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Meldungen vom 27.1.2008

- Kenia: Priester ermordet -
- Gaza: Nuntius beklagt Tatenlosigkeit -
- Misereor: 50 Jahre Einsatz für die Armen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Angelus: „Der Weg zum wahren Leben“ - Vatikanische Friedenstauben fliegen
Papst Benedikt XVI. hat die Kinder und Jugendlichen Roms zur Solidarität mit ihren Altersgenossen in den Krisenländern Afrikas aufgerufen. Zum Abschluss des „Friedensmonats“ der „Katholischen Aktion“ (AC) begrüßte er die Hilfskampagne der jungen Katholiken. Neben Benedikt XVI. standen beim Angelus-Gebet am Fenster seiner Privatwohnung diesmal zwei junge AC-Mitglieder. Unter dem Applaus von Zehntausenden Jugendlicher auf dem Petersplatz ließen sie zum Abschluss zwei weiße Tauben als Symbol des Friedens frei. Die Vögel flogen sofort in den wolkenverhangenen Himmel über den Vatikan. Anders als in früheren Jahren versuchten sie diesmal nicht, in die warme Wohnung zurückzukehren.
Außerdem sprach Papst Benedikt XVI. den weltweit rund zehn Millionen Lepra-Kranken und deren Angehörigen sein Mitgefühl aus. Zum Welttag des Lepra-Kranken würdigte er den Einsatz der Hilfsorganisationen und der freiwilligen Helfer im Kampf gegen die Krankheit.
Einen Gruß in seiner Muttersprache richtete der Papst an die deutschsprachigen Pilger:
„Die Liturgie dieses Sonntags kündet uns vom Licht Christi, das in die Dunkelheit der Welt eingetreten ist. Dieses Licht leuchtet auch in unserer Zeit und zeigt uns den Weg zum wahren Leben. Bitten wir den Herrn, daß der Glanz seiner Wahrheit uns und unsere menschliche Gesellschaft immer mehr erfülle. Gottes Gnade stärke euch und eure Familien an diesem Sonntag und begleite euch durch die neue Woche!“ (rv/kna)
Die Papstworte in deutscher Sprache und den Segen zum Nachhören

Nahost: Nuntius, „Wieder einmal internationale Tatenlosigkeit“
Vielen ist erst seit der Öffnung der Grenze zwischen Gaza-Streifen und Ägypten bewusst, wie dramatisch die Situation der Bevölkerung in der palästinensischen Enklave ist. Ägypten weigert sich derzeit – entgegen internationaler Forderungen – die Grenzen wieder zu schließen. Tausende von Palästinensern reisen ungehindert in das Land ein. Wir haben Erzbischof Antonio Franco um eine Einschätzung der Lage gebeten. Er ist – so sein diplomatisch korrekter Titel – Apostolischer Nuntius in Israel und Zypern und Apostolischer Delegat in Jerusalem und Palästina.
„Ich denke, dass das vor allem ein humanitäres Problem ist. Es geht nicht um Terrorismus, Gewalt oder ähnliches. Es ist klar, dass man die Bevölkerung nicht umkommen lassen kann, indem man sie verhungern läßt oder einsperrt. Da helfen auch militärische Einsätze nicht. Man muss eine Antwort auf die humanitäre Situation finden: und zwar auf Seiten Ägyptens wie auf Seiten der internationalen Staatengemeinschaft.“
Die Staaten schauten tatenlos zu, beklagt der Vatikandiplomat:
„Es ist nicht das erste Mal, dass wir vor solchen Situationen stehen und man nicht das tut, was in solchen Fällen notwendig wäre. Das sind Frustrationen, die wir alltäglich erleben im Kampf gegen die Probleme der Welt. Es schmerzt mich, dass man die Menschen in ihren Schwierigkeiten sich selber überlässt. Es heißt dann: „Sollen sie sich doch irgendwie arrangieren…“ Faktisch herrscht da Desinteresse, auch wenn immer wieder feierlich Ratschläge erteilt werden, wie ‚Ihr müsst dieses oder jenes tun.’ Sich die Hände schmutzig zu machen, ist hingegen schwieriger.“ (rv)

