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Meldungen vom 15.1.2008

- Lehmann tritt als DBK-Vorsitzender zurück -
- Papst sagt Universitätsbesuch ab -
- Arabien: Hoffnung für Christen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Lehmann tritt zurück - „Gesundheitsgründe”
Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, tritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz zurück. Das gab er an diesem Dienstag Mittag bekannt. In einem Brief an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz kündigt Lehmann an, er werde noch die Frühjahrs-Vollversammlung Mitte Februar in Würzburg leiten. Mit den im Dezember erlittenen Herz-Rhythmus-Störungen sei, so Lehmann, eine eindeutige Zäsur erreicht, die ihm in Zukunft eine Ausschöpfung seiner Kräfte im bisherigen Maß nicht mehr erlaube.
Lehmann stand fast 21 Jahre an der Spitze der deutschen Bischöfe. Die Deutsche Bischofskonferenz wird bei ihrer Vollversammlung vom 11. bis 14. Februar einen Nachfolger für Kardinal Lehmann wählen.
Ein Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt sei auch deshalb sinnvoll, weil „die jüngsten Bischofsernennungen einen notwendigen Generationswechsel und Zeit für eine Wachablösung“ anzeigten, so der Kardinal. Er sei aber dankbar, wenn er noch einige Jahre dem Bistum Mainz als Bischof dienen könne. Auch werde er gerne seine Kenntnisse, Informationen und Erfahrungen weiter in die Bischofskonferenz einbringen und sich noch stärker Grundsatzfragen widmen. Dabei liege ihm auch die schwierige Situation der Ökumene am Herzen.
Lehmann wird kommenden Mai 72 Jahre alt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz vertritt rund 26 Millionen Katholiken in Deutschland. Seit 1983 ist Lehmann Bischof von Mainz, seit Anfang des Jahrtausends auch Kardinal. Der Karl-Rahner-Schüler gilt als einer der großen zeitgenössischen Theologen und als Brückenbauer: zwischen den Flügeln der katholischen Kirche, in der Ökumene und zur Gesellschaft. (rv/pm)

Lehmann: „Zäsur erreicht.” Der Rücktrittsbrief
Sehr verehrte, liebe Mitbrüder! (...) Ich schreibe Ihnen diesen Brief im Blick auf die Notwendigkeit, bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 11. bis 15. Februar 2008 in Würzburg einen neuen Vorsitzenden zu wählen.
Hier der Brief Lehmanns

ZdK: Lehmann war „ein verlässlicher Freund”
Für die Katholiken in Deutschland kommt Kardinal Lehmanns Rücktritt als Vorsitzender der Bischofskonferenz überraschend. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, sagte dem Kölner Domradio: „Wir haben ja schon seit einiger Zeit gewusst, dass Kardinal Lehmann seine Amtszeit nicht zu Ende bringen würde, jeder wusste von seinem Krankenhausaufenthalt... aber dass es so schnell gehen würde, hat uns wirklich sehr überrascht.”
Aus Sicht der katholischen Laien war die Zusammenarbeit mit Kardinal Lehmann außerordentlich positiv, fasst Stefan Vesper zusammen. An sieben Katholikentagen und beim ökumenischen Kirchentag habe der Chef der Deutschen Bischofskonferenz mit Leib und Seele teilgenommen.
„In all diesen Ereignissen hat er immer den Schlussgottesdienst mit uns gefeiert, war die ganzen Tage dabei, stand auf Podien, stand für Gespräche zur Verfügung. Für uns war in unserer alltäglichen Arbeit ein verlässlicher Freund, jemand, der die Sorgen und Anliegen der katholischen Laien in Deutschland kannte. Herausheben möchte ich seine Bereitschaft zum Zuhören, zum Verstehen und zur Zusammenarbeit.”
An Spekulationen um den Nachfolger Kardinal Lehmanns an der Spitze der Bischofskonferenz möchte sich der ZdK-Generalsekretär lieber nicht beteiligen. Aber einen Rat hat er bereit: „Der Nachfolger sollte sich orientieren am Vorgänger. Er sollte zusammenführen, zusammenhalten, mit Spannungen gut umgehen, das heißt Spannungen ansprechen, aber sie auch so behandeln, dass sie nicht zerreißen - Kardinal Lehmann hat das in vorbildlicher Weise gemacht. Ich denke wirklich, die Orientierung an seinem Vorgänger ist das beste Anforderungsprofil.” (domradio)

