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Meldungen vom 4.1.2009

- „Krieg und Hass sind keine Lösung“ -
- Kirche ist „mehr als Werteagentur“ -
- Kongo: Kirche ruft nach staatl. Hilfe -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst zur Lage in Gaza: „Krieg und Hass sind keine Lösung“
Papst Benedikt XVI. hat zu „Sofortmaßnahmen“ für ein Ende des Konflikts im Gazastreifen aufgerufen. Nach dem sonntäglichen Angelusgebet schloss sich das Kirchenoberhaupt dem Appell der christlichen Führer in Jerusalem an, die den 4. Januar zum Gebetstag um Frieden und Gerechtigkeit erklärt hatten. Am Samstagabend war Israel in seinem Kampf gegen die radikal-islamische Hamas nach achttägigen Luftangriffen mit Panzern und Infanteristen in den Gazastreifen eingerückt.
Papst Benedikt: „Die dramatischen Nachrichten, die uns aus Gaza erreichen, zeigen, wie Dialogverweigerung zu Situationen führt, welche die Bevölkerungen unsagbar belasten, die erneut Opfer von Hass und Krieg geworden sind. Krieg und Hass sind nicht die Lösung der Probleme. Das bestätigt auch die jüngste Geschichte. Bitten wir also, dass das Kind in der Krippe die Autoritäten und Verantwortlichen beider Seiten, der israelischen wie der palästinensischen, zu sofortigem Handeln anregt, um der aktuellen tragischen Lage ein Ende zu setzen.“
Für die größte Militäroperation der vergangenen vier Jahrzehnte im Gazastreifen berief Israel zehntausende Reservisten ein. Ziel der Bodenoffensive sei es, Israel vor Raketenangriffen der Hamas zu schützen, so Verteidigungsminister Ehud Barak. „Es wird nicht leicht werden. Es wird nicht schnell gehen“, sagte er in einer Fernsehansprache. Eine Armeesprecherin erklärte, es solle die Terror-Infrastruktur der Hamas im Einsatzgebiet zerstört werden.
Ein Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Offensive als böse Aggression. Ein Sprecher des bewaffneten Teils der Hamas sagte, den israelischen Soldaten stünden der sichere Tod oder die Gefangennahme bevor.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert enttäuscht und sehr besorgt über die Lage im Gazastreifen. Er habe Israel aufgerufen, die Sicherheit der Zivilisten zu gewährleisten und humanitäre Hilfe zuzulassen, teilten die Vereinten Nationen mit. Ban sei überzeugt, dass die Eskalation das ohnehin große Leid der Zivilisten verschlimmern werde.
Im Gazastreifen leben 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum zusammen. Seit Tagen verschanzen sie sich in ihren Häusern. Hilfsorganisationen warnen, dass Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente knapp werden. (rv/reuters)
Hier der Papstappell zum Nachhören

Vatikan: Friedensminister kritisiert „scheinheilige Politik
Der vatikanische Friedensminister hat die Scheinheiligkeit reicher Länder kritisiert. Hinter jedem Krieg stehe der Durst nach Geld und Macht, sagte Kardinal Renato Raffaele Martino gegenüber Radio Vatikan. Der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden beklagte eine Machtwirtschaft, die sich hinter scheinbarer Solidarität versteckte:
„Kapital darf nicht nur dazu dienen, sich zu bereichern, sondern muss auch einen sozialen Wert haben. Nehmen wir die Waffenindustrie: Die Länder, die sich bereit erklären, Entwicklungsländern zu helfen, sind die ersten, die dann Waffen an sie verkaufen, weil in den Entwicklungsländern keine Waffen produziert werden. Doch man darf nicht nur in Form von Almosen helfen, man muss zusammen arbeiten, damit die Entwicklungsländer wirklich eine Möglichkeit haben, sich aus eigener Kraft heraus zu entwickeln und ihre Zukunft selbst zu gestalten.“ (rv)
Zum Audio

