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NUNTII STATIONIS RADIOPHONICAE VATICANAE PARTITIONIS GERMANICAE
IN LINGUAM LATINAM VERSI

DEUTSCHE SEITE (ARCHIV 2009)


29. Dezember 2009

Aus dem Vatikan: Attentäterin wird medizinisch betreut
Die junge Frau, die sich am Heiligabend im Petersdom auf Papst Benedikt gestürzt hat, befindet sich weiter in medizinischer Betreuung. Das teilte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Samstag mit. Die zuständige vatikanische Justiz werde in den nächsten Tagen den Bericht der Ärzte sowie der vatikanischen Gendarmerie prüfen und über weitere Schritte entscheiden. Weiter erklärte Lombardi, Kardinal Roger Etchegaray solle am Sonntagmorgen in der römischen Gemelli-Klinik operiert werden. Der allgemeine Gesundheitszustand des 87-jährigen Kardinals sei gut. Etchegaray sehe der Operation optimistisch entgegen, so der Vatikansprecher. - Der französische Kardinal war am Heiligabend bei dem Zwischenfall in der Christmette im Petersdom verletzt worden. Im Gemenge erlitt Etchegaray einen Oberschenkelhalsbruch. (rv 26.12.2009)

Urbi et Orbi: ein Licht strahlt aus und verändert die Welt
Auch wenn das Kind im Stall klein und schwach ist, von ihm geht ein Licht aus für die ganze Welt. Daran erinnerte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache vor dem traditionellen Segensspruch „urbi et orbi“ an diesem ersten Weihnachtstag. Zehntausende Menschen hatten sich auf dem Petersplatz versammelt, um den Segen zu empfangen. Die Metapher des Lichtes stand im Zentrum der päpstlichen Weihnachtsbotschaft. Benedikt XVI.: „Gott entzündet gern kleine Lichter, um es dann in weitem Umkreis hell werden zu lassen. Wo das Licht aufgenommen wird, dort werden die Wahrheit sowie die Liebe entfacht, die es in sich trägt, und es breitet sich dann – gleichsam durch Berührung – in konzentrischen Kreisen in den Herzen und Gedanken derer aus, die sich frei seinem Glanz öffnen und ihrerseits zu Quellen des Lichts werden. In der armen Grotte von Bethlehem nimmt der Weg der Kirche ihren Anfang und durch die Jahrhunderte wird sie zum Volk und zum Licht für die Menschheit. Auch heute entfacht Gott durch diejenigen, die dem Kind begegnen, Feuer in der Nacht der Welt, um die Menschen zu rufen, dass sie in Jesus das „Zeichen“ seiner heil- und freimachenden Gegenwart erkennen und das „Wir“ der Gläubigen auf die ganze Menschheit ausweiten.” Dieses aufleuchtende Licht der Liebe Gottes strahlt auch und besonders in schwierigen Situationen. So kann die Liebe Gottes durch die Gemeinschaft der Kirche Gutes wirken in der Welt. Der Papst nannte ausdrücklich den Nahen Osten und Irak, Honduras, Sri Lanka und Korea, Kongo, Guinea und Niger. (rv 25.12.2009)

Papstsprecher Lombardi: historischer Tugendgrad ist kein historisches Urteil
Die Verleihung des heroischen Tugendgrades für Eugenio Pacelli bedeutet kein historisches Urteil über seine Person und seine Entscheidungen. Das stellte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Mittwoch klar. Die Kirche sage damit vielmehr aus, dass er die christlichen Tugenden in vorbildlicher Weise gelebt habe.Lombardi:

„Wenn der Papst ein Dekret über die heroischen Tugenden eines Dieners Gottes unterschreibt, bestätigt er die bereits erfolgte positive Beurteilung seitens der Kongregation für Heiligsprechungen. Vorausgegangen ist dann bereits eine genaue Prüfung der schriftlichen Dokumente und Zeugenaussagen. … Natürlich hält sich diese Untersuchung an die Lebensumstände. Man muss folglich eine Prüfung unter historischem Gesichtspunkt vornehmen. Aber im Wesentlichen bezieht sich die Beurteilung auf das Zeugnis christlichen Lebens. Auf die intensive Beziehung zu Gott und die fortdauernde Suche nach evangeliumsgemäßer Vollkommenheit, sagte der Papst vergangenen Samstag. „Es geht nicht um eine Bewertung der historischen Tragweite aller seiner Entscheidungen.“

Der Vatikan habe also nicht die geringste Absicht, die Diskussion über die einzelnen Entscheidungen Pius XII. und ihre Bewertung in der konkreten Situation zu beschränken. (rv 23.12.2009)


22. Dezember 2009

Vatikan: „heroischer Tugendgrad“ von Johannes Paul II. und Pius XII. anerkannt
Die Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. und auch für Pius XII. haben eine wichtige Hürde genommen: Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag seinen beiden Vorgängern den heroischen Tugendgrad zuerkannt. Für die definitive Seligsprechung der beiden Päpste braucht es jedoch noch den Nachweis einer Wunderheilung. Gleichzeitig zur Bekanntgabe seiner Entscheidung traf Benedikt die Offiziale der Heiligsprechungskongregation: Dabei erwähnte er in einer kleinen Rede die beiden Päpste nicht namentlich. Vielmehr sprach er über die Bedeutung des Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Allgemeinen. (rv/kna 19.12.2009)

Ein wichtiger Schritt für Pius XII.
Überraschend für viele Beobachter ist die Zuerkennung des heroischen Tugendgrades für Papst Pius XII. Dieser Papst sei nicht in allen Fragen unfehlbar gewesen, sein ganzes Leben und Wirken habe aber Ausschlag zu dieser Entscheidung gegeben. Das meint der Relator des Seligsprechungsprozesses für Pius XII., Jesuitenpater Peter Gumpel. (rv. 19.12.2009)

Vatikan: Keine „Abkürzung“ für Johannes Paul II.
Die Prozedur für die Seligsprechung von Johannes Paul II. lief und läuft weiterhin gemäß dem Kirchenrecht. Das präzisiert Pro-Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kurienerzbischof Angelo Amato. Die Seligsprechung Johannes Pauls II. werde vielerorts mit Spannung erwartet -doch der Weg zu ihr sei noch lang, so Amato. (rv 19.12.2009)

Papst an Klimagipfel: „Nationale Interessen zurückstellen“
Einen Tag vor dem Ende des Weltklimagipfels in Kopenhagen hat Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer des Treffens dazu aufgerufen, nationale Interessen zurückzustellen und langfristige Strategien zum Vorteil auch der ärmeren Länder zu verfolgen. ... Über Schöpfungsverantwortung sprach der Papst auch in seiner Rede an die Diplomaten: „Sowohl auf der individuellen als auch auf der politischen Ebene ist es heute nötig, in Bezug auf die Schöpfung entschlossener und mit Blick auf die Allgemeinheit zu agieren. Deshalb fordere ich die politischen Autoritäten Ihrer Länder sowie die Staatengemeinschaft insgesamt dazu auf, ihr Handeln im Umweltschutz zu verstärken. Da das Problem nicht auf der Ebene einer einzelnen Nation angegangen werden kann, lade ich sie überdies dazu ein, auf verpflichtende internationale Abkommen hinzuwirken, die nützlich und gerecht für alle sind.“ (rv/kna 17.12.2009)

Milingo ist nicht länger Priester
Der Vatikan hat Erzbischof Emmanuel Milingo offiziell aus dem Klerikerstand entlassen. Der Kirchenmann aus Sambia hatte sich in den vergangenen Jahren mit einer Heirat und der unerlaubten Weihe von vier Bischöfen klar von der katholischen Kirche entfernt. „Seit mehreren Jahren verfolgt die Kirche mit besonderem Leiden die Entwicklungen rund um das unerfreuliche Verhalten des emeritierten Erzbischofs von Lusaka, Emmanuel Milingo“, so beginnt die mit eineinhalb Seiten ungewöhnlich ausführliche Mitteilung des vatikanischen Pressesaales. Es habe zahlreiche Versuche gegeben, „Herrn Emmanuel Milingo“ zur Einheit mit der Kirche zurückzuführen. Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hätten sich persönlich eingeschaltet und versucht, dem abtrünnigen Kleriker „mit väterlicher Sorge“ beizustehen. (rv 17.12.2009)


15. Dezember 2009

Vatikan: Krisengipfel wegen irischer Missbrauchsskandale – Papst kündigt Konsequenzen an
Der Papst hat sich an diesem Freitag mit den Führern der katholischen Kirche in Irland zu einem Krisengipfel getroffen. Thema war der Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen Irlands in den letzten Jahrzehnten – und wie irische Bischöfe mit dem Phänomen umgegangen sind. An der Beratung mit dem Papst nahm der Vorsitzende von Irlands Bischofskonferenz teil; es ist Kardinal Sean Brady. Außerdem war der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin gekommen. Von Vatikanseite aus nahmen mehrere Kurienvertreter an dem Gespräch teil, etwa Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. (11.12.2009 rv/am-net)

Generalaudienz: „Christus ist die Mitte der Heilsgeschichte“
Mittwoch ist im Vatikan Tag der Generalaudienz – Tausende waren dazu auch diesmal auf der „Piazza San Pietro“. Papst Benedikt hielt ihnen einen kleinen Vortrag über einen Mönchstheologen des Mittelalters: Rupert von Deutz, gestorben 1129.
„Rupert war ein ungemein produktiver Denker, der uns eine Fülle von Schriften zu verschiedenen theologischen Fragen – zum Beispiel zur Realpräsenz in der Eucharistie und zur Prädestinationslehre – hinterlassen hat. Eine Neuheit seines theologischen Schaffens bestand darin, dass er die Schriftauslegung unter einen thematischen Schwerpunkt stellte. So entwickelte er aus seinem Mathäuskommentar eine Christologie und aus dem Kommentar zum Hohenlied eine Mariologie. Dabei verfolgte er das Ziel, einzelne Themen des Glaubens aus dem Gesamt der Offenbarung heraus, wie sie in der Heiligen Schrift aufscheint, zu betrachten.“ (rv 09.12.2009)

Papst an Roms Mariensäule: „Nein zur Verschmutzung des Geistes“
Benedikt XVI. erinnert die Massenmedien an ihre ethische Verantwortung. Bei einem Besuch an der Mariensäule im Herzen von Rom warnte der Papst am Dienstag Abend in eindringlichen Worten vor einer „Verschmutzung des Geistes“, die „genauso gefährlich“ sei wie die Luftverschmutzung. Von 1953 an ist es allmählich zum Brauch geworden, dass Päpste am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria einen Kranz niederlegen – an der Mariensäule, die an das Immaculata-Dogma von 1854 erinnert. Oft versteckt der Papst bei dieser Gelegenheit in seinem Gebet an Maria auch eine Botschaft an die Stadt Rom. Und so war es auch an diesem 8. Dezember, bei Sonnenuntergang und Nieselregen an der „Piazza di Spagna“. „Habt keine Angst, Jesus hat das Böse besiegt – wie sehr brauchen wir diese gute Nachricht! Jeden Tag wird uns doch in Zeitung, Fernsehen und Radio das Böse erzählt, wiederholt, aufgeblasen; wir gewöhnen uns an die schrecklichsten Dinge, werden gefühllos und gewissermaßen vergiftet. Das Böse hinterlässt Ablagerungen, jeden Tag mehr, das Herz verhärtet sich, die Gedanken werden bitter.“ (08.12.2009)


8. Dezember 2009

Papst Benedikt XVI. warnt vor einigen „trügerischen Prinzipien der Befreiungstheologie”.
Vor Bischöfen aus Brasilien sagte er an diesem Samstag, einige Elemente dieser Theologie, die vom Vatikan in den achtziger Jahren als bedenklich eingestuft wurden, seien an Unis und Schulen in Brasilien immer noch präsent. Wer von diesen Lehren „angezogen, berührt oder in sie verwickelt“ sei, möge doch bitte wieder zur rechten kirchlichen Lehre zurückkehren. Er erinnerte an ein Dokument zur Befreiungstheologie, das 1984 von der vatikanischen Glaubenskongregation veröffentlicht worden war. Der Text warnt vor „den Gefahren einer unkritischen Übernahme von marxistischen Thesen und Methoden durch einige Theologen“. Ergebnis einer solchen Übernahme, so Papst Benedikt, seien „Rebellion, Spaltung, Dissens, Beleidigung und Anarchie“ gewesen, „die großes Leiden hervorgerufen und lebendige Kräfte eurer Gemeinschaften geschwächt haben“. Eine „grundlegende Regel des Glaubens“ bestehe im Zusammenhang von Dreifaltigkeit, Bibel und Lehramt, meinte der Papst: „Keines dieser drei Elemente darf nur für sich genommen werden“. 1984 war der jetzige Papst, damals Kardinal Joseph Ratzinger, der Präfekt der Glaubenskongregation. (rv 05.12.2009)

Vatikan: Ernennungen – Franzose löst „Chefhistoriker” Brandmüller ab
Der Vatikan wird um eine deutsche Fachkraft ärmer. Walter Brandmüller, Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, tritt in den Ruhestand. Papst Benedikt hat an diesem Donnerstag einen Nachfolger für den fast 81-jährigen Prälaten ernannt. Es handelt sich um den französischen Prämonstratenser Bernard Ardura. Dieser war bisher Sekretär des päpstlichen Rates für die Kultur und wird nun an dieser Stelle ersetzt durch einen Ratzinger-Schüler aus Afrika: Barthélemy Adoukonou aus Benin. Walter Brandmüller leitete das Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften seit 1998. Schwerpunkte seiner Forschung sind der Fall Galileo Galilei sowie verschiedene Konzilien, etwa das von Konstanz und das 1. Vatikanum. Der Priester des Erzbistums Bamberg ist Domherr an der Patriarchalbasilika St. Peter im Vatikan. Der neue „Chefhistoriker“ am Vatikan, der 61-jährige P. Bernard Ardura, ist ebenfalls ausgebildeter Kirchenhistoriker, zudem lehrte er Dogmatik. An der Kongregation für Heilig- und Seligsprechungen wirkte der aus Bordeaux stammende Ordensmann als Berater. (rv 03.12.2009)

Papst Benedikt XVI. ruft Kranke und Priester dazu auf, wechselseitig füreinander da zu sein
Die Priester sollten als „Zeichen und Instrumente des Erbarmens Christi“ keine Mühe scheuen, Patienten Trost zu spenden, schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltkrankentag am 11. Februar, die der Vatikan an diesem Donnerstag veröffentlichte. Die Kranken ihrerseits sollten ihre Leiden für die Priester aufopfern, damit diese ihrer Berufung treu bleiben und ihr Amt reiche Früchte trage, so Benedikt XVI. Außerdem drängte der Papst auf ein stärkeres Engagement der Kirche im Lebensschutz. Die Kirche müsse von der Gesellschaft die Achtung der Menschenwürde in allen Phasen, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, einfordern. Der 18. Welttag des Kranken am 11. Februar 2010 steht unter dem Motto „Die Kirche und der Dienst für die Notleidenden“. (rv 03.12.2009)

Papst hofft auf Renaissance der Beichte
Benedikt XVI. hofft auf eine Wiederentdeckung des Beichtsakraments in der Kirche. Bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz erinnerte er an ein Vatikan-Dokument namens „Reconciliatio et poenitentia“, das vor genau 25 Jahren die Bedeutung des „Sakraments der Wiederversöhnung“ herausarbeitete. Den Besuchern und Pilgern stellte der Papst das Beispiel großer Beichtväter vor Augen, etwa des heiligen Pater Pio.

In seiner Katechese beschäftigte sich Benedikt ansonsten wieder mit großen Theologen – heute: Wilhelm von Saint-Thierry aus dem zwölften Jahrhundert, ein Freund des Bernhard von Clairvaux. (rv 02.12.2009)


1. Dezember 2009

Papst eröffnet die Adventszeit – „Inneres Tagebuch der Liebe“
Mit einer feierlichen Vesper im Petersdom hat Papst Benedikt am Samstag Abend die Adventszeit eröffnet. Gleichzeitig beginnt damit ein neues Kirchenjahr. Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche; in ihrem Mittelpunkt steht das „Magnificat“, ein Loblied Mariens auf Gott, das im Lukas-Evangelium überliefert ist. „Advent bedeutet im wesentlichen: Gott ist hier“, so Benedikt in seiner Predigt. „Er hat sich nicht zurückgezogen aus der Welt, er hat uns nicht allein gelassen. Auch wenn wir ihn nicht sehen und berühren können, ist er doch hier und besucht uns auf vielfältige Weise.“ In der Adventszeit sollten sich die Christen neu darüber im klaren werden, wie Gott „in unser Leben tritt“. (rv 29.11.2009)

Papst: „Nur wer die Familie schützt, schafft Frieden“
Frieden verlangt eine Kultur des Lebens. Deshalb müsse jede Gesellschaft vor allem ihre Grundlage schützen und fördern, nämlich die Familie. Das sagte Papst Benedikt XVI. am Samstagvormittag anlässlich des Besuchs der beiden Präsidentinnen von Argentinien und Chile im Vatikan. Anlass des Treffens war die Unterzeichnung des Freundschafts- und Friedensvertrags, mit denen die ehemals verfeindeten Länder den so genannten Beagle-Konflikt beilegten. Das Abkommen war vor 25 Jahren, am 29. November 1984, im Vatikan geschlossen worden. Benedikt XVI. empfing die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez Kirchner und ihre chilenische Amtskollegin Michelle Bachelet zunächst zu getrennten Unterredungen und anschließend zu einem gemeinsamen Gespräch im Apostolischen Palast. (rv 28.11.2009)

Benedikt XVI. trägt einen neuen Kreuzstab
Ab Beginn des neuen Kirchenjahres trägt Papst Benedikt XVI. einen neuen Kreuzstab. Mit der Vesper zum ersten Adventssonntag erfährt der Ferula genannte Stab seine Premiere, berichtet die Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ unter Berufung auf den päpstlichen Zeremonienmeister Guido Marini. Es ist dies bereits der dritte Kreuzstab, den Benedikt XVI. seit seiner Wahl zum Nachfolger Petri gebraucht. (or/rv 29.11.2009)

Benedikt XVI: Aufruf zum Einsatz für den Nächsten
Papst Benedikt XVI. hat bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch zum Einsatz für andere aufgerufen. In seiner Katechese stellte der Papst die mittelalterlichen Theologen Hugo und Richard von St. Viktor aus dem 12. Jahrhundert vor, in deren Wirken sich aus seiner Sicht Glaube und Wissenschaft zu einer fruchtbarer Synthese verbanden. ... „Die denkerische Bemühung der Theologie wie auch der persönliche Einsatz für ein tugendhaftes Leben helfen uns bei der Betrachtung der Geheimnisse des Glaubens. Wenn der Blick des reinen Herzens auf Gott ruht, können wir aus ihm die Freude und die Kraft schöpfen, die wir brauchen, um nach dem Vorbild der göttlichen Personen nicht mehr nur mit dem anderen, sondern für den anderen und im anderen zu leben. Der Herr segne euch und eure Familien.“ (rv 25.11.2009)


24. November 2009

Vatikan: Papst an Künstler, „Wir brauchen Euch“
Die Kirche braucht Kunst, um den Menschen das Unsichtbare und Unverstehbare näher zu bringen. Das hat Benedikt XVI. an diesem Samstag bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Bildender Kunst, Architektur, Musik und Film im Vatikan betont. ... In seiner Ansprache ging der Papst auf die vielen Berührungspunkte zwischen Kunst und Religion ein, warb für ein freundschaftliches Verhältnis und mehr Zusammenarbeit. Symbolträchtiger Ort des Gipfeltreffens zwischen Kunst und Kirche war die Sixtinische Kapelle.

