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Meldungen vom 8.1.2009

- Große Neujahrsrede des Papstes vor Diplomaten -
- Benedikt fordert sofortige Waffenruhe in Gaza -
- „Zukunft unseres Planeten ist in Gefahr“ -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Große Neujahrsrede des Papstes
„Unsere Zukunft und das Schicksal unseres Planeten sind in Gefahr!” Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag in der politischen Ansprache beim traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps. Das Kirchenoberhaupt forderte einen Waffenstillstand im Gazastreifen und internationale Unterstützung für einen Dialog zwischen Israel und Syrien und für den Libanon. Die Weltgemeinschaft dürfe sich von der Vielzahl immer wieder aufbrechender Konflikte – u.a. in Georgien oder zwischen Serben und Kosovaren – nicht entmutigen lassen, sondern solle ihre Friedens-Bemühungen verdoppeln.
Vor den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaftern und weiteren Diplomaten sagte der Papst: „Zu Beginn dieses Jahres 2009 denke ich mit großer Verbundenheit an alle, die unter schweren Naturkatastrophen gelitten haben, vor allem in Vietnam, in Burma, in China und auf den Philippinen, in Mittelamerika, in der Karibik, in Kolumbien und in Brasilien, oder an alle, die unter blutigen nationalen und regionalen Konflikten oder unter terroristischen Anschlägen leiden, die Tod und Zerstörung in Ländern wie Afghanistan, Indien, Pakistan und Algerien gesät habe. Trotz zahlreicher Bemühungen liegt der ersehnte Frieden noch in weiter Ferne. Angesichts dessen darf man sich weder entmutigen lassen, noch die Anstrengungen um eine Kultur echten Friedens vermindern. Vielmehr muss der Einsatz für Sicherheit und Entwicklung verdoppelt werden.”
„Strategie gegen Hunger nötig“
Mit Sorge kommentierte der Papst den Hunger in der Welt und forderte eine „effiziente Strategie” dagegen. Nur so sei dauerhafter Frieden möglich. Mit Verweis auf die weltweite Unsicherheit und die Schwierigkeiten durch die Finanz- wie Nahrungsmittelkrise mahnte Benedikt:
„Um Frieden zu schaffen, muss man den Armen wieder Hoffnung geben. Um den Hunger zu bekämpfen und die regionale Landwirtschaft zu fördern, braucht es dringend eine effiziente Strategie, zumal es auch in den reichen Ländern immer mehr Arme gibt. … Für eine gesündere Wirtschaft muss man neues Vertrauen schaffen. Das gelingt nur mit einer Ethik, die auf der Menschenwürde gründet. Ich weiß, welche Anstrengungen das kostet, aber es ist keine Utopie! Unsere Zukunft steht heute mehr denn je auf dem Spiel, ebenso das Schicksal unseres Planeten und seiner Bewohner, an erster Stelle das der jungen Generationen, die Erben eines maroden Wirtschaftssystems und sozialen Gefüges sind.”
Kampf gegen die Armut bedeute vor allem, in die Jugend zu investieren, unterstrich der Papst. Sie müsse zu einem brüderlichen Miteinander angehalten und in diesem Geist erzogen werden. Der Kirche und ihrem sozialen Engagement komme hier besondere Bedeutung zu:
„In dieser schwierigen Phase der Geschichte der Menschheit, die von Unsicherheit und Fragen gekennzeichnet ist, erwarten viele, dass die Kirche mit Mut und Klarheit ihren Auftrag zur Evangelisierung und ihren Beitrag zur Entwicklung des Menschen erfüllt.”
Weiter verwies der Papst auf die zunehmende Christenverfolgung in Ländern wie Irak oder Indien.
Sorge über Christenverfolgungen in Indien und Irak
„Die Diskriminierung und die schweren Anschläge gegen Tausende Christen im vergangenen Jahr zeigen, dass nicht nur die materielle, sondern auch die moralische Armut den Frieden bedroht.”
