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Meldungen vom 29.1.2008

- Fastenbotschaft des Papstes -
- Wieder Tote und Gewalt in Kenia -
- Focolarini gründen Universität -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Fastenbotschaft des Papstes über die richtige Einstellung in der Wohltätigkeit
Die diesjährige Botschaft Benedikts XVI. zur Fastenzeit wurde an diesem Dienstag vom Vatikan veröffentlicht und kreist um das Thema Almosen. Hier die Kernsätze:
„Christus wurde euretwegen arm”. Um diesen Satz aus dem Zweiten Korintherbrief des Paulus kreist dieses Jahr die Fastenbotschaft des Papstes. Sie wurde an diesem Dienstag vom Vatikan veröffentlicht. Hier sind die Kernsätze aus der Botschaft.
„Wir sind nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Güter, die wir besitzen. Sie dürfen deswegen nicht als unantastbares Eigentum betrachtet werden, sondern als Mittel, durch die der Herr jeden von uns ruft, seine Fürsorge für den Nächsten zu vermitteln. Den vielen Elenden und Verlassenen zu Hilfe zu kommen, ist eher eine Pflicht der Gerechtigkeit als ein Akt der Caritas.
Wenn wir beim Vollbringen einer guten Tat nicht die Ehre Gottes und das wahre Wohl der Mitmenschen zum Ziel haben, sondern vor allem nach einem persönlichen Gewinn oder einfach nach Beifall streben, entsprechen wir nicht dem Evangelium. In der modernen, von Bildern geprägten Gesellschaft muss man sehr wachsam sein gegenüber dieser Versuchung. Sehr wenig nützt es, die eigenen Güter den anderen zu schenken, wenn sich dadurch unser Herz in Eitelkeit aufbläst.
In Jesu Schule können wir lernen, aus unserem Leben eine Gabe zu machen; indem wir ihn nachahmen, wächst die Bereitschaft, nicht nur von unserem Besitz zu geben, sondern uns selbst. Ist nicht etwa das ganze Evangelium in dem einen Gebot der Liebe zusammengefasst? Nicht der materielle Reichtum diktiert die Gesetze der Existenz, sondern die Liebe.” (rv)
Hier ist der Volltext in seiner amtlichen deutschen Fassung
Hier zum Nachhören

Österreich: Zuhause, aber fremd
Integration und Identität widersprechen einander nicht, sondern verweisen aufeinander. Das betonte der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos bei einer Ökumenischen Fachtagung in Wien. Ihr Titel: „Im Fremd-Sein beheimatet?”. Das „Recht auf Identität ist heilig” und müsse immer respektiert werden, so Metropolit Staikos. Dies widerspreche nicht dem Gebot der gesellschaftlichen Integration, da Integration nur dann wirklich gelingen könne, wenn man den Anderen in seiner Andersheit akzeptiere und respektiere.
Der evangelische Altbischof und Vorsitzende des österreichischen Kirchenrates, Herwig Sturm, erinnerte an die „aus christlicher Sicht entscheidende Tatsache, dass es nur eine Maßeinheit gibt, nämlich die Maßeinheit Mensch”. Die Rede von der Gleichheit der Menschen bedeute keinesfalls eine Absage an eigene spezifische Identitäten. Vielmehr erinnere sie daran, dass „wir alle bei Gott zu Hause sind” und Gleichheit einen „Auftrag” darstelle, den es umzusetzen gelte.
Einhellig wurden bei der Tagung die anti-islamischen Entgleisungen der FPÖ bei den Grazer Gemeindewahlen zurückgewiesen. Es gebe vereinzelt Integrationsprobleme, insbesondere bei muslimischen Migranten; diese Diskussion sei jedoch mit Fingerspitzengefühl und gegenseitigem Respekt zu führen und dürfe nicht von Vorurteilen und offenem Hass bestimmt sein, so der Tenor. (kap)
Hier zum Nachhören