„Die Welt, in der wir leben, braucht Schönheit, um nicht in Verzweiflung zu versinken“, wandte sich der Papst an die versammelten Künstler. Als „Treuhänder des Schönen“ könnten sie gerade in Krisenzeiten wie heute neuen Mut und Hoffnung wecken. (rv 21.11.2009)

Papst: „Christliches Studium ist nicht vom Gebet zu trennen“
Wissen braucht eine „Einleuchtung durch den Glauben“. Das forderte Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag. In der Audienzhalle traf er die Studenten und Professoren der Päpstlichen Universitäten. Über 1.300 Katholische Lehranstalten gibt es auf der ganzen Welt. Alleine in Rom studieren Frauen und Männer aus aller Welt an acht verschiedenen Fakultäten, die den Titel einer „Päpstlichen Universität“ tragen. „Liebe Freunde, euer Bemühen um den Dienst an der Wahrheit, die Gott geoffenbart hat, ist ein Dienst, der sich an der Verbreitung des Evangeliums beteiligt, das Christus der Kirche aufgetragen hat. Er ist ein wirklich kirchlicher Dienst. Christliches Studium ist immer auf den Schluss des Matthäusevangeliums ausgerichtet: Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Diese Worte hat Papst Benedikt XVI. über fünftausend Theologiestudenten mitgegeben, die sich am Donnerstag in der Audienzhalle im Vatikan versammelt hatten. Aus Anlass der Eröffnung des akademischen Jahres an den päpstlichen Universitäten in Rom mahnte Benedikt die Studierenden und Lehrenden aus den verschiedensten Nationen, dass sich das Studium der Theologie nicht im Lesen von Büchern erschöpft (rv 19.11.2009)

Papst: Kinderrechte stärken
Benedikt XVI. hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, sich stärker für die Rechte und den Schutz von Kindern einzusetzen. Die Weltgemeinschaft müsse ihre Bemühungen verstärken, „um angemessene Lösungen für die dramatischen Probleme von Kindern zu finden“, forderte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in Rom. „Ich denke an alle Kinder auf der Welt, vor allem an diejenigen, die in schwierigen Lebensbedingungen aufwachsen und unter Gewalt, Missbrauch, Krankheit, Krieg und Hunger leiden. (…) Jeder sollte sich unermüdlich dafür einsetzen, dass die Rechte der Kinder gewahrt und ihre Würde immer mehr respektiert werden.“ Anlass des Papstappells ist der 20. Weltkindertag am kommenden Freitag, an dem weltweit der Unterzeichnung der UNO-Kinderrechtskonvention am 20. November 1989 gedacht wird. (rv 18.11.2009)


17. November 2009:

Papst an Hilfswerke: „Eingreifen in Politik nein, Einmischen ja!“
Politisches und gesellschaftliches Engagement ja, Politik nein. Das hat Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag den katholischen Hilfswerken eingeschärft. Er empfing die Mitglieder der Vollversammlung des Päpstlichen Rates Cor Unum in Audienz. Die Mission der karitativen Dienste und ihrer Mitarbeiter sei zwischen zwei Polen ausgespannt, so der Papst: zwischen der Verkündigung des Evangeliums und der Sorge um den Menschen und das Umfeld, in dem er lebt. „Zwar steht es der Kirche ja keineswegs zu, direkt in die Politik der Staaten einzugreifen, aber die christliche Gemeinschaft kann und darf nicht am Rand stehen, wenn es um die Verteidigung der Menschenrechte und die Förderung von Gerechtigkeit geht.“Der Glaube sei dabei eine reinigende Kraft für die Vernunft, sagte Benedikt XVI. und ging einmal mehr auf das Verhältnis von Glaube und Vernunft ein. Der Glaube befreie die Vernunft von der stets latent vorhandenen Gefahr des Egoismus, des Eigeninteresses und der Macht. (rv 13.11.2009)

Vatikan würdigt Mauerfall
Am Dienstagabend ist in Berlin das zwanzigjährige Jubiläum des Berliner Mauerfalls begangen worden. Mehr als 30 aktive und ehemalige Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, Friedensnobelpreisträger und zahlreiche ehemaligen Bürgerrechtler waren anwesend. US-Außenministerin Hillary Clinton und der frühere polnische Präsident Lech Walesa wiesen auf die wichtige Rolle Papst Johannes Pauls II. für das historische Ereignis hin. Der polnische Papst habe zum Sieg über einen „grausamen atheistischen Staat“ beigetragen, betont anlässlich des Jahrestags auch Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. (rv. 10.11.2009)

Vatikan veröffentlicht Dokument zu Anglikanern
Am 4. November hat Papst Benedikt XVI. die angekündigte Apostolische Konstitution unterschrieben, die es Anglikanern unter Beibehaltung ihrer Tradition ermöglicht, katholisch zu werden. An diesem Montag wurde diese Konstitution mit dem Titel „Anglicanorum Coetibus“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Gemeinsam mit der Apostolischen Konstitution hat Papst Benedikt die ergänzenden Normen in Kraft gesetzt, die die Umsetzung des Dokuments festlegen. Damit ergibt sich ein rechtlicher Rahmen für die Entstehung der geplanten Personalordinariate für ehemalige Anglikaner. Die Regeln legen fest, dass die (noch zu gründenden) Ordinariate zwar direkt der Glaubenskongregation unterstehen. Doch in ihren Aktivitäten und Zulassungen zu den Weihen sollten und müssen sie eng mit den Ortsbistümern zusammenarbeiten. Die ehemaligen Anglikaner sind auch in ihrer pastoralen Arbeit den katholischen Ortsbischöfen unterstellt. Ebenso können katholische Geistliche oder Ordenschristen in den Ordinariaten pastoral arbeiten, aber ebenfalls unter der Leitung des Ortsbischofs. Mit allen diesen Regelungen wird gewährleistet, dass keine Sonderbistümer neben den katholischen Bistümern entstehen (rv. 09.11.2009)


10. November 2009:

Brescia: Papst die Heimat von Paul VI.
Papst Benedikt XVI. hat seinen Pastoralbesuch in Brescia, der Heimat seines Vorgängers Paul VI. (1963-78) besucht.
In der Predigt bei der Sonntagsmesse auf der Piazza Paolo VI. in Brescia ... würdigte Benedikt mit sehr persönlichen Worten den „heroischen Einsatz“ seines Vorgängers im Papstamt. Paul VI. habe die Kirche leidenschaftlich geliebt. Er sei - nach dem Vorbild der armen Witwe aus dem Sonntagsevangelium, die sich ganz hingegeben habe - für eine „arme und freie Kirche“ eingetreten; das sei schon in seiner ersten Enzyklika Ecclesiam Suam vom 6. August 1964 deutlich geworden, so Benedikt XVI. ... Ausdrücklich verwies er auf die Enzyklika seines Vorgängers zum Zölibat der Priester und unterstrich dessen Gültigkeit.

Vatikan: Papst verdammt Doping
Benedikt XVI. verdammt das Doping im Sport. Die Kirche sei für einen Sport, der zur „integralen Bildung der Persönlichkeit“ beiträgt, aber gegen „jede Tendenz, die seine Natur entstellt, vor allem gegen Praktiken, die sogar schädlich für den Organismus sind“, eben das Dopen. Das schreibt der Papst in einem Brief an einen kirchlichen Sportkongreß in Rom. (rv 07.11.2009)

Papst: Messe für verstorbene Bischöfe und Kardinäle
Mit einer Messe in St. Peter hat Papst Benedikt an diesem Donnerstag an alle Bischöfe und Kardinäle erinnert, die im Lauf der letzten zwölf Monate gestorben sind. „Alles bekommt Wert und Sinn, wenn es in der Perspektive der Ewigkeit betrachtet wird“, meinte er in seiner Predigt.
Gedämpfte Orgeltöne, Husten, Füßescharren – der 82-jährige Papst feiert die Messe zur Erinnerung an verstorbene Nachfolger der Apostel. Er verliest in der Apsis von St. Peter selbst die Namen der unlängst verstorbenen Kardinäle. „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe“, singt der Chor. Die Predigt Benedikts kreist um Psalm 122: „Wie freute ich mich, als man mir sagte: Wir gehen zum Haus des Herrn“, heute konsequent aufs himmlische Jerusalem hin ausgelegt. ... (rv05.11.2009)

Kasper fordert Christen zum „Aufwachen“ auf
„Dieses Zeichen eines aggressiven Säkularismus müsste uns aufwecken und dazu bringen, unsere Stimme zu erheben.“ Das meint der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper zum Kruzifix-Urteil. Der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ sagte Kasper: „In einigen europäischen Kreisen in Straßburg und Brüssel will man etwas aufbauen, was nicht mehr Europa ist – denn ohne Christentum gibt es kein Europa.“ Christen dürften eine solche „anti-historische Tendenz“ nicht hinnehmen; Kreuze aus Schulzimmern zu entfernen sei „eine Verletzung des Mehrheitswillens“, „erst recht in Italien“. Kasper leitet den Päpstlichen Einheitsrat.(corriere della sera 04.11.2009)


3. November 2009

Vatikan: Zölibat bleibt
Der Zölibat wird auch für die künftigen Seminaristen der anglikanischen Gemeinschaften verpflichtend sein, die zur katholischen Kirche übertreten. Das erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Samstag in einer Note. Für Priesteramtskandidaten der anglikanischen Gemeinschaften, die aber bereits verheiratet sind, soll jeder Fall einzeln überprüft werden. Prinzipiell soll die Zölibatspflicht auch für sie gelten. Damit wies Lombardi Spekulationen über eine Lockerung des Zölibats für römisch-katholische Geistliche zurück. .. In der Lateinischen Kirche ist der Zölibat vor der Weihe zum Diakon durch den Canon 277 des kirchlichen Gesetzbuchs Codex Iuris Canonici vorgeschrieben. Das gilt auch für Bischöfe und Priester. Einzig in den orientalischen Teilkirchen der katholischen Kirche gilt der Zölibat nur für Bischöfe, die meist dem Mönchsstand entstammen. ... (rv 31.10.2009)

Papst: „Theologie kann weder im Knien noch im Sitzen allein gemacht werden“
„Zwischen Glaube und Vernunft herrscht eine natürliche, in der Schöpfungsordnung begründete Freundschaft.“ Das sagte Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz, bei der er ganz zum Theologie-Professor auf der Kathedra Petri wurde. Benedikt sprach über die zwei großen mittelalterlichen Strömungen bzw. Arten, Theologie zu betreiben. Bei der einen geht es eher ums Hören, bei der anderen eher ums Analysieren. Ersteres wurde in den Klöstern gepflegt, letzteres in den Städten an den Kathedralschulen, „scholae“ genannt. Papst Benedikt: „Dementsprechend lassen sich zwei verschiedene Modelle des Theologietreibens unterscheiden: die monastische Theologie und die scholastische Theologie. Erstere war vornehmlich eine biblische Theologie, die vom geistlichen Ansatz der lectio divina der Mönche herrührte. Hier schloss das Verlangen nach Gott die Liebe zum Wort, die Durchdringung der Texte der Heiligen Schrift in allen Dimensionen mit ein. Diese monastische Theologie vollzog sich in einer inneren Haltung des Gebets und war ein betendes Hören auf Gottes Wort.“ ´Die scholastische Theologie dagegen verwendet eine andere Methode, nämlich die der Frage, auf Latein: „quaestio“, führte der Papst aus.... (rv 28.10.1009)

Deutschland: Debatte um Piusbrüder betrifft Ökumene
Am Montag haben im Vatikan die Gespräche mit der traditionalistischen Piusbruderschaft begonnen. Der Vatikan sprach anschließend von einer „herzlichen, respektvollen und konstruktiven Atmosphäre“. Man habe die Themen sowie die Marschrichtung für die weiteren Verhandlungen festgelegt. Bei den Gesprächen der kommenden Monate solle es insbesondere um die Bedeutung der Tradition in der Kirche, um die Liturgie, um das Konzilsverständnis sowie um Fragen von Ökumene, interreligiösem Dialog und Religionsfreiheit gehen.

Die Diskussion habe auch ökumenische Auswirkungen, erklärte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Friedrich Weber. Es stelle sich die Frage, „ob Glaubensfragen zumindest vorübergehend zur Disposition“ stünden, „wenn es um die Überwindung eines Schismas geht“. (rv 27.10.2009)

Papst lobt Renaissance der Bibel
Benedikt XVI. freut sich über das wachsende Interesse an der Bibel und über die vielen Bibelkreise in den Pfarreien. Das sagte er bei einer Audienz zum 100. Geburtstag des Päpstlichen Bibelinstituts. „Dank dem Zweiten Vatikanischen Konzil und seiner Dogmatischen Konstitution ,Dei Verbum´ haben die Menschen viel stärker verstanden, wie wichtig das Wort Gottes im Leben und im Auftrag der Kirche ist. Das hat in den christlichen Gemeinschaften zu einer echten geistlich-pastoralen Erneuerung geführt – vor allem, was die Predigt betrifft, die Katechese, das Theologiestudium und den ökumenischen Dialog.“ (rv 26.10.2009)


27. Oktober 2009

Vatikan: Neues Kompendium über Eucharistie
Die Liturgiekongregation des Vatikans hat ein Kompendium zur Eucharistie zusammengestellt und es am Mittwoch Papst Benedikt überreicht. ... Der Präfekt der Behörde, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, erklärt: „Die Bischofssynode über die Eucharistie hatte 2005 vorgeschlagen, ein Eucharistie-Kompendium zusammenzustellen – mit den grundlegenden Quellen, Lehren und Texten zur Eucharistie. Der Papst machte sich diesen Vorschlag zu Eigen und gab ihn an die Liturgiekongregation weiter. Ziel war, eine gewisse Einheitlichkeit in den Aussagen zur Eucharistie herzustellen und Predigern zu helfen. Ein eigenes Kapitel bietet liturgische Texte, vor allem aus dem einen römischen Ritus; dabei wird auch die außerordentliche Version des römischen Ritus berücksichtigt.“ (rv 22.10.2009)

Papst schafft Personalprälatur für übertrittswillige Anglikaner
Die katholische Kirche ist bereit, Anglikaner aufzunehmen, die zum Katholizismus übertreten wollen. Dazu wird Papst Benedikt XVI. demnächst eine entsprechende Apostolische Konstitution erlassen, die an diesem Dienstag im Vatikan vorgestellt wurde. In letzter Zeit sei die Zahl anglikanischer Priester und Gläubiger gestiegen, „die mit Rom in sichtbarer und voller Kommunion stehen wollen“. Das erklärte der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Der Heilige Stuhl reagiere damit auf zahlreiche Gesuche von Gruppen anglikanischer Priester und Laien aus verschiedenen Teilen der Welt. (rv 20.10.2009)

Vatikan: Leiter einer Kurienbehörde feiert Liturgie im außerordentlichen Ritus
Erstmals hat ein Leiter einer Kurienbehörde eine Messe im außerordentlichen Ritus in Sankt Peter zelebriert. Es handelt sich um eine Premiere nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. Kurienerzbischof Raymond Burke feierte am Sonntag den Gottesdienst. Er ist Präfekt des höchsten kirchlichen Gerichtes, des Tribunals der Apostolischen Signatur. Unter den Teilnehmern an der Messe war unter anderem der Sekretär der Kommission „Ecclesia Dei“, Guido Pozzo, der für den Dialog mit der Piusbruderschaft zuständig ist.
(apic 19.10.2009)

Papst erinnert EU an christliche Wurzeln
Benedikt XVI. gratuliert EU-Kommissionspräsident José Barroso zu seiner Wiederwahl. Bei einer Audienz für den neuen EU-Vertreter beim Vatikan (es ist der französische Diplomat Yves Gazzo) meinte der Papst, es stimme, dass die EU „ein Raum des Friedens und der Stabilität rund um gemeinsame Werte“ sei. „Aber” – so Benedikt wörtlich – „man darf doch daran erinnern, dass die EU diese Werte nicht selbst entworfen hat, sondern dass es eher diese gemeinsamen Werte sind, die überhaupt erst zur Bildung der EU geführt haben und die über den Kern der Gründerländer hinaus auch noch andere Nationen angezogen haben. ... Wenn die Kirche an die christlichen Wurzeln Europas erinnere, tue sie dies keineswegs, weil sie irgendwelche Privilegien für sich wolle, so Benedikt. Sie wolle vielmehr eine „mehr und mehr verschwiegene Wahrheit“ wieder ins öffentliche Bewusstsein heben: dass nämlich „die Gründungsväter der EU dezidiert christlich inspiriert“ waren. (rv 19.10.2010)


20 Oktober 2009:

Vatikan: Gespräche mit Piusbruderschaft beginnen am 26. Oktober
Die bereits angekündigten Gespräche des Vatikans mit der Piusbruderschaft beginnen am Montag, 26. Oktober. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Donnerstag bekannt. Auch bestätigte er die Teilnehmer, die sich an den Gesprächen beteiligen werden. Es sind dies der Sekretär der Kommission „Ecclesia Dei“, Guido Pozzo, und der Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis F. Ladaria Ferrer, sowie die Experten P. Charles Morerod OP von der internationalen Theologienkommission und der Generalvikar des Opus Dei, Fernando Ocáriz. Ebenfalls dabei ist der deutsche Jesuitenpater und Mitglied der Glaubenkongregation, Karl Josef Becker. Die Gespräche finden im Sitz der Glaubenkongregation statt. Über Inhalte der Gespräche soll nichts bekannt gegeben werden. Es gehe aber um „doktrinelle Fragen“, ließ Lombardi wissen. (rv/agi 15.10.2009)

Papst besucht lutherischen Kirche
Papst Benedikt XVI. wird demnächst die lutherische Kirche in Rom besuchen. Das bestätigte an diesem Donnerstag der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kurienkardinal Walter Kasper. Er stellte im Pressesaal des Vatikans sein neuestes Buch über Ökumene vor. Ein konkretes Datum der Papst-Visite sei noch nicht bekannt, fügte Kasper an. Es wäre das erste Mal, dass ein Papst das evangelische Gotteshaus in Rom besuchen würde. Die Christuskirche wurde 1922 eingeweiht. Sie ist eines der wenigen erhaltenen spätwilhelminischen Kirchengebäude. (agi/rv 15.10.2009)

„Wissenschaft muss auch Nicht-Intellektuelle ansprechen“
Die Naturwissenschaften aber auch die Theologie und Philosophie sind keine Elite-Disziplinen sondern sollen alle Menschen gleichermaßen ansprechen. Das betonte der vatikanische Kultur-Verantwortliche, Erzbischof Gianfranco Ravasi, an diesem Dienstag im Vatikan. Er stellte im Pressesaal die Astronomie-Ausstellung vor, die ab kommendem Donnerstag in den Vatikanischen Museen zu sehen ist. Bei der Pressekonferenz sagte Ravasi, dass solche Veranstaltungen im Vatikan ein breites Publikum ansprechen wollen, um ihnen den Dialog zwischen Wissenschaft und Theologie näher zu bringen. Die Astronomie-Ausstellung reiht sich in eine lange Reihe von Events ein, die demnächst mit einem Treffen für Medienschaffende fortgeführt werde, so Ravasi (rv 13.10.2009)

Benedikt XVI. besucht die römischen Synagoge
Papst Benedikt XVI. wird die römische Synagoge am Sonntagnachmittag, den 17. Januar 2010, besuchen. Das bestätigte der vatikanische Pressesaal an diesem Dienstag. Das Treffen mit der jüdischen Gemeinschaft stehe im Zusammenhang mit dem 21. Tag des Dialogs zwischen Juden und Katholiken. Auf diesen Tag fällt auch ein Festtag der Juden, der auf ein römisches Ereignis im 18. Jahrhundert zurückgeht: Am so genannten „Bleiernen Mo´éd“ gedenken die Juden Roms der wundersamen Rettung vor der Verfolgung der Stadtbevölkerung im Jahr 1793. (rv 13.10.2009)


13. Oktober 2009:

Vatikan: Fünf neue Heilige
Die katholische Weltkirche hat fünf neue Heilige: den Belgier Damian de Veuster, den Polen Zygmunt Szczęsny Feliński, die beiden Spanier Francisco Coll y Guitart und Rafael Arnáiz sowie die Französin Jeanne Jugan. Papst Benedikt XVI. hat diese vorbildlichen Christen des 19. und 20. Jahrhunderts an diesem Sonntag im Petersdom zur Ehre der Altäre erhoben. ... Auf Flämisch sprach Benedikt über den Belgier Damian de Veuster, der als Priester bei den Leprakranken der Hawaii-Insel Molokai wirkte, sich selbst mit der Krankheit ansteckte und am Ende in großem inneren Frieden starb. „Um Christus zu folgen, hat Pater Damian nicht nur seine Heimat verlassen, sondern auch seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Deshalb hat er – wie Jesus im heutigen Evangelium sagt – das Ewige Leben bekommen.“ (rv 11.10.2009)

Synode: Hoffnungsland Tansania
Die Soziallehre der katholischen Kirche gibt wichtige Impulse für die gesellschaftliche und politische Entwicklung der afrikanischen Nationen. Ein gutes Beispiel dafür ist Tansania, eines der Hoffnungsländer des Kontinents. Dort hat sich die Kirche nach der ersten Afrika-Synode von 1994 und dem Erscheinen des Kompendiums der Soziallehre sehr darum bemüht, die Sozialdoktrin unters Volk zu bringen, sagte uns Erzbischof Norbert Mtega von Songea in Tansania. (rv 08.10.2009)

Italien/Deutschland: Zollitsch weiht neue Räume des Pilgerzentrums in Rom
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat am Mittwochnachmittag die neuen Räume des deutschsprachigen Pilgerzentrums in Rom eingeweiht. „Die deutschen Bischöfe tragen Verantwortung nicht nur für die Seelsorge in der Heimat“, betonte Zollitsch, „wir bemühen uns auch, zum Aufbau der Kirche überall in der Welt unseren Beitrag zu leisten.“ Er verwies auf die fast 90-jährige Geschichte deutschsprachiger katholischer Auslandsseelsorge und resümierte, die Deutsche Bischofskonferenz verstehe ihr Pilgerzentrum als wichtigen und unverzichtbaren Baustein ihrer Präsenz am zentralen Ort der Weltkirche. (pm 08.10.2009)

Papst bei Generalaudienz: „Reformen nie gegen die Kirche“
„Jede Reform kann nur innerhalb der Kirche erfolgen und nie gegen sie.“ Daran hat Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz in Rom erinnert. In seiner Katechese ging der Papst vom Beispiel des heiligen Johannes Leonardi aus, dessen 400 Todestag die Kirche in dieser Woche gedenkt. Im Zuge der katholischen Reform setzte sich Leonardi für eine geistliche Erneuerung der Kirche ein, erklärte der Papst: „Leonardi war davon überzeugt, dass eine echte kirchliche Erneuerung nur aus der Treue zu Christus hervorgehen kann und alle Schichten der Kirche angeht, die sich um einen unbestechlichen Lebenswandel bemühen müssen.“ (rv 07.10.2009)


6. Oktober 2009

Vatikan: Zweite Afrika-Synode eröffnet
Im Vatikan hat an diesem Sonntag die zweite Afrika-Synode der katholischen Kirche begonnen. Fast 250 Teilnehmer, darunter 197 afrikanische Bischöfe, beraten drei Wochen lang über die Zukunft des Kontinents. Eröffnet wurde die Synode mit einem Festgottesdienst im Petersdom, die von Papst Benedikt XVI. zelebriert wurde. Bei seiner Afrika-Reise im März hatte der Papst bereits ein Arbeitspapier für die Synode veröffentlicht, das als Grundlage der Beratungen zum Thema „Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“ dienen soll. Bei der Synode soll es unter anderem um Kriege, Armut, Aids, Korruption und Menschenrechtsverletzungen gehen. 1994 hatte der damalige Papst Johannes Paul II. erstmals zu einer Afrika-Synode eingeladen. (rv/kna 04.10.2009)

Papst wünscht sich „erneuerte Kirche“
Papst Benedikt XVI. äußerte in seinem Anfangsgebet den Wunsch, dass die Kirche sich erneuere und erstarke – „als Zeichen und Instrument der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens vor allem für den großen afrikanischen Kontinent“. Die Arbeitssitzungen der Synode beginnen am Montag mit einem Grundsatzreferat, in dem nochmals das Thema des Treffens auf Grundlage des Arbeitspapiers umrissen wird. (rv/kna 04.10.2009)

Zufrieden mit Papstbesuch in Tschechien
Im Vatikan ist man sehr zufrieden mit der Papstreise in die Tschechische Republik. Benedikt sei auch bei vielen Nichtchristen auf viel Respekt und Interesse gestoßen, schreibt die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Die Intellektuellen von der Karlsuniversität etwa hätten den Papst auf der Prager Burg „mit offenen Armen“ empfangen. Vatikansprecher Federico Lombardi betont im Gespräch mit uns die europäischen Signale, die der Papst aus der geographischen Mitte des „alten Kontinents“ gesendet habe. (rv/kap 29.09.2009)

Papst: Christentum ist "eine Religion des Glücks"
Das Christentum ist „eine Religion des Glücks, keine Suche nach Selbstkasteiung“. Das sagte Papst Benedikt in einer Videobotschaft an Priester, die in dem französischen Dorf Ars Exerzitien halten. Priester nennt der Papst „Männer der Zukunft“; sie seien „Priester nicht für sich, sondern für alle“, sollten den Mut nie sinken lassen und müssten „Freude und Hoffnung“ ausstrahlen. Die Kirche feiert bis Juni 2010 ein Jahr der Priester, das sich am heiligen Pfarrer von Ars orientiert. Auch die nächste Papstbotschaft zum Thema Medien wird einen Priesterschwerpunkt haben. Der Vatikan gab an diesem Dienstag das Thema der Botschaft bekannt; es lautet: „Der Priester und die Seelsorge in der digitalen Welt: die neuen Medien im Dienst des Wortes“. (rv 29.09.2009)


