Deshalb sage er, dass es eine verfälschende Weise ist, wie die Kirche sonst dargestellt wird. Das Bild entspreche nicht der wahren katholischen Kirche, der wahren Kirche Christi.
Kardinalsstaatssekretär Bertone glaubt auch, dass es kein Zufall ist, wie über die Kirche berichtet wird.
Manchmal habe man den Eindruck, dass sich dahinter ein Plan verbirgt. Als er beispielsweise in den Vereinigten Staaten gewesen sei, habe man ihm mitgeteilt, dass eine italienische Zeitung eine Woche lang über einen Rechtsstreit einer katholischen Schule geschrieben hat, der noch untersucht wird. Die Zeitung habe die Schule vorverurteilt. Das sei eine Fälschung der Tatsachen und sei unbedingt zu verurteilen.“

Bertone verurteilt Abtreibung bei Vergewaltigung
Dass Amnesty International den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Fällen wie Vergewaltigung in Zukunft fordern will, hat eine heftige Debatte ausgelöst. Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone schließt ein Recht auf Abtreibung auch bei Schwangerschaften als Folge von Gewalt aus:
Man dürfe nicht auf Mord mit Mord an weiteren Menschen reagieren, auch wenn es sich um Personen handelt, die erst im Entstehen begriffen sind. Denn es handele sich um menschliche Wesen, mit eigener Menschenwürde. Man müsse natürlich die Gewalt gegen Frauen bekämpfen, die unmenschliche Gewalt, die Vergewaltigungen darstellen. Wir müssten alle dagegen kämpfen, indem wir die Würde der Frauen verteidigen. Kardinal Bertone erinnerte an die großen Enzykliken und Botschaften über die Würde der Frauen. Aber man müsse das Leben retten, auch wenn es das Ergebnis von Gewalt ist. Man dürfe nicht das Leben als solches auslöschen.“ (rv)


20. August 2007

Papst: "Meine Gedanken sind bei den Opfern in Peru"
Das Erdbebendrama in Peru beschäftigt weiterhin die Weltöffentlichkeit, die Hilfen laufen an, allerdings wird nun von Plünderungen gesprochen. Papst Benedikt XVI. ging beim Angelusgebet am Sonntag auf die Situation vor Ort ein und sagte, daß in diesen Tagen unsere Gedanken und unser Gebet ständig bei der Bevölkerung im Peru seien, die von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Für die zahlreichen Toten erbitte er den Frieden des Herrn und für die Verwundeten die baldige Genesung. Die sich jetzt in Not befänden, versichere er, daß die Kirche sei auf ihrer Seite stehe, mit ihrer ganzen spirituellen und materiellen Solidarität. Sein Staatssekretär, Kardinal Tarcisio Bertone, der schon seit längerem einen Besuch in Peru geplant habe, werde in den nächsten Tagen persönlich die Anteilnahme des Papste und die konkrete Hilfe des Heiligen Stuhls übermitteln.

Klärende Worte des Papstes zur vorkonziliaren Karfreitagsliturgie
Die religiösen Oberhäupter Israels erhoffen vom Papst klärende Worte zur vorkonziliaren Karfreitagsliturgie. Nach der Wiederzulassung der alten Messe, in der für eine Bekehrung der Juden gebetet wird, hätten sich die Oberrabbiner Yona Metzger und Schlomo Amar besorgt mit einem Schreiben an Benedikt XVI. gewandt, sagte der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Oded Ben-Hur, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Papst solle die Implikationen seiner Entscheidung für den katholisch-jüdischen Dialog darlegen.
Benedikt XVI. hatte Anfang Juli die tridentinische Liturgie in der Fassung von 1962 als „außerordentliche Ausdrucksform“ des römischen Ritus wieder zugelassen. Am Karfreitag wird nach diesem Formular um ein Ende der „Verblendung“ der Juden und für ihre Bekehrung zu Christus gebetet.
Der Brief fordere nicht ausdrücklich eine Änderung des umstrittenen Textes, so der Botschafter. Eine solche Erwartung sei aber in der Bitte um Klärung enthalten. Ben-Hur zufolge bekräftigten die Oberrabbiner zugleich ihre Zuversicht, dass die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) begonnene Aussöhnung zwischen Katholiken und Juden weitergehe und der Dialog vertieft werde. Nach Kenntnis des Botschafters hat der Vatikan auf das persönliche Schreiben vom 10. Juli bisher nicht geantwortet.
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hatte bereits wenige Tage nach dem Papst-Erlass „Summorum Pontificum“ eine Streichung der Bekehrungsbitte erwogen. Die Regelung, die den liturgischen Text von 1962 unter bestimmten Voraussetzungen auch für die Kartage erlaubt, habe breite Unruhe gerade in jüdischen Kreisen ausgelöst, sagte der Kardinal. Man könne über die Streichung des Gebets nachdenken, so Bertone: „Das würde alle Probleme lösen.“ (kna)

Vatikan: Kardinal Martino wirft amnesty Doppelbödigkeit vor
Kurienkardinal Renato Raffaele Martino hat amnesty international (ai) für die Forderung kritisiert, vergewaltigten Frauen in Darfur eine straffreie und sichere Abtreibung zu ermöglichen. Eine solche Praxis sei doppelbödig und häufe „Gewalt auf andere Gewalt“, sagte der Präsident des päpstlichen Menschenrechts-Rates „Iustitia et Pax“ in einem Interview der Tageszeitung „Il Messaggero“ ... . Man könne nicht gegen die Todesstrafe und für die Rechte von Gefangenen und Flüchtlingen kämpfen und sich dann gegenüber dem schutzlosen Leben eines Ungeborenen anders verhalten.
Sowohl die Vergewaltigungen im sudanischen Bürgerkriegsgebiet als auch Abtreibungen nannte Martino „schreckliche Verbrechen“. Die Vergewaltigungsopfer zu einem Schwangerschaftsabbruch zu führen, füge den Frauen nur eine weitere dramatische Erfahrung zu. Nötig sei materielle und psychologische Hilfe; das Leben des Kindes müsse indessen gerettet werden, so der Kardinal.


13. August 2007

Frankreich: Tausende bei Trauerfeier für Kardinal Lustiger
5000 Menschen, darunter über 100 Würdenträger aus Politik, Kirchen und Weltreligionen, haben ... an der Beisetzung des Pariser Kardinals Jean-Marie Lustiger teilgenommen. In einer Beileidsbotschaft an Kardinal Paul Poupard hob Papst Benedikt XVI. den Einsatz Kardinal Lustigers für die Jugend, die Verkündigung des Evangeliums und eine vertiefte Bildung von Priestern und Laien hervor. Auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner nahm an der Trauerfeier in der voll besetzten Kathedrale Notre Dame de Paris teil. Meisner hatte vor wenigen Tagen den verstorbenen Pariser Erzbischof in einer bewegenden Rede gewürdigt, in der er sich an seine letzte Begegnung mit Kardinal Lustiger erinnerte - das war anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz im Mai 2006.

Vatikan: „Jugend ist vom Evangelium begeistert“
Die heutige Jugend steht dem Evangelium durchaus nahe. Das sagte Papst Benedikt XVI. vor rund 5.000 spanischen Jugendlichen in Castel Gandolfo. Die Mädchen und Jungen gehören zur „Jugendmission“ der Erzdiözese Madrid. In Begleitung ihres Oberhirten, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela, begrüßten die jungen Pilger den Papst mit Sprechgesängen. Vier Jugendliche gaben ein Zeugnis ihres Glaubens. Daraufhin sagte der Papst zu den Teilnehmern, daß im Gegensatz zu dem, was viele denken, es so sei, dass die Jugend vom Evangelium sehr begeistert ist. Damit meine er die Entdeckung seiner ganzen Vielfalt des christlichen Lebens, die Feinheit und Schönheit der Liebe und der vor den Augen Gottes gelebten Familie, aber auch die Entdeckung einer unerwarteten Berufung Gottes, um ihm als Priester zu dienen. Das Evangelium sei „unverzichtbar für die Suche des richtigen Lebensweges“, so der Papst. Hier gebe es eine ungeheure Aufgabe für die jungen Menschen. Als Jugendliche seien sie daran, ihre Zukunft zu wählen. Gott zeige ihnen mit Großzügigkeit und Vertrautheit den Weg. Als Getaufte wüßten wir, dass wir alle zur Heiligkeit und zur echten Mitgliedschaft in der Kirche berufen sind. Das gelte für sämtliche Lebensbereiche, die uns entsprechen.

Papst: „Ohne Gott ist kein Humanismus möglich“
Der Einfluss der Kirchenlehrer der Alten Kirche – also des frühen Christentums – ist auch in der Kirche der Gegenwart zu spüren. Das betonte Papst Benedikt XVI. bei der ... Generalaudienz in der „Aula Paolo VI.“. Von Kirchenlehrern sollen wir lernen, dass es „ohne Gott keinen wahren Humanismus“ geben kann. Für die Audienz ist der Papst aus seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo angereist. In der Mittwochskatechese sprach Papst Benedikt XVI. über den griechischen Kirchenlehrer Gregor von Nazianz. Zusammen mit Basilius von Caesarea und Johannes Chrysostomos ist er einer der drei heiligen Hierarchen. Im Gehorsam gegenüber der Kirche und angesichts der pastoralen Nöte seiner Zeit sei er immer wieder bereit gewesen, seine eigenen Wünsche und Pläne zurückzusetzen und sich ganz der Führung Gottes anzuvertrauen. So habe er seine Talente als Priester und Bischof in den Dienst der Gläubigen in Kappadozien und später in Konstantinopel gestellt. Mit scharfem Verstand, glänzender Rhetorik und tiefer Liebe zu Gott habe er die Treue zum überlieferten Glauben und die Einheit der Kirche gefördert. Als er aufgrund großer Spannungen sein Bischofsamt in Konstantinopel nicht mehr habe ausüben können, habe er sich in seine Heimat zurückgezogen und dort noch zahlreiche theologische und poetische Werke vefasst.


6. August 2007

Vatikan: Ja zur Atomenergie, nein zur Atombombe
Der Vatikan befürwortet unter bestimmten Bedingungen Atomenergie. Kardinal Renato Raffaele Martino, päpstlicher „Friedensminister”, mahnte im Gespräch mit Radio Vatikan zu einer „sachlichen öffentlichen Debatte” über die friedliche Nutzung von nuklearen Energiequellen. ...
Beim Angelusgebet am Sonntag hatte Papst Benedikt XVI. nicht nur die Hoffnung auf eine baldige Beseitigung der Atomwaffen geäußert, sondern auch auf die Vorteile einer friedlichen Nutzung der Nukleartechnologie hingewiesen. Anlass für seine Äußerungen war der 50. Gründungstag der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA). Diese überwacht weltweit die friedliche Nutzung von Kernkraft und fördert ihre zivile Verwendung. Der Heilige Stuhl war 1957 Gründungsmitglied der IAEA und hat seither einen Gesandten beim Sitz der Behörde in Wien. ...
Kardinal Martino betonte, der Heilige Stuhl wendete sich stets gegen die nukleare Aufrüstung. Letztlich mache das seine Präsenz in der Internationalen Atomenergie-Behörde so wichtig. Der Heilige Stuhl habe klare Ziele, erklärt Martino: Frieden und den Schutz der Menschheitsfamilie. Und darum setze er sich auf internationaler Ebene für die generelle Abrüstung ein, die, wie es im „Kompendium der Soziallehre der Kirche” formuliert sei, kontrolliert und ausgeglichen von statten gehen müsse. Abrüstung - nicht nur auf atomarem Gebiet, sondern auch im Hinblick auf biologische, chemische und herkömmlichen Waffen, betont Martino. In diesem Kontext müssten die Arbeit und die Bedeutung des Heiligen Stuhls als Gründungsmitglied der IAEA betrachtet werden. Die Mitgliedschaft ermögliche dem Heiligen Stuhl, das Ziel der Abrüstung aus nächster Nähe zu fördern und Forschung zur friedlichen Nutzung nuklearer Technologien zu unterstützen, betont der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.

China/Vatikan: Elf Priester in China verhaftet
Neuerlich haben die Behörden in China elf Priester der Untergrundkirche verhaftet. Die Agentur „Asianews“ meldet, dass sich die Lebensbedingungen der Kirche seit dem Papstbrief im Mai dieses Jahres verschlechtert haben. In mehreren Regionen des Landes stoppte die Regierung die Arbeiten der Untergrundkirche. Polizeikontrollen und Verhaftungen machen kirchliche Aktivitäten unmöglich. Papst Benedikt XVI. hatte sich in dem Brief an alle chinesischen Katholiken gewandt und zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche aufgerufen.

Vatikan: Papst will Jugendliche treffen
Papst Benedikt XVI. will diese Woche mit 5000 Jugendlichen zusammentreffen. Das Treffen geht auf eine Initiative des Erzbischofs von Madrid, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela, zurück und soll am 9. August in Castel Gandolfo stattfinden. Die Jugendlichen machen bei einer missionarischen Initiative des Erzbistums mit, die sich vor allem an junge Leute wendet, die sich von der Kirche entfernt haben oder niemals mit der Glaubensbotschaft in Berührung gekommen sind.


30. Juli 2007

Vatikan: Einheitsrat, „Durchaus positive Reaktionen auf Kirchendokument”
Das Papier der Glaubenskongregation zum Kirchenverständnis hat – wenigstens in Deutschland – für große Unruhe unter den Protestanten gesorgt. Viele halten es für einen Rückschritt in der Ökumene, andere für eine hilfreiche Verdeutlichung der bestehenden Lehre der katholischen Kirche. Der Präsident des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, hat in einer eigenen Stellungnahme die Erklärung als Einladung zum Dialog definiert.
Matthias Türk ist im Einheitsrat für die Beziehung zu den kirchlichen Gemeinschaften im protestantischen Spektrum zuständig. Wir haben mit ihm gesprochen.
„Neben raschen ersten Reaktionen, die vor allem im deutschen Sprachraum zu Enttäuschungen und Irritationen geführt haben, gibt es nachdenkliche und weitaus positivere Reaktionen vor allem aus dem englischsprachigen Raum, die das Papier als Anstoß zu wichtigen weiteren ökumenischen Klärungen verstanden haben.
Grundlage aller Kritik ist letztlich die Interpretation der Aussagen des II. Vatikanischen Konzils, dass dort, wo das historische Bischofsamt in apostolischer Sukzession und die volle Bewahrung des eucharistischen Mysteriums fehlt, nicht von Kirche im eigentlichen Sinn gesprochen werden kann.
Das Dokument sagt nicht, die evangelischen Kirchen seien keine Kirchen, sondern sie seien keine Kirchen im eigentlichen Sinn, das heißt, wie Kardinal Kasper es ausgedrückt hat, „sie sind nicht in dem Sinn Kirchen, wie die katholische Kirche sich als Kirche versteht“.
Hinter der Kritik steht m. E. die Tatsache, dass sich die evangelische Seite klar werden muss, dass sie die theologischen aber auch strukturellen und institutionellen Inhalte, die zur vollen, sichtbaren Einheit der Kirche gehören, also die Übereinstimmung im Glaubensbekenntnis, im sakramentalen Leben und in der Frage des kirchlichen Amtes ernst nehmen muss und nicht einfach herunterspielen darf mit Verweis auf ihre eigenen reformatorischen Prinzipien.“

Italien: Papst trifft Priester; Fragen zu Dialog und Ehe
Papst Benedikt XVI. hat seine Positionen zum interreligiösen Dialog und dem Ehesakrament bekräftigt. In Auronzo di Cadore ist er während seines Sommerurlaubs ... mit dem Klerus der Diözesen Treviso und Belluno zusammen gekommen. Heiße Eisen waren dabei genauso Thema wie der pastorale Alltag in den italienischen Pfarreien. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi fasst zusammen: „Zehn Fragen von zehn verschiedenen Priestern haben unterschiedliche Themen berührt. Darunter einige wichtige aktuelle Fragen wie „Evangelisierung und Dialog”; der respektvolle Dialog mit den anderen Religionen angesichts der hohen Einwanderungsrate. Eine andere Frage, die stets heikel und aktuell ist und die viele Menschen angeht: die Situation von Geschiedenen, die wiederverheiratet sind oder mit einem Partner zusammenleben; wie kann man Barmherzigkeit und Wahrheit miteinander in Einklang bringen? Es waren sehr breit gefächerte und verschiedene Argumente, auf die der Papst schon bei anderen Gelegenheiten eingegangen ist. Sie wurden hier sehr lebhaft behandelt, denn die Priester hier hingen buchstäblich an seinen Lippen.”
Aus den beiden norditalienischen Diözesen Treviso und Belluno waren rund 400 Priester gekommen.

