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Meldungen vom 25.1.2008

- Papst: „Kirchenrecht muss zeitgemäß sein” -
- D: Nokia-Schließung ist ein „Skandal“ -
- Türkei: Ende der Eiszeit für das Patriarchat? -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: „Kirchenrecht muss auf Höhe der Zeit sein”
Das Gesetz ist für den Menschen da und muss stets aktuell sein. Das hat Benedikt XVI. zum 25. Jahrestag des derzeit gültigen Codex Iuris Canonici (CIC) betont. Zwischen dem Leben der Kirche und den kirchlichen Normen, wie sie im Kodex des Kirchenrechts niedergelegt sind, müsse stets eine enge Verbindung bestehen. Vor den Mitgliedern des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten sprach der Papst über das Grundprinzip des kanonischen Rechts:
„Das ius ecclesiae ist nicht nur eine Ansammlung von Normen, die der kirchliche Gesetzgeber für dieses besondere Volk, die Kirche Christi, erlassen hat. Zu allererst ist es die entscheidende Erklärung über Rechte und Pflichten, die auf den Sakramenten fußen, die also im Grunde aus der Einsetzung durch Christus selbst erwachsen sind. Das Wesentliche des kanonischen Rechts ist der Christ in der Kirche.”
Keinesfalls wolle die Kirche verstaubte Normen. Wo und wenn nötig, müsse der Kodex stetig aktualisiert werden.
„Das kanonische Recht muss den veränderlichen historischen Wirklichkeiten des Gottesvolkes entsprechen. Es muss klar formuliert sein, ohne Zweideutigkeit, und muss stets mit den übrigen Gesetzen der Kirche übereinstimmen. Deshalb ist es notwendig, überholte Normen abzuschaffen, Normen, die korrigiert werden müssen, zu verändern, zweifelhafte Normen im Licht des Lehramtes der Kirche zu interpretieren und eventuelle Gesetzeslücken zu schließen.”
Konkrete Beispiele nannte Benedikt XVI. nicht. Der in diesen Tagen stattfindende internationale Kongress der Kirchenrechtler hatte allerdings das Sammeln solcher aktueller Problemfälle auf die Tagesordnung gesetzt.
Anlass für Tagung und Papstaudienz ist der 25. Jahrestag der Veröffentlichung des derzeit gültigen Codex Iuris Canonici am 25. Januar 1983. (rv)

Papst würdigt Ökumene - Wie ist der Stand des lutherisch-katholischen Dialogs?
Die Ökumene bringt Früchte. Benedikt XVI. hat an diesem Freitag die Fortschritte der Ökumene gewürdigt. In einer Audienz für die Gemischte Arbeitsgruppe von Weltkirchenrat und Päpstlichem Einheitsrat, die alljährlich die Gebetswoche für die Einheit der Christen vorbereitet, lobte der Papst die Früchte dieser Zusammenarbeit. Das gegenseitige Verständnis füreinander sei gewachsen. Die 100-Jahr-Feiern der Gebetswoche gebe Anlass, „Gott für die Früchte der Ökumenischen Bewegung zu danken”.
Zum Abschluss der Gebetswoche leitet Papst Benedikt XVI. am Freitagabend einen Vespergottesdienst in St. Paul vor den Mauern. Weltkirchenratspräsident Samuel Kobia wird dabei ein Grußwort sprechen. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar über die Partnersender.
Der für den deutschen Sprachraum wohl wichtigste Dialog ist der mit dem Lutherischen Weltbund. Für den ist im Vatikan Matthias Türk zuständig.
Zuletzt war vor allem über das kirchliche Amt gesprochen worden. Heute stimmen Lutheraner und Katholiken darin überein, dass es ein Priestertum aller Gläubigen gibt und ein von Gott eingesetzten Dienstamt, so Türk. Differenz bestehe aber noch in der Sicht des Bischofs. Die Lutheraner glauben nicht, dass das Bischofsamt die „Fülle“ des Weihesakraments darstellt, wie es das Vaticanum II lehrt. Dazu sagt Türk:
„Wenn das Konzil von defizienten Ämtern wie bei den Lutheranern spricht, weist das Dialogdokument, das wir erarbeitet haben, daraufhin, dass andere Aussagen des Vaticanum II zusammen mit dem Konsens zur Rechtfertigungslehre eine „geistliche Wirkmächtigkeit“ des lutherischen Amtes erkennen lassen, das von der katholischen Kirche noch positiver beurteilt werden könnte.“ (rv)
Hier der Bericht von Stefan von Kempis

