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Tagesmeldungen vom 14.1.2009

- Nahost: „Waffenstillstand reicht nicht“ -
- Neuer Nuntius für Österreich -
- Vatikan: „Würde von Migranten achten“ -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Nahost: Katholischer Pfarrer fordert „Befreiung, nicht nur Ende des Krieges“
„Ich wiederhole meinen Ruf nach einer sofortigen und dauerhaften Waffenruhe.“ Das sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon nach seiner Ankunft in Kairo. Ban hat sich an diesem Mittwoch in die Verhandlungen um einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg eingeschaltet.
Eine Waffenruhe allein reiche nicht aus, betonte jedoch erneut der katholische Pfarrer von Gaza, Manuel Mussalam, in einer Telefonschalte mit Bischöfen aus Europa und Amerika, die derzeit das Heilige Land besuchen:
„Wir wollen nicht einfach nur ein Ende des Krieges, denn das würde den gleichen Zustand wie bisher bedeuten. Wir wollen ein Ende des Krieges, ein Ende der Besatzung und die Befreiung von Gaza und Palästina.“
Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef hat indes die Konfliktparteien aufgerufen, die diplomatischen Bemühungen um sofortige Waffenruhe zu unterstützen. Angesichts der täglich steigenden Opferzahlen sei es unerlässlich, die Zivilbevölkerung besser zu schützen. Laut Unicef leiden besonders Kinder und Frauen unter den anhaltenden Kämpfen. Jedes dritte Opfer im Gazastreifen sei ein Kind.
Pfarrer Mussalam ergänzt:
„Unsere Kinder weinen und schreien die ganze Zeit. Noch nie hatten wir Bombardements über einen so langen Zeitraum. Diese Nacht haben wir gar nicht geschlafen. Aber wir haben keinerlei Möglichkeit, den Menschen zu helfen. Wir können ihnen kein Geld geben, wir haben nichts zu Essen. Das einzige was ich tun kann: den Menschen in meinem Umfeld Wasser geben. Doch auch das Trinkwasser geht jetzt zu Ende. Die Menschen können ihre Häuser kaum noch verlassen, haben kein Geld, und selbst wenn: Die Lebensmittelläden sind leer, es gibt nichts mehr.“ (rv/misna/reuters)
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Nahost: Bischof glaubt nicht an Eingreifen der Hisbollah
Zum zweiten Mal seit Beginn der israelischen Offensive sind Raketen aus dem Libanon auf Nordisrael abgeschossen worden. Laut Angaben der Polizei gab es keine Verletzten. Israel reagierte mit zwei Artillerie-Salven, berichtet die UNO-Schutztruppe. Wie beim ersten Angriff am 8. Januar bekannte sich niemand zu dem Beschuss. Israel und der Libanon hatten damals betont zurückhaltend auf den Vorfall reagiert.
Die radikal-islamische Hisbollah verneinte indes eine Verwicklung. Der maronitische Bischof von Byblos, Béchara Raï, glaubt nicht an eine Ausweitung des Gaza-Konflikts auf den Libanon und Anschläge der Hisbollah. Gegenüber Radio Vatikan sagte Raï:
„Im Libanon haben alle Konflikte der Region ein Echo, denn es ist das einzige demokratische Land mit freier Meinungsäußerung und gleichberechtigtem Zusammenleben. Die Menschen im Libanon müssen jetzt also noch verantwortungsbewusster mit ihren innenpolitischen Problemen umgehen und die Krisen von außen nicht an sich heran lassen. Zu Beginn des Konflikts hatten wir große Angst vor einer Ausweitung. Aber ich denke nicht, dass die Hisbollah sich direkt einmischen wird. Sie unterstützt die Hamas prinzipiell und aus Gründen der Solidarität, aber nicht mehr. Eingreifen wird sie nicht, meine ich.“
Eine Waffenruhe allein, so wichtig sie für die humanitären Hilfen wäre, bringe der Region keinen dauerhaften Frieden, glaubt auch der maronitische Bischof:
„Eine Feuerpause würde zwar das Blutvergießen stoppen, doch gelöst würde damit nichts. Man muss darüber weit hinausgehen, den Konflikt von Grund auf lösen: Juden müssen Moslems akzeptieren und Moslems Juden.“
(rv/reuters)
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Israel/Vatikan: Verhandlungen gehen weiter
Die Christen wollen im Heiligen Land präsent bleiben. Das betont der Nuntius in der Region, Erzbischof Antonio Franco. Auch deshalb verhandelten die Diplomaten des Vatikans und Israels seit langem um Einkommensverhältnisse und Steuerrecht. Franco gegenüber Radio Vatikan:
„Wir versuchen, die Positionen zu klären und auch die Logik des Staates Israel zu verstehen. Aber wir erklären auch, warum die Kirche bestimmte Dinge fordert. Wir haben sehr hart gearbeitet und jetzt ja auch einen genauen Ablauf der Verhandlungen festgelegt, damit das Abkommen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl geschlossen werden kann. Der Staat Israel hat bereits gewarnt, dass die Verhandlungen nicht endlos fortgesetzt werden können; ein Abschluss muss erreicht werden.“
Der Konflikt im Gaza-Streifen habe zunächst keine direkten Konsequenzen für die Verhandlungen zwischen Israel und dem Heiligem Stuhl, meint der Nuntius.
„Ich würde nicht sagen, dass der Konflikt das Verhältnis verkompliziert hat. Aber es gibt praktische Schwierigkeiten, die wir nachvollziehen können. Die Verhandlungen können also unter den Auswirkungen dieses Konflikts leiden. Und die Lösung dieses akuten Problems fordert natürlich die ganze Aufmerksamkeit der Regierung.“ (rv)
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Vatikan: Flüchtlinge aufnehmen!
Der Vatikan hat die Staaten zum Schutz von Migranten und Flüchtlingen und zu einem menschenwürdigen Umgang aufgefordert. Die Achtung ihrer Rechte und Bedürfnisse nehme weltweit ab, sagte der Sekretär des Päpstlichen Rats für die Seelsorge an Migranten, Erzbischof Agostino Marchetto, anlässlich des bevorstehenden Welttags der Migranten und Flüchtlinge. Papst Benedikt hatte in seiner Botschaft zum Migrantentag am 18. Januar Christen dazu aufgerufen, solidarisch zu sein und „in allen Teilen der Welt und mit allen Mitteln“ das friedliche Miteinander der verschiedenen Ethnien, Kulturen und Religionen zu fördern.
Gegenüber Radio Vatikan kritisierte Erzbischof Marchetto die verbreitete „Unfähigkeit“, solche Appelle aufzunehmen:
„Noch bevor wir diese Unfähigkeit im politischen oder juristischen Kontext vieler Staaten erleben, finden wir sie bei uns selbst, auch im Herzen von Christen. Die Risiken von Egoismus, Härte, Gewalt, Fremdenhass und schließlich Rassismus sind da, sie beeinflussen uns. Hier liegt der Grund für den Versuch, jeden ,nach Hause’ schicken zu wollen. Es gibt die Angst vor allem, was anders ist als wir selbst. Diese Angst wächst, je größer die Unterschiede und je höher die Zahl der ,Fremden’“ ist.“
Staaten, die Flüchtlinge aufnehmen, dürften von der internationalen Gemeinschaft nicht allein gelassen werden, fordert der Vatikanmann, auch mit Blick auf die Bootsflüchtlinge an den Mittelmeerküsten.
„Wir erleben hier einen Rückgang der Menschlichkeit. Und auch wenn ich die Sonderstellung Maltas berücksichtige: Dieses Land muss bei der Aufnahme von Flüchtlingen von allen Ländern Europas unterstützt werden. Für mich war es nahezu demütigend, dass diese sehr katholische Nation sich gegen eine freundlichere, gemeinsame europäische Politik gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden gestellt hat.“
Der Päpstliche Migrantenrat hat die Initiativen zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge an diesem Mittwoch im Vatikan vorgestellt. Die Papstbotschaft war schon am 8. Oktober veröffentlicht worden. (rv)
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Hier lesen Sie den Volltext der Papstbotschaft