Levada sehr überrascht über negative Reaktionen
Die negativen ökumenischen Reaktionen auf das vatikanische Dokument zum katholischen Kirchenverständnis haben den US-amerikanischen Kurienkardinal William J. Levada „sehr überrascht". Das Papier sei ein innerkatholisches Arbeitsmittel, das andere Glaubensgemeinschaften nicht herabsetzen wolle, sagte der Präfekt der Glaubenskongregation in San Francisco. In dem von seiner Kongregation erarbeiteten Dokument werde anerkannt, dass es „Elemente der Heiligkeit und der Wahrheit” auch außerhalb der katholischen Kirche gebe und dass der „Heilige Geist auch in diesen anderen Gemeinschaften und Kirchen wirkt", so Levada. Für „reinen Zufall” hält es der Kardinal, dass das Dokument zum Kirchenverständnis und das Motu Proprio zum tridentinischen Messritus vom Vatikan nahezu zeitgleich präsentiert worden seien. Spekulationen, es handele sich um „einen gezielten Doppelschlag", seien aus der Luft gegriffen. (kna)


23. Juli 2007

Benedikt XVI.: "Singen ist Sache der Liebenden" (Augustinus)
„Wer liebt singt“ – daran erinnerte Papst Benedikt ... bei einem Konzert in seinem Urlaubsort Lorenzago di Cadore. Der Bischof von Belluno Feltre, Giuseppe Andrich hatte Benedikt XVI. zu diesem musikalischen Vergnügen mit sieben einheimischen Chören eingeladen. ... Die Einwohner von Lorenzago di Cadore sind stolz: Papst Benedikt hat sich ihre Heimat ausgesucht, um Urlaub zu machen. Ein wunderbares Stück Erde mit reichen Traditionen, betont der Bischof von Belluno Feltre, Giuseppe Andrich. Dazu gehört der Gesang der Alpen, den sie dem Musikfreund Benedikt nicht vorenthalten wollten….„Cantare amantis est“ – Wer liebt singt, die Quelle der Musik ist Liebe – erklärte der Papst mit den Worten des Heiligen Augustinus. In den Gesängen der Alpen habe er die große Liebe der Sänger für die Dolomiten gespürt, für diese von Gott gegebene Heimat. In der Dankbarkeit und der Lebensfreude werde die Liebe Gottes sichtbar: „Dio ci ama“ – Gott liebt uns. ...

Kardinal Bertone zum Motu Proprio ... und zu Frauen im Vatikan
Der Vatikan gibt zu verstehen, dass eine umstrittene Karfreitagsbitte „für die Bekehrung der Juden” aus dem so genannten alten Ritus gestrichen werden könnte. Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone reagierte damit auf Bedenken von jüdischer Seite gegen die Aufwertung des alten Ritus der Messfeier. ... Im Urlaubsort des Papstes, Lorenzago di Cadore, meinte Bertone bei einer Pressekonferenz, das Motu Proprio, mit dem Papst Benedikt zu Monatsbeginn die alte Gottesdienstordnung aufgewertet habe, habe in jüdischen Kreisen zu Unruhe geführt. Grund sei das Gebet um die Bekehrung der Juden, das laut Missale von 1962 zu den Karfreitags-Fürbitten gehört. Der Kardinal, der sich kurz zuvor mit dem Papst getroffen hatte, deutete an, dass jetzt über eine Streichung des Gebets nachgedacht werde. Bertone wörtlich: „Das würde alle Probleme lösen.”
Ein weiteres Thema von Kardinal Bertone: Frauen im Vatikan. Da seien, so deutete er an, derzeit Ernennungen in Vorbereitung, die mehr Frauen in wichtige Positionen des Vatikans bringen sollten. Das sei, so wörtlich, eine Frage der Gerechtigkeit. Natürlich gehe es um Posten und Aufgaben, die den "Charismen von Frauen" besonders gerecht würden, so der Kardinalstaatssekretär. Auch andere wichtige Ernennungen für die Kurie, die nicht Frauen beträfen, würden derzeit vom Papst vorbereitet.

Papst Benedikt XVI. zelebriert seine tägliche Messe nicht nach dem „alten Usus”.
Das hat Vatikansprecher Pater Federico Lombardi jetzt klargestellt. Die US-Nachrichtenagentur „Catholic World News” (CWS) hatte Mitte Juli behauptet, dass Benedikt XVI. täglich „tridentinisch” zelebriere. Lombardi meinte nun, die Verwirrung könne vielleicht durch Bilder entstanden sein, auf denen man den Papst bei der Zelebration der Tagesmesse in seiner Privatkapelle sehe. In der Privatkapelle sei der Altar seit jeher so positioniert, dass eine Zelebration mit dem Gesicht zum Volk nicht möglich ist. Liturgiefachleute verweisen darauf, dass die Zelebrationsrichtung nichts mit dem Messritus zu tun hat. Auch nach dem „neuen Usus” sei die Zelebration mit dem Rücken zum Volk möglich. (kna)

Vatikan: Papst-Euros online!
www.vaticanstate.va – so lautet die Adresse der soeben freigeschalteten Webseite des Vatikanstaates. In Ergänzung zum sehr umfangreichen Netzangebot des Heiligen Stuhles – www.vatican.va – bietet die neue Seite Informationen über Einrichtungen des Vatikans: Petersdom, vatikanische Gärten, Apotheke, Münzamt und anderes mehr. Verantwortlich für die Seite ist Bischof Renato Boccardo, der Generalsekretär des Governatorates ...


16. Juli 2007

Vatikan: „Ecclesia Dei“ erläutert
Nach der Wiederzulassung der alten Messe durch Papst Benedikt wird der Widerstand gegen den vorkonziliaren Gottesdienst schrittweise abnehmen. Das glaubt der Sekretär der päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, der luxemburgische Geistliche Camille Perl. ... „Ecclesia Dei“ ist 1988 an der Kurie mit dem Auftrag gegründet worden, Versöhnung mit den Anhängern des schismatischen Erzbischofs Marcel Lefebvre zu suchen. Der Tonfall, mit dem manche Verfechter der Tradition sich in der Vergangenheit zu Wort meldeten, war mitunter sehr harsch. Camille Perl ist zuversichtlich, dass die Versöhnungsgeste in Form des Motu proprio das Gesprächklima zwischen Heiligem Stuhl und Traditionalisten bessern wird. ... Bisher sind in der Kommission keine Reaktionen auf den päpstlichen Erlass von Seiten der Pius-Bruderschaft eingelangt – jener Priestergruppe, die Lefebvre gegründet hatte. In einer Pressemitteilung allerdings begrüßt der Generalobere, Bischof Bernard Fellay, die allgemeine Wiederzulassung des alten Ritus.

Vatikan: Antworten zur Lehre über die Kirche
Die katholische Lehre über die Kirche „mit Klarheit“ in Erinnerung rufen, „unannehmbare Auffassungen“ zurückweisen und „wertvolle Hinweise“ für die Fortführung des ökumenischen Dialogs geben - das will das ... mit Datum vom 29. Juni veröffentlichte Dokument der Kongregation für die Glaubenslehre. Der Titel: „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“
Beschlossen wurde es in der Vollversammlung der Kongregation, Papst Benedikt habe es „gutgeheißen“(rata habuit) und „bestätigt“ (confirmavit), sein Nachfolger als Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada hat es unterschrieben.
In ungewohnter Kürze stellt das Dokument fünf Fragen und liefert fünf Antworten. Es will einige theologische Ausdrücke über die Lehre der Kirche authentisch und verlässlich klären. Die „theologische Produktion nach dem Konzil“ sei nicht immer frei „von Abweichungen und Ungenauigkeiten“ gewesen, ergänzt der Kommentar, der das fünfseitige Frage-Antwort-Spiel begleitet. Die „gesunde theologische Forschung“ solle nicht durch Irrtümer beeinträchtigt werden, „die Unklarheiten verursachen können“ (ambiguitatis causa). Der ökumenische Dialog bleibe immer „eine der Prioritäten der katholischen Kirche“. Damit dieser „wirklich konstruktiv“ sein könne, brauche es „neben der Offenheit für die Gesprächspartner“ auch die „Treue zur Identität des katholischen Glaubens“.

Vatikan: Papst ist im Urlaub
„Endlich in den Bergen” – mit diesen erleichterten Worten habe Papst Benedikt seinen Urlaubsort Lorenzago di Cadore begrüßt, berichten Journalisten vor Ort. ... Von Treviso-Istrana flog Papst Benedikt um 12.00 Uhr mit dem Hubschrauber nach Lorenzago. Der einzige öffentliche Termin in der päpstlichen Urlaubszeit ist das sonntägliche Mittagsgebet mit den Gläubigen, das am 15. Juli im Castello di Mirabello und am 22. Juli auf dem Marktplatz von Lorenzago stattfinden wird.
Erholung pur – nein, das ist für Papst Benedikt offensichtlich nichts: Journalisten verriet er, bevor er sich in sein Ferienhaus zurückzog, er arbeite unter anderem an einer neuen Enzyklika. Sein Ferienhaus wird ihm die nötige Ruhe geben, verspricht Bischof Mazzocato ...
In diesem Haus machte Papst Johannes Paul II. von 1987 bis 1998 insgesamt sechs Mal Ferien. Papst Benedikt verbringt seinen Urlaub unter anderen in Gesellschaft von seinem Privatsekretär, Georg Gänswein und dem Präfekten James Harvey. Am 27. Juli ist sein Urlaub in den Dolomiten zu Ende und Papst Benedikt begibt sich für den Rest der heißen Jahreszeit in seinen Sommersitz Castel Gandolfo südöstlich von Rom. (rv)


9. Juli 2007

Das Motu Proprio ist da
In der katholischen Kirche dürfen Gottesdienste künftig wieder öfter in der Kirchensprache Latein nach dem vorkonziliaren Ritus von 1962 gefeiert werden. Papst Benedikt XVI. erlaubte am Samstag den alten, von Johannes XXIII. erlassenen Ritus als "außerordentliche Form der Liturgie der Kirche". Zugleich bestätigte er in einem Apostolischen Schreiben den mit der Liturgiereform von 1970 erlassenen Ritus als die ordentliche Form der Messfeier.
Die vorkonziliare Feier, die bislang nur mit einer Sondergenehmigung möglich war, soll den Gläubigen künftig auf besonderen Wunsch offen sein. Eigentlich handele es sich um zwei Anwendungsformen des einen römischen Ritus, unterstrich Benedikt XVI. in dem Motu Proprio, das nach den lateinischen Anfangsworten den Titel "Summorum pontificum" trägt. Es soll zum 14. September in Kraft treten.
Mit der breiten Wiederzulassung der alten Messform solle nicht die Bedeutung des Konzils und der Liturgiereform angetastet oder in Frage gestellt werden. "Diese Befürchtung ist unbegründet", betonte der Papst in einem Begleitbrief an die rund 4.000 Bischöfe der Weltkirche. Das Messbuch von 1970 bleibe "die normale Form" der Eucharistiefeier der römischen Kirche. Es gehe darum, Versöhnung und Einheit in der Kirche zu bewahren, so Benedikt XVI.

Motu Proprio - Jetzt steht die Umsetzung an
Das Motu Proprio soll ab dem 14. September gelten, dem Fest Kreuzerhöhung. Bis dahin müssen liturgische Bücher für die Priester nachgedruckt werden aber auch die zweisprachigen Messbücher für die Gläubigen, wie es im Schreiben heißt. Der Salzburger Liturgiewissenschaftler Rudolf Pacik sieht allerdings noch einige offene Fragen:„Rein praktisch gibt es vielleicht doch ein Problem, und zwar eine praktische Sache. Und zwar nach dem Ritus von 1962 muss der Priester die Lesungen am Altar lesen und zwar nachdem der Altar normalerweise an der Wand steht mit Richtung zur Wand. Muss er das auch tun, wenn er auf deutsch die Lesungen vorträgt? Wenn man den Ritus streng auslegt schon…“
Auch andere Fragen müssten jetzt konkret umgesetzt werden. Der Leiter des deutschsprachigen liturgischen Instituts der Schweiz, P. Peter Spichtig OP, kann die Befürchtungen nachvollziehen, dass durch die päpstliche Weisung die Gläubigen verunsichert werden könnten… „…deshalb sind wir dabei zusammen mit unseren Fachkollegen Hilfen anzubieten, insbesondere mit den Kollegen von Trier. Wir werden konkret mit den Bischöfe überlegen müssen, wie gewährleistet werden kann, wie die Priester, die künftig neu in der außerordentlichen Form zelebrieren sollen oder wollen, darauf vorbereitet werden. Sie sollen ja geeignet sein, wie es im Schreiben heißt und da haben die Bischöfe eine Sorgfaltspflicht.“

Vatikan: Gemmingen für mehr Frauen an der Kurie
Der Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, Pater Eberhard von Gemmingen, wünscht sich mehr Frauen in vatikanischen Führungsämtern. Wörtlich sagte er gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Auch wenn schon manche hoch gebildete Dame den Vatikan berät, so fehlt das weibliche Element doch noch ziemlich“. Zugleich regte er an, künftig Frauen auch beim Konklave mitwirken zu lassen, denn zur Papstwahl brauche man keine Weihe. Außerdem könnte etwa die Ordenskongregation von einer Schwester geleitet werden. Schließlich seien 80 Prozent aller Ordensleute Frauen, erklärte von Gemmingen. Angesichts des Beharrungsvermögens im Vatikan solle der Papst eine solche Veränderung durch ein Machtwort einleiten.


2. Juli 2007

Vatikan: Papstbrief an Chinas Katholiken
26 Monate nach seinem Amtsantritt hat Papst Benedikt XVI. eines der großen ungelösten Probleme der katholischen Kirche und der vatikanischen Diplomatie in Angriff genommen: Das Verhältnis zur Volksrepublik China und zur dortigen Kirche. Papst Benedikt XVI. wendet sich in einem Brief an die gespaltene katholische Gemeinde in China. Das Schreiben an „die Bischöfe, Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der katholischen Kirche in der Volksrepublik China“ wurde ... veröffentlicht. Papst Benedikt XVI. ruft darin die chinesischen Katholiken zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche auf. Im ersten Teil des Briefes spricht der Papst die aktuelle Lage der Kirche in China sowie theologische Aspekte an. Im zweiten Bereich geht er auf das pastorale Leben ein.

Vatikan: Papst überreicht Pallien
Am Freitag morgen hat Papst Benedikt in der Petersbasilika einen feierlichen Gottesdienst zum Hochfest Peter und Paul gefeiert. Nach alter Tradition wurden 46 neu ernannten Metropoliten das Pallium überreicht, einem Ehrenzeichen, das die Verbundenheit mit Rom ausdrücken soll. ... Metropoliten sind Erzbischöfe, die eine Kirchenprovinz mit mehreren untergeordneten Suffraganbistümern leiten. Das Pallium: Eine Wollschärpe, die symbolisch das Lamm darstellt, das sie als Hirten auf der Schulter tragen, die fünf Kreuzen deuten die Wundmale Christi an.

Vatikan: Papst ruft Paulusjahr ab 2008 aus
Die katholische Kirche erinnert mit einem Paulusjahr an die Geburt des Völkerapostels vor 2000 Jahren. Benedikt XVI. rief das Gedenkjahr ... bei einem Vespergottesdienst in der päpstlichen Basilika Sankt Paul vor den Mauern aus. Es wird am 28. Juni 2008 beginnen. ... Ähnliche Initiativen sollen nach dem Willen des Papstes weltweit stattfinden. In Rom werden im Paulusjahr Kongresse und spezielle Publikationen die Reichtümer der Paulus-Texte ausloten, die der Papst als „Menschheitserbe“ bezeichnete. Paulus sei selbst kein großer Redner gewesen, erinnerte Benedikt. Der Erfolg seines Apostolates hänge vor allem mit seinem persönlichen Engagement bei der Verkündigung des Evangeliums und mit seiner totalen Hingabe an Christus zusammen, eine Hingabe, die auch die Verfolgung nicht fürchtete. ... Besonders hob Papst Benedikt den ökumenischen Aspekt des Paulusjahres hervor. Der Völkerapostel habe sich für die Eintracht aller Christen eingesetzt.