29. September 2009

Tschechische Republik: Papst fordert „Stärkung der Strukturen der Freiheit“
Papst Benedikt hat Politiker in ganz Europa aufgerufen, sich für einen rechten Gebrauch der menschlichen Freiheit einzusetzen. Nur so sei „eine ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ zu erreichen. Zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa tauche heute nach wie vor die Frage nach dem Wesen der wieder gewonnen Freiheit auf, sagte der Papst während seines Höflichkeitsbesuchs bei dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus. In seiner Ansprache im „Spanischen Saal“ der Prager Burganlage reflektierte der Papst vor zahlreichen hohen Vertretern aus Politik und Diplomatie, über den Freiheitsbegriff. Unter den Zuhörern war auch Valcav Havel. Der ehemalige tschechische Präsident und Schriftsteller ist einer der herausragenden Figuren der „samtenen Revolution“. (rv 26.09.2009)

Fall Williamson: Kardinal Castrillon weist Vorwürfe zurück
Der frühere Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos weist neue Berichte zurück, er und seine damalige Vatikan-Kommission „Ecclesia Dei“ hätten vorab um die Holocaust-Leugnung des Briten Richard Williamson wissen müssen. In einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“, das an diesem Freitag erschien, sagte der kolumbianische Kardinal, er habe von Williamsons Äußerungen erst am 5. Februar erfahren, also zwölf Tage nach Aufhebung der Exkommunikation am 21. Januar. Als die Entscheidung des Papstes öffentlich wurde, habe niemand im Vatikan von dem Interview gewusst, „und keiner hatte die Pflicht, es zu wissen“, so Castrillon Hoyos. Hoyos beteuerte, seine Verhandlungen mit der Piusbruderschaft hätten kirchenrechtliche, nicht inhaltliche Fragen betroffen. Seine Aufgabe sei gewesen, eine Kirchenspaltung zu verhindern. ...Über die Aussagen Williamsons sagte der Kardinal, der Mord der Nationalsozialisten an den Juden sei ein Verbrechen an der Menschheit gewesen. Allerdings habe der britische Traditionalisten-Bischof den Judenmord niemals geleugnet, sondern nur „reduziert“. Das wiederum sei „eine historische Frage, keine moralische". (kna 25.09.2009)

Seligsprechung Johannes Pauls II möglicherweise noch 2009
Die Seligsprechung von Johannes Paul II. könnte nach Einschätzung des ehemaligen Vatikansprechers Joaquin Navarro-Valls noch 2009 erfolgen. Von einem rein technischen Standpunkt aus könnte alles noch vor Abschluss dieses Jahres fertig sein, sagte Navarro-Valls in einem Interview mit der spanischen Zeitung „El Mundo“ vom Montag. Es fehlten noch zwei Schritte: Die Feststellung des heroischen Tugendgrades und der Nachweis einer wunderbaren Heilung auf Anrufung des verstorbenen Papstes. Dann hänge alles von Benedikt XVI. ab. Der spanische Arzt und Journalist Navarro-Valls hat als Leiter des vatikanischen Presseamtes 21 Jahre im persönlichen Umfeld von Johannes Paul II. gearbeitet. (kap 22.09.2009)


22. September 2009

Rom: Bevorstehender Besuch des Papstes in Synagoge
Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni nennt den bevorstehenden Papstbesuch in der Synagoge am Tiberufer eine wichtige Geste. Benedikt zeige damit sein Engagement für freundschaftliche Beziehungen zwischen Katholiken und Juden, sagte Di Segni nach Zeitungsangaben. Benedikt XVI. hatte am Donnerstag in einem Telegramm an Roms jüdische Gemeinde seinen Besuch angekündigt; ein Datum dafür gibt es noch nicht. Der Papst hat schon bei seinen Besuchen in Köln 2005 und in New York 2008 eine Synagoge besucht. (rv/messaggero18.09.2009)

Vatikan: Kasper sieht Überwindung der Schwierigkeiten mit Moskauer Patriarchat
Bei Erzbischof Hilarions gegenwärtigem Besuch in Rom zeigt sich, dass die Spannungen zwischen römisch-katholischer und russisch-orthodoxer Kirche überwunden sind. Das sagte Kardinal Walter Kasper, der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, im Interview mit Radio Vatikan. Bei den gegenwärtigen Gesprächen gehe es nicht mehr um Anschuldigungen gegen die katholische Kirche, sie betreibe Proselytismus in Russland. Erzbischof Hilarion (Alfejew), Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, hält sich fünf Tage lang zu Gesprächen und Begegnungen in Rom auf. Am Freitag empfängt ihn Papst Benedikt zu einer persönlichen Unterredung in Castelgandolfo. (rv/kap 17.09.2009)

Dialog mit Pius-Brüdern im Oktober
Die Gespräche zwischen dem Vatikan und der schismatisch orientierten „Pius-Bruderschaft“ beginnen in der zweiten Oktoberhälfte. Das bestätigt Papst-Sprecher Federico Lombardi. Vor Journalisten nannte der Jesuitenpater auch die Namen von drei Experten, die von Vatikan-Seite aus an den heiklen Debatten teilnehmen werden.

Drei Berater

Es sind drei Berater der Glaubenskongregation, die der Vatikan für den Dialog über theologische Streitpunkte mit den Pius-Brüdern benennt. Unter ihnen ist auch ein Deutscher, nämlich der Jesuit Karl Josef Becker. Der 81-Jährige war lange Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Zweiter Mann im Vatikan-Boot ist der Schweizer Dominikaner Charles Morerod; der 47-Jährige ist seit April Generalsekretär der Internationalen Theologenkommission. Diese Kommission ist genauso bei der vatikanischen Glaubenskongregation angesiedelt, wie es seit neuestem auch die Gespräche mit den Traditionalisten von der Pius-Bruderschaft sind. Der dritte Vatikan-Mann für diesen Dialog ist schließlich der Generalvikar des Opus Dei, Fernando Ocariz. Der 64-jährige Spanier soll einer der Autoren der Erklärung „Dominus Jesus“ sein, die im Jahr 2000 das katholische Kirchenverständnis erläuterte.


15. September 2009

Vatikan: Papst weiht fünft Bischöfe
Bei einer feierlichen Messe im Petersdom hat Papst Benedikt an diesem Samstagvormittag fünf Kurienprälaten, darunter drei künftige Vatikanbotschafter, zum Bischof geweiht. Vor zahlreichen Kurienmitgliedern und Gläubigen legte Benedikt den Weihekandidaten die Hände auf. In seiner Predigt dankte der Papst den neuen Bischöfen – alle fünf sind Italiener - für ihren bisherigen Dienst an der Kurie und wünschte ihnen für ihre neuen Tätigkeitsfelder Gottes Beistand. Weiter ging er auf die Bedeutung der Bischofsweihe ein. ... Die fünf neuen Bischöfe bekleideten bisher Ämter im vatikanischen Staatssekretariat beziehungsweise in der Glaubenskongregation sowie im Governatorat der Vatikanstadt. Gabriele Giordano Caccia ist neuer Titularerzbischof von Sepino und Apostolischer Nuntius im Libanon. Franco Coppola wird als Titularerzbischof von Vinda künftig als Vatikanbotschafter in Burundi tätig sein, und der neue Titularerzbischof von Acquapendente, Pietro Parolin, wird als Nuntius in Venezuela die bisher von Spannungen geprägten Beziehungen zur Regierung Chavez unterhalten. Ferner weihte Benedikt Raffaello Martinelli zum Bischof von Frascati und Giorgio Corbellini zum Titularbischorf von Abula. Corbelli wird künftig als Präsident das Arbeitsamt des Heiligen Stuhls leiten. (rv 12.09.2009)

Papst: „Natur darf nicht missbraucht werden“
Der Umgang mit der Schöpfung ist ein zentrales Anliegen seines Pontifikats und der katholischen Kirche. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag. In seiner Sommerresidenz Castelgandolfo empfing er die 35 Förderer des vatikanischen Pavillons bei der Expo-Weltausstellung im spanischen Saragossa. An der Schau vor einem Jahr zum Thema „Wasser“ beteiligte sich erstmals auch der Heilige Stuhl. Die Menschheit dürfe die Natur nicht missbrauchen, schärfte Benedikt den Anwesenden ein. ... Der Umgang mit der Natur habe eine tiefe religiöse und spirituelle Dimension, fügte der Papst an. „Das Geschenk der Schöpfung ist nichts anderes als ein Beweis für die Liebe Gottes gegenüber den Menschen. Deshalb ist der Umweltschutz ethisch grundgelegt. Dazu zählt aber auch der Respekt der menschlichen Natur, die ebenfalls geschützt werden muss. Wenn die Gesellschaft die menschliche Ökologie respektiert, dann wird auch der Umweltschutz davon profitieren.“ (rv 10.09.2009)

Vatikan betont: Religion muss ordentliches Lehrfach an Schulen sein
Der Religionsunterricht darf an den Schulen nicht „durch einen multi-konfessionellen Ethik oder Kultur-Unterricht“ ersetzt werden. Das fordert die Vatikan-Kongregation für das Schul- und Bildungswesen. Ihr Brief an die Bischofskonferenzen in aller Welt trägt das Datum 5. Mai; der Text wurde aber erst jetzt bekannt. „Die Natur und Rolle des Religionsunterrichts in den Schulen ist heutzutage vielerorts Gegenstand von Debatten und in einigen Fällen auch von Lehrplanreformen“, heißt es in der Einleitung des von Kardinal Zenon Grocholewski unterzeichneten Schreibens.

... „Wenn der Religionsunterricht auf eine vergleichende, neutrale Darstellung der verschiedenen Religionen beschränkt wird“, so das Vatikan-Schreiben wörtlich, „dann kann das zu Verwirrung, Relativismus oder religiöser Gleichgültigkeit führen.“ In einer pluralistischen Gesellschaft gehöre es zur Religionsfreiheit, „dass an den Schulen Religionsunterricht stattfindet und dass dieser Unterricht auch den Überzeugungen der Eltern entspricht“. Konfessioneller Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach entspreche dem Recht von Eltern und Schülern auf Religionsfreiheit; Schulstunden hingegen, „die die moralische und religiöse Dimension der Person ausklammern“, seien „ein Hindernis für eine ganzheitliche Erziehung“. (asca 09.09.2009)


8. September 2009

Papst feiert Messe mit 20.000 Gläubigen in Viterbo
Benedikt XVI. ist am Sonntag zu einem Besuch in die mittelitalienischen Orte Viterbo und Bagnoregio gereist. Am Morgen besuchte Benedikt XVI. den historischen Konklave-Saal in Viterbo, Schauplatz von fünf Papstwahlen während des Mittelalters. Auf einem Feld zu Füßen der Altstadt feierte der Papst mit 20.000 Gläubigen den Sonntagsgottesdienst. In seiner Ansprache stellte er die liturgischen Texte des Tages ins Zentrum. (rv 06.09.2009)

Aus dem Vatikan: Rom Stadt der Ökumene
Papst Benedikt XVI. hat Rom als ideale Ökumenestadt bezeichnet. Er begrüßte dabei das elfte interchristliche Symposium in einem Brief an den vatikanischen Ökumeneverantwortlichen, Kardinal Walter Kasper. Papst Benedikt freue sich sehr über die Initiative brüderlichen Zusammentreffens zwischen Katholiken und Orthodoxen. Die Stadt Rom als Veranstaltungsort sei mit ihren vielen christlichen Denkmälern besonders gut für das Treffen geeignet. Das Thema des Symposiums lautet „Der heilige Augustinus in der westlichen und östlichen Tradition“. Am kommenden Samstag wird die Veranstaltung mit der Liturgiefeier beim Augustinianum beendet. (rv 03.09.2009)

Papst ruft einstige Weltkriegsgegner zu Versöhnung auf
Zum 70. Jahrestag des Kriegsbeginns hat Papst Benedikt XVI. zu Vergebung und Versöhnung aufgerufen. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch im Vatikan, sagte er den polnischen Pilgern und Besuchern: „Europa und die Welt brauchen einen Geist der Gemeinschaft. Im Gedächtnis der Völker sind die menschlichen Tragödien und die Absurdität des Krieges geblieben. Die Gläubigen rufe ich deshalb zum Gebet um Frieden auf. Eine neue Gemeinschaft der Nationen muss auf dem Evangelium und auf dem Fundament von Liebe und Wahrheit errichtet werden.“ Das betonte Benedikt XVI. im Rückblick auf den Zweiten Weltkrieg, der mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 begonnen hatte. (rv/kna  02.09.2009)

 „Interreligiöser Dialog bereichert“
Der Dialog mit anderen Religionen ist für Katholiken bereichernd. Zu diesem Schluss kamen die Dominikaner, die in multireligiösen Ländern wirken. Sie trafen sich diese Tage in Rom. An der fünftägigen Konferenz nahmen auch Islam-Experten teil. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Frage, wie man die christliche Heilsbotschaft in einem anderen religiösen Kontext einbringen kann. Unter den Teilnehmern war der italienische Dominikaner Claudio Monge. Er erläuterte seine Erfahrung in der Türkei. Dort wirkte er mehrere Jahre lang am katholisch-muslimischen Dialogaustausch in Istanbul mit. Das Treffen in Rom habe ihn positiv überrascht, sagt er gegenüber Radio Vatikan. (rv 02.09.2009)


1. September 2009

Vatikan: Papst begegnet Priestern, die aus dem Amt getreten sind
Das aktuelle Priesterjahr ist eine Initiative, mit der der Papst auch mit jenen Priestern in Kontakt treten will, die ihr Amt aufgegeben haben. Das hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone jetzt bekräftigt. ... Kardinal Bertone hofft, dass durch das Priesterjahr der Kontakt zu jenen Priestern intensiviert werde, die aus verschiedenen Gründen die Ausübung ihres Amtes aufgegeben haben, und dass es - wenn möglich - auch zu deren Rückkehr komme. (zenit/or. 29.08.2009)

Vatikan: Kardinal Bertone weist Kritik am Papst zurück
Kardinal Tarcisio Bertone verteidigt den Papst: In einem Interview mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ weist der Kardinalstaatssekretär, der „Zweite Mann“ im Vatikan, Kritik am Kirchenoberhaupt zurück. Benedikt XVI. sei nicht nur „ein großer Theologe und Lehrmeister“, sondern auch „nah an den Menschen“; Gerüchte über ein Zurückgehen auf die Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil seien haltlos. ... Benedikt stehe für einen „Weg der Erneuerung“ aus einer „intimen Kenntnis des Konzils“ heraus: Viele „Ergüsse und Gerüchte über angebliche rückwärtsgewandte Dokumente“, die demnächst anstünden, seien „reine Erfindung und ein ständig wiederaufgewärmtes Klischee“.

An besonderen Akzenten dieses Pontifikats nennt Bertone vor allem „den stärkeren Kontakt mit den orthodoxen und den Ostkirchen, das Gespräch mit dem Judentum und das mit dem Islam“. .. Der Papst aus Deutschland pflege auch einen „direkten und brüderlichen Kontakt“ zu den Bischöfen in aller Welt und zu den Leitern der einzelnen Vatikanbehörden. (rv28.08.2009)

Vatikan: Papst will Künstler treffen
Papst Benedikt XVI. will sich am 21. November zum ersten Mal mit Künstlern treffen. Das gab Erzbischof Gianfranco Ravasi, der Präsident des päpstlichen Kulturrates, im Gespräch mit Radio Vatikan bekannt. Natürlich könne der Kulturrat nur eine begrenzte Zahl einladen, so Ravasi. Es seien aber Kunstschaffende aus der ganzen Welt und aus allen möglichen Disziplinen vertreten, von Musik über Architektur, Malerei, Skulptur und Literatur bis hin zu Kino. Aus diesem Grund wird der Heilige Stuhl auch erstmals an der nächsten Ausgabe der Biennale 2011 teilnehmen, bestätigte Ravasi. Es werde einen eigenen Pavillon des Heiligen Stuhles bei der großen internationalen Kunstschau in Venedig geben. Ravasi leitet den Päpstlichen Kulturrat seit 2007. Schon zu Beginn seiner Amtszeit hatte er an eine Beteiligung des Heiligen Stuhles an der großen internationalen Kunstschau in Venedig gedacht. Für die derzeit laufende Ausgabe war es aber bereits zu spät. (rv. 27.08.2009)


24. August 2009

Vatikan: Tschechien-Besuch des Papstes
Beim Tschechien-Besuch von Papst Benedikt XVI. wird der seit Jahren umstrittene Grundlagenvertrag zwischen Prag und dem Heiligen Stuhl kein offizielles Thema sein.
Das unterstrich der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jan Graubner. Tschechien zählt zu den „Reformstaaten“, die ihr Verhältnis zum Heiligen Stuhl noch nicht auf gesetzlicher Ebene geregelt haben. Papst Benedikt wird die Tschechische Republik vom 26. bis 28. September besuchen. – Der Grundlagenvertrag zwischen Prag und dem Heiligen Stuhl war bereits im Jahr 2002 unterzeichnet und von vatikanischer Seite ratifiziert worden. Seine Ratifizierung im tschechischen Parlament scheiterte aber. Im Jahr 2003 kam die Mehrheit der tschechischen Abgeordneten zum Schluss, dass der Vertrag für die Tschechische Republik unvorteilhaft sei und die Gleichstellung aller Religionsgemeinschaften verletze. Staatspräsident Vaclav Klaus erklärte damals, dass er den Vertrag nicht unterzeichnen werde, weil er der katholischen Kirche zu viele Privilegien gebe.
Die Tschechische Bischofskonferenz ist der Auffassung entgegengetreten, Papst Benedikt XVI. wolle bei seinem Besuch im September die deutsche Sprache „wegen der belasteten gemeinsamen Geschichte“ vermeiden. Der Mitorganisator und Prager Weihbischof Vaclav Maly sagte der Zeitung „Denik“ (Donnerstag), mit Präsident Vaclav Klaus werde das katholische Kirchenoberhaupt Deutsch sprechen: „Dass er ansonsten vor allem Englisch reden wird, hat rein praktische Gründe“, so Maly. Die junge Generation, der die Botschaft des Papstes vor allem gelte, beherrsche Deutsch nicht so gut wie die ältere Generation in der Tschechischen Republik. Die Messen werde der Papst auf Latein und Italienisch feiern. Dies werde dann ins Tschechische übersetzt. Nach Malys Worten stößt der Besuch vom 26. bis 28. September auf reges Interesse. (kap 20.08.2009)

Vatikan: Bald Dokument zur Priesterausbildung
Der Vatikan bereitet ein Grundsatzpapier zur Priesterausbildung vor. Der knapp und deutlich gefasste Text solle noch vor Abschluss des im Juni zu Ende gehenden internationalen Priesterjahres erscheinen, betonte der französische Kurienerzbischof Jean-Louis Brugues im Interview der Vatikanzeitung „LŽOsservatore Romano“ (Mittwoch). Er solle die Rolle des Priesters für Kirche und Gesellschaft deutlich machen. Herausgegeben wird das Dokument von der vatikanischen Bildungskongregation, deren Sekretär Brugues ist.
Ziel der Ausbildung müsse es sein, den Kandidaten Freude am Priesteramt zu vermitteln und sie zu stärken. Dazu müsse ihnen eine optimale Ausbildung angeboten werden, die nicht nur Fachwissen, sondern auch eine christliche Kultur vermittele.
(rv 22.08.2009)


18. August 2009

Vatikan: Lob für ständige Diakone
In einem Brief an die ständigen Diakone lobt der Vorsitzende der Kleruskongregation Kardinal Claudio Hummes ihre Arbeit. Auf sie könne ebenso das angewandt werden, was der Papst anlässlich des Priester-Jahres gesagt habe: dass ihr Streben nach geistlicher Vollkommenheit unterstützt werden müsse. In seinem Brief reflektiert er über zwei Aufgaben des Diakons: den Dienst am Wort und der Dienst in der Nächstenliebe. Dabei geht er anlässlich des Laurentius-Festes vom Beispiel des Heiligen Laurentius aus, der selbst Diakon war. Der Brief ist in voller Länge auf der Homepage der Kleruskongregation (www.clerus.org) auch auf Deutsch verfügbar. (rv 13.08.2009)

Vatikan/Japan: Gebetstag für den interreligiösen Dialog geplant
Die japanischen Bischöfe wollen einen jährlichen „Gebetstag für den interreligiösen Dialog“ ausrufen. Das teilte der Präsident des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, nach seiner jüngsten Japanreise mit. An dem Gebetstag wollten sich alle katholischen Pfarreien Japans beteiligen, sagte Tauran nach seiner Rückkehr im Interview mit Radio Vatikan. (rv 13.08.2009)

Vatikan:Papst: „Gott handelt nicht gegen unsere Freiheit“
Gott handle nicht gegen die Freiheit des Menschen. Daran erinnerte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in Castel Gandolfo. Rund 4.000 Pilger und Besucher hörten Benedikt zu. Zum Fest der Auffahrt Mariens in den Himmel sagte der Papst, dass sie ein Vorbild für die Priester sei. Dabei zitierte Benedikt aus den Schriften des Heiligen Bernhards. Dieser schrieb, dass nicht der Mensch von Gott sondern vielmehr Gott von seiner Schöpfung abhängig sei. Gott war aber gespannt, wie die Menschen auf ihn reagieren würden. (rv 12.08.2009)

Video-Kurs für außerordentliche Messform
Eine neue DVD des Vatikans soll Priestern und Laien helfen, den außerordentlichen Ritus besser zu verstehen. Die Hilfsdokumentation stammt von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei und richtet sich vor allem an Gemeinschaften und Pfarreien, die sich audiovisuell für die „alte“ Messe weiterbilden möchten. Die DVD wurde vor der Unterstellung der Päpstlichen Kommission an die Glaubenskongregation gemacht. (agi/rv 10.08.2009)


11. August 2009

Vatikan:Kardinal 75 Jahre alte
Kardinal Claudio Hummes ist an diesem Samstag 75 Jahre alt geworden. Der frühere Erzbischof der brasilianischen Metropole Sao Paolo leitet im Vatikan die Kleruskongregation; er ist derzeit Hauptverantwortlicher für das vom Papst ausgerufene Priesterjahr. Hummes hat deutsche Vorfahren und wird von vielen, die ihn kennen, als „Gentleman“ geschätzt. Bekannt ist der Franziskaner auch für seine Freundschaft mit dem jetzigen brasilianischen Präsidenten Inacio Lula da Silva; die beiden kennen sich seit den Zeiten der Militärdiktatur in Brasilien. Vor der Papstwahl von 2005 galt Hummes bei einigen als möglicher Kandidat für den Stuhl Petri. Mit seinen 75 Jahren erreicht der Kardinal die Altersgrenze und muß dem Papst laut Kirchenrecht seinen Rücktritt anbieten. Nach der gegenwärtigen Praxis dürfte Benedikt XVI. ihn jedoch noch einige Jahre in seinem Amt belassen. (rv 08.09.2009)