Generalaudienz: „Christus steht über allem“
Christus ist über jede Herrschaft, jede Macht erhaben; die heutige Welt „voll Angst“ müsse das wieder lernen. Daran hat Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch erinnert. In teils freier Rede wandte er sich an die Menschen in der Audienzhalle und setzte die Katechesereihe zum Paulusjahr fort. Benedikt forderte einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung und stellte die Ehe zwischen Mann und Frau als Beispiel der Liebe Christi zu Welt und Kirche vor Augen. Sein Ausgangspunkt: die Briefe an die Kolosser und an die Epheser, die Christus den Titel „Haupt“ verleihen. Auf Deutsch sagte der Papst:
„Zum einen wird Christus als Haupt der Kirche bezeichnet: Er ist der Herr, der die Gemeinschaft der Gläubigen leitet und führt, und er ist das Haupt, das die Glieder des Leibes anregt und belebt. Die Kirche ist der zum Haupt gehörende Leib. Sie ist dem Herrn unterstellt, um ihm zu folgen und von ihm die Lebensader zu empfangen. Zum anderen wird Christus als das Haupt der himmlischen Mächte und des ganzen Kosmos gesehen. Jesus Christus ist der Herrscher über das All, der Pantokrator, der Allherrscher. ,In ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, … alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen’, sagt der berühmte Hymnus aus dem Kolosserbrief (1, 16). Der unergründliche Plan Gottes über den Menschen und die Welt findet in Christus seine Erfüllung. In ihm hat das Geheimnis des göttlichen Willens, die Weisheit Gottes Gestalt angenommen. Ein weiterer wichtiger Gedanke in diesen beiden Briefen ist die Sicht der Kirche als Braut Christi. Jesus Christus hat sich die Kirche erworben, die er liebt und für die er sich hingegeben hat (vgl. Eph 5, 25). Gewissermaßen erleuchten die Beziehung Christus-Kirche und die eheliche Verbindung von Mann und Frau einander gegenseitig. Dieses Bild zeigt uns, wie wir als Christen in Gemeinschaft mit dem Herrn leben sollen.“
Benedikt begrüßte die Pilger aus verschiedenen Ländern und Erdteilen, unter ihnen eine Familie, deren Neugeborenes auf die Fürsprache der Seligen Luigi und Zelia Martin von Atemnot geheilt wurde. Die Seligen sind die Eltern der Kleinen Theresa von Lisieux, ihre Reliquien sind derzeit im Petersdom ausgestellt.
Den deutschsprachigen Pilgern gab der Papst mit auf den Weg:
„Christus ist Anfang und Ende, der Mittler der Schöpfung und der Erlösung. Durch die Taufe gehören wir Christus an. Wenn wir mit Ihm, dem Haupt der Kirche und dem Herrn des Alls, verbunden bleiben und uns an Ihm festhalten, brauchen wir nichts und niemanden fürchten. Er führt uns auf den Pfaden des Lichtes und des Lebens. Der Herr segne euch alle.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Österreich
Der Schweizer Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen wird neuer Vatikan-Botschafter in Österreich. Papst Benedikt XVI. ernannte den 65-jährigen an diesem Mittwoch zum Nuntius. Zurbriggen löst Erzbischof Edmond Farhat ab, der altersbedingt aus dem Amt scheidet. Wann genau der Wechsel an der Nuntiatur in Wien erfolgen wird, sei noch offen, erklärte die Nuntiatur in Wien. Zurbriggen ist derzeit Apostolischer Nuntius in den baltischen Ländern Litauen, Estland und Lettland. Seit 1975 steht er in den diplomatischen Diensten des Heiligen Stuhls, den Vatikan vertrat er außerdem in Mosambik und den Kaukasus-Republiken Georgien, Armenien und Aserbaidschan. (rv/kap)