Papst Benedikt XVI. hat Bischöfen und Kardinälen im Vatikan neue Regeln für den Umgang mit der tridentinischen Messe vorgestellt
Der Vatikan kündigte die Veröffentlichung des diesbezüglichen „Motu proprio” für die kommenden Tage an. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone habe die darin enthaltenen Bestimmungen Kardinälen und Bischöfen erläutert, die Bischofskonferenzen verschiedener Länder vertraten, hieß es in der Mitteilung des vatikanischen Pressesaales. Im Anschluss habe Benedikt persönlich mit den Anwesenden über die neue Regelung gesprochen. Das „Motu proprio” sowie ein umfassender Begleitbrief des Papstes würden veröffentlicht, nachdem das Papstdokument mit Angaben über sein Inkrafttreten an alle Bischöfe geschickt sei.

Vatikan: Papstanweisung zur Wahl
Zum ersten Mal in seinem Pontifikat hat Papst Benedikt XVI. eine Anweisung getroffen, die das Verfahren bei der Papstwahl durch die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle betrifft. In einem so genannten „Motu Proprio” ... stellt der Papst eine frühere Regel wieder her. Danach ist für eine gültige Wahl eines Papstes unabdingbar, dass zwei Drittel der anwesenden, wahlberechtigten Kardinäle für ihn stimmen. Benedikt, der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, ging im April 2005 als Papst aus dem ersten Konklave seit über einem Vierteljahrhundert hervor.


25. Juni 2007

Deutschland: Gänswein mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Der Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Hans-Henning Horstmann, überreichte die Auszeichnung im Namen von Bundespräsident Horst Köhler. Gänswein habe als Privatsekretär des damaligen Kardinaldekans Joseph Ratzinger erheblich zu zahlreichen Begegnungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl beigetragen, heißt es in der Begründung. Sein Interesse für Themen und Anliegen der deutschen Politik habe Gänswein dann als Privatsekretär des Papstes fortgesetzt und die guten Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl weiter gestärkt. Gänswein selbst nahm die Würdigung mit Freude entgegen.

Vatikan: 10 Gebote für Autofahrer
Insbesondere die Straßenverkehrsteilnehmer bereiten der Kirche zunehmend Sorge. Das wollen die ... vorgestellten Leitlinien des Päpstlichen Rates für die „Seelsorge an Migranten und Menschen unterwegs” besonders herausstellen. Die hohe Zahl der Verkehrstoten und Verletzten sei nicht hinnehmbar, so der Präsident des Rates, Kardinal Renato Raffaele Martino. Die „Zehn Gebote für Autofahrer” sollten zu Verantwortungsbewusstsein und Selbstkontrolle mahnen. Martino stellte sie vor:
Du sollst nicht töten.
Die Straße sei ein Allgemeingut, kein Platz zum Sterben.
Höflichkeit, Fairness und Umsicht sollen Dir helfen.
Sei barmherzig und hilf dem Nächsten.
Das Auto soll kein Machtsymbol sein.
Überzeuge voll Liebe die Jugendlichen, dass sie sich nicht ans Steuer setzen, wenn sie fahruntüchtig sind.
Unterstütze die Familien von Unfallopfern.
Führe Opfer und Unfallverursacher zusammen, damit sie die befreiende Erfahrung der Vergebung machen.
Schütze auf der Straße den Schwächsten.
Sei verantwortungsbewusst gegenüber den anderen.
(rv)

Vatikan: Prostitution ist „Form von Sklaverei”
Der Vatikan hat zu größerem Einsatz gegen Frauenhandel und Prostitution aufgerufen. Prostitution sei eine moderne „Form von Sklaverei”, heißt es in den Leitlinien für die Straßenpastoral, die ... im Vatikan vorgestellt wurden. Der Sekretär des zuständigen Päpstlichen Rates für Seelsorge an Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto, übte scharfe Kritik: „Sexueller Missbrauch und Prostitution, oft im Zusammenhang mit Menschenhandel, sind Gewaltakte, ein Angriff auf die Menschenwürde und eine schwere Verletzung der Grundrechte. Viele Frauen der Straße sind Opfer von Menschenhandel, der auf die steigende Nachfrage der Sex-,Verbraucher’ reagiert.”


18. Juni 2007

Papst: „Geist von Assisi stellt sich dem Geist der Gewalt entgegen“
Benedikt XVI. besucht Assisi. Er unternimmt eine Pilgerreise auf den Spuren des Heiligen Franziskus. Der sei ein Mann des Friedens gewesen, so der Papst, und forderte deshalb beim Angelus auf dem Platz vor der Unterkirche San Francesco zum Frieden in aller Welt auf:
„Ich betrachte es als meine Pflicht, von hier aus einen dringlichen und sorgenvollen Appell zu lancieren, dass alle bewaffneten Konflikte, die die Erde mit Blut tränken, ein Ende haben; die Waffen sollen schweigen, und überall weiche der Hass, der Liebe, der Angriff der Vergebung und die Zwietracht der Einheit!“
Der Papst erwähnte besonders das Heilige Land, „vom Heiligen Franziskus so sehr geliebt“, den Irak, den Libanon, den ganzen Nahen und Mittleren Ostern.
Die Bevölkerung dieser Länder kenne „schon viel zu lange die Schrecken der Kämpfe, des Terrorismus, der blinden Gewalt“, kenne, „die Illusion, dass die Gewalt Konflikte lösen könne und die Weigerung, die Argumente der anderen zu hören und ihnen Recht zu verschaffen.

Papst: „Medien greifen Ehe und Familie an“
Papst Benedikt XVI. hat den Massenmedien vorgeworfen, „systematisch die traditionellen Werte von Ehe und Familie anzugreifen“. Neben den Medien seien auch wirtschaftliche Faktoren verantwortlich für die heutige Krise von Ehe und Familie sowie für die sinkenden Geburtenraten. Das sagte der Papst ... den Bischöfen aus der Slowakei anlässlich ihres Ad Limina Besuchs im Vatikan .
Über die Slowakei selbst sagte Benedikt, das Land sei nach dem Zusammenbruch des Ostblocks „dem Prozess der Säkularisierung in besonderem Maß ausgesetzt“. Die katholische Tradition habe mittlerweile mit denselben Problemen wie im Westen zu kämpfen. Deshalb habe die katholische Kirche in der Slowakei die Aufgabe, „durch eine Auffrischung und Festigung des christlichen Glaubens sowie durch eine sorgfältige Priester- und Jugendausbildung die religiösen Werte lebendig zu erhalten“.

Vatikan: Papst erläutert „Konstantinische Wende”
Das erste ökumenische Konzil von Nizäa im 3. Jahrhundert n. Chr. stellte die erste allgemein gültige Lehrentscheidung der christlichen Kirche durch Kaiser Konstantin dar. Papst Benedikt XVI. hat ... anlässlich der Generalaudienz über diese Zeit gesprochen. Vor mehreren Zehntausend Pilgern auf dem Petersplatz erläuterte Benedikt diese Epoche – auch „Konstantinische Wende” genannt – und stellte einen Protagonisten jener Zeit vor.
„Ein Zeitgenosse dieses Übergangs von der Verfolgungszeit war Eusebius von Cäsarea, der „Vater der Kirchengeschichtsschreibung”, über den ich heute sprechen möchte. Als Bischof von Cäsarea und Freund Kaiser Konstantins des Großen nahm er auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 eine wichtige Rolle ein. Und er hat das Credo mitunterschrieben, dass wir jeden Sonntag in der Heiligen Messe beten, indem davon die Rede ist, dass Jesus Christus ein Wesen mit dem Vater ist.”
Der Kirchenhistoriker Eusebius hat auch für die gegenwärtige Zeit eine wichtige Bedeutung, so der Papst.
„Dabei hat Eusebius eine christozentrische Sicht der Geschichte: Christus, das Wort Gottes, der Logos, wirkt in seiner Kirche und in der Geschichte und enthüllt das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen. Zugleich will Eusebius mit seiner „Kirchengeschichte” die Gläubigen zur Umkehr einladen, damit sie das Zeugnis eines echten christlichen Lebens geben.”


11. Juni 2007

Vatikan: Bush bei Papst Benedikt
US-Präsident George W. Bush hat seinen ersten Besuch bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan absolviert. ... In dem gut halbstündigen Gespräch mit Papst Benedikt standen die wichtigsten Themen der internationalen Politik auf dem Programm. Man sprach vor allem über den Nahen Osten mit der Israel-Palästina-Frage, dem Libanon und die Besorgnis erregende Lage im Irak, besonders die kritische Situation der Christen dort, teilte der vatikanische Pressesaal mit. Dabei habe der Papst dem amerikanischen Präsidenten abermals klar gemacht, er wünsche regionale und auf den Frieden zielende Lösungen der Konflikte. Außerdem sprachen Bush und Benedikt über die Entwicklung Afrikas, besonders in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur. Ein Meinungsaustausch zum Thema Lateinamerika habe ebenfalls Platz gefunden, außerdem „eine generelle Erörterung wichtiger moralischer und religiöser Fragen unserer Zeit”: etwa Menschenrechte, Religionsfreiheit, Lebensschutz, Ehe und Familie, nachhaltige Entwicklung sowie die Erziehung heranwachsender Generationen. An das Vier-Augen-Gespräch mit Papst Benedikt schloss sich eine Unterredung Bushs mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und dem vatikanischen Außenminister Dominique Mamberti an.

Generalaudienz: „Einheit ist Zeichen der Kirche”
Ein unverzichtbares Kennzeichen der Kirche ist ihre Einheit: Daran hat Papst Benedikt XVI. die Gläubigen erinnert, die zur Generalaudienz auf dem Petersplatz gekommen waren. Die Katechese handelte heute vom heiligen Cyprian, einem herausragenden afrikanischen Bischof des 3. Jahrhunderts. „Es gibt kein Heil außerhalb der Kirche” und „Man kann Gott nicht zum Vater haben, wenn man nicht die Kirche zur Mutter hat” – diese Sätze des Bischofs rief Benedikt den Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz in Erinnerung. ....
"Die Briefe und Schriften des heiligen Cyprian befassen sich vor allem mit der Kirche und mit dem Gebet. Die sichtbare Kirche hat viele Ämter, und doch bildet sie eine Einheit, die auf Petrus gründet und ihre vollkommene Verwirklichung in der einen Eucharistie findet. Zudem lebt die Kirche durch das Gebet, das – auch wenn es privat verrichtet wird – immer einen Gemeinschaftsbezug hat. Auch als einzelne beten wir: „Vater unser”, und nicht etwa „mein Vater”, weil wir wissen, dass wir immer und überall Glieder des einen Leibes der Kirche sind. Christus selbst hat uns dieses Gebet gelehrt: Es ist ein Zeichen inniger Vertrautheit, Gott mit den von ihm selbst geoffenbarten Worten anzusprechen."

Deutschland: Kasper, „Trennung ist Skandal”
Als „Skandal” hat der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper die bleibende Trennung der christlichen Kirchen bezeichnet. Die kürzlich erfolgte gegenseitige Anerkennung der Taufen sei kein Grund, sich auszuruhen, sagte der vatikanische Ökumene-Chef gestern in Aachen. Im Gegenteil: „Diese eine Taufe, durch die wir zu Jesus Christus gehören, führt uns freilich auch den Skandal unserer fortwährenden Trennungen vor Augen. Deshalb ist die Taufanerkennung kein bequemes Ruhekissen. Sie muss uns aufrütteln auf dem Weg zur vollen Einheit. Sie ist, wie es in der gemeinsamen Erklärung heißt, ein Ruf an die Kirchen, ihre Trennungen zu überwinden. Es ist ein dringender Ruf, ein Notruf.”
Kasper nahm im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt an einer ökumenischen Taufgedächtnisfeier teil.


4. Juni 2007

Vatikan: Vier neue Heilige
Die Weltkirche freut sich über vier neue Heilige. Papst Benedikt XVI. hat am heutigen Dreifaltigkeitssonntag auf dem Petersplatz drei Priester und eine Ordensgründerin zur höchsten Ehre der katholischen Kirche erhoben: den niederländischen Passionistenpater Karel Houben (1821-1893), den maltesischen Ordensgründer Giorgo Preca (1880-1962), den polnischen Priester Simon von Lipnica (um 1439-1482) sowie die französische Ordensgründerin Anna Eugenia Milleret de Brou (1817-1898). Papst Benedikt würdigte die neuen Heiligen als Vorbilder der Kirche auch für die heutige Zeit.
„Giorgio Preca war ein Priester, der sich ganz der Missionierung hingab: mit der Predigt, mit Schriften, mit der Seelenführung und der Erteilung der Sakramente – und ganz besonders mit dem Beispiel seines eigenen Lebens.
Simon von Lipnica, Anhänger der Spiritualität des Heiligen Franz von Assisi, lebt in einer fernen Zeit, doch gerade heute wird er der Kirche als modellhafter Christ vorgestellt. Wir vertrauen alle jene seinem Schutz an, die aufgrund von Armut, Krankheit, Einsamkeit und sozialer Ungerechtigkeit leiden.
„Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist Im Fall des Passionistenpaters Karel Houben sehen wir, wie diese Liebe in einem Leben überbordete, das vollkommen der Seelsorge galt. In den Kranken und Leidenden erkannte er das Gesicht des gekreuzigten Jesus.
Marie-Eugenie Milleret erinnert uns vor allem an die Bedeutung der Eucharistie im christlichen Leben. Möge ihr Beispiel die Männe rund Frauen von heute dazu einladen, den Jugendlichen die Werte zu übermitteln, die ihnen helfen, starke Erwachsene und freudige Zeugen des Auferstandenen zu werden.“ Zur Feier im Vatikan waren auch die Staatschefs von Irland, Malta, den Philippinen und Polen sowie Minister aus Mexiko, Frankreich und den Niederlanden angereist.

Niederlande: Neuer Heiliger
Die Niederlande erhalten am Sonntag einen neuen Heiligen: Papst Benedikt wird Johann Karl Houben zusammen mit drei anderen Seligen zur höchsten Ehre der Altäre erheben. Als Ordensmann nannte sich der Passionistenpater Karl vom Heiligen Andreas. Der Pfarrer seiner Heimatgemeinde, Harrie Broers, hat sich um diese Heiligsprechung sehr bemüht.
„Die Spiritualität der Passionisten ist, dass sie sich das Leiden Christi gleichsam zu Eigen machen, um allen leidenden Mitmenschen zu begegnen und ihnen zu helfen. Auch Karl hat das immer gemacht, er hat immer die kranken Leute besucht und mit seinem Segen auch viel Genesung geschenkt.”
Unter den niederländischen Katholiken, die dieser Tage zu Tausenden in Rom sind, ist der zukünftige Heilige eine feste Größe.
„In seinem Geburtshaus in unserem Dorf gibt es eine schöne Kapelle. Sie ist jeden Tag geöffnet, und man brennt während des ganzen Jahres fast 130.000 Kerzen. Man ist dort nie allein, dort sind immer Menschen; sie haben großes Vertrauen auf die Fürsprache des seligen Karl.”

Vatikan: Papst, Genialität reicht nicht
„Genial zu sein, reicht nicht.” Ein großer Theologe müsse bescheiden sein und die Schwächen der Kirche genauso wie seine eigenen anerkennen. Das sagte der Papst vor rund 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz. Anlass für die nachdenklichen Worte war die Katechese über Tertullian, „dem nordafrikanischen Schriftsteller, mit dem gegen Ende des zweiten Jahrhunderts die christliche Literatur in lateinischer Sprache ihren Anfang nahm”.
Der Papst wörtlich: „Die Person und das Leben dieses wichtigen christlichen Lehrers haben auch ihre Schattenseiten: Seine zu sehr auf sich selbst gestellte Suche nach der Wahrheit und seine teilweise sehr harten Urteile über seine Mitchristen führten ihn in eine fortschreitende Isolierung; er verließ schließlich die Gemeinschaft der Kirche und gründete eine Sekte. Viele seiner Aussagen sind aber weiter von Bedeutung für das Glaubensverständnis der Kirche. So stammt von ihm das bekannte Wort über das Zeugnis der Märtyrer: Semen est sanguis christianorum; das Blut der Christen, die in Zeiten der Verfolgung aus Liebe zu Gott den Tod erleiden, ist eine Saat, die aufgeht und reiche Frucht bringt. In diesem Bild kommt auch die Hoffnung auf die Auferstehung zum Ausdruck. Von großem Interesse für unsere Zeit ist schließlich die Überzeugung Tertullians, dass die Seele des Menschen, von Natur her christlich’ (naturaliter christiana) ist. Der christliche Glaube und die Gnade Gottes stehen nicht nur nicht im Widerspruch zu den menschlichen Werten, sondern führen diese zur Reifung und verleihen ihnen Festigkeit.”


