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Meldungen vom 16.1.2009

- Marx: „Gaza-Konflikt nicht instrumentalisieren“ -
- Papst regt Kommission mit Iran an -
- Mexiko: Positives Echo auf Familienkongress -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst Benedikt empfängt Bischöfe aus dem Iran - „Beziehungen ausbauen”
Der Iran ist die Brücke zwischen dem Nahen Osten und dem südlichen Asien. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag vor Bischöfen aus dem Iran, die sich zu ihren Ad-Limina-Besuchen im Vatikan aufhalten. Ohne explizit auf politische Fragen einzugehen, forderte der Papst einen Ausbau des Staat-Kirche-Verhältnisses im Iran. Rund 25.000 Katholiken gibt es laut kirchlichen Statistiken im Iran, Angehörige des chaldäischen, lateinischen und armenischen Ritus stellen zusammen weniger als 0,04 Prozent der Bevölkerung. Der Papst bestärkte sie in ihrem Einsatz für die Gesellschaft. Auf Französisch sagte Benedikt den vier angereisten Erzbischöfen: „Die katholische Kirche hört nicht auf, Menschen zu ermutigen, denen das Gemeinwohl und der Frieden zwischen den Nationen am Herzen liegen. Iran seinerseits wird es als Brücke zwischen dem Nahen Osten und dem südlichen Asien nicht versäumen, diese Berufung zu leben.”
Die Kirche im Iran sollte Kontakte zwischen den Gläubigen und ihren ausgewanderten Familienangehörigen fördern. Iranern im Ausland falle es so leichter, ihre Identität zu bewahren. Die verschiedenen katholischen Gemeinschaften in dem Land stünden für den Reichtum, den „Einheit in Vielfalt” schenke. So unterschiedlich der jeweilige Kontext sei - allen gemeinsam sei die Sorge um ein gutes Staat-Kirche-Verhältnis, um die Gesellschaft besser zu erreichen.
„Sie müssen harmonische Beziehungen mit den öffentlichen Einrichtungen aufbauen. Mit Gottes Gnade werden die sich Stück für Stück vertiefen und schließlich erlauben, die kirchliche Sendung besser zu erfüllen - im gegenseitigen Respekt und zum Wohl aller. Ich ermutige euch, alle denkbaren Initiativen voranzutreiben, die zu einer besseren gegenseitigen Kenntnis verhelfen. Zwei Wege müssen beschritten werden: derjenige des kulturellen Dialogs - ein Jahrtausende alter Reichtum des Irans - und der der Nächstenliebe. … Um aktuelle Probleme zu überwinden, ist die Einrichtung einer bilateralen Kommission zu prüfen, um die Beziehungen und die gegenseitige Kenntnis zwischen der Islamischen Republik Iran und der katholischen Kirche zu entwickeln.”
Weitere politische Einzelheiten nannte der Papst nicht. Bei seiner Neujahrsansprache an das Diplomatische Corps hatte Benedikt XVI. zuletzt erneut Verhandlungen im Atomstreit gefordert.
Die Bischöfe aus dem Iran erhoffen sich von ihrem Ad Limina-Besuch vor allem bessere Beziehungen zur Kurie selbst. Die einzelnen Dikasterien sollten über die Situation der Christen vor Ort besser informiert sein, sagte der chaldäische Erzbischof von Teheran, Ramzi Garmou, gegenüber Radio Vatikan. Er lobte gleichzeitig eine „lebendige christliche Religiosität” in seinem Land.
Bischof Garmou: „Die Kirche hat es derzeit in allen Ländern schwer. Für Menschen, die ihren Glauben leben und bezeugen wollen, ist das normal. Doch laut Verfassung der Islamischen Republik Iran sind die Christen offiziell als religiöse Minderheit anerkannt. Wir haben Kultusfreiheit und können in unseren Kirchen Glaubensunterricht erteilen…. Aber Minderheit sein bedeutet nicht, keine Bedeutung zu haben. Auch eine Minderheit kann wachsen und Wurzeln im Land schlagen. Uns charakterisiert vielmehr die Tatsache, dass unsere Bevölkerung auswandert: Die Emigration hält seit rund 30 Jahren an und geht weiter. Nur Gott weiß, was die Zukunft der Kirche in diesem Land bringt.”
Der Dialog mit den anderen Kirchen im Land gehe nur schleppend voran. Ökumenische Kontakte müssten intensiviert werden, fordert Garmou: „Wir beschränken uns derzeit auf das Gebetstreffen für die Einheit der Christen einmal im Jahr. Aus meiner Sicht reicht das nicht.” (rv)
Hier zum Nachhören