Vatikan: Ausblick auf das Jahr des Papstes
2009 - das Jahr Afrikas. Papst Benedikt XVI. und der Vatikan werden sich in diesem Jahr besonders mit den Bedürfnissen dieses Kontinents befassen. Das sollte Ansporn sein für viele, meint Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Sein Ausblick auf das Jahr 2009 des Papstes in diesem Beitrag von Stefan Kempis:
Für die große Welt da draußen war 2008 vor allem das Jahr der Finanzkrise – düster wie selten zuvor sind denn auch die Prognosen für das neue Jahr. Benedikt XVI. wird 2009 in einer seit langem erwarteten Sozialenzyklika wohl auch zu dieser Krise Stellung nehmen. Lombardi meint:
„Mir scheint es interessant, dass alle, ob gläubig oder nicht, sehr schnell begriffen haben, dass an der Wurzel dieser Wirtschaftskrise ethische Komponenten stehen. Es hat da eine Suche nach Reichtum über eine Finanzdynamik gegeben, die von der Produktion und der wirklichen Arbeitsleistung abgekoppelt war: Dafür wird nun die Rechnung präsentiert. Der Papst kommt häufig auf dieses Argument zurück; das zeigt nicht nur seine Anteilnahme an den Leiden und Schwierigkeiten, die so viele Menschen jetzt wegen dieser Krise durchmachen, sondern weist auch auf die Tatsache hin, dass die Wirtschaft umgebaut werden muss, um menschenwürdiger und solider zu werden, um also mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse des Menschen und seiner Würde zu nehmen. Und darum braucht die Wirtschaft – so betont der Papst – grundlegende Werte: für eine gleiche, solidarische, gerechte Entwicklung für alle.“
Im Jahr 2009 wollte Papst Benedikt eigentlich ins Heilige Land reisen; die Medien spekulierten in letzter Zeit schon über ein Datum, im Gespräch war der Mai. Die Bomben von Gaza in den Tagen nach Weihnachten zeigen aber, wie prekär solche Planungen sind. Pater Lombardi:
„Es ist offensichtlich, dass da verschiedene Punkte, bei denen Erwartungen geweckt werden, im Moment noch problematisch sind; man sollte eher etwas vorsichtig sein, wenn man auf dieses beginnende Jahr blickt.“
Sicher ist hingegen, dass der Vatikan im Jahr 2009 aufmerksam nach Afrika blicken wird. Nicht nur wegen der wichtigen Wahlen in Südafrika, sondern auch, weil Benedikt im März nach Kamerun und Angola reisen will und im Herbst dann eine bischöfliche Sondersynode für Afrika in Rom zusammentritt.
„Die Leiden so vieler Völker Afrikas sind groß: Erschreckende Massaker an Armen oder Hungersnöte wie im Moment in Simbabwe... Was können wir tun, um solche dramatischen Situationen künftig zu verhindern? Es geht darum, dass ein Kontinent mit großem Potential und großem Reichtum an Ressourcen – nicht nur materiellen, sondern vor allem menschlichen Ressourcen – endlich seinen Beitrag leisten kann für die Menschheit und die Kirche von heute und morgen. Das Engagement des Papstes gibt uns ein Beispiel: Wir alle sollten 2009 auf diesen Kontinent schauen!“ (rv)
Zum Audio
Rück- und Ausblick des Papstsprechers. Hier lesen und hören Sie mehr

