3
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


   Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 28.1.2009

- Papst: „Traditionalisten müssen Konzil anerkennen“ -
- Benedikt verurteilt Leugnung des Holocaust -
- Freude über Kyrills Wahl -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst: „Traditionalisten müssen Konzil anerkennen“
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen. Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz.
„Ich habe vor einigen Tagen den Nachlass der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ (rv)
Zum Nachhören


SPEZIAL:
PAPST VERURTEILT LEUGNUNG DES HOLOCAUST

„Juden waren unschuldige Opfer“
Gegen das Vergessen und die Leugnung der Shoah hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch die Stimme erhoben. Nach den Diskussionen um die Aufhebung der Exkommunikation für die vier Bischöfe der Bruderschaft Pius X. und die Leugnung des Holocausts durch einen der Bischöfe, den Briten Richard Williamson, sagte der Papst am Ende der Generalaudienz:
„In diesen Tagen, in denen wir der Shoah gedenken, kommen mir Bilder meiner wiederholten Besuche in Auschwitz wieder in Erinnerung, einem der Lager, in dem der höhnische Mord an Millionen von Juden, den unschuldigen Opfern eines blinden Rassen- und Religionshasses, verübt wurde. Während ich erneut aus ganzem Herzen meine volle und unbestreitbare Solidarität mit unseren Brüdern, den Trägern des ersten Bundes, zum Ausdruck bringe, wünsche ich, dass die Shoah die Menschheit dazu anstiftet, nachzudenken über die unvorhersehbare Macht des Bösen, wenn es das Herz des Menschen ergreift. Die Shoah sei für alle eine Mahnung gegen das Vergessen, gegen die Leugnung oder die Reduzierung. Denn Gewalt, die gegen einen einzigen Menschen ausgeübt wird, wird gegen alle verübt. ,Kein Mensch ist eine Insel’, schrieb ein bekannter Poet. Die Shoah möge sowohl die alten als auch die jungen Generationen lehren, dass nur der mühsame Weg des Aufeinander-Hörens, des Dialogs, der Liebe und der Vergebung die Völker, Kulturen und Religionen der Welt zu gewünschten Ziel der Brüderlichkeit und des Friedens in Wahrheit führt. Gewalt soll die Würde des Menschen nie wieder demütigen.“ (rv)
Zum Nachhören

Papst-Sprecher unterstreicht klare Worte des Papstes
Die wiederholt deutlichen Worte des Papstes zur Shoah sollten mehr als ausreichend sein, um letzte Zweifel über die Position der katholischen Kirche in dieser Angelegenheit aus dem Weg zu räumen. Das unterstrich Vatikansprecher Pater Federico Lombardi nach der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Wünschenswert wäre ein Treffen zwischen dem Jerusalemer Oberrabbinat und der vatikanischen Kommission für den Dialog mit dem Judentum, um diese Fragen weiter zu vertiefen und einen Dialog voranzutreiben, sagte Lombardi weiter. (rv)

„Dialog nicht unterbrochen“
Der Dialog zwischen dem Vatikan und dem Jerusalemer Oberrabbinat ist nach Angaben des Vatikans nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Der Dialog sei keinesfalls abgebrochen worden, wies Norbert Hofmann, Sekretär der Kommission für die Beziehungen zum Judentum, israelische Pressemeldungen zurück. Allerdings plane man, die ursprünglich für 1. bis 4. März vorgesehene nächste Dialogrunde auf einen ruhigeren Zeitpunkt zu verschieben. Eine endgültige Entscheidung solle in den nächsten Tagen fallen, so Hofmann. - Die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ veröffentlichte an diesem Mittwoch ein Artikel, in dem über einen angeblichen Abbruch der Gespräche zwischen dem Oberrabbinat und dem Vatikan spekuliert wurde. (kna/adnkronos)

Maulkorb für umstrittenen Bischof
Der Generalobere der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, hat seinem umstrittenen Mitbruder Richard Williamson nach dem Wirbel um dessen Holocaust-Leugnung ein Redeverbot erteilt. Er habe dem britischen Bischof „bis auf weiteres jedwede öffentliche Stellungnahme zu politischen oder historischen Fragen“ untersagt, teilte Fellay am Dienstag im Hauptsitz der Bruderschaft in Menzingen mit. Die Priesterbruderschaft bitte „den Heiligen Vater und alle Menschen guten Willens um Entschuldigung für den dadurch hervorgerufenen Ärger“ bitten. Die Äußerungen Williamsons gäben „in keiner Weise“ die Haltung der Piusbruderschaft wieder. Ein Bischof könne „nur zu Fragen des Glaubens und der Moral mit religiöser Autorität sprechen“. Die Bruderschaft beanspruche „keinerlei Autorität über historische oder andere säkulare Fragen“. (pm/ansa)

