3
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


   Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 6.1.2010


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst: „Nur Liebe kann Welt verbessern“
Mit einer feierlichen Messe im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. Das Fest der „Epiphanie“ ist allgemein auch als Dreikönigstag bekannt. An diesem Feiertag erinnere die Kirche daran, dass nicht die Großen und Mächtigen die Welt verändern, sondern allein der Weg der Liebe, sagte der Papst in seiner Predigt. Dieser Weg habe sich den drei Weisen aus dem Orient im Jesuskind in der ärmlichen Krippe offenbart. Durch die „Heiligen Drei Könige“ erleuchte das Licht aus der Grotte Bethlehems die ganze Menschheit, so Benedikt:

„Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrre. Das sind sicherlich keine Geschenke, die den alltäglichen Bedürfnissen entsprechen. In diesem Augenblick hätte die Heilige Familie bestimmt etwas anderes dringender gebraucht, als Weihrauch und Myrre - und noch nicht einmal das Gold konnten sie unmittelbar gebrauchen. Doch haben diese Geschenke einen tieferen Sinn: Sie sind ein Akt der Gerechtigkeit. In der orientalischen Mentalität dieser Zeit bedeuten sie die Anerkennung einer Person als Gott und König. Diese Geschenke sind also ein Akt der Unterwerfung. Sie bringen zum Ausdruck, dass diejenigen, die sie schenken, von da an dem Herrscher treu sind und seine Autorität anerkennen. Daraus ergibt sich eine ganz unmittelbare Konsequenz: Die Weisen können nicht mehr auf ihrem bisherigen Weg weitergehen; sie können nicht mehr zu Herodes zurückkehren; sie können nicht mehr Verbündete eines so mächtigen und grausamen Herrschers sein. Sie haben sich für immer auf den Weg des Jesuskindes begeben...“

Aus den wenigen, die das Jesuskind einst in der Grotte von Bethlehem verehrten, seien heute zwar viele geworden, so der Papst weiter. Dennoch hätten nicht alle die Botschaft des Sterns von Bethlehem verstanden. Als Gründe hierfür nannte Benedikt die übersteigerte Selbstsicherheit und Eigenmächtigkeit vieler Menschen. Uns fehle heute oft „die Fähigkeit, im Herzen ein Kind zu bleiben“, mahnte der Papst:

„Viele maßen sich an, die Realität gänzlich zu kennen, und haben bereits ihr endgültiges Urteil über die Dinge gefällt. Das verschließt ihre Herzen für die Neuheiten Gottes. (…) Sie vertrauen eher sich selbst als Gott und können nicht glauben, dass er die Größe besitzt, sich klein zu machen, um uns nah zu sein. Und schließlich fehlt es an einer echten Demut, sich dem unterzuordnen, was größer ist. Was fehlt, ist echter Mut, an das zu glauben, was wirklich groß ist, auch wenn es sich in einem wehrlosen Kind offenbart. Es fehlt an der evangelischen Fähigkeit, im Herzen ein Kind zu bleiben, sich zu wundern und aus sich heraus zu gehen, um dem Weg zu folgen, den der Stern von Bethlehem aufzeigt, dem Weg Gottes.“

Zum Abschluss der Messe wurde es dann noch einmal weihnachtlich im festlich erleuchteten Petersdom. Zu den Klängen von „Stille Nacht“ zog der Papst aus der Basilika aus. Dabei grüßte er die tausenden Gläubigen, die den Gottesdienst mit ihm gefeiert hatten. Einigen Besuchern schüttelte ein fröhlich wirkender Benedikt die Hände – und dass ganz offensichtlich ohne jegliche Berührungsängste trotz des Angriffs in der Petersbasilika vom 24. Dezember. (rv)
Zum Nachhören

