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Meldungen vom 14.1.2008

- Jesuiten: Kolvenbach zurückgetreten -
- D: Protestanten-Streit um Embryonenschutz -
- Frankreich: Solidarität mit Christen im Irak -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

USA: Wen sollen Katholiken wählen?
In den Vereinigten Staate von Amerika hat der Wahlmarathon begonnen. Erst schien es, dass die ursprüngliche Favoritin Hillary Clinton durchfallen würde, dann holte sie überraschend auf. Eine wichtige Rolle kommt nach Meinung von Beobachtern den christlichen Wählern zu - und zwar nicht nur den evangelikal-konservativ eingestellten des „Bibel Belt” im Südosten der USA, sondern auch den Katholiken. Allerdings haben die es diesmal nicht so leicht, meint der USA-Experte Ferdinand Oertel im Gespräch mit uns: „Die Katholiken haben es diesmal sogar besonders schwer mit der Wahl, weil in den entscheidenden Fragen ein großer Unterschied zur Wahl des ersten Katholiken zum Präsidenten, der Wahl Kennedys, besteht. 1968 – als Kennedy achtzig Prozent der Stimmen erhielt – gab es noch nicht die Fragen, um die es heute geht: Abtreibung, Homo-Ehe, Stammzellen-Forschung und Euthanasie. Das sind Kriterien, die heute dazu kommen. Also - es reicht nicht, einfach den Katholiken zu wählen, sondern der Wähler muss sich fragen, welche Position genau die katholischen Kandidaten zu diesen Fragen einnehmen.”
Auch für diese Wahl haben die amerikanischen Bischöfe ein eigenes Hirtenwort verfasst.
„In dem Bischofswort, das die gesamte Bischofskonferenz zur Wahl herausgegeben hat, wird auf die Frage, ob man katholische Kandidaten wählen kann, die etwa in Fragen der Abtreibung eine andere Position vertreten, als die Kirchenlehre vorschreibt, nicht mehr eingegangen. Insgesamt versucht man innerhalb der Kirche das nicht so hoch zu spielen und zum entscheidenden Kriterium zu machen, sondern weist auf die Gesamtposition der Kandidaten in sozial-sittlicher Hinsicht hin.” (rv)
Hier können Sie unser Gespräch mit Dr. Oertel auch hören (Real Audio)

Irak: Ein Christenreservat im Norden?
Ein Christenreservat in der Ninive-Ebene im Norden des Irak – das sind Pläne, die in Iraks christlichen Gemeinden seit längerem die Runde machen. Und sie werden vernehmlicher diskutiert seit den jüngsten gezielten Anschlägen gegen christliche Einrichtungen in Mossul und Bagdad. Pater Isaac, ein chaldäischer Priester aus Bagdad, ist allerdings skeptisch: „Die Umsiedlung findet de facto bereits statt! Und zwar ohne dass sie offiziell ist. Seit Jahren, wenn nicht Jahrhunderten, sind die Dörfer der Ninive-Ebene fast überwiegend christlich. Allerdings: Das Vorhaben, das da von einigen präsentiert wurde, ist weder besonders ausgereift noch besonders klar. Denn zum einen gibt es die Idee, zum anderen aber viele Einzelfragen: Wollen die Christen eine unabhängige Region? Wollen sie, dass alle Christen im Irak dort, wo sie heute leben, ihre Arbeit aufgeben und sich im Norden niederlassen? Was machen wir mit den Nicht-Christen, die dort leben - werfen wir die hinaus? Das kann man natürlich nicht tun. Hier fehlen Details, die aber für die Integration von uns Christen in der Zukunft fatal sein könnten.”
Nach fast 2000 Jahren christlicher Präsenz im Zweistromland scheint ihre Geschichte im modernen Irak zur Neige zu gehen. Pater Isaac fürchtet eine Spaltung der Christen.
„Einige sagen, im Norden lebt eine Mehrheit von Christen, wir wollen bestimmte Vorrechte. Warum nicht? Dagegen wird sich die Kirche nicht sträuben. Aber man muss die Grenzen kennen. Man muss nicht das Spiel der Sunniten, Schiiten oder Kurden spielen. Wir sind nicht in derselben Lage. Glücklicherweise streben nicht alle Iraker danach, eine eigene Region zu haben. Viele wollen einen einzigen, starken Irak. Das ist auch unsere Aussage heute: Ja, wir wollen einen vereinten und stark Irak. Wir Christen gehören zum Irak, so wie er ist. Nicht nur zum Nordirak!” (rv)
Hier hören Sie mehr zum Thema Christen-Reservat im Nordirak