Vatikan/Mexiko
Benedikt XVI. hat die zentrale Rolle der Familie unterstrichen. Sie sei unverzichtbare Keimzelle von Gesellschaft und Kirche, sagte der Papst zum Auftakt des 6. katholischen Weltfamilientags an diesem Mittwoch. Von dem fünftägigen Kongress in Mexiko-Stadt erhoffe er sich neue Impulse „für die Schönheit und den Wert der Familie“, so das Kirchenoberhaupt bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Päpstlicher Gesandter bei dem vom vatikanischen Familienrat organisierten fünftägigen Kongress ist Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Zu den Podien und Diskussionsrunden haben sich außer Einzelgästen, Vertretern von Laienverbänden und geistlichen Bewegungen auch 200 Bischöfe und 30 Kardinäle angemeldet. Benedikt XVI. wird über Video die Gebetsvigil am Samstagabend und den abschließenden Gottesdienst am Sonntag mitverfolgen und sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer wenden. Zu der Schlussveranstaltung beim Wallfahrtsheiligtum der Gottesmutter von Guadalupe erwarten die Organisatoren mehr als eine Million Menschen. - Das Erzbistum von Mexiko Stadt hatte im Vorfeld angekündigt, auch über „problematische Themen“ wie Abtreibung und Homo-Ehe debattieren zu wollen. Parallel zum Auftakt des Kongresses lancierte der Sprecher des Erzbistums außerdem eine Kampagne für eine neue Partei katholischer Laien; sie hätten das Recht, „das Leben und die Familie entschieden zu verteidigen“.
(rv/ansa/kna)