Hausverbot in Regensburg
Der Regensburger Bischof erklärt den Holocaust-Leutner Richard Williamson zur Persona non grata. Der Bischof der abtrünnigen Pius-Bruderschaft sei im Bistum Regensburg in katholischen Kirchen oder Einrichtungen nicht willkommen. Das erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller am Mittwoch. Die Leugnung des Holocaust durch Williamson sei „unmenschlich“. (asca)

Kardinal Kasper: „Jüdische Freunde, wir meinen es ernst“
Die katholische Position zur Shoah „ist glasklar“; die Aufhebung der Exkommunikation gegen den Holocaust-Leugner Richard Williamson mit dem jüdisch-christlichen Dialog in Verbindung zu bringen „ist unsachgemäß“. Das betonte der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper an diesem Mittwoch. Als Präsident des Päpstlichen Einheitsrats fallen beide Fragen in seine Zuständigkeit. Zum sensiblen Zeitpunkt des Versöhnungsangebotes an die Lefebvre-Bischöfe sagte Kasper im Gespräch mit Birgit Pottler:
„Es gibt ein Sprichwort im Deutschen: Wenn man vom Rathaus zurückkommt, ist man immer gescheiter. Niemand kann immer alle Details des Kontextes überschauen, aber es sind grundsätzlich zwei völlig verschiedene Vorgänge. Die Aufhebung dieser Exkommunikation ist ein erster Schritt eines vermutlich längeren Prozesses, ein Schritt um psychologische oder auch juristische Hemmnisse für den Dialog mit dieser Bruderschaft Pius X. aufzuheben. Wir hier sind für die Einheit der Kirche, also auch für die Einheit mit dieser Bruderschaft. - Das ist ein Aspekt in dieser Sache. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass wir private Meinungen dieses Bischofs in irgendeiner Weise unterstützen. Inzwischen hat sich ja auch die Bruderschaft eindeutig davon distanziert. Wir können uns von diesen Äußerungen nur distanzieren.
Ich denke, die Meinung des gegenwärtigen, aber auch des verstorbenen Papstes ist in diesem Punkt absolut glasklar. Der gegenwärtige Papst hat mehrmals – unter anderem bei seinem Besuch in Auschwitz-Birkenau – gesagt, dass der Holocaust ein schreckliches Verbrechen war. Wir haben gar keinen Grund dies zu vergessen, im Gegenteil. Wir haben es als Warnung für die Zukunft in Erinnerung zu behalten, dass so etwas in der Menschheit nie wieder passieren kann und soll. Die Position der katholischen Kirche ist also außerhalb jeden Zweifels, und es ist unsachgemäß, die beiden Dinge miteinander zu vermischen.“
(rv)
Hier lesen bzw. hören Sie das ganze Interview mit Kardinal Kasper

„Es gibt kein Zurück“
„Es gibt kein Zurück hinter die im Zweiten Vatikanischen Konzil eingeleitete Umkehr im Verhältnis der Kirche zum Judentum“. Das hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer – der gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Ökumene zuständig ist – am Mittwoch in einer Stellungnahme zur Aufhebung der Exkommunikation der vier lefebvrianischen Bischöfe betont. In dieser Stellungnahme weist er auch die Leugnung der Shoah durch den lefebvrianischen Bischof Richard Williamson „auf das Schärfste“ zurück. Papst Benedikt XVI. habe mit der Aufhebung der Exkommunikation den Weg geöffnet, um eine bestehende Spaltung der Kirche zu überwinden, so Scheuer. (kap)