Schweiz/Vatikan: Wirtschaftsforum mit „Dienst an Frieden”
Papst Benedikt XVI. hat hohe Erwartungen an das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Bei allen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen müssten stets die „menschliche Würde und die grundlegenden Menschenrechte, vor allem das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, und das Recht auf Religionsfreiheit” beachtet werden, heißt es in einem Grußwort des Papstes.
Der Papst schätze „den Dienst am Frieden, an der Entwicklung, am Schutz der Umwelt und an der Menschenwürde”, der in Davos durch den informellen Dialog so vieler Verantwortungsträger aus aller Welt erbracht werden könne. Erstmals ist auch Caritas International in Davos vertreten. Die Generalsekretärin Lesley-Anne Knight betont:
„Für mich ist es eine gute Möglichkeit, als Leiterin der größten katholischen NGO, den politischen Weltführern zu sagen, dass sie die Armen dieser Welt nicht vergessen sollten. Die politischen Leaders sollten auch nicht die Ungerechtigkeiten in dieser Welt vergessen. Ich habe an die Staatschefs appelliert - vor allem an die der reichsten Nationen -, dass sie ihren Verpflichtungen nachkommen und wir die Millenniums-Entwicklungsziele erreichen können.”
Manager und Politiker aus aller Welt sollten sich insbesondere die Sache des Friedens zu Eigen machen, so die Papstbotschaft, unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Knight ergänzt:
„Die katholische Kirche und auch andere Glaubensgemeinschaften sind kritisch gegenüber den Wirtschaftsbossen und politischen Weltführern im Bezug auf deren Einsatz bei der Armutsbekämpfung. Das liegt daran, dass die UNO und viele Wirtschaftsleute zu wenig tun, während allein die katholische Kirche in Afrika zwischen 30 und 70 Prozent des Bildungs- und Gesundheitswesens tragen. Wir haben daher eine wichtige Verantwortung, doch alleine können wir nicht die Armut bekämpfen und die Ausbildung der Kinder fördern.” (rv)
Hören Sie hier den Beitrag von Mario Galgano

Deutschland: Nokia-Schließung ist Skandal
Der durch die geplante Schließung seines Bochumer Werks in die Kritik geratene finnische Mobiltelefonkonzern Nokia hat 2007 deutlich mehr Geld verdient als erwartet. Das gab Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo am Donnerstag in Helsinki bekannt.
Der Weihbischof des Bistums Essen, Franz Grave, hat im Domradio-Interview die Umstände um die geplanten Entlassungen bei Nokia in Bochum scharf kritisiert. Die Schließung trotz Rekordgewinn sei ein Skandal sei „ein Skandal, den man so nicht akzeptieren kann. Die Frage muss gestellt werden: Was ist eigentlich die Unternehmensphilosophie bei Nokia? Ist das Geld, das ökonomische das allein Bestimmende, oder ist nicht doch der Mensch das eigentliche Kapital eines Unternehmens. Hier scheint mir, sind die Wertperspektiven ganz erheblich zu Ungunsten der Menschen verschoben worden. Das ist zunächst eine Feststellung, die man immer wieder deutlich sagen muss und die man nicht laut und deutlich genug sagen kann.”
Die Menschen seien „Knall auf Fall” vor Fakten gestellt worden, die sie nicht erahnen und nicht wissen konnten. „Das ist ein Umgang mit Menschen, der jegliche Kultur des Respekts und vor allen Dingen der Partizipation vernachlässigt und in Frage stellt!” Grave setzt in den kommenden Tagen daher besonders auf Information. Es komme auf eine „solide Nachbearbeitung und die notwendigen Gespräche” an. „Als Kirche werden wir unsere guten Kontakte da voll in die Wagschale legen”, so Grave. (domradio)