Bilanz-Interview im Jahr 2007 zu Katholizismus, Dialog und Deutscher Einheit
Mehr als 20 Jahre stand der Mainzer Kardinal Karl Lehmann an der Spitze der deutschen Bischofskonferenz. Sein Amt sei Dienst, und man müsse sich immer wieder neu bewähren. „Garantie durch Routine gibt es nicht”, sagte Lehmann bei der letzten Herbstvollversammlung in Fulda zum 20-jährigen Dienstjubiläum im Gespräch mit Birgit Pottler.
Hier zum Nachlesen

Interview zum 70. Geburtstag
Aldo Parmeggiani sprach im Mai 2006 mit Kardinal Karl Lehmann über dessen Leben und Denken. Anlass war Lehmanns 70. Geburtstag.
Hier zum Nachlesen/hören

Italien/Vatikan: Proteste gegen Papstbesuch
Papst Benedikt XVI. hat nach Protesten einiger Dozenten den für Donnerstag geplanten Besuch in der römischen Sapienza-Universität abgesagt. Das teilte der Vatikan am Dienstag Nachmittag mit. Der Papst werde aber den vorbereiteten Text übermitteln, heißt es in einer Erklärung von vier Zeilen.
67 Lehrende der Hochschule – von insgesamt 4.500 - hatten den Rektor aufgefordert, die geplante Rede Benedikts XVI. zur Eröffnung des akademischen Jahres abzusagen. Vor der Absage hatte der Rektor, Renato Guarini, bekräftigt: „Ich betone, dass es sich bei der Gruppe von Dozenten um eine kleine Minderheit handelt. Die Sapienza hat 4.500 Lehrende. Ich respektiere die Ansichten aller, möchte aber gleichzeitig alle zum Dialog aufrufen – ganz besonders, um der Vernunft zum Sieg über Ideologien zu verhelfen, die heutzutage überholt sind.”
Die 67 Dozenten behaupten, der damalige Kurienkardinal Ratzinger habe 1990 bei einer Rede in Parma den Prozess gegen Galileo Galilei als „vernünftig und gerecht” bezeichnet. Der Vatikan hält dem entgegen, Ratzinger habe lediglich die Ansicht des Philosophen Paul Feyerabend wiedergegeben, ohne ihr zuzustimmen. Gerade die Frage nach dem Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft ist eines der zentralen Themen des Pontifikates von Benedikt XVI., rief der Rektor der Sapienza-Universität vor der Absage aus dem Vatikan in Erinnerung.
„Ich bin ein Mann der Vernunft und ich wünsche mir, dass wir durch Vertiefung der Themen zu fruchtbaren Überlegungen kommen. Denn solange wir im Allgemeinen bleiben – und ich wiederhole: es gibt Leute, die niemals die Schriften des Papstes gelesen haben – ist es leicht, vorurteilsbeladene Positionen zu übernehmen. Ich wünsche mir, dass der Besuch des Papstes an unserer Universität Gelegenheit zu einem fruchtbaren Dialog zwischen Glauben und Vernunft bietet.” (rv)