27. Mai 2007

Papst: „Neuer Schwung für Mission”
Papst Benedikt XVI. drängt die Kirche zu neuem missionarischem Schwung. Beim Gebet des „Engel des Herrn” auf dem Petersplatz meinte er am Sonntag , die Kirche sei seit ihrem Geburtstag (dem Pfingstfest) eine missionarische. Der Heilige Geist dränge sie „auf die Straßen der Welt, bis an die Enden der Erde und bis ans Ende der Zeit”. Der Papst erinnerte daran, dass die Apostelgeschichte in Rom endet: „Rom steht für die Welt der Heiden und damit für alle Völker jenseits des alten Volkes Gottes ... Man kann sagen: Rom ist der konkrete Name für Katholizität und missionarischen Geist. Es bedeutet die Treue zum Anfang, zur Kirche aller Zeiten, zur Kirche, die alle Sprachen spricht und allen Kulturen entgegengeht.”

Vatikan: Latein im Europa von morgen
Der Rolle der lateinischen Sprache im Europa der Zukunft widmet sich ein zweitägiger Kongress, der morgen in Rom beginn. Veranstaltet wird er vom päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften unter der Leitung des deutschen Priesters und Historikers Walter Brandmüller. Die Referenten sprechen unter anderem über das aktuelle Interesse Chinas am Latein-Studium, dem Latein in der zeitgenössischen Sprache der Juristen und dem Potential neuer Medien wie Internet und Computer beim Lateinunterricht. Am Samstag beschäftigt sich ein Runder Tisch mit Strategien zur Förderung des Lateinischen.(rv)

Vatikan: Papst empfängt Italiens Bischöfe
Papst Benedikt XVI. hat Italiens Bischöfe dazu ermuntert, weiterhin in gesellschaftspolitischen Fragen Stellung zu beziehen. „Als Bischöfe tragt ihr nicht nur für die Kirche Verantwortung, sondern auch für die ganze Nation”, sagte der Papst den Angehörigen der Italienischen Bischofskonferenz, die er ... in Audienz empfing. Ausdrücklich würdigte Benedikt jüngste Stellungnahmen der Oberhirten zur Familie, die auf der Ehe gründet, und zu den nichtehelichen Lebensgemeinschaften. „Im vollen Respekt für die Unterscheidung zwischen Kirche und Politik, zwischen dem, was des Kaisers und dem, was Gottes ist’ (Mt 22,21), können wir nicht umhin, uns um das Wohl des Menschen zu sorgen, konkret: um das Gemeinwohl Italiens. ... Die Gespräche mit den Bischöfen auf Ad-Limina-Besuch hätten ihn allerdings, so der Papst, in seiner Überzeugung bestärkt, dass in Italien der Glaube fest verwurzelt sei „und dass die Kirche eine Realität des Volkes” ist. Der katholische Glaube und die Präsenz der Kirche bleiben „der große einigende Faktor Italiens” und ein „wertvolles Reservoir moralischer Energie” für seine Zukunft. (rv)


21. Mai 2007

Vatikan: "Fersehen ist kein electronischer Babysitter"
Teenager von heute wachsen wie keine Generation vor ihr in einer stark von Medien geprägten Welt auf. Besonders Computer, Internet und Online-Dienste bestimmten ihren Zugang zur medialen Welt. Zum ...kirchlichen „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“
mahnte Papst Benedikt XVI. zum verantwortungsbewussten Umgang mit Medien besonders für Kinder und Jugendliche. Das Generalthema lautet: „Kinder und Medien - eine Herausforderung für die Erziehung“. Der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, Erzbischof John P. Foley:
„Es ist wichtig, dass die Schulen Medienbildung machen. Wir haben Kurse für Literatur, Geschichte, doch den größten Einfluss auf die Kinder üben heute die Medien aus. Wir brauchen eine vorschriftsmäßige Ausbildung dafür.“ Immer mehr Kinder und Jugendliche nehmen erst über Medien mit anderen Kindern Kontakt auf, bevor sie sich mit ihnen zum Spielen treffen. Gerade der SMS-Service spielt dabei eine große Rolle. „Die Kinder müssen wissen, welche Dienste sie benützen, welche ihnen weiterhelfen können und welche nicht. Die Eltern müssen immer auf dem Laufenden sein, was ihre Kinder im Fernsehen anschauen. Denn das Fernsehen darf nicht als „elektronischer Baby-Sitter“ benützt werden.“

Vatikan: „Papst will alte Messe wieder zulassen”
Papst Benedikt XVI. will der gesamten Kirche Gottesdienstfeiern nach dem vorkonziliaren liturgischen Ritus erlauben. Das bestätigte Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos ... bei einer Ansprache vor lateinamerikanischen Bischöfen in Aparecida. Castrillon Hoyos ist an der Kurie für die Aussöhnung mit traditionalistischen Gruppen zuständig, die eine Wiederzulassung der alten Messe fordern.
Der Papst habe die Absicht, die Möglichkeit zur Feier der Heiligen Messe und der Sakramente nach dem alten Ritus von 1962 auf alle Gläubigen auszudehnen, sagte der Kardinal. An dieser Liturgie, die niemals abgeschafft worden sei, bestehe heute ein neues Interesse. Auch aus diesem Grund denke der Papst, dass die Zeit gekommen sei, den Zugang zu dieser Liturgie zu erleichtern und aus ihr „eine Sonderform des einen römischen Ritus zu machen”. Dies sei kein Schritt zurück hinter die Liturgie-Reform von 1970. Vielmehr wolle Benedikt XVI. der Kirche alle Schätze der lateinischen Messe zur Verfügung stellen, die über Jahrhunderte das spirituelle Leben von Katholiken genährt hätten, sagte Castrillon Hoyos. Er verwies auf „gute Erfahrungen” mit einigen vom Heiligen Stuhl approbierten Gemeinschaften, die „in Frieden und Gelassenheit” nach dem alten Ritus zelebrierten, wie etwa das Institut St. Philipp Neri in Berlin. ...


14. Mai 2007

Reaktion auf die Papstrede
Direkt im Anschluss an die Begegnung des Papstes mit den Bischöfen Brasiliens hat unser Korrespondent Pater Max Cappabianca den Erzbischof von Rio de Janeiro, Kardinal Eusebio Oscar Scheid, getroffen und ihn nach seinen Eindrücken gefragt. Scheid sieht in der Ansprache viele Impulse für die brasilianische Kirche: „Klar er verschiedene Punkte angeschnitten, die eigentlich Schwerpunkte gegen die Seelsorge in Brasilien bedeuten. Und dann hat er ganz besonders die Soziallehre der Kirche betont, im besonderen auch gegen den Wirrwarr der Ideologien, den wir hier in Lateinamerika sehen und fühlen.“Er sei dankbar für die Klarheit, mit der der Papst die Mitte kirchlichen Wirkens herausgestellt habe: „Die Verkündigung des Glaubens bis in die Tiefe des Tuns und des Wirkens. Nicht nur Lehre als solche. Es kann niemals eine Lehre geben, die sozusagen nur auf Luft gebaut ist, sondern man muss das verwirklichen in der Nächstenliebe und denen, die im Elend leben.“
Zur Frage, was diese Rede bewirken wird, meint der Kardinal: „Das hängt auch sehr von uns Bischöfen ab. Dafür brauchen wir einen festen Glauben und eine tatsächliche Nächstenliebe.“

Brasilien: An Bischöfe und Politiker: „Für Gemeinwohl arbeiten, nicht für Profit“
In der politischen Klasse und unter den Unternehmern muss ein unverfälschter Geist der Wahrhaftigkeit und der Ehrlichkeit geschaffen werden.“
So die Worte Benedikts beim Treffen mit den brasilianischen Bischöfen. Kirchenvertreter und Gläubige hatten sich klare Worte vom Besuch des Papstes erhofft, sie haben sie bekommen. Papst Benedikt hat Kirche und Politik zur Verantwortung für die Armen gerufen.
„Wer eine führende Rolle in der Gesellschaft übernimmt, muss sich darum bemühen, die sozialen Konsequenzen der eigenen Entscheidungen vorauszusehen, die direkten und indirekten, die kurzfristigen und die langfristigen. Er muss für das höchstmögliche Gemeinwohl arbeiten, anstatt seine persönlichen Profit zu suchen.“
Kurz nach 16 Uhr Ortszeit in Sao Paolo, also 21 Uhr unserer Zeit, erreichte Papst Benedikt XVI. die Kathedrale im Herzen der Altstadt Sao Paolos. Der Dom ist eine der fünf größten gotischen Kirchen weltweit. Dort empfing ihn der Episkopat Brasiliens, rund 430 Bischöfe und Kardinäle waren gekommen, die Bischofskonferenz Brasiliens ist die drittgrößte der Erde.
Benedikt XVI. sprach von „uns Bischöfen“ und wandte sich an „die lieben Brüder im Episkopat“. Eine kollegiale Ansprache also, die nicht frei war von Ermahnungen und konkreten Aufträgen:
„Wo man Gott und seinen Willen nicht kennt, wo es den Glauben an Jesus Christus und seine Gegenwart in den Feiern der Sakramente nicht gibt, fehlt das Wesentliche auch für die Lösung der dringenden sozialen und politischen Probleme.“

Papst in São Paolo: „Ehe nicht lächerlich machen”
Zum ersten Mal in der Kirchengeschichte hat Papst Benedikt XVI. einen Brasilianer heiliggesprochen. Zu der Messe in São Paulo kamen am Freitag mehr als 500.000 Menschen zusammen. Brasilien hatte den Tag zum Feiertag erklärt. Christen könnten der Welt Versöhnung bringen, seien dazu aufgerufen, der Welt das Leben und die Liebe zu bringen, so Benedikt XVI beim Gottesdienst in São Paolo. Der Papst appellierte auf dem „Campo de Marte“ (Marsfeld) sowohl an den Glauben als auch an das gesellschaftliche Leben, betonte einmal mehr den Schutz der Ehe.

Neuer Sekretär für Kleruskongregation
Die vatikanische Kleruskongregation hat einen neuen Sekretär. Papst Benedikt XVI. berief ... Bischof Mauro Piacenza in dieses Amt und ernannte ihn gleichzeitig zum Erzbischof. Der aus Genua stammende 62-Jährige war bisher Präsident zweier päpstlicher Kommissionen, nämlich jener für die Kulturgüter der Kirche und jener für sakrale Archäologie. Die Leitung beider Einrichtungen behält Erzbischof Piacenza bis auf weiteres bei. Erst am Samstag hatte der Vatikan die Stelle des Sekretärs in der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen mit Michele Di Ruberto neu besetzt. Der Sekretär ist nach dem Präfekten die „Nummer zwei“ einer Kongregation.


7. Mai 2007

Papst: "Betet für meine Brasilienreise!"
Tausende von Menschen haben ... am österlichen Mittagsgebet des Papstes auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen. Dabei bat Benedikt XVI. sie, für den Erfolg seiner Reise nach Lateinamerika zu beten.
"Ich will Maria, der Mutter der Kirche, die Pilgerreise anvertrauen, die ich vom 9. bis zum 14. Mai nach Brasilien unternehmen will. Wie meine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. will ich eine General-Konferenz der Bischöfe aus Lateinamerika und der Karibik eröffnen; es ist die fünfte, sie findet im Marienwallfahrtsort Aparecida statt. Vorher aber fliege ich in das nahegelegene Sao Paolo, um Jugendliche un d Bischöfe des Landes zu treffen und den seligen Bruder Antonius di Sant`Anna Galvão heiligzusprechen.
Es ist mein erster Pastoralbesuch in Lateinamerika, und ich bereite mich spirituell darauf vor, einen Subkontinent zu sehen, wo fast die Hälfte aller Katholiken weltweit lebt; viele von ihnen sind junge Leute. Darum ist das ein Kontinent der Hoffnung - einer Hoffnung allerdings, die nicht nur die Kirche betrifft, sondern ganz Amerika und die Welt.
Bittet bei Maria für diese Pilgerreise und vor allem für die Fünfte Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik! Alle Christen der Region sollen sich als Jünger und Missionare Christi fühlen, der der Weg ist, die Wahrheit und das Leben. Die Herausforderungen sind im Moment zahlreich und komplex: Darum ist es wichtig, dass die Christen gut gerüstet sind, um Sauerteig des Guten und Licht der Heiligkeit in unserer Welt zu sein."

Papst: „Fidei Donum“ immer noch wichtig
Zum 50-jährigen Bestehen der Missionsenzyklika „Fidei Donum“ hat Papst Benedikt XVI. die Bedeutung der Priesterberufungen auf der Welt betont. Das sagte Papst heute anlässlich der Audienz für die Teilnehmer des Kongresses der „Fidei Donum“-Missionare. Der Internationale Kongress zur Figur der „Fidei Donum“-Missionare wird unter dem Motto „Alle Kirchen für die ganze Welt“ stehen. Die Konferenz startet am Mittwoch, 9. Mai, und steht unter der Leitung des Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Ivan Dias.
Mit der Missionsenzyklika „Fidei Donum“, vom 21. April 1957, rief Papst Pius XII. dazu auf, Priester nach Afrika, Asien und Südamerika zu entsenden, um den dortigen Priestermangel zu beheben.

Papstkritik, Lombardi fordert Sachlichkeit
Die Äußerungen eines Komikers gegen Kirche und Papst auf dem traditionellen römischen Rockkonzert am ersten Mai erhitzen die Gemüter. Die Italienische Politik geht mit dem Komiker, Andrea Rivera, hart ins Gericht – gerade hatte das Innenministerium eine Werte-Charta beschlossen, die Beleidigung der Religion strikt untersagt. Andererseits mahnen die Politiker insgesamt zu „leiseren Tönen”. Die Reaktion des Osservatore Romano, der die Äußerungen gegen den Papst als „Terrorismus” bezeichnete, sei „leicht übertrieben” und verhärte das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen „Kirche und Staat” in Italien. Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Federico Lombardi, appellierte an die Beteiligten, aus „Dummheit keine Tragödie” zu machen”. ...


30. April 2007

Vatikan: Papst bittet um spirituelle Solidarität für Priester
Zum heutigen 44. Weltgebetstag für geistliche Berufungen hat Papst Benedikt XVI. die Gläubigen dazu aufgerufen, Priester mit „spiritueller Solidarität” auf ihrem Weg zu begleiten. 22 Männer aus dem Bistum Rom weihte der Papst beim Gottesdienst in Sankt Peter zu Priestern. Ihnen gab er mit auf den Weg: „Die Gewissheit, dass Christus uns nicht verlässt und kein Hindernis die Verwirklichung seines Heilsplanes unterbinden kann, sei euch immer ein Trost, auch in schwierigen Tagen. Die Güte des Herrn ist immer mit euch – und sie ist stark. Indem ihr euch dem Altar nähert, eurer täglichen Schule der Heiligkeit, werdet ihr immer mehr den Reichtum und die Zärtlichkeit der Liebe des göttlichen Meisters entdecken. Wenn ihr ihm vertrauensvoll zuhört und ihm treu folgt, werdet ihr lernen, seine Liebe und seine Passion zum Heil der Seelen ins Leben und ins seelsorgerliche Amt zu übertragen.”
Die Gläubigen rief Benedikt dazu auf, Gott weiterhin um „viele und heilige Priester” zu bitten, die ihr Amt in vollkommener Hingabe ausübten. ... Beim anschließenden Regina Coeli-Gebet auf dem Petersplatz erinnerte der Papst daran, dass alle Getauften dazu berufen sind, zum Werk des Heils beizutragen. ...