Kenia rutscht ab, Stammesführer hetzen die Armen gegeneinander auf.
Und immer noch Gewalt in Kenia: Ihr Zentrum ist das so genannte „Rift Valley”, ein malerisches Tal, das viele Touristen kennen. Dort fiel letzten Samstag auch der Priester Michael Kamau Ithondeka der Gewalt zum Opfer. Er war Vize-Rektor des Seminars von Tindinyo. Allein an diesem Dienstag starben nach bisherigen Berichten neun Menschen bei ethnischer Gewalt. Was ist los in Kenia, fragten wir den Comboni-Missionar Renato Kizito Sesana, der seit zwanzig Jahren im Land lebt.
„Ich muss sagen, dass in den letzten zwei Jahren vor allem die Opposition sehr die ethnische Karte gespielt hat, die bisher in Kenia eigentlich keine so große Rolle gespielt hatte wie in anderen Teilen Afrikas. Die haben den Leuten immer wieder gesagt: Jetzt sind wir dran. Nach den Kikuyu, die lange an der Macht gewesen sind, sind jetzt mal wir Luos dran. Diese ethnische Unterscheidung ist eigentlich eine sehr willkürliche, denn die wahre Unterscheidung in Kenia ist keine ethnische, sondern die zwischen Arm und Reich. Und da darf man ruhig erwähnen, dass die zwei Herausforderer – Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raul Odinga – zu den zwei reichsten Familien von Kenia gehören. In diesen Tagen haben sie es tatsächlich dazu gebracht, dass sich in ihrem Namen die Armen gegenseitig an die Gurgel gehen.”
Es wäre wirklich schade um Kenia, wenn das Land jetzt in Gewalt und Anarchie abrutscht wie ein anderes, langjähriges Musterland Afrikas, nämlich die Elfenbeinküste.
„Kenias Reichtum ist der Tee, der Kaffee und der Tourismus – vor allem aber seine Bevölkerung. Kenia hat eine Reihe von Unis, an denen jährlich zwischen zehn- und fünfzehntausend junge Leute ihren Abschluss machen. Es ist auch ein Pol der Informations-Technologie geworden. Und wegen seiner Stabilität war Nairobi in all diesen Jahren das wichtigste Handelszentrum der Region, auch die Basis für Hilfsaktionen in den Nachbarländern. Vergessen wir nicht: Außer in Tansania gibt es in allen Nachbarländern Kenias blutige Kriege: Somalia, Äthiopien, Sudan, Uganda…”
Die Gewalt in Kenia ist in den letzten Stunden durch den Mord an einem Oppositions-Politiker neu angefacht worden. Mugabe Were war am Dienstagmorgen vor seinem Haus in Nairobi erschossen worden. Die Partei von Oppositionschef Raila Odinga rief alle Seiten zur Ruhe auf. Doch in Naivasha im Rift Valley gaben Soldaten von Hubschraubern aus Schüsse auf eine aufgebrachte Menschenmenge im Stadtzentrum ab. Derweil teilte der frühere UNO-Generalsekretärs Kofi Annan mit, dass es an diesem Dienstag zu direkten Verhandlungen beider Seiten kommen werde. Annan versucht im Streitum den Ausgang der Präsidentenwahl zu vermitteln.
Eine Abordnung des Weltkirchenrates will am Mittwoch nach Kenia reisen, um den Kirchen dort ihre Solidarität zu bekunden und sie seelsorgerlich zu unterstützen. (rv)