Deutschland: Kirche ist mehr als „Bundesagentur für Werte“
Ethische Maßstäbe sind keine Fesseln des Fortschritts, sondern Schlüssel für das wahre Menschsein“ unterstrich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in seiner Predigt zum Jahresabschluss.
Wiederholt hatte Zollitsch im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, wie wichtig der Beitrag der Kirche für gesellschaftliche und politische Debatten sei. Dennoch dürfe die Kirche nicht auf eine „Bundesagentur für Werte“ reduziert werden. Dieser Gefahr sei beizukommen, so der Bischofskonferenzvorsitzende, „wenn sie auch das in die Gesellschaft hineinträgt, was nicht den Erwartungen entspricht“. Gegenüber Radio Vatikan sagte Zollitsch:
Ich habe das so genannt, weil ich die positive Erfahrung machte, dass Politik und Wirtschaft nach den Werten fragen, welche die Gesellschaft tragen und welche sie brauchen. Das ist gut so, aber das reicht nicht. Denn das Entscheidende ist: Wir haben Gott zu verkünden, den Glauben an Jesus Christus. Wenn ich die Kirche tatsächlich auf eine Werteagentur reduzieren wollte, dann wären wir bald am Ende, denn dann könnten wir auch diese Werte nicht mehr begründen. Darum tun und leisten wir diesen Dienst an der Gesellschaft, aber immer wissend, unser Dienst ist ein weitaus größerer und umfassender. Wir haben die Menschen ja auch sozusagen auf Jesus Christus und auf Gott hin zu provozieren und dazu müssen wir uns zu Wort melden.“
In einem Impulsreferat vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz konkretisierte der Freiburger Erzbischof:
„Denjenigen, die den Einsatz der Kirche für Ehe und Familie rühmen, müssen immer wieder auch die Rechte der Migranten auf Zusammenführung ihrer Familien in Erinnerung gerufen werden. Diejenigen, die sich auf den Gerechtigkeitsimpuls der katholischen Soziallehre berufen, müssen auch auf die Rechte der ungeborenen Kinder hingewiesen werden. Wirtschaftsvertretern, die im christlichen Menschenbild des schöpferischen Individuums zu Recht eine Grundlage für eine freiheitliche und marktorientierte Wirtschaft sehen, darf der Einwurf nicht erspart bleiben, dass die Wirtschaft nach kirchlicher Lehre menschenförmig und nicht der Mensch wirtschaftsförmig gemacht werden muss.“
Zollitsch erneuert die These von Pater Ivo Zeiger: „Deutschland ist Missionsland“.
„Es war, als es 1948 erstmals formuliert wurde, tatsächlich eine provokante These und ich habe sie bewusst aufgenommen. Doch es ist zugleich Realität. Für mich aber nicht nur harte Realität, sondern eine, die eine Perspektive eröffnet. Wenn ich es theologisch sehe, heißt das: Gott hat Interesse an uns, und wir haben Interesse an den Menschen, darum gehen wir auf sie zu. Gott hat Interesse an uns, darum sendet er uns, seine Boten. Also haben wir etwas zu sagen und zu tun, was den Menschen hilft. Wir sollen das offensiv tun. Die Härte ist: Wir müssen feststellen, dass in Deutschland 26 Millionen Menschen katholisch sind, rund ebenso viele evangelisch, eine ganze Gruppe gehört keiner christlichen Konfession an, viele sind aus unseren Kirchen innerlich ausgewandert. Aber für mich überwiegt die Chance, die ich sehe, die Menschen neu mit dem Evangelium in Berührung zu bringen.“ (rv)
Zum Audio

Angelus: „Der Herr geleite euch heute und alle Tage dieses Jahres.“
Die Kirche lädt am zweiten Sonntag nach Weihnachten noch einmal ein, das Geheimnis der Geburt Christi zu betrachten. Das betonte Papst Benedikt XVI. in der Meditation zum Angelusgebet. „Nach der Hektik der vergangenen Tage mit der Jagd nach Geschenken“ wiederhole sich in der Liturgie das Evangelium vom Weihnachtstag. In den Grüßen an die mehreren zehntausend Pilger auf dem Petersplatz sagte der Papst auf Deutsch:
„Der heutige zweite Sonntag nach Weihnachten, der erste des neuen Jahres, erstrahlt im Glanz des Geheimnisses der Heiligen Nacht: ,Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen’ (Joh 1, 14). In Jesus Christus ist das ewige Wort Gottes sichtbar erschienen. In Ihm ist Gott uns Menschen ganz nahe gekommen, um uns mit der Fülle seiner Gnade zu beschenken. So wollen wir Jesus Christus aufnehmen. Er gibt die Macht, Kinder Gottes zu werden, und weist uns den Weg der Wahrheit, des Lichtes und des Lebens. Der Herr geleite euch heute und alle Tage dieses Jahres.“ (rv)
Die Papstgrüße zum Hören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM :

Zulehner-Kolumne: Kirche braucht Visionäre
Vision, Gemeinschaft, Programm und Administration braucht es, damit eine kirchliche Gemeinschaft lebendig ist. Daran erinnert der Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner unter Verweis auf den US-amerikanischen Theologen Saarinen. Die Kirche müsse die Vision nicht erst suchen, Jesu Vision mache sie lebendig. Doch, so Zulehner: Die Kirche braucht auf allen Ebenen und in allen Bereichen mehr Visionäre, nur so könne sie in einem drohenden Alterungsprozess bestehen.
Der emeritierte Wiener Professor für Pastoraltheologie ist ab diesem Sonntag regelmäßig mit einer eigenen Kolumne im deutschsprachigen Programm von „Radio Vatikan“ zu hören. Alle 14 Tage gibt es drei- bis vierminütige Denkimpulse Zulehners. (rv)
Hören Sie hier die erste Kolumne