Nahost: Sabbah, „Nur noch Beten hilft”
An diesem Montag beginnen in Rom di Ad-Limina-Besuche der Bischöfe des Nahen Ostens, genauer: der Bischöfe des lateinischen Ritus in den Ländern arabischer Sprache. Dazu gehören neben Israel auch Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten oder Kuwait. Am Vormittag empfing Papst Benedikt XVI. den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, in Audienz.
Nach dem Besuch von Präsident George W. Bush im Heiligen Land war Hoffnung aufgekeimt. Doch nach dessen jüngsten Anklagen gegen Iran schwindet diese nun nach Ansicht von Beobachtern wieder. Bush versucht derzeit, eine gemeinsame Front arabischer Länder gegen den Iran aufzubauen, dem er Verbindungen zum Terror-Netzwerk al-Qaeda vorwirft und von dem sich Israel in besonderem Maße bedroht fühlt.
Patriarch Sabbah glaubt an eine Friedenslösung, auch wenn die Diplomatie Grenzen hat. Für Christen gebe es noch eine „innere Seite” des Konflikts, die nicht vergessen werden dürfe: „Manche denken, die Menschen im Heiligen Land könnten nur Krieg führen. Nur Gott wird Menschen senden, die politische Führer unterstützen, die den Frieden wollen. Daher ist gerade das Gebet des Heiligen Vaters und unser gemeinsames Gebet mit ihm sehr wichtig, damit Gott uns diese Gnade schenkt – und zwar zu dem Zeitpunkt, wann Er es will. Wir stehen im Geheimnis Gottes im Heiligen Land, im Geheimnis Jesu – ob es angenommen wird oder nicht; immer stehen wir in diesem Geheimnis. Deswegen gehen wir in die Zukunft - eins mit dem Willen Gottes.”
Sabbah hatte während des Bush-Besuchs beklagt, dass sich in Israel konservative Kräfte gegen entscheidende Fortschritte im Friedensprozess stemmten. Für Jerusalem hält der Patriarch sowohl eine Teilung als auch die Möglichkeit eines ungeteilten Jerusalem unter doppelter israelischer und palästinensischer Souveränität für denkbar. Aus kirchlicher Perspektive sei entscheidend, dass Altstadt und Ölberg mit ihren Heiligtümern unabhängig von jeder politischen Situation für Juden, Christen und Muslime erreichbar blieben. (rv)

