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Meldungen vom 3.1.2008

- Kirche in Kenia lanciert Friedensappell -
- Deutsche Caritas gegen Erziehungscamps -
- Bischof Tebartz-van Elst gegen Resignation -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Kenia: Kirche lanciert Friedensappell
In Kenia kommt es seit der Wiederwahl von Präsident Kibaki zu schweren Unruhen. Tausende haben sich aus Angst vor Übergriffen in Kirchen, Schulen, Polizeistationen und Moscheen geflüchtet.
Am Mittwoch haben sich die Bischöfe eingeschaltet – sie riefen zu einem Ende der Gewalt und zur Überprüfung der umstrittenen Wahlergebnisse auf. Der Appell ist von Kardinal John Njue von Nairobi und 23 weiteren Mitgliedern der Kenianischen Bischofskonferenz unterzeichnet.
Wir haben mit dem Nuntius in Nairobi gesprochen, Erzbischof Alain Paul Lebeaupin.
„Wir sorgen uns um die Wiederherstellung eines friedlichen Zusammenlebens der ethnischen Gruppen, die in Kenia leben. Man muss Bedingungen schaffen für eine zukünftige Versöhnung. Die Kirche ist sehr beunruhigt über die Situationen der Flüchtlinge im Westen, von denen suchen viele Zuflucht in unseren Pfarreien und Missionsstationen. In manchen Gegenden sind das mehrere Tausend Menschen!”
Der Vatikandiplomat hält den Konflikt nur vordergründig für ein politisches Problem: „Es ist sehr beunruhigend, dass diese Verbrechen von jungen Menschen begangen wurden. Die Slums von Nairobi sind die größten des ganzen afrikanischen Kontinents, und die sind voll von Jugendlichen. Sie sind arbeitslos, haben keine Ausbildung – das sind Probleme, mit denen sich die kenianische Gesellschaft auseinandersetzen muss. Diese Jugendlichen haben oft das Gefühl, keine Zukunft zu haben. Ich glaube also, dass ein soziales Problem dahinter steckt.”
In dem Schreiben der Bischöfe heißt es, es gebe keinen Grund, „die Hand gegen unseren Nachbarn zu erheben, weil er einer anderen ethnischen Gruppe oder politischen Vereinigung angehört”. Die Bischöfe fordern die Sicherheitskräfte zu Zurückhaltung auf und verurteilten Erschießungen Unbeteiligter. Weiter mahnen sie die Kenianer zur Einheit. Niemand dürfe sich an Plünderungen beteiligen oder gestohlene Waren annehmen. Auch der Generalsekretär des Weltkirchenrates und gebürtige Kenianer, Samuel Kobia, rief zu einer gewaltlosen, politischen Lösung auf. (rv/kna)

Deutschland: Caritas gegen Erziehungscamps
In der Debatte um härtere Maßnahmen gegen straffällige Jugendliche mehren sich kritische Stimmen aus der katholischen Kirche. Nach mehreren gewalttätigen Übergriffen von Jugendlichen hatte der hessische Ministerpräsident Koch eine Verschärfung des Jugendstrafrechts gefordert. Dabei waren auch „Erziehungscamps” nach US-amerikanischem Vorbild ins Gespräch gebracht worden.
Neben dem Bund der katholischen Jugend (BDKJ) und den katholischen Gefängnisseelsorgern kritisiert auch die Caritas die Vorschläge. Johannes Böhnke vom Diözesan-Caritasverband des Erzbistums Köln meint:
„Wir sind als Caritas sehr kritisch, wenn es um entwürdigende Erziehungsmaßnahmen geht. Unser Jahresmotto heißt „Achten statt Ächten”, und wir gehen davon aus, dass Ächtung in der Erziehung relativ wenig zu suchen hat. Dass es wohl darum geht, klare Regeln zu setzen. Die amerikanischen Erziehungscamps sind eher militärisch organisiert und arbeiten auch so. Wir sehen das sehr kritisch. Im Übrigen ist das in Deutschland rechtlich überhaupt nicht möglich.”
Der Caritas-Vertreter hält die bisherigen Maßnahmen im Rahmen des Täter-Opferausgleichs wie sie im Jugendgerichtsgesetz vorgesehen sind für ausreichend.
„Es ist nicht so, dass wir keine Maßnahmen hätten. Was für Jugendliche sehr wichtig ist, dass sie zeitnah zu ihrem Handeln die Folgen in den Blick nehmen, persönlich und strafrechtlich. Die große Schwierigkeit in Deutschland ist, dass das oft nicht passiert. Wir haben Jugendstrafverfahren, sechs oder neun Monate nach der Tat: Da kann kein Jugendlicher einen Zusammenhang herstellen zwischen seinem Handeln und den Folgen. Das ist ein großes Problem.”
In den vergangenen Tagen hatten mehrere Fälle von Jugendgewalt bundesweit für Aufsehen gesorgt. Am 20. Dezember prügelten ein 20-jähriger Türke und ein 17 Jahre alter Grieche einen Rentner in München fast zu Tode. An Neujahr verletzten drei Jugendliche ebenfalls in München zwei 45-jährige Männer mit Tritten am Kopf. In Berlin schlugen ein 17- und ein 19-Jähriger einen 51-Jährigen, nachdem dieser die jungen Leute gebeten hatte, keine Knallkörper mehr auf den Bahnsteig zu werfen.
Koch hatte einen Sechs-Punkte-Plan vorgelegt, der unter anderem die Anwendung des Erwachsenenstrafrechts für Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren sowie eine Erhöhung des Höchststrafmaßes von zehn auf 15 Jahre vorsieht. Kriminelle Ausländer sollen nach Kochs Vorstellungen künftig bereits das Land verlassen müssen, wenn sie zu einer Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt werden. (domradio)