Vatikan/Italien
Erneut sorgt die Kritik eines Rabbiners an Papst Benedikt XVI. für Diskussionen. Unter Benedikt sei der christlich-jüdische Dialog um 50 Jahre zurückgefallen, schrieb Venedigs Rabbiner Elio Enrico Richetti in der jüngsten Ausgabe der italienischen Jesuitenzeitschrift „Popoli“. Der Papst halte diesen „Dialog für unnütz, weil die Überlegenheit des christlichen Glaubens bezeugt wird“, so der Rabbiner. Die Äußerungen sorgten für Widerspruch in Kirche, Judentum und Politik; an diesem Mittwoch hat der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper gegenüber der Tageszeitung „Corriere della Sera“ widersprochen und Juden und Christen dazu aufgerufen, nicht zu spalten. Der Papst sei vielmehr der festen Überzeugung, „dass wir miteinander sprechen und agieren müssen, durchaus im Bewusstsein unserer unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen“. In der derzeitigen Lage der westlichen Welt täten Gruppen, die fundamentale Werte gemeinsam haben, gut daran, einander nicht zu bekämpfen, so Kasper weiter. Kasper ist Präsident der Kommission für die Beziehung zum Judentum. - Der Rabbiner Venedigs hatte seine Kritik mit dem Hinweis auf die geänderte lateinische Karfreitagsfürbitte sowie mit dem Dokument „Dominus Iesus“ aus dem Jahr 2000 zum katholischen Kirchenverständnis begründet. Anlass für die Äußerungen Richettis in der Jesuitenzeitschrift war die bereits im vergangenen Herbst gefallene Entscheidung der Rabbiner-Konferenz Italiens, in diesem Jahr nicht an den von der Bischofskonferenz angesetzten „Tag des Judentums“ am 17. Januar teilzunehmen. (apic/kna)

Europa

Schweiz
Die Schweizer Bischofskonferenz hat an diesem Mittwoch Gebrauch der Generalabsolution eingeschränkt. Der kollektive Sündenerlass dürfe nur noch bei drohender Todesgefahr erteilt werden, heißt es in den neuen Richtlinien zu Beichte und Absolution. Die Schweizer Bischöfe kommen damit einer Aufforderung Papst Johannes Paul II.. Er hatte bereits 2002 im Apostolischen Schreiben „Misericordia Die“ den Ausnahmecharakter der Generalabsolution betont und die Bischöfe weltweit aufgerufen, ihre diesbezüglichen Normen zu aktualisieren. Die jahrzehntelang übliche Praxis, am Ende von Bußgottesdiensten die kollektive Absolution zu erteilen, ist künftig auch in der Schweiz damit nicht erlaubt. „Die Vergebung als Geschenk Gottes an den Menschen kann empfangen, wer sich schuldig bekennt. Aus diesem Grund gehört das persönliche Bekenntnis wesentlich zum Sakrament der Versöhnung“, betonen die Bischöfe in den einleitenden Erwägungen des Dekrets. Die „weit verbreitete Schweizer Praxis“ werde „in Übereinstimmung mit der überwältigenden Mehrheit der katholischen Diözesen der Weltkirche“ geändert, heißt es in einem von der Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Begleitartikel des Freiburger Pastoraltheologen François-Xavier Amherdt. Dies werde nicht überall auf positiv aufgenommen werden, sondern „ohne Zweifel Enttäuschungen hervorrufen und Fragen aufwerfen“. In der Neuordnung liege aber auch eine Chance für eine kreative Neuentdeckung der Einzelbeichte und einer Erneuerung der Bußpastoral. (kipa)