Deutschland: „Fünfzig Jahre Zärtlichkeit“ – Misereor feiert Jubiläums-Kampagne
„Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen“ - mit diesem Leitwort überschreibt das Bischöfliche Hilfswerk Misereor seine diesjährige Jubiläums-Kampagne. Vor 50 Jahren gab der Kölner Kardinal Josef Frings mit einer programmatischen Rede den Startschuss für eines der erfolgreichsten Entwicklungsprojekte weltweit.
Unsere Kollegen vom Domradio Köln haben mit dem Misereor-Bischof Werner Thissen gesprochen. Der Erzbischof von Hamburg betont, dass mit Blick auf die Globalisierung die Bewusstseinsbildung für Gerechtigkeit einen immer stärkeren Akzent gewonnen hat.
„Wir haben zum Beispiel vor zehn Jahren gesagt: „Gib einem Armen einen Fisch und er kann einen Tag sich sättigen, aber lehre ihn angeln, dann kann er sein ganzes Leben satt werden.“ Aber wir haben gemerkt, manche haben gar keinen Zugang zu Gewässern, wo man angeln kann. Das heißt also, die Güterverteilung in der Welt muss gerechter werden.“
Als Misereor-Bischof scheue er auch nicht den Kontakt zu den Mächtigen:
„Unsere politische Kontaktnahme zu führenden Politkern wie Kanzlerin Merkel und anderen Regierungschefs wird immer stärker, um einmal deutlich vor Augen zu stellen – im Originalton durch Bischöfe aus dem Süden – wie es dort aussieht und was etwa notwendig ist an Korruptionsbekämpfung, dass die Entschuldungszusagen auch wirklich eingehalten werden, die es ja gibt, dass die Erhöhung der Entwicklungshilfe weiterhin geschieht, dass Kleinbauern geschützt werden etwa gegen Bio-Patente irgendwelcher Großorganisationen.“
Ein konkretes Beispiel für Unternehmensverantwortung in einer globalisierten Welt: Der Skandal um Giftspielzeug.
„Wir hatten ja die Situation, dass aus dem Norden vielfach Spielzeug zurückgeschickt werden musste in die Länder, wo sie produziert worden sind, weil darin giftige Stoffe vorhanden waren. Das ist richtig, dass wir da Alarm schreien, damit Kinder im Norden nicht gefährdet werden. Aber ich musste erst einmal selbst Alarm schreien, dass dadurch nicht nur die Kinder im Norden gefährdet sind, sondern auch die Arbeiterinnen in den Spielzeugfabriken im Süden. Das ganze hat sehr stark auch gesellschaftliche und politische Implikationen!“
Dass Leitbild „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei aber weiterhin aktuell, so Tissen. Das werde auch in Zukunft der Schwerpunkt der Arbeit von Misereor bleiben.
„Ich bin immer selbst sehr beeindruckt wenn ich vor Ort bin, wie kreativ, wie einsatzbereit die Menschen sind. Aber sie haben oft schlechte Startbedingungen. Sie haben etwa kein Saatgut, um für Nahrung zu sorgen, sie haben – wenn dann die Nahrung wächst – keine Zugangsmöglichkeit zu den Weltmärkten; in all diesen Bereichen hat Misereor viel bewegen können.“
Allein 2006 stellte die Aachener Zentrale für mehr als 1.400 Projekte in etwa 80 Ländern 147 Millionen Euro zur Verfügung - fast 95.000 Projekte in 139 Ländern sind es seit dem Beginn 1958. (domradio)