Laienorganistion gewürdigt
Der Präfekt der Glaubenskongregation, der US-Kardinal William Levada, hat das Engagement der Laienorganisation „Kolumbusritter“ gewürdigt. Anlass war die jährliche Vollversammlung der „Knights of Columbus“, die derzeit in Phoenix stattfindet. Der Laienverband solle auch weiterhin für die Bedeutung Gottes in einer immer säkulareren Gesellschaft Zeugnis ablegen, so der Appell Kardinal Levadas. Auch der Leiter des Verbands, der sogenannte „Höchste Ritter“ Carl Anderson, rief die Mitglieder der Organisation auf, sich stärker für den Lebensschutz in den USA stark zu machen. Mit Blick auf die von US-Präsident Obama angestrebte Gesundheitsreform forderte Anderson wörtlich: „Ein Gesundheitssystem, das Leben retten will, darf kein Instrument zum Auslöschen von Leben durch Abtreibung oder Euthanasie werden.“ (rv 07.08.2009)

Vatikan/Deutschland: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“
Papst Benedikt XVI. wird im kommenden Jahr nicht nach Deutschland reisen. Das Kirchenoberhaupt habe 2010 definitiv andere Reisepläne, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur mit. „Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, sagte Pressesprecher Matthias Kopp in Bonn. In den letzten Monaten hatte es zahlreiche Spekulationen darüber gegeben, ob Benedikt zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung nach Deutschland und insbesondere zum Staatsbesuch nach Berlin kommen werde. ... Spekuliert wurde auch über eine Papst-Visite auf der Wartburg bei Eisenach, wo Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Eine Bestätigung für entsprechende Reisepläne des Papstes gab es jedoch nie. (kna/rv06.08.2009)


4. August 2009

Castelgandolfo. Angelus: Betet um Priesterberufe!
Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet für Priesterberufe aufgerufen. Beim Angelusgebet in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo sagte er, das gegenwärtige Priesterjahr und der Gedenktag des Heiligen Pfarrers von Ars am 4. August seien eine gute Gelegenheit, den Wert der Mission der Priester in Kirche und Welt zu vertiefen. Auch auf einige andere Heiligen ging der Papst in seiner Ansprache ein: So auf den heiligen Alfons Maria Liguori, den heiligen Franz von Assisi, dem für den heutigen 2. August ein besonderer Ablass gewährt wurde, der bis heute gewonnen werden kann und auf den heiligen Dominikus (8. August), den die Kirche als Vorbild ansehe und von dem geschrieben stehe, dass er seinen Mund nur öffnete, um im Gebet „mit Gott oder von Gott zu sprechen“. Schließlich erinnerte Benedikt an seinen Vorgänger Paul VI. der vor 31 Jahren am 6. August in Castelgandolfo starb. Sein Leben sei zutiefst priesterlich und von großer Menschlichkeit geprägt gewesen; er sei ein Geschenk gewesen, für das man Gott danken müsse. (rv 02.08.2009)

Vatikan: „Bischöfe sollen Motu Proprio befolgen”
Der Papst bittet die Bischöfe in aller Welt, seine Anweisungen zum so genannten alten Ritus der Messe zu befolgen. „Der Ortsbischof muss sich an die Direktiven halten“, die den außerordentlichen Ritus der Messe betreffen, schreibt der neue Sekretär der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, Guido Pozzo, in einem Brief, den das Internetportal „messainlatino.it“ veröffentlicht hat. Wenn es in einem Bistum eine nennenswerte Zahl von Gläubigen gebe, die Messfeiern in dem älteren Ritus wünschten, brauchten sie dazu „keine Sondererlaubnis vom Ortsbischof“, schreibt Pozzo nach Angaben der Webseite. Der Bischof müsse stattdessen „überprüfen“, wie sich dieser Wunsch „effektiv umsetzen“ lasse. Ab wann die Zahl von Gläubigen, die nach dem Ritus verlangten, „nennenswert“ sei, lasse sich nicht pauschal festlegen; das hänge sehr von „lokalen Gegebenheiten“ ab. (agi 31.07.2009)

Italien: Papst beendet Urlaub
Benedikt XVI. hat Abschied genommen vom Aostatal. Gegen 17:00 Uhr an diesem Mittwochnachmittag hat der Papst sein norditalienischen Urlaubsdomizil Les Combes in Richtung Castel Gandolfo verlassen. Am Mittag würdigte Benedikt bei einer kleinen Abschiedszeremonie vor seinem Urlaubs-Chalet den Einsatz der Bewohner von Les Combes sowie der örtlichen Behörden und Kirchenvertreter, die ihm eine erholsame Ferienzeit ermöglicht hätten. (rv 29.07.2009)

Vatikan: Papst betet für Flüchtlinge und verfolgte Christen
Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet für Flüchtlinge und verfolgte Christen aufgerufen. In „nicht wenigen Ländern“ würden Christen diskriminiert, ihre Menschenrechte auf Gleichheit und Religionsfreiheit müssten anerkannt werden und „sie ihren Glauben frei leben und bekennen können“, heißt es in der Gebetsmeinung des Papstes für den Monat August. (rv 28.07.2009)


28. Juli 2009

Bonner Dogmatiker in Theologenkommission
Der Bonner Dogmatikprofessor Michael Schulz ist von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Internationalen Theologenkommission ernannt worden. Mit ihm erhielten laut vatikanischer Mitteilung vom Samstag fünf weitere Theologen den Ruf in das päpstliche Beratungsgremium. Bei den weiteren Mitgliedern handelt es sich um den Moraltheologen Marco Doldi und den Fundamentaltheologen Pierangelo Sequeri aus Italien, den spanischen Dogmatiker Javier Prades Lopez, den französischen Dogmatiker Philippe Vallin sowie den kolumbianischen Dogmatiker Guillermo Zuleta. Alle Neuernannten sind Priester. Bestätigt wurde die Mitgliedschaft nach einem fünfjährigen Turnus unter anderem für den im schweizerischen Fribourg lehrenden Dogmatiker Gilles Emery und dessen Kollegin Barbara Hallensleben, für den Moraltheologen Johannes Reiter aus Mainz und den Wuppertaler Neutestamentler Thomas Söding. Bereits im April hatte der Papst den aus dem Bistum Fribourg stammenden Dogmatiker und Ordensmann Charles Morerod zum neuen Generalsekretär der Kommission ernannt. Dieser ist zugleich Dekan der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Thomas von Aquin. Morerod trat an die Stelle von Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, der im vergangenen Dezember als Sekretär in die Glaubenskongregation wechselte. (kna, rv. 26.07.2009)

Vatikan/Vereinte Nationen: Menschenrechte fördern
Die internationale Staatengemeinschaft muss mit Hilfe der Vereinten Nationen die Menschenrechte verteidigen. Das fordert der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore. In New York debattieren die UNO-Delegierten an diesem Donnerstag und Freitag über die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft und auf welche Weise die UNO in Ländern eingreifen soll, die gegen die Menschenrechte verstoßen. Die UNO müsse vor allem jene Völker schützen, die „systematisch verfolgt“ werden. (rv 23.07.2009)

Vatikan/Frankreich: „Viel Gebet für ein Einheit nötig“
Der Erzbischof von Lyon hat dem Papst einen Brief geschrieben. Darin schreibt Kardinal Philippe Barbarin, um was ihn der Ökumenische Patriarch gebeten hat, nämlich die Gründung eines Rates aller Kirchen Europas, in dem auch die katholische Kirche dabei wäre. Der französische Purpurträger habe auch mit dem vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen, Kardinal Walter Kasper, gesprochen. (rv 23.07.2009)

Papst: „Sport und Ethik gehören zusammen“
Papst Benedikt XVI. wünscht den Radsportlern der „Tour de France“ viel Erfolg und Gottes Segen. Auch hoffe er, dass alle Athleten daran denken, wie wichtig ihre Tätigkeit sei. Sport und moralische Werte gehören zusammen, so der Papst in seiner Botschaft an die Teilnehmer der „Tour de France“. An diesem Dienstag sind die Sportler in der Nähe des Urlaubsortes des Papstes vorbei gerast. Etwas ruhiger hingegen wird es für den Papst sein. Er hat mittlerweile seine zweite Urlaubswoche im Aostatal in Angriff genommen. Trotz Gipsarm wird das Urlaubsprogramm wie geplant fortgeführt, versichert Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. (rv/kna) 21.07.2009)


21. Juli 2009

Vatikan/Italien: Papst wohlauf
Papst Benedikt hat sich gut erholt und ist wohlauf. Das sagt der Vatikansprecher, Pater Federico Lombardi. Am Samstagmorgen hat er die Heilige Messe zelebriert und gefrühstückt. Er „lerne“ nun mit dem Gips am rechten Handgelenk zu leben, so Lombardi. Vor allem sei es für Benedikt schlimm, dass er vorläufig nicht mit der Hand schreiben könne, was er während dieser Urlaubstage unbedingt machen wollte. Das Programm für die nächsten Tage wurde bestätigt. Nach dem chirurgischen Eingriff an seinem rechten Handgelenk hat der Papst am Freitagnachmittag die Klinik in Aosta wieder verlassen. Wie in den Medien zu sehen war, lächelte das Kirchenoberhaupt dabei und winkte mit der linken Hand einigen Schaulustigen zu.

Vatikan: Papst Benedikt hat eine Reihe von Ernennungen vorgenommen
Zwei italienische Prälaten aus dem Staatssekretariat werden Apostolische Nuntien: Gabriele Caccia wird den Heiligen Stuhl in Libanon vertreten, während Franco Coppola nach Burundi wechselt. Caccia war Assessor für die Allgemeinen Angelegenheiten im Staatssekretariat; in dieser Funktion folgt ihm mit dem US-Amerikaner Peter Brian Wells ein bisheriger Kollege nach. Neuer Generalsekretär des Governatorates, also der Verwaltung des Vatikanstaates, wird Erzbischof Carlo Maria Viganò, zuletzt Delegat für die Apostolischen Vertretungen im Ausland. Sein Vorgänger am Governatorat, Erzbischof Renato Boccardo, wechselt an die Spitze der Erzdiözese Spoleto-Norcia. Der 56-jährige Boccardo hat eine wechselvolle Laufbahn im Vatikan hinter sich: in früheren Jahren war er am päpstlichen Laienrat für die Weltjugendtage zuständig, zwischen 2001 und 2005 organisierte er die Reisen der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI., danach diente er im Medienrat als Sekretär, bevor er ans Governatorat wechselte. (rv 16.07.2009)

Vatikan/Italien: Rosenkranz, Ruhe, Respekt
„Was für ein schöner Ort!“ – mit diesen Worten betrat Papst Benedikt sein Urlaubsdomizil im Aostatal in den italienischen Alpen. Das idyllische Berghaus aus Holz und Stein in Les Combes wird dem bayerischen Papst in den kommenden zwei Wochen als Erholungsort dienen. Benedikt wird spazieren gehen, Klavier spielen, nachmittags wie gewohnt den Rosenkranz beten und außerdem am zweiten Teil seines Jesusbuches schreiben. Bereits zum 13. Mal beherbergt Les Combes nun einen päpstlichen Gast. (rv 14.07.2009)


14. Juli 2009

Obama beim Papst: „Abtreibungen reduzieren“
„Es ist mir eine große Ehre“ – so die Worte des US-Präsidenten Barack Obama bei seinem ersten Treffen mit Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag. In dem etwa 40-minütigen Gespräch ging es neben den Ergebnissen des soeben zu Ende gegangenen G8-Gipfels auch um ethisch heikle Themen wie Stammzellforschung und Abtreibung. Präsident Obama versprach dem Papst, die Zahl der Abtreibungen in den USA so weit wie möglich zu reduzieren. Dieses Versprechen bedeute aus moralischer Sicht der Kirche zwar „nicht alles“, zeuge aber zweifelsohne von „positivem Engagement“ des Präsidenten, kommentierte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. (rv 11.07.2009)

Papst ernennt neuen Verantwortlichen für Dialog mit Piusbrüdern
Benedikt XVI. gibt den Verhandlungen zwischen dem Vatikan und der traditionalistischen „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ einen neuen Rahmen. Am Mittwoch ernannte er Kardinal William Levada zum neuen Leiter der Dialog-Kommission „Ecclesia Dei“; gleichzeitig band er diese Kommission mit einem so genannten „Motu Proprio“ an die Glaubenskongregation, die von Levada geführt wird. Das bedeutet eine personelle und in gewisser Weise auch inhaltliche Neuordnung des Gesprächs mit den Piusbrüdern.

Kardinal Hoyos nicht mehr Präsident
Kardinal Dario Castrillon Hoyos ist nicht länger Präsident der Kommission „Ecclesia Dei“; ein Vatikan-Statement vermerkt, der Papst habe sich bei dem 80-jährigen Kardinal für dessen Arbeit mit einem handschriftlichen Brief bedankt.

Motu Proprio: „Ecclesiae Unitatem“
Ebenfalls an diesem Mittwoch machte der Vatikan ein „Motu Proprio“, also einen Entschluss des Papstes vom 2. Juli, öffentlich. Der Text trägt den Titel „Ecclesiae Unitatem“, also „Die Einheit der Kirche“. Er bekräftigt zunächst die Sorge des Papstes um eben diese Einheit; dann erinnert Benedikt daran, dass die Bischofsweihen, die Erzbischof Marcel Lefebvre 1988 vollzogen habe, „unerlaubt“ gewesen seien. Dass er, der Papst, im Sommer 2007 die alte Form der Messfeier wieder aufgewertet habe, sei von dem Wunsch diktiert gewesen, „alles zu tun, damit die, die wirklich die Einheit wünschen, in ihr bleiben beziehungsweise zu ihr zurückkehren können“. ...

Papst über Pius-Brüder: „Vorerst kein kanonischer Status“
Noch einmal präzisiert der Papst: „Die Lehr-Fragen bleiben, und solange sie nicht geklärt sind, hat die Bruderschaft keinen kanonischen Status in der Kirche und können ihre Diener keinen Dienst auf legitime Weise leisten.“ ...

Da ja „die Probleme, die jetzt mit der Bruderschaft behandelt werden müssen, vor allem doktrineller Natur sind“, erklärt Papst Benedikt anschließend, dass er die Gesprächskommission „Ecclesia Dei“ „eng an die Glaubenskongregation anbindet“. Dem dient vor allem die Tatsache, dass künftig der Präfekt der Glaubenskongregation gleichzeitig Präsident der „Ecclesia Dei“ ist. (rv 08.07.2009)

Sozialenzyklika Papst Benedikts: Caritas in veritate
In seiner ersten Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ (Die Liebe in der Wahrheit) plädiert Papst Benedikt XVI. für eine „ganzheitliche Entwicklung aller Völker“. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise wie auch die Globalisierung sollten als Chance genutzt werden, eine Welt in Gerechtigkeit und Solidarität zu bauen. (rv. 07.07.2009)


7. Juli 2009

Vatikan: Paulinische Kapelle mit Vespergottesdienst wiedereröffnet
Mit einer feierlichen Vesper hat Benedikt XVI. am Samstagabend die frisch renovierte Paulinische Kapelle im Apostolischen Palast wieder als Kultraum eröffnet. Errichtet zwischen 1538 und 1540 von Papst Paul III., ist die Capella Paolina eine der drei Privatkapellen der Päpste. In der Kapelle befinden sich außerdem herausragende Kunstschätze: Zwei Fresken von Michelangelo – die letzten, die der Meister malte. Sie stellen jeweils die Bekehrung des Paulus und die Kreuzigung des Petrus dar. In seiner Predigt würdigte der Papst die beiden Kunstwerke. Michelangelo rege seine Betrachter zur Meditation und Reflexion an. ... Benedikt XVI. dankte dem Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, sowie allen verantwortlichen Restauratoren unter der künstlerischen Aufsicht des Berliner Kunsthistorikers Arnold Nesselrat für die gelungene Ausführung der Renovierungsarbeiten. 3.250.000 Euro hatte der Vatikan in die Restaurierung der Paolinischen Kapelle investiert. Der größte Teil der Summe wurde durch Spenden gedeckt. (rv 05.07.2009)

Kurienkardinal Castrillon Hoyos wird 80
Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos feiert an diesem Samstag seinen 80. Geburtstag. Castrillon Hoyos ist Chef der Vatikan-Behörde „Ecclesia Die“ zur Aussöhnung mit den Traditionalisten und ehemaliger Präfekt der Kleruskongregation. Der Kolumbianer, der durch seine Leitung gegenüber vier Lefebvre-Bischöfen in eine Kontroverse geraten war, scheidet mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Kuriendienst und aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit dürfen bei einem möglichen Konklave 113 der aktuell 186 Kardinäle über ein künftiges Kirchenoberhaupt abstimmen. (rv/kna 04.07.2009)

Aus dem Vatikan. Benedikt XVI.: Priester sollen für Jugendliche da sein
Priester sind besonders für Jugendliche wichtig. Das hat Papst Benedikt XVI. an diesem Samstag vor Vertretern des Europa-Kongresses der Berufungsseelsorge im Vatikan betont. In seiner Audienz ging der Papst auf das von Jesus benutzte Gleichnis der aufgehenden Saat des Glaubens ein. Mit ihrer Arbeit sollten die Priester vor allem in Familien und unter Jugendlichen „Vertrauen und Hoffnung säen“, so Benedikt. Vor allem junge Menschen litten heute oft an „hektischer Ungeduld“ und Orientierungslosigkeit. Der Papst richtete sich direkt an die Priester der rund 120 Teilnehmer. Diese „Saat“ und dieses Potential könnten durch die Arbeit der Priester zur Blüte gelangen, so der Papst. Das aktuelle Priesterjahr biete in der Tat die Gelegenheit, den tiefen Sinn der Berufung wieder zu entdecken. Die Prinzipien der Seelsorge sollten vor allem der Betreuung junger Menschen dienen, unterstrich der Papst Benedikt. (rv 04.07.2009)

Papst: „Christus ist die Mitte unserer Existenz“
Papst Benedikt XVI. ruft die katholischen Priester der Weltkirche zu einer starken Identifikation mit ihrem Dienst auf. Die persönliche Identität der Geistlichen sei nicht von ihrem seelsorglichen Tun zu trennen. Das sagte der Papst an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz. ... Besonders die Priester hätten die Aufgabe, so Benedikt, Christus Wort für die Menschen „zeitgenössisch“ zu machen und in das Leben zu tragen. Die beiden Grundsäulen des priesterlichen Dienstes seien das Wort und das Sakrament, die Verkündigung und der Gottesdienst. Die verschiedenen Gebetsinitiativen für die Priesterberufungen müssten verstärkt werden, fügte der Papst hinzu. (01.07.2009 rv)


30. Juni 2009

Angelus: „Mutig für Gottes Liebe und Wahrheit eintreten“
Dank für das segensreiche Paulusjahr und Ausblick auf das Priesterjahr – darum ging es in der kurzen Ansprache von Benedikt XVI. zum Angelusgebet an diesem Sonntag in Rom. Der Papst äußerte sich dankbar für die zahlreichen Initiativen zum Paulusjahr, die in den christlichen Gemeinden eine große Wirkung entfaltet hätten. Das Priesterjahr, das am 19. Juni eröffnet wurde wolle, so Benedikt, den Dienst der Priester stärken: „Das Priesterjahr will den Einsatz für eine innere Erneuerung aller Priester fördern, damit sie ein kraftvolleres und deutlicheres Zeugnis des Evangeliums in der Welt von heute geben können. Der Apostel Paulus ist da ein leuchtendes Vorbild, dass man nachahmen muss: Nicht so sehr in der Konkretheit seines Lebens – denn sein Leben war wahrhaft außergewöhnlich – sondern in der Liebe für Christus, im Eifer für die Verkündigung des Evangeliums, in der Hingabe für die Gemeinde und in der Ausarbeitung von wirkungsvollen pastoraltheologischen Synthesen. Der Heilige Paulus ist ein Beispiel eines Priesters, der vollkommen in seiner Aufgabe aufgeht… Der Priester muss ganz Christus gehören und ganz der Kirche. Mit ungeteilter Liebe sich ihr zu widmen ist seine Berufung, als treuer Gatte gegenüber seiner Braut.“ (27.06.2009 rv)

Deutschland: Piusbruderschaft hat drei neue Priester
Gegen den erklärten Willen Papst Benedikts und des Ortsbischofs Gerhard Ludwig Müller hat die traditionalistische Gruppe im bayerischen Zaitzkofen an diesem Samstag ihre angekündigten Priesterweihen durchgeführt. Der spanische Pius-Bischof Alfonso de Galarreta legte je einem Schweizer, einem Polen und einem Schweden die Hände auf. Zwei weitere Männer empfingen die Diakonweihe. Galarreta ist – so wie die drei übrigen Bischöfe der Piusbruderschaft - nach wie vor als Priester suspendiert und daher nach dem Kirchenrecht nicht dazu befugt, Sakramente zu spenden. (27.06.2009 rv/dlf/kna)

Die Kirche kann vor den Pädophiliefällen katholischer Priester nicht die Augen verschließen
Das sagte der Vatikan-Verantwortliche für Priester, Kardinal Claudio Hummes. Pädophilie sei ein "entsetzliches Verbrechen", beklagte der Präfekt der Kleruskongregation in einem Interview der spanischen Familienzeitung „Vida Nueva“ zum Jahr der Priester. Die Männer müssten sich sowohl vor dem staatlichen als auch vor dem kirchlichen Gesetz verantworten. Etwa vier Prozent der Priester weltweit seien Pädophile. Noch mehr würden den Zölibat brechen. Das könne nicht akzeptiert werden, dagegen müsse die Kirche angehen, so Hummes. (26.06.2009. adnkronos)

Papst an Ostkirchen-Hilfswerke: „Trotz Krise Anstrengungen verstärken“
Kein Krieg, keine Gewalt und keine Ungerechtigkeit mehr sollten im Nahen Osten herrschen. Das sagte der Papst den Teilnehmern der ROACO-Versammlung, die an diesem Donnerstag im Vatikan zu Ende geht. Die ROACO (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali) ist eine Vereinigung von Hilfswerken aus verschiedenen Ländern, die sich für die Ostkirchen einsetzen. Die Weltwirtschaftskrise sei ein Problem für die Hilfswerke, so Papst Benedikt. „Liebe Freunde der ROACO, mit besonderer Wertschätzung begleite ich euer Wirken in dieser weltweit heiklen Wirtschaftslage, die den kirchlichen Liebesdienst insgesamt und insbesondere die bereits in Angriff genommenen sowie die zukünftigen Projekte eurer Hilfswerke in Mitleidenschaft zu ziehen droht. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, euch wie auch die Hilfswerke, die ihr vertretet, zu einer zusätzlichen Anstrengung aufzurufen, um die richtigen Prioritäten auszumachen.“ Daher gelte es durch kompetente Analysen wirksam zu helfen und unnötige Entscheidungen zu korrigieren. (25.06.2009 rv)