Vatikan/Arabien: Hoffnung für Christen
Wie geht es aktuell den Christen in den Ländern arabischer Sprache? Können ihre Bischöfe überhaupt arbeiten, und wie steht es mit dem interreligiösen Dialog zwischen Christen und Moslems? Um diese und viele Einzelfragen geht es dieser Tage im Vatikan beim Ad-Limina-Besuch der Bischöfe des lateinischen Ritus aus den Ländern arabischer Sprache. Einer diese Oberhirten ist Bischof Paul Hinder von Arabien. Für ihn kommt es im Dialog mit den Moslems darauf an, „dass es zu einer Entschärfung der ideologischen Verkrampfungen kommt. Und dass wir als Christen hier die Hand ausstrecken und mit aller Klarheit sagen müssen: Wir verzichten auf Gewalt, wir erwarten aber auch, dass das auch anderswo geschieht und dass wir, was den Dialog betrifft, offen und bereit sind, aber das nur tun können, indem wir unsere eigenen Positionen klar darlegen. Und wenn es um die Diplomaten auf Regierungsebene geht, dann erwarte ich zusammen mit dem Papst, dass die auch den Mut haben, zu grundlegenden Werten unserer Gesellschaft zu stehen und das nicht Alltags- oder Geschäftsinteressen opfern.”
Auf der offiziell-diplomatischen Ebene zwischen dem Heiligen Stuhl und bestimmten arabischen Ländern sei in letzter Zeit „einiges in Fluss gekommen”. Bischof Hinder: „Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Heiligem Stuhl und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist sicher eine solcher Schritt - wobei der Nuntius noch nicht eingeladen worden ist, sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen, und ich habe auch noch nichts davon gelesen, dass der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate für den Heiligen Stuhl schon ernannt wäre. Hier sind offenbar verzögernde Elemente am Werk, die wir zumindest wahrnehmen müssen.”
In Sachen Religionsfreiheit ist Saudi-Arabien das Land mit den restriktivsten Bedingungen in der arabischen Welt. Den Besuch des saudischen Königs Abdullah beim Papst vor wenigen Monaten bewertet Bischof Hinder als außerordentlich wichtig. Freilich handle es sich um „Langzeitentwicklungen”, die mit diesem Treffen im Vatikan allenfalls einen Anstoß erfahren hätten.
„Die Leute in Europa erwarten immer sichtbare Resultate. Aber wir haben ein völlig falsches Zeitverständnis in Bezug auf die arabische Kultur! Das sind Langzeitentwicklungen. Ich denke nicht, dass der König von Saudi-Arabien am Dienstag zum Papst geht, und am Samstag können wir in Riad schon öffentlich Messe feiern. Aber es gibt bescheidene Signale, die wir wahrnehmen sollen. Wenn kürzlich in einer saudischen Zeitung das Bild des Papstes gedruckt wird, und zwar mit dem Kreuz, dann ist das ein Riesenschritt, wenn man den saudi-arabischen Hintergrund sieht. Oder wenn eine Ansprache des Papstes ausdrücklich zitiert wird in der saudischen Presse. Solche Dinge wären vor einigen Jahren nicht vorgekommen.” (rv)
Der deutschsprachige Bischof zum Nachhören

Deutschland: Merkel empfängt „Sant’Egidio”
Hohe Ehre für die römische Basisgemeinschaft „Sant’Egidio”: Ihr Gründer Andrea Riccardi wurde an diesem Montag von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen. Anlass war der 40. Geburtstag der engagierten Bewegung, so Cesare Zucconi von „Sant’Egidio”.
„Ein wichtiges Thema des Gespräches war Afrika. Unsere Gemeinschaft ist ja seit vielen Jahren dort präsent, und wir haben viel von der Beziehung zwischen Europa und Afrika gesprochen. Ein besonderer Schwerpunkt war die Behandlung der Aids-Kranken in Afrika – dieses Programm „Dream”, über das die Bundeskanzlerin Bescheid wusste.”
Das einstündige Treffen verlief „sehr herzlich und freundlich”, berichtet Zucconi.
„Wir kamen raus mit dem gegenseitigen Wunsch, sich wieder zu sehen und die Zusammenarbeit zu stärken – besonders was Afrika betrifft. Unsere Beziehung zu Deutschland kommt übrigens daher, dass wir dort als Gemeinschaft präsent sind: seit über 25 Jahren, in mehreren Städten. Wir sind auch eine deutsche Wirklichkeit.” (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der päpstliche Laienrat veranstaltet im Februar einen internationalen Kongress über Frauen in der Kirche. Damit begeht das Dikasterium den 20. Jahrestag des Apostolischen Schreibens „Mulieris Dignitatem” von Papst Johannes Paul II. Der Kongress mit dem Titel „Frau und Mann, die Menschheit als Ganze” („Woman and man, the whole of humanity”) findet von 7.-9. Februar in Rom statt, teilte der Laienrat mit. Mehr als 250 Teilnehmerinnen (und Teilnehmer) aus fünf Kontinenten werden anreisen. Der Kongress will u.a. die Schwierigkeiten ausleuchten, vor denen Katholikinnen heute stehen, wenn sie „ihre Identität leben und in fruchtbarer Gegenseitigkeit mit Männern den Aufbau der Kirche und der Gesellschaft mittragen”, heißt es in einer Mitteilung des Laienrates. Organisatorin des Kongresses ist die Peruanerin Rocío Figueroa, die im Laienrat für Frauenfragen zuständig ist. (rv)
Unser Buchtipp zum Thema: Gudrun Sailer, Frauen im Vatikan - Begegnungen, Porträts, Bilder. St.-Benno-Verlag 2006, 172 S., 9.90 Euro