Bibeln für China – Zeichen der Liberalisierung?
An diesem letzten Sonntag im Januar wird wie jedes Jahr der ökumenische „Bibelsonntag“ gefeiert. Er soll an das Gemeinsame aller Christen erinnern: die Heilige Schrift als Grundlage des Glaubens.
In den Kirchengemeinden wird für Bibelprojekte in aller Welt gesammelt. In diesem Jahr geht das Geld nach China, sagt der Sekretär der Katholischen Bibelföderation in Stuttgart, Alexander Schweizer im Gespräch mit Radio Horeb. In China sei die Arbeit etwas leichter geworden, allerdings hänge das immer noch sehr von der Gegend ab.
„Wir haben zum Beispiel, um etwas konkreter zu werden, einen sehr guten Kontakt mit dem Bischof-Koadjutor der Diözese Changjan im Nordosten Chinas, der selber – als er noch Dozent im Seminar war – in der vorlesungsfreien Zeit durch die Dörfer ging und Bibelgruppen gehalten hat und in diesem Fall auf keinerlei Widerstand stieß. Aber man findet in China auch immer das Gegenteil: Es gibt Beispiele aus anderen Regionen, wo solche Aktivitäten doch sehr streng überwacht und bisweilen verboten werden.“
Schweizer erkennt dennoch eine gewisse Liberalisierung, die wohl mit der Öffnung Chinas zur Welt zusammenhängt.
„Inzwischen redet man in China leichter über Religion und Religiosität. Kürzlich hat eine Umfrage der Universität Shanghai viel höhere Zahlen in Sachen Religionszugehörigkeit ergeben, als es bisher offiziell verbreitet wurde. Und das Interessante daran ist, dass diese Zahlen überhaupt veröffentlicht werden durften. Das ist sicher ein Indikator für eine gewisse Liberalisierung.“
Diese Entwicklung hängt wohl auch mit dem gegenwärtigen Pontifikat zusammen:
„Im Bereich der katholischen Kirche hat der Papstbrief an die chinesischen Katholiken eine große Ermutigung dargestellt, die Wertschätzung zum Ausdruck bringt und eine große Sensibilität für die Situation und den eingeschlagenen Weg der Versöhnung von Untergrundkirche und patriotischer Kirche. Der Brief schlägt aber auch sehr pragmatische Lösungen mit dem Staat vor. Es gibt leichte Bewegungen hin zur Lockerung. Man kann noch nicht von freier Religionsausübung sprechen – es gibt ja immer noch die patriotische Vereinigung, die alles überwacht – aber man kann sagen: Es gibt gewisse Liberalisierungstendenzen.“
Andernorts ist dieser Prozeß allerdings sehr spannungsgeladen und konfliktreich.
„Das ist natürlich auch eine Folge der derzeitigen Tendenz, die Untergrundkirche einzuladen, sich mit der patriotischen Kirche zu versöhnen. In diese Richtung stößt ja auch der Papstbrief. Das hat natürlich auch zur Folge, dass es zu Spaltungen im Untergrund selber kommt. Manchmal wird auf die Teile der Untergrundkirche, die diesen Prozess nicht mitmachen, noch größerer staatlicher Druck ausgeübt.“ (www.horeb.org)
Hier können Sie das ganze Gespräch mit Alexander Schweizer hören