Österreich: Schulterschluss der Religionen für Lebensschutz
Ökumenischer und interreligiöser Schulterschluss für den Lebensschutz in Österreich. Am vergangenen Freitag unterzeichnete als erster der Wiener Kardinal Schönborn eine Bürgerinitiative der „Aktion Leben” für ein kinder- und elternfreundliches Österreich. Aber nicht nur er ist Erstunterzeichner; auch der evangelische Bischof Michael Bünker, der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, sind dabei. Schönborn glaubt, dass Kinderfreundlichkeit alle angeht: „Ich denke, es tut uns allen gut und es tut uns Not, dass wir eine Lobby für Kinder haben in unserm Land. Ich rechne die Aktion Leben dazu; es gibt viele andere, die sich darum bemühen, ein kinderfreundliches Österreich zu fördern, und deshalb unterstütze ich diese Initiative.”
Metropolit Staikos sieht die Initiative in einem Kontext, der auch in anderen Ländern heiß diskutiert wird: „Ich glaube, das Anliegen, um das es geht, betrifft alle Kirchen. Allerdings habe ich das auch aus einer erweiterten Perspektive gesehen: Es geht auch um Integration dieser Kinder in der Gesellschaft. Unsere Kinder sind hauptsächlich Kinder von Migranten, die ihre zweite Heimat suchen und auch finden wollen. Das müssen wir ihnen geben.”
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, unterstreicht die Gemeinsamkeit der Religionen in diesen Fragen: „Für uns Muslime ist die Familie eine sehr wichtige Institution; wir betrachten die Familie und die Kinder nicht nur als eine gesellschaftliche Einrichtung, sondern als eine religiöse Institution. Deswegen unterstützen wir alle Bemühungen, die darauf zielen, die Familie zu schützen und zu fördern.”
Der Forderungskatalog der Bürgerinitiative unter dem Titel „Mit Kindern in die Zukunft!” sieht die Einrichtung eines öffentlich finanzierten Hilfsfonds für Schwangere in Not vor sowie eine intensivere und ständige Bewerbung der Schwangerenberatung. Weiter wird eine „vielfältige Unterstützung für Eltern von Kindern mit Behinderung” gefordert. In diesem Zusammenhang sollte laut „Aktion Leben” auch der Lebensschutz in der Verfassung verankert werden. (kap)

Deutschland: Kirchhof, „Die Aufklärung christlich vollenden”
Glaube und Wissenschaft – seit Galileo Galileo ein nicht immer ganz einfaches Verhältnis. Dass dieser Dialog unerlässlich ist, darauf weist Benedikt XVI. immer wieder hin – nicht erst seit der berühmten Rede an der Universität in Regensburg. Unterstützung erfährt er durch Paul Kirchhof, den langjährigen Richter am Bundesverfassungsgericht. Im Gespräch mit Radio Vatikan unterstreicht Kirchhof, dass es ohne den Dialog zwischen Religion und Wissenschaft nicht geht: „Wir müssen das fortsetzen, was sich gegenwärtig verheißungsvoll anbahnt, nämlich das Gespräch zwischen den Universitäten und der Kirche. Wir müssen die unvollendete Aufklärung fortsetzen, damit die Wissenschaft gerade in ihren gegenwärtigen Erfolgen den Blick weitet und auch die Sterblichkeit des Menschen, die Frage nach dem Sinn des Lebens, die Frage nach Ursprung und Ziel der Entwicklung der Kausalitäten und der Welt immer wieder in der geistigen Weite des Glaubens stellen kann.”
Kirchhof teilt die Analyse Benedikts, dass die Aufklärung in gewisser Weise „stecken geblieben” sei. Er fordert daher; „Diese Aufklärung muss heute fortgesetzt werden in der Einsicht, dass der Mensch beide Lebensbereiche braucht. Auch der Wissenschaftler kann ohne die Frage nach Ursprung und Ziel, die er selbst mit seinen wissenschaftlichen Methoden nicht beantworten kann, nicht leben.” (rv)
Wenn Sie hier klicken, hören Sie den Kommentar von Prof. Kirchhof in voller Länge