Lombardi: „Kein Traum von idyllischer Welt”
Medienschelte aus dem Vatikan: Schon letzte Woche hatte der Papst die Selbstdarstellung und Seichtigkeit vieler Medien gerügt. Jetzt erinnert der Pressesprecher des Papstes in einem Kommentar zu Benedikts Medienbotschaft daran, dass Journalisten der Wahrheit verpflichtet sind. Jesuitenpater Federico Lombardi fordert: „Man sollte sich ernstlich fragen, ob die Medien heute wirklich dem Wohlergehen der Menschen und dem Gemeinwohl der Gesellschaft dienen. Oft haben wir in der Tat guten Grund, daran zu zweifeln, oder sind bitterlich enttäuscht darüber. Zu oft scheinen die Medien zu behaupten, nicht nur die Wirklichkeit zu zeigen, sondern sie zu bestimmen, weil sie meinen, die Kraft und die Macht der Beeinflussung dafür zu besitzen. Es kann nicht oft genug betont werden, dass das gesprochene, geschriebene oder in Bildern ausgedrückte Wort für die Wahrheit gemacht ist; um die Wahrheit zu sagen, damit Menschen sich begegnen, um die Wahrheit miteinander zu teilen. Es ist nicht zur Täuschung, Spaltung, Instrumentalisierung und Unterwerfung da. Es geht hier nicht darum, von einer idyllischen Welt zu träumen. Es geht darum zu verstehen, dass die Qualität der Zukunft dieser menschlichen Gesellschaft auf dem Spiel steht.”
Pater Lombardi trägt in der Welt der Medien mehrere Hüte: Er ist Leiter des Vatikanischen Pressesaals, Direktor der Vatikanischen Fernsehzentrums – und Generaldirektor von Radio Vatikan. (rv/zenit)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt schickt eine Delegation zur Beerdigung des orthodoxen Erzbischofs von Athen. Christodoulos war am Montag in der griechischen Hauptstadt verstorben; er wird am Donnerstag dort beigesetzt. Den Vatikan vertreten bei den Trauerfeiern Kardinal Paul Poupard, der Nuntius in Griechenland und Bischof Brian Farrell vom Päpstlichen Einheitsrat. In einem Telegramm drückt Papst Benedikt an diesem Dienstag sein Beileid zum Tod von Christodoulos aus. Der Verstorbene habe „eine neue Ära der herzlichen Zusammenarbeit” mit den Katholiken möglich gemacht. Er werde für die orthodoxe Kirche Griechenlands beten, so der Papst. (rv)
Die Kirche ruft nicht zur Revolte gegen das italienische Abtreibungsgesetz auf. Das sagte Kardinal Camillo Ruini jetzt im italienischen Fernsehen. Allerdings müsse das Gesetz in seiner „Ganzheit” angewandt werden, indem man es im Licht der neuesten medizinischen Erkenntnisse lese, betonte Ruini. Abtreibung sei die „Beseitigung eines unschuldigen menschlichen Wesens” und daher „wahrhaft böse”. Gerade deshalb aber müsse man den Frauen helfen, ihre Kinder anzunehmen. Der langjährige Vorsitzende der Bischofskonferenz erinnerte daran, dass in Italien durch den Einsatz verschiedener „Pro-Life”-Organisationen in den letzten Jahren rund 85.000 Abtreibungen verhindert werden konnten. (corriere della sera)

Europa

Europäische Union
Einen kanonischen Vertrag, der die Beziehung zwischen der lateinischen Kirche, den katholischen Ostkirchen und den Orthodoxen regelt, schlägt Kardinal Peter Erdö vor. In einem Artikel der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano” spricht der Erzbischof von Budapest, der derzeit auch den EU-Bischofsrat leitet, von einem „kurzen Grundlagenvertrag oder Verfassungsvertrag” von „kanonisch-rechtlichem Wert”. Auch ein „ökumenisches Direktorium” wäre denkbar. Darin könnten zumindest die „grundlegenden Prinzipien” im Verhältnis der Kirchen zueinander festgelegt werden. Als Beispiel nennt Erdö die unterschiedlichen Auffassungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, was das so genannte „kanonische Territorium” betrifft. Erdö räumt ein, dass dieses „relativ neue Phänomen” doch „sehr alte theologische Vorbilder” hat. (rv)

Deutschland
Verspielen Sie nicht Ihre Glaubwürdigkeit! Das rät die deutsche „Gesellschaft für bedrohte Völker” der Afrikanischen Union. Anlass ist die Bewerbung von Sudans Staatschef Omar Hassan al Bashir um den Vorsitz der Afrikanischen Union. Das wäre aus Sicht des Göttinger Menschenrechts-Verbands „ein großer Prestigeverlust” für die Afrikanische Union. „Bashirs Terrorherrschaft ist nicht nur für die Zerstörung von 2.066 Dörfern und die Vertreibung von 2,8 Millionen Menschen in Darfur verantwortlich, sondern auch für die systematische Behinderung jeder Strafverfolgung der Verantwortlichen für diese Verbrechen”, so der deutsche Verband. Mit seiner Kandidatur verhöhne Bashir die Bemühungen Afrikas um Rechtstaatlichkeit und Respekt für die Menschenrechte. Schon zum dritten Mal bewirbt sich Präsident Bashir um den Vorsitz der AU, der alljährlich wechselt. 2006 und 2007 war seine Kandidatur gescheitert. Angesichts internationaler Proteste weigerte sich damals die AU, dem Sudan turnusgemäß den Vorsitz zu übertragen. (pm)