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Von der Anti-Baby-Pille gehen nach Ansicht des „Osservatore Romano“ verheerende Wirkungen aus. Die „Tonnen von Hormonen“, die über Ausscheidungen in die Umwelt gelangten, seien auch maßgeblich für die zunehmende Sterilität bei Männern in westlichen Staaten verantwortlich, heißt es in einem Artikel in der Sonntagsausgabe der Vatikanzeitung. Dafür gebe es eine ausreichende Datenbasis. Östrogenhaltige Kombinationspräparate könnten zudem laut internationalen Studien Krebs erregen, erklärte der Verfasser des Artikels, Pedro Jose Maria Simon Castellvi. Der Präsident des Internationalen Verbands der katholischen Medizinervereinigungen kritisierte, in vielen Fällen verhindere die Verhütungspille die Einnistung einer befruchteten Eizelle und habe damit eine abtreibende Wirkung. Simon stützt sich in seinem Beitrag auf ein umfangreiches Papier des Schweizer Mediziners Rudolf Ehmann. Der aus Augsburg stammende Gynäkologe, der auch Mitglied der Bioethik-Kommission der Schweizer Bischöfe ist, hatte medizinische und gesellschaftliche Folgen der Empfängnisverhütung 40 Jahre nach der Papst-Enzyklika „Humanae vitae“ untersucht. Das von Paul VI. 1968 veröffentlichte Lehrschreiben lehnt eine künstliche Empfängnisverhütung ab und erlaubt katholischen Ehepaaren ausschließlich natürliche Methoden. (or/kna)

Europa

Deutschland
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland hat angesichts der Gewalt in Gaza die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Diese müsse alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten, sagte der Islamrats-Vorsitzende Ali Kizilkaya an diesem Sonntag in Köln. Er sprach von einem „beispiellosen Verstoß gegen die Grundsätze des Völkerrechts“ und forderte einen sofortigen Stopp der israelischen Bodenoffensive. (kna)
Unicef Deutschland kämpft gegen die Choleraepidemie in Simbabwe. Nach Auskunft der neuen Geschäftsführerin Regine Stachelhaus gehört dieser Einsatz zu den aktuellen Schwerpunkten der deutschen Sektion des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Dort würden in den kommenden 120 Tagen rund 13 Millionen Euro benötigt, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, sagte Stachelhaus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Ähnlich prekär sei derzeit die Lage im Kongo. Auch wenn dieses Thema schon wieder aus den Medien verschwunden sei: „Das Flüchtlingselend geht weiter“. Zugleich räumte Stachelhaus ein, dass im Zuge der Finanzkrise das Spendenaufkommen zurückgegangen sei. Außerdem werde es schwieriger, neue Spender anzusprechen. Zum Einsatz von professionellen Spendensammlern äußerte sich die Unicef-Geschäftsführerin zurückhaltend. Die Frage, ob solche Dienste mit Provisionszahlungen honoriert werden sollten, „haben wir erst einmal ausgesetzt“. Dafür seien klare Regeln erforderlich. - Unicef Deutschland war Anfang 2008 wegen dubioser Honorare und Provisionszahlungen in die Schlagzeilen geraten und hatte daraufhin auch das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen verloren. Dieses Zertifikat könne die Organisation frühestens 2010 wieder erhalten, so Stachelhaus, die seit Donnerstag im Amt ist. (kna/fas)