SPEZIAL:
KYRILL IST NEUER PATRIARCH VON MOSKAU

Im ersten Wahlgang gewählt
Der neue Patriarch von Moskau ist Kyrill I., bisher Metropolit von Smolensk und Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats. Das so genannte „Lokalkonzil“ aus Bischöfen, Geistlichen, Ordensleuten und Laien wählte ihn am Dienstag in der Moskauer Erlöserkathedrale mit großer Mehrheit zum neuen Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Patriarch Kyrill tritt die Nachfolge des im Dezember verstorbenen Alexij II. (1990-2008) an. Die feierliche Amtseinführung des neuen Patriarchen ist für Sonntag, 1. Februar, vorgesehen. Vor der Erlöserkathedrale hatten tausende Menschen auf die Kür des neuen Patriarchen gewartet. Die umliegenden Straßen waren für den Verkehr gesperrt. Die Glocken der Erlöserkathedrale gaben die Wahl des neuen Patriarchen mit 16 schweren Glockenschlägen bekannt.
Nach Angaben der Wahlkommission erhielt Kyrill 508 von 702 abgegebenen Stimmen. Metropolit Kliment (Kapalin), der Verwaltungschef des Patriarchates, kam auf 169 Stimmen. Unmittelbar vor der Wahl hatte der Metropolit von Minsk, Filaret (Wachromejew), seine Kandidatur zurückgezogen und zur Wahl Kyrills aufgerufen.
Der 62-jährige Kyrill wurde bereits im Vorfeld von vielen als Favorit gehandelt. Seit dem Tod von Alexij II. hatte er als „Locumtenens“ das Moskauer Patriarchat geleitet. Es war die erste Patriarchen-Wahl seit dem Ende der Sowjetunion. - Der russisch-orthodoxe Kirche ist mit 150-170 Millionen Mitgliedern die größte orthodoxe Kirche. Kyrill betonte, dass ihr Patriarch ein schweres Kreuz zu tragen habe. „Ich nehme aus Ihren Händen diese Gnade Gottes an; ich bitte, meine menschlichen Schwächen zu verzeihen; ich bitte Sie um Ihre Hilfe beim Dienst für Gott. Beten Sie um Gottes Hilfe", sagte der neue Patriarch vor den Mitgliedern des Lokalkonzils. (kap)

Vatikan: Glückwünsche an Kyrill – Dialog soll vertieft werden
Papst Benedikt XVI. hat dem neuen russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill gratuliert. Der 62-jährige Kyrill war beim Lokalkonzil in Moskau am Dienstag Nachmittag von den Delegierten des Moskauer Patriarchats aus mehr als 60 Ländern zum neuen Oberhaupt der größten orthodoxen Nationalkirche bestimmt worden. Er folgt dem im Dezember gestorbenen Patriarchen Alexij II. nach. Benedikt XVI. sagte am Ende der Generalaudienz (im ersten von drei Appellen):
„Mit Freude habe ich die Nachricht der Wahl Kyrills zum neuen Patriarchen von Moskau und ganz Russland empfangen. Mögen der Heilige Geist und die Gottesmutter über seinen neuen Dienst für die russisch-orthodoxe Kirche wachen.“
Als Vertreter des Vatikans reist der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper am Sonntag zu den Feierlichkeiten der Amtsübernahme nach Moskau. Derweil hat Benedikt XVI. dem neuen Patriarchen ein Glückwunsch-Telegramm geschickt. (rv)
Der Glückwunsch des Papstes zum Nachhören

Kasper: Neuer Patriarch, neue Phase im Dialog
Der Vatikan hat sich erfreut über die Wahl von Metropolit Kyrill zum neuen Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche gezeigt. „Wir sind froh, einen Patriarchen zu haben, mit dem wir seit vielen Jahren brüderliche Beziehungen unterhalten“, heißt es in einer Erklärung des für Ökumenefragen zuständigen vatikanischen Einheitsrates vom Mittwoch. Man hoffe, „den gemeinsamen Weg der Wiedervereinigung, den wir begonnen haben, fortzusetzen“. Der Vatikan biete stets seine Zusammenarbeit auf sozialer und kultureller Ebene und für die Festigung christlicher Werte an, doch der Dialog ziele immer „auf die Einheit aller Christen“, sagte der vatikanische Ökumeneminister Kardinal Walter Kasper an diesem Mittwoch gegenüber Radio Vatikan.
Hier finden Sie das ganze Interview mit Kardinal Kasper zu Patriarch Kyrill – zum Nachlesen und Nachhören
Und hier finden Sie eine Biografie des neuen russisch-orthodoxen Patriarchen