Europa

Deutschland
Der Präsident der Bundesärztekammer will notfalls gerichtlich gegen Beihilfe zum Selbstmord in Deutschland vorgehen. „Wir werden das nicht tatenlos beobachten, wir werden dagegen kämpfen”, sagte Jörg-Dietrich Hoppe der Tageszeitung „Rheinische Post”. Beihilfe zum Selbstmord sei „unvereinbar mit dem ärztlichen Ethos” und verunsichere Patienten zutiefst. Der Berliner Arzt Uwe-Christian Arnold hatte angekündigt, einem Sterbewilligen Hilfe leisten zu wollen. Der Urologe will einen Präzedenzfall schaffen, um eine richterliche Entscheidung zu erzwingen. (idea)
Der Fachbereich Menschenrechte von „Missio“ hat eine neue Studie zum Thema „Asyl für Konvertiten” herausgebracht. Kern der Untersuchung ist die gerichtliche Überprüfung Asyl suchender Flüchtlinge, die sich auf einen Wechsel zum christlichen Glauben berufen. „Es steht keinem weltlichen Gericht zu, die Ernsthaftigkeit des Glaubens zu überprüfen. Die Frage, ob ein wahrer Glaube vorliegt, der sich auch in der Spendung der Taufe manifestiert, kann ausschließlich durch die Kirche und ihre Vertreter festgestellt werden”, erklärten die Präsidenten von Missio, Pater Hermann Schalück und Pater Eric Englert, bei der Vorstellung der Studie. Die Zahl Asylsuchender bzw. politisch Verfolgter hat in den letzten Jahren in Deutschland stark abgenommen. Trotzdem müssen Asylbewerber in Deutschland aufgrund der Bewertungspraxis deutscher Verwaltungsbehörden und Gerichte befürchten, wieder in ihre Heimat abgeschoben zu werden. – Die Studie „Asyl für Konvertiten?” ist in Deutsch, Englisch und Französisch kostenlos erhältlich unter www.missio.de (pm)
Der Würzburger Bischof hat für seine Seelsorger am Montag Regeln zum Umgang mit Bestattungen in freier Natur veröffentlicht. Demnach sind kirchliche Feiern in so genannten Friedwäldern oder Ruheforsten nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Ausgeschlossen seien sie, wenn die Betreiber dieser Areale im Widerspruch zu katholischen Auffassungen über den Tod stünden, so Bischof Friedhelm Hofmann in seiner Handreichung. Dies gelte etwa für die Vorstellung einer Rückkehr des menschlichen Lebens in den Kreislauf der Natur oder eines Verschwindens in die Anonymität. Auch weltanschauungsfreie Friedwälder könnten nicht im Ganzen gesegnet werden, wohl aber einzelne Gräber. (kna)