Kardinal Kapser feiert 50 Jahre Priesterweihe
Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper sieht sich 50 Jahre nach seiner Priesterweihe noch immer vor allem als Seelsorger. Er habe als junger Mann einfach Pfarrer werden wollen, „und das ist es, was ich im Herzen geblieben bin“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Kasper äußerte sich bei der Feier seines Goldenen Priesterjubiläums am Freitagabend in der römischen Kirche Santa Maria in Trastevere.
Der im schwäbischen Heidenheim geborene Kasper war am 6. April 1957 zum Priester geweiht geworden. Mit Rücksicht auf die Osterfeierlichkeiten in diesem Jahr verlegte er seine Jubiläumsmesse in Rom auf den späteren Termin.

Papst bei der Generalaudienz: „Wort Gottes altert nicht”
... In der Katechese widmete sich der Papst dem frühchristlichen Theologen Origenes, einem wie er sagt „fruchtbarsten Kirchenschriftsteller der ersten drei christlichen Jahrhunderte”.
„Sein umfangreiches Werk, von dem jedoch nur ein Bruchteil überliefert ist, stellt eine unumkehrbare Wende in der Entwicklung des christlichen Denkens dar, die in der gelungenen Symbiose von Theologie und Exegese gründet. Origenes bemühte sich um einen zuverlässigen Text der biblischen Bücher. … Vor allem aber widmete er sich der systematischen Auslegung der Heiligen Schrift in Kommentaren und Homilien. Dabei unterschied er den wörtlichen, den moralischen und den geistigen Schriftsinn. Diese Differenzierung hilft dem Leser, das Wort Gottes tiefer zu verstehen und im Glauben zu wachsen. So gelingt es Origenes auch, die Einheit von Altem und Neuem Testament aufzuzeigen und die lebendige, stets neue Kraft des Wortes Gottes für die Gläubigen zu erschließen.” ...

Vatikan: Papst hofft auf mehr Berufungen
Papst Benedikt XVI. hat die Hoffnung auf eine steigende Zahl von Berufungen geäußert. In einer Botschaft zum Weltgebetstag für Berufungen ... rief er zu einer Pastoral auf, die junge Menschen auf ein Leben als Priester oder Ordensfrau vorbereitet. „Um die Berufungen zu fördern, ist eine Pastoral wichtig, die aufmerksam ist gegenüber dem Geheimnis der Kirche als Gemeinschaft“, schreibt das Kirchenoberhaupt in seiner Botschaft.


23. April 2007

Auf den Spuren des Augustinus: Papst besucht Lombardei
Papst Benedikt XVI. besucht auf seiner einer inner-italienischen Pastoralreise die Lombardei. In Pavia betet er heute am Grab des hl. Augustinus, seines großen Vorbilds, über das er 1953 seine Doktorarbeit geschrieben hat. Bei einer Messe in der Domstadt rief Benedikt ... die Christen dazu auf, wie Augustinus innerlich auf der Suche zu bleiben. Der Papst kam aus Vigevano, Italiens „Schuh-Stadt”, wo er ... an den Wert von Ehe und Familie erinnert hat. Bei einem Treffen mit Jugendlichen rief Benedikt ... in Pavia wie sein Vorgänger aus: „Habt keine Angst!”

Vatikan: Rettung für ungetaufte Kinder
Auch ohne Taufe gestorbene Kinder können laut einem neuen Dokument der päpstlichen Theologenkommission in den Himmel kommen. Es gebe gewichtige theologische Gründe für die Hoffnung, dass auch ungetaufte Kinder gerettet würden. Papst Benedikt hat der Veröffentlichung des Dokuments zugestimmt. Auszüge daraus wurden ... vorab in der US-amerikanischen Kirchenzeitschrift „Origins” veröffentlicht. Die italienische Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica” wird den Text im Wortlaut publizieren. Der 41-seitige Text mit dem Titel „Die Hoffnung auf Heil für ungetauft gestorbene Kinder” beruht auf mehrjährigen Beratungen eines Expertengremiums. Die Taufe bleibe zwar der ordentliche Heilsweg, heißt es, es sei aber das Bewusstsein dafür gewachsen, dass Gott die Rettung aller Menschen wolle. Ein als Vorhölle gedachter so genannter „Limbus”, in dem Kinder ohne Schmerz, aber auch ohne Gottesnähe existierten, spiegele eine „unangemessen restriktive Sicht von Rettung” wider. Joseph Ratzinger, hatte schon 1985 als Chef der Glaubenskongregation betont, der Limbus sei „niemals definierte Glaubenswahrheit” gewesen. (rv/kna/cns)

Das neue Papstbuch „Jesus von Nazareth” ist in Deutschland bereits ein Bestseller
In den deutschen Buchhandlungen startete das Werk von Josef Ratzinger-Benedikt XVI. mit einer Erstauflage von 250.000 Exemplaren. „Der Erfolg sei vergleichbar mit den Verkaufszahlen von Harry Potter”, sagte eine Sprecherin des Herder Verlags. Es dürfte sich um den bislang größten Start eines religiösen Sachbuches handeln. Auch in Italien wurde am ersten Erscheinungstag bereits über 50.000 Exemplare verkauft. Die polnische Erstausgabe erscheint ... mit 100.000 Stück. Derzeit sei die Übersetzung des Buches in 32 Sprachen in Arbeit. (diverse)

Benedikt XVI seit zwei Jahre Papst
2 Jahre Benedikt XVI. ... Ein neuer Feiertag im Staate ... - und viele Erinnerungen an die aufregenden Stunden von Konklave und Papstwahl am 19. April 2005. Der Pressesprecher des Papstes, Jesuitenpater Federico Lombardi, würdigt den jetzigen Nachfolger des heiligen Petrus vor allem mit Blick auf sein Denken: „In seiner Lehre gibt es etwas, was ganz persönlich und unverkennbar seines ist: Mit Tiefe, Klarheit und Regelmäßigkeit vom Zentrum unseres Glaubens sprechen, die Schönheit allen zu zeigen und uns zu helfen täglich Glaube, Vernunft, Studium und Spiritualität miteinander zu verflechten. Das scheint uns das Charisma Benedikts XVI. zu sein. Die Enzyklika „Gott ist Liebe“ und das Buch „Jesus von Nazareth“ sind zwei Eckpfeiler, um diese Sichtweise anzunehmen, und sie beizubehalten - sagen wir ruhig: um von ihr fasziniert zu sein.
„Darüber hinaus gibt es den stetigen Dienst in den Predigten und Katechesen, die uns mit ihrer Intensität sicher fordern, aber jeder, der ihnen ernsthaft zuhört, kann sie verstehen. Benedikt XVI. hilft uns auf diesem Gebiet sehr, und wir sehen, dass hier der Sinn seines Lebens und seines Dienstes liegt. Wir wünschen ihm und uns, dass er ihn noch lange verrichten kann."


16. April 2006

Festmesse zum Geburtstag des Papstes
Mit einer großen Messfeier auf dem Petersplatz hat Papst Benedikt XVI. ... einen Tag vor dem eigentlichen Termin seinen 80. Geburtstag begangen. Mehr als 60.000 Gläubige waren zu der Feier am Weißen Sonntag gekommen; unter ihnen waren auch viele Deutsche und viele Bayern, etwa der scheidende Ministerpräsident Edmund Stoiber, Münchens Kardinal Friedrich Wetter und - aus Regensburg - Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Vor der Messe paradierten bayerische Gebirgsschützen bei strahlendem Sonnenschein über die Via della Conciliazione zum Rund der Kolonnaden.
Zu Beginn der Messe sprach Kardinal-Dekan Angelo Sodano dem Papst die Glückwünsche aller Kardinäle aus. In der ersten Reihe saßen ein orthodoxer Metropolit, den der Ökumenische Patriarch Bartholomaios entsandt hatte, und der ältere Bruder des Papstes, Monsignore Georg Ratzinger. Unter den Fürbitten war auch eine auf Deutsch. Festliche, aber etwas lang geratene Eucharistiefeier, dann grüßte Benedikt vor dem Mittagsgebet des Regina Coeli noch einmal in mehreren Sprachen. Auf polnisch erinnerte er daran, dass sein Vorgänger Johannes Paul II. vor genau fünf Jahren bei Krakau eine Basilika der Göttlichen Barmherzigkeit geweiht hatte. ...
Benedikt XVI. wurde vor 80 Jahren als Joseph Alois Ratzinger im bayerischen Marktl am Inn geboren und am gleichen Tag getauft. Vor genau dreißig Jahren empfing er in München die Bischofsweihe.

Schönborn stellt Jesus-Buch vor
"Jesus von Nazareth" ist zuerst das Buch eines Glaubenden. Das betont Kardinal Christoph Schönborn, der das Werk zur Stunde im Vatikan der Öffentlichkeit vorstellt. Und das ist das wichtigste an diesem Buch. Es ist das Zeugnis eines Glaubenden an Jesus. Dass dieser Glaubende auch ein großer Theologe ist,.... das spielt natürlich alles mit hinein in dieses Buch, aber es ist zuerst das ganz persönliche Hinschauen des Christen Ratzinger auf seinen Herrn, auf Jesus."
Erklärtes Ziel von Papst Benedikt ist es mit diesem Buch, die Christen wieder mehr mit Jesus "ins Gespräch zu bringen". So schreibt er im Vorwort. Kardinal Schönborn:
„Der Kern des Buches ist das Gebet Jesu. Davon geht der Papst aus – das betrachtet er zuerst: Wo ist eigentlich Jesus zu Hause, wo ist seine innere Mitte, sein Ort wo er wohnt. Meister, wo wohnst du? Das war die erste Frage der Jünger an ihn. Das war nicht nur eine Adressenfrage, sondern das war tiefer gesehen die Frage: Wo hast Du selber deine Mitte? Und diese Mitte findet Joseph Ratzinger in den Begegnung Jesu zu Gott, zu dem, den er Vater nennt. Das Ganze Buch ist eine große Einladung, wie Jesus selber ganz am Anfang den ersten zweien gesagt hat: Kommt und seht! Eine Einladung, zu schauen, wo er wohnt, wo seine Mitte ist, zu schauen, ob das nicht auch unsere Mitte sein könnte."

Vatikan: Christsein ist Begegnung, keine Doktrin
Der christliche Glaube gründet nicht auf der Annahme einer Doktrin, sondern auf der Begegnung mit einem Menschen – mit dem gestorbenen und auferstandenen Christus. Daran hat Papst Benedikt XVI. am heutigen Ostermontag erinnert. Beim Regina Coeli-Gebet, das in der Osterzeit den Angelus ersetzt, sagte der Papst in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo:
„Jesus sagt uns, dass wir keine Scheu davor haben sollen, die Botschaft von seiner Auferstehung weiterzugeben. Wer den auferstandenen Christus trifft und sich ihm anvertraut, hat nichts zu fürchten! Das ist die Botschaft und jeder Christ ist aufgerufen, sie in jeden Winkel der Erde zu tragen. Der christliche Glaube gründet nicht auf der Annahme einer Glaubensdoktrin, sondern in der Begegnung mit einem Menschen: Mit dem gestorbenen und auferstandenen Christus. Im täglichen Leben gibt es viele Gelegenheiten, in einfacher aber überzeugender Weise ein christliches Zeugnis abzulegen.” ...


9. April 2007

Vatikan: Papst, Ostern als Weg zum Frieden
Die Welt brauche das Zeugnis von der Auferstehung Christi, denn sie leide an Verwundungen und Schmerz. In seiner Osterbotschaft erinnerte Benedikt XVI. an die Krisenregionen auf verschiedenen Kontinenten. Als Weg zum Frieden habe der Auferstandene „die Liebe hinterlassen, die den Tod nicht fürchtet”. Am Mittag erteilte der Papst den Segen „Urbi et Orbi”. Es ist der Segen, den der Papst spendet, in Personalunion als Bischof von Rom und als Oberhaupt der katholischen Kirche. Segen wie Osterbotschaft gelten der Stadt und dem Erdkreis. Benedikt stellte der Welt den sprichwörtlich gewordenen „ungläubigen” Apostel Thomas vor Augen. Wie er habe die Welt es nötig, Christus zu begegnen.

Kreuzweg: „Für das Sehen mit dem Herzen”
Die Augen zu öffnen und mit dem Herzen zu sehen – das ist laut Papst Benedikt XVI. der tiefere Sinn des Kreuzwegs, mit dem Christen das Leiden und Sterben Jesu nachvollziehen. An Karfreitagabend betete der Papst den traditionellen Kreuzweg am römischen Kolosseum.
Zehntausende Menschen hatten sich mit brennenden Kerzen an dem antiken Amphitheater eingefunden, das als zeitlose Metapher blutigen Leidens gilt. Jugendliche aus China, Ecuador oder dem Kongo halfen dem Papst symbolisch, das Kreuz zu tragen. Benedikt übernahm es an der ersten und der letzten Station. Die Meditationen stammten in diesem Jahr aus der Feder des italienischen Bibelwissenschaftlers Gianfranco Ravasi.

Karfreitag: Cantalamessa über die Frauen beim Kreuz
Der Hausprediger des Papstes, Raniero Cantalamessa, hat am Karfreitag im Petersdom gepredigt. Der Kapuzinerpater betrachtete während der Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu die Frauen, die unter dem Kreuz ausgeharrt hatten, und bekräftigte, dass sie nicht nur zu bewundern und zu ehren, sondern vor allem auch nachzuahmen seien.

Chrisammesse im Vatikan: „Zieht das Gewand der Liebe an”
„Zieht das Gewand der Liebe an” – mit diesen Worten hat Papst Benedikt XVI. die Priester in ihrem Dienst für Gott und die Menschen ermutigt. ...
Priestersein – das bedeutet nicht, sich selber darzustellen, sondern „in persona Christi” zu handeln, so Benedikt in seiner Predigt. Ausgehend von der Tauftheologie des Galater- und Epheserbrief erinnerte der Papst daran, dass die Priester – wie schon in der Taufe – „Christus als Gewand” (Gal 3,27) angezogen hätten...
„Es bedeutet, dass wir in eine existentielle Gemeinschaft mit Ihm treten, dass sein und unser Sein zusammenfließen, sich gegenseitig durchdringen. „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. (Gal 2,20)”
Benedikt erläuterte die verschiedenen Teile der liturgischen Priesterkleidung – und ging dabei von den in der alten Liturgie üblichen Begleitgebeten aus. Schultertuch, Albe, Stola, Kasel: Sie sind alle, so der Papst, äußere Zeichen für innere Wirklichkeiten. Die weißen Stolen stehen für die im Blut weißgewaschenen Gewänder der sündigen Menschen. Doch das allein genüge nicht. Die Priester müssten auch das „Gewand der Liebe” (Papst Gregor der Große) anziehen. Die Kasel hingegen stehe für das Joch Christi. Es zu tragen bedeute, von Jesus Christus Demut und Milde zu lernen.
„Manchmal würden wir am liebsten sagen: Herr, dein Joch ist überhaupt nicht leicht. Es ist vielmehr furchtbar schwer in dieser Welt. Aber wenn wir auf Ihn schauen, der selber Gehorsam, Schwachheit, Schmerz und alle Dunkelheit an sich erfahren hat, dann verstummen unsere Klagen. Sein Joch tragen heißt, mit ihm zu lieben.”
In der Chrisammesse weihte der Papst auch die Heiligen Öle für die Katechumenen, die Kranken und das Chrisam, das zur Taufe, Firmung, Priesterweihe und bei der Weihe sakraler Gegenstände gebraucht wird. ...