Polen: Streit um Antisemitismus
In Polen gibt es heftigen Streit über ein Buch.  Darin geht es um den Antisemitismus in Polen nach dem 2.Weltkrieg und die Rolle der katholischen Kirche. Der bekannte polnisch-amerikanische Autor Jan Tomasz Gross beschreibt den Antisemitismus im Nachkriegs-Polen als Normalzustand. Und er gibt der Kirche Mitschuld an den Pogromen. An diesem Wochenende ist das Skandalbuch mit dem Titel „Angst” in Polen erschienen. Die Staatsanwaltschaft in Krakau ermittelt wegen „Verleumdung der polnischen Nation”.
Es ist eines der dunkelsten Kapitel der polnische Geschichte.  Im Juli 1946 sterben in Kielce mindestens 40 Juden bei einem Pogrom – die Opfer: Überlebende des Holocaust. Auslöser war das Gerücht von einem jüdischen Ritualmord. Der Naziterror habe in Polen jegliche moralische Grundlage zerstört, gibt der Autor Jan Tomasz Gross an. Die Juden, die nach dem Krieg zurückkehren, sind die personifizierte Erinnerung an diesen moralischen Abgrund aus der Zeit des Krieges. Und ihre Rückkehr bedrohte auch viele Polen materiell. Das belegen Akten der polnischen Exilregierung in London aus dem Jahr 1945. Da heißt es, die Rückkehr der verfolgten Juden in die polnischen Gebiete sei unvorstellbar. Viele Polen hatten nämlich die sozialen Stellungen, aber auch die Häuser und den Besitz der Juden übernommen.”
Antisemitismus - das war Alltag in Polen, sagt Gross. Und die Kirche sei durchaus mit schuld daran. Die Bischöfe hätten nichts gegen den antisemitischen Aberglauben unternommen. Auch Primas Wyszynski habe geglaubt, Juden trinken Christenblut, behauptet Jan Tomasz Gross. Viele polnische Historiker und Kirchenvertreter kritisieren das Buch und seine Thesen. Der Priester Adam Boniecki von der Wochenzeitschrift „Tygodnik Powszechny” beklagt sich dabei vor allem über den Ton.
Das Buch weckt negative Emotionen. Der Autor stellt sich als Ankläger vor die polnische Gesellschaft und verallgemeinert sehr. Er beschreibt die polnische Gesellschaft als nur von einem Gedanken besessen: Zerstörung und Mord an den Juden. Jeder, der damals lebte, weiß, dass das nicht wahr ist. Jeder hatte Angst.”
Das polnische Institut für nationales Gedenken IPN hat eine eigene Studie veröffentlicht. Nach Ansicht des Autors, Marek Chodakiewicz, waren die Übergriffe gegen Juden vor allem politisch motiviert. In Polen hätten nach dem Krieg Chaos und Anarchie geherrscht.
Die Juden wurden als Befürworter des kommunistischen Systems angesehen, weil sie sich zu ihrer eigenen Sicherheit in der Nähe der Macht aufgehalten haben – wie dem NKWD. Der eine suchte vielleicht nur eine einfache Arbeit. Ein anderer hat dann wirklich denunziert. Aber verallgemeinern kann man das natürlich nicht.”
Nach Angaben des Historikers sind einige hundert Juden bei Übergriffen ums Leben gekommen. Gleichzeitig seien Tausende Polen gestorben, nachdem sie von Juden denunziert wurden. Der Skandalautor Jan Tomasz Gross hatte schon vor sieben Jahren mit einem Buch über das Pogrom in der kleinen Stadt Jedwabne einen heftigen Streit über Polen als Täter ausgelöst. Piotr Kadlcik von der Gemeinschaft Jüdischer Gemeinden in Polen hofft auf eine neue Diskussion.
Es kommt darauf an, was wir jetzt mit diesem Buch machen. Entweder behandeln wir es als Grund, um eine Diskussion über unsere Vergangenheit zu führen. Oder wir fangen damit an - wie im Fall von Jedwabne - zu diskutieren, ob er Autor lügt oder übertreibt. Ich bin skeptisch. Beim Fall „Jedwabne” gab es eine Untersuchung. Am Ende sollte es neue Gedenktafeln im Ort geben. Das ist bis heute nicht geschehen.”
Auch Konstantyn Gebert von der jüdischen Monatszeitschrift „Midrasch” hofft darauf, dass die Polen sich einigen dunklen Flecken ihrer Vergangenheit stellen.
Das negative Bild Polens in der Welt kommt von den 200.000 Juden, die dieses Land verlassen mussten - auf der Flucht vor Mord und Zerstörung nach dem Krieg. Die polnische Öffentlichkeit hat diese Tatsache nicht registriert. Und dieses Buch ermöglicht dem Leser, die Fakten zu verstehen.”  (rv - Ein Bericht unseres Korrespondenten Daniel Kaiser)
Hier können Sie den Bericht aus Polen auch hören...