Der offensichtlichen Angst vor dem Christentum stellte Benedikt die These gegenüber, dass die Religionen vielmehr zum Aufbau des Friedens beitragen könnten.
„Das Christentum ist eine Religion der Freiheit und des Friedens, und es steht im Dienst am Wohl der Menschheit. … Ich rufe zivile Autoritäten und Politiker dazu auf, all ihre Energie darauf zu verwenden, der Intoleranz und den Schikanen gegen Christen ein Ende zu setzen, und ihre zerstörten Gotteshäuser und Einrichtungen wieder herzustellen. Mit allen Mitteln sollen sie sich für den Respekt vor jeder Religion einsetzen und Formen von Hass und Missachtung unterbinden. Auch in der westlichen Welt dürfen keine Vorurteile und keine Feindschaft gegen Christen geschürt werden, nur weil ihre Aussagen zu bestimmten Themen mitunter nicht gefallen.”
Gaza: Papst für sofortige Waffenruhe
Mit Blick auf den Konflikt im Heiligen Land erneuerte Benedikt XVI. seinen Ruf nach einem Waffenstillstand, um die Situation für die Zivilbevölkerung erträglich zu machen. „Einmal mehr”, betonte das Kirchenoberhaupt: „Der militärische Weg ist keine Lösung. Gewalt, egal von welcher Seite und in welcher Form sie verübt wird, ist scharf zu verurteilen.” Die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft sei hier entscheidend, so Benedikt.
„Mit dem Ablauf der Legislaturperioden in den kommenden Monaten ist es sehr wichtig, dass Führungspersonen auf den Plan treten, die fähig sind, den Friedensprozess entschieden voranzutreiben und ihre Völker zu einer schwierigen, aber unverzichtbaren Versöhnung führen.”
Neben der internationalen Unterstützung für einen Dialog zwischen Israel und Syrien und für den Libanon sprach der Papst auch den Iran an. Auf Verhandlungen bezüglich des Atomprogramms dürfe nicht verzichtet werden. Es müsse Wege geben, die legitimen Interessen des Landes und der internationalen Gemeinschaft gleichermaßen zufrieden zu stellen. Eine solche Lösung würde zur Entspannung der Lage in der Region wie in der Welt beitragen.
Gebet für Frieden an Afrikas Brandherden
Ausführlich ging Benedikt XVI. auf die Lage in Afrika ein, wohin ihn im März seine nächste Pastoralreise führt. Er bete für Frieden in Somalia, Sudan, dem Kongo und Simbabwe. Besonderes Augenmerk richtete der Papst auf die Situation der Kinder und der Flüchtlinge.
„Jene, die auf internationaler wie nationaler Ebene Verantwortung tragen, rufe ich dazu auf, die notwendigen Maßnahmen zur Lösung der schwelenden Konflikte zu ergreifen und den Ungerechtigkeiten, die sie hervorgerufen haben, ein Ende zu setzen. … Der Heilige Stuhl verfolgt den afrikanischen Kontinent mit besonderer Aufmerksamkeit. Er begrüßt, dass im vergangenen Jahr auch diplomatische Beziehungen zu Botswana aufgebaut werden konnten.”
Mit Blick auf Lateinamerika lobte der Papst den neuen Grundlagenvertrag des Vatikans mit Brasilien, der „den Evangelisierungsauftrag der Kirche erleichtern” werde. Brasilien ist mit 137 Millionen Katholiken das weitaus größte katholische Land der Welt.
„Seine Hirten wissen, dass sie für einen echten Fortschritt der Gesellschaft die Gewissen erleuchten und Laien dazu heranbilden müssen, sich mit Mut einzumischen und sich in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen.”
Die Wünsche für das Jahr 2009 stellte das Kirchenoberhaupt auch vor dem Diplomatischen Korps in das Licht der Weihnachtsbotschaft:
„Das Licht Seiner Liebe erleuchte alle Regierenden und die ganze Menschheit! Es führe uns durch dieses so eben begonnene Jahr. Allen ein gutes Neues Jahr!” (rv)
Hier zum Nachhören