Angelus: Intellekt und Glaube gehören zusammen
Intellekt und Glaube sind kein Widerspruch, sondern gehören zusammen. Das hat Papst Benedikt zum Hochfest der Epiphanie beim Angelusgebet auf dem Petersplatz betont. Dabei ging er vom Beispiel der drei Weisen aus dem Morgenland aus. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit hätten sie zugleich auf Wissenschaft und Heilige Schrift vertraut:

„Sie waren Gelehrte, die die Sterne deuteten und sich in der Geschichte der Völker auskannten. Sie waren Männer der Wissenschaften im weiteren Sinne, die den Kosmos beobachteten und ihn fast als ein offenes Buch betrachteten, voller Zeichen und göttlicher Botschaften für die Menschen. In ihrem Wissen hielten sie sich nicht für unabhängig, sondern waren offen für neue Offenbarungen und göttliche Befehle. So scheuten sie sich nicht davor, jüdische Religionsführer um Rat zu fragen.“

Hier lesen und hören Sie, wie es weitergeht

Ägypten: Christen und Muslime feiern zusammen
Viele christliche Kirchen des Ostens, in denen der julianische Kalender gilt, beginnen am Vorabend des 7. Januar ihre Weihnachtsfeierlichkeiten - so auch die koptischen Christen in Ägypten Gudrun Sailer hat bei dem Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kairo, Joachim Schroedel, nachgefragt, wie das koptische Weihnachtsfest gefeiert wird:

„Die Kopten feiern sehr traditionell, wobei der Gottesdienst im Mittelpunkt steht. Man findet sich in den entsprechenden Kirchen zusammen und nachts um zwölf Uhr beginnt dann etwa ein dreistündiger Gottesdienst mit den unterschiedlichen Würdenträgern, angefangen bei dem 117. Nachfolger des Heiligen Markus, dem Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhels vom Heiligen Markus, Shenouda III., bis hin zu Pfarrern in den Gemeinden, die dann ihre Gottesdienste feiern. Und am Ende dieses Gottesdienstes feiert man zusammen bis in die frühen Morgenstunden hinein, man isst und trinkt. Da gibt es übrigens auch ganz interessante Parallelen übrigens auch zu den muslimischen Festbräuchen. Denn auch vor Weihnachten ist bei den Kopten Fasten angesagt. 43 Tage Fastenzeit, die nun gebrochen werden dürfen durch Essen von Tierischem, was die ganze Zeit über verboten war. Also, es ist nicht so ein Familienfest, wie bei uns in Deutschland, sondern es ist wirklich eher ein Kirchenfest. Man weiß, Christus ist geboren, und das ist in der Liturgie eben präsent.“

Weihnachten ist seit einigen Jahren in Ägypten auch ein staatlicher Feiertag. Was machen denn die neunzig Prozent Moslems an dem Tag?

„Ganz einfach - sie feiern mit! Am 7. Januar 2003 kam die damals sehr überraschende Meldung, dass Präsident Hoshni Mubarak sowohl den  Christen als auch den Muslimen zu den 17 offiziellen Feiertagen in Ägypten noch einen 18. Feiertag hinzu schenken wollte, nämlich Weihnachten. Damals gab es von muslimischer Seite hauptsächlich Zustimmung, weil man sagte, Feiertage sind generell nichts Schlechtes. Daneben gab es natürlich auch seitens ganz strenger Muslime, die in Richtung der Muslimbrüder tendieren, die Anfrage, ob sie denn an diesem Tag frei machen müssten. Das war wahrscheinlich eher ironisch gemeint. In der Tat feiern Christen und Muslime gerne zusammen. So wie die große muslimische Mehrheit hier die Christen zum Ramadan einlädt, laden auch die Christen die Muslime ein zu Weihnachten. Man sieht dann manchmal ganz berührende Szenen, dass unter dem Christbaum auch Muslime sitzen und miteinander als Ägypter diesen Tag begehen. Ich glaube, man ist sich hier in Ägypten sehr bewusst, dass das Christentum, die ältere Religion ist. Ägypten ist das erste christianisiserte Land der Welt und viele Muslime respektieren das.“ (rv)
Hören Sie hier das gesamte Interview mit Joachim Schroedel