Italien: Universität ist „ideologisch gefärbt”
Den Papst zu verteidigen, hat seinen Preis. Das erklärte jetzt der jüdische Mathematik-Professor Giorgio Israel von der römischen Universität „La Sapienza” gegenüber dem Pressedienst Zenit. Das universitäre Umfeld sei ideologisch gefärbt. Auf den Besuch an der Universität zu verzichten, sei richtig gewesen, denn etwa die Hälfte der Professoren teile die Meinung der Demonstranten. 67 Professoren hatten in einem gemeinsamen Schreiben behauptet, der Papst sei wissenschaftsfeindlich. (zenit)
Wir dokumentieren hier das Interview von Zenit im Wortlaut

Österreich: Armutskonferenz schlägt Alarm
Die Österreichische Armutskonferenz hat massive Verbesserungen der Sozialhilfe gefordert. Eine Studie der Mitglieder der Armutskonferenz - 121 Non-Profit-Organisationen, die in der Beratung und Betreuung von Sozialhilfeempfängern tätig sind - belegt schwere Mängel vor allem im Sozialhilfevollzug. Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk übte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag scharfe Kritik:
„Die gesetzlich zustehenden Sozialhilfen und Unterstützungsleistungen werden nur von zwei Dritteln der Sozialhilfestellen ordnungsgemäß und in rechtskonformer Höhe ausgezahlt. Oftmals führt gezielte Falschinformation bei 30 Prozent der Befragten seitens der Sozialämter und eine rechtswidrige Anrechnung von Familienbeihilfe bei 25 Prozent der Befragten in die Berechnungsgrundlage dazu, dass Betroffene weitaus geringere Beträge erhalten, als ihnen zustehen würden.“

Als Hauptgrund für diese Mängel nannte Martin Schenk einen „gravierenden Mangel an Kontrolle”. So gebe es weder auf Länder- noch auf Bundesebene öffentliche Rechtsbeistands-Organisationen für Sozialhilfeempfänger. Ohne eine massive Verbesserung des Vollzugs bleibt die derzeit verhandelte Reform der Sozialhilfe und die Einführung einer „bedarfsorientierten Mindestsicherung” in Österreich ein Papiertiger.
Laut Armutskonferenz sind derzeit rund 420.000 Menschen in Österreich von akuter Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen; der größere Teil davon sind Frauen. Rund eine Million Menschen gelten als armutsgefährdet. - In der Armutskonferenz, dem österreichischen Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung, sind Organisationen wie Caritas und Diakonie, der Katholische Familienverband, die Katholische Frauenbewegung und die Katholische Sozialakademie Österreichs, aber auch die Österreichische Hochschülerschaft, die Frauenabteilung des ÖGB, die Volkshilfe Österreich und das Wiener Hilfswerk Mitglied. (kap/rv)


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Pater Andreas Hönisch ist tot. Der Gründer der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE) und des Ordens Servi Jesu et Mariae (SJM) starb in der Nacht zum Freitag. Er wurde 77 Jahre alt. Hönisch war 1952 in den Jesuitenorden eingetreten. 1988 wurde er aus der Gesellschaft Jesu ausgeschlossen und gründete im Bistum Augsburg die Servi Jesu et Mariae, die aus Mitgliedern der KPE hervorgingen. Der ehemalige St. Pöltner Bischof Kurt Krenn förderte die Gemeinschaft, 1994 wurde sie Kongregation Päpstlichen Rechts. Ihren Hauptsitz hat sie in Blindenmarkt in der Diözese St. Pölten. (kath.net/pm/rv)
800.000 neue Arbeitsplätze binnen zehn Jahren: Davon geht ein Modell des Bistums Trier zur Schaffung eines dauerhaften, öffentlich gestützten Arbeitmarkts aus. Nach dem auf zehn Jahre angelegten Plan sollen Arbeitgeber 25.000 Euro Investitionszuschuss sowie laufende Lohnkostenzuschüsse für die Einstellung eines Langzeitarbeitslosen erhalten. „Das Kernproblem sind fehlende Arbeitsplätze für Menschen mit gemindertem Leistungsvermögen oder Vermittlungshemmnissen”, betont der scheidende Trierer Bischof Reinhard Marx. Für den so genannten „dritten Arbeitsmarkt” brauche es einen Paradigmenwechsel in der Politik. Trotz des Aufschwungs gebe es nach wie vor kaum Stellen für Langzeitarbeitslose; die deutsche Quote an Langzeitarbeitlosen sei die höchste in Europa. „Es geht darum, dass die Menschen Arbeit haben, von der sie leben können”, so Marx. Deswegen sei der jetzt vorgelegte Vorschlag keine „Fantasterei”: „Es ist gut durchgerechnet, es kann funktionieren”. Mit dem Trierer Modell spare die öffentliche Hand die Kosten für Hartz-IV-Leistungen. Auf der anderen Seite seien die Beschäftigungsverhältnisse nach dem neuen Modell steuer- und sozialbersicherungspflichtig, so dass ein Teil der Kosten an den Staat zurückfließe, hieß es bei der Pressekonferenz. (pm)