Deutschland: Jugendliche brauchen „Ethik der Verantwortung”
Am 20. Januar wird er in sein Amt eingeführt: der neue Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst. Er ist zurzeit in Rom, am Mittwoch hat er am Grab des Heiligen Petrus im Petersdom einen Gottesdienst gefeiert und ist nach der Generalaudienz Papst Benedikt XVI. begegnet.
Wir haben mit ihm gesprochen und ihn auf die Diskussion um gewaltbereite Jugendliche angesprochen, die der Ministerpräsident von Hessen Roland Koch losgetreten hat. Dessen Amtssitz liegt auf dem Gebiet des Bistums Limburg. Christen müssen die gesellschaftlichen Herausforderungen vom Evangelium her in den Blick nehmen, meint Tebartz-van Elst:
„Es geht darum, die Barmherzigkeit Gottes immer wieder zu verkörpern. Es geht darum, eine Ethik der Verantwortung auch in unserer Gesellschaft immer wieder anzumahnen, und es geht darum – und das scheint mir das Wichtigste zu sein – wie können junge Menschen so geprägt werden, dass sie in einer Ethik der Verantwortung dieses Leben begreifen. Ich glaube, dass wir als Kirche ganz wesentlich dazu beitragen können.”
Ohne die Besinnung auf eine gemeinsame Basis könnten die Probleme nicht gelöst werden:
„Wir merken ganz deutlich, die Wertediskussion ist in unserer Gesellschaft angesagt, das hat Konsequenzen für alle Bereiche der Bildung, damit Menschen nicht auf die schiefe Bahn geraten und ein Lebensziel entdecken, für das sie sich einsetzen können. Ich glaube, wir müssen diese Themen immer auch in den größeren Zusammenhang stellen.”
Tebartz-van Elst setzt auf das gesellschaftliche Engagement der Christen. Angesprochen auf die Frage, was man dabei falsch machen könne, sagt der designierte Bischof von Limburg:
„Resignativ zu sein in dem Sinne, dass man meint „Das ist eine so riesige Aufgabe, was können wir schon ausrichten?“ Gott muss es tun, und er wird es tun. Das haben wir gerade erst an Weihnachten wieder gefeiert, das ist in den vielen Schrifttexten in der Verkündigung auch wieder Thema gewesen: Er ist treu. Und daran fest zu glauben, das in sich zu tragen - wer resigniert, hat diesen Glauben aufgegeben. Christen sind Menschen der Zuversicht, Menschen der Hoffnung. Und das möchte ich gerne auch persönlich bezeugen.”
(rv)