Epiphanie: Die Hexe, die Könige und das Christkind
Die Kirche feiert an diesem Mittwoch das Hochfest der Erscheinung des Herrn – ein Feiertag im Vatikan. Die römische Kirche übernahm dieses Fest im 4. Jahrhundert von den Kirchen im christlichen Osten. Hier kannte man schon vor dem römischen Geburtsfest am 25. Dezember eine – so wörtlich – „Feier der glanzvollen Offenbarung der Wesenswürde Jesu“ am 6. Januar. Ost- und Westkirche tauschten ihre Feste miteinander aus. Neue Inhalte gelangten dann in dieses Fest, als die Reliquien der Magier, die in Mailand verehrt wurden, 1164 nach Köln kamen – dort werden sie noch heute im Dom aufbewahrt. Das Herrenfest der Erscheinung des Herrn wurde volkstümlich das »Fest der Heiligen Drei Könige«.

Als Dreikönigstag ist der 6. Januar im deutschen Sprachgebiet mit reichem Brauchtum ausgestattet. Die Sternsingerinnen und Sternsinger, die von Haus zu Haus ziehen und für die Kinder in den jungen Kirchen sammeln, zeichnen mit Kreide die Anfangsbuchstaben der drei seit dem Mittelalter üblichen Namen Cas­par, Melchior, Balthasar mit der Jahreszahl auf den Türbalken: 20+C+M+B+10. Die Buchstaben sind ursprünglich die Abkürzung für einen Haussegen: Christus mansionem benedicat (Christus segne das Haus). Die Drei Könige sind auch Patrone der Reisenden; Gasthausnamen wie Mohr, Stern und Krone erinnern daran.

Ganz anders das Brauchtum in Italien: Das griechische Wert „Epiphanie“, dt. Offenbarwerden, wurde dort zu „Befana“ entstellt... und darum kommt in Italien pünktlich am 6. Januar die Befana-Hexe! Die aber relativ willkommen ist, weil sie (und nicht das Weihnachts-Christkind) den Kindern traditionell die Geschenke bringt. (te deum maria laach /rv)


HINTERGRÜNDE:

Europäische Union/Vatikan: Papst grüßt nun von mehr Euromünzen
Sollten die Schlangen vor den Geschäften des Vatikanstaates bald noch länger werden, liegt der Grund dafür wohl auf EU-Ebene: Gemäß einem neuen Währungsabkommen zwischen dem Vatikan und der EU muss der Vatikan seit dem neuen Jahr mehr Geldstücke mit dem Papst-Portrait zum Nennwert in den regulären Zahlungsverkehr fließen lassen - da freuen sich schon jetzt die Münzsammler. Der Pressesprecher der EU-Kommission in Berlin, Carsten Lietz, erklärt, was das Abkommen genau vorsieht:

 „Künftig wird es leichter sein, eine Münze des Vatikans auch im normalen Umlauf zu haben - also, dass man sie im Portemonnaie hat, auch wenn man kein Sammler ist. Die Änderungen sind mit dem 1. Januar 2010 in Kraft getreten. Und der Vatikan wird künftig einundfünfzig Prozent seiner Münzen in den normalen Umlauf bringen, und zwar zu dem normalen Wert, der auch in der Münze eingeprägt ist. Gleichzeitig wird es so sein, dass der Vatikan mehr Münzen prägen kann als in der Vergangenheit. Denn in der Vergangenheit war es so, dass der Vatikan jährliche Münzen im Wert von etwa einer Million Euro prägen konnte. Das wird künftig mehr sein. Festgeschrieben sind jetzt in etwa 2,3 Millionen Euro im Jahr.“

Das Abkommen greife, obwohl der Vatikanstaat einen staatsrechtlichen Sonderstatus genieße, betont Lietz.
Hier lesen und hören Sie, wie es weitergeht