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Generalkongregation der Jesuiten hat den Rücktritt ihres Ordensoberen Peter Hans Kolvenbach angenommen. Wie aus der römischen Ordenszentrale verlautet, gab die derzeit in Rom tagende Versammlung an diesem Montag dem Antrag des 79-Jährigen statt. Der Niederländer hatte den größten katholischen Männerorden der Welt seit 1983 geleitet. Damit ist der Weg frei für die Wahl des 30. Jesuiten-Generals, die für Samstag erwartet wird. Am Sonntag soll eine erste Messfeier mit dem neuen General stattfinden. Der Amtsverzicht eines Jesuiten-Generals ist ein ungewöhnlicher Schritt, für den Papst Benedikt XVI. eigens seine Erlaubnis erteilen musste. Der Nahost-Experte Kolvenbach gilt als amtsmüde und wollte vor seinem 80. Geburtstag Ende November die Verantwortung für den Orden abgeben. Bei seinem Rücktritt an diesem Montag bedankten sich die Delegierten nach Augenzeugen-Berichten mit einem „riesigen Applaus”. Die Jesuiten sind weiterhin die größte Ordensgemeinschaft der Kirche; sie haben derzeit 19.200 Mitglieder. (kna/rv)
Der für Donnerstag angekündigte Besuch von Papst Benedikt an der römischen Universität „La Sapienza” sorgt nicht nur für Zustimmung, sondern bei einigen Studierenden und Professoren auch für Protest. Der Widerstand in Teilen der Universität unter der Leitung des Physikers Marcello Cini hatte bereits für einen Aufschub des Papstbesuches vom 30. November auf das jetzige Datum gesorgt. Nach Angaben des Vatikans wird der Papst nicht, wie ursprünglich geplant, eine Vorlesung, sondern nur noch eine einfache Ansprache halten. Einige Dozenten werfen dem Papst vor, als Kardinal einmal den Prozess im Vatikan gegen Galileo Galilei verteidigt zu haben. Der Vatikan hält dem entgegen, das Zitat werde aus dem Zusammenhang gerissen; der damalige Kardinal Joseph Ratzinger habe nur die Meinung eines anderen referiert, nicht seine eigene wiedergegeben. An der Sapienza wurde anlässlich des Papstbesuches eine „Antiklerikale Woche” ausgerufen, die an diesem Montag beginnt. Ihr Programm sieht unter anderem die Projektion des Films „Das Leben des Galileo” sowie einen musikalischen „Lauschangriff” auf der Piazza Aldo Moro vor. (apic/ansa/rv)

Europa

Deutschland
Die evangelische Kirche streitet um den Embryonenschutz. In der Debatte um den Stichtag des Stammzellgesetzes distanzierte sich Braunschweigs Landesbischof Friedrich Weber vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber. „Wir haben hier keinen Streit zwischen zwei Konfessionen, denn Bischof Huber beschreibt keine für die ganze evangelische Kirche verbindliche Sichtweise”, sagte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands der „Kölnischen Rundschau.” Weber schloss sich der Auffassung katholischer Bischöfe an, dass ein Embryo ein Mensch sei, über den nicht als bloßes Mittel zum Zweck verfügt werden dürfe. Das gelte auch für die medizinische Forschung. „Das ist eine christliche Position und nicht nur eine katholische. Es ist auch meine Position”, hob Weber hervor. Huber hatte im Stammzellstreit jüngst die katholische Kirche kritisiert und sich auf die Seite von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) gestellt, die für eine einmalige Verschiebung des Stichtags für den Import embryonaler Stammzellen eintritt. (kna)