Marx, „Kritik an Israels Politik nicht gleich Antisemitismus”
Der Krieg in Gaza hat auch den Besuch der bischöflichen Koordinierungsgruppe für die Unterstützung der Kirche im Heiligen Land überschattet. Am Donnerstag ging ihre Visite zu Ende – einer der neun Teilnehmer aus Amerika und Europa war der stellvertretende Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx. Unsere Korrespondentin Gabi Fröhlich hat kurz vor seinem Rückflug mit dem Münchner Erzbischof gesprochen und ihn zunächst nach seinem Eindruck von dem gemeinsamen Telefonat der Bischöfe mit dem Gazaer Pfarrer Manuel Musallam gefragt.
Reinhard Marx: „Der Eindruck von der ausgesprochen dramatischen humanitären Situation dort – wenn irgendwo Krieg ist, wenn Bomben fallen, wenn Wasser und Strom fehlen, dann leidet darunter vor allem die Zivilbevölkerung. Und deswegen ist es wichtig, dass endlich die Waffen schweigen, damit systematisch humanitäre Hilfe ins Land kommen kann. Ein solches Land muss ja aufgebaut werden. Das ist das eine. Und das andere ist natürlich, politische Perspektiven zu entwickeln, damit dieses Land Gaza und ganz Palästina sich zu einem Staat entwickeln kann. Das war vor Ausbruch dieses Krieges nicht möglich, und das ist sicher auch eine der Ursachen für die Eskalation. Ich will da kein letztes politisches Urteil fällen, aber wenn Menschen in einem schmalen Landstrich eingepfercht sind, wenn da eine totale Abhängigkeit von anderen ist und nichts sich entwickeln kann – dann ist das einfach unzumutbar. Und darum richtet sich unsere dringende Bitte an die Europäische Union und die USA, mitzuhelfen, dass nach diesem hoffentlich bald zu Ende gehenden Krieg Perspektiven entwickelt werden. Dass nun wirklich die Idee der zwei Staaten Israel und Palästina konkreter vorangetrieben wird. Gerade im Gaza-Streifen muss eine politische Zukunft her - die Situation dort ist nicht erst jetzt, sondern war auch vor Ausbruch der Kämpfe inakzeptabel.”
Bundeskanzlerin Merkel hat nach Ausbruch des Krieges die alleinige Schuld an der Eskalation der Hamas zugewiesen – wie sehen Sie das?
„Je näher man diesem Konflikt kommt, je länger man den Kontakt mit dem Heiligen Land und seinen Bewohnern hält, desto schwieriger wird es mit Schwarzweiß-Zuweisungen. So einfach sind die Dinge nicht. Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung - wer wollte das bezweifeln. Aber das ist ja noch nicht die Antwort auf die Frage, wie es hier weitergeht. Und wo die Ursachen des ganzen Konfliktes liegen. Was kommt danach, nach der Gewalt? Die Gewalt ist keine Antwort, von wem auch immer sie ausgeht, das muss man deutlich unterstreichen. Und da fehlen sowohl die politischen Konzepte als auch der Wille, wirklich den anderen, also hier Palästina, zu einem Staat werden zu lassen, der souverän und dann auch in guter Nachbarschaft mit Israel existieren kann. Unsere Appelle gehen also an beide Seiten.”
Die Bilder aus Gaza gehen um die Welt, und viele sind schockiert über das Ausmaß des Leides dort – sehen Sie die Gefahr, dass das einen latenten Antisemitismus schüren könnte?
„Man muss immer unterscheiden zwischen dem, was der Staat Israel tut, und dem, was Juden in der ganzen Welt bedeuten. Eine totale Identifizierung ist vielen Juden in der Welt auch nicht recht. Beides gehört zwar eng zusammen, das Schicksal des jüdischen Staates wird jeden Juden irgendwie auch persönlich betreffen. Und wenn Israel existenziell gefährdet wäre, dann wäre die ganze Staatengemeinschaft aufgerufen, für Israel einzutreten. Jeder, der das Existenzrecht Israels bestreitet, kann nicht ernsthaft in die Staatengemeinschaft integriert werden - da bin ich ganz einer Meinung mit der Bundesregierung. Wir sollten aber aufpassen, dass dieser Konflikt nicht benutzt wird, und zwar von verschiedenen Seiten. Die Interessen sind vielfältig, die Bilder werden instrumentalisiert - da muss man sehr aufpassen. Es wäre verheerend, wenn ein solcher Konflikt als Vorwand für den Antisemitismus benutzt würde, auch wenn manche das sicher versuchen.”
Allerdings gibt es jüdische Organisationen, die hinter jeder Kritik an der Politik Israels Antisemitismus wittern – geht der Appell auch an sie?
„Eine solche Gleichsetzung wäre sicher falsch; man kann nicht die Politik eines demokratischen Staates wie Israel einfach identifizieren mit dem Judentum. Auch wenn da eine außergewöhnlich enge Verbindung da ist – viele Juden empfinden die Angst, dass die Existenz Israels bedroht sein könnte, unmittelbar auch für sich selbst. Aber es muss möglich bleiben, die konkrete Politik Israels zu kritisieren.” (rv)
Hier zum Nachhören