Vatikan: Dialogjahr 2008
2008 – das ist auch das Europäische Jahr des Interkulturellen Dialogs. Hintergrund: Europa ist das Test-Labor, inwieweit sich eine Religion (oder Kultur) wie der Islam mit der Lebensweise in einer aufgeklärt-westlichen Gesellschaft vereinbaren lässt. Im Vatikan steckt man im Moment hinter den Kulissen viel Energie in das Gespräch mit dem Islam, weiß und berichtet Stefan Kempis.
Erst, nach der Regensburger Rede des Papstes, der Stillstand; 2005 war das. Dann im letzten Herbst der Brief islamischer Gelehrter an christliche Kirchenführer, und seitdem hat das Gespräch zwischen Christentum und Islam eine unerwartete Dynamik erfahren. Der saudische König, Hüter der Heiligen Stätten des Islams, war beim Papst, und irgendwann im Jahr 2008 soll eine Delegation der Islam-Gelehrten im Vatikan mit Papst Benedikt sprechen – mit der Rückendeckung durch den saudischen König, wie Medien kolportieren. Soviel Bewegung war selten im Gespräch der Religionen.
„Der Papst hat alle zum Mut aufgerufen, sich der Vernunft zu öffnen”, sagt Kardinal Jean-Louis Tauran, Vatikan-Verantwortlicher fürs Interreligiöse. „Er hat in seiner Regensburger Vorlesung daran erinnert, dass es der Natur Gottes widerspricht, gegen die Vernunft zu handeln. Das ist die Grundlage, auf der wir im interreligiösen Dialog den Geist des Göttlichen aufspüren müssen.”
Regensburg – die Papst-Rede ist längst vom Stein des Anstoßes zum neuen Anstoß im interreligiösen und darüber hinaus im interkulturellen Dialog geworden. Im Vatikan ist man einverstanden damit, dass die Politiker bei der Ausrufung des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs das Thema so weit gefasst... und nicht nur auf den religiösen Aspekt verengt hat. So jedenfalls Erzbischof Gianfranco Ravasi, neuer Leiter des Päpstlichen Kulturrats:
„Wenn man von Religion spricht, muss man das Thema Kultur mitdenken. Genau genommen muss man sogar zu einem neuen Kulturbegriff finden, der eng mit dem Religiösen zusammenhängt: Kultur in diesem Sinn verstanden als Nachdenken über den Menschen. So wird das Religiöse zu einer allumfassenden Präsenz, die eng mit allen kulturellen Fragen verflochten ist, vor allem mit der Frage nach dem Weg des Menschen durch sein persönliches Leben und, allgemeiner gesagt, durch die Zeit...”
Die Kirche habe, so Ravasi weiter, in Sachen interkultureller Dialog eine lange Erfahrung.
„Sie kann also viel einbringen in dieses Jahr, das der europäische Ministerrat in Straßburg beschlossen hat. Der Glaube spricht von der Größe des Menschen - von einem Humanismus, der die Kultur nicht zerstört, sondern sie vielmehr bereichert.” (rv)


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Stern über Bethlehem zeig uns den Weg…
Rund 2.000 Sternsinger haben am Mittwoch in Speyer die bundesweit 50. Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Die Jubiläums-Spendensammlung der Kinder steht unter dem Motto „Sternsinger für die Eine Welt“. Vor dem Kaiserdom fanden sich Sternsinger-Delegationen aus 14 Diözesen ein, unter anderem aus den Bistümern Hamburg, Paderborn sowie München und Freising. Am Freitag empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel Sternsinger in Berlin. In den kommenden Tagen werden bundesweit rund 500.000 Sternsinger in beinahe allen 12.500 katholischen Pfarrgemeinden von Tür zu Tür ziehen, ihren Segen „Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus“ anschreiben und Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt sammeln. (rv)
Hören Sie hier unser Sternsinger-Special bei Youngradio (Real-Audio)


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
In den Diözesen haben die Aktionen zum Afrikatag 2008 begonnen. Unter dem biblischen Motto „Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht” sammelt das Katholische Hilfswerk „Missio” Mittel, die in die Ausbildung von kirchlichen Mitarbeitern, Priestern und Ordensfrauen in Afrika fließen. Schwerpunkt des Afrikatages 2008 ist Norduganda. Dort ist nach Angaben von „Missio” der Frieden nach 21 Jahren Bürgerkrieg noch brüchig. Rund 30.000 Kinder seien von Rebellen verschleppt und als Soldaten missbraucht worden, 1,4 Millionen Menschen lebten noch immer in Flüchtlingslagern. Der Afrikatag ist die älteste Kollekte der Welt. Sie wurde 1891 von Papst Leo XIII. zur Bekämpfung der Sklaverei eingeführt. Seither appelliert die Katholische Kirche an ihre Gläubigen, sich durch Spenden und Gebete für die ärmsten Menschen in Afrika einzusetzen und Ausbildungen für kirchliches Personal zu ermöglichen. Er wird in den deutschen Diözesen an unterschiedlichen Tagen begangen. Weitere Informationen zum Afrikatag im Internet unter www.missio.de. (pm)