Österreich
Der Wiener Arbeitsmarkt soll sich zunehmend für „Personen mit Migrationshintergrund” öffnen. Das Thema „Migration” werde einer der großen Schwerpunkte des Arbeitsmarktservice Wien sein, kündigte dessen Leiterin Claudia Finster an. Zuwanderer aus Ex-Jugoslawien und der Türkei sollen Hilfen in ihrer Muttersprache bekommen. Unternehmen sollen dazu motiviert werden, die Vielfalt unter den Beschäftigten zum Vorteil aller zu nutzen. Ausgebaut werde auch das Angebot an Deutschkursen. (kap)

Schweiz
Noch kein Entscheid in der Frage der Laienpredigt. Man suche weiterhin nach einer Lösung, bisher sei es aber lediglich um einen „Gedankenaustausch” gegangen, sagte jetzt der neue Churer Bischof Vitus Huonder. Wörtlich heißt es in seinem Interview mit dem aktuellen „Pfarreiblatt Urschweiz”: „Bekanntlich sind die Schweizer Bischöfe nach ihrem Besuch in Rom im November 2006 mit der Aufgabe beschäftigt, eine pastorale Lösung für dieses Problem zu finden. Ich hoffe, dass wir dieses Ziel erreichen werden.” – Im Dezember hatten Medien berichtet, Huonder plane, neu zu beschäftigenden Pastoralassistenten und Gemeindeleitern keine Erlaubnis mehr zur Predigt in der Eucharistiefeier zu erteilen. (kipa)

Italien
Das Scheitern der Regierung Romano Prodi war „unvermeidlich”, es fehlte am Willen zum Dialog. Das sagte Kurienkardinal José Saraiva Martins der linksliberalen Tageszeitung „La Repubblica” (Freitagsausgabe). Vor allem die „katholischen Werte” wie Familie, Erziehung und Schutz des Lebens seien zu wenig beachtet worden. Der geplatzte Besuch Benedikts XVI. an der römischen Universität „La Sapienza” habe lediglich die Spitze des Eisbergs der Probleme gezeigt. Die Politiker aller Parteien müssten jetzt konstruktiv zusammen arbeiten und „an die wahren Bedürfnisse der Menschen denken”, so der Präfekt der Heiligsprechungskongregation. Nach dreißig Jahren an der Kurie sei Italien „seine zweite Heimat” geworden, betonte der Portugiese Der katholische Pressedienst „SIR“ beklagt die mangelnde Stabilität des politischen Systems. Ein mehrheitsfähiges Wahlsystem sei der einzige Weg aus der Krise. Die Parteien müssten sich gegenseitig anerkennen und bräuchten eine solide Wertebasis. Schwache politische Akteure riefen nur neue Krisen auf den Plan, heißt es. Die jetzt zu Ende gegangene Regierung Prodi war die 61. Nachkriegsregierung Italiens seit 1948. (la repubblica/sir)