Historiker über Pius XII.: „An eigener Messlatte gescheitert?”
Das politische Handeln von Papst Pius XII. sollte differenziert beurteilt werden. Dafür hat der Würzburger katholische Kirchenhistoriker Dominik Burkhard plädiert. In diplomatischen Noten an die deutsche Reichsregierung habe der Papst die NS-Politik klar als Unrecht verurteilt, schreibt Burkhard in einem vorab veröffentlichten Beitrag für die in Freiburg erscheinende Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart”.
Alle Indizien sprächen zugleich aber auch dafür, dass Pius persönlich verantwortlich sei, „fast alle öffentlichkeitswirksamen Proklamationen des Heiligen Stuhls gegen den Nationalsozialismus” verhindert zu haben. Dies sei auch mit seiner aristokratischen Herkunft und seiner vormodernen Einstellung zu erklären, die zu einer deutlichen Abneigung gegen jedes öffentliche Handeln geführt hätten, so der Kirchenhistoriker. Der Papst sei zudem überzeugt gewesen, dass die Kirche in Deutschland „keine Macht mehr auf der Straße gehabt” habe. Es habe seinen im diplomatischen Dienst des Vatikans geprägten Vorstellungen entsprochen, nur auf diplomatischem Weg aktiv zu werden. Burkhard rief den Vatikan auf, wie angekündigt alle Akten über das Pontifikat Pius XII. (1939-58) rasch zugänglich zu machen. Es sei auch im Interesse des Vatikans, historische Klarheit zu schaffen. Aus seiner Sicht werde der Pacelli-Papst aber auch nach einer Öffnung der Archive bezüglich der Haltung zum Nationalsozialismus nicht aus dem „Kreuzfeuer” verschwinden. Denn historische Quellen blieben immer in einem gewissen Rahmen interpretationsoffen, so Burkhard.
Der Historiker weist auch auf eine Wendung im Handeln von Pius XII. nach 1945 hin. Es falle auf, dass Pius in den 1950er Jahren stärker als alle seine Vorgänger öffentlich zu fast allen gesellschaftlichen und politischen Themen Stellung bezogen habe. Damit habe Pius XII. eine Messlatte geschaffen, an der er in der Rückschau auf seine frühen, in einer älteren Tradition des Papstamts stehenden Jahre scheitern musste. Es sei daher zu untersuchen, ob die heutige Kritik auch auf „möglicherweise veränderte Beurteilungsmaßstäbe” über das Wirken eines katholischen Kirchenoberhaupts zurückzuführen sei. (kna/pm)