Österreich
Nach seiner Übersiedelung von Innsbruck nach München im Februar soll das Karl-Rahner-Archiv digitalisiert werden. Das bestätigt der bisher für das Archiv zuständige Innsbrucker Dogmatiker Roman Siebenrock. Vielleicht könne dieser Schritt sogar „eine neue Rahner-Renaissance unter den Studenten bewirken”, so Siebenrock. Das Archiv umfasst rund 3.000 Bücher, 2.000 Aufsätze und 1.000 weitere, bisher unveröffentlichte Manuskripte, Entwürfe, Skizzen und Gutachten. In 30 Schubern ist außerdem der gesamte Konzilsnachlass Rahners dokumentiert. Dieser wird laut Siebenrock in Kopie auch weiterhin in Innsbruck zugänglich sein. Die Originale werden dann im Februar nach München transferiert, wo das Archiv in den Gesamtbestand des Archivs der Deutschen Provinz der Jesuiten integriert und unter die Leitung des Rahner-Forschers Andreas Batlogg gestellt wird. Die Übersiedelung sei bereits seit langem geplant gewesen und an den Abschluss der Ausgabe der „Sämtliche Werke” gebunden, so Siebenrock. (kap)

Schweiz
Bischof Bernard Genoud ist betroffen über die Pädophilie-Fälle in seinem Bistum Lausanne-Genf-Fribourg. Erstmals seit dem Bekanntwerden von zwei Fällen in diesem Januar hat er sich mit einem Brief an die Seelsorgenden gewandt. Er werde keinen sexuellen Missbrauch dulden, betont er darin. Ihm liege daran, gemeinsam mit den Seelsorgenden diese sehr schwierige Zeit mit Gelassenheit, Entschiedenheit und Vertrauen zu bewältigen. Jede sexuelle Ausnützung sei bedrückend und kriminell und müsse verurteilt werden. Er werde diesbezüglich keine Toleranz üben, und das Ordinariat werde alles daran setzen, um diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Genoud ruft die staatlichen Behörden auf, sich der Angelegenheit anzunehmen. Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Behörden zu unterstützen. (kipa)

Italien
„Hochschul-Institut Sophia – Für eine Kultur der Einheit”. So lautet der offizielle Titel einer neuen Universität in Trägerschaft der Fokolar-Bewegung. Ihr Standwort ist die Fokolar-Siedlung Loppiano vor den Toren von Florenz. Piero Coda, Theologieprofessor an der römischen Lateran-Universität, ist designierter Rektor der neuen Einrichtung. Die Hochschule nimmt zum kommenden Wintersemester den Lehrbetrieb auf. Sie will „Leben und Lehre zusammenbringen” und ein „Laboratorium für menschliche und kulturelle Entwicklung” sein. Dementsprechend ist das Studium interdisziplinär ausgerichtet. Es besteht vorerst aus zwei Zweigen: Philosophie-Theologie und Wirtschafts-Politikwissenschaft. (zenit)

Großbritannien
Abgeordnete der Labour-Partei widersprechen dem britischen Premierminister Gordon Brown in ethischen Fragen. Die Verkehrsministerin und der Chef der walisischen Regierung haben am Montag Entscheidungsfreiheit für Abgeordnete beim Gesetz zur künstlichen Befruchtung verlangt. Ein parlamentarischer Beschluss hatte im November die von katholischer Seite geforderten Einschränkungen bei der künstlichen Befruchtung verhindert. Normalerweise haben britische Abgeordnete Entscheidungsfreiheit bei Gesetzen, die sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Doch eine Sonderregelung sah jetzt beim Gesetz zur künstlichen Befruchtung den Fraktionszwang vor. (avvenire)

Frankreich
Der französische Außenminister Kouchner hat in Ruanda um Nachsicht für Frankreichs Rolle während des Völkermordes 1994 gebeten. Präsident Nicolas Sarkozy hatte Bernard Kouchner nach Ruanda geschickt, um für eine Normalisierung der Beziehungen zu werben. Der ruandische Präsident wirft Frankreich vor, das Lager der Hutu im Bürgerkrieg bewaffnet und ausgebildet zu haben. Kouchner sagte, Frankreich sei militärisch nicht für den Völkermord verantwortlich gewesen, habe aber „politische Fehler” begangen. Der frühere Außenminister Alain Juppé reagierte empört auf die Äußerungen Kouchners. Er verwies darauf, dass er im Mai 1994 in der Nationalversammlung vor dem Völkermord in Ruanda gewarnt habe. Frankreich habe zudem die internationale Gemeinschaft zum Handeln angetrieben. Die Intervention Frankreichs in Ruanda sei „ehrenvoll” gewesen. (faz)