Österreich
Ein Wiener Gericht hat den früheren FPÖ-Politiker Wolfgang Fröhlich Montag Abend zum dritten Mal wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung schuldig gesprochen. Fröhlich hatte die Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs in einem Brief an die Österreichische Bischofskonferenz und an Papst Benedikt XVI. als „satanische Lüge vom Massenmord” bezeichnet. Ein Schwurgericht verhängte über den Angeklagten vier Jahre unbedingte Haft. Fröhlich wurde bereits 1994 von der FPÖ ausgeschlossen. (kurier)
Caritas-Präsident Franz Küberl fordert nach der Einigung der Koalition im Pflegestreit jetzt den nächsten Schritt in Form einer umfassenden Lösung. „Die Einigung auf einen Rückforderungsverzicht ist kein Grund für die Regierung, sich auf Lorbeer auszuruhen. Der Bedarf an Systemreformen im Pflegebereich ist groß”, so Küberl in einem Gastkommentar für die Tageszeitung „Österreich”. Küberl erneuerte die Caritas-Langzeitforderung nach Einrichtung eines Pflegelasten-Ausgleichsfonds. Derzeit könnten sich viele Betroffene eine menschenwürdige Betreuung und Pflege nicht leisten, bedauerte der Caritas-Präsident. Professionelle Dienste würden daher oft über Sozialhilfezuschüsse bezahlt, die Pflegebedürftigen würden zu Almosenempfängern. (kap)
Auf „gutem Weg” sieht der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Edmond Farhat, die Europäische Union. In seiner Dankansprache beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten für das Diplomatische Corps am Dienstag in der Hofburg sprach Farhat von einem „aufgeschlossenen und optimistischen Klima” in Europa trotz Ängsten und Zweifeln. Positiv bewertete der aus dem Libanon stammende Erzbischof die Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon am 13. Dezember. Mit großer Sorge wies der Nuntius hingegen auf die zahlreichen Krisen- und Konfliktherde weltweit hin, etwa auf die Gewaltexzesse im Nahen Osten, in Pakistan und im Irak, sowie auf die Konflikte in Afrika, „diesem jungen und vielversprechenden Kontinent”. Trotzdem, so der Nuntius, orte er weltweit viele Signale der Hoffnung - nicht nur wirtschaftlich und ökonomisch, sondern auch menschlich und spirituell. Farhat verwies auf die kommenden Olympischen Spiele in China, auf den Weltjugendtag in Australien, aber auch auf die Fußball-Europameisterschaft im Juni in Österreich und der Schweiz. (kap)

Russland
Der Moskauer Patriarch Alexij II. ruft in der Ökumene zu mehr Anstrengungen auf. Katholische und orthodoxe Kirchen sollten „jeden Versuch” unternehmen, um die bestehenden Spaltungen „so weit wie möglich” zu überwinden. „Bei aller Achtung und der Wahrung der Unterschiede ist die Suche nach dem, was eint, und nicht nach dem, was trennt, in den meisten Fällen wirkungsvoll”, sagte Alexij im Interview mit der italienischen Zeitschrift „30 Giorni”. Ohne „einem exzessiven Optimismus zu verfallen”, sehe er gerade darin eine besondere Perspektive für die Beziehungen zwischen Orthodoxen und Katholiken. Die russisch-orthodoxe Kirche habe immer zu einem ebenbürtigen und respektvollen interreligiösen und interkulturellen Dialog eingeladen, auf regionaler Ebene genauso wie auf nationaler und internationaler Ebene. Für den Wiederaufbau der Einheit seien allerdings viel Zeit und ein ernsthaftes Engagement vonnöten. Eine der gemeinsamen Aufgaben der Religionen sei etwa die Terrorbekämpfung, so der Moskauer Patriarch. Hier gehe es vor allem darum, ihm seinen Nährboden zu entziehen. Dieser Nährboden sei heute die „religiöse und moralische Ignoranz”, die im mangelnden Verständnis der eigenen religiösen Wurzeln und der damit verbundenen Moral sichtbar werde. Die Folgen seien die Verletzung der religiösen Gefühle, die Profanierung heiliger Gegenstände sowie die Förderung des Egoismus und der allgemeinen Willkür. „All dies zusammen bringt Fanatismus hervor”, so der Patriarch. (zenit)

Polen
Der Lubliner Erzbischof Jozef Zycinski nimmt Polens früheren Primas Stefan Wyszynski (1901-1981) gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz. Ein neues Buch namens „Die Angst” beschuldige Wyszynski grundlos der Sympathie für den Antisemitismus nach dem Zweiten Weltkrieg, zitieren am Montag polnische Medien Zycinski. Autor des Buches ist der US-Historiker Jan Tomasz Gross. Allerdings räumte Zycinski ein, dass die Kirche nach Kriegsende nicht ausreichend gegen Antisemitismus aufgetreten sei. Nach dem Pogrom im zentralpolnischen Kielce von 1946, bei dem rund 40 Juden ermordet wurden, habe es keine „starke Reaktion” der Bischöfe gegeben. (kna)