Mexiko: Positives Echo auf Familienkongress
Mexikos Staatspräsident Felipe Calderon hat zum Auftakt des Weltfamilientreffens in der Hauptstadt zum Schutz des Lebens und der Familie aufgerufen. Vor 10.000 Teilnehmern lancierte er bei der Eröffnungsveranstaltung einen engagierten Appell und sicherte der Kirche seine Unterstützung zu. Pater Gianfranco Grieco vom Päpstlichen Familienrat berichtet gegenüber Radio Vatikan:
„Die Familie ist sozusagen das Herz der Mexikaner. Familie bedeutet Solidarität, Familie bedeutet Teilen, hat Mexikos Präsident Felipe Calderon gesagt. In der Familie verwandelt sich Gerechtigkeit in Nächstenliebe. Der erste Kongresstag hier in Mexiko wollte die Familien einladen, einen Glaubensweg zu gehen. So können sie sich selbst und die familiäre Gemeinschaft erneuern. Von den Medien wurde die Veranstaltung gut aufgenommen. Alle Tageszeitungen berichten und verfolgen mit großer Aufmerksamkeit die ,Meinungsmacher’ hier, die bei den verschiedenen Veranstaltungen die Familie in den Mittelpunkt stellen, wenn es um Hoffnung auf eine bessere Zukunft geht.”
Wie jedes Jahr nehmen am Weltfamilientreffen neben Kirchenvertretern auch Familien aus aller Welt teil – diesmal in der Mehrzahl aus Lateinamerika. Die Begegnung von Familien mit Fachleuten sowie Familien aus unterschiedlichen Kulturen bietet viele Herausforderungen.
Wir sprachen mit einer deutschen Familie über ihre Eindrücke.
„Zum einen ist es eine Begegnung auf Weltkirchenebene, wo die Gelegenheit besteht, andere Familien kennen zu lernen. Ich nehme auch wahr, dass die Bischöfe untereinander Kontakt aufnehmen. Das ist natürlich auch ein informeller Rahmen. Von den Vorträgen her ist es immer die Schwierigkeit bei solchen Kongressen, in 45 Minuten auf der einen Seite etwas Grundsätzliches sagen zu müssen. Und das ist dann oft sehr weit weg von der gelebten Ebene der Familie - das muss dann nicht nur einmal, sondern vielfach herunter gebrochen werden. Da hätte ich mir auch mehr Raum hier bei dem Kongress gewünscht, wo das geleistet werden kann.”
Auch wenn es organisatorisch noch viel zu verbessern gibt, ist der Familienkongress für die zukünftige kirchliche Sicht auf Ehe und Familie doch richtungweisend. Vom Zusammentreffen mit anderen Familien und Kulturen erhofft man sich neue Impulse und Anregungen:
„Es scheint ein bisschen geprüft zu werden, welche Funktion dieses Treffen hat. So wie ich das verstanden habe, sind die Überlegungen in der Kommission Ehe und Familie, dass man schauen möchte: Kann das verstärkt genutzt werden in Deutschland für die Familienarbeit, welche Formen von Begegnung sind hier möglich, gehen wir offensiver in die Werbung für diese Veranstaltung und beteiligen wir uns größer und stärker... Das wird jetzt auch wahrscheinlich von dem abhängen, welche Eindrücke wir vermitteln können von dem Kongress hier.”
Das Weltfamilientreffen: Eine Baustelle für die „Familie von morgen”. Auf der die Familien selbst mitbauen. (rv)
Hier zum Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan beschäftigt sich weiter mit neuen Technologien. Das Motto für den Weltmedientag 2009 lautet „Neue Technologien - neue Verbindungen. Für eine Kultur des Respekts, des Dialogs, der Freundschaft”. Im Mittelpunkt des Tages, der in den meisten Ländern am Sonntag vor Pfingsten begangen wird, steht die Überlegung, wie neue Technologien ein Klima des Dialogs und des Vertrauens fördern könnten, teilte der Vatikan an diesem Freitag mit. Die Papst-Botschaft zum Weltmedientag wird am 23. Januar vorgestellt. (ansa)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gratuliert der Berliner Bürgerinitiative für den Religionsunterricht zum Erfolg. „Pro Reli” habe in Berlin „nach eigenen Angaben deutlich mehr als die für das Volksbegehren notwendigen 170.000 Unterschriften für den Religionsunterricht gesammelt”, erklärte Erzbischof Robert Zollitsch an diesem Freitag. Mit ihrer Unterschrift für „Pro Reli” hätten die Bürgerinnen und Bürger für die Religionsfreiheit in der Schule votiert. Nun sei es Aufgabe der politisch Verantwortlichen, „dem eindeutigen Bürgervotum gerecht zu werden”, so Zollitsch. Die Unterzeichner hätten öffentlich deutlich gemacht, dass der Religionsunterricht „gerade in einer religiös und weltanschaulich pluralen Stadt” ein unverzichtbares Bildungsangebot sei. - Das Aktionsbündnis „Pro Reli” setzt sich dafür ein, dass an Berliner Schulen ein Wahlpflichtfach Ethik/Religion ab der ersten Klasse eingeführt wird. Derzeit ist der Ethik-Unterricht für alle Schüler von der siebten bis zur zehnten Klasse Pflicht. Der Religionsunterricht ist nicht gleichwertig, sondern ein freiwilliges Zusatzangebot. (pm/rv)
Die muslimische Gemeinschaft soll bei der Besetzung von Islam-Lehrstühlen ein Mitspracherecht haben. Das fordert der Osnabrücker Professor für islamische Religionspädagogik, Bülent Ucar. Eine Unbedenklichkeitserklärung sei erforderlich, sagte er mit Blick auf die „Nihil-Obstat”-Regelung in der katholischen Kirche am Donnerstagabend bei der Tagung „Religionen in der Schule und die Bedeutung des islamischen Religionsunterrichtes” in Osnabrück. Ansonsten drohe eine „Staatsreligion” wie in der Türkei. Der Staat gefährde seine weltanschauliche Neutralität, wenn er Lehrstuhlbesetzungen allein verantworte, so der Professor. - Die Frage nach dem Mitspracherecht hatte dadurch Brisanz erhalten, dass islamische Verbände dem Münsteraner Islam-Professor Muhammad Sven Kalisch, im September ihr Vertrauen entzogen hatten, weil er die historische Existenz des Propheten Mohammed in Frage gestellt hatte. (kna)