Türkei
Die Bischöfe des Landes appellieren an die Einheit der Christen. „Wir lassen nicht zu, dass Menschen sich aufgrund unserer Spaltungen von Christus entfernen”, schreiben sie in einem gemeinsamen Hirtenbrief zum Paulusjahr, das am 28. Juni 2008 ausgerufen wird. Besonders rufen die Bischöfe zum gemeinsamen Dialog mit der islamischen Welt auf. In den Fragen des Lebensschutzes und der Caritas müssten Christentum und Islam zusammenarbeiten. Auch der „theologische Dialog” bedeute keineswegs, die eigenen Glaubensüberzeugungen aufzugeben, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben. (sir)
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. sieht seinen Sitz, den Phanar, als „Brücke” zwischen der Türkei und Griechenland. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Türkei und Griechenland in Liebe und Brüderlichkeit unter demselben Himmel leben können”, sagte der Patriarch nach einer Begegnung mit dem griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Karamanlis am Donnerstagabend in Istanbul. Der Patriarch ist türkischer Staatsbürger und tritt mit großem Engagement für den EU-Beitritt der Türkei ein, von dem er sich ein Ende der Diskriminierung der nichtmuslimischen Minoritäten erhofft. Das Patriarchat sieht sich in seiner Existenz gefährdet, weil es auf Grund staatlicher Maßnahmen seit mehr als 35 Jahren keinen Priesternachwuchs in der Türkei ausbilden kann.
Der griechische Ministerpräsident hatte zuvor gegenüber seinem türkischen Amtskollegen betont, der Fortbestand des Ökumenischen Patriarchats in der Türkei sei ein wichtiges Kriterium für den Weg des Landes in die Europäische Union. Karamanlis beendet an diesem Freitag einen historischen Besuch in der Türkei. Als „Überraschung” und „lautlose Revolution” bewertet die türkische Presse (Freitag) eine mögliche Kurskorrektur der Regierung im Umgang mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem griechischen Amtskollegen bemerkt, der Titel des Patriarchen sei allein Sache der Kirche. „Die Frage des ,Ökumenischen’ ist eine innere Angelegenheit der orthodoxen Christenheit”, so Erdogan wörtlich. (kap/kna)
Die türkische Regierungspartei „AKP“ hat sich mit der Oppositionspartei „MHP“ auf ein Ende des Kopftuchverbots an Hochschulen geeinigt. In einer Erklärung der Parteien heißt es, über technische Details werde weiter gesprochen. Die Aufhebung des Kopftuchverbotes gehörte zu den politischen Versprechen der AKP von Ministerpräsident Tayyip Erdogan. Die Oppositionspartei MHP sieht das Kopftuchverbot als Symbol für die Trennung von Staat und Religion in der Türkei. Sie beschuldigt die AKP, eine schleichende Islamisierung des Landes zu betreiben. In der Türkei tragen mehr als zwei Drittel aller Frauen ein Kopftuch. Bislang dürfen junge Frauen nicht mit Kopftuch an Hochschulen studieren. Erdogan braucht die Unterstützung der Opposition, um das Verbot aufheben zu können. (faz)

Afrika

Kenia
Die kenianischen Bischöfe unterstützen den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan bei seinen Vermittlungsversuchen. In einem Schreiben der Bischofskonferenz an die vatikanische Nachrichtenagentur „Fides“ heißt es: „Wir unterstützen die Vermittlungsbemühungen von Herrn Annan. Wir bitten unseren Präsidenten Mwai Kibaki und den verehrten (Oppositionsführer) Raila Odinga, ihr Geist und ihr Herz zu öffnen und in einen Dialog zu treten.” Weiterhin fordern die Bischöfe ein unmittelbares Ende der Gewalttaten und aller Handlungen, die zu Gewalt führen. Sie bitten gleichzeitig darum, die Obdachlosen nicht zu zwingen „dorthin zurückzukehren, wo es nichts gibt, zu dem man zurückkehren könnte.” Abschließend bitten die Bischöfe alle Katholiken und Menschen guten Willens darum, im Gebet zu verharren und alles zu tun, um ein Ende der Krise näher zu bringen. (fides)