Ukraine
Die mit Rom unierte ukrainisch-katholische Kirche hat im Nordwesten des Landes die neue Erzdiözese Lutsk errichtet. Das Oberhaupt der Ukrainer des byzantinischen Ritus, Kardinal Lubomyr Husar, habe die Gründung des Kirchenbezirks mit Zustimmung seiner Synode verfügt, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Papst Benedikt XVI. habe der Wahl von Josaphat Oleg Hovera (44) zum ersten „Erz-Eparchen” seine Zustimmung erteilt. (rv)

Afrika

Tansania
Der Erzbischof von Tabora in Tansania, Paul Ruzoka, ist solidarisch mit der Kirche im Nachbarland Kenia. Das hat er jetzt dem Präsidenten der Kenianischen Bischofskonferenz, Kardinal John Njue, geschrieben. „Dies ist ein besonders schwieriger Moment für Euch, und deshalb werden wir als Freunde und Nachbarn für Euch beten, auf dass Euch die Gnade des Friedens und des Verständnisses gewährt werde”, heißt es in dem Schreiben. Auch betont der tansanische Erzbischof, die Unruhen in Kenia seien mehr als nur eine Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Politikern und ihren Anhängern. „Es ist ein Konflikt, dessen Ursprünge in der Unzufriedenheit der Bürger über Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu suchen sind”, so Ruzoka. Gleichzeitig drückte er sein Einverständnis mit dem Hirtenbrief der kenianischen Bischöfe vom 2. Januar aus. Darin hatten diese den kenianischen Präsidenten Odinga sowie Oppositionsführer Kibaki zum Dialog aufgerufen. (misna)

Asien

Sri Lanka
Am Mittwoch feiert die Kirche in Sri Lanka das Fest ihres „Apostels”. Der selig gesprochene Joseph Vaz gilt für die lokalen Gemeinden als Begründer der katholischen Kirche in Sri Lanka. Die Feier in der Diözese von Kurunegala fällt dieses Jahr zusammen mit dem Beginn der Vorbereitungen zum 300. Todestag des Seligen am 16. Januar 2011. Der gebürtige Inder Joseph Vaz hatte sich in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Sri Lanka begeben und dort - gegen den Widerstand der niederländischen Kolonialherren - missioniert. Eines seiner wesentlichen Verdienste ist die Übersetzung der Bibel in die Sprachen Tamil und Singali. 1995 wurde er von Johannes Paul II. selig gesprochen. (asianews)

Amerika

Venezuela
Die Bischöfe des Landes rufen nach neuen „Wegen der Versöhnung und der Hoffnung”. Ziel müsse es sein, so die Bischöfe, „vereint ein Venezuela des Friedens zu erbauen”, heißt es in einer Erklärung zum Abschluss ihrer Vollversammlung. Unter anderem kritisieren sie die soziale Ungerechtigkeit sowie die Gewaltbereitschaft, Unsicherheit und Kriminalität im Land. Auch beklagen sie einen Verfall der Werte, der zum ethischen Relativismus sowie zum Materialismus führe. Die Bischöfe rufen zum Schutz der Familie auf, zur Verbesserung der Erziehung und Ausbildung sowie zur verstärkten Vermittlung moralischer und religiöser Werte. (fides)

Panama
Die Bischöfe des Landes beklagen, dass immer noch knapp 40 Prozent der Bevölkerung in Armut leben. Die Verantwortlichen Panamas sollten Strategien zur Bekämpfung der „Geißel Armut“ entwickeln und die „nationale Realität aus dem Licht des Glaubens heraus zu gestalten”. Außerdem sollten die politischen Kräfte mehr Engagement im Kampf gegen Kriminalität und Unsicherheit in den Städten zeigen, so die Bischöfe in einer Erklärung. Als hoffnungsvoll beurteilen sie hingegen Projekte, die von der „Nationalen Vereinigung für Entwicklung” in Gang gesetzt worden sind. (fides)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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