Einige Reaktionen auf Kyrills Wahl
In Russland hat Staatspräsident Dmitri Medwedew dem neuen Patriarchen von Moskau und ganz Russland zu seiner Wahl gratuliert. In einem Telefonat habe er Kyrill die weitere Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche beim Aufbau moralischer Werte in der Gesellschaft angeboten, sagte eine Präsidentensprecherin laut russischen Medienberichten vom Mittwoch. Medwedew sei überzeugt, dass das neue Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche für ein gutes Auskommen zwischen den Religionen in Russland eintreten werde, wird die Sprecherin zitiert. Auch Ministerpräsident Wladimir Putin beglückwünschte Kyrill telefonisch. Das Moskauer Patriarchat zählt fast alle ehemaligen Sowjetrepubliken zu seinem kanonischen Territorium. 70 bis 80 Prozent der Russen zählen zur russisch-orthodoxen Kirche. (kna)
In Deutschland gratulierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz dem neuen russischen Patriarchen. Kyrill übernehme das Amt in einer Zeit, in der die Kirche ihren festen Platz in der russischen Gesellschaft neu gefunden habe, erklärte Erzbischof Robert Zollitsch. Doch die Kirche in Russland spüre noch die Folgen der kommunistischen Herrschaft. Kyrill stehe damit vor der Herausforderung, das reiche innerkirchliche Leben zu konsolidieren. Er hoffe darauf, so Zollitsch, dass die Zusammenarbeit zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche in Zukunft noch enger werde. An der Inthronisationsfeier Kyrills am kommenden Sonntag in Moskau wird auch ein Vertreter der deutschen Bischofskonferenz teilnehmen. (pm)
„Kirche in Not“ hofft auf gute Zusammenarbeit mit dem neuen russischen Patriarchen. Das internationale katholische Hilfswerk begrüßte die Wahl von Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad. Der Präsident des Werkes, Pater Joaquín Alliende, erklärte, dass „Kirche in Not“ bereits seit vielen Jahren in einem „fruchtbaren Kontakt“ mit dem neuen Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche stehe. Er sei zuversichtlich, dass der Dialog zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche unter Patriarch Kyrill voranschreiten werde und sich die Zusammenarbeit intensivieren werde, um „gemeinsam den Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen, vor denen alle Christen stehen“. – Das Hilfswerk unterstützt die orthodoxe Kirche in Russland auf Wunsch Papst Johannes Pauls II. seit 1992. Papst Benedikt XVI. hatte 2007 in einer Privataudienz Vertretern von „Kirche in Not“ für ihren Einsatz für den Dialog mit der Russisch-Orthodoxen Kirche gedankt und darin bestärkt, diesen Weg weiter zu gehen. (pm)
Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis setzt große Hoffnungen in den neuen russischen Patriarchen. Die Wahl Kyrills stimme ihn sehr zuversichtlich und sei ein ermutigendes Signal, so der Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Dietger Demuth an diesem Mittwoch in Freising. Die Mitarbeiter von Renovabis hätten den neuen Patriarchen im Rahmen der Projektarbeit in Russland als aufgeschlossenen und innovativen Partner kennen gelernt. Er hoffe, dass sich der Dialog der russisch-orthodoxen Kirche mit ihren Schwesterkirchen unter Kyrills Leitung vertiefen werde, so der Renovabis-Geschäftsführer weiter. (pm)
Der Prior von Taizé, Bruder Alois, hat die Wahl von Kyrill zum neuen Patriarchen von Moskau begrüßt. Er hoffe auf eine Verstärkung der mit dem Patriarchen Alexij II. begonnenen Zusammenarbeit, teilte Alois mit. Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft hielt sich zur Wahl Kyrills in Moskau auf. (rv)