Spanien
Im Zusammenhang mit dem Mord an sechs Jesuitenpatern hat die spanische Staatsanwaltschaft die Wiederaufnahme der Ermittlungen angekündigt. Im Bürgerkriegsjahr 1989 hatten Soldaten die von Jesuiten geleitete Zentralamerikanische Universität in San Salvador gestürmt; dabei töteten sie u.a. sechs Jesuitenpatres. Unter den 14 angeklagten Soldaten sind unter anderem der ehemalige Verteidigungsminister Humberto Larios und der ehemalige Chef der Streitkräfte, René Emilio Ponce. Die Wiederaufnahme des Verfahrens war von der spanischen „Gesellschaft für Menschenrechte“ und einem „Zentrum für Gerechtigkeit und Rechenschaft“ in San Francisco beantragt worden. Fünf der ermordeten Jesuiten waren gebürtige Spanier. (misna)

Russland
Der zukünftige Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche wird durch geheime Stichwahl bestimmt. Dies bestätigte Metropolit Kyrill, der nach dem Tod Alexei II. übergangsweise dessen Amtgeschäfte übernommen hat. Die für den 27. Januar angesetzte Synode soll den neuen Patriarchen aus drei Kandidaten in geheimer Abstimmung auswählen. Für die Synode in der Moskauer Erlöser-Kirche werden 700 Delegierte aus den über 150 Diözesen und den ausländischen Gemeinden erwartet. (asianews)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Caritas Internationalis hilft 10.000 Familien im Norden der Demokratischen Republik Kongo. In diesen Gebieten haben ugandische Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) in den Tagen nach Weihnachten Zivilisten massakriert, den Angaben der Caritas zufolge starben 400 Menschen. Was die Überlebenden berichten, sei beängstigend, so der Sprecher der Caritas im Kongo, Guy-Marin Kamandji. Nach Schätzungen mussten rund 150.000 Menschen vor den Rebellen fliehen, die die Dörfer in Brand steckten, die Bewohner töteten und Kinder verschleppten, um sie in ihren Reihen kämpfen zu lassen. Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Ansprache beim Angelusgebet am Fest der Erscheinung des Herrn an jene Kinder erinnert, die im Kongo „von bewaffneten Banden entführt“ worden waren. (zenit)

Südafrika
Der Fastenaufruf des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu zeigt Wirkung. Um sich mit den Not leidenden Menschen in Simbabwe zu solidarisieren, hatte der frühere Erzbischof von Kapstadt am 11. Januar über das Radio zum Fasten aufgerufen. Dem Anglikaner haben sich bereits der Oberhirte Paul Verryn und zwei Mönche angeschlossen. Mit der Aktion wollen die Kirchenmänner auf die ernste Lage Simbabwes unter Robert Mugabe aufmerksam machen. Die Leidenden in Simbabwe dürften durch den Gaza-Konflikt in der Öffentlichkeit nicht in Vergessenheit geraten, warnte Tutu in einem Schreiben an die internationale Hilfsorganisation Civicus. (apic)

Asien

Indien
Die katholische Kirche fordert weiter mehr Polizeischutz für Christen. Der Oberste Gerichtshof Indiens habe sich zwar dafür ausgesprochen, den von der Zentralregierung angeordneten Polizeischutz aufrechtzuerhalten, gleichzeitig aber dessen Reduzierung verfügt, sagte der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, Raphael Cheenath, dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Über den schriftlichen Untersuchungsbericht zu den Angriffen auf Christen im Bundesstaat Orissa sei er „tief enttäuscht“, so Cheenath. Er hatte in einer Petition eine Ausweitung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Weiter verlangt der Erzbischof Hilfen beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser und Unterstützung für die mehreren zehntausend Flüchtlinge. Die Menschen im besonders betroffenen Kandhamal-Bezirk hätten immer noch Angst, nach Hause zu gehen, so Cheenath. Mit der von der Regierung bis jetzt verteilten Entschädigung sei es nicht einmal möglich, den einfachsten Bedarf zu finanzieren. - Bei den Ausschreitungen gegen Christen im ostindischen Bundesstaat Orissa sind nach Angaben des gesamtindischen Christenrates im August 2008 etwa zweihundert Christen getötet und viertausend Häuser zerstört worden. Rund fünfzigtausend Christen wurden vertrieben. (pm)