Schweiz
Eine kirchliche Reformgruppe hat den Bischof von Chur dazu aufgefordert, das Verbot der Laienpredigt zurückzunehmen, das dieser vor Weihnachten angekündigt hatte. Gott sei nicht Mensch geworden, „um einigen zölibatären Männern eine Vorrangstellung unter den Menschen zu geben”, heißt es in dem Schreiben der Kerngruppe des „Luzerner Manifestes” an Bischof Vitus Huonder, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Unterzeichner appellieren an die Solidarität des Bischofs mit der katholischen Kirche in anderen Regionen der Schweiz, wo zunehmend Laientheologinnen und Laientheologen die Seelsorge aufrechterhalten. Im Oktober 2006 haben 112 Mitglieder katholischer Verbände, Vereine und Behörden in Luzern bei einer Tagung das so genannte „Luzerner Manifest für eine geschwisterliche Kirche” unterzeichnet. Das Dokument will Kirchgemeinden unter anderem dazu ermutigen, ihre Verantwortung dem Evangelium gegenüber sowie ihr „Recht zur Umsetzung der Gleichberechtigung in der Kirche” wahrzunehmen. (kipa)

Italien
Auch in diesem Jahr dürfen die Priester in Liguriens Hauptstadt keine Messen in genuesischem Dialekt zelebrieren. Das hat der Erzbischof von Genua, Kardinal Angelo Bagnasco, verfügt. Auf Initiative des Priesters Don Sandro Carbone und Vertretern der ligurischen Unabhängigkeitsbewegung war der Brauch im Jahr 2003 mit Erlaubnis des damaligen Erzbischofs von Genua, Tarcisio Bertone, eingeführt worden. Seitdem hatte es pro Jahr vier solche „genuesischen” Messen gegeben, unter anderem auch am Dreikönigstag. (ansa)

Niederlande
Führende Muslim-Organisationen haben sich dem Appell namhafter Persönlichkeiten des Landes für mehr Toleranz in der Gesellschaft angeschlossen. „2008 ohne Angst vor den anderen” lautet ihr Aufruf zu mehr Gemeinsamkeit, den sie am Donnerstag in der christlichen Tageszeitung „Trouw” publizierten. Als Vertreter von Minderheiten wüssten sie, „wie es ist, wenn man immer wieder in bestimmte Ecken gedrängt wird”. Mit ihrem Appell unterstützen die Muslime einen am Mittwoch veröffentlichten Aufruf prominenter Vertreter von Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden sowie Einzelpersönlichkeiten gegen Intoleranz und Gleichgültigkeit. Die Initiatoren hatten sich besorgt über Probleme bei der Integration von Ausländern und über die Polarisierung in der niederländischen Gesellschaft geäußert. (kna)

Slowakei
Die Slowakische Republik braucht „nicht bloß eine gute Verfassung, sondern auch deren rechte Anwendung sowie gerechte Gesetze”. Das unterstrich der slowakische Kurienkardinal Jozef Tomko beim traditionellen Neujahrsgottesdienst im Preßburger Martinsdom, bei dem auch der Staatspräsident, Mitglieder der Regierung sowie Vertreter des Diplomatischen Corps anwesend waren. Das von Menschen geschaffene Gesetz dürfe sich „nicht am Druck von Interessengruppen orientieren, sondern am ethisch-moralischen Naturgesetz”, so der Kardinal. (kap)

Tschechien
Nach achtzehn Jahren des Streits scheint eine Einigung über die Rückgabe von Kircheneigentum in Sicht. Das meldet die französische Zeitung „La Croix”. Eine Vorbereitungskommission habe eine Einigung erzielt, die beim ersten Kabinettstreffen im neuen Jahr vorgestellt werden soll. Am 1. Januar 2009 sollen die Gebäude übergeben werden. Wo dies nicht möglich ist, soll es einen finanziellen Ausgleich geben. Von einem positiven Ausgang der Verhandlungen würde nicht nur die katholische Kirche, sondern auch 17 protestantische Gemeinschaften profitieren, die ebenfalls zu Zeiten des Kommunismus enteignet worden waren. (apic)