Schweiz
Die ist das islamische Selbstverständnis von Staat und Religion? Unter anderem darüber soll beim so genannten „Open Forum Davos” diskutiert werden. Es findet Ende Januar statt, zeitgleich zum bekannten Weltwirtschaftsforum , dem größten privat organisierten Treffen von Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft. Außerdem auf der Agenda: Der politische Führungsanspruch der USA, Russland und der Klimaschutz. Das Forum will eine kritische Auseinandersetzung mit der Globalisierung, ihren Auswirkungen und künftigen Orientierungen anbieten. Veranstalter sind der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und das WEF. (kipa)

Frankreich
Die französische Kirche hat am Wochenende eine Solidaritätskampagne für die Christen im Irak begonnen. Mit der Initiative unter dem Motto „Ostern mit Christen im Irak” will die katholische Friedensbewegung Pax Christi Aufmerksamkeit für die kritische Lage der christlichen Minderheit im Irak schaffen. Der französische Pax-Christi-Präsident, Erzbischof Marc Stenger, wird im Februar den Irak besuchen. Andere katholische Organisationen und die protestantische Kirche Frankreichs schlossen sich der Kampagne an. In den Gemeinden wurde am Wochenende ein Appell des Schriftstellers Jean d'Ormesson verlesen, der zu Beistand für die verfolgten Christen des Irak aufruft. D'Ormesson, der Mitglied der Academie Francaise ist, fordert darin Frankreichs Christen auf, alles zu tun, um das Alltagsleben ihrer Glaubensbrüder und -schwestern im Irak zu verbessern. (apic)
Frankreichs Freimaurer sollen nach dem Vorbild von Religionsgemeinschaften künftig eigene Fernseh-Sendezeit erhalten. Staatspräsident Nicolas Sarkozy habe einer Abordnung von Freimaurern in der vergangenen Woche eine entsprechende Zusage gegeben, berichten französische Medien. Die Freimaurer waren beim Präsidenten vorstellig geworden, um gegen dessen Äußerungen zur Bedeutung der Religion bei seinem Besuch im Vatikan zu protestieren. Derzeit haben im öffentlichen Sender „France2” nur Katholiken, Protestanten, Muslime, Juden, Orthodoxe und Buddhisten eigene Sendungen. Die Freimaurern erhielten bislang immerhin Sendezeit im Rundfunksender „France Culture”. (kna)

Italien
Immer mehr Menschen suchen einen Exorzisten bei Problemen auf, die psychiatrischer oder psychologischer Natur sind. Darauf wies der Erzbischof von Turin, Severino Poletto, jetzt auf einer psychiatrischen Tagung  hin. Gläubige Christen sollten aus seiner Sicht stärker differenzieren zwischen psychologischen und familiären Problemen und solchen, die tatsächlich moralischer und spiritueller Natur seien. „Es kommt vor, dass jemand von einem Dämon besessen ist”, so der Kardinal, „aber weitaus seltener, als die Menschen glauben”. Besonders warnte er vor dem (in Italien weit verbreiteten) Aberglauben an die schwarze Magie. (ansa)