2. April 2007 

Vatikan: Motu propio steht bevor
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat bestätigt, dass Papst Benedikt ein Motu Proprio zum so genannten tridentinischen Ritus veröffentlichen wird. In einem Gespräch mit dem Magazin der französischen Tageszeitung "Le Figaro" meinte Bertone nach Agenturangaben wörtlich: "Der Wert der Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils bleibt unangetastet. Aber man darf nicht das große liturgische Erbe verlieren, das uns der heilige Papst Pius V. gegeben hat, und muß auf die Bitten von Gläubigen reagieren, die an Messen nach diesem Ritus teilnehmen wollen - im Rahmen des Missale, das 1962 von Papst Johannes XXIII. veröffentlicht wurde, mit seinem eigenen (liturgischen) Kalender. Da gibt es keinen zwingenden Grund, den Priestern in aller Welt nicht zu erlauben, nach dieser Form zu zelebrieren." Bertone weiter: "Die Erlaubnis durch den Heiligen Vater würde natürlich dem Ritus von Paul VI. all seine Gültigkeit belassen". Nach Agenturberichten bestätigt Kardinal Bertone ausdrücklich, dass es zu einer Veröffentlichung des Motu Proprio kommen wird, "das diese Erlaubnis ausspricht". Der Papst werde "selbst seine Motive und den Rahmen seiner Entscheidung" erklären. Benedikt XVI. wolle "seine Sicht zum Gebrauch des alten Missale den Christen und vor allem den Bischöfen selbst unterbreiten". Der Kardinalstaatssekretär präzisierte in dem Gespräch, dass die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil den Gebrauch des Lateinischen und des Gregorianischen Chorals nie "verboten" habe - "ganz im Gegenteil", sie habe ihnen "einen gerechten, wichtigen Platz bewahren" wollen.

Papst gratuliert Kardinal Stickler
Papst Benedikt XVI. hat Kardinal Alfons Stickler (97) zum 70. Jahrestag seiner Priesterweihe gratuliert. In einem heute veröffentlichten Schreiben dankte Benedikt dem österreichischen Salesianer für seinen Dienst an der Kirche.
Kardinal Stickler ist derzeit der älteste lebende Kardinal. Der Papst erinnert in dem Schreiben daran, dass er als Präfekt der Glaubenskongregation in seiner Privatwohnung über viele Jahre Nachbar Sticklers gewesen sei. Damals habe er Sticklers Menschlichkeit und priesterliche Frömmigkeit gespürt.
Stickler wurde 1910 in Neunkirchen (Niederösterreich) geboren. Nach der Matura trat er in das Noviziat der Salesianer Don Boscos ein, nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde er am 27. März 1937 in der römischen Lateran-Basilika zum Priester geweiht. Anschließend studierte er kirchliches und weltliches Recht an der Lateran-Universität. Danach lehrte er an der kirchenrechtlichen Fakultät der römischen Salesianer-Universität, wurde Dekan dieser Fakultät und schließlich Rektor der Hochschule.
Am Aschermittwoch 1971 wurde Stickler von Paul VI. zum Leiter der Vatikanischen Bibliothek berufen. Am 9. September 1983 berief ihn Johannes Paul II. zum „Pro-Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche” und ernannte ihn gleichzeitig zum Erzbischof mit dem Titularsitz Bolsena. Am 7. Juli 1984 übertrug ihm Johannes Paul II. außerdem die Leitung des vatikanischen Geheimarchivs, im April 1985 wurde er ins Kardinalskollegium berufen.
Während seiner Amtszeit setzte sich Stickler unermüdlich für die Erhaltung und Modernisierung der Vatikan-Bibliothek ein ... . Unter anderem wurde unter der Leitung des österreichischen Kardinals ein großer Bunker errichtet, in dem die wichtigsten Schätze der Bibliothek (unter anderem der „Codex Vaticanus”) atombombensicher untergebracht sind. Im Sommer 1988 trat Stickler aus Altersgründen von seinem Amt als Leiter der Vatikanbibliothek und des Geheimarchivs zurück. Er lebt auch im Ruhestand in Rom. (kap/rv)

Vatikan: CTV macht seine Bilder „zu Hause”
Haben Sie Papst Benedikt heute schon im Fernsehen gesehen? Wo die laufenden Bilder des Papstes ursprünglich herkommen, können nur wenige korrekt beantworten: Direkt aus dem vatikaneigenen Fernsehzentrum, kurz CTV. Rund 20 feste Mitarbeiter kümmern sich unter anderem um rund 200 Live-Übertragungen im Jahr, von der Audienz bis zur Weihnachtsmesse, erklärt der Leiter des CTV, Federico Lombardi: „Wir haben die Aufgabe, alle Bilder von den Tätigkeiten des Papstes aufzunehmen – auch von wichtigen Ereignissen im Vatikan. Diese Bilder werden allen Fernsehsendern der Welt zur Verfügung gestellt, damit sie über den Papst und den Vatikan informieren können. Wenn Sie eine Nachricht über den Papst in der Tagesschau sehen – das kommt normalerweise vom vatikanischen Fernsehzentrum.”
Im Archiv sind rund 7.000 Stunden päpstlichen Lebens dokumentiert. Das CTV begleitet den Papst auf Auslandsreisen und ist bei Privataudienzen dabei, wenn andere Kameras ausschalten müssen.


24.3.2007

Die Europa-Vision Johannes Pauls
„Das Europa, das mir vorschwebt ist eine politische, ja mehr noch, eine geistliche Einheit“ betonte Papst Johannes Paul II., als ihm im März 2004 der Aachener Karlspreis verliehen wurde: Für besondere Verdienste um die europäische Einigung. Papst Johannes Paul II. forderte, dass in der Verfassung für Europa das christliche Erbe einen Platz haben sollte:
„Ich denke an ein Europa, dessen Einheit in einer wahren Freiheit gründet. Die Religionsfreiheit und die gesellschaftlichen Freiheiten sind als Früchte auf dem Humus des Christentums gereift.“
Papst Johannes Paul II. betonte bei jeder Gelegenheit, Europa dürfe vor dem Osten nicht länger Halt machen. Ansonsten sei es eben nur eine halbe Gemeinschaft:
„Treu zur Heimat und offen für Europa, der Vergangenheit verpflichtet und bereit für die Zukunft“
Die Grenzen im Kopf überwinden – das war das Anliegen des gesamteuropäischen Pontifex: Ich wünsche Ihnen allen viel Mut zum Brückenbau! (rv)

Papst: „Jesus, Guter Samariter der Menschheit”
Das Engagement der Kirche für Kranke und Schwache steht auf fester biblischer Grundlage. Das hat Papst Benedikt XVI. … vor seinem Krankenrat betont. Die ganzheitliche Gesundheit des Menschen sei das Zeichen, das Christus gewählt habe, um den Menschen die Nähe Gottes und seine Liebe zu zeigen. Darum stellten die Evangelien Christus als himmlischen „Arzt” dar.
“Die medizinische Wissenschaft schreitet nur voran, wenn sie Diagnose und Heilungsmethode immer wieder in Frage stellt. Das Personal im Gesundheitswesen wird nur soweit geachtet, wie es selbst die menschliche Existenz achtet - so entstellt im Leiden diese auch sein mag. Jeder Mensch braucht Zuwendung, in seiner ganzen Existenz. Das moderne Konzept von Heilung besteht in der menschlichen Förderung schlechthin.” (rv)

Vatikan: Der Theologe fragt nach der Wahrheit
„Theologie muss die Wahrheit zur Sprache bringen und den Menschen eine Hilfe bieten, ihr Leben aus dem Licht des Glaubens zu erschließen.” Dies betonte Papst Benedikt XVI. gegenüber den Professoren der Tübinger Katholisch-Theologischen Fakultät, deren Mitglied er als der Dogmatikprofessor Joseph Ratzinger von 1966 bis 1969 selbst war. Auf Initiative des Rottenburger Bischofs Gebhard Fürst hat der Papst 15 Theologen der Tübinger Universität im Anschluss an die Generalaudienz zu einer etwa 20 Minuten dauernden Sonderaudienz empfangen.
„Die Universität und die Gesellschaft, die Menschheit braucht Fragen. Aber sie braucht auch Antworten. Ich glaube, dass dafür die Theologie – und nicht nur für die Theologie – eine gewisse Dialektik zwischen der strengen Wissenschaftlichkeit und der sie immer wieder auch durchbrechenden und über sie hinausreichenden Frage nach der Wahrheit sichtbar wird.”
Papst Benedikt verdeutlichte diesen Gedanken am Beispiel eines Exegeten. Natürlich müsse ein Ausleger der Heiligen Schrift nach der nötigen wissenschaftlichen Methodik vorgehen, doch das allein reiche nicht aus, damit er Theologe ist.
„Damit er Theologe ist, muss er darüber hinaus auch fragen: Ist das eigentlich wahr, was da gesagt wird? Und wenn es wahr ist: Geht es uns an, und wie geht es uns an? Und wie können wir erkennen, dass es wahr ist und dass es uns angeht?”
In diesem Sinn sei die Theologie „immer über die Wissenschaftlichkeit hinaus und doch in der Wissenschaftlichkeit gefragt und angerufen”, so Papst Benedikt.
„Die Universität, die Menschheit braucht Fragen. Wo nicht mehr gefragt wird und zwar bis zu den Fragen hin, die auf den Grund gehen, die über alle Spezialisierungen hinausreichen, da erhalten wir auch keine Antworten mehr. Nur wenn wir fragen und mit unseren Fragen radikal sind, so radikal wie es die Theologie sein muss, über alle Spezialisierungen hinweg, können wir hoffen, Antworten auf diese grundlegenden Fragen zu erhalten, die uns alle angehen.” (rv)


19.3.2007

Deutschland: Trier ehrt Cor Unum
Das vatikanische Entwicklungsministerium Cor Unum hat den Oswald-von Nell-Breuning Preis 2007 der Stadt Trier erhalten. Der Cor Unum-Präsident und deutsche Kurienerzbischof Paul Josef Cordes nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ... in der Moselstadt entgegen. Gewürdigt werde eine Institution, die sich im Geiste des Jesuiten Nell-Breuning „überzeugend für die enge Verbindung von katholischer Soziallehre und christlicher Caritas einsetzt“, begründete die Stadt Trier die Auszeichnung. Zugleich solle der unermüdliche weltweite Einsatz von Cordes anerkannt werden.

Vatikan: Papst mahnt zu mehr Qualität im Gottesdienst
Papst Benedikt XVI. hat Bischöfe und Priester zu mehr Gottesdienstkultur angehalten. Sie sollten „Achtung und Folgsamkeit“ gegenüber dem Ritus zeigen, das „Gespür für das Heilige” fördern und sich nicht selbst zum Protagonisten der Feier machen, heißt es in dem nachsynodalen Schreiben „Sacramentum caritatis”, das heute im Vatikan vorgestellt wurde.
Zugleich mahnt der Papst bessere Predigten sowie eine sorgfältige Auswahl des geistlichen Nachwuchses an. Ein mangelhaft ausgebildeter Klerus werde auch in anderen nicht den Wunsch nach dem Priesterberuf wecken. Nach dem Willen Benedikts XVI. sollten künftig Priester und Gläubige in die Lage versetzt werden, wesentliche Teile der Messe auf Latein sprechen und im gregorianischen Stil singen zu können. Bei internationalen Treffen könnte die lateinische Sprache „die Einheit und die Universalität der Kirche” besser zum Ausdruck bringen.
Der mit 152 Seiten bislang längste offizielle Text Benedikts XVI. trägt deutlich seine persönliche Handschrift und fußt auf den Beratungen von rund 250 Bischöfen aus aller Welt. Sie hatten vom 2. bis 23. Oktober 2005 im Vatikan zum Thema „Die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“ getagt. Laut Benedikt verfolgt das Schreiben „den Zweck, den mannigfaltigen Reichtum der Reflexionen und Vorschläge aufzugreifen“. In den drei Teilen des Dokuments geht der Papst auf die Theologie der Eucharistie, auf Fragen der Gottesdienst-Praxis und auf Konsequenzen für das kirchliche Leben ein, vollzieht einen Dreischritt „glauben - feiern - leben“.
Zu Beginn würdigt das Schreiben den „segensreichen Einfluss” der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ... . Gewisse Missbräuche könnten „den Wert und die Wirksamkeit der Liturgiereform, die noch bisher nicht völlig erkundete Schätze in sich birgt, nicht verdunkeln”, so der Papst. Benedikt bekräftigte außerdem den „unschätzbaren Reichtum“ des priesterlichen Zölibats. Er sei nicht nur funktional zu sehen, sondern sei Zeichen der völligen Hingabe an Jesus und habe für die lateinische Kirche "obligatorischen Charakter“.
Mit Nachdruck tritt das Papstschreiben für den Schutz des Sonntags und seiner traditionellen Arbeitsruhe ein. Die Arbeit sei für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit. Es müsse auch in der zivilen Gesellschaft möglich sein, sonntags „von der beruflichen Tätigkeit frei zu sein, ohne dafür bestraft zu werden”. Von den Gläubigen verlangt das katholische Eucharistieverständnis nach den Worten Benedikts auch den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Die Bitte um das tägliche Brot in jeder Messe verpflichte Katholiken, gegen den „Skandal des Hungers“ weltweit anzugehen.
Benedikt XVI. kündigte außerdem eine Handreichung zur Einführung in die Eucharistiefeier an. Dieses Kompendium für die Gläubigen solle unter anderem Auszüge aus dem Katechismus der Katholischen Kirche sowie Erläuterungen zu liturgischen Texten enthalten. Ein Erscheinungsdatum nannte er nicht. (rv/kna)


11.3.2007

Die Seligsprechung Papst Johannes Paul II. rückt näher
Am 2. April findet in der Lateranbasilika die Schlusssitzung der diözesanen Befragung über das Leben, die Tugenden und den Ruf der Heiligkeit des vor zwei Jahren verstorbenen Papstes statt. Das hat Kardinal Camillo Ruini, Vikar des Papstes für die Diözese Rom, in einem Brief an Priester, Ordensleute und Gläubige seines Bistums bekannt gegeben. Mit dem Abschluss des diözesanen Untersuchungsprozesses gehen die Akten an den Vatikan, wo die Sachverständigen der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen sie prüfen. Die erste Sitzung des Verfahrens für Johannes Paul hatte am 28. Juni 2005 ebenfalls in der Lateranbasilika stattgefunden; seit dem Tod des Papstes waren weniger als drei Monate verstrichen. Benedikt XVI. hatte die vorzeitige Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens für seinen Vorgänger angeordnet. (rv)

Vatikan: Graulich, Kirchenaustritt = Glaubensabfall
Papst Benedikt XVI. hat das inzwischen bekannte Schreiben des Päpstlichen Rats für die Gesetzestexte zum so genannten Kirchenaustritt” als Formalakt approbiert und in der kirchenrechtlichen Fachzeitschrift Communicationes 38 (2006), S. 175”.
Dazu Pater Markus Graulich, Kirchenrechtler an der Universität der Salesianer in Rom: ...
Was der Rat für die Gesetzestexte in dem Schreiben anspricht, ist der Akt des Abfalls vom Glauben und von der Kirche. Und für den gilt, dass er eine innere Entscheidung sein muss, die äußerlich bekundet wird, und die von der kirchlichen Autorität angenommen wird. Dann gilt derjenige oder diejenige als formal von der Kirche abgefallen. Das heißt in einem Akt, der über die bloße Sünde oder ein inneres Missgefallen hinausgeht.”

Kommenden Dienstag erscheint das erste nachsynodale Schreiben Papst Benedikts
Es trägt den Titel Sacramentum Caritatis” (Sakrament der Liebe) und enthält die abschließenden Gedanken des Papstes zur Bischofssynode. Das Weltbischofstreffen hatte im Oktober 2005 drei Wochen zum Thema Eucharistie - Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche” getagt. Dabei waren auch Fragen nach der Zulassung zum Priesteramt und zum Zölibat diskutiert worden. Kardinal Angelo Scola wird das Papstschreiben vorstellen, er ist Generalrelator der Synode. (rv)


5.3.2007

Papst: Beten ist kein Optional
Beim Angelusgebet hat der Papst ... zum Gebet für eine Evangelisierung in Asien und für ein Wachstum des Glaubens in Europa aufgerufen. In einer kurzen italienischen Betrachtung zum Thema Gebet meinte er wörtlich: "Für einen Christen bedeutet Beten nicht, vor der Realität und ihrer Verantwortung zu flüchten, sondern sie zutiefst anzunehmen." Beten sei "kein Accessoire, kein Optional, sondern eine Frage von Leben und Tod". Nur wer bete, habe Zugang zum Ewigen Leben.

Vatikan: Fasten-Exerzitien zu Ende - Der Papst ist zufrieden
Die Fastenexerzitien des Papstes und der römischen Kurie sind ...zu Ende gegangen. Eine Woche lang hatten sich Benedikt XVI. und die Kardinäle, Bischöfe und hohen Prälaten des Vatikan vier Mal täglich zu Gebet und Meditation zurückgezogen. Der Papst bedankte sich beim Autor und Leiter der Meditationen, Kardinal Giacomo Biffi, dem Alt-Erzbischof von Bologna. Thema der Exerzitien war: "Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!" Die Meditationen fanden in der mit Mosaiken geschmückten Kapelle "Redemptoris Mater" des Apostolischen Palastes statt.