HEUTE: DIE GENERALAUDIENZ DES PAPSTES

In schwierigen Zeiten muss man sich auf vertrauenswürdige Fundamente stützen können. Die Gläubigen haben dazu die Bibel und die Tradition, auf die sie in unglücklichen Momenten zurückgreifen können. Das betonte Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in der Aula Paolo VI. in einer weiteren Katechese zum Völkerapostel Paulus. Vor mehreren Tausend Pilgern und Besuchern erläuterte Benedikt XVI. die so genannten Pastoralbriefe an Timotheus und an Titus:
„Beide waren enge Mitarbeiter des Apostels und standen dann den Gläubigen von Ephesus beziehungsweise Kreta als Hirten und Bischöfe vor. In diesen Texten, die bereits eine gereifte Entwicklung und Struktur der christlichen Gemeinde widerspiegeln, spielen zwei Fragen eine besondere Rolle: Was verleiht Bestand inmitten falscher Lehren und welche Anforderungen werden an den Bischof gestellt, der aus den übrigen Dienstämtern der Priester und der Diakone herausragt? Die Gemeinde kann in stürmischen Zeiten der Verwirrung nur durch ein weises Verständnis der Schrift und durch die Bewahrung des anvertrauten Glaubensguts bestehen; denn beides verankert sie in dem Fundament, das Gott durch die Offenbarung seiner Liebe in Christus gelegt hat.“
Das Festhalten an der Lehre und die Fähigkeit, andere im Glauben zu unterweisen, seien daher auch Hauptanforderungen an den Bischof, so der Papst weiter.
„Die Aufgabe des Bischofs können wir besser verstehen, wenn wir die Kirche mit den Pastoralbriefen als Haus und Familie Gottes betrachten. Der Bischof ist gleichsam der Vater der Gemeinde, der in väterlicher Güte und zugleich mit der nötigen Stärke für Gottes Kinder sorgen muss.“
Den deutschsprachigen Pilgern und Besuchern sagte der Papst:
„Beten wir, dass unsere Diözesen, Pfarreien und alle kirchlichen Gemeinschaften immer mehr zu einer ,Familie Gottes’ werden, so dass die Menschen in ihnen die Liebe Christi und seine frohe Botschaft erfahren können. Der Herr segne euch und eure Angehörigen.“
Eine Einlage von Zirkusartisten sorgte bei Papst Benedikts Generalaudienz an diesem Mittwoch für allgemeine Erheiterung. Die Artisten des italienischen Zirkus Medrano führten in der Audienzhalle zu Tarantella-Musik Kunststücke vor. Der Papst verfolgte das Spektakel interessiert und offenbar amüsiert. Am Ende streichelte er mutig ein Löwenbaby. (rv)
Zum Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Besuch aus Tschechien im Vatikan. Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft überreichte der tschechische Justizministers Jiři Pospíšil am Ende der Generalaudienz an diesem Mittwoch dem Papst ein Schreiben und ein Geschenk des tschechischen Premierministers Mirek Topolánek. Das Kirchenoberhaupt erhielt das Faksimile des Gebetsbuches des Prinzen Rohan, dessen Original aus dem 15. Jahrhundert stammt. Pospíšil hält sich für zwei Tage im Vatikan auf und wird mit verschiedenen Repräsentanten des Heiligen Stuhls zusammentreffen. (rv)
Migranten seien eine Bereicherung. Das unterstrich jetzt der Sekretär des Päpstlichen Rates für Migrantenpastoral, Agostino Marchetti. Bei einer Konferenz im kalifornischen San Diego verwies er auf Aussagen von Papst Benedikt XVI. zum Thema Migration und verwies auf die hohe Bedeutung des Phänomens für den kulturellen und interreligiösen Dialog. (apic)
Der Papst sei besorgt über die Lebensbedingungen der Christen in Nahost. Darauf hat der Stellvertreter des vatikanischen Staatssekretärs, Fernando Filoni, hingewiesen. Der Papst sei vor allem beunruhigt über die mangelnden Zukunftsperspektiven der Christen, sagte der Erzbischof bei der Vollversammlung der ROACO, der Union der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen. (agi)
Die Fastenbotschaft von Papst Benedikt XVI. wird dieses Jahr am 3. Februar präsentiert. Das gab der Vatikan jetzt bekannt. Ihr Titel: „Als Jesus 40 Tage und Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger“. Unter anderem wird der Präsident des Päpstlichen Rats Cor Unum, der deutsche Kardinal Paul Josef Cordes, die Botschaft vorstellen. Sondergast der Pressekonferenz ist die Direktorin des UNO-Welternährungsprogramms, Josette Sheeran. (apic)

Naher Osten

Israel/Palästina
Ohne die Hamas könne in Nahost kein dauerhafter Frieden entstehen. Das sagte der frühere lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur. Der Frieden zwischen Israel und Palästina müsse als „globale Frage“ ernst genommen, statt nur in Details behandelt zu werden, betonte Sabbah, selbst palästinensischer Herkunft. Das durch die israelische Militäroffensive verursachte „Blutbad“ habe nichts erreicht. Die fehlende Friedensperspektive habe die Palästinenser dazu getrieben, eine religiöse Opposition zu bilden. (apic)