23. Juni 2009

Vatikan: Papst würdigt De Gasperi
Moral und Politik sind keine Gegensätze. Deshalb braucht es christliche Politiker. Das sagte Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit der italienischen De-Gasperi-Stiftung an diesem Samstag. Dabei würdigte Benedikt den verstorbenen italienischen Ministerpräsidenten und Europa-Politiker Alcide De Gasperi. Die Politik des tief gläubigen De Gasperi habe durch „moralische Redlichkeit“ und den „Glauben an menschliche und christliche Werte“ überzeugt, so der Papst. Das sei vor allem auch in schwierigen Zeiten deutlich geworden. ...Alcide de Gasperi, der von 1881-1954 lebte, gilt als einer der Gründungsväter der neuen demokratischen Staaten und als Vorreiter der Europäischen Gemeinschaft. Außenpolitisch setzte er sich für die Westintegration Italiens sowie für Zusammenarbeit und Verständigung ein. In Anerkennung seiner steten Förderung der europäischen Einigung wurde De Gasperi am 24. September 1952 der internationale Karlspreis zu Aachen verliehen. ... (rv 20.06.2009)

Papst eröffnet das Jahr der Priester
Mit einer feierlichen Vesper in St. Peter eröffnet Benedikt XVI. am Freitag Abend das „Jahr der Priester“. Es soll Priestern in aller Welt helfen, sich neu auf ihren Auftrag zu besinnen. Koordiniert werden die Initiativen des Priesterjahres, das bis Juni 2010 dauert, von der Päpstlichen Klerus-Kongregation. ... Der heilige Pfarrer von Ars, der vor 150 Jahren starb und der bisher Patron der Pfarrer ist, wird im Lauf dieses Priesterjahres zum Patron aller Priester proklamiert werden. Erzbischof Mauro Piacenza sieht in ihm ein „Modell“ für die Priester von heute – trotz zeitbedingter Formen, die uns heute vielleicht manchmal überholt vorkommen. ... In seinem Brief zum Priesterjahr, der am Donnerstag publik wurde, hofft Benedikt vor allem auf eine Wiederentdeckung der Beichte. Dazu soll es in den nächsten Monaten ein Vademecum geben, bestätigt der Sekretär der Kleruskongregation

„Priesterweihen der Piusbrüder sind unerlaubt“
Priesterweihen bei den Piusbrüdern sind aus katholischer Sicht weiterhin unerlaubt. Das schreibt der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch in einem Statement. Auch wenn den vier Lefebvre-Bischöfen die Exkommunikation genommen wurde, bedeute das keineswegs, dass die Bruderschaft eine kanonische Stellung innerhalb der katholischen Kirche habe, so die Note weiter. Solange die Bruderschaft keinen ordentlichen Status in der katholischen Kirche besitze, seien ihre Mitglieder nicht berechtigt, irgendeinen Dienst in der Kirche auszuüben, so die vatikanische Stellungnahme (17.06.2009. rv)

Papst Benedikt XVI. hat einen neuen Arzt
Patrizio Polisca wird somit Nachfolger von Renato Buzzonetti, der bereits persönlicher Arzt von Johannes Paul II. gewesen war. Polisca wird gleichzeitig auch Vizedirektor des vatikanischen Gesundheitsdienstes. Benedikt XVI. ernannte den 85-jährigen Renato Buzzonetti zum „emeritierten Päpstlichen Chefarzt“. Polisca ist Herzspezialist und betreut seit 1993 die Angestellten und Mitarbeiter im Vatikan medizinisch. Bereits in den vergangenen Jahren hat Polisca die päpstlichen Auslandsreisen zusammen mit Buzzonetti begleitet. Noch bei der Heilig-Land-Reise Mitte Mai gehörte Buzzonetti zum offiziellen Gefolge des Papstes. Er begleitete Benedikt XVI. wie bereits seit 1978 dessen Vorgänger Johannes Paul II. auf allen Stationen. Damit gehörte er zu den dienstältesten leitenden Funktionsträgern im Vatikan. ... (15.06.2009. rv/kna)


16. Juni 2009

Vatikan: Für eine gemeinsame Weltethik
Der Vatikan setzt sich für weltweite gemeinsame ethische Prinzipien ein. „Auf der Suche nach einer universalen Ethik: ein neuer Blick auf das Naturrecht“ ist ein an diesem Freitag veröffentlichtes Dokument der Internationalen Theologenkommission überschrieben. Bislang liegt es in italienischer und französischer Sprache vor. Alle, die in ethischen Fragen engagiert seien, sollten sich demnach gemeinsam mit Juristen und Politikern neu auf die Lehre des Naturrechts besinnen. Das Naturrecht gehe davon aus, dass Personen und Gemeinschaften im Licht der Vernunft dazu fähig sind, grundlegende Richtlinien für moralisches Handeln zu erkennen, so die Theologenkommission. Daraus abgeleitete Ge- und Verbote sollten in ethischer, juristischer und politischer Hinsicht das Leben der Menschen und der Gesellschaften bestimmen. Sie seien eine „dauerhafte kritische Instanz“ und garantierten die Menschenwürde gegen aufkommende Ideologien. (rv. 12.06.2009)

Fronleichnam mit dem Papst
Tausende von Menschen haben in Rom an der traditionellen Fronleichnamsprozession mit dem Papst teilgenommen. Benedikt XVI. feierte am Donnerstagabend zunächst die Messe vor seiner Bischofskirche, der Basilika San Giovanni in Laterano; anschließend führte er die eucharistische Prozession über die Via Merulana zur Basilika Santa Maria Maggiore. In seiner Predigt warnte „Benedetto“ vor einer gewissen „Säkularisierung auch innerhalb der Kirche“. ...„Erneuern wir heute unseren Glauben an die reale Präsenz Christi in der Eucharistie“, so der Papst weiter. „Man darf diesen Glauben nicht für überholt erklären! Es gibt heute auch im Innern der Kirche ein Risiko der Säkularisierung – wenn die Eucharistie nur noch pro forma und leer begangen wird, in Feiern ohne Herzensteilnahme, ohne Respekt für die Liturgie. Man darf auch das Gebet nicht einfach auf oberflächliche, gehetzte Momente beschränken und sich ansonsten vom Aktivismus und weltlichen Sorgen bestimmen lassen!“ (rv. 12.06.2009)

Papst: „Widerspruchslosigkeit“ von Autorität und Vernunft
Autorität und Vernunft dürfen nach Ansicht Benedikts XVI. nicht in Gegensatz zueinander stehen. Das betonte das Kirchenoberhaupt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Autorität, die nicht von der Vernunft bestätigt werden könne, sei keine „wirkliche Autorität“. Die gehe aus der Vernunft hervor, insofern Gott schöpferische Vernunft sei, so der Papst. Als Beispiel für diese Beobachtung nannte er in seiner Katechese einen irischen Gelehrten aus dem 9. Jahrhundert, Johannes Scotus Erigunena. (rv. 10.06.200)

Vor 30 Jahren: Anstoß zur Wende
Papst Benedikt XVI., polnische Politiker und Bischöfe haben Johannes Paul II. als Wegbereiter der friedlichen Revolution von 1989 in Osteuropa gewürdigt. Der Besuch des polnischen Papstes in seinem Heimatland vor genau 30 Jahren gilt als Anstoß für die Wende und das Zusammenwachsen Europas. Vom 2. bis 10. Juni 1979 begleiteten fast zehn Millionen Gläubige den Papst an verschiedenen Stationen in Polen. Menschen in aller Welt - auch in den Kommandozentralen des kommunistischen Regimes - verfolgten seine furchtlosen Reden. (rv. 10.06.2009)


9. Juni 2009

Bericht von CNS: „Papst vereinfacht Laisierung von Priestern“
Die so genannte Laisierung von Priestern, also ihre Rückversetzung in den Laienstand, soll künftig einfacher werden. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur der USA, CNS. Nach ihrer Darstellung hat Papst Benedikt seiner Klerus-Kongregation Vollmacht gegeben, Laisierungen und die Entbindung vom Zölibats-Versprechen schneller durchzuführen. Das betreffe Priester, die mit einer Frau zusammenleben, ihren Dienst seit mehr als fünf Jahren aufgegeben haben oder mit ihrem Verhalten Anstoß erregen.
Priesterweihe bleibt lebenslang gültig
In seinem Brief an die Bischöfe räumt Kardinal Hummes nach CNS-Angaben ein, dass Sakramente wie die Priesterweihe lebenslang gültig blieben. Es gebe auch keinerlei Grund, vom Zölibat abzurücken – dieser sei „ein Geschenk an die Kirche und drückt den Dienst des Priesters für die Kirche in und mit Christus aus”. Die Kirche wolle als „Braut Christi“ „in derselben totalen und exklusiven Weise geliebt werden, mit der Jesus Christus sie geliebt hat”.
„Laisierung bedeutet nicht Degradierung“
Der in den niederländischen Bistümern Roermond und ´s-Hertogenbosch arbeitende Kirchenrechtler Gero P. Weishaupt warnt davor, in einer „Laisierung“ eine Art Degradierung zu sehen. „Wenn das Wort „Laisierung“ in Zusammenhang mit der „Rückversetzung eines Priesters in den Laienstand“ gebraucht wird, dann hat es immer einen negativen Klang in Bezug auf den Laienstand“, so Weishaupt gegenüber Radio Vatikan. Doch „das Zweite Vatikanum hat bekanntlich den „Laienstand“ - oder theologisch besser: das allgemeine Priestertum - hervorgehoben und gerade dessen Würde und Wichtigkeit für die Kirche unterstrichen.“ Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, als ob ein Laie „weniger wert sei als der Priester“: „Nein, beide sind vollwertige Berufungen und Stände, wenngleich verschieden und mit unterschiedlichen Aufgaben“. Im Übrigen, so Weishaupt weiter, bleibe auch ein so genannter „Laisierter“ „auf ewig geweiht“ und könne nicht mehr Laie werden. „Laisierung meint kirchenrechtlich korrekt, dass der Betroffene die Rechte und Pflichten eines Klerikers nicht mehr innehat und darum nicht mehr ausüben darf bzw. auszuüben braucht“, so Weishaupt. (cns/ansa/rv. 04.06.2009)

Vatikan: „Papst hat ein genuines Priesterbild“
Das Priestersein ist wichtiger als die Priestertätigkeit. Diese Botschaft steht in einem Brief des Präfekten der Kleruskongregation, Claudio Hummes, an die mehr 400.000 Priester weltweit. Der Brief gibt den Startschuss zum Priesterjahr, das in zwei Wochen beginnt. Die Kleruskongregation erwarte vom Priesterjahr „einen positiven Ruck innerhalb der Priestergemeinschaft“. Das sagte der Sekretär der Kongregation, Erzbischof Mauro Piacenza, gegenüber Radio Vatikan. Benedikt XVI. erhofft sich viel vom Priesterjahr, fügt Piacenza an. (rv/or. 3. Juni 2009).

Papst bei Generalaudienz: „Blick zum Wahren und Schönen erheben“
Papst Benedikt XVI. hat Gläubige bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch ermutigt, für das Wissen der Zeit aufgeschlossen zu sein, es aber im Licht von Gottes Schöpferkraft zu betrachten. In seiner Katechese ging das Kirchenoberhaupt vom Beispiel des heiligen Rabanus Maurus aus, der in der Karolingerzeit als Mönch im deutschen Sprachraum wirkte. ... Der Papst würdigte die vielfältigen Schriften von Rabanus, zu denen exegetische und pädagogische Arbeiten gehören. Als Mönch nahm Rabanus auch Stellung zu kirchlichen Streitfragen, verfasste Predigten, Hymnen und poetische Werke. Darin habe Rabanus das Verständnis der Menschen für das Wort Gottes vertiefen wollen, so der Papst: „Nach seiner Überzeugung ist beim Glaubensakt nicht nur der Verstand am Werk, sondern der ganze Mensch mit seinen Sinnen und Empfindungen. In seinen Schriften geht es Rabanus also darum, nicht nur rationale Begriffe zu vermitteln, sondern auf künstlerische Weise Anstöße zu geben, dass der Mensch seinen Blick zum Wahren und Schönen erhebt und sich mit dem Geist, der Seele und den Sinnen dem Geheimnis unserer Erlösung zuwendet.“ (rv. 3. Juni 2009)


2. Juni 2009

Aus dem Vatikan: Nur Enthaltsamkeit löst das Problem
Enthaltsamkeit sei ein wirksames Mittel gegen Aids. Das hat Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit dem neuen namibischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Neville Melvin Gertze, erneut unterstrichen. Nur die Erziehung zu individueller Verantwortung in der Sexualität und die eheliche Treue könnten die Pandemie eindämmen, so das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag. Zuspruch erhielt der Papst auch vom neuen Botschafter von Burkina Faso, Beyon Luc Adolphe Tiao. Mit der Konzentration auf Kondome nehme man sich des Problems letztlich nicht an, so Tiao. Der Kampf der Kirche und Imame in Burkina Faso gegen Aids finde im Sinne des päpstliche Lehren statt, so der Diplomat weiter. (kna/asca. 30.05.2009)

Papst: „Bildung eines engagierten Laienstandes fördern!“
Papst Benedikt XVI. hat die wichtige Rolle der Laien in der Kirche betont. In der Lateranbasilika eröffnete er am Dienstagabend einen Kongress seines Bistums Rom. Im Zentrum seiner Reflexionen stand die Rolle der Kirche als Zusammenschluss unterschiedlichster Individuen in Christus. Darin seien besonders auch die Laien zu Mitarbeit und Mitverantwortung aufgerufen. Das habe die Kirche seit dem zweiten Vatikanischen Konzil immer wieder betont. ... Der Papst warb darum, den Laien ihre wichtige Rolle in der Gemeinschaft der Kirche neu bewusst zu machen. (rv. 27.05.2009)

Vatikan: Kardinal zum Priesterjahr, „Kirche ist Euch dankbar“
Die katholische Kirche ist stolz auf ihre Priester in aller Welt. Das bekräftigte der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Claudio Hummes, zur anstehenden Eröffnung des Priesterjahres am kommenden 19. Juni. Es solle ein positives Jahr voller Initiativen werden, mit dem die Kirche ihren Priestern Dankbarkeit und Anerkennung entgegenbringen wolle, so Hummes in einem Brief, den die Kleruskongregation an diesem Mittwoch veröffentlichte. Darin heißt es wörtlich: „Priester seien nicht nur aufgrund dessen, was sie tun, wichtig, sondern auch aufgrund dessen was sie sind.“ (rv. 27.05.2009)

Vatikan: Bischöfe dürfen Protestierer aus Räten ausschließen
Bischöfe haben laut einer Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) offenbar künftig das Recht, Mitstreiter der Bewegung „Wir sind Kirche“ aus kirchlichen Gremien auszuschließen. Laut KNA hat der oberste Gerichtshof der katholischen Kirche im Vatikan Bischöfen dieses Recht zugesprochen. Wer sich den öffentlichen Protesten der Organisation gegen Papst, Bischöfe und Lehramt anschließe, mache sich „unfähig für die Mitgliedschaft in kirchlichen Räten“, heißt es in einem Dekret des Obersten Gerichts der Apostolischen Signatur vom 14. März, das der KNA nach deren Angaben vorliegt. Ratsmitglieder müssten sich demnach von den Grundlagen und Vorhaben der Vereinigung zumindest distanzieren. Die Entscheidungsbefugnis liege im Einzelfall beim Diözesanbischof.(kna. 25.05.2009)


26. Mai 2009

Papst an seine Diplomaten: „Dialog mit der Moderne“
„Spirituelle Festigkeit“ und die Fähigkeit zum „Dialog mit der Moderne“ – Diese Fertigkeiten sind nach Benedikt XVI. für das Amt des Päpstlichen Diplomaten wichtig. Bei seiner Rede an diesem Samstag vor den Vertretern der Päpstlichen Diplomatenakademie, unter denen sich der Akademiepräsident, Erzbischof Beniamino Stella, befand, ging der Papst auch auf die neuen Herausforderungen dieser verantwortungsvollen Aufgabe ein. Das Amt des päpstlichen Diplomaten könne als „besondere priesterliche Berufung“ verstanden werden, so der Papst. Dabei sei das Evangelium und das kirchliche Lehramt ein unabdinglicher Schlüssel, um komplexe globale Probleme zu verstehen. ... Die Diplomaten des Heiligen Stuhls sind zugleich Priester. Für das priesterliche Amt sei eine „persönliche Beziehung“ zu Jesus fundamental, die in schwierigen Zeiten Orientierung geben könne. (rv)

Deutschland: Karlspreis an Sant´Egidio-Gründer übergeben
Der Gründer der Gemeinschaft „Sant’Egidio“, Andrea Riccardi, hat an diesem Donnerstag den Internationalen Karlspreis entgegen genommen. Die Feier in Aachen, bei der wichtige Persönlichkeiten für den Aufbau Europas geehrt werden, findet jedes Jahr an Christi Himmelfahrt statt. Zu den Trägern der renommierten Auszeichnung zählt auch Papst Johannes Paul II. Vor der Preisverleihung nahm der 58-jährige Riccardi, ein Geschichtsprofessor aus Rom, im Aachener Dom an einem Dankgottesdienst teil. Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden betonte dann beim Festakt im Aachener Rathaus, dass Riccardi und „Sant’Egidio“ eine wichtige Botschaft für Europa hätten. ... Der 50. Karlspreisträger Riccardi warb in seiner mit viel Applaus bedachten Dankesrede für ein starkes geeintes Europa. Der Kontinent stehe in der Gefahr, sich aus der Geschichte zu verabschieden und in „nationale und regionale Egoismen“ zu verfallen. Doch Europa dürfe nicht für sich allein leben. Dazu fordere das Christentum auf. „Die Welt braucht Europa, seine Menschlichkeit, die Stärke seiner Vernunft, seine Fähigkeit zur Vermittlung, seine wirtschaftliche Kraft, seine Kultur.“ (rv/kna/pm)

Aus dem Vatikan: Papstreise war ein „Meilenstein“
Als „Meilenstein“ für die christlich-jüdische Verständigung hat der Jüdische Weltkongress die Reise Papst Benedikt XVI. ins Heilige Land bezeichnet. Obwohl die Visite kompliziert gewesen sei, sei das Ergebnis positiv, betonte der Präsident des Verbands, Ronald Lauder, am Mittwochabend in Rom nach seinem Besuch im Vatikan. Benedikt XVI. habe jede Äußerung zum sensiblen Thema Holocaust mit großer Sorgfalt gemacht, heißt es in einem Kommunique des Jüdischen Weltkongresses. Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone habe in einer Unterredung mit der Delegation klargestellt, dass es in der Kirche keinen Platz für Holocaust-Leugner wie Bischof Williamson gebe, und ausdrücklich die „einzigartige Natur“ des Holocaust unterstrichen, heißt es in dem Kommunique weiter. Zudem habe Bertone jüdische Wissenschaftler eingeladen, bei der Erforschung der Privat-Archive von Pius XII. in der Zeit vor seiner Papstwahl 1939 mitzuarbeiten. Der Vatikan bemühe sich zudem nach Kräften, auch die Dokumente für die Jahre 1939 bis 1945 verfügbar zu machen. (kna)


19. Mai 2009

Papst beim Abschied: „Juden wurden brutal ausgetilgt“ - „Zwei-Staaten-Lösung darf kein Traum bleiben“
Benedikt XVI. hat zum Ende seiner insgesamt achttägigen Reise ins Heilige Land den Holocaust erneut scharf verurteilt. Unter einem „gottlosen Regime, das eine Ideologie des Antisemitismus und des Hasses verbreitete“ seien Juden „brutal ausgetilgt worden“, sagte der Papst an diesem Freitag während der Abschiedszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. „Dieses entsetzliche Kapitel der Geschichte darf nie vergessen oder geleugnet werden!“ ... Er sei als Freund zu Besuch gekommen, betonte Benedikt XVI., „als Freund der Israelis“ ebenso wie „als Freund des palästinensischen Volkes“. "Die Zwei-Staaten-Lösung möge Wirklichkeit werden und nicht ein Traum bleiben. Von diesen Ländern her soll sich der Frieden ausbreiten, sie sollen als ein „Licht für die Völker“ (Jes 42,6) dienen und den vielen anderen Regionen, die unter Konflikten leiden, Hoffnung bringen.“

Papst singt und betet mit Religionsführern um Frieden
Es war eine schlichte und schöne Geste: Papst Benedikt hat zum Abschluss seines Treffens mit Religionsführern in Nazareth gemeinsam mit ihnen um Frieden gebetet. Als ein Rabbiner nach dem offiziellen Teil der Begegnung am Redepult ein Friedenslied sang, erhob sich Benedikt von seinem Sitz auf der Mitte des Podiums, fasst die Umstehenden – einen Rabbi und einen Moslem - bei den Händen und sang mit: „Salam, Shalom, Lord grant us peace“. Einige Passagen des musikalischen Gebetes waren in Latein gehalten.

Papst in Nazareth: „Heiligkeit der Familie“ schützen
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag in Nazareth eine Rückbesinnung auf die „Heiligkeit der Familie“ gefordert und Christen und Muslime zur Zusammenarbeit aufgerufen. Die Familie sei der „Grundstein“ jeder „wohlgeordneten und aufnahmebereiten Gesellschaft“. Daher habe der Staat die Pflicht, Familien in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen, sagte der Papst während einer Messe in der Heimatstadt Jesu im Norden Israels. Nazareth, der Ort der Verkündigung an Maria, erinnere zugleich an den unverzichtbaren Beitrag der Frau für die Gesellschaft.

Papst in Bethlehem: „Mauern stehen nicht ewig“
Den sechsten Tag seiner Heilig-Land-Reise hatte er ganz den autonomen Palästinensergebieten gewidmet. Auf dem Platz vor der Geburtskirche in Bethlehem feierte Benedikt XVI. am Vormittag die Messe, „an dem Ort, an dem Jesus Christus, Licht der Völker und Hoffnung der Welt, geboren wurde“. Er besuchte das Caritas Baby Hospital, ein Flüchtlingscamp und stand zum zweiten Mal auf seiner Reise vor einer Mauer, einer Klagemauer für die Palästinenser. ... „Auch wenn Mauern leicht errichtet werden können, wir wissen alle, dass sie nicht für ewig bestehen. Sie können niedergerissen werden. Doch zuerst müssen die Mauern eingerissen werden, die wir um unsere Herzen gezogen haben, die Barrieren, die wir gegen unsere Nachbarn errichtet haben.“

Papst an Palästinenser: „Verzichtet auf Terrorakte!“
Bei seiner Ankunft in Bethlehem hat Papst Benedikt die Palästinenser dazu aufgerufen, auf Selbstmordattentate und andere Gewaltakte zu verzichten. Nur ein „Geist der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts“ könne ein gerechtes und friedliches Zusammenleben zwischen den Völkern des Nahen Ostens schaffen, so Benedikt XVI. in seiner Rede vor Mahmud Abbas, dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde. Der Papst unterstrich in der Geburtstadt Jesu aber auch neuerlich das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat, so wie er es bereits bei seiner Ankunft in Israel getan hatte.