Schweiz
Die Zürcher Staatsanwaltschaft will wissen, wofür Dignitas die Einnahmen verwendet. Die Sterbehilfeorganisation müsste mit Klagen rechnen, würde ihr „Selbstsucht“ nachgewiesen, meldet die NZZ am Sonntag. Im November hat der Zürcher Regierungsrat dargelegt, dass sämtliche Strafverfahren gegen die Sterbehilfeorganisation Dignitas „mangels rechtsgenügenden Verdachts einer strafbaren Handlung“ eingestellt wurden. Die Einstellungen bedeuten jedoch keine Kapitulation der Justiz und keine Entwarnung für Dignitas-Geschäftsführer Ludwig A. Minelli. Das zeigen jetzt Äußerungen des stellvertretenden leitenden Zürcher Staatsanwalts Jürg Vollenweider. Er verweist auf die gesetzliche Regelung, die „Beihilfe zum Suizid aus selbstsüchtigen Motiven“ unter Strafe stellt. Vollenweider fordert daher von den Sterbehilfeorganisationen finanzielle Transparenz: „Wenn deren Buchhaltung nicht eingesehen werden kann, könnten selbstsüchtige Motive verborgen sein.“ In einem Interview mit der französischen Zeitung „Le Monde“ sagte Dignitas-Geschäftsführer Minelli, dass er die Gelder auch dafür einsetze, um in Europa für das Recht auf einen „selbstbestimmten Tod“ zu werben. Im französischen Fernsehsehen erwähnte er „erhebliche Aufwände wegen Rechtsstreitigkeiten“. - Die Zürcher Staatsanwaltschaft will zuerst die in Aussicht gestellten nationalen Aufsichtsregeln für die Suizidbeihilfe abwarten. Bis zum Frühjahr wird Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf dem Gesamtbundesrat neue Regeln für die Sterbehilfeorganisationen beantragen. Die Nationale Ethikkommission setzt bei den neuen Regeln für die Sterbehilfeorganisationen vor allem darauf, dass der Sterbewunsch einer Person ernsthaft überprüft wird. (nzz)
In die Zürcher Kirchenbesetzung kommt Bewegung. Die rund 150 Sans-Papiers haben nach rund zwei Wochen an diesem Sonntag die reformierte Predigerkirche in der Zürcher Innenstadt verlassen. Damit erfüllen sie eine Bedingung für ein Gespräch mit Regierungsrat Hans Hollenstein am 5. Januar. Bis zum 7. Januar können die Flüchtlinge in der Kirche St. Jakob in Zürich-Aussersihl bleiben. Dort wurde ihn vorübergehendes Kirchen-Asyl angeboten. - Seit dem 19. Dezember hielten rund 150 Papierlose und Aktivisten die reformierte Predigerkirche in der Zürcher Innenstadt besetzt, um auf ihre aus ihrer Sicht unhaltbare Situation im Kanton Zürich aufmerksam zu machen. Sie fordern vom Kanton Zürich konkrete Zusagen für bessere Lebensbedingungen. (apic)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Kirchenvertreter fordern die Regierung zum Einschreiten gegen die Massaker der ugandischen Widerstandsarmee des Herrn auf. Die Rebellenorganisation LRA tötete in der Weihnachtswoche nach Schätzungen der Caritas bei Raubzügen durch Dörfer im Norden des Kongo mehr als 400 Menschen. „Angesichts dieses menschlichen Dramas richten wir einen Schrei der Verzweiflung an die Regierung und rufen nach dieser Katastrophe angemessener Soforthilfe“, erklärte der Bischof der betroffenen Diözese Isiro-Niangara, Julien Andavo Mbia. - Die LRA wird von Truppen aus Uganda, Sudan und dem Kongo verfolgt. Nach Angaben der kongolesischen Regierung bereitet sie sich auf ein Eindringen in die Zentralafrikanische Republik vor. Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik habe deshalb Truppen an die Grenze geschickt, sagte Kongos Informationsminister Lambert Mende am Samstag. Vertreter der UNO, des Kongo und Ugandas vermuten, dass sich die LRA in kleinere Gruppen aufgespaltet habe. Nur einige von ihnen seien auf dem Weg in die Zentralafrikanische Republik. Die Zahl der LRA-Kämpfer wird auf 800 bis 1000 geschätzt. Die Rebellen führen seit Jahrzehnten einen Guerillakrieg in den Ländern Zentralafrikas. Ihm fielen zehntausende Menschen zum Opfer. Mehr als zwei Millionen Menschen flüchteten vor den Angriffen der Gruppe. Die Mitte Dezember begonnene Offensive der Regierungstruppen konnte LRA-Anführer Joseph Kony bisher nicht aufspüren. Er wird vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Vergewaltigung, Mord und Entführung gesucht wird. Ein LRA-Sprecher erklärte, Kony habe die Bombenangriffe auf die Rebellenlager überlebt. (apic/rv/reuters)

Naher Osten

Irak
Bei einem Selbstmordanschlag am Eingang einer schiitischen Grabstätte in Bagdad sind etwa 40 Menschen getötet worden. Die Polizei spricht zudem von mehr als 60 Verletzten. Eine Attentäterin zündete den Sprengstoff an einem Kontrollposten vor dem Imam Mussa-Schrein im mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Kadhimiya im Nordwesten der irakischen Hauptstadt. Viele Pilger bereiten sich dort zurzeit auf das so genannte Aschura-Fest in dieser Woche vor. (dw)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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