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Meldungen vom 1.1.2010 Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis Redaktion: Redaktionsschluss 16.00 Uhr Die folgenden Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr. THEMEN DES TAGES: Angelus: Papst gegen Krieg, für Umweltschutz „Ich wünsche allen, dass das neue Jahr ein Zeitraum wird, in dem wir mit Gottes Hilfe dem Herrn entgegen gehen und so auch unser gemeinsames Haus, die Welt, ein bisschen besser machen können!“ Unter den „unerlässlichen Bedingungen für den Frieden“ auf der Welt nannte der Papst den verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung – Kernthema des Weltfriedenstags 2010. Auf dem Klimagipfel von Kopenhagen im Dezember sei „von neuem deutlich geworden, wie dringlich gemeinsame Absprachen auf globaler Ebene sind“, so Benedikt. Gegen die Folgen des Klimawandels helfe aber auch ein „wirklicher Mentalitätswechsel“ der Einzelnen, „der zu neuen Lebensstilen führt“. „Wir sind alle verantwortlich für den Schutz und die Pflege der Schöpfung! Auf diesem Gebiet ist die Erziehung besonders wichtig: Es gilt, den Respekt der Natur zu lernen. Und wenn wir uns um die Schöpfung sorgen, wieviel mehr müssen wir dann auch Respekt für die Personen aufbringen – für das menschliche Leben!“ Er appelliere feierlich „an das Gewissen aller Menschen, die zu einer bewaffneten Gruppe gehören, ganz gleich welcher Art“: „Ich sage allen und jedem Einzelnen: Haltet ein! Denkt nach, und verlasst den Weg der Gewalt! Das mag im ersten Moment unmöglich erscheinen, aber wenn ihr den Mut dazu habt, dann wird Gott euch helfen, und ihr werdet spüren, wie in eure Herzen die Freude des Friedens einkehrt, die ihr vielleicht schon seit einiger Zeit vergessen habt...“ (rv) Neujahrsmesse: „Gott zeigt uns sein Gesicht“ Gebetet wird bei dieser Messe in St. Peter auch auf chinesisch: Buchstäblich in diesen Stunden stellt der Vatikan den Text der Bibel auf Chinesisch ins Netz, genauer: auf seine offizielle Homepage. Die Predigt des Papstes berührt durch ihren nachdenklichen Ton – Benedikt meditiert über Gottes Gesicht. „Die gesamte biblische Erzählung lässt sich lesen als ein fortschreitendes Enthüllen des göttlichen Antlitzes, bis es seinen vollen Ausdruck in Jesus Christus findet... Das Antlitz Gottes hat das Aussehen eines Menschen angenommen, es ließ sich schauen und wiedererkennen im Sohn der Jungfrau Maria, die wir deshalb mit dem hohen Titel der „Muttergottes” verehren. Sie, die im Herzen das Geheimnis der Mutterschaft Gottes bewahrte, war die erste, die das Antlitz des Mensch gewordenen Gottes in der Frucht ihres Leibes sah.“ Eine Mutter habe „eine ganz besondere, einzigartige und gleichsam exklusive Bindung zu ihrem Neugeborenen“: „Das erste Gesicht, das ein Kind sieht, ist das der Mutter, und dieser Anblick ist entscheidend für seine Verbindung zum Leben, zu den anderen, zu Gott; er ist auch entscheidend, damit es ein “Kind des Friedens” (Lk 10,6) werden kann. In der byzantinischen Tradition gibt es unter den zahlreichen Typologien von Ikonen der Jungfrau Maria jene der „Gottesmutter der Zärtlichkeit”; sie zeigt das Jesuskind Wange an Wange mit der Mutter. Das Kind sieht die Mutter an, und diese sieht uns an, als wollte sie dem betenden Beobachter die Zärtlichkeit Gottes spiegeln...“ Behutsam warb Benedikt darum, „mit einem respektvollen Blick“ auf unsere Mitmenschen zu schauen, egal welcher Hautfarbe oder Religion: Das sei „ein privilegierter Weg zum Frieden“. (rv) Papst: Opfer der Wirtschaftskrise nicht vergessen „Es war ein ereignisreiches Jahr für die Kirche und für die Welt“ – auf diese Formel brachte der Papst das verflossene Jahr, das auch für ihn selbst manche Widrigkeiten bereitgehalten hatte, etwa den Streit um die Piusbrüder. Angetan mit einem hellen, goldbesetzten Chormantel, dankte Benedikt für 2009, indem er einen Begriff des Apostels Paulus aufgriff: die „erfüllte Zeit“. „Gott wollte sein ewiges Wort in die Geschichte der Menschheitsfamilie einbringen... Mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist die Ewigkeit in die Zeit eingetreten, und die Geschichte des Menschen hat sich geöffnet: hin zur Erfüllung im Absoluten Gottes. Die Zeit ist sozusagen von Christus, dem Sohn Gottes und Mariens, angerührt worden und hat von ihm neuen und überraschenden Sinn bekommen: Sie ist Heils-Zeit und Gnaden-Zeit geworden.