Naher Osten

Nahost
Der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, hat davor gewarnt, nach dem Besuch des US-Präsidenten vorschnell politische Ergebnisse einzufordern. Er sei gekommen, „die verschiedenen Konfliktparteien im Nahen Osten zu ermutigen und zu ermahnen, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen”, so der Franziskaner in einem Beitrag für die katholische Zeitung „Die Tagespost”. Pizzaballa hat Präsident Bush am vergangenen Freitag auf seiner Station in Kapharnaum persönlich begleitet. „Der erste Bürger der Welt ist als einfacher und guter Pilger im Heiligen Land gewesen”, betont der Kustos, „um demütig zu beten”. Das ermutige auch viele andere, die auf die Kraft des Gebetes für den Frieden vertrauen. Der aus dem norditalienischen Bergamo stammende Italiener Pizzaballa ist 42 Jahre alt und wurde im Mai 2004 zum Franziskaner-Kustos ernannt. Ursprünglich bedeutete der Titel Kustos „Wächter des Heiligen Grabes”. (tagespost)
Mehr als 1.000 christliche Kinder aus den palästinensischen Gebieten und Israel sind am Sonntag zu einem ökumenischen Gebetstreffen in Bethlehem zusammengekommen. Sie kamen aus 13 Städten und 40 Pfarreien unterschiedlicher Konfessionen in die Geburtsstadt Jesu, um in einem „Marsch der Kinder” begleitet von Bischöfen, Priestern und Ordensleuten zur Geburtskirche zu ziehen. Es war bereits das vierte Gebetstreffen dieser Art. Organisatorin war die Christlich-Ökumenische Heilig-Land-Stiftung (HCEF). Die Acht- bis Zwölfjährigen feierten zunächst nach Konfessionen getrennt in verschiedenen Bethlehemer Pfarreien Gottesdienste, bei denen auch Fürbitten für den Frieden gesprochen wurden. Nach einem gemeinsamen bunten Programm zogen sie mit arabischen Liedern und Bannern durch die Altstadt zur Geburtskirche. Nach Auskunft des HCEF-Verantwortlichen im Heiligen Land, George Ghattas, haben viele der christlich-palästinensischen Kinder die Pilgerstätten ihrer Heimat noch nie gesehen. (kna)

Libanon
Der maronitische Patriarch, Kardinal Nasrallah Sfeir, hat die Libanesen zu mehr Verantwortungsbewusstsein gedrängt. Mit dem Satz „Der Krieg beginnt mit Worten” forderte er seine Landsleute am Sonntag in einer Predigt dazu auf, nicht jeden Vorschlag blindlings anzunehmen, sondern  Entscheidungen bewusst zu treffen. Nur so könne man den Libanon vor dem Abgrund bewahren. Damit nahm er Bezug auf die Äußerung von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak. Dieser hatte am Tag zuvor gesagt, die Araber würden sich von den Problemen im Libanon „reinwaschen”, wenn der Vorschlag der Arabischen Liga zur Behebung der Regierungskrise im Libanon nicht angenommen würde. (asianews) 

Asien

China
An einer großen Demonstration für Demokratie hat auch der Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, teilgenommen. Zusammen mit anderen wichtigen Persönlichkeiten aus dem demokratischen Lager begleitete er ein großes Transparent an der Spitze des Zuges mit dem Slogen „Eine verspätete Demokratie ist eine verweigerte Demokratie”. In einem Interview mit AFP sagte der Bischof: „Ein weiteres Mal hat die chinesische Regierung die Hoffnungen Hongkongs enttäuscht. Mit ihrer Entscheidung hat sie ausgeschlossen, dass es hier ein allgemeines Wahlrecht geben wird. Das schmerzt uns sehr - wir sind wütend darüber.” Die Demonstration war die erste öffentliche Kundgebung seit dem Beschluss des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses am 29. Dezember, ein allgemeines Wahlrecht frühestens im Jahr 2017 einzuführen. Derzeit wird der Verwaltungschef Hongkongs von einem Wahlausschuss mit 800 mehrheitlich linientreuen Mitgliedern bestimmt. An der Demonstration nahmen etwa 20.000 Menschen teil. (asianews)

Indien
Die Leiterinnen von 35 indischen Frauenorden haben im Kampf gegen den Menschenhandel konkretere Maßnahmen beschlossen. Die Schwestern wollen sich besonders gegen den Handel und Missbrauch von Frauen und Kindern einsetzen. Geplant sind Workshops und Projekte in Indien und anderen asiatischen Ländern, unter anderem auch in Kooperation mit Caritas-India. Damit soll dem Menschenhandel vorgebeugt und dessen Opfer rehabilitiert werden. Das Treffen der Ordensfrauen, das in Mangalore stattfand, knüpft an eine Tagung zum Menschenhandel im Oktober 2007 in Rom an. Hier hatten über 30 Ordensfrauen aus 26 Ländern ein Internationales Netzwerk gegen den Menschenhandel begründet. (ucanews)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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