Österreich
Der Katholische Familienverband Österreich begrüßt die Pläne der Regierung zur steuerlichen Entlastung der Familien. Sie seien „ein Grund, in Euphorie auszubrechen”, erklärte Verbandspräsident Clemens Steindl in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die geplante Auszahlung einer 13. Familienbeihilfe, die Einführung des steuerlichen Kinderfreibetrages, die Erhöhung des Kinderabsetzbetrages und die steuerlichen Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten seien richtige Schritte; die veröffentlichten Beispielrechnungen gingen allerdings von „Paradefamilien” aus. Geringverdiener und Teilzeitbeschäftigte könnten von der Entlastung nicht profitieren. Schließlich könnten nur Lohnsteuerzahler Kinderbetreuung auch absetzen. Um zum Beispiel auch die Betreuungsarbeit von Kindern oder Angehörigen zu Hause zu honorieren, sollte der so genannte Alleinverdienerabsetzbetrag deutlich erhöht werden, wünscht sich der Familienverband. (kap)
Mehr globale und nationale Steuergerechtigkeit mahnt die kirchliche Entwicklungshilfe-Expertin Hilde Wipfl an. Derzeit nutzten vor allem Reiche in Entwicklungsländern, aber auch internationale Konzerne Schlupflöcher und entzögen sich ihrer Steuerpflicht, kritisierte die Fachreferentin für internationale Entwicklung und Mission bei der Österreichischen Bischofskonferenz in einem Interview mit der Kirchenzeitung „Der Sonntag”. Auf diese Weise fließe etwa zehn Mal soviel Geld aus Entwicklungsländern ab, als durch Entwicklungshilfe in sie hineinkomme. Steueroasen und ein falsch verstandenes Bankgeheimnis würden dem Vorschub leisten und korrupte Praktiken fördern. Ziel müsse es aber sein, Entwicklungsländer bei der Gestaltung gerechter Steuersysteme zu unterstützen. Durch internationale Zusammenarbeit sollte es gelingen, dass Steuereinnahmen in den Produktionsländern bleiben, so Wipfl weiter. (kap)

Tschechien
Die Tschechische Bischofskonferenz geht fest von einem Papstbesuch im September aus. Bei ihrer Vollversammlung am 20. und 21. Januar auf dem Prager Hradschin werde der Nuntius in der Tschechischen Republik, Erzbischof Diego Causero, über den Stand der Vorbereitungen berichten, heißt es in einer Pressemitteilung der Bischofskonferenz. Die Papstreise nach Tschechien werde „als sicher angenommen”. Vatikansprecher P. Federico Lombardi hatte vor zwei Wochen bestätigt, dass der Erzbischof von Prag mit dem Vatikan in Kontakt stehe. Pläne für eine solche Reise seien in Arbeit, hatte Kardinal Miroslav Vlk erklärt. Lombardi hatte betont, seitens des Vatikans sei eine Tschechien-Reise aber nicht beschlossen, auch ein genauer Termin stehe noch nicht fest. (kap/rv)