Russland
Vertreter der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche wollen sich 2008 alle drei Monate zu einem Austausch treffen. Das vereinbarte die gemischte orthodox-katholische Arbeitsgruppe von Russland bei einer Begegnung am 28. Dezember in der Außenabteilung des Moskauer Patriarchats. Themen des Gesprächs waren außerdem eine verstärkte Zusammenarbeit im Medienbereich, der Bau neuer katholischer Kirchen in Russland sowie die Rückgabe von Kirchen, die nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden. Die katholischen Mitglieder der Gruppe haben ihre Bereitschaft signalisiert, das Patriarchat in seinen Bemühungen zu unterstützen, russisch-orthodoxe Religion als Wahlfach in den Schulen einzuführen. Die russisch-orthodoxe Arbeitsgruppe ist 2004 im Anschluss an eine Begegnung von Kardinal Kasper und Patriarch Alexij II. eingerichtet worden. Sie versucht, konkrete Probleme in den Beziehungen zwischen Orthodoxen und Katholiken auf russischem Territorium zu lösen. (rv)

Griechenland
Ein griechischer Politiker hat sich über die weihnachtlichen Segenswünsche des Papstes auf „mazedonisch” beschwert. Diese Sprache existiere nicht, vielmehr handle es sich hierbei um einen slawischen Dialekt, so der Chef der Partei „Demokratischer Aufschwung”. Hintergrund der Behauptung, die der Politiker in seinem Brief ausführlich begründet, ist ein seit Jahren andauernder Streit zwischen Griechenland und dem ehemaligen jugoslawischen Teilstaat. Dieser nennt sich selbst Mazedonien und ist international unter dem Kürzel FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) anerkannt. Allerdings gibt es in Griechenland auch eine Provinz mit dem Namen Makedonien. Durch das Bestreben der ehemaligen jugoslawischen Republik, sich auch offiziell Mazedonien nennen zu dürfen, sehen die Griechen den Namen ihrer Provinz bedroht. (ansa)

Irland
Damit ungewollte Weihnachtsgeschenke nicht sinnlos verstauben, hat das Erzbistum Dublin jetzt eine Sammelaktion gestartet. Noch bis zum 6. Januar können die Iren Geschenke, für die sie keine Verwendung finden, bei „Crosscare” der Sozialagentur des Erzbistums, abgeben. Von dort aus werden sie an Leute verteilt, die aufgrund ihrer materiellen Notlage keine Weihnachtsgeschenke bekommen haben. Pater Pat O’Donoghue, der die Initiative ins Leben gerufen hat, sieht darin die Möglichkeit, „einiges von unserem Überfluss für einen guten Zweck abzugeben.” (cns)

Afrika

Elfenbeinküste
Um den Frieden zu sichern, muss das westafrikanische Land Waffen abbauen und demokratische Wahlen ermöglichen. Das empfahl der Erzbischof von Abidjan, Jean-Pierre Kutwa, bei einem Gottesdienst vor Militärs. In Elfenbeinküste ist vor knapp einem Jahr durch ein Abkommen zwischen dem Präsidenten Gbagbo und dem Oppositionsführer Soro ein fünfjähriger Bürgerkrieg zu Ende gegangen. Mit den gemeinsamen Bemühungen um Demokratie könne das Land in eine hoffnungsvollere Zukunft gehen, so der Erzbischof. (misna)

Somalia
Ein Mitarbeiter von Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe ist bei einem Überfall getötet worden. Wie die beiden kirchlichen Hilfswerke am Donnerstag mitteilten, stürmten rund 40 bewaffnete Männer das Gelände der Hilfsorganisation DBG in Mogadischu, töteten den Wachmann und plünderten die Büros. DBG wird seit 1996 von Caritas, Diakonie und deren Schwesterorganisation Brot für die Welt” unterstützt. Caritas und Diakonie sprachen von einer neuen Stufe der Verrohung in Somalia. Erstmals seien Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, deren Neutralität bislang respektiert wurde, Opfer eines gezielten Überfalls geworden, so die Caritas. In den Lagern in und um Mogadischu stellen die Mitarbeiter der DBG den Angaben zufolge die Basisversorgung für mehrere Zehntausend Flüchtlinge sicher, indem sie Lebensmittel und Trinkwasser verteilen und sanitäre Anlagen bereitstellen. Nach Vermutungen von Caritas und Diakonie sind mindestens 1,5 Millionen Menschen in Somalia auf der Flucht. (kna)