Dokument: Neujahrsansprache des Papstes
Wir dokumentieren die Neujahrsansprache Papst Benedikt XVI. an die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten in der offiziellen Übersetzung ins Englische. Im Original hielt der Papst die Rede in der Sprache der Diplomatie, auf Französisch. (rv)
Hier zum Nachlesen

Botschafter Horstmann: „Beeindruckender und überzeugender Appell”
„Der Papst hat einen beeindruckenden und überzeugenden Appell für den Frieden an die Welt gerichtet.” Das sagte der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Hans Henning Horstmann, nach dem Neujahrsempfang im Interview mit Birgit Pottler.
„Dieser Appell war für mich von sehr hohem persönlichem Engagement gekennzeichnet und gerade deshalb so überzeugend. Mich hat seine klare Aussage zur dringlichen Notwendigkeit beeindruckt, in die Erziehung und Bildung der Jugendlichen zur Solidarität zu investieren.”
Der Papst hat die Armut in der Welt kritisiert, aber nicht nur eine materielle, sondern auch eine geistige Armut. Sind das Begriffe, die in der internationalen Diplomatie und Politik aufgenommen werden?
„Wir sind auf der Suche nach den Werten. Da setzen wir uns immer wieder gerade mit den Aussagen Benedikts XVI. auseinander, denn er fordert die moralischen Werte ein, und er hat uns alle daran erinnert, dass gerade das Christentum eine Religion der Freiheit und des Friedens ist. Die Würde des Menschen, die Menschenrechte, Freiheit und Frieden waren Schlüsselworte dieser Ansprache. Diese Schlüsselworte haben wir im Deutschen Grundgesetz zu irdischen Geboten erklärt, und in anderen Verfassungen finden Sie das auch. Diese beiden Arten von Armut sind sehr wohl verstanden worden.”
Wie wurde die Neujahrsansprache im Diplomatischen Korps aufgenommen? Was wird davon konkret umgesetzt werden?
„Wir waren sehr zahlreich vertreten, ich glaube es war die größte Anzahl von Missionschefs, die je an einer Neujahrsansprache teilgenommen haben. Es gibt verschiedene, ganz konkrete Forderungen und den werden sich die Regierungen nicht entziehen. Wenn ich an die Vereinten Nationen denke und die gegenwärtigen Diskussionen im UNO-Sicherheitsrat, hier wird es all die Kräfte noch einmal stärken, die sagen, wir brauchen eine Resolution für einen Waffenstillstand im Nahen Osten, damit den Menschen geholfen werden kann und damit auch in der Region Frieden eintritt.” (rv)
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Israel: P. Jaeger, „Waffenruhe nur erster Schritt”
Papst Benedikt hat erneut die Gewalt im Gazastreifen verurteilt und die sofortige Rückkehr zur Waffenruhe gefordert. Auch die internationale Gemeinschaft müsse Friedensverhandlungen stärker forcieren, redete Benedikt am Donnerstag beim Neujahrsempfang für Diplomaten den Vertretern von 177 Staaten und Organisationen ins Gewissen. Eine Waffenruhe ist ein Anfang, genügt aber bei weitem nicht, sagt dazu der israelische Ordensmann und Nahost-Experte Pater David Maria Jaeger. Nur ein dauerhafter Friedensvertrag könne eine Lösung bringen:
„Keiner der aktuellen Vorschläge für einen Waffenstillstand ist ein wirklicher Friedensvertrag. Ich glaube schon, dass jeder Vorschlag ehrlich um eine Waffenruhe bemüht ist, damit Tod und Zerstörung ein Ende haben. Und das ist natürlich eine absolut positive Entwicklung. Aber ich denke auch, dass es extrem wichtig ist, sich damit noch nicht zufrieden zu geben. Denn den Bemühungen um einen Waffenstillstand muss ein Friedensvertrag folgen, und zwar nicht mit Gaza, das ja nur eine Region ist, die momentan von den Hamas-Rebellen kontrolliert wird, sondern mit der palästinensischen Nation, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde und ihrem Präsidenten, Mahmud Abbas, vertreten wird. Solange kein solcher Friedensvertrag folgt, wird jeder Waffenstillstand, der jetzt abgeschlossen wird, nur eine vorläufige Lösung sein.”
An diesem Donnerstag treffen sich Vertreter Israels, der palästinensischen Autonomiebehörde und der im Gazastreifen herrschenden Hamas in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Sie verhandeln über einen möglichen Waffenstillstand. Unterdessen gehen die Kämpfe in den besetzten Gebieten weiter. In der Nacht zum Donnerstag wurden erstmals auch aus dem Libanon Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. (rv)
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Österreich: Caritas kritisiert Asyl-Gesetzentwurf
Caritas, Diakonie und Amnesty International in Österreich haben schwere Bedenken zum den neuen Asyl-Gesetzentwurf des Innenministeriums. Besonders scharfe Kritik gibt es an den so genannten Patenschaften, von denen künftig das Bleiberecht für Asylbewerber abhängen soll. Dabei sollen Privatpersonen für die Aufenthaltskosten des Asylwerbers haften. Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau verurteilte diese Regelung als neue Form der Sklaverei:
„Hier wird eine staatliche humanitäre Aufgabe privatisiert. Das heißt der Staat delegiert seine Aufgabe, humanitäre Härtefälle aufenthaltsrechtlich zu sanieren, an Privatpersonen oder private Organisationen, indem er die Erteilung eines Aufenthaltstitels vom Vorliegen einer solchen Patenschaft abhängig macht. Es kann nicht sein, dass Versäumnisse des Staates wie viel zu lang dauernde Asylverfahren auf Kosten von Privaten ausgeräumt werden sollen.” (rv)
Hier zum Nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Vatikan: Michelangelo-Fresken werden restauriert
Die Sixtinische Kapelle mit den Fresken Michelangelos kennt jeder. Und die Paolinische Kapelle mit den Fresken Michelangelos? Die kennt nur ein ausgewählter Kreis. Dabei liegt sie nur wenige Schritte von der Sixtina, und sie wird, wie ihre große Schwester vor 15 Jahren, soeben restauriert. Wir durften mit dem Chefrestaurator aufs Gerüst. Ein Hörstück aus der Cappella Paolina von Gudrun Sailer. (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, will seinen Vergleich des Gaza-Streifens mit einem Konzentrationslager nicht als Verbalattacke auf Israel verstanden wissen. „In meinen Worten gibt es nichts, was antiisraelisch interpretiert werden könnte”, sagte der Kardinal der italienischen Zeitung „la Repubblica” am Donnerstag. Martino hatte am Mittwoch in einem Interview mit der Website „ilsussidiario.net” gesagt, Gaza gleiche „immer mehr einem Konzentrationslager”. Er habe auf die Lebensbedingungen der Menschen im Gaza-Streifen hinweisen wollen, erklärte Martino. Die Bevölkerung existiere „umgeben von einer unüberwindlichen Mauer, unter Bedingungen gegen jede Menschenwürde”. Der Kurienkardinal betonte, er habe ebenso deutlich das Verbrennen israelischer Flaggen bei einer Kundgebung in Mailand verurteilt. (kap)
Mit einer Veröffentlichung zum historischen Verhältnis zwischen Kirche und Astronomie sowie einer großen Ausstellung über Galileo Galilei beteiligt sich der Vatikan am diesjährigen Internationalen Jahr der Astronomie. Eröffnet wird das Astronomie-Jahr im Juni 2009 in der UNESCO-Zentrale in Paris. An dem Festakt werden auch Vertreter der päpstlichen Sternwarte teilnehmen. Im Mittelpunkt des Astronomie-Jahres 2009 steht der Pionier dieser Wissenschaft, Galileo Galilei. Für Oktober 2009 hat die vatikanische Sternwarte eine große Ausstellung über Galilei und die Anfänge der Astronomie im 17. Jahrhundert angekündigt. Die Schau organisiert das päpstliche Observatorium in Zusammenarbeit mit den Vatikanischen Museen und dem Italienischen Institut für Astrophysik. (rv)
Aktuell unterhält der Heilige Stuhl zu 178 Staaten und internationalen Organisationen diplomatische Beziehungen. Die beiden jüngsten diplomatischen Bande wurden am 12. Dezember mit Andorra bzw. am 4. November mit Botswana geknüpft. Diplomatische Beziehungen bestehen auch mit verschiedenen Organismen der UNO, mit der Russischen Föderation oder der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. Das diplomatische System der Päpste gilt als das älteste der Welt, erste Vorläufer gehen auf das 4. Jahrhundert zurück. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es ständige ausländische Gesandte am Päpstlichen Hof. (rv)

Israel/Vatikan
Die Vatikan-Vertretung in Jerusalem widerspricht Gerüchten über eine Absage der für Mai angedachten Papstreise ins Heilige Land. Der Heilige Stuhl habe den Besuch von Benedikt XVI. bisher weder bestätigt noch abgeblasen, sagte eine Mitarbeiterin des Apostolischen Delegaten, Erzbischof Antonio Franco, am Donnerstag der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Die Sondierungsgespräche für eine mögliche Pilgerreise zu den Heiligen Stätten liefen trotz der derzeitigen Kämpfe im Gazastreifen weiter. In seiner Weihnachtsbotschaft hatte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, bekannt gegeben, Benedikt XVI. wünsche, im Mai „das Heilige Land als Pilger zu besuchen”. Der Vatikan hat die Reisepläne jedoch bisher nie offiziell bestätigt. Nach Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen am 27. Dezember häufen sich in Jerusalemer Kirchenkreisen Mutmaßungen, dass eine Papstreise nun zumindest verschoben werden müsse. (kna)

Europa

Deutschland
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat der katholischen Kirche für die Arbeit der Militärseelsorge gedankt. Der christliche Beistand gebe den Soldaten in ihren Einsätzen eine „innere Stärkung”, so der Minister in Köln. Zuvor hatte der Kölner Kardinal Joachim Meisner in einem internationalen Soldatengottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstages den Einsatz der Bundeswehr vor der Küste Somalias gewürdigt. Die katholische Kirche betreut die Bundeswehrsoldaten und ihre Angehörigen bundesweit mit rund 100 Seelsorgern, die auch ins Ausland reisen. (kna)
Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not” feiert demnächst den 25. Jahrestag seiner Erhebung zur Vereinigung „päpstlichen Rechts”. Zentral ist der Festgottesdienst am 24. Januar im Kölner Dom, zelebriert von Kardinal Joachim Meisner. Dazu erwartet „Kirche in Not” u.a. den Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, und viele Katholiken aus der ganzen Bundesrepublik. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von der Sängerin Marisa mit Liedern der Heiligen Hildegard von Bingen. Das Domradio überträgt die Heilige Messe live mit Fernsehbildern unter www.domradio.de. (pm)

Österreich
Die Wiener Philharmoniker unterstützen den Einsatz für Straßenkinder des österreichischen Jesuiten P. Georg Sporschill. Am Samstag gibt das renommierte Orchester im Großen Musikvereinssaal in Wien ein Benefizkonzert für die benachteiligten Kinder, die von der Gemeinschaft „Concordia” betreut werden. „Concordia” ist in Rumänien, Moldawien, Bulgarien und der Ukraine aktiv. Die Musiker entschlossen sich spontan zu diesem Benefizkonzert, weil ein für Samstag vorgesehenes Konzert ausgefallen war; sie wollten aber spielen – und zwar zu Gunsten von Kindern, die derzeit im harten Winter besonders leiden. (kap)

Schweiz
Der Weltkirchenrat hat erneut einen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert und Christen in aller Welt zu Friedensgebeten aufgerufen. In einer Botschaft an die Mitgliedskirchen im Nahen Osten sprach sich ÖRK-Generalsekretär, Samuel Kobia, in Genf für eine Überwindung der Feindschaft und neue Verhandlungen für ein gerechtes und dauerhaftes Friedensabkommen auf. Ein solches Abkommen müsse die Wiederherstellung der Waffenruhe auf beiden Seiten sowie eine schnelle Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens umfassen. (kap)

Türkei
Die Denkmalbehörde des Landes hat den bereits genehmigten Bau eines Wolkenkratzers neben der katholischen St. Polykarp-Kathedrale in Izmir gestoppt. Wie die Zeitung „Hürriyet” berichtet, will die Behörde nun bei einem Ortstermin prüfen, ob die Kirche durch den Bau des 80 Meter hohen Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen würde. Ebenfalls zurückgezogen wurde die Baugenehmigung für ein zum Hochhaus gehörendes unterirdisches Parkhaus, die die kemalistische Mehrheit nach langen Debatten im Stadtrat gegen die Stimmen der islamischen AKP durchgesetzt hatte. Die barocke St. Polykarp-Kathedrale stammt aus dem 17. Jahrhundert, an der selben Stelle existierten aber bereits seit dem dritten Jahrhundert Kirchenbauten. (kap)

Frankreich
Die Bischöfe verurteilen im Zusammenhang mit der Gaza-Krise „jeden Akt des Antisemitismus” in Frankreich. Anlass der aktuellen Erklärung des Sekretariats der französischen Bischofskonferenz für die Beziehungen mit dem Judentum war ein Brandanschlag, den unbekannte Täter am Montag auf die Synagoge von Toulouse verübt haben. Kein antisemitischer oder gewalttätiger Akt in Frankreich könne durch die Vorgänge im Heiligen Land gerechtfertigt werden, heißt es in der Erklärung. Frankreich ist Heimat einer beträchtlichen Zahl muslimischer Einwanderer, überwiegend aus Nordafrika. (kap)

Afrika

Südafrika
Der Präsident der Bischofskonferenz Südafrikas ruft alle Gläubigen zur Beteiligung an den bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. In einem Hirtenbrief ruft Erzbischof Buti J. Tlhagale von Johannesburg die Bürger dazu auf, sich gut zu informieren und eine verantwortungsvolle Entscheidung zu fällen. Bei den Wahlen im April konkurriert die Regierungspartei „Africa National Congress ANC” mit anderen Parteien. Die „ANC” hat in den letzten Jahren wegen Skandalen und Fehlentscheidungen an Popularität verloren. Der Brief des Erzbischofs wird in den nächsten Wochen in allen Kirchen Südafrikas verlesen. (pm)

Sudan
Die Kriegsgefahr im Südsudan und in den Nuba-Bergen wächst. Davor warnte die Gesellschaft für bedrohe Völker (GfbV) am Donnerstag. Die Lage in der Region gleiche einer tickenden Zeitbombe, hieß es in der Mitteilung wörtlich. Nord- und Südsudanesen streiten um die Grenzziehung zwischen den beiden Landesteilen, vor allem in den ölreichen Regionen. Das Friedensabkommen von 2005 werde nicht konsequent umgesetzt, beanstandete der Sudanexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius. Die sudanesische Regierung im Norden des Landes habe begonnen, arabische Nomaden mit Waffen auszustatten. Die Bischofskonferenz des Landes hatte die Konfliktparteien daher in den vergangenen Monaten bereits aufgefordert, den Friedensvertrag zu respektieren. (pm)

Asien

Bangladesh
Die katholische Gemeinschaft des Landes hat die Ende Dezember letzten Jahres neu gewählte Regierung dazu aufgefordert, „die Armut zu bekämpfen und Frieden zu schaffen”. Damit hat sie das von Papst Benedikt XVI. gewählte Motto des diesjährigen Weltfriedenstages aufgegriffen. Besonders für die Bildung der Jugend seien Frieden und die Entwicklung des Landes von zentraler Bedeutung, so der bengalische Missionar Adolfo L’Imperio. Die Worte des Papstes verliehen Mut und Hoffnung. Die katholische Kirche betreibt in Bangladesh knapp 290 Schulen, die größtenteils von muslimischen Schülern besucht werden. (fides)

Indien
Der Oberste Gerichtshof des Landes hat die Regierung des Bundesstaates Orissa aufgefordert, die dort lebenden Christen besser zu schützen. Gleichzeitig kritisierte das Gericht am vergangenen Sonntag die Verwaltung der östlichen Provinz dafür, zu spät gegen die Christenverfolgungen von Ende August letzten Jahres eingeschritten zu sein. Damals waren vor den gewalttätigen Ausschreitungen extremistischer Hindus mehr als 50.000 Christen geflohen. Ein Großteil von ihnen lebt heute noch in Flüchtlingslagern, erst 2.000 Menschen konnten nach den Angaben von asianews in ihre Häuser zurückkehren. (asianews)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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