“ Die Christen sollten die Angelegenheiten ihres Lebens zum Jahreswechsel „unter das Zeichen des Heils stellen“, so der Papst. Gott sei der Menschheit nahe – genau das mache das Geheimnis von Weihnachten aus: „Gott wird Mensch, und der Mensch bekommt die unerhörte Möglichkeit, Sohn Gottes zu werden.“ Traditionell wendet sich der Papst an Silvester auch seinem Bistum zu, nämlich Rom: Er riet den Pfarreien und kirchlichen Gruppen zu Bibeltreffen, um die so genannte „lectio divina“ zu praktizieren. Diese „antike Praxis könnte doch zu einem wesentlichen Teil der normalen Seelsorge werden“, hofft Benedikt. (rv) Deutschland/Österreich: „Krisen zu Neustart nutzen“ Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, forderte größere Anstrengungen, um den Zusammenhalt der Gesellschaft auch in der Wirtschaftskrise zu gewährleisten. Egoismus habe zu ihrer Entstehung geführt, deshalb sei jetzt jeder Einzelne dazu aufgerufen, mehr Rücksichtnahme gegenüber dem anderen zu üben, forderte Zollitsch am Silvesterabend im Freiburger Münster. Das neue Jahr solle Anlass sein, den eigenen Lebensstil auf Maß und Verantwortung hin zu überdenken. Es dürfe nicht zur Zerstörung der Lebensgrundlagen kommen, warnte Zollitsch mit Blick auf Klimawandel und Umweltzerstörung. Umso schmerzlicher sei es, dass es auf dem Klimagipfel in Kopenhagen nicht gelungen sei, ein verbindliches Nachfolgeabkommen für Kyōto zu beschließen, beklagte Zollitsch. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, rief zu mehr Wagemut auf. Chancen und Herausforderungen machten nicht vergessen, dass es auch Schwieriges zu bewältigen gebe, schreibt sie in ihrer Neujahrsbotschaft. Doch wer neue Wege gehen wolle, dürfe nicht vor allem zurückschrecken. Sorge über die Finanz- und Wirtschaftskrise drückte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in seiner TV-Silvesteransprache aus. Dabei rief er zu mehr Solidarität mit sozial Schwachen und Ausgegrenzten auf. „Es ist Zeit, dass wir nicht wegschauen von der Not des Nächsten, denn sie kann auch uns treffen“, sagte der Kardinal am Donnerstag im ORF. Immer mehr Menschen in Österreich rutschten in die Armut ab und hätten zu wenig für das tägliche Leben, beklagte Schönborn. Auch ging der Kardinal auf das enttäuschende Ergebnis der Kopenhagener Klimakonferenz ein. Angesichts der Krisen befalle viele Menschen ein Gefühl der Ohnmacht. Doch „wir dürfen darauf vertrauen“, so Schönborn wörtlich, „dort wo die Hoffnung ist, dort gibt es auch eine Zukunft“. (pm/rv/dr/kna/diverse) Und? Silvester gut überstanden? DIE NACHRICHTEN: Vatikan Der Vatikan hat an diesem Freitag die Bibel in chinesischer Sprache ins Internet gestellt. Der volle Text von Altem und Neuem Testament wurde auf der Vatikan-Homepage www.vatican.va veröffentlicht; in den nächsten Monaten sollen an gleicher Stelle auch die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), der Weltkatechismus und das katholische Kirchenrecht in chinesischer Übersetzung eingestellt werden. Das kündigt die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ in ihrer Freitagsausgabe an. In der Volksrepublik China leben Schätzungen zufolge 13 Millionen Katholiken; andere Angaben lauten teils auch wesentlich höher. Genaue Zahlen gibt es nicht, weil neben der regimenahen Patriotischen Vereinigung eine breite papsttreue Gruppe besteht – die so genannte Untergrundkirche. (ansa/kna/rv) Europa Spanien Irland Niederlande Afrika Uganda Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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