Afrika

Kenia
Unbekannte Angreifer haben in einem Vorort der Hauptstadt Nairobi einen italienischen Missionar ermordet. Zwei Diebe seien in das Philosophieinstitut der „Missionare della Consolata” in Nairobi eingedrungen. Sie hätten Pater Giuseppe Bertaina gefesselt und geknebelt, woraufhin dieser verstorben sei. Der aus der Provinz Cuneo im Norden Italiens stammende Ordensbruder, der seine Priesterweihe im Jahr 1951 erhalten hatte, war in Kenia für seinen Orden im Verwaltungsdienst tätig. Der Hauptsitz der „Missionare della Consolata” in Rom hat die Angaben über den Mord bestätigt. Derweil sind zwei italienische Missionarinnen, die ebenfalls in Kenia gearbeitet haben, immer noch in Geiselhaft. Sie werden offenbar in Somalia von Geiselnehmern festgehalten. Die zwei Frauen gehören ebenfalls einer im norditalienischen Cuneo ansässigen Missionsgemeinschaft an. (misna)

Naher Osten

Irak
Unbekannte haben einen armenischen Christen in Mossul getötet. Wie die Nachrichtenagentur „Asianews“ berichtet, wurde die Leiche des 36-jährigen Chourik Bagrad, der durch mehrere Kopfschüsse getötet worden war, am Donnerstag in einer Seitenstraße der nordirakischen Stadt gefunden. Unterdessen ist ein in der Neujahrsnacht entführter Christ aus Mossul gegen ein Lösegeld von 50.000 US-Dollar freigekommen. Den Angaben zufolge ist der Mann von seinen Geiselnehmern gefoltert worden. Seit Monaten kommt es in Mossul immer wieder zu Entführungen und Gewaltanschlägen gegen Christen. (asianews)

Nahost/Vereinigte Staaten
Die Christen im Heiligen Land erhoffen sich viel vom Machtwechsel in den Vereinigten Staaten. Das sagt US-Bischof Gerald F. Kicanas in einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur. Bei Gesprächen mit einheimischen Christen in Jerusalem und dem Westjordanland sei immer wieder die Erwartung geäußert worden, dass Barack Obama eine Wende in der amerikanischen Nahost-Politik einläuten werde, so Kicanas. Er hatte als Vize-Präsident der US-Bischofskonferenz an einer fünftägigen Reise der internationalen Koordinierungsgruppe zur Unterstützung der Kirche im Heiligen Land teilgenommen. Bislang habe Obama sich nicht zu seinen Plänen in der Nahost-Politik geäußert, erläuterte der Bischof. Er habe jedoch erklärt, dass er nach seinem Einzug ins Weiße Haus am 20. Januar in dieser Hinsicht „viel zu sagen” haben werde. Er hoffe sehr, so Kicanas, dass der neue US-Präsident sich den Friedensprozess im Nahen Osten besonders zu Herzen nehme. (kna)

Asien

China
Die Regierung unterdrückt weiterhin die so genannten „Hauskirchen”. Bereits im Dezember wurden zwei Leiter von häuslichen Gemeinden zu jeweils einem Jahr „Umerziehung durch Arbeit” verurteilt, weil ihnen Zwangsbekehrungen vorgeworfen wurden. Ihr Anwalt, Wu Chenglian, beklagt nun, dass es ihm nicht möglich sei, innerhalb der vorgegebenen drei Monate Berufung einzulegen, weil sich die Autoritäten für nicht zuständig erklärten und ihn permanent an andere Stellen verwiesen. Die Hauskirchen werden in China nicht anerkannt, ihre Mitglieder häufig auch ohne offizielle Anklagen verhaftet. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Human Rights Watch“ beklagt die „Heuchelei” der USA beim Thema Menschenrechte. In seinem neuen Weltbericht 2009 spricht der Verband auch von einer „Absage” der EU an die Menschenrechte. Das 500 Seiten starke Dokument beleuchtet die Lage der Menschenrechte in mehr als 90 Staaten; es wurde an diesem Freitag im Internet veröffentlicht. Kritisiert werden auch China, das seine im Vorfeld der Olympiade gemachten Versprechen gebrochen habe, und Hamas und Israel für die aktuelle Krise im Gazastreifen. An den neuen US-Präsidenten Barack Obama appelliert Human Rights Watch, gegen die in der Ära Bush begangenen Menschenrechtsverletzungen vorzugehen. (asianews)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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