12. Mai 2009

Benedikt vor Moslems: „Gemeinsam gegen Religionsmissbrauch angehen“
Papst Benedikt XVI. hat in einer Rede vor Moslems vor einer „ideologischen Manipulierung der Religion“ gewarnt. Gegen diesen Missbrauch von Religion, der mitunter auch für politische Zwecke benutzt werde, sollten Christen und Moslems gemeinsam angehen, sagte Benedikt in Amman. In seiner Rede vor Vertretern des Islam und Diplomaten wandte er sich zudem gegen die Ausgrenzung religiöser Minderheiten und rief zu Frieden und dem Schutz der Christen besonders im Irak auf. ... Die beiden großen monotheistischen Religionen verstünden die menschliche Vernunft beide als „Gabe Gottes“, so der Papst. Gemeinsame Herausforderung von Christen und Moslems sei nun, das Potential dieser menschlichen Eigenschaft durch „Glaube und Wahrheit zum Guten heranzubilden“.

Benedikt wünscht Versöhnung zwischen Christen und Juden
An einem Ort, der Christen wie Juden heilig ist – dem Berg Nebo – hat Papst Benedikt dazu aufgerufen, alle Hindernisse auf dem Weg der Versöhnung zwischen Christen und Juden zu überwinden. Ein „unzertrennbares Band“ verbindet die Kirche mit dem jüdischen Volk, sagte Benedikt XVI. auf dem Berg Nebo. Vor seiner Begegnung mit den muslimischen Gelehrten pilgerte das Kirchenoberhaupt am Samstagmorgen an diesen Ort, von dem dem Mose - der Tradition zufolge - zum ersten Mal das gelobte Land sah. Das Gedenken an Mose lade dazu ein, auch mit Glauben und Hoffnung in die Zukunft mit Gott zu blicken, so Papst Benedikt. "Die alte Tradition der Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten erinnert uns auch an das unzertrennbare Band zwischen der Kirche mit dem jüdischen Volk. Von Anfang an hat die Kirche in diesen Ländern in ihrer Liturgie der großen Gestalten der Patriarchen und Propheten gedacht, als Zeichen ihrer großen Wertschätzung für die Einheit der beiden Testamente."

Papst an neue Schweizergardisten: „Erfahrt Weltkirche!“
32 Rekruten der Schweizergarde haben am Mittwochabend ihren feierlichen Fahneneid im Vatikan abgelegt. Sie haben sich verpflichtet, für mindestens 25 Monate Dienst für den Papst zu tun und dabei – „wenn es erheischt sein sollte“, wie es in der Schwurformel heißt – für den Papst ihr Leben hinzugeben. Benedikt XVI. wünschte den jungen Schweizern, dass ihre Zeit in Rom sie „geistlich und menschlich vorangehen“ lasse.

Neuer Sekretär für die Ostkirchenkongregation
Papst Benedikt XVI. hat einen neuen Sekretär der Kongregation für die Orientalischen Kirchen ernannt. Der neue Amtsträger, Pater Cyril Vasil’, war bisher Rektor des Päpstlichen Instituts für Orientalistik. Mit seiner Ernennung zum Sekretär der Ostkirchen-Kongregation wurde Vasil' zugleich in den Stand des Erzbischofs erhoben. Er wird damit neuer Titularerzbischof von Tolemaide in Libyen. (rv)


2. Mai 2009

Vatikan: Benedikt XVI. würdigt „schöne Liturgie“ der Ostkirche
Jeder in der Kirche solle seine besten Fähigkeiten und sein ganzes Leben in den Dienst Gottes stellen. Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. In seiner Katechese hob er die Bedeutung … einer „schön gestalteten Liturgie“ für den Gottesdienst hervor. Diese habe besonders in der Ostkirche Tradition, wie der Papst vor Zehntausenden auf dem Petersplatz am Beispiel des Patriarchen Germanus von Konstantinopel veranschaulichte. Dieser wirkte von 715 bis 730 in der Hauptstadt des oströmischen Reiches.

Abruzzen: Papst besucht Erdbebenregion
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Dienstag das Erdbebengebiet in den mittelitalienischen Abruzzen besucht. Er versicherte den Opfern die Anteilnahme und Solidarität der Kirche und appellierte an Institutionen und Unternehmen, zum Wiederaufbau der Region beizutragen. Die verheerenden Erdstöße vom 6. April hatten insgesamt 296 Menschenleben gefordert. Rund 1.500 Menschen wurden verletzt und mehr als 55.000 Personen obdachlos.

Präsident Kolumbiens im Vatikan
Benedikt XVI. hat den Präsidenten von Kolumbien in Audienz empfangen. Wie der Vatikan am Donnerstagmittag mitteilte, ist das Treffen in herzlicher Atmosphäre verlaufen und hat einen „fruchtbaren Meinungsaustausch“ zwischen dem Kirchenoberhaupt und Álvaro Uribe ermöglicht. Im Mittelpunkt der Gespräche habe die derzeitige Weltwirtschaftskrise gestanden. Aber auch aktuelle Probleme Kolumbiens habe Uribe mit dem Papst besprochen. Dabei sei es vor allem um den Kampf der Regierung gegen den Drogenhandel und sozialpolitische Maßnahmen zur Armutsbekämpfung gegangen sowie um Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat. Gemeinsames Ziel sei es, den gesellschaftlichen Frieden in Kolumbien zu stabilisieren.

Benedikt XVI.: „Botschaft des Friedens und der Versöhnung“
Die Kirche hat für Lateinamerika eine „Botschaft des Friedens und der Versöhnung“; sie sollte sich nicht darauf verlegen, „die Welt nach Vorstellungen einer Ideologie verbessern zu wollen“. Das sagte Papst Benedikt an diesem Donnerstag zu argentinischen Bischöfen. Er betonte auch die Rolle der gläubigen Laien in der Gesellschaft: Sie sollten „aktiv an der Mission der Kirche teilhaben – im sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ihres Landes“. (rv)


27. April 2009

Vatikan: Papst gegen einseitige Bibelauslegung
Benedikt XVI. bittet katholische Exegeten, nicht starr auf den biblischen Text zu blicken, sondern auch die Tradition und den lebendigen Zusammenhang der Kirche zu berücksichtigen. Im Vatikan empfing er an diesem Donnerstag die Päpstliche Bibelkommission, die an der Glaubenskongregation angesiedelt ist. In seiner Ansprache bezog der Papst sich u.a. auf die Enzyklika „Divino afflante Spiritu“ von Papst Pius XII.; diese dränge katholische Exegeten, „der positiven Beiträge aus der Wissenschaft Rechnung zu tragen“, aber dabei doch „zu Lösungen zu kommen, die in voller Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche stehen“.

Papst: „Wurzel der Krise ist die Habgier“
„Wurzel der derzeitigen Wirtschaftskrise ist die menschliche Habgier.“ Das meinte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Vor über 40.000 Menschen zitierte der Papst, der bald eine Enzyklika zur Globalisierung veröffentlichen will, zustimmend einen Autor des achten Jahrhunderts: Der heilige Ambrosius Autpertus habe Schriften hinterlassen, die nach Meinung des Papstes „auch für unsere Zeit einen wertvollen theologischen und spirituellen Schatz darstellen“.
Zu den Werken, die Ambrosius Autpertus hinterlassen habe, zählten eine asketische Abhandlung über die Laster und die Tugenden sowie eine Schrift über die Habsucht, referierte Papst Benedikt. In dieser letztgenannten Schrift schreibe Ambrosius, dass „Habgier die Wurzel aller Laster und aller Übel“ sei, und zwar für die Personen wie für die Gesellschaft.

Kasper: „Antisemitismus hat keinen Platz in der Kirche“
Antisemitismus hat keinen Platz in der katholischen Kirche. Mit diesen Worten hat sich jetzt Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, zu Wort gemeldet. Bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Wien lobte Kasper die positiven Entwicklungen im katholisch-jüdischen Verhältnis. Er unterstrich auch die Notwendigkeit des Dialogs mit den Ostkirchen - und lobte die allgemeine Entwicklung der Ökumene in Deutschland. Kardinal Kasper: „Ökumene ist für uns keine Option, sondern eine heilige Pflicht. Und heute im Zusammenhang der Säkularisierung und Globalisierung gibt es gar keine vernünftige und verantwortliche Alternative dazu.“

Sozialenzyklika Ende Juni
Die geplante Enzyklika von Papst Benedikt XVI. soll Ende Juni erscheinen. Das Dokument, das sich mit sozialen und wirtschaftlichen Themen auseinandersetzt, wird nun für den 29. Juni erwartet. Das sagte jetzt der Leiter des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Renato Raffaele Martino, gegenüber Journalisten. Der Juni-Termin fällt mit dem römischen Patronatsfest Peter und Paul zusammen. Bereits im vergangenen Jahr sollte das Lehrschreiben mit dem Titel „Caritas in veritate“ erscheinen. Der Papst habe aber angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise beschlossen, den Text noch einmal zu überarbeiten, so Martino.


21. April 2009

Vatikan: Lombardi bilanziert viertes Pontifikatsjahr
An diesem Donnerstag – dem 16. April – wird Papst Benedikt 82 Jahre alt. Offizielle Feiern sind dazu vom Vatikan nicht geplant ... . Drei Tage später dann, am Sonntag: Der 4. Jahrestag der Wahl des Joseph Ratzinger auf den Stuhl Petri. Vatikansprecher Federico Lombardi hält Rückschau auf das vierte Jahr dieses Pontifikates.
Vor genau einem Jahr war der Papst in den USA, und seither hat er vier Reisen auf vier Kontinente unternommen: Australien, Frankreich, Afrika. Der Papst hat mit diesen sehr unterschiedlichen Visiten die universelle Dimension seines Amtes unterstrichen. Ebenfalls höchst bedeutsam war die Bibelsynode. In gelassener und kollegialer Atmosphäre wurde da dieser zentrale Aspekt der Weltkirche behandelt: das Hören und die Verkündigung des Wortes Gottes. Dann gibt es einen weiteren Aspekt, der gerne in den Hintergrund tritt – zu Unrecht, wie ich meine: Es ist sein ganz „normales“ Lehramt durch Predigten und Katechesen. Etwas, das das Volk Gottes in die Tiefe hinein prägt. Es ist eine der herausragenden Begabungen Papst Benedikts. Seine Glaubensunterweisungen werden ins Erbe des christlichen Volkes eingehen. Der Presse sind sie keine Meldung wert, aber im Leben der Kirche sind die Texte dieses Papstes echte Modelle der Meditation, der Vertiefung des Wortes Gottes, ja des Christseins.“
Freilich mangelte es im zu Ende gehenden Pontifikatsjahr auch nicht an schwierigen Momenten. Pater Lombardi: „Das offensichtlichste Beispiel war die Debatte rund um die Aufhebung der Exkommunikation für die vier Bischöfe der Piusbruderschaft, vor allem wegen der gleichzeitig aufflammenden „Causa Williamson“: Der Bischof der Bruderschaft, der den Holocaust leugnete. Wie hat der Papst diese Situation erlebt? Wir sehen es an dem sehr persönlichen Brief, den er dann den Bischöfen der Weltkirche schrieb. Er hat darin die Priorität seines Pontifikates klargestellt, die Menschen zu Gott und Gott den Menschen zu bringen. Und er hat die Aufhebung der Exkommunikation im Licht des Evangeliums als Geste des Erbarmens dargestellt. Es ist das Zeugnis eines Hirten, der die Kirche mit Kriterien des schieren Glaubens führt, mit Liebe und mit spiritueller Verantwortung für das Volk Gottes und die Menschheit von heute.“

Papst: „Geht auch ihr und baut weiterhin das Haus des Herrn Jesus Christus ... auf“
Tausende von Franziskanern und Mitgliedern franziskanischer Gemeinschaften waren an diesem Samstag beim Papst. In Assisi haben sie in diesen Tagen den 800. Jahrestag ihrer Ordensregel gefeiert; der heilige Franz von Assisi hatte sich seine Grundsätze in Rom von Papst Innozenz III. bestätigen lassen. Im Hof seiner Sommerresidenz Castelgandolfo bei Rom bedankte sich Papst Benedikt bei der „Franziskanischen Familie“ für ihre Arbeit in Kirche und Welt – und dafür, dass „ihr zum „Herrn Papst“ gekommen seid, wie euer Gründer gesagt hätte“. ... Papst Benedikt erinnerte an die Vision, die der heilige Franziskus in San Damiano hatte, als er die Stimme Jesu hörte: “Franziskus, geh und bau mein Haus wieder auf!” „Geht auch ihr und baut weiterhin das Haus des Herrn Jesus Christus, seine Kirche wieder auf! In den letzten Tagen hat das Erdbeben in den Abruzzen viele Kirchen schwer beschädigt, und ihr aus Assisi wißt gut, was das bedeutet. Aber es gibt eine andere Zerstörung, die noch viel schlimmer ist: die der Menschen und der Gemeinschaften! Fangt wie Franziskus immer bei euch selbst an. Wir selbst sind das erste Haus, das Gott wieder aufbauen will...“

Vatikan: Belgien überreicht Protestnote
Belgiens Botschafter beim Heiligen Stuhl hat den Protest des belgischen Parlaments gegen die Aussagen Papst Benedikts über Kondome offiziell im Vatikan überreicht. Das Treffen auf rein diplomatischer Ebene fand bereits am Mittwoch statt, teilte das Staatssekretariat an diesem Freitag mit. Der belgische Botschafter, Frank de Coninck, übergab das Protestschreiben dem vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti.
Das belgische Parlament bezeichnet in einer offiziellen Entschließung die Äußerungen Papst Benedikts über Kondome bei seiner Afrikareise als „inakzeptabel“. Das Staatssekretariat nehme den Protest des belgischen Abgeordnetenhauses „mit Bedauern zur Kenntnis“, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan. Insbesondere sei schade, dass ein Parlament es für angemessen halte, „auf der Grundlage eines isolierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Interviewausschnitts“ den Papst zu kritisieren. Einige Gruppen hätten dieses Zitat „mit der klaren Absicht zur Einschüchterung benutzt, quasi um den Papst davon abhalten, sich über gewisse Themen von moralischer Tragweite zu äußern“, so das Kommunique in ungewöhnlich scharfen Worten.


14. April 2009

Osternacht im Vatikan: „Gott sagt neu: Es werde Licht!“
Mit der Feier der Osternacht hat Papst Benedikt XVI. am Samstagabend im Petersdom der Auferstehung Jesu von den Toten gedacht. Die Gläubigen rief er dazu auf, „Quellen lebendigen Wassers“ zu sein und ihre Taufe als „Sakrament der Erleuchtung“ zu leben. Im Lauf der gut dreistündigen Messe, die bis nach Mitternacht dauerte, nahm Benedikt fünf Erwachsene aus Italien, China und den USA durch die Taufe in die Kirche auf. ...
Im Gegensatz zu den theologisch gehaltenen Predigten des Gründonnerstags schien Papst Benedikt in der Osternacht die Gläubigen in der Welt im Blick zu haben. So räumte er die Schwierigkeit des zeitgenössischen Menschen ein, sich das Ostergeschehen vorzustellen.
„Auferstehung – was ist das? In unserem Erfahrungskreis kommt das nicht vor, und so bleibt die Botschaft häufig irgendwie unbegriffen in der Vergangenheit stehen. Die Kirche versucht, uns zum Verstehen zu führen, indem sie dieses geheimnisvolle Ereignis in die Sprache der Symbole übersetzt.“ In der Auferstehung geschehe auf größere Weise das, was die Bibel mit dem Schöpfungswort „Es werde Licht“ schildere.
„Gott sagt neu: Es werde Licht. Die Auferstehung Jesu ist eine Eruption des Lichts. Der Tod wird überwunden, das Grab aufgerissen. Der Auferstandene selbst ist Licht, das Licht der Welt. Mit der Auferstehung tritt der Tag Gottes in die Nächte der Geschichte hinein.“
Anknüpfend an das Lichtsymbol der Osterkerze mahnte Benedikt XVI. die Gläubigen, als Lichter ihrer Zeit zu leben.

Abendmahlmesse: "Blutsverwandt mit Gott"
Mit dem Gedenken des Letzten Abendmahls Jesu hat Papst Benedikt XVI. am Gründonnerstagabend die Feiern der drei österlichen Tage in Rom eröffnet. ... Ausgehend vom Wort des Johannes-Evangeliums „Brot für das Leben der Welt“ ging der Papst in seiner Predigt auf das Selbstopfer Christi in der Eucharistie ein. Durch die Menschwerdung Jesu leiste Gott einen Liebesdienst am Menschen, welcher nach der „Gemeinschaft mit Gott“ hungere. ... Die Wandlung von Brot und Wein während der Eucharistiefeier sei „Beginn einer Wandlung der Welt“. Die symbolische Geste der „Agape“, der „leibhaftig gewordenen Liebe“, müsse auch im Alltag umgesetzt werden, erinnerte Benedikt. ... Beim Abendmahl, das in jeder Messfeier neu vollzogen werde, stelle Gott eine „Blutsgemeinschaft zwischen sich und uns“ her.

Italien: Trauermesse in L´Aquila - Papst, „Ich bin Euch nah“
Papst Benedikt XVI. hat den Angehörigen der Toten des schweren Erdbebens in den italienischen Abruzzen seine tiefe Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Dafür hatte der Papst eigens seinen Privatsekretär, Georg Gänswein, zu dem Trauergottesdienst entsandt, der an diesem Freitagvormittag für die Erdbebenopfer in L´Aquila zelebriert wurde. Gänswein verlas die Papstworte zu Beginn der Messfeier, die auf dem weitläufigen Paradeplatz einer örtlichen Polizeischule stattfand. ... Er fühle sich den Trauernden in ihrem Schmerz geistlich verbunden, betonte der Papst. „Ich teile Eure Trauer und bete zu Gott, für die ewige Ruhe der Opfer, eine rasche Genesung der Verletzten und für alle Betroffenen, dass sie bald wieder Hoffnung finden“, hieß es wörtlich in seiner von Georg Gänswein verlesenen Trauerbotschaft.

Papst mahnt Priester zu Opfergesinnung und Wahrheit
Mit der Chrisammesse im Petersdom hat an diesem Gründonnerstag die Feier der drei österlichen Tage begonnen. Dabei weihte Papst Benedikt XVI. wie in jedem Jahr die heiligen Öle. In seiner Predigt rief der Papst die Bischöfe, Priester und Diakone zu Opfergesinnung, Gebet und Wahrheit auf. Gründonnerstag gilt den Katholiken als Tag der Einsetzung des Priestertums durch Jesus Christus beim Letzten Abendmahl. Ausgehend vom Wort des Johannes-Evangeliums, „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit“ sprach der Papst über die Heiligkeit des Priesters.


7. April 2009

Kar- und Osterliturgie in Rom
An diesem Montag sind im Vatikan die liturgischen Feiern des Papstes in den Kar- und Ostertagen vorgestellt worden. Wie üblich steht Papst Benedikt selbst dem Palmsonntagsgottesdienst, der Chrisam- und Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, der Passion am Karfreitag, der Osternachtfeier und dem Ostergottesdienst vor. Am Karfreitag leitet er wie in den vergangenen Jahren auch der Kreuzwegandacht am Kolosseum um 21.15 Uhr. Alle Feiern finden zu den gleichen Zeiten wie früher statt. Nur der Ostergottesdienst wird um eine Viertel Stunde vorgezogen und beginnt schon um 10.15 Uhr, da Papst Benedikt direkt anschließend um 12.00 Uhr die Botschaft Urbi et Orbi verkündet und den Segen spendet. Alle Feiern werden live von Radio Vatikan übertragen.

Geschichtsschreibung über Konzil aktualisieren
Die Geschichtsschreibung über das Zweite Vatikanische Konzil soll ideologisch gefärbte Interpretationen vermeiden. Dazu ermahnte der Sekretär des Päpstlichen Rats der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto, bei einem Vortrag am Florentiner Kulturinstitut „Accademia dei Ponti“, das vom Opus Dei geleitet wird. Viele historische Interpretationen des Zweiten Vatikanischen Konzils seien zu einseitig, sagt Marchetto. So habe eine ideologisch motivierte Geschichtsschreibung das Ereignis des Zweiten Vatikanums bisher überwiegend als Bruch mit der Kirchentradition dargestellt. Dabei sei der Eindruck entstanden, aus dem Konzil von 1962 sei eine völlig neue Kirche entstanden. Das entspräche erstens nicht den historischen Fakten und habe zweitens schismatischen Gruppen wie den Lefebvre-Anhängern Aufwind gegeben. Zwar habe das Konzil wichtige Reformen beschlossen, die zu einer zeitgemäßen Anpassung der Kirchenlehre an die moderne Gesellschaft geführt hätten. Doch hätten die Konzilsväter der Tradition keine Absage erteilen wollen. Ihnen sei es vielmehr um eine „gegenseitige Umarmung von Tradition und Erneuerung“ gegangen.

„Hoffnungsträger für die Jugend“ - Papst Benedikt XVI. würdigt Johannes Paul II.
Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstagabend mit einer Messe im Petersdom seines Vorgängers Johannes Paul II. gedacht. In seiner Predigt würdigte er den vor vier Jahren verstorbenen polnischen Papst als unerschütterlichen Verteidiger Christi und als besonderen Hoffnungsträger für die Jugend. Benedikt erinnerte an die 23 Weltjugendtage, die Johannes Paul II. mit jungen Gläubigen in aller Welt gefeiert hat. Die große Anteilnahme der jungen Christen in der Stunde seines Todes habe gezeigt, dass sie die Botschaft Johannes Pauls verstanden hätten, so Benedikt.

Vatikan: Priestermangel in manchen Regionen besorgniserregend
Der Priestermangel in der katholischen Kirche ist nach Worten von Papst Benedikt XVI. in manchen Weltregionen „besorgniserregend“. Dennoch sei dies kein Anlass zur Entmutigung, denn auch heute gebe es viele Priesterberufungen sowie die „unerschütterliche Gewissheit“, dass Gott seine Kirche sicher durch die Geschichte führe. Das betonte der Papst in seinem an diesem Dienstag veröffentlichten Schreiben zum 46. Weltgebetstag für Berufungen zum Priestertum und Ordensleben, der am 3. Mai 2009 begangen wird. Der Welttag steht unter dem Motto: „Das Vertrauen in die Initiative Gottes und die menschliche Antwort.“ Nach letzten vatikanischen Angaben gibt es weltweit 408.024 Priester. Nach mehrjährigem Rückgang stiegen die Priesterzahlen wieder an.