Naher Osten

Israel
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert will das alte Religionsministerium unter der Bezeichnung „Ministerium für religiöse Dienstleistungen” wieder einrichten. Begründet wird der Schritt laut israelischem Rundfunk mit einer umständlichen Bürokratie, die der Auflösung des Ministeriums 2003 folgte. Im Religionsministerium gibt es auch eine so genannte Christliche Abteilung. Sie regelt Steuerbefreiungen für Kirchen und empfiehlt dem Innenministerium, welche Kirchenvertreter ein Aufenthaltsvisum erhalten sollten. Die Frage der Einreise von christlichen Geistlichen aus islamischen Nachbarländern ist eine der dringlichsten Fragen in den Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan. Kommentatoren sehen die umstrittene Wiedereinrichtung des Ministeriums vor allem als politischen Schachzug Olmerts, die orthodox-jüdische Schass-Partei an seine Koalition zu binden. Diese hat immer erklärt, dass sie eine Neuaufteilung Jerusalems oder territoriale Zugeständnisse an die Palästinenser nicht akzeptieren würde. Das Religionsministerium und damit die Kontrolle über alle jüdisch-religiösen Angelegenheiten in Israel sei für die Schass-Partei das „Juwel in der Krone”, hieß es. Ende 2003 wurden alle Abteilungen, etwa für die Ernennung von Rabbinern und rabbinischen Richtern, für die Errichtung von Synagogen und rituellen Bädern oder die Überwachung der Beerdigungsgesellschaften dem Ministerpräsidenten direkt unterstellt und jeder Beschluss zur Unterschrift vorgelegt. Oft dauerte es Wochen, bis Olmert unterschrieb. (kna)

Asien

Indien
Nach den blutigen Ausschreitungen gegen Christen zu Weihnachten hat Premierminister Manmohan Singh versprochen, die Christen des Landes besser zu schützen. Die Regierung werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Religionsfreiheit zu sichern, heißt es in einem Schreiben Singhs an die Witwe des 1999 ermordeten Missionars Graham Staines. Bei Überfällen extremistischer Hindus waren zu Weihnachten im ostindischen Bundesstaat Orissa fünf Menschen getötet, rund 2.000 verletzt und 13 Kirchen durch Brandstiftung schwer beschädigt worden. Die Polizei hatte nach den Unruhen hart durchgegriffen und rund 500 Hindus und Christen vorläufig festgenommen. Der Bundesstaat Orissa gilt als Hochburg militanter Hindus. Er gehört zu den fünf indischen Bundesstaaten, die Anti-Bekehrungsgesetze erlassen haben. Sie sollen Übertritte von Hindus zu anderen Religionen einschränken. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und drei Prozent Christen. (idea)

Nepal
Auf Druck religiöser und ethnischer Minderheiten hat die Nepalesische Regierung das christliche Weihnachtsfest zum öffentlichen Feiertag erklärt. Der Innenminister des hinduistisch geprägten Landes gab bekannt, dass sowohl Weihnachten als auch Eid al-Fitr, das muslimische Fest nach dem Fastenmonat Ramadan, zu den neuen Feiertagen gehörten. Nepals Bischof Anthony Sharma nahm die Nachricht freudig auf. Die Regierung respektiere endlich auch die christliche Seite des Landes. Auf eine Anerkennung von Karfreitag und Ostern als Feiertage bleibe aber noch zu hoffen. (cns)

Amerika

Venezuela
Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, hat die vom venezolanischen Präsidenten gewährte Amnestie als Beitrag zur Versöhnung des Landes bezeichnet. Der Erlass vom 31. Dezember begünstigt viele der Personen, die im Zusammenhang mit dem Staatsstreich im Jahr 2002 verurteilt wurden. „Die Venezolaner müssen sich auf ihre Verfassung besinnen, die demokratischen Pluralismus sowie die Meinungsfreiheit fordert”, so der Kardinal. (aciprensa)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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