Tschechische Republik
Eine Einigung mit der Kirche würde den Staat einiges kosten. Das geht aus Zahlen hervor, die die Tschechische Bischofskonferenz und der kirchliche Sender „Radio Lumen” jetzt veröffentlicht haben. Hintergrund ist ein Gesetzentwurf zur Rückgabe des von den Kommunisten beschlagnahmten Kircheneigentums. Wenn dieses Gesetz das Parlament passieren sollte, hätte Staatspräsident Vaclav Klaus eine wichtige Hürde für seine Wiederwahl auf die Prager Burg genommen. Nach der prinzipiellen Einigung verpflichtet sich der Staat, den Kirchen ein Drittel ihres früheren Eigentums direkt zurückzugeben. Für die restlichen zwei Drittel sollten sie finanzielle Entschädigung erhalten. Die finanzielle Abgeltung wird laut Bischofskonferenz auf umgerechnet 3 Milliarden Euro beziffert. Die Auszahlung soll auf einen Zeitraum von 60 Jahren verteilt werden. Beziehe man die Zinsen ein, so werde die Staatskassa in den kommenden sechs Jahrzehnten mit einer Gesamtsumme von fast zehn Milliarden Euro belastet. Auf 20 Jahre hin solle der Staat auch für die Priestergehälter aufkommen. Dieser Beitrag solle jedoch jährlich um 15 Prozent abgesenkt werden. „Die Kirchen verzichten damit schriftlich auf ihr nicht direkt zurückerstattetes Eigentum. Und sie werden auf die Entschädigung unsichere 60 Jahre lang warten”, sagte der tschechische Primas, Kardinal Miloslav Vlk, in einem Fernseh-Interview, in dem er das große Entgegenkommen der Kirchen hervorhob. (kap)

Türkei
Die christliche Minderheit im Land sollte sich ihrer Identität noch bewusster werden. Das raten die katholischen Bischöfe des Landes in einem Brief zum Auftakt des Paulus-Jahres. Wörtlich heißt es: „Paulus erinnert uns daran, was das grundlegende Element unserer christlichen Identität ist. Es ist nicht der Glaube an Gott – den wir mit unseren islamischen Brüdern und vielen anderen teilen –, sondern der Glaube an Christus als den Herrn.” Man könne Gott „nur durch Christus begegnen”. Auch in einem manchmal erdrückenden islamischen Umfeld, so geben die Bischöfe zu verstehen, sollten die Christen bei ihrem Glauben und ihrem Bekenntnis keine Kompromisse machen. (rv)

Bosnien
Überfall auf einen Franziskaner: Der Provinzial der Franziskaner von Bosnien und Serbien, Mijo Džolan, ist letzte Woche nachts in Sarajevo Opfer eines Überfalls geworden. Das wurde erst jetzt bekannt. Zwei Maskierte hätten ihn im Provinzialat mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert. Džolan wurde leicht verletzt. Dem Hilfswerk „Kirche in Not” sagte er, es sei möglich, dass der Überfall „ein gezielter Versuch (war, um) uns Katholiken in Bosnien-Herzegowina zu erschrecken”. (pm)

Serbien
Der serbisch-orthodoxe Bischof von Prizren bittet Deutschland, die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anzuerkennen. In Berlin führte Bischof Artemije in diesen Tagen Gespräche mit Politikern, um sie auf den Ernst der Lage im Kosovo aufmerksam zu machen. Eine Unabhängigkeit des Kosovo, der völkerrechtlich zu Serbien gehört, aber eine mehrheitlich albanische Bevölkerung hat, wäre ein Bruch des internationalen Rechts, so Artemije. Die serbisch-orthodoxe Kirche fürchtet vor allem um das Los ihrer Gläubigen im Kosovo. Der Bischof betonte, es müsse alles getan werden, um die Lage im Kosovo zu verbessern, nicht um sie noch zu verschlimmern. In den letzten 15 Jahren unter UNO-Verwaltung seien bei „terroristischen Akten” im Kosovo 150 orthodoxe Kirchen zerstört worden. (pm)