31. März 2009

Benedikt XVI.: Zivildienst ist Zeichen „konkreter Solidarität“
Zivildienst bedeute „konkrete Solidarität“ und sei eine wertvolle Erfahrung für die Persönlichkeit. Das betonte Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit italienischen Zivildienstleistenden an diesem Samstag. Etwa 7.000 junge Männer hatten sich in der Audienzhalle im Vatikan versammelt. Benedikt, der sich in seiner Ansprache auf die Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“ des Zweiten Vatikanischen Konzils bezog, unterstrich gegenüber seinen Zuhörern die stärkende Wirkung des sozialen Dienstes für die Gesellschaft.

Nahost: „Zeiten haben sich geändert“
Die Katholiken im Heiligen Land hoffen, dass der Papstbesuch im Mai das Gefühl der Einheit unter ihnen stärkt. „Die Ordensleute sind in diesen letzten Jahren vielleicht zu gespalten gewesen“, meint der Franziskaner-Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa selbstkritisch: „Sie brauchen mehr Einheit untereinander, eine bessere Koordinierung, ein gemeinsames Auftreten – in dieser Hinsicht wird uns der Papstbesuch wohl sehr stärken.“ Das Programm der Reise Benedikts nach Jordanien, Israel und in die Palästinensergebiete ist ... veröffentlicht worden.

Nahost: Gebet für die Papstreise
Anlässlich der ersten Papstreise Benedikt XVI. ins Heilige Land hat der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, ein „Gebet für die Reise des Papstes ins Heilige Land“ verfasst. Das Gebet ist in den Sprachen Arabisch, Italienisch, Hebräisch, Englisch, Französisch, Polnisch und Portugiesisch erschienen. Nachfolgend eine freie deutsche Übersetzung:

„Herr Jesus, im Nachfolger Petri hatte die Kirche in der Geschichte immer einen Leiter und einen Hirten, der den zu gehende Weg zur Erfüllung des Willens Gott Vaters zeigte.
Dir vertrauen wir diese Monate der Vorbereitung des Besuchs unseres Papstes Benedikt an.
Spende uns deinen Heiligen Geist damit wir uns im Gebet vorzubereiten wissen, damit dieser Besuch für das Heilige Land ein Moment der Erneuerung und der besonderen Gnade sei.“
(rv)

Vatikan/Afrika: Papstreise aus Sicht eines afrikanischen Intellektuellen
Afrikas Intellektuelle sind hochzufrieden mit der Reise Papst Benedikts nach Kamerun und Angola. Mit Worten und Gesten hat Joseph Ratzinger auf dem schwarzen Kontinent bewiesen, dass er als Papst das zentrale Anliegen der afrikanischen Theologie teilt: Gerechtigkeit, Versöhnung, Befreiung. Afrika, führt Filomeno Lopez, ein Philosoph und Fundamentalteholgoe aus Guine Bissau, aus, ist die Wiege der Theologie der Befreiung. Diese hatte Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation in den 80er-Jahren ganz gut kennen gelernt.


24. März 2009

Vatikan: Papst kündigt „Priesterjahr“ an
Die wichtigen Aufgaben von Priestern in Kirche und Gesellschaft sollen von der Öffentlichkeit besser wahrgenommen werden. Daher hat Papst Benedikt seine Kleruskongregation damit beauftragt, ab Juni 2009 ein „Jahr der Priester“ zu organisieren. Das kündigte der Papst am Montag bei der Vollversammlung der Kleruskongregation im Vatikan an. Vom 19. Juni dieses Jahres bis Juni 2010 soll die Kongregation Initiativen ins Leben rufen, die Priester dabei unterstützen, ihr Amt geistlich und moralisch effektiver auszuführen. Angesichts einer Gesellschaft, die ständig im Wandel begriffen sei, müsse die Kirche ihre Energie vor allem in die Ausbildung ihres Nachwuchses stecken, betonte der Papst.

Papst in Afrika: Appell für Lebensschutz, Ehe und Familie
Benedikt XVI. drängt die Afrikaner, die Werte von Ehe und Familie wieder zu entdecken. In seiner Predigt in Yaoundé am Donnerstag stellte er Eltern das Beispiel des hl. Joseph vor Augen – dieser sei ein „Modell des Gottvertrauens“. ... Die Afrikaner sollten den Glauben an Gott hochhalten – er könne ihrem Leben „Stabilität geben“. Er wisse, dass die Familien in Afrika „eine schwierige Zeit“ durchmachten, so Benedikt. .... Benedikt hatte noch ein paar sehr konkrete Ermahnungen parat: Eheleute sollten sich gegenseitig respektieren, Priester sich an den Zölibat halten, Väter sich um ihre Kinder kümmern. Junge Leute rief der Papst „freundschaftlich“ dazu auf, den „Mut nicht fahren zu lassen“.

Papst: „Afrika-Synode wird neue Impulse geben“
Die Sonder-Bischofssynode für Afrika soll neue Impulse im Engagement der Kirche für die Gesellschaft geben. Das betonte Papst Benedikt XVI. am Donnerstagabend vor dem Synodenrat in Kameruns Hauptstadt Yaounde. Konkret gehe es um Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden in Afrika, so Benedikt weiter. Mit dem Treffen der zwölf Mitglieder des Bischofsrates ist somit die zweite Afrika-Synode offiziell gestartet. Die Beratungen finden vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan statt.

Papst: „Afrikas Aids-Krise löst man nicht mit Kondomen“
Bereits zum Antritt der Afrikareise ist Aids für Papst Benedikt zu einem Thema geworden: Die Aids-Epidemie in Afrika könne nicht mit der Verteilung von Kondomen gelöst werden. Im Gegenteil, dies vertiefe die Probleme nur. Das betonte der Papst während des Fluges von Rom nach Kamerun. Wie üblich Der Papst wörtlich: „Die katholische Kirche leistet in Afrika viel im Kampf gegen Aids. Es ist eine Tragödie, die man nicht mit Geld überwinden kann. Vielmehr kommt es auf ein moralisch richtiges Verhalten und zugleich auf eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber den Kranken an.“


17. März 2009

Papst-Brief: Aus Fehlern lernen
Auch dem Vatikan können Fehler unterlaufen: Das räumt Papst Benedikt XVI. in einem persönlichen Brief an die Bischöfe weltweit zur umstrittenen Rücknahme von Exkommunikationen ein. Dabei kündigt er Konsequenzen an. Das Schreiben wurde am Donnerstag im Vatikan veröffentlicht. In dem Brief bekräftigt der Papst nachdrücklich seinen Willen zur Versöhnung, beklagt aber auch die „Feindseligkeit“, die ihm von Katholiken im Streit um die Pius-Bruderschaft und den Holocaust-Leugner Richard Williamson entgegengeschlagen sei. Die Rücknahme der Exkommunikation der vier Bischöfe der Bruderschaft Pius X., darunter Williamson, hatte im Januar weltweit Empörung ausgelöst.
Hier die Kernpunkte des Briefes

Neuorganisation
Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ soll künftig der Glaubenskongregation angegliedert werden. Die Kommission, die sich um die Beziehung zur Pius-Bruderschaft kümmert, stand im Kreuzfeuer der Kritik. „Damit soll deutlich werden, dass die jetzt zu behandelnden Probleme wesentlich doktrineller Natur sind, vor allem die Annahme des Zweiten Vatikanischen Konzils und des nachkonziliaren Lehramtes der Päpste betreffen“, schreibt der Papst.
Fall Williamson und Internet unterschätzt
Eine für den Papst „nicht vorhersehbare Panne“ sei es gewesen, dass die Aufhebung der Exkommunikation vom Fall Williamson überlagert wurde. Auch habe man im Vatikan die Bedeutung des Internets unterschätzt. Man hätte die Ansichten Williamsons rechtzeitig erfahren können. Der Vatikan müsse daher in Zukunft dieser Nachrichtenquelle mehr Aufmerksamkeit schenken. Auch sei zunächst „nur ungenügend erläutert“ worden, warum die Exkommunikation der vier Bischöfe zurückgenommen worden sei und was dies bedeute.
Keine Anerkennung
Die Teilrehabilitierung der vier Lefebvre-Bischöfe, erklärt der Papst, sei keineswegs eine Anerkennung der Priesterbruderschaft Pius X. Denn die Exkommunikation treffe Personen und nicht Institutionen, fügt der Papst an. Auch die Lefebvre-Anhänger müssten deshalb das Zweite Vatikanische Konzil vollumfänglich anerkennen, falls sie Teil der katholischen Kirche sein möchten. Der Schritt sei deshalb vielmehr im Sinne der Einheit der Kirche zu verstehen: So stehe für Benedikt XVI. als Oberhaupt der Kirche an erster Stelle, „die Menschen zu Gott zu führen“.. Auch sei „die Mühe um das gemeinsame Glaubenszeugnis der Christen – um Ökumene – in der obersten Priorität mit eingeschlossen.“
Tiefes Bedauern und Dank an jüdische Freunde
Benedikt bedauert zutiefst, dass all dies den Frieden zwischen Christen und Juden wie auch den Frieden in der Kirche für einen Augenblick gestört hat. Es betrübe ihn dabei, „dass auch Katholiken, die es eigentlich besser wissen konnten, mit sprungbereiter Feindseligkeit auf mich einschlagen zu müssen glaubten“. Er dankte deshalb u.a. den „jüdischen Freunden“, die geholfen hätten, das Missverständnis schnell aus der Welt zu schaffen und die Atmosphäre der Freundschaft und des Vertrauens wiederherzustellen. (rv/diverse)


10. März 2009

Vatikan/Frankreich: Als der Papst in „Babylonischer Gefangenschaft“ war
Vor 700 Jahren leitete Papst Clemens V. in Avignon die Ära der so genannten „Babylonischen Gefangenschaft“ des Papsttums ein. Ursache des Avignon-Exils waren die politischen Wirren in Rom und Italien sowie der Druck der französischen Krone. Bis 1376 führten insgesamt sieben französische Petrus-Nachfolger die Geschicke der Kirche von Avignon aus. Das feiern die Gläubigen dort an diesem Wochenende. Und ein französischer Kurienkardinal vertritt Papst Benedikt bei den Feierlichkeiten: Kardinal Paul Poupard wird an diesem Samstag und Sonntag am ehemaligen Papstsitz über die Bedeutung des Avignon-Exils der Päpste sprechen.

Rom: Kongress über Charles Darwin
An der Päpstlichen Universität Gregoriana hat ein hochkarätiger Kirchenkongress über Charles Darwin und die Evolutionstheorie begonnen. Anlass ist der 150. Jahrestag des Erscheinens von Darwins bahnbrechendem Werk „Über die Entstehung der Arten“. Bei der Eröffnung der Vorträge und Debatten betonte Kardinal William Levada, dass sich Evolutionslehre und Schöpferglaube miteinander vereinbaren lassen. Der US-Kardinal Levada ist Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation. Scharf griff Levada auf dem Kongress Thesen des bekannten Atheismus-Vorkämpfers Richard Dawkins an. Es sei „absurd“ zu glauben, die Evolution sei ein Beweis dafür, dass es keinen Gott gebe, so Levada. Die Tagung an der Gregoriana steht unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Kulturrates.

Vatikan: Tridentinische Messen in Papst-Basilika
In der römischen Papst-Basilika San Giovanni im Lateran werden in den Tagen nach Ostern zwei Messen nach dem alten Ritus gefeiert. Das schreibt die katholische Tageszeitung „Avvenire“ am Mittwoch. Die Initiative gehe von den „Franziskanern der Unbefleckten Empfängnis“ aus. Die katholische Gemeinschaft erhielt 1998 die päpstliche Anerkennung. Die Gemeinschaft erklärte laut „Avvenire“, das Vorhaben der Feiern nach dem tridentinischen Ritus entspringe einer „legitimen Entscheidung aus dem katholischen Geist der Treue zum Papst und zur liturgischen Tradition“. Bei beiden Gottesdiensten handelt es sich um Werktagsmessen. – Papst Benedikt XVI. hatte 2007 die tridentinische Messe in der Fassung von 1962 als außerordentliche Form des Römischen Ritus weitgehend wieder zugelassen. Nach dem Erlass können katholische Gläubige in jeder Kirche um Feiern im alten Ritus bitten.


3. März 2009

Vatikan: „Erklärung Williamsons nicht ausreichend“
Ein Entschuldigungsbrief von Richard Williamson für seine Äußerungen zum Holocaust liegt dem Vatikan nicht vor – und überdies genügen die Erklärungen des Lefebvre-Bischofs den Forderungen des Heiligen Stuhls nicht. Das stellte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Freitag klar. Donnerstag Abend hatte die katholische Nachrichtenagentur Zenit berichtet, bei der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei sei eine Erklärung Williamsons eingegangen, in der er seine umstrittenen Aussagen zum Holocaust zurücknimmt. Dazu Pater Lombardi wörtlich: „Zu dem Schreiben des Bischofs der Priesterbruderschaft Pius X., Richard Williamson, vom 26. Februar 2009 stellen wir klar, dass es sich dabei nicht um einen Brief an den Heiligen Vater oder an die Kommission Ecclesia Dei handelt. Die so genannte Erklärung des Bischofs scheint die Bedingungen nicht zu erfüllen, die das Staatssekretariat in seiner Note vom 4. Februar 2009 gestellt hat. Darin ist nämlich festgehalten, dass der Bischof sich von seinen Positionen zur Shoah auf absolut unmissverständliche Weise und öffentlich distanzieren muss.“ ... Explizit zurück nahm Williamson seine Äußerungen zum Holocaust nicht.

Internet muss „menschlicher“ werden
Die Medien sind ein Segen, können aber auch eine Gefahr sein. Das gilt insbesondere für die Jugend. Darauf hat der vatikanische Kultur-Verantwortliche, Erzbischof Gianfranco Ravasi, hingewiesen. Der Kurienerzbischof sprach am Montag an der römischen Universität „La Sapienza“ zum Thema „Zurechnungsfähigkeit“. Gegenüber Radio Vatikan erläutert Ravasi, was er von der Mediennutzung der Jugendlichen hält.
„Die Jugendlichen von heute sind wahre Medienexperten vor allem wenn es um das Internet geht. Sie schauen auch viel Fernsehen. Auch ist es so, dass diese Technologien das Leben der Jugendlichen mitbestimmt. Daher gibt es große Risiken, die zu beachten sind. Die größte Gefahr ist, dass die Jugend nicht mehr weiß, was der zwischenmenschliche Dialog und Begegnung ist.“
Eine falsche Mediennutzung bringe auch die Gefahr mit sich, „die Seele zu zerstören“, mahnt Erzbischof Ravasi.

Neuer Präsident beim päpstlichen Rat für die Seelsorge an Migranten und Menschen unterwegs
Der päpstliche Rat für die Seelsorge an Migranten und Menschen unterwegs hat einen neuen Präsidenten. Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag Erzbischof Antonio Maria Vegliò zum neuen Vorsitzenden des Migrantenrates ernannt. Bisher war Vegliò Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen. Der Erzbischof löst den langjährigen päpstlichen Beauftragten für Migranten, Kurienkardinal Renato Raffaele Martino, ab. – Antonio Maria Vegliò wurde am 18. März 1962 zum Priester geweiht. Er promovierte in Kanonischem Recht und trat 1968 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war als Apostolischer Pro-Nuntius in Papua-Neuguinea, auf den Salomonen, im Senegal und auf Mali tätig. 1984 wurde er zum Bischof geweiht. Als Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen arbeitete er seit 2001. (rv)

Kardinal Martins zum Kardinalbischof ernannt
Papst Benedikt XVI. hat den portugiesischen Kurienkardinal Jose Saraiva Martins zum Kardinalbischof ernannt. Damit steigt der 77-jährige Saraiva Martins in die protokollarisch höchste Klasse des Kardinalskollegiums auf. Dieser Gruppe gehören weitere sechs Purpurträger an. Neben den Italienern Angelo Sodano (Kardinaldekan), Giovanni Battista Re (Bischofskongregation) und Tarcisio Bertone (Kardinal-Staatssekretär) sind dies der Franzose Roger Etchegaray und der Nigerianer Francis Arinze. Saraiva war bis Juli 2008 Präfekt der Heiligsprechungs-Kongregation. Papst Benedikt XVI. wies ihm am Dienstag Titularbistum Palestrina in der Nähe von Rom zu.


22. Februar 2009

Vatikan: Lombardi: „Autorität des Papstes hat globale Bedeutung“
Klein, aber mit großer Wirkung: Die besondere Bedeutung des Vatikans als kleinstes souveränes Staatsgebilde der Welt sei seine spirituelle Strahlkraft. Das betonte am Samstag der Vatikansprecher, Pater Federico Lombardi, in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan. Diese Strahlkraft sei wichtiger als ihre territoriale Ausdehnung. Es sei kein Zufall, dass der Papst gerade im Vatikan residiert. ... Lombardi erinnert daran, dass „…hier Petrus das Martyrium erlitten hat; Hier ist er gestorben und hier ist sein Grab, zu dem Gläubige aus der ganzen Welt pilgern. „Petros eni“, „Petrus ist hier“ steht auf einer uralten Mauer geschrieben, unmittelbar unter dem zentralen Altar der Petersbasilika und der großen Kuppel. Deshalb ist Petrus’ Nachfolger hier und an diesem Ort, von dem aus er die Kirche leitet.“  

Zehn neue Heilige
Der aus Belgien stammende „Apostel der Lepra-Kranken“, Damian de Veuster (1840-1889), wird am 11. Oktober von Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz heiliggesprochen. Das gab der Vatikan am Samstag nach einem Konsistorium im Apostolischen Palast bekannt. Bei der Kardinalsversammlung erließ der Papst Dekrete für insgesamt zehn Selige, die er im Laufe dieses Jahres zu höchster Ehre der Altäre erheben will. Zur geplanten Heiligsprechung de Veusters freut sich insbesondere die Ordensgemeinschaft „von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens“, dem der baldige Heilige angehörte. Auch die deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe begrüßte die Nachricht aus dem Vatikan. 

Papst: „Glaube lernt man durch Bibel und Liturgie“
Den christlichen Glauben kann man durch das Studium der Heiligen Schrift und der Teilnahme an der Liturgie besser kennenlernen. Das gilt auch für das Kennenlernen der Kirche. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Bei der siebten Generalaudienz in diesem Jahr nahmen mehr als 20.000 Pilger und Besucher teil. Papst Benedikt XVI. begrüßte sie diesmal auf dem Petersplatz. Unter einem strahlend blauen Himmel – aber kalten Temperaturen – stellte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Mittwochskatechese den heiligen Beda Venerabilis und sein umfangreiches Werk vor. Dieser englische Benediktinermönch lebte von 672/673 bis 735. Bedas Einfluss dehnte sich bis nach Rom und über weite Teile des europäischen Kontinents aus.

Kardinal Lenardo Sandri geehrt
Kardinal Leonardo Sandri (65), Präfekt der Ostkirchen-Kongregation, ist mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Hans-Henning Horstmann, überreichte den Orden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am Dienstagabend in Rom. Bundespräsident Horst Köhler würdigte mit der Auszeichnung die Verdienste Sandris für die Bundesrepublik während seiner Zeit als Substitut im vatikanischen Staatssekretariat. Der gebürtige Argentinier hatte diese Schlüsselposition in der Kirchenleitung von 2000 bis 2007 inne.


17. Februar 2009

Papst: „Vatikanstaat ist klein, aber hilfsbereit“
In den Weltatlanten mag der Staat der Vatikanstadt zwar fast unsichtbar erscheinen, doch seine Größe besteht vielmehr in seinem Dienst für den Nächsten. Das betonte Papst Benedikt XVI. vor der Konferenz zum 80-Jahre-Jubiläum des Kleinstaates. Die Stiftung des Stadtstaats lud in den vergangenen Tagen Experten in den Vatikan ein, um über die Bedeutung des Kleinstaates zu sprechen. An diesem Samstag erläuterte der Papst, was er vom kleinsten Staat der Welt hält. „Der Heilige Stuhl konnte und kann absolut unabhängig seine Mission erfüllen. Im Mittelpunkt seines Dienstes steht immer der Einsatz für Solidarität und Allgemeinwohl. Ist nicht gerade dies der Grund dafür, dass sich so viele Menschen für dieses kleine Stück Land interessieren? Der Vatikanstaat birgt in sich die Schätze des Glaubens, der Geschichte, der Kunst und ist somit ein Erbe für die gesamte Menschheit.“ In dem Ort, wo der Apostel Petrus begraben liege, finde sich eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens, fügte das Oberhaupt des Kleinstaates an. „Möge die Vatikanstadt immer mehr eine echte „Hügelstadt“ sein. Auf diesem Hügel soll das Licht leuchten, das von der Überzeugung und Hingabe all jener getragen wird, die im Dienste des Nachfolgers Petri stehen. In dieser Hoffnung bitte ich auch um die mütterliche Unterstützung Mariens, um das Gebet der Heiligen Petrus und Paulus und aller Märtyrer, die dieses Gebiet zum heiligen Boden gemacht haben.“

Papst empfängt jüdische Vertreter
Die Beziehung zwischen dem Vatikan und den Juden „steht auf der soliden Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils, sie kann auch zwischenzeitliche Rückschläge verkraften. Wir können sogar gestärkt daraus hervorgehen.“ Diese versöhnlichen Worte sprach an diesem Donnerstag eine hochrangige jüdische Delegation vor Papst Benedikt XVI. im Vatikan aus. Das Kirchenoberhaupt seinerseits wiederholte, dass die Kirche „zutiefst und unwiderruflich dazu verpflichtet ist, allen Antisemitismus zurückzuweisen“. Auch zur Shoah selbst fand der Papst abermals deutliche Worte: „Der Hass und die Menschenverachtung“, die hier deutlich wurden, „waren ein Verbrechen gegen Gott und gegen die Menschlichkeit.“ Es sei „über jeden Zweifel erhaben, dass jede Leugnung oder Minimierung dieses furchtbaren Verbrechens nicht tolerierbar und rundweg inakzeptabel ist. Dieses schreckliche Kapitel unserer Geschichte darf nie vergessen werden!“ Beide Seiten sprachen auch von der bevorstehenden Visite Papst Benedikts im Heiligen Land: „Das gelobte Land erwartet Ihre Ankunft“, so der New Yorker Rabbiner Arthur Schneider.