Vatikan: „Ich bin nicht Arrupe“ – Neuer General stellt sich der Presse
Papst Benedikt XVI. hat am Samstag den neuen General des Jesuitenordens empfangen, den Spanier P. Adolfo Nicolas SJ. Der General unterstrich in dem Gespräch mit dem Papst den Willen der Jesuiten, überall auf der Welt der Kirche dienen zu wollen. Benedikt seinerseits forderte den Orden auf, auch weiterhin sich im Dialog der Kulturen zu engagieren und in der Evangelisierung.
Am Freitag hatte sich Nicolas erstmals den Journalisten gestellt. Er sei ein „Unbekannter“, sagte er mit einem Augenzwinkern bei der Begegnung. Es sei sicher schwer gewesen, etwas über seine Vergangenheit herauszufinden.
„Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in Asien verbracht. Ich bin mit 24 Jahren dorthin gegangen. Asien ist in vielerlei Hinsicht eine echte Herausforderung gewesen. Asien hat mich verändert. Ich habe in diesem Kontext Theologie studiert, und das war sehr interessant. Das bedeutete für mich, einen eigenen Glaubensstandpunkt zu finden, nicht nur im Kontext des II. Vaticanums, sondern auch im Kontext Asiens, wo der Buddhismus, der Schintoismus und andere Religionen einen sehr großen Einfluß haben.“
Zu den von Medien kolportierten Gerüchten, dass der Jesuitenorden sich immer mehr vom Lehramt entferne, sagt Nicolas:
„Das alles ist nicht wahr. Die Gesellschaft Jesu stand von Anfang an – und sie steht weiterhin – immer in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater. Wir sind glücklich, in dieser Gemeinschaft zu sein. Da wird künstlich ein Konflikt beschworen von Kreisen außerhalb des Ordens. Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann deswegen, weil wir so nah sind, nicht im physischen Sinne, sondern im spirituellen. Aber die Gesellschaft Jesu will mit dem Heiligen Stuhl zusammenarbeiten: Diese Überzeugung hat sich nicht geändert und wird sich meines Erachtens nicht ändern.“
Manche Journalisten hatten versucht, im neugewählten General einen zweiten Arrupe zu erkennen, seinem Vorvorgänger im Generalsamt, der ebenfalls lange in Asien lebte. Dazu P. Nicolas:
„Ich bin nicht Arrupe. Ich liebe und bewundere Arrupe. Er war ein Persönlichkeit mit einem großen Einfluss. Er war vier Jahre lang mein Oberer in Japan; und noch bevor ich nach Japan gegangen bin, habe ich ihn in der Schule erlebt, wo er uns von der Atombombe erzählt hat und seinen Erfahrungen in Hiroshima. Ich habe ihn wirklich bewundert, aber ich bin nicht Arrupe; und natürlich bin ich in vielerlei Hinsicht auch nicht Kolvenbach. Also, wer bin ich? Wenn ich mich das selber frage, würde ich sagen, dass man jeweils auf die Situation hin geformt wird, in die man gestellt ist. Ich bin dabei, das zu werden, was Gott will. Ob ich irgendwann einmal besser auf die Frage antworten kann, weiß ich nicht. Das bleibt immer offen.“
Nicolas wurde am 19. Januar von der 25. Generalkongregation der Jesuiten gewählt. Er ist der 29. Nachfolger des Heiligen Ignatius, dem Gründer der Gesellschaft Jesu. Er ist geboren am 29. April 1936, er trat dem Orden 1953 bei und wurde 1967 in Tokio zum Priester geweiht.
Die Arbeiten der Generalkongregation des Jesuitenordens gehen derweil weiter. Am 21. Februar wird Benedikt XVI. die Delegierten in Audienz empfangen. (rv)
Das Gespräch zum Nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Menschen in der Zeit: Palästinenserbischof Elias Chacour - von Aldo Parmeggiani
Elias Chacour, Sohn einer palästinensischen Bauernfamilie und seit 2005 melkitischer Erzbischof von Galiläa, kennt die Geschichte und die Bevölkerung des Heiligen Landes wie kaum ein anderer. Er war acht Jahre alt, als seine Familie 1947 von israelischen Soldaten aus dem Heimatdorf vertrieben wurde. Er hat Hass und Terror erlebt. Heute gilt der ‚Landsmann Jesu’ als einer der engagiertesten Vertreter des christlich-jüdisch-muslimischen Dialogs. Schon drei Mal wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert. Eine Grundbotschaft der Bibel lautet für Elias Chacour: ‚God does not kill’ – Gott tötet nicht. In Israel/Palästina sind beide Seiten – Juden wie Palästinenser – überzeugt, allein im Recht zu sein: Und deshalb – so Elias Chacour – haben beide Unrecht. (rv)
Hier geht’s zum Audio-Special


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, wird sich im Namen des Heiligen Vaters für die Verwirklichung eines „Moratoriums gegen die Abtreibung“ einsetzen. Trujillo wird dazu durch die ganze Welt reisen, mit Staatsoberhäuptern und Politikern reden und sie für die Idee des Moratoriums zu gewinnen suchen. Die Idee für ein solches Moratorium stammt vom italienischen Journalisten Giuliano Ferrara und hat das „Moratorium gegen die Todesstrafe“ zum Vorbild, das von den UNO-Mitgliedsstaaten beschlossen worden ist. Abtreibung sei „eine Kapitalverbrechen, die über einen wehrlosen Unschuldigen verhängt wird“, erklärte Trujillo. Zur Reise veranlasse ihn die Tatsache, dass in der Frage der Abtreibung „zu viel Verwirrung“ herrsche. Die internationale Kampagne des Heiligen Stuhles soll alle Aspekte des Lebensschutzes einbeziehen, insbesondere auch die mit der Fortpflanzungsmedizin verbundenen Probleme. Die Weitergabe des Lebens ist, wie Kardinal Lopez Trujillo betonte, nicht bloß auf eine Fortpflanzung im Sinne von „Reproduktion“ zu beschränken. Es gelte, die Familie als soziales Gut anzuerkennen. (zenit)