Im Vatikan gibt es Planungen für ein Paulus-Gedenkjahr anlässlich der Geburt des Apostels vor 2000 Jahren.
Papst Benedikt XVI. sei an einem solchen Projekt für die Jahre 2008/2009 "sehr interessiert", sagte Kurienkardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo gestern vor Journalisten in Rom. Bibelwissenschaftler setzen das Geburtsjahr des frühen Verbreiters des Christentums allgemein zwischen 7 und 10 nach Christus an. Daher könne das kommende Jahr das richtige Datum für den Beginn der Jubiläumsfeiern sein, so der Kardinal, der auch Erzpriester der Basilika Sankt Paul vor den Mauern ist, in der Paulus begraben ist. Montezemolo bezeichnete das Wirken des Apostels als grundlegend für den christlichen Glauben. Daher solle es weltweit Feiern zu seinen Ehren geben und auch paulinische Stätten in der heutigen Türkei und in Jerusalem einbezogen werden.


26.2.2007

Benedikt XVI. kritisiert "Wunsch nach dem perfekten Kind"
Papst Benedikt XVI. hat Laien dazu ermuntert, an der Gewissensbildung junger Christen mitzuarbeiten, damit sie in Fragen des Lebensschutzes gut von böse unterscheiden können. ...
Man müsse sich eingestehen, so der Papst, dass die Angriffe gegen das Recht auf Leben sich auf der ganzen Welt vervielfacht und mancherorts auch neue Formen angenommen hätten. ... Anders, aber nicht weniger bedrohlich, präsentiert sich das Bild in den reichen Nationen des Westens. ...
Das Leben sei die erste der Gaben Gottes und das Fundament aller anderen. Das Recht auf Leben aller und in gleicher Weise für alle zu garantieren, sei „eine Aufgabe, von deren Erfüllung die Zukunft der Menschheit abhängt", erinnerte Benedikt XVI. die Angehörigen der päpstlichen Akademie für das Leben. Das Gremium hatte ... bei seiner Vollversammlung im Vatikan über das Thema „Das christliche Gewissen im Dienst des Rechtes auf Leben" gesprochen. (rv)

Papst, Fastenzeit = Umkehr und Glaubensweg
Mit einem Appell zu Umkehr und Bekehrung hat Papst Benedikt XVI. ... am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit eröffnet. In einer Prozession zog er von der Kirche Sant’Anselmo auf dem Aventin zur Basilika Santa Sabina hinüber und feierte dort den Gottesdienst und teilte das Aschenkreuz aus. Zur inneren Erneuerung gehörten auch Werke der Nächstenliebe sowie Gebet, Buße und Fasten, so der Papst. "Beim christlichen Fasten geht es nicht um physische oder ästhetische Aspekte, sondern um eine innere Reinigung, um eine Entgiftung von Sünde und Bösem. Dazu gehört eine Offenheit gegenüber Gott und die Bereitschaft zum Dienst für den Mitmenschen." ....

Kurienkardinal Walter Kasper hat mehr Anerkennung für katholische Priester gefordert. Ihre Identität und Motivation zu stärken, sei eine der wichtigsten Aufgaben, schreibt Kasper in seinem neuen, in Freiburg erschienenen Buch. Selbst- wie Fremdwahrnehmung der Priester sind laut Kasper vielfach unsicher geworden, nicht selten würden Dienst, Amt und Lebensform des Priesters in Frage gestellt. Anlass für das Buch mit dem Titel "Diener der Freude. Priesterliche Existenz - priesterlicher Dienst" ist das goldene Priesterjubiläum des Kardinals. Kasper wurde am 6. April 1957 zum Priester geweiht. (kna)

19.2.2007

Vatikan: Kardinal Biffi leitet päpstliche Fastenexerzitien
Kardinal Giacomo Biffi aus Bologna wird in diesem Jahr die Fastenexerzitien für den Papst und die römische Kurie im Vatikan leiten. Wie die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" schreibt, beginnen die Einkehrtage am Samstag und dauern bis zum 3. März. Während dieser Zeit sind alle Papstaudienzen abgesagt, auch die Generalaudienz am Mittwoch. Der emeritierte Erzbischof von Bologna wird während der Exerzitien täglich mehrere Meditationen vor den Teilnehmern halten.

Vatikan: Frauen im Blick
Frauen als "Verkünderinnen" der Frohen Botschaft – sie standen im Mittelpunkt der letzten Generalaudienz. Papst Benedikt lenkte seinen Blick in erster Linie auf Maria. Von der Verkündigung bis zum Kreuz und darüber hinaus habe sie im Kreis der ersten Christen am Erlösungswerk ihres Sohnes mitgewirkt. Unter den Frauen, die Jesus nachfolgten, steche außerdem Maria Magdalena hervor - als Zeugin der Auferstehung. Der Papst erinnerte daran, dass in den Paulusbriefen von vielen Frauen die Rede ist, die eine entscheidende Rolle spielten: "Als eifrige Mitarbeiterinnen in der Verkündigung des Evangeliums bezeugten sie mutig den Glauben und versammelten die Gläubigen in ihren Häusern. Die Sendung der Frauen in der Kirche gründet in der Taufe, die allen Christen die gemeinsame Würde der Gotteskindschaft schenkt, sie über alle Unterschiede hinweg in Christus vereint und gemäß der ihnen eigenen Berufung in den Dienst an Gott und den Menschen stellt." ...

Der Zölibat hat eine große Bedeutung für katholische Kirche
Das schreibt der Präfekt der Kongregation für den Klerus, Kardinal Claudio Hummes, in einem heute veröffentlichten Artikel im "Osservatore Romano". Er wisse zwar, dass für viele Priester das zölibatäre Leben nicht einfach sei. Dennoch handele es sich um eine "wichtige Gabe und ein Geschenk Christi für Kirche" um die Gläubigen zu stärken, so Hummes. Der Artikel wurde im Rahmen des 40. Jubiläums der Veröffentlichung der Enzyklika "Sacerdotalis coelibatus" (Über den Priester-Zölibat) verfasst. Autor dieser Enzyklika war Papst Paul VI.

11.2.2007

Angelus des Papstes
Papst Benedikt XVI. ist für eine stärkere Forschung im Bereich der Schmerz-Therapie. Das sagte er ... beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom. Zum Welttag der Kranken ... meinte der Papst vor Tausenden von Pilgern wörtlich: "Es ist nötig, die Entwicklung von Schmerz-Therapien zu unterstützen, die eine integrale Hilfe bieten - damit die unheilbar Kranken die menschliche Nähe und auch spirituelle Begleitung bekommen, die sie dringend brauchen."
Papst Benedikt erinnerte an die Marienerscheinungen von Lourdes, die an einem 11. Februar im Jahr 1858 begannen. Die Kranken, die nach Lourdes pilgern, lernen dort nach Angaben des Papstes, ihr Leiden anzunehmen und es für das Heil der Welt aufzuopfern. ...
"Ich will allen unseren kranken Brüdern und Schwestern meine geistliche Nähe und meine Zuneigung ausdrücken. Vor allem denke ich an die, die besonders schwer und schmerzhaft erkrankt sind", so Benedikt XVI. ....

Vatikan: Papst lobt geistliche Bewegungen
Auch im reichen und zur Beliebigkeit neigenden Westen lässt sich das Bedürfnis nach Spiritualität nicht unterdrücken. Das meinte Papst Benedikt heute vor Bischöfen, die der Fokolar-Bewegung nahestehen. Hinter der Vielfalt der neuen, geistlichen Gruppen und Bewegungen sieht der Papst den Heiligen Geist am Werk. Wörtlich meinte er: "In weiten, schwierigen Teilen der Welt geben die Bewegungen ein Zeugnis der Solidarität und stehen mit menschlicher und göttlicher Liebe den Armen und Schwachen bei. Aus der Gemeinschaft von Bischöfen und Bewegungen kann ein Impuls entstehen, damit die Kirche mit neuem Schwung das Evangelium der Hoffnung und Liebe in jeden Teil der Welt trägt."
Papst Benedikt rief auch zu mehr Bemühungen um Frieden in Afrika auf. Der Kontinent werde von vielen blutigen Konflikten heimgesucht; er hoffe auf "eine Zeit stabilen Friedens und echter Entwicklung" für Afrika, so der Papst.
Außer etwa 80 Bischöfen, die der Fokolar-Bewegung nahestehen, empfing Benedikt auch 110 Bischöfe, die sich als Freunde der römischen Basis-Gemeinschaft Sant’Egidio verstehen. Diese Gemeinschaft, die in vielen Ländern der Erde vertreten ist, feiert in diesen Tagen ihren 39. Geburtstag. Außerdem waren heute beim Papst Prinz Albert und Prinzessin Elmira von Sachsen. Der Vatikan nannte keine Einzelheiten des Gesprächs. (rv)

Papst: "Ehe = Hauskirche"
In der Katechese der Generalaudienz hat Benedikt XVI. die Reihe über große Gestalten der Urkirche fortgesetzt. In der Audienzhalle sprach er ... von den Eheleuten Priszilla und Aquila. Ehe sei Hauskirche, sagte der Papst den deutschsprachigen Pilgern. Wörtlich meinte er: "Liebe Brüder und Schwestern! Aus der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen kennen wir die Eheleute Priszilla (oder kurz Priska) und Aquila, die in der Urkirche eine aktive und wichtige Rolle gespielt haben. Beide waren jüdischer Herkunft und haben wohl in Rom den Glauben an Christus angenommen. Der Apostel Paulus lernte sie in Korinth kennen und fand in ihrem Haus Aufnahme. In Ephesus führten Priszilla und Aquila Apollos ... tiefer in den christlichen Glauben ein. Ihr Haus war ein Versammlungsort der Gläubigen von Ephesus für die Feier der Liturgie. Später machten sie ebenso in Rom ihr Heim zu einer 'Hauskirche'. Im Römerbrief gibt Paulus uns ein schönes Zeugnis von ihrem Wirken, wenn er schreibt: 'Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar' (16,3-4). An Priszilla und Aquila sehen wir, wie wichtig die Tätigkeit christlicher Eheleute ist. Sie zeigen uns, wie ein jedes Haus zu einer Kirche werden kann und das Familienleben seinen Mittelpunkt im Herrn finden soll. Wenn Ehe und Familie vom Glauben und von einer tiefen Spiritualität getragen sind, wird der Einsatz für Christus und für seinen mystischen Leib, die Kirche, etwas ganz Selbstverständliches.
... Das Vorbild von Priszilla und Aquila helfe den Eheleuten und Familien, Mitarbeiter Christi und seines Evangeliums zu sein und sich für die Gemeinschaft der Kirche einzusetzen. ..."

5.2.2007

Die vor einem Jahr erschienene Enzyklika "Deus caritas est" (Gott ist die Liebe) von Papst Benedikt XVI. hat sich als absoluter Verkaufsschlager erwiesen
Wie die Vatikanische Verlagsbuchhandlung heute mitteilte, ist das Lehrschreiben in den ersten zwölf Monaten allein auf Italienisch in fünf Auflagen 1,5 Millionen Mal verkauft worden. Weitere 450.000 Leser hätten das Original in Latein verlangt. Erstmals in der Geschichte habe damit eine lateinische Enzyklika nachgedruckt werden müssen. Die deutsche Ausgabe erlebte bisher drei Auflagen. Neben den acht offiziellen Textfassungen ist die Enzyklika auch auf Arabisch, Chinesisch und Esperanto erhältlich. Zudem existiert eine Braille-Ausgabe für Blinde. (kna)

Papst besingt Zusammenarbeit in der Kirche
Ohne Zusammenarbeit geht es nicht, erst recht nicht in der Kirche. Das hat Papst Benedikt XVI. heute betont. Bei seiner Generalaudienz wies er darauf hin, dass die Leistung großer Christen, etwa des heiligen Paulus, ohne ihre Mitarbeiter kaum vorstellbar gewesen wäre. Diese Mitarbeiter gelte es aus dem Schatten zu holen, so der Papst vor Tausenden von Pilgern in der vatikanischen Audienzhalle. (rv)

Vatikan: Papst macht Säkularinstituten Mut
Säkularinstitute... Die meisten wissen gar nicht was das ist, doch viele Männer und Frauen in der katholischen Kirche gehören ihnen an. Die Mitglieder legen – Ordensmitgliedern vergleichbar – Versprechen ab, leben aber nicht in Klöstern. In den deutschsprachigen Ländern ist die Schönstattbewegung ein Beispiel.
Im Vatikan wurde in diesen Tagen des 60. Jahrestags der Apostolischen Konstitution "Provida Mater Ecclesia" gedacht, mit der Pius XII. diesen Bewegungen rechtlich anerkannt hat. Papst Benedikt XVI. empfing heute Vertreter der Säkularinstitute: "Der Ort Eures Apostolats ist alles Menschliche, nicht nur innerhalb der christlichen Gemeinde, sondern vor allem in der bürgerlichen Gesellschaft. Ihr seid dazu berufen, das christliche Menschenbild zu bezeugen, das ein Sinnangebot darstellt in einer vom multikulturellen und multireligiösen Klima verwirrten und desorientierten Gesellschaft."
Die Kirche brauche das Zeugnis der Säkularinstitute für die Ganzheitlichkeit der kirchlichen Mission: "Seid Samen der Heiligkeit, der mit vollen Händen in die Ackerfurchen der Geschichte gesät wird. Schenkt Früchte eines ursprünglichen Glaubens, indem Euer Handeln zu einem Gleichnis der Hoffnung wird: Einem Handeln, das von der "Phantasie der Liebe" inspiriert ist (Johannes Paul II: Novo millennio ineunte, 50)." (rv)

Papst Benedikt hat sich mit einer Botschaft an die Teilnehmer eines Kongresses zur Abschaffung der Todesstrafe gewandt
In einer bei dem Treffen in Paris verlesenen Botschaft heißt es, die Todesstrafe sei nicht nur ein Angriff auf das Leben, sondern auch eine Beleidigung der menschlichen Würde. Den Staaten würden wirksamere Mittel zur Verfügung stehen, um weiteres Unrecht zu verhindern. Durch die Todesstrafe werde den Verurteilten jegliche Möglichkeit der Verteidigung genommen. Mehrere Hundert Teilnehmer nahmen an dem Kongress in Paris teil. (afp)

29.1.2007:

Papst erinnert an seine Regensburger Vorlesung
Wie bei seiner mittlerweile berühmten Vorlesung von Regensburg hat Papst Benedikt XVI.… wieder über das im Wortsinn spannende Verhältnis von Glaube und Vernunft gesprochen. Anlaß war diesmal das Fest des heiligen Thomas von Aquin. Dieser biete mit seinem "Charisma des Philosophen und Theologen", so meinte der Papst beim Angelus, "ein Modell für die Harmonie zwischen Vernunft und Glauben, diesen Dimensionen des menschlichen Geistes, die sich im Aufeinandertreffen und Dialog untereinander erst vollständig realisieren". Thomas von Aquin habe gezeigt, dass die menschliche Vernunft atme: "Sie bewegt sich also in einem weiten, offenen Horizont". Wenn der Mensch sein Denken aber auf Materielles und experimentell Beweisbares reduziere, verarme er, "denn er verschließt sich damit den großen Fragen über das Leben, sich selbst und Gott." Papst Benedikt wörtlich: "Die Beziehung zwischen Glauben und Vernunft ist eine ernsthafte Herausforderung für die derzeit dominierende Kultur der westlichen Welt... darüber habe ich kürzlich in der Rede an der Uni Regensburg gesprochen."
Die moderne Wissenschaft bringe viel Positives mit sich, so Papst Benedikt; mit ihrer Fixierung allein auf das Beweisbare setze sie der menschlichen Vernunft aber eine Grenze und führe zu einer "furchtbaren Schizophrenie". Das Ergebnis sei ein Mix von "Rationalismus und Materialismus, Hypertechnologie und ungebremstem Instinktleben". Es gelte, erneut eine Rationalität wiederzuentdecken, die sich dem "Licht des göttlichen Logos" öffne. Vernunft und Glaube gehörten zusammen.
Der Papst verzichtete diesmal auf Zitate, die islamischen Zorn hervorrufen könnten; stattdessen wies er darauf hin, dass Thomas von Aquin sich intensiv mit dem "arabischen und jüdischen Denken" seiner Zeit auseinandergesetzt habe. Dadurch könne er geradezu als "Meister des Dialogs mit anderen Kulturen und Religionen" gelten. Die "bewunderswerte christliche Synthese von Vernunft und Glauben", die ein wertvolles Erbe des Westens sei, gehe auf Thomas von Aquin zurück.