Elfenbeinküste
Die Bischofskonferenz von Elfenbeinküste hat Politiker und Bürger erneut zum Dialog aufgerufen, um einen dauerhaften Frieden zu sichern. Es gäbe noch sensible Punkte, die die Einigung des Landes verlangsamten; daher müssten die Parteien sich vor allem dialogbereit und offen zeigen, so die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief. Ein Risiko sei zum Beispiel, dass man sich noch auf kein Datum für die Präsidenten- und Parlamentswahlen geeinigt habe. Allein der gute Wille reiche nicht aus. Der Mangel an offiziellen Fixpunkten könne schnell zu Manipulationen und unnötigen politischen Konflikten führen. Grundlage für einen dauerhaften Frieden sei außerdem der Verzicht auf Drohungen und physische Gewalt, so die Bischöfe. (apic)

Naher Osten

Arabische Emirate
Die UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, hat die Ratifikation der Menschenrechts-Charta durch die Vereinigten Arabischen Emirate begrüßt. Die Emirate sind das 7. Land, das die arabische Version der Menschenrechts-Charta unterzeichnet. Damit kann diese am 15. März offiziell in Kraft treten. Die Arabische Menschenrechts-Charta sei ein wichtiger Schritt, um der Universalität der Menschenrechte Ausdruck zu verleihen, betonte Arbour. Als nächstes müsse nun sicher gestellt werden, dass das Arabische Komitee für die Menschenrechte ausreichend finanziert werde, um effektiv weiter arbeiten zu können. Die UNO werde hierbei Unterstützung leisten. (misna)

Libanon
Bei einem Bombenanschlag in Beirut sind laut Sicherheitskreisen mindestens sechs Menschen getötet worden. Das Attentat ereignete sich am Freitag im christlich geprägten Viertel Hasmije, wo sich mehrere diplomatische Vertretungen befinden. Die Explosion zerstörte zahlreiche Autos, darunter auch ein Armeefahrzeug. Sicherheitsvertretern zufolge ist ein Polizeihauptmann unter den Toten. Der Libanon befindet sich seit Monaten in einer schweren Krise. Die pro-syrische Opposition und die westlich orientierte Regierung streiten über die Aufteilung der politischen Macht. Dadurch musste auch die Wahl des Präsidenten bereits 13 Mal verschoben werden, obwohl sich beide Seiten längst auf den Armeechef Michel Suleiman als Nachfolger des Ende November aus dem Präsidentenamt geschiedenen Emile Lahoud geeinigt haben. Vor zehn Tagen kamen bei einem Anschlag auf den Wagen eines US-Diplomaten in Beirut drei Menschen ums Leben. 16 weitere Personen wurden dabei verletzt. (reuters)

Asien

Vietnam
Eine Delegation der Regierung hat am Donnerstag den Erzbischof von Hanoi besucht. Die Delegation unter Leitung des Vizepräsidenten der Volkspartei gab an, Anlass für den Besuch seien die Glückwünsche zum neuen Jahr. Dieses beginnt in Vietnam wie in auch China mit dem nächsten Vollmond am 7. Februar. Der Besuch wurde als eine Geste interpretiert, um die Spannungen zwischen den Katholiken und der Regierung zu mildern. Seit dem 18. Dezember hatten die Katholiken mit friedlichen Protesten für die Zurückgabe eines Gebäudes demonstriert, in dem einst die Nuntiatur untergebracht war und das später von den Behörden beschlagnahmt wurde. Der Komplex dient derzeit als Restaurant, der davor gelegene Garten als Parkplatz. Die Regierungsmitglieder ließen jedoch verlauten, sie hätten sich nicht für die damalige Enteignung des Gebäudes entschuldigt. Das Erzbistum bestätigte, das Problem des Gebäudeeigentums sei noch nicht einmal angesprochen worden. Am Freitag setzten die Katholiken ihre Proteste gegen die Beschlagnahmung von Kircheneigentum durch die Regierung mit einer friedlichen Demonstration fort. (asianews/rv)

Amerika

Brasilien
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler fordert mehr Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung. Der Präsident des brasilianischen Indianer-Missionsrates Cimi zeigte sich am Freitag bei einem Besuch in Bonn enttäuscht über alle bisherigen Bemühungen in dieser Frage. Große Worte in der brasilianischen Bundesverfassung oder auch die 2007 verabschiedete Erklärung über die Rechte indigener Völker hätten im Leben der Menschen keine oder kaum Besserungen bewirkt. Die Regierung von Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva müsste nach Meinung Kräutlers im Boden versinken. (kna)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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