Europa

Deutschland
Der frühere Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, hat vor einseitigen Strategien im Kampf gegen die Ausbreitung von Aids gewarnt. „Kondome sind kein Allheilmittel“, betonte er in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Wer die kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhänge außer Acht lasse, könne die Zahl der Neu-Infektionen nicht dauerhaft reduzieren. Der Kampf gegen Armut sei vor allem in den Entwicklungsländern die wirksamste Therapie. Die Kirche müsse sich fragen, „was sie mit ihrer Lehrverkündigung praktisch ausrichtet und gegebenenfalls anrichtet“, so Kamphaus. In katholischen Institutionen werde jedoch in der Regel über alle Infektionsgefahren und den entsprechenden Schutz informiert. Dazu gehöre auch der Verweis auf Kondome. Ohne ein geändertes Sexualverhalten, das Werte wie Enthaltsamkeit und Treue einschließe, blieben jedoch alle Anstrengungen im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit letzten Endes vergeblich.
Kamphaus war lange Jahre Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Anfang 2007 trat der 75-Jährige aus Altersgründen von seinem Bischofsamt zurück. (kna)
Kardinal Friedrich Wetter hat sich mit einem Hirtenbrief von den Priestern und Gläubigen seines Erzbistums verabschiedet. Er habe sich bemüht, die Menschen zu Christus zu führen und zu bezeugen, dass Gott Liebe sei und sein göttliches Leben mit den Menschen teilen wolle, um ihnen schon jetzt Friede und Freude zu schenken. Den Gläubigen dankte er, dass sie ihn und seinen bischöflichen Dienst so gut und vertrauensvoll angenommen und ihn mit Ihrer Zuneigung unterstützt und getragen hätten. Der Brief wurde am Wochenende in allen Gottesdiensten des Erzbistums München und Freising verlesen. Marx wird am Samstag offiziell Wetters Nachfolge antreten. Der Abschiedsgottesdienst für Wetter, der am 20. Februar 80 Jahre alt wird, ist am 17. Februar. Am Freitag wird Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) Marx vereidigen. München und Freising ist neben Köln das wichtigste Erzbistum in Deutschland und zugleich Heimatdiözese von Papst Benedikt XVI. In ihr leben mehr als 1,8 Millionen Katholiken. Der Münchner Erzbischof ist Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Der Papst hatte Marx am 30. November zu Wetters Nachfolger ernannt. (pm)

Schweiz
In den nächsten Monaten wird sich ein Gremium der Bischofskonferenz erneut mit den Richtlinien bei „Sexuellen Übergriffen in der Seelsorge“ aus dem Jahre 2002 befassen. Möglicherweise wird eine Verschärfung des Textes erarbeitet. Der Einsiedler Abt Martin Werlen sagte, die Richtlinien hätten eigentlich damals wesentlich schärfere Vorschriften in der Frage der Strafanzeige enthalten sollen. Die Vertreterin der Opferhilfestelle habe sich bei der Erarbeitung aber heftig dagegen gewehrt, dass Übergriffe in jedem Fall zur Anzeige gebracht werden müssten. Um eine erneute Traumatisierung durch die Strafuntersuchung zu verhindern, müsse ein Opfer selber entscheiden können, ob Strafanzeige erstattet werde. Deshalb sei der Text abgeschwächt worden. Als Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz gehört Abt Martin Werlen dem Fachgremium an. (kipa)
Bischof Bernard Genoud will demnächst verschiedene Personen treffen, die sich auf der Hotline des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg als Opfer von pädophilen Priestern ausgegeben haben. Seit Beginn der Diskussion, die durch den Fall eines rückfälligen Priesters im Bistum Anfang des Jahres ausgelöst wurde, hätten sich zehn Personen gemeldet. Sechs von ihnen will Bischof Genoud begegnen, erklärte sein Sprecher und Offizial Nicolas Betticher. Sobald sich der Verdacht eines sexuellen Übergriffs verdichte, informiere das Bistum einen Untersuchungsrichter, so Betticher. Das geschehe auch, wenn das Opfer keine Anzeige erstatten wolle. Es sei wichtig, dass weitere Übergriffe verhindert werden. Betticher: „Dann nennen wir dem Untersuchungsrichter den mutmaßlichen Täter, nicht aber den Namen des Opfers.“ (kipa)