Fremdheit, Ökumene, Begeisterung - Evangelisches Sabbatjahr in Rom
Der Vatikan lockt Pilger aus aller Welt nach Rom, darunter stets auch viele Geistliche. Besonders in der Nähe von St. Peter sieht man zu jeder Tageszeit zahlreiche Priester und Ordensleute – doch sind sie meist katholisch. Eine evangelische Schwester stellt da schon eine Seltenheit dar. So etwa Schwester Adelheid aus der Nähe von Hannover. Sie ist Pfarrerin, gehört seit 42 Jahren der Kommunität der Christusbruderschaft des alten Augustinerinnenklosters Wülfinghausen an und verbringt eine spirituelle Auszeit, ein „Sabbatjahr“, in Rom. Im Gespräch mit Radio Vatikan verrät sie, wie es dazu gekommen ist – und warum sie der katholischen Kirche eine gewisse „Schwerfälligkeit“ attestiert.
Hier können Sie den ganzen Beitrag lesen und hören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Auch für den Vatikan-Astronomen Guy Consolmagno (57) bleibt der Stern von Bethlehem ein Rätsel. „Wir wissen nicht, was die Hirten oder die Magier am Himmel gesehen haben“, sagte der Jesuit und Meteoriten-Experte der Päpstlichen Sternwarte im Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Mittwoch). Möglicherweise habe es sich bei der Himmelserscheinung um ein „seltenes astronomisches Ereignis“ gehandelt, so der Experte. Die „tiefste Botschaft“ der Geschichte von den Magiern sei aber, so der Jesuit, dass die Geburt Jesu eine kosmische Bedeutung hatte. Ob ein tatsächliches Himmelsphänomen den Hintergrund dafür bilde - darüber gebe es keinen Konsens unter den Wissenschaftlern. „Wir werden die Wahrheit nie mit Sicherheit wissen. Das ist gut so“, so der Jesuit. (or)

Europa

Deutschland
Verhandlungen mit gemäßigten Taliban könnten zur Entspannung in Afghanistan beitragen. Das meint der Trierer Diözesanbischof und Vorsitzende der Bischöflichen Kommission „Justitia et Pax“, Stephan Ackermann. „Das einfache Bild von 'Islamisten gegen den Westen' halte ich für überstrapaziert“, sagte Ackermann am Mittwoch in Trier der Katholischen Nachrichtenagentur. Es gebe in Afghanistan auch eine klare ethnische Konfliktlinie, weil der paschtunische Volksstamm um Machterhalt kämpfe. Mit einigen Taliban könne man sicherlich reden. Ackermann wörtlich: „Da muss man nach Chancen suchen“. Ein schneller Abzug der Soldaten wäre nach Ansicht des Bischofs im Moment keine gute Lösung. Dafür sei die Lage in Afghanistan nicht stabil genug und die Gefahr einer Rückkehr radikaler Kräfte für die Menschen dort zu groß. Ackermann reagierte damit auf entsprechende Forderungen der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann. (kna)
In keinem anderen Land der Welt werden Christen so unerbittlich verfolgt wie in Nordkorea. Das hält der neue Weltverfolgungsindex 2010 des Hilfswerkes „Open Doors“ fest, der an diesem Mittwoch veröffentlicht wird. Zum achten Mal in Folge führt das abgeschottete Land demnach die Statistik an. Platz 2 in Sachen Christenverfolgung belegt der Iran, gefolgt von Saudi-Arabien auf Platz 3. In acht Ländern unter den ersten zehn des Index ist der Islam die Religion der Mehrheit. Muslime dürfen ihre Religion dort nicht frei wählen; wird ein Muslim Christ, wird er dafür oft von der eigenen Familie geächtet. Rund 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt, schätzt Open Doors. Jedes Jahr bewertet das Werk die Religionsfreiheit für Christen in 50 Ländern mit Verfolgung anhand von Befragungen vor Ort, Berichten über Übergriffe und Experteneinschätzungen. (pm)
Mit einer Telefon-Hotline will die katholische Kirche seelsorgerische Hilfe für ehemalige Heimkinder der 50er und 60er Jahre anbieten. Die Hotline richte sich an Menschen, die als Kinder und Jugendliche in katholischen Heimen körperliches oder seelisches Leid erfahren haben, teilt die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Mittwoch in Bonn mit. Sie wolle die Betroffenen bei der Aufarbeitung ihrer Biographie unterstützen. Bei Bedarf vermittle die Hotline therapeutische Hilfsangebote. Auch werde sie den Kontakt zu den jeweiligen Trägern der Einrichtungen beziehungsweise ihren heutigen Rechtsnachfolgern ermöglichen. Die Hotline werde zusammen mit der Beratungsstelle für Ehe-, Familien-, und Lebensfragen im Erzbistum Köln realisiert. (pm)