Burma
Das Militärregime hat das Gebet in christlichen und islamischen Privathäusern verboten. Bei Missachtung droht die Regierung mit Hausdurchsuchungen und Strafen. Laut Medienberichten hat das Ministerium für religiöse Angelegenheiten Hausbesitzer gezwungen, dem Verbot schriftlich zuzustimmen. Betroffen sind etwa 50 häusliche Kirchen oder Gebetsstätten. Die Regierung von Burma behindert systematisch die Errichtung neuer öffentlicher Betstätten der christlichen und islamischen Minderheit. Deshalb sind viele Gläubige auf private Häuser ausgewichen. (asianews)

Vietnam
Acht verurteilte Katholiken aus der Pfarrei Thai Ha in Hanoi gehen in Berufung. Am vergangenen Donnerstag hatte das Gericht in Hanoi mitgeteilt, den Fall der Gläubigen innerhalb der nächsten zwei Monate wieder aufzunehmen. Die acht Katholiken waren Anfang Dezember vergangenen Jahres zu Haftstrafen zwischen 12 und 17 Monaten verurteilt worden, weil sie an Gebetswachen für die Rückgabe des Grundstücks der Pfarrei von Thai Ha teilgenommen hatten. Entgegen den Aussagen von Verurteilten und Zeugen hatten staatliche Medien zuvor berichtet, die Gläubigen hätten sich schuldig bekannt, die öffentliche Ordnung gestört und Staatseigentum beschädigt zu haben. (asianews)

Kirgisien
In der früheren Sowjet-Republik tritt ein restriktives Gesetz gegen religiöse Gruppen in Kraft. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Menschenrechtsaktivisten kritisieren das Gesetz, das am 6. November vom Parlament in Bischkek gebilligt worden war. Es sieht vor, religiöse Gruppen erst ab einer Mitgliederzahl von 200 Personen zu erlauben und untersagt die Teilnahme von Kindern. Verboten wird auch die so genannte Zwangskonversion, unter die auch das Verteilen von Religionsmaterial in Schulen und anderen öffentlichen Orten fällt. Die kirgisische Bevölkerung hängt in der überwiegenden Mehrheit dem sunnitischen Islam an; etwa 17 Prozent sind russisch-orthodoxen Glaubens; zu den kleineren religiösen Minderheiten zählen unter anderem katholische Christen. Sie schlagen mit lediglich 0,02 Prozent der Bevölkerung zu Buche. (asianews)

Pakistan
Nach einer Geiselnahme ist ein Pastor am Sonntagabend schwer verletzt in Peschawar aufgefunden worden. Das meldet jetzt die Agentur Asianews. Der evangelische Kirchenmann war am 9. Januar von Unbekannten entführt worden. Der Vorfall sei Ausdruck des im Land herrschenden Klimas der religiösen Intoleranz. Das sagte der Bischof von Peshawar, Mano Rumalshah, gegenüber der Nachrichtenagentur „Asianews“. In den letzten Monaten war es in Pakistan zu zahlreichen Drohungen und Gewalttaten gegen Christen gekommen. Im Januar diesen Jahres war ein 29-jähriger Pastor bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Im vergangenen Juni entführten die Taliban 16 Christen. (asianews)

Amerika

Kolumbien
Die Rebellenorganisation FARC lehnt den Vatikan als Vermittler bei künftigen Geiselfreilassungen offenbar ab. Laut Berichten der kolumbianischen Tageszeitung „El Espectador“ (Mittwoch) hat die Guerilla einen Vorstoß von Staatspräsident Alvaro Uribe zurückgewiesen, den Vatikan oder die katholische Kirche einzuschalten. „Die FARC hat bereits bei anderen Gelegenheiten immer wieder gesagt, dass die Kirche auf einem falschen Weg ist“, heißt es in einer Stellungnahme der Rebellenorganisation. Uribe hatte zunächst nicht auf die Forderung der Guerilla eingehen wollen, ein „internationaler Garant“ müsse bei der kurz vor Weihnachten angekündigten Freilassung weiterer sechs Geiseln anwesend sein. Am Montag hatte der kolumbianische Präsident den Vatikan um Vermittlung gebeten. Von diesem Schritt zeigte sich auch die örtliche Bischofskonferenz überrascht, einen Dialog habe es darüber nicht gegeben. - Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen befinden sich derzeit in Kolumbien rund 2.800 Menschen in der Gewalt von politischen Gruppierungen und kriminellen Banden. Etwa 700 Geiseln soll allein die FARC verschleppt haben. (kna/faz)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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