Papst bereitet Israelreise vor
Auch Benedikt kam dann auf eine mögliche Reise nach Jerusalem zu sprechen.
„Ich bereite eine Reise nach Israel vor, ein Land, das Christen wie Juden heilig ist, weil man dort die Wurzeln unseres Glaubens findet. Ja wirklich, die Kirche nährt sich aus der Wurzel dieses guten Olivenbaums, der das Volk Israel ist – und auf den die wilden Ölbaum-Äste der Heiden aufgepfropft wurden.“ Das war – genauso wie die vom Papst letztes Jahr neuformulierte Karfreitagsfürbitte – ein Zitat aus dem Römerbrief des Apostels Paulus. „Seit den frühesten Tagen des Christentums ist unsere Identität und jeder Aspekt unseres Lebens und unseres Gottesdienstes eng an die alte Religion unserer Väter im Glauben rückgebunden.“

Wechsel in der Redaktion: P. Max Cappabianca geht - Antje Dechert kommt
Am 1. Februar hat uns Pater Max Cappabianca verlassen. Aber er ist nicht weit weg gegangen – weder geistig noch physisch, denn er wurde in den Vatikan an eine Kongregation berufen. Als Dominikanerpater ist das ja auch sehr sinnvoll und naheliegend. Pater Max Cappabianca war rund drei Jahre bei uns. Wir danken ihm für seine engagierte Tätigkeit und wünschen ihm Gottes Segen für seinen weiteren Lebensweg und seine Tätigkeit im Vatikan. An seine Stelle trat am 1. Februar Antje Dechert. Die promovierte Historikerin kommt aus Gießen, lebt aber schon seit einigen Jahren in Rom. Sie hat sich in die Medienarbeit gut eingearbeitet; in einigen Programmen hören Sie schon ihre Stimme. Wir wünschen auch ihr eine gute Zeit bei Radio Vatikan und freuen uns, sie bei uns zu haben.


10. Februar 2009

Vatikan: „Papst kannte Williamson-Äußerungen nicht“; Williamson muss widerrufen
Der Papst hat die Äußerungen von Bischof Richard Williamson zur Holocaust-Leugnung zum Zeitpunkt der Aufhebung der Exkommunikation nicht gekannt. Das stellte am Mittwochnachmittag das Vatikanische Staatssekretariat klar. Bevor Williamson in der Kirche seinen bischöflichen Dienst ausüben darf, müsse er sich auf unzweideutige und öffentliche Weise von seinen Stellungnahmen zur Shoah distanzieren.
Wir dokumentieren hier die Erklärung aus dem Staatssekretariat in einer eigenen Arbeitsübersetzung:
Angesichts der Reaktionen, die das jüngste Dekret der Bischofskongregation auslöste, in dem die Exkommunikation gegen vier Bischöfe der Bruderschaft Pius X. aufgehoben wurde, und mit Blick auf die negationistischen oder reduktionistischen Erklärungen des Bischofs Williamson von der genannten Bruderschaft zur Shoah, halten wir es für opportun, einige Aspekte der Angelegenheit klarzustellen.

1. Aufhebung der Exkommunikation
Wie schon früher betont, war das Dekret der Bischofskongregation vom 21. Januar 2009 ein Akt, mit dem der Heilige Vater großzügig wiederholten Bitten des Generaloberen der Bruderschaft Pius X. entgegen kam.
Seine Heiligkeit wollte ein Hindernis für die Öffnung einer Tür zum Dialog beseitigen. Er erwartet sich jetzt, dass die vier Bischöfe eine vergleichbare Bereitschaft ausdrücken, durch völlige Übernahme der Lehre und Disziplin der Kirche.
Die schwerwiegende Strafe der Exkommunikation „latae sententia“, die die genannten Bischöfe sich am 30. Juni 1988 zugezogen hatten und die am 1. Juli desselben Jahres formell erklärt worden war, war eine Folge ihrer illegalen Weihe durch Bischof Marcel Lefebvre.
Die Aufhebung der Exkommunikation hat die vier Bischöfe von einer schwerwiegenden kanonischen Strafe befreit, hat aber nicht die juridische Lage der Bruderschaft St. Pius X. geändert, die sich gegenwärtig keiner kanonischen Anerkennung in der katholischen Kirche erfreut. Auch die vier Bischöfe haben, auch wenn ihre Exkommunikation aufgehoben ist, keine kanonische Funktion in der Kirche und üben in ihr kein berechtigtes Amt aus.

2. Tradition, Lehre und Zweites Vatikanisches Konzil
Für eine künftige Anerkennung der Bruderschaft St. Pius X. ist die volle Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils und des Lehramts der Päpste Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I., Johannes Paul II. sowie Benedikt XVI. eine unerlässliche Bedingung.
Wie schon im Dekret vom 21. Januar 2009 betont wurde, wird es sich der Heilige Stuhl nicht nehmen lassen, mit den Betreffenden auf die für opportun erachtete Weise die noch offenen Fragen zu vertiefen, um zu einer vollständigen und zufrieden stellenden Lösung der Probleme zu kommen, die zu diesem schmerzhaften Bruch geführt haben.

3. Äußerungen über die Shoah
Die Stellungnahmen von Bischof Williamson zur Shoah sind absolut inakzeptabel und sind vom Heiligen Vater klar zurückgewiesen worden, wie er selbst am vergangenen 28. Januar hervorgehoben hat, als er mit Bezug auf diesen furchtbaren Völkermord seine volle und nicht hinterfragbare Solidarität mit unseren Brüdern bekräftigt hat, denen der Erste Bund gilt. Er hat betont, dass die Erinnerung an diesen schrecklichen Genozid die „Menschheit dazu bringen muss, nachzudenken über die unvorhersehbare Gewalt des Bösen, wenn es das Herz des Menschen erobert“, und fügte hinzu, die Shoah bleibe „für alle eine Mahnung gegen das Vergessen, gegen die Leugnung oder den Reduktionismus, denn die Gewalt gegen einen einzigen Menschen ist Gewalt gegen alle“.
Bischof Williamson wird, um zu bischöflichen Funktionen in der Kirche zugelassen zu werden, auch auf absolut unzweideutige und öffentliche Weise auf Distanz zu seinen Stellungnahmen zur Shoah gehen müssen – Stellungnahmen, die der Heilige Vater im Moment der Aufhebung der Exkommunikation nicht kannte.
Der Heilige Vater bittet alle Gläubigen um Begleitung im Gebet, damit der Herr den Weg der Kirche erleuchte. Möge der Eifer der Hirten und aller Gläubigen wachsen, um die heikle und schwere Mission des Nachfolgers des Apostels Petrus als „Hüter der Einheit“ in der Kirche zu unterstützen.

Aus dem Vatikan, am 4. Februar 2009


3. Februar 2009

Deutschland/Vatikan: Bischof Williamson entschuldigt sich beim Papst
Der Lefebvre-Bischof Richard Williamson hat Papst Benedikt in einem Brief um Verzeihung gebeten. In dem Schreiben im Internet entschuldigt er sich für die - wie er schreibt – „unnötige Bedrängnis und die Probleme”, die er verursacht habe. Seine Äußerungen über Gaskammern und die Leugnung des Holocaust nannte er unüberlegt. In dem Schreiben an den für die Traditionalisten im Vatikan zuständigen Kardinal Dario Castrillon Hoyos spricht Williamson von dem „furchtbaren Medien-Sturm”, den er mit seinen Äußerungen ausgelöst habe. ... Die Entschuldung des Traditionalisten-Bischofs Richard Williamson beim Papst ist nach Worten von Kurienkardinal Giovanni Battista Re ein erster Schritt. Allerdings müsse Williamson auch noch zu seinen Behauptungen über den Holocaust Stellung nehmen, sagte der Präfekt der Bischofs-Kongregation am Samstag in einem Interview der italienischen Zeitung „La Repubblica”. Der Papst habe sich dazu in aller Klarheit geäußert, so der Kardinal, der vor einer Woche mit einem Dekret die Exkommunikation der vier Traditionalisten-Bischöfe zurückgezogen hatte.

Papst: „Traditionalisten müssen Konzil anerkennen“
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen. Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz: „Ich habe vor einigen Tagen den Nachlass der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ (rv)

Vor unrealistischen Vorstellungen gewarnt
Papst Benedikt XVI. hat vor unrealistischen Vorstellungen von Ehe gewarnt. Gewisse „humanistische“ Strömungen, die sich an der Selbstverwirklichung des Einzelnen orientieren, würden die menschliche Person und die Ehe derart idealisieren, dass sie „letztlich die psychische Ehefähigkeit vieler Personen in Abrede stellen“, sagte der Papst an diesem Donnerstag vor den Mitarbeitern der Rota Romana zum Auftakt des neuen Gerichtsjahres. Wenn es um psychische Eheunfähigkeit gehe, sollten die kirchlichen Richter unbedingt Sachverständige zu Rate ziehen, so Benedikt. Alle Fälle sollten stets mit der gebührenden Gründlichkeit behandelt werden, „die der Dienst der Rota Romana an der Wahrheit und der Liebe erfordert“. - Die Römische Rota ist das zweithöchste Gericht der katholischen Kirche. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Ehenichtigkeitsverfahren. (rv)

Vatikan: Glückwünsche an Kyrill – Dialog soll vertieft werden
Papst Benedikt XVI. hat dem neuen russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill gratuliert. Der 62-jährige Kyrill war beim Lokalkonzil in Moskau am Dienstag Nachmittag von den Delegierten des Moskauer Patriarchats aus mehr als 60 Ländern zum neuen Oberhaupt der größten orthodoxen Nationalkirche bestimmt worden. Er folgt dem im Dezember gestorbenen Patriarchen Alexij II. nach. Benedikt XVI. sagte am Ende der Generalaudienz: „Mit Freude habe ich die Nachricht der Wahl Kyrills zum neuen Patriarchen von Moskau und ganz Russland empfangen. Mögen der Heilige Geist und die Gottesmutter über seinen neuen Dienst für die russisch-orthodoxe Kirche wachen.“


27. Januar 2009

Vatikan: Exkommunikation aufgehoben
Papst Benedikt XVI. hat die Exkommunikation der vier Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. aufgehoben. Ein entsprechendes Dekret des Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re, hat der Vatikan an diesem Samstag bekannt gegeben. Der Papst reagiere damit auf ein entsprechendes Gesuch des Generalsuperiors der Gemeinschaft, heißt es darin.
Bischof Bernard Fellay hatte sich am 15. Dezember 2008 neuerlich an die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ gewandt, die für die Aussöhnung mit traditionsorientierten Gruppen zuständig ist. ...
Die Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft bestand seit 21 Jahren. Die vatikanische Bischofskongregation hatte sie am 1. Juli 1988 festgestellt, einen Tag nach der unerlaubten Weihe der Bischöfe durch den Gründer der Bruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre. Dieser argumentierte in der Folge, er habe aus einer Notlage heraus gehandelt, um den Glauben der Kirche zu bewahren.
Benedikt XVI. habe beschlossen, die kirchenrechtliche Situation der Bischöfe zu überdenken, weil er ihrem „spirituellen Unbehagen“ infolge der Strafe der Exkommunikation mit „väterlicher Einfühlsamkeit“ begegne, heißt es in dem Dekret. ... Mit der Aufhebung der Exkommunikation wolle man den Beziehungen mit der Bruderschaft „Stabilität geben“. Dieses „Geschenk des Friedens“ zum Ende der Weihnachtszeit wolle auch ein Zeichen sein, die „Einheit in der Barmherzigkeit der Universalkirche“ zu fördern und „den Skandal der Spaltung“ zu überwinden, heißt es in dem Dokument.

Vatican goes YouTube
Papst Benedikt XVI. zeigt sich ab sofort regelmäßig auf YouTube. Seit diesem Freitag ist der Vatikan mit einem eigenen Kanal auf YouTube vertreten, der weltweit führenden Onlinevideo-Plattform mit Millionen Nutzern aus aller Welt. Der offizielle Vatikan-Kanal wird unter www.youtube.com/vaticande täglich Nachrichtenbeiträge über die Aktivitäten des Papstes und das Geschehen im Vatikan zeigen – unterlegt mit Audio-Inhalten und Texten in Englisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch. Sein Debüt feierte der Kanal auf einer Pressekonferenz in der Sala Stampa des Heiligen Stuhls in Rom.

Papst: Geschenk der neuen Technologien nicht missbrauchen
Neue Technologien „sind ein wahres Geschenk für die Menschheit“. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einer Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Sie wurde an diesem Freitag im Vatikan veröffentlicht. Wörtlich schreibt der Papst: „Wir müssen sicherstellen, dass die Vorteile, die sie bieten, allen Menschen und Gruppen zugute kommen, vor allem den Bedürftigen und Schwachen.“

Benedikt XVI: „Ökumene ist Gabe Gottes”
Mit Geduld, Ausdauer und im unermüdlichen Gebet sollen sich Christen intensiver für die Ökumene einsetzen. Das forderte Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Im Zentrum seiner Katechese stand das Motto der aktuellen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen: „So dass sie eins werden in deiner Hand.” Dieses Leitwort aus dem Buch des Propheten Ezechiel sei ein schönes Zeichen dafür, dass Christen verschiedener Konfessionen weltweit das Anliegen der Ökumene teilten.


20. Januar 2009

Vatikan: Sofortiger Waffenstillstand gefordert
Der Vatikan hat einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Streifen sowie den ungehinderten Zugang von Hilfsgütern gefordert. Zudem müsse die Zivilbevölkerung gemäß den internationalen Normen wirksam geschützt werden, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls, Erzbischof Celestino Migliore, bei der UNO in New York. In den vergangenen Tagen sei die Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen auf allen Seiten missachtet worden, hob der Vatikan-Diplomat am Freitag (Ortszeit) hervor. „Wir rufen alle Seiten auf, die Erfordernisse der internationalen humanitären Normen vollständig zu beachten und den Schutz der Zivilbevölkerung zu garantieren“, so der Erzbischof. Bislang fehle leider allen Seiten der politische Mut und Wille für einen gerechten und dauerhaften Frieden, betonte er. Die UNO habe jetzt die Aufgabe, sich für einen Waffenstillstand einsetzen und den Weg für Verhandlungen, Frieden, gegenseitiger Akzeptanz und Kooperation trotz allen Unterschiede zu ebnen, sagte der Vatikan-Diplomat. (rv)

Papst Benedikt empfängt Bischöfe aus dem Iran - „Beziehungen ausbauen”
Der Iran ist die Brücke zwischen dem Nahen Osten und dem südlichen Asien. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag vor Bischöfen aus dem Iran, die sich zu ihren Ad-Limina-Besuchen im Vatikan aufhalten. Ohne explizit auf politische Fragen einzugehen, forderte der Papst einen Ausbau des Staat-Kirche-Verhältnisses im Iran. Rund 25.000 Katholiken gibt es laut kirchlichen Statistiken im Iran, Angehörige des chaldäischen, lateinischen und armenischen Ritus stellen zusammen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung. Der Papst bestärkte sie in ihrem Einsatz für die Gesellschaft.

Buße, wissenschaftlich durchleuchtet
Zum ersten Mal in ihrer 800-jährigen Geschichte veranstaltet die Apostolische Pönitentiarie ein Symposion. Es geht dabei um die Historie dieses päpstlichen Gnadenhofes und über pastorale Fragen, also über Beichte, Ablässe und dergleichen mehr.
Die Pönitentiarie ist einer der drei päpstlichen Gerichtshöfe und zuständig für Gewissensfragen. ... Das Aufgabengebiet der Apostolischen Pönitentiarie umfasst also die Gewährung von Gnadenerweisen, das Ablasswesen (soweit es nicht in die Kompetenz der Glaubenskongregation fällt), Absolutionen, Dispensen, Nachlass von Strafen, Umwandlung von Verpflichtungen und Ähnliches. Bei dem Symposion diskutiert der Vatikan aber auch erstmals öffentlich von Klerikern begangene Untaten. (rv)

Flüchtlinge aufnehmen!
Der Vatikan hat die Staaten zum Schutz von Migranten und Flüchtlingen und zu einem menschenwürdigen Umgang aufgefordert. Die Achtung ihrer Rechte und Bedürfnisse nehme weltweit ab, sagte der Sekretär des Päpstlichen Rats für die Seelsorge an Migranten, Erzbischof Agostino Marchetto, anlässlich des bevorstehenden Welttags der Migranten und Flüchtlinge. Papst Benedikt hatte in seiner Botschaft zum Migrantentag am 18. Januar Christen dazu aufgerufen, solidarisch zu sein und „in allen Teilen der Welt und mit allen Mitteln“ das friedliche Miteinander der verschiedenen Ethnien, Kulturen und Religionen zu fördern.


13. Januar 2009

Vatikan: „Kinder sind kein Privateigentum“ - Papst tauft in der Sixtina
Benedikt XVI. hat am Sonntag 13 Kinder in der sixtinischen Kapelle getauft. Benedikt führt damit eine Tradition Johannes Paulus II. fort, einige Kinder von Vatikanangestellten das Taufsakrament zu spenden. In seiner Ansprache ging der Papst auf die Verantwortung der Eltern in Erziehungsfragen ein. ... Kernpunkt der Erziehung sei es, die Kinder an den Glauben an Gott heranzuführen. Gott in der Haltung der Sohnschaft anzuerkennen müsse das Ziel sein. ... Wie im vergangenen Jahr zelebrierte der Papst „ad Dominum“ am alten Hochaltar der sixtinischen Kappelle. Diese traditionelle Zelebrationsrichtung entspreche besser der Architektur der Kappelle, so der Zeremonienmeister Guido Marini gegenüber Journalisten.

Vatikan: Große Neujahrsrede des Papstes
„Unsere Zukunft und das Schicksal unseres Planeten sind in Gefahr!” Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag in der politischen Ansprache beim traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps. Das Kirchenoberhaupt forderte einen Waffenstillstand im Gazastreifen und internationale Unterstützung für einen Dialog zwischen Israel und Syrien und für den Libanon. Die Weltgemeinschaft dürfe sich von der Vielzahl immer wieder aufbrechender Konflikte – u.a. in Georgien oder zwischen Serben und Kosovaren – nicht entmutigen.

Die diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhles
Aktuell unterhält der Heilige Stuhl zu 178 Staaten und internationalen Organisationen diplomatische Beziehungen. Die beiden jüngsten diplomatischen Bande wurden am 12. Dezember mit Andorra bzw. am 4. November mit Botswana geknüpft. Diplomatische Beziehungen bestehen auch mit verschiedenen Organismen der UNO, mit der Russischen Föderation oder der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. Das diplomatische System der Päpste gilt als das älteste der Welt, erste Vorläufer gehen auf das 4. Jahrhundert zurück. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es ständige ausländische Gesandte am Päpstlichen Hof.

Papst Benedikt: „Das Kreuz ist der wahre Gottesdienst“
Tausende von Menschen haben an diesem Mittwoch an der ersten Generalaudienz des Papstes im neuen Jahr teilgenommen. Dabei setzte Benedikt seine Katechesen über den heiligen Paulus fort. Diesmal ging es um die Lehre des Völkerapostels zum Thema Gottesdienst.

„Für Paulus ist Christus mit seinem Kreuzesopfer der neue und wahre Gottesdienst. Der alte, vorläufige Tempelkult mit seinen Tieropfern konnte keine wirkliche Sühne für die menschliche Schuld erbringen. Christus hat als wahrer Gott und Mensch die göttliche Barmherzigkeit und das menschliche Elend zusammengeführt. Ihn hat der Vater „dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch den Glauben“, wie Paulus im Römerbrief (3, 25) sagt. So ist das Kreuz Christi, der höchste Akt der göttlichen Liebe, der wirkliche Gottesdienst, der der Wahrheit Gottes und des Menschen entspricht.“ Das Kreuz, der wahre Gottesdienst – für Benedikt ist das eine „Wirklichkeit“, die „auch das Leben der Gläubigen umfasst“.

6. Januar 2009

Papst: „Die geduldige Revolution des Christentums“
Das Christentum ist zu einer „friedlichen Revolution“ fähig, die allerdings sehr langsam vonstatten geht, weil die Verantwortung im Gewissen der Menschen wachsen muss. Das sagte Papst Benedikt XVI. bei der der Neujahrsmesse im Petersdom an diesem Donnerstag. Er mahnte dazu, die Weltwirtschaftskrise zu einer grundlegenden, auch ökologischen und moralisch-kulturellen Neuerung zu nutzen und die Gewalt im Gazastreifen zu beenden. ... Das bürgerliche Neujahrsfest falle zusammen mit dem Oktavtag von Weihnachten, an dem wir die Gottesmutterschaft Marias feiern. Die Kirche begeht den 1. Januar als Weltfriedenstag. Papst Benedikt:„Um auf dem Weg des Friedens zu gehen, müssen die Menschen und Völker vom Antlitz Gottes erleuchtet sein und von seinem Namen gesegnet. Genau dies geschah auf endgültige Weise in der Menschwerdung.“ Die irdische Geschichte Jesu habe tatsächlich den Anstoß zu einer neuen Menschheit gegeben, die mit der Gnade Christi fähig ist zu einer langsamen, friedlichen „Revolution“.

Kardinal Kapser urteilt positiv über Ökumene
Kardinal Walter Kasper zieht eine positive Bilanz des letzten Jahres, was die Ökumene betrifft. Im Gespräch mit dem „L`Osservatore Romano“ erinnerte er vor allem an den Vatikanbesuch des orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. während der jüngsten Weltbischofssynode. Er hoffe, dass ein neuer orthodoxer Patriarch in Moskau den Dialog mit Rom fortsetzen und vertiefen werde. Kasper kündigte einen Besuch in Athen im Frühjahr 2009 an: Es gehe ihm darum, Erzbischof Hieronymos kennen zu lernen, der seit kurzem orthodoxer Erzbischof der griechischen Hauptstadt ist. Die Kontakte zu den Kirchen der Reformation seien hingegen in einer Übergangsphase, so Kasper. Das liege vor allem an der internen Zerstrittenheit dieser Gemeinschaften, vor allem bei den Anglikanern.

Nahost: Patriarch hofft weiter auf Papstreise
„Gewalt bringt immer nur neue Gewalt hervor“. Das sagt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, mit Blick auf die israelische Offensive im Gazastreifen. Im Gespräch mit unserer Korrespondentin Gabi Fröhlich forderte der Kirchenführer ein Ende der Bombardements und den Versuch, Friedensgespräche aufzunehmen. Beim Weihnachtsempfang des israelischen Präsidenten Shimon Peres am Montag konnte Erzbischof Twal mit vielen Regierungsvertretern sprechen und seine Kritik an der Bombenoffensive äußern. Der Lateinische Patriarch hofft auf ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft für einen Frieden in Nahost. ....Zu Weihnachten hatte Twal einen Besuch des Papstes im Heiligen Land für den kommenden Mai angekündigt. Jetzt hofft er, dass die Bomben auf Gaza nicht das Aus für diesen Reiseplan bedeuten.

Ein Kölner und ein Schweizer werden Berater
Ein Kölner und ein Schweizer werden Berater der vatikanischen Kleruskongregation. Papst Benedikt XVI. berief den Kölner Diözesanpriester Christoph Ohly und den Churer Bischofsvikar Martin Grichting, das teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Der 42-jährige Ohly arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Kirchenrechts-Lehrstuhl der Universität München. Der 41-jährige Grichting ist in Chur für die kirchlichen Stiftungen, Verbände und Vereine zuständig. Insgesamt berief Benedikt 14 neue Berater, darunter auch der Franziskanerpater David-Maria Jaeger, Kirchenrechtler am Antonianum in Rom. Er beobachtet die Verhandlungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl. - Die römische Kleruskongregation ist für rund 270.000 Diözesanpriester weltweit zuständig. (rv/kna)





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