Russland
Die so genannte „Geistliche Bibliothek” in Moskau ist bei einem Brand beschädigt worden. Das berichtet das Hilfswerk „Kirche in Not”. Bei den Löscharbeiten sei Wasser in die Räume gedrungen; mehr als 500 Bücher seien nicht mehr zu retten. Die „Geistliche Bibliothek” ist ökumenisch ausgerichtet. (pm)

Naher Osten

Nahost
Die Caritas Jerusalem bemüht sich um Hilfe für die Eingeschlossenen im Gaza-Streifen. Wegen der Blockade werden dort lebenswichtige Produkte, Wasser und Medikamente immer knapper. Der Caritas-Verantwortliche für die Gaza-Programme erklärt: „Die Menschen haben keine Hoffnung mehr. Es ist die schlimmste Situation der vergangenen Jahre.” Erst letzte Woche hatten die Patriarchen und die Vertreter der christlichen Kirchen in Jerusalem in einem gemeinsamen Appell gefordert: „Im Namen Gottes, stoppt die Blockade des Gazastreifens!” Caritas-Mitarbeiter betreiben seit 2003 ein Ärztezentrum in Al Shati, und seit 2005 wurden in verschiedenen Teilen der Küstenregion Kliniken eröffnet. Priorität ist heute die Versorgung mit Lebensmitteln, gefolgt von medizinischer Versorgung. (zenit)
Die Grenze zum Gaza-Streifen ist wieder dicht. Knapp eine Woche nach ihrer Öffnung haben ägyptische und palästinensische Sicherheitskräfte damit begonnen, die Grenzübergänge wieder zu schließen. Sie kontrollieren die Hauptdurchlässe und lassen keine palästinensischen Wagen mehr durch. Ägyptische Geschäfte auf dem Sinai werden nicht mehr mit Waren versorgt, Einkaufsbesuche werden damit überflüssig. - Am Mittwoch werden sich die Hamas und die ägyptische Führung zu Gesprächen in Kairo treffen. Die Palästinensische Autonomiebehörde will nicht teilnehmen. Sie lehnt den Dialog mit der Hamas seit dem Putsch im Juni ab. (faz)

Asien

Vietnam
Trotz eines „Ultimatums” der Behörden in Hanoi beten weiterhin Gruppen von Katholiken vor dem Gebäude der früheren Nuntiatur. Um das Gebäude, das 1959 von den Kommunisten enteignet wurde, ist ein Streit entbrannt. Einige Katholiken fordern seit Weihnachten mit Gebets-Aktionen vor dem Gebäude dessen Rückgabe an die Kirche. Die Politik will sich der Frage annehmen. Der Kirchenführung in Vietnam ist an einem guten Auskommen mit den Behörden und an einer einvernehmlichen Klärung aller anstehenden Fragen gelegen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Apic beteten im Moment, in dem das „Ultimatum” am Sonntag auslief, mehr als 3.000 Gläubige friedlich, aber demonstrativ im Hof der früheren Nuntiatur. Demonstrationen sind im straff regierten Vietnam eine Seltenheit. (apic)

China
Katholische Friedensrechtsorganisationen in Hongkong starten eine Briefkampagne. Durch anhaltenden Druck auf die kommunistische Führung in Peking wollen sie erreichen, dass drei bekannte chinesische Bürgerrechtskämpfer freigelassen werden. Außerdem verlangen die Organisationen, darunter die „Kommission für Gerechtigkeit und Frieden” des Bistums Hongkong, dass die Behörden die Angehörigen der Inhaftierten in Ruhe lassen. Kirchenvertreter geben die Hoffnung nicht auf, zu Beginn des neuen chinesischen Jahres im Februar eine Freilassung der Bürgerrechtler erwirken zu können. (zenit)

Amerika

Vereinigte Staaten
US-Präsident George Bush und der Kongress sollten bei ihrer Debatte über eine mögliche Rezession mehr an die Armen in den USA denken. Das fordern die Bischöfe in einem Brief. Der Gesetzgeber dürfe nicht vergessen, wie viele Familien und Niedriglohn-Empfänger „durch diese Wirtschaftskrise finanziell an den Rand des Abgrunds geraten sind”. Die Angst vor einem Umkippen der US-Wirtschaft in die Rezession beherrscht immer mehr den laufenden Präsidentschafts-Wahlkampf. (rv)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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