Polen
Der polnische Solidarność-Priester Jerzy Popieluszko soll offenbar am 6. Juni seliggesprochen werden. Das meldet die polnische katholische Nachrichtenagentur „KAI“. Eine offizielle Entscheidung über den Termin fällt nach ihren Angaben noch im Januar. Die feierliche Seligsprechungsliturgie dürfte demnach in Warschau stattfinden. Im Juni geht das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Priesterjahr zu Ende. (kap)

Spanien
Abtreibungsgegner in Spanien haben für ihr Anliegen die Heiligen Drei Könige mobilisiert. Eine Lebensschutzbewegung nahm am traditionellen Dreikönigsumzug in Madrid mit einem eigenen Wagen teil. Dabei verteilte ihr König Melchior nicht nur Süßigkeiten für die Kinder, sondern hatte auch Saures für die spanische Regierung unter José Luis Zapatero im Gepäck. Die Lebensschützer stellten einen Wagen voll Kohle vor der EU-Vertretung in Madrid ab. Spanien hat seit dem 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft inne. Mit der Aktion protestierten die Lebensschützer gegen die geplante Liberalisierung der Abtreibungsgesetze in Spanien. (kna)

Tschechische Republik
Der Prager Erzbischof Kardinal Miloslav Vlk warnt vor einer Zunahme islamischen Einflusses in Europa. Grund dafür sei eine Entchristlichung Europas, sagte der Kardinal laut tschechischen Medienberichten vom Mittwoch. Die Säkularisierung schreite fort und damit würden die geistigen und moralischen Grundlagen des Westens aufgegeben. Vlk wörtlich: „Vielleicht haben wir noch zehn Jahre eine Chance, uns dieser Entwicklung entgegenzustellen“. Der Islam kämpfe heute mit geistlichen Waffen, und die Muslime seien so perfekt bewaffnet, dass der Fall Europas drohe, wird der Kardinal zitiert. Derzeit verbreite sich der Islam in Europa vor allem durch Zuwanderung und hohe Geburtenraten, sagte Vlk demnach weiter. Das könne sich seiner Ansicht nach in Zukunft rasch ändern, wenn es zu einer Welle von Übertritten zum Islam komme. Unterdessen spekulierten tschechische Medien über mögliche Nachfolger für den 77-jährigen Vlk, der aus Altersgründen aus dem Amt scheidet. Als Favoriten nennen sie Bischof Dominik Duka von Königgrätz sowie Bischof Jan Baxant von Leitmeritz. (kap)

Naher Osten

Nahost
Mit Demonstrationen und Pfeifkonzerten ist der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., am Mittwoch in Bethlehem empfangen worden. Mehr als hundert Demonstranten säumten bei der Eröffnung der orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten den Krippenplatz in der Geburtsstadt Jesu. Auf Transparenten protestierten sie gegen die Veräußerung von kirchlichen Grundstücken an israelische Investoren. Die beim Einzug des Patriarchen in Bethlehem üblicherweise anwesenden Musikkapellen der Pfadfinder waren als Zeichen des Unmutes nicht