Vatikan: "Wahrheit der Ehe" stärken
Anlässlich der Eröffnung des neuen Gerichtsjahrs der Römischen Rota hat Papst Benedikt XVI. die Bedeutung der Ehe betont. Gleichzeitig kritisierte der Papst den Versuch auch auf katholischer Seite, die Ehe zu schwächen. Die Ehenichtigkeit sei aber mit der Scheidung nicht gleichzusetzen, erklärte Papst Benedikt. Wörtlich sagte er: "Den Begriff "Wahrheit der Ehe" verliert immer mehr an Bedeutung in einem kulturellen Kontext, der sich vom Relativismus und vom juristischen Positivismus geprägt ist. Denn diese betrachten die Ehe nur als soziale Bindung, die von Gefühlen gekennzeichnet sind. Diese Sinnkrise der Ehe ist aber auch bei vielen Gläubigen präsent."
Nicht nur Gläubige sondern auch immer mehr Kirchenmänner würden die so genannte "Wahrheit der Ehe" durch eine "vereinfachte" Annullierung umgehen. Das sagte Benedikt XVI. weiter. Der Papst wies auf die Worte Jesu hin, der im Matthäus-Evangelium sagt, dass der Mensch nicht trennen dürfe, was Gott verbunden habe.
"Dieser Tendenz, die gegen die "Wahrheit der Ehe" ist, müssen wir mit Mut und Vertrauen entgegenwirken, indem wir immer die Hermeneutik der Erneuerung in der Kontinuität anwenden und uns nicht von den Wegen der Interpretationen verführen lassen, die einen Bruch mit der Tradition der Kirche bewirken können."
Das Gericht der Römischen Rota ist der ordentliche Appellationsgerichtshof und nach der Apostolischen Signatur das zweithöchste Gericht der römisch-katholischen Weltkirche. Einen Großteil der Verfahren bilden die Ehenichtigkeitsverfahren. Hierbei ist die Römische Rota dafür zuständig, die Gültigkeit kirchlicher Eheschließungen zu beurteilen und ist dabei Berufungsinstanz der Gerichte der einzelnen Diözesen. Pro Jahr werden zirka 1.000 Anträge eingereicht, zum größten Teil aus Italien.
Statistik
Die Römische Rota hat im vergangenen Jahr 787 aus Europa, 413 Fälle aus Nord- und Südamerika, 64 Fälle aus Asien, 12 Fälle aus Afrika und 5 Fälle aus Ozeanien behandelt. (rv)

Vatikan: Bertone, "mehr Laien und Frauen in den Vatikan"
Mehr Laien in der Kirche und im Vatikan, insbesondere Frauen – das hat Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone nun in Aussicht gestellt. Er äußerte sich diesbezüglich bei einem öffentlichen Vortrag vor Angehörigen der Katholischen Aktion Italien, der größten Laienorganisation des Landes. "Die Wertschätzung für die Laien, das Hören auf sie und der Aufschwung für den Laienstand in allen seinen Ausformungen ist heutzutage in der Weltkirche verbreitet, auch beim Heiligen Stuhl. Ich hoffe, hier weitere Signale setzen zu können, was die Anwesenheit von Laien betrifft, Männern wie insbesondere Frauen. Denn die weibliche Präsenz bei den Laien ist mitunter etwas versteckt."
Als Kardinalstaatssekretär ist Bertone nach dem Papst der "Zweite Mann" am Heiligen Stuhl. Er hat das Amt seit vier Monaten inne. "Ich hoffe, dass ich hier Wege weisen kann zur Anwesenheit von mehr Männern und Frauen auch in der römischen Kurie. Und darüber hinaus wünsche ich mir, dass dies auch in allen Ortskirchen geschieht."
Papst Benedikt XVI. selbst hatte bei einem Interview gegenüber deutschsprachigen Medien, darunter Radio Vatikan, im August vergangenen Jahres dazu eingeladen, "auf Gott zu hören, dass wir den auch nicht behindern, sondern uns freuen, dass das Weibliche in der Kirche, wie es sich gehört – von der Muttergottes und von Maria Magdalena an – seine kraftvolle Stelle erhält."

22.1.2007:

Papst gegen Kriegs-Spielzeug
Papst Benedikt XVI. ist dagegen, dass Kinder mit Spielzeug-Waffen spielen. Das sagte er ... beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom. Der Papst stellte sich hinter eine Initiative in der italienischen Stadt Lecce namens "Cambia gioco" - zu deutsch: Spiel was anderes. Wörtlich sagte er: "Bewahren wir die Kindheit davor, von der Gewalt angesteckt zu werden!" Die Kampagne lädt Kinder ein, ihre zu Weihnachten geschenkten Spielzeugpanzer, -gewehre, -pistolen oder -handgranaten im Tausch gegen hochwertige Geschenke abzugeben. Eine Abordnung aus Lecce nahm auf dem Petersplatz am Angelus-Gebet des Papstes teil.

Lutherisch-katholischer Dialog zeigt Fortschritte
In der ... Weltgebetswoche für die Einheit der Christen rückt auch wieder der Dialog zwischen Lutheranern und Katholiken ins Licht. Seit Ende der 60er-Jahre finden zahlreiche Diskussionen und Austausche statt. Mit der Untersuchung zum Thema "Die Apostolizität der Kirche" beschloss die internationale lutherisch/römisch-katholische Kommission für die Einheit 2006 nun die vierte Phase ihres Dialogs.
Matthias Türk vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen ist für die Beziehungen zwischen der katholischen und der lutherischen Weltgemeinschaft zuständig. Die Dialogkommission habe im vergangenen Jahr besonders folgende Themen behandelt hat, so Türk:
"Die Apostolizität als Wesenseigenschaft der Kirche in Kontinuität mit ihrer ursprünglichen Gründung. Dann: Die Apostolizität des ordinationsgebundenen Amtes. Ein weiteres Thema war die der Kirche zur Verfügung stehenden Mittel, Glaube und Lehre in den der Kirche von den Aposteln ein für alle Mal mitgeteilten Wahrheiten zu bewahren."

"Ökumenisch geeint in der Nächstenliebe"
Die "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" hat begonnen. Aus diesem Anlass hat Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz zu einer Ökumene der Nächstenliebe aufgerufen. Thema der Gebetswoche in diesem Jahr. Ein Wort aus dem Markusevangelium: "Er macht, daß die Tauben hören und die Stummen sprechen" (Mk 7, 37)
"Dieses Wort gibt das Staunen der Menschen wieder, die Zeugen der Heilung eines Taubstummen durch Jesus wurden. Wir Christen machen doch eine ähnliche Erfahrung: Im Ephata der Taufe werden wir fähig, das Wort Gottes zu hören, es unseren Mitmenschen weiterzugeben und es durch gute Werke zu bezeugen. Gerade das konkrete Tun stärkt die Solidarität und die Einheit. Die Hilfe, die Christen für Bedürftige leisten, fördert Gemeinschaft und ist ein Zeugnis für die Treue zu den Weisungen des Herrn. So ist der gemeinsame Einsatz aus Nächstenliebe – neben der beständigen Ausrichtung auf Christus, das lebendige Wort Gottes, und neben der Prüfung des Gewissens – ein wichtiger Schritt, damit sich Christen näher kommen und einmütig die Gabe der Einheit von Gott erflehen.
Die Einheit ist ein Gottesgeschenk. Wir müssen darum beharrlich beten. Je mehr wir uns Christus im Gebet nähern, um so enger wird auch unsere Beziehung zu den anderen Betern. Der Heilige Geist stärke eure Gemeinschaft im Gebet und in den guten Werken."
Er spüre, dass der Wunsch nach Einheit der Christen groß sei, sagte Benedikt XVI. und verwies auf seine jüngste Begegnung mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., bei seiner Türkei-Reise im November. ...

14.1.2007:

"Glaube Marias ist ein Vorbild!" Papst betet den Angelus
Die Hochzeit zu Kana in Galiläa, das erste große Wunder Jesu, war Thema der Ansprache Papst Benedikts nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz. Den Pilgern sagte er zu dieser Episode im Leben Jesu auf deutsch:
"Auf die Bitte seiner Mutter Maria hin hilft Jesus den Brautleuten aus einer Verlegenheit, indem er Wasser in Wein verwandelt. Maria ist auch unsere Fürsprecherin bei Jesus. Ihr starker Glaube ist unser Vorbild. Wir dürfen unsere Anliegen ihrer mütterlichen Fürsprache anempfehlen. ..."

Brasilien: CELAM-Kongress
Papst Benedikt XVI. wird bei seiner Pastoralreise nach Brasilien im Mai mindesten 176 Bischöfe treffen. Das gab der Sprecher des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, David Gutierrez Gutierrez, ... in Rom bekannt. Anlass von Benedikts Reise ist die Eröffnung der CELAM-Generalkonferenz am 13. Mai in Aparecida. Die Bischöfe haben in dem Wallfahrtsort ein breites Themenfeld zu besprechen, beispielsweise die Sektengefahr, erklärte Gutierrez Gutierrez.

Vatikan: "Anfeindungen sind Chance für Zeugnis"
Soziales Engagement der Kirche dürfe nicht losgelöst vom Evangelium geschehen. Das hat Benedikt XVI. bei der Generalaudienz ... betont. In der Audienzhalle sprach der Papst über den Hl. Stephanus, erster Märtyrer und Diakon. In diesem Zusammenhang ging Benedikt auf den Gestus der Handauflegung ein, Konstitutivum für alle Weihehandlungen der Kirche: "Dass es sich um eine wichtige Handlung dreht, zeigt sich, wenn man den ersten Timotheusbrief liest: 'Lege keinem vorschnell die Hände auf und mach dich nicht mitschuldig an fremden Sünden (5,22)."
Der Papst selbst stellte dieses Zitat nicht in den Zusammenhang der aktuellen Geschehnisse in Polen. Lediglich in den Grüßen an die Pilger aus dem Land Karol Wojtylas fügte er an: "Der Glaube, die Liebe und die Weisheit eine alle Gläubigen Polens."


Zur Heiligkeit gerufen
Alle Getauften sind zur Heiligkeit berufen. Daran hat Papst Benedikt XVI. beim sonntäglichen Angelus erinnert. In der Taufe falle uns die Aufgabe zu, auf Jesus zu hören und seinen Willen zu befolgen. Der Papst grüßte die rund 50.000 Pilger auf dem Petersplatz in sechs Sprachen.

Papstmesse zum Dreikönigs-Fest
Tausende von Menschen haben in St. Peter an der Messe des Papstes zum Fest Erscheinung des Herrn teilgenommen. In seiner Predigt ermunterte Benedikt XVI. die Menschen von heute, sich wie die Sterndeuter von damals auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Ein Wort seines Vorgängers Johannes Paul II. aufnehmend, rief der Papst den suchenden Menschen unserer Zeit zu: "Habt keine Angst vor Christus, dem Licht der Welt!"
"Das ganze Zweite Vatikanische Konzil war eigentlich motiviert durch den Willen, der zeitgenössischen Menschheit Christus als Licht der Welt zu verkünden", so der Papst. Heute stelle sich die Frage, wieweit die Kirche mit dieser Aufgabe eigentlich gekommen sei - in einer globalisierten Welt, in der nicht mehr Europa oder der Westen im Mittelpunkt stehe. In einer Welt auch, in der die Massenmedien manchmal "unsere Fähigkeit zu einer kritischen Synthese schwächen".

Bertone, Türkei ist Brücke zum Orient
Ohne die Türkei verlöre Europa nach Einschätzung von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone eine Brücke zum Orient. Es sei im Interesse Europas, der Türkei beim Aufbau einer wahrhaftigen Demokratie zu helfen, zitierte die französische Tageszeitung "La Croix" ... aus einem noch unveröffentlichten Interview des vatikanischen Regierungschefs. "Die Türkei außerhalb Europas zu lassen, würde das Risiko bedeuten, den islamischen Fundamentalismus im Inneren des Landes zu fördern", zitiert die Zeitung Bertone weiter. Die europäische Integration könne sich nach dem Modell konzentrischer Kreise vollziehen. Ein erster Kreis könne aus den historischen europäischen Staaten der heutigen Euro-Zone gebildet werden, ein zweiter Kreis aus denen, die weiter entfernt seien, so der Kardinal-Staatssekretär. Zugleich räumte Bertone ein, die Kirche habe weder die Macht, den Zutritt der Türkei zu Europa zu fördern, noch ein Veto dagegen einzulegen.

Weltfriedenstag mit Benedikt XVI.
Jeder Mensch solle ein "Werkzeug des Friedens" sein. Das ist der Wunsch von Papst Benedikt XVI. zum Jahresbeginn 2007. In seiner Predigt am Morgen appellierte der Papst außerdem an die Konfliktparteien im Nahen Osten und forderte den bedingungslosen Respekt der Menschenwürde.
Es war ein weihnachtlich friedlicher Gottesdienst. Und gerade deshalb gab er Anlass zu deutlichen wie besorgten Papstworten mit Blick auf den Weltfrieden. Der 1. Januar ist für die Kirche nicht nur das Hochfest der Gottesmutter Maria, sondern auch Weltfriedenstag. Traditionell nehmen an dem Gottesdienst auch die am Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter teil. Ihnen redete Benedikt ins Gewissen.

Letzter Angelus des Papstes 2006
Auch am letzten Tag des Kalenderjahres hat Papst Benedikt XVI. den Angelus gebetet. Mehrere zehntausend Menschen waren dazu auf den Petersplatz gekommen. Die moderne Kultur bedrohe die Grundlagen der Familie, mahnte Benedikt anlässlich des Festes der Heiligen Familie, das die Kirche traditionell am Sonntag nach Weihnachten feiert

Papst Benedikt XVI. möchte so bald wie möglich nach Israel reisen
Das hat er in seiner Weihnachtsbotschaft an die Christen des Nahen Ostens betont. Darin beklagt er zugleich die wachsende Abwanderung der Christen aus der Region.
"Die Nachrichten aus dem Nahen Osten zeigen immer dramatischere und fast ausweglose Situationen, die Wut und Rache erzeugen können", heißt es in der päpstlichen Botschaft an die Bischöfe, Priester und Laien der Region. Wer solchen Gefühlen nachgebe, handle aber nicht nur unchristlich, sondern drohe auch zu verhärten, ohne die Konflikte zu lösen. Das Aufrechnen der gegenseitigen Fehler und Leiden habe in der Vergangenheit keine Früchte getragen, mahnt der Papst. Die Christen sollten sich vielmehr mit allen Mitteln für den Frieden einsetzen. Dazu gehört auch, trotz der schwierigen Lage nicht auszuwandern, damit die heiligen Stätten des Heiligen Landes nicht zu archäologischen Fundorten ohne kirchliches Leben werden.

Papstgebet für verfolgte Christen
Papst Benedikt XVI. betet für verfolgte Christen weltweit. Beim Angelusgebet erinnerte er vor Zehntausenden Pilgern auf dem Petersplatz an die Christen, die auch heute noch schwere Opfer auf sich nehmen, wenn sie ihren Glauben kompromisslos bekennen: "Maria, die die Freude der Geburt und die Qual des Todes ihres göttlichen Sohnes erlebt hat, vertrauen wir all diejenigen an, die verfolgt werden und auf unterschiedliche Weise leiden, um das Evangelium zu verkünden. Besonders nahe bin ich im Geist jenen Katholiken, die dem Stuhl Petri ohne Kompromisse treu sind, und dabei mitunter schwere Leiden auf sich nehmen. Die gesamte Kirche bewundert ihr Beispiel und betet dafür, dass sie die Kraft zur Standfestigkeit aufbringen. Ihre Mühen sind ein Quell des Sieges, auch wenn sie im Moment eine Niederlage zu sein scheinen." (rv)





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