Iran
Die iranischen Behörden verstärken ihren Druck auf die christliche Minderheit. Einheimische Informanten sprechen von einer Verhaftungswelle. Jüngste Opfer seien drei Mitglieder von Hauskirchen, berichtet der Informationsdienst „Compass Direct“. Die Verhaftungen seien Teil einer groß angelegten Operation der Regierung, so ein Informant gegenüber „Compass Direct“. Beobachter sind in großer Sorge, insbesondere wegen eines im September vom iranischen Parlament verabschiedeten Gesetzes, das für den Religionswechsel eines Muslims die Todesstrafe vorsieht. - Im Einzelnen berichtet der Informationsdienst: Der 49-jährige Jamal Ghalishorani und seine Frau Nadereh Jamali sowie der armenische Christ Hamik Khachikan seien am 21. Januar ohne Angaben von Gründen in Teheran verhaftet worden. Ghalishorani und seine Gattin sind ehemalige Muslime. Ihr vor 30 bzw. 15 Jahren erfolgter Übertritt zum christlichen Glauben gilt im Iran als „Apostasie“ (Abfall vom Glauben) und kann mit dem Tod bestraft werden.– Von den 65 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Muslime, die zum christlichen Glauben übergetreten sind, wird auf 250.000 geschätzt. Daneben gibt es 125.000 bis 150.000 meist armenische und assyrische Christen. (idea)

Asien

Indien
Bis zu 100.000 christliche Chin-Migranten in Indien drohe die Abschiebung. Davor warnt die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“. Die ethnische Minderheit war innerhalb der letzten 20 Jahre vor dem Militärregime in Myanmar nach Indien geflohen. Im Nordosten von Indien komme es immer wieder zu Diskriminierungen der Chin. Das sagte ein Sprecher von Human Rights Watch in einem Bericht über die Notlage der ethnischen Gruppe. Solche Fälle zeigten, dass Indien beim Schutz von Flüchtlingen und Asylanten gescheitert sei, sagte der Sprecher weiter. (reuters)

Amerika

Brasilien
Das am Dienstag im brasilianischen Belem eröffnete 8. Weltsozialforum (WSF) fordert neue Entwicklungsmodelle für die armen Länder der Welt. Die aktuelle Finanzkrise habe gezeigt, dass der Kapitalismus weltweit mehr Armut als Reichtum hervorgebracht habe. 80.000 Teilnehmer aus mehr als 150 Ländern diskutieren in der Amazonas-Metropole bis Sonntag in rund 2.400 Veranstaltungen und Workshops. – Das Weltsozialforum wurde 2001 von Globalisierungskritikern als Gegenveranstaltung zum zeitgleich stattfindenden Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos ins Leben gerufen. (kna)
Ein Deutscher wird Bischof in Brasilien. Franziskanerpater Johannes Bahlmann aus dem niedersächsischen Visbek soll neuer Bischof in Obidos am Amazonas werden. Das wurde am Mittwoch im Vatikan bekannt. Bahlmann lebt seit 1983 in Brasilien und engagiert sich in verschiedenen Sozialprojekten seines Ordens. Der 48-Jährige ist Mitbegründer einer Gemeinschaft, die wiederverwertbare Abfälle sammelt und an Recyclingunternehmen weiterverkauft. (rv/kna)

Vereinigte Staaten
Die Kampagne der US-amerikanischen Bischöfe für den Schutz des Lebens und gegen die Todesstrafe geht weiter. Die amerikanische Bischofskonferenz stellte am vergangenen Sonntag in Pennsylvania ein neues „Aktionsnetz für das Leben“ vor. Das Netzwerk soll unabhängig von der Bischofskonferenz agieren und ist offen für Mitglieder, die in der Vergangenheit für den Schutz des Lebens eingetreten sind. Idee der Initiative sei, verstärkt die junge katholische Bevölkerung für den Kampf gegen die Abtreibung und die Todesstrafe zu aktivieren. Das gab der Direktor der Abteilung für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung bei der amerikanischen Bischofskonferenz, John Carr, bekannt. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!