Afrika

Ein katholischer Priester aus dem Stamm der Kikuyu ist am Samstag ermordet worden. Nach Agenturangaben ist Michael Kamau (41) von einer Kontrollposten angehalten worden und sofort gesteinigt worden, nachdem er seinen Nachnamen preisgegeben hatte. Kamau ist ein Kikuyu-Name. Die Wachtposten gehörten dem Kalenjin-Stamm an. Seit Wochen tobt ein Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Stämmen. Allein in den letzten vier Tagen sollen 100 Menschen in der Rift Valley ums Leben gekommen sein. Grund ist der Ausgang der letzten Präsidentschaftswahl. Die Opposition in Kenia wirft Präsident Kibaki vor, das Ergebnis der Wahl am 27. Dezember gefälscht zu haben. Kibaki gehört dem Volk der Kikuyu an, sein Gegner Odinga dem der Luo. (ansa)

Asien

Sri Lanka
Wegen anhaltender kriegerischer Auseinandersetzungen im Nordosten des Landes haben christliche Hilfswerke die Bewohner ihrer Häuser in Sicherheit gebracht. Wie die Kindernothilfe am Freitag mitteilte, steht die Rebellen-Hochburg Kilinochchi unter schwerem Beschuss. Dabei seien auch zahlreiche zivile Gebäude getroffen worden. Die Mitarbeiter hätten 24 behinderte Kinder und Jugendliche eines Wohnheims aus der Stadt gebracht. Nun sollen 54 Mädchen folgen. Mit den Bombardements versucht die Regierung von Sri Lanka in das von den Tamilen-Rebellen kontrollierte Gebiet vorzudringen. Bereits seit 1983 kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Nachdem die Regierung am 2. Januar 2008 den Waffenstillstand aufkündigte, eskalierte der Konflikt erneut. Die Rebellen kämpfen für die Autonomie des Nordostens, der mehrheitlich von Tamilen bewohnt wird. Von den 19,6 Millionen Einwohnern sind etwa 71 Prozent meist buddhistische Singhalesen und zwölf Prozent hinduistische Tamilen. Christen und Moslems stellen jeweils rund acht Prozent. (idea)

Amerika

Kolumbien
Die Kirche warnt vor einem Chaos bei den Verhandlungen mit den FARC-Rebellen. Man werde die Bemühungen zur Geiselbefreiung seitens eines Konsortiums, in dem Frankreich, die Schweiz und Spanien vertreten sind, unterstützen, sagte der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Luis Augusto Castro Quiroga. Gleichzeitig meldete der Erzbischof von Tunja aber Bedenken an, sollte die Regierung Uribe zu viele Unterhändler autorisieren. Dies könne zu Verwirrungen führen, so Castro.
Unterdessen laufen in Kolumbien die letzten Vorbereitungen für den am 4. Februar geplanten „Marsch gegen die FARC-Gewalt“ auf Hochtouren. Mindestens 23 Städte haben ihre Teilnahme zugesagt. Auch international wächst die Solidarität. In rund 60 Ländern, darunter auch in der Bundesrepublik, organisieren Solidaritätsgruppen einen Marsch für „Frieden in Kolumbien“.
Seit mehr als 40 Jahren befindet sich das lateinamerikanische Land in einem Bürgerkriegszustand. Die Kirche hat sich immer wieder in die Vermittlung zwischen Regierung und Rebellen eingeschaltet. Im Zentrum der Bemühungen steht die Befreiung der Geiseln, die sich in der Hand der FARC befinden. Unter ihnen ist auch die französische Staatsbürgerin Ingrid Betancourt, ehemalige Präsidentschaftskandidatin Kolumbiens. (kna)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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