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Meldungen vom 9.1.2009

- Caritas: „In Gaza fehlt es an allem“ -
- „KZ-Vergleich kein Hindernis für Papstreise“ -
- D: Karlsruhe bekräftigt kirchliche Autonomie -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Caritas: „In Gaza fehlt es an allem“
Der wiederholte Aufruf des Papstes und auch die Resolution des Weltsicherheitsrates zu einer Waffenruhe im Nahen Osten scheinen ungehört zu verhallen: Israel und militante Palästinenser haben auch an diesem Freitag ihre Angriffe fortgesetzt. Für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen wird die Lage am 14. Tag der israelischen Militäroffensive immer verzweifelter. Nach dem Beschuss eines Hilfskonvois und dem Tod dreier Mitarbeiter hatte die UNO am Donnerstag ihre Hilfslieferungen eingestellt.
Der Nahost-Referent von Caritas international, Frank Ballot, sagt dazu:
„Diese Nachricht bedeutet, dass die Situation noch schlimmer geworden ist. Im Augenblick ist es für unsere Partner dort, die Caritas Jerusalem und andere Organisationen, nicht möglich, der Bevölkerung zu Hilfe zu kommen. Es fehlt im Grunde an allen medizinischen Hilfsmitteln, Medikamenten, Verbandsstoffen und anderen Gütern: Das ist das Hauptproblem. Hinzu kommt der Mangel an Nahrungsmitteln, der sich immer mehr bemerkbar macht. Die medizinische Versorgung ist angesichts der vielen Verletzten natürlich von äußerster Dringlichkeit. Es steht und fällt alles mit dem Nachschub, der zur Zeit nicht über die Grenze kommen kann.“
Unklar sei, wie die Kommunikation zwischen den israelischen Truppen und den Hilfsorganisationen verlaufe. Der Caritas-Referent hat dazu widersprüchliche Informationen:
„Denn offiziell - die Außenministerin hat es ja mehrmals betont – gäbe es ja diese Hilfskorridore... aber wir hören von unseren Partnern vor Ort, dass das nicht der Fall ist. Also entweder gibt es da einen totalen Widerspruch, oder das ist eine gewollte Politik! Das wissen wir nicht. Jedenfalls ist es zur Zeit nicht möglich, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.“
Der internationale Druck reicht nicht aus, Bewegung in die verhärteten Fronten zu bekommen. Israels Außenministerin Zipi Livni erklärte, Israel werde weiter seine eigenen Interessen verfolgen. Die radikalislamische Hamas ließ verlauten, sie fühle sich von der Resolution des Weltsicherheitsrats nicht angesprochen. Caritas-Fachmann Ballot:
„Dabei muss man natürlich auch ehrlicherweise sagen, dass die Hamas eine Organisation ist, die keine Realpolitik betreibt. Die Hamas hat ja Ziele, die völlig unrealistisch sind: Sie ist nicht nur auf die Zerstörung Israels ausgerichtet, sondern arbeitet auch sehr stark mit dem Gedanken des Martyriums. Man könnte dennoch von Israel erwarten, einen Waffenstillstand durchzuführen - zumindest für einige Tage, und sei er auch einseitig, damit der Bevölkerung überhaupt jemand zur Hilfe kommen kann.“ (rv)
Hier zum Nachhören

Indien: „Wir wissen nicht, was in Zukunft geschieht“
Der Aufruf des Papstes, der Christenverfolgung in Indien ein Ende zu setzen, hat die Christen vor Ort gestärkt. Das betonte der Bischof der betroffenen Diözese Nashik, Felix Anthony Machado, im Gespräch mit Radio Vatikan. Benedikt XVI. hatte am Donnerstag in seiner Neujahrsrede an Diplomaten die Gewalt gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa beklagt. Seit Ende August waren zahlreiche Christen Opfer von hindu-extremistischer Gewalt geworden; viele Kirchen, Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört. Die Situation entspanne sich langsam, doch die Lage der Vertriebenen bleibe schwierig, sagte der Bischof. Vorübergehend waren rund 50.000 Menschen in Flüchtlingslagern untergekommen. Machado:
„Auch wenn die Regierung jetzt Sicherheit garantiert – nach dem, was die Menschen hier erlebt haben, können sie nicht einfach zurückkehren und weiter machen. Sie haben noch große Angst. Dass der Oberste Gerichtshof in Neu-Delhi nun den Bundesstaat Orissa dazu aufgerufen hat, religiöse Minderheiten zu schützen, ist eine sehr gute Entscheidung. Aber wir wissen nicht, was in Zukunft geschehen wird... Derzeit bestimmen die Nachrichten über den Terror von Mumbai und seine Folgen das Geschehen. Es liegt Krieg in der Luft, und wir tun als Kirche alles Mögliche, ihn zu vermeiden, und wir mahnen zum Frieden.“ (rv)
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Afrika: „Viele Konflikte haben mit Arbeitslosigkeit zu tun“
Zu verstärktem Einsatz für den Frieden weltweit und zum Kampf gegen die Armut hat Papst Benedikt XVI. in seiner Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Corps aufgerufen. Detailliert ging er am Donnerstag auf einzelne Konfliktherde weltweit ein, sein besonderes Augenmerk lag auf Afrika, wohin er im März eine Pastoralreise unternimmt. Der Papst sprach von den schwelenden Unruhen unter anderem in Kongo, in Simbabwe und Darfur. Er benannte damit wichtige Punkte, meint der Botschafter Nigerias, Obed Wadzani, im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Viele dieser Konflikte sind der hohen Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Menschen geschuldet, fordern aber auch eine gute Regierungsführung. Der Präsident und die Regierung Nigerias haben sich darum bemüht, sicherzustellen und zu zeigen, dass die Demokratie gefördert wird, das Gesetze gelten und die Menschenwürde geachtet wird.“
Gerade in Nigeria ist es allerdings erst kürzlich wieder zu Spannungen zwischen Christen und Moslems gekommen. Nach Ansicht von Beobachtern war bei den blutigen Auseinandersetzungen zwar die Religion nur ein Spannungsgrund von vielen; doch Nigeria droht schon seit Jahren angesichts der Vielzahl seiner Volksgruppen zu zerreißen. Wadzani betont allerdings:
„Wir haben einen interreligiösen Rat ins Leben gerufen - unter Beteiligung des Leiters des Dachverbands christlicher Kirchen und Organisationen in Nigeria und des Sultans von Sokoto. In diesem Rat wurde hohe Übereinstimmung erzielt. Er ermutigt zum interreligiösen Dialog, zum friedlichen Zusammenleben untereinander und zum friedlichen Umgang mit den Nachbarn, ohne es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen zu lassen.“ (rv)

Simbabwe: „Das Schweigen brechen“
1.800 Tote und rund 36.000 Infizierte: das sind die neuesten Zahlen der Cholera-Statistik in Simbabwe. Schon in den nächsten Wochen wird sich diese Zahl laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation wohl auf 60.000 erhöhen. Die Regierung Simbabwes kündigte jetzt an, die Bevölkerung über Cholera aufzuklären. Internationale Organisationen machen dagegen die von Robert Mugabe herbeigeführte beispiellose Krise des Landes und die Misswirtschaft der Regierung für die Epidemie verantwortlich:
„Cholera kann ganz leicht geheilt werden“, sagt ein Sprecher von „Ärzte ohne Grenzen“ gegenüber Radio Vatikan. Die Teams rufen nach internationaler Hilfe und einem Ende des Schweigens und des Wegschauens, das Konsequenzen habe. Sergio Cecchini:
„An dieser Krankheit stirbt man wegen Wassermangels im Körper. Unter normalen Bedingungen ist ein Cholera-Infizierter mit genügend Wasserzufuhr binnen 48 Stunden geheilt. Doch wenn die Krankheit nicht behandelt wird, führt sie in 50 Prozent der Fälle zum Tod. Es braucht keine komplizierten oder kostspieligen Medikamente. Es müssen lediglich Versorgungszentren eingerichtet und die Patienten isoliert werden. Das ist ein logistisches Unterfangen, kein medizinisches. Doch es braucht eben viele Kräfte vor Ort und entsprechende Unterstützung seitens derer, die für die Gesundheitspolitik in diesem Land verantwortlich sind.“ (rv)
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Österreich: Pastoraltheologe kritisiert Umgang mit Priestermangel
In der Amtsfrage agiere die Kirche insgesamt „wie gelähmt“. Diese These stellte der Tübinger Pastoraltheologe Ottmar Fuchs bei der Österreichischen Pastoraltagung in Salzburg auf. Mit einer breit angelegten Krisendiagnose im Blick auf die Frage nach dem Umgang der Kirche mit dem weiter grassierenden Priestermangel und den daraus resultierenden pastoralen Herausforderungen ließ Fuchs zahlreiche Bischöfe aufhorchen.
Gegenüber der Agentur Kathpress sagte er:
„Die Frage nach den Zulassungsbedingungen zum Weiheamt ist eine wichtige Frage für die Zukunft, doch zugleich kann man die Frage der Zukunft der Kirche darauf auch wieder nicht reduzieren. Allerdings zeigt die Tatsache, dass diese Frage von Seiten der Entscheidungsträger in der Kirche überhaupt nicht angegangen wird, deutlich, dass es eine Art Widerstand gegen das gibt, was das zweite Vatikanum das Erkennen der Zeichen der Zeit nennt.“
Es werde zu defensiv reagiert, bestimmte Fragestellungen wie die nach Zulassung von Frauen zum Weiheamt würden ausgeschlossen, so Fuchs. Für den Pastoraltheologen ist das ein Symptom für mangelnde Solidarität mit den Gläubigen und den Problemen in den Gemeinden.
„Denn die Nöte dort sind offenkundig und Priesterberufungen, priesterliche Berufungen hätten wir genug: bei Männern, die verheiratet sind oder heiraten wollen, und bei Frauen ohnehin. Aber die Kirche ist unfähig, sie aufzunehmen und ist von daher jedenfalls selbst ein Teil des jetzigen Problems. Es ist nicht alles darauf zu reduzieren, aber darin zeigt sich symptomhaft die Lähmung der gegenwärtigen Kirche in ihren Strukturen und ihre Unfähigkeit, sich diesbezüglich zu verändern.“
Als ein „katastrophales Zeichen und Zeugnis“ wertete Fuchs die Ankündigung der Veranstalter der Pastoraltagung, auf eine Petition am Ende der Tagung zu verzichten. Dies bezeuge, „dass man offenbar alle Hoffnung aufgegeben habe, etwas in den oberen Leitungsgremien zu ändern“. –
Die vom Österreichischen Pastoralinstitut veranstaltete Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ämter und Dienste. Entdeckungen – Spannungen – Veränderungen“. (kap)
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Österreich: Kapellari warnt vor „Verkrallung“ in Priesterfrage
Die pastorale Situation in der Kirche darf nicht nur mit Konzentration auf den Priestermangel betrachtet werden, betonte der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari am Rande der Österreichischen Pastoraltagung in Salzburg im Gespräch mit Kathpress. Es gebe weitere drängende pastorale Probleme und Herausforderungen, denen sich insbesondere die christlichen Kirchen in Westeuropa stellen müssten.
Als Beispiele nannte Bischof Kapellari den „kämpferischen Atheismus“ sowie eine „wachsende Gleichgültigkeit gegenüber dem christlichen Erbe“.
„Man darf praktische Fragen nicht so eng führen, dass man dahinter vergisst, was der Generalhorizont der Kirche mit ihren Chancen und ihren Gefährdungen ist. Es droht sehr oft übersehen zu werden, dass es nicht nur einen Priestermangel gibt, sondern auch einen Gläubigenmangel, der voraussichtlich zunehmen wird, und dass eine Verkrallung in die Frage der Zulassungsbedingungen in einem bestimmten Land dazu führen könnte, dass die Gesamtkräfte einer regionalen Christenheit nicht mehr mobilisiert werden können, weil man sich auf die Frage, wer was tun darf, fixiert. Es muss klar sein, dass diese Frage im Kontext der Gesamtkirche beantwortet und gelebt werden muss.“ (kap)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Schweiz: Katholische Vorschläge zur Rentendebatte
Wir werden immer älter, doch auch immer ärmer. Das sagen zumindest die Prognosen für unsere Rente. Auch in einem so reichen Land wie der Schweiz befindet sich das aktuelle Rentensystem in der Krise: weniger Kinder, mehr alte Pensionäre, ungerechte Verteilung. Wie kann die Last der Rente gerechter verteilt werden? Darüber hat sich die Katholische Nationalkommission „Justitia et Pax“ gründlich den Kopf zerbrochen. Ein Beitrag von Anne Preckel. (rv)
Hier lesen Sie mehr darüber

Ein Reformator mit Ecken und Kanten – das Calvinjahr 2009
Fleißiger Arbeiter, strenger Kirchenmann und grimmiger Reformator – das fällt vielen Menschen zu Johannes Calvin ein. Der Reformator zweiter Generation war ein Erneuerer mit Ecken und Kanten. Im vergangenen November wurde vom Reformierten Weltbund feierlich das Calvin-Jahr 2009 eröffnet. Dem 500. Jahrestag der Geburt Calvins wird in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen in der ganzen Welt gedacht. Dabei sollen auch eher unbekannte Seiten aufgedeckt werden, hat Anne Preckel erfahren.
Hier hören und lesen Sie mehr

„Der Göttliche“: Andreotti im Gespräch
Giulio Andreotti - siebenfacher Ministerpräsident - hat den italienischen Staat nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt wie kein Zweiter. In allen Höhen und Tiefen hatte der gebürtige Römer die Hand im Spiel - er galt und gilt als Sphinx, als graue Eminenz, als politisches Urgestein dieses Landes. Im Laufe seines Lebens konnte der Senator auf Lebenszeit 28 Mal die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität abwehren. Dann kamen die schwersten Anklage auf ihn zu: Der Mafia Beihilfe geleistet zu haben und Auftrageber eines Mordes gewesen zu sein...
Lesen Sie hier das Gespräch von Aldo Parmeggiani mit G. Andreotti zu seinem 90. Geburtstag


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Weitergabe von Werten steht im Mittelpunkt des 6. katholischen Weltfamilientags, der am Mittwoch in Mexiko-Stadt beginnt. Zu der Schlussveranstaltung am darauf folgenden Sonntag erwarten die Organisatoren mehr als eine Million Menschen, wie der Päpstliche Rat für die Familie bei der Vorstellung des Programms am Freitag im Vatikan bekannt gab. Der Präsident des zuständigen Familienrates, Kardinal Ennio Antonelli, erneuerte dabei seine Forderung nach einer effizienten Familienpolitik. Erziehungsleistung und Dienst an der Familie sollten staatlich honoriert werden und sich steuerlich bemerkbar machen, sagte der Kardinal vor Journalisten. - Der Familienkongress mit Teilnehmern aus 98 Ländern steht unter dem Motto „Die Familie, Erzieherin zu menschlichen und christlichen Werten“. Die Veranstalter rechnen demnach mit 6.000 bis 10.000 Dauergästen, die sich mit den Themen „Beziehungen und Werte in der Familie“, „Familie und Sexualität“ und „Die erzieherische Berufung der Familie“ befassen. Zu den Podien und Diskussionsrunden haben sich neben Einzelgästen, Vertretern von Laienverbänden und geistlichen Bewegungen auch 200 Bischöfe und 30 Kardinäle angemeldet. Den Schlussgottesdienst beim Wallfahrtsheiligtum der Gottesmutter von Guadalupe zelebriert Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone. Papst Benedikt XVI. will sich in einer Video-Botschaft an die Teilnehmer wenden und den Ort des nächsten Welttreffens in drei Jahren bekannt geben. (rv/kna/ansa)

Vatikan/Israel
Israel sieht durch den Konzentrationslager-Vergleich von Kardinal Renato Raffaele Martino die geplante Papstreise ins Heilige Land nicht gefährdet. Die Vorbereitungen eines möglichen Besuchs fänden „auf einer anderen Ebene“ statt, sagte der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mordechay Lewy, der Katholischen Nachrichtenagentur am Donnerstag. Die Reise sei allerdings noch nicht offiziell bestätigt. Kardinal Martino leitet den Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden. Er hatte in einem Interview auf der Webseite ilsussidiario.net gesagt, die Lebensbedingungen im Gazastreifen ähnelten „immer mehr einem Konzentrationslager“, tags darauf aber betont, „in meinen Worten gibt es nichts, was antiisraelisch interpretiert werden könnte“. Lewy, der am Donnerstag wie geplant am Neujahrsempfang von Papst Benedikt XVI. für das Diplomatische Corps teilnahm, wies zurück, dass die Aussage für diplomatische Verstimmungen sorgen könne. Eine solche Annahme nannte er „zu weit hergeholt“. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Kirchliche Personalentscheidungen können nicht von staatlichen Gerichten überprüft werden. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Donnerstag. Ein Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland hatte gegen seine Versetzung in den Wartestand und später in den Ruhestand Verfassungsbeschwerde einlegen wollen, Karlsruhe nahm sie jedoch nicht an. Die im Artikel 140 des Grundgesetzes garantierte Eigenständigkeit der Kirchen werde beeinträchtigt, wenn die staatliche Justiz in kirchliche Belange eingreife, begründete das Gericht seine Entscheidung. Vor allem die Ausgestaltung des kirchlichen Dienst- und Amtsrechts könne nicht vor staatlichen Gerichten behandelt werden. (faz)

Deutschland/Nahost
Juden, Christen und Muslime in Deutschland haben gemeinsam zum Frieden im Nahen Osten aufgerufen. „Nur durch Verhandlungen sind Verbesserungen zu erwarten“, heißt es in einer an diesem Freitag in Darmstadt vom Interkulturellen Rat in Deutschland veröffentlichten Erklärung zu den kriegerischen Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen. Wörtlich heißt es: „Dringend erforderlich ist es, die Zivilbevölkerung in keiner Weise in Kampfhandlungen zu verwickeln und insbesondere Kinder, Frauen, Alte und Kranke in Sicherheit zu bringen“. Bundesregierung und Europäische Union sollten weiterhin für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten eintreten. „In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Hasspotentiale vor allem im Nahen Osten aufgeschaukelt, die zu Gewalt und Terrorismus geführt haben“, so die Erklärung weiter. „Wir müssen verhindern, dass solche Konflikte auch auf Deutschland übertragen werden“, betonen die Unterzeichner und verpflichten sich „gemeinsam für den Frieden, die Gerechtigkeit und ein zivilisiertes Zusammenleben“ einzutreten. - Unterstützt wird der Aufruf von Rabbiner Henry G. Brandt vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Jürgen Micksch, Vorsitzender des Interkulturellen Rats in Deutschland und Barbara Rudolph, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. (pm)
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wird Thema einer Nahost-Reise von europäischen und nordamerikanischen Bischöfen sein. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Freitag mit. Von Samstag bis Donnerstag halten sich Vertreter von neun nationalen Bischofskonferenzen zu Gesprächen mit Vertretern des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem in Bethlehem auf. Auf dem Programm stehen neben Besuchen umliegender Pfarreien auch politische Gespräche sowie ökumenische Begegnungen. Bei dem zum zehnten Mal stattfindenden Treffen stehen als Gesprächspartner den Angaben zufolge unter anderem der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, sowie der Apostolische Nuntius, Erzbischof Antonio Franco, teil. Die Delegation der deutschen Bischofskonferenz wird vom Münchner Erzbischof Reinhard Marx angeführt. (pm)
Mit einer Soforthilfe in Höhe von 30.000 Euro unterstützt die Aktion Dreikönigssingen Kinder im Norden des Gaza-Streifens. Das Geld wird Kindern in Beit Hanoun, einer 30.000 Einwohner zählenden Stadt, zugute kommen. Dort fehlt es an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. „Wir unterstützen damit einen Korridor der Hilfe für die Kinder. Wir wollen nicht nur reden, sondern konkret helfen", sagte der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Winfried Pilz. Mit der Bitte um Unterstützung hatte sich Pfarrer Manuel Musallam aus Gaza an das Kindermissionswerk gewandt. Die Gewalt zwischen israelischer Armee und Hamas zieht Tausende Mädchen und Jungen in Mitleidenschaft. Knapp die Hälfte der mehr als eine Million Bewohner im Gaza-Streifen sind Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen sind durch die anhaltenden Kämpfe bereits traumatisiert. (pm)

Irland
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady, hat Pläne zu weiteren Untersuchungen von Missbrauchsfällen begrüßt. Die Regierung hatte angekündigt, Versäumnisse im Bistum Cloyne von der Untersuchungskommission bei der Dubliner Erzdiözese bewerten zu lassen. Das werde dazu beitragen, das Vertrauen in die Bemühungen der Kirche zum Kinderschutz wiederherzustellen, so Kardinal Brady. Die katholische Kirche in Irland sah sich in den vergangenen Wochen Mutmaßungen ausgesetzt, sie gehe nicht offen und kooperativ genug mit Fällen von Kindesmissbrauch durch katholische Geistliche und kirchlichen Angestellten um. Vor allem in der südirischen Diözese Cloyne gibt es Vorwürfe, nach denen vier Missbrauchsfälle von kirchlichen Behörden nicht transparent genug behandelt worden seien. (faz)

Italien
„Eine militärische Aktion darf kritisiert werden, aber niemand darf aufgrund seiner Herkunft oder seines Glaubens auf den Index gesetzt werden.“ Mit diesen Worten kritisiert die bischöfliche Tageszeitung „Avvenire“ den Vorschlag des Vertreters einer kleinen Gewerkschaft, Geschäfte jüdischer Unternehmer in Rom zu boykottieren. Die Zeitung fordert ein Ende derartiger Aktionen. Der in den vergangenen Tagen verbreitete Aufruf zum Protest gegen die Militäroffensive Israels offenbare „Vorurteile und antisemitische Spuren“, heißt es weiter. Der Artikel ist redaktionell gekennzeichnet, Herausgeber des „Avvenire“ ist die italienische Bischofskonferenz. - Auch italienische Politiker, darunter Roms Bürgermeister, der postfaschistische Gianni Alemanno, haben den Boykott jüdischer Geschäfte scharf kritisiert und gerichtliches Vorgehen angekündigt. (ansa)
Mehr Hilfe für Familien seitens der christlichen Gemeinden haben die Bischöfe im Nordosten Italiens gefordert. Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise müssten kirchliche Einrichtungen „konkrete Antworten“ für Menschen in Not bieten und „Orte kritischer Reflexion“ sein, erklärten die Mitglieder der gemeinsamen Bischofskonferenz für Trentino, Friaul und Venetien nach ihrem jährlichen Studientag. Die katholischen Gemeinden müssten gemeinsam mit engagierten Laien zu einem nachhaltigeren Lebensstil erziehen. In der aktuellen Situation brauche es mehr Verantwortungsbewusstsein, sowie einen gerechteren und solidarischen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. (asca)

Naher Osten

Libanon
Der Apostolische Vikar der Katholiken in Beirut, Paul Dahdah, befürchtet eine Ausweitung des Gazakonflikts in den Libanon. Dies sagte er der katholischen Nachrichtenagentur SIR, nachdem am Freitag morgen vom Libanon aus Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden waren. Der Krieg in Gaza könne das grundsätzliche Problem des Nahen Ostens nicht lösen, sondern führe bloß zum Leid oder Tod vieler Unschuldiger. (sir)

Asien

Sri Lanka
Der Bischof von Jaffna hat an den Präsidenten des Landes appelliert, die Angriffe auf Zivilisten in seiner Diözese zu stoppen. Hintergrund des Aufrufs von Bischof Thomas Savundaranayagam ist die Intensivierung der Militäroffensive der singhalesischen Regierung gegen die Tamil-Rebellen im Norden des Landes. Der Bischof weist auf die hohe Bevölkerungsdichte und den Kinderreichtum in dieser Region hin und bittet den Präsidenten, weitere Luftangriffen und Beschüsse zu verhindern. (ucanews)

China
Die extreme Umweltverschmutzung im Land ist für ein Zehntel der Geburtsfehler und die Hälfte aller sonstigen Krankheiten verantwortlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine über fünf Jahre laufende, jetzt vorgelegte Studie der Universität Nanking. Angeborene Krankheiten betreffen in China rund 1, 2 Millionen Neugeborener, die in der Mehrzahl der Fälle unter Herzfehlern, Hasenscharten und Wasserköpfen leiden. Können diese Geburtsfehler durch pränatale Untersuchungen entdeckt werden, entscheiden sich die Eltern oft zur Abtreibung. Seit dem Jahr 2006 ist China vor den USA das am meisten verschmutze Land der Erde. (asianews)

Indien
Kardinal Ivan Dias hat sich überzeugt geäußert, dass die indische Regierung auf angemessene Weise auf die Übergriffe gegen Christen in Orissa und Karnataka reagieren wird. Das sagte der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker bei einem Besuch in Mumbai. Indien sei berühmt dafür, die größte Demokratie der Welt zu sein, und werde diesem Bild entsprechen, so der Kardinal weiter. Der gebürtige Inder Dias war nach Mumbai gereist, um das 50-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe in seinem Heimatland zu begehen. Am feierlichen Gottesdienst nahm auch der Erzbischof von Mumbai, Kardinal Oswald Gracias, teil. (asianews)

Amerika

Bolivien
Die Bischöfe haben für die nächsten Tage die Veröffentlichung eines Dokuments zum Verfassungsreferendum angekündigt. Zudem widersprechen sie Pressemitteilungen, denen zufolge die katholische Kirche am so genannten „Zusammenschluss christlicher und wiedervereinigter Kirchen“ beteiligt sei, der derzeit in Fernsehspots für eine Zustimmung zur neuen Verfassung wirbt. Die Kirche habe keinerlei Wahlempfehlung ausgesprochen, sondern die Bevölkerung lediglich dazu aufgerufen, den Verfassungstext genau zu lesen, um sich ein sicheres Urteil zu bilden. In den letzten Monaten hatten die Bischöfe wiederholt Stellung zu dem kontrovers diskutierten Referendum bezogen, das am 25. Januar abgehalten werden soll. (rv)

Venezuela
Mit harter Kritik an der Regierung von Präsident Hugo Chavez hat die Vollversammlung der Venezolanischen Bischofskonferenz begonnen. Der Vorsitzende, Erzbischof Ubaldo Santana, warf der sozialistischen Regierung am Donnerstag in Caracas vor, sich mehr um den eigenen Machterhalt als um die wahren Probleme im Land zu kümmern. „Wir müssen von unseren Regierungsvertretern verlangen, dass sie ihre eigentliche Funktion wahrnehmen und die Menschenrechte im Land garantieren“, sagte der Erzbischof von Maracaibo in seiner Eröffnungsrede. Menschen seien wichtiger als politische Strukturen. Zugleich stellte sich Santana demonstrativ hinter Kardinal Jorge Urosa, den Chavez zuletzt scharf angegriffen hatte. Der Erzbischof wörtlich: „Alle Venezolaner verdienen Respekt. Die Verfassung garantiert, dass jeder Mensch seine Meinung frei äußern darf, ohne Opfer von Beleidigungen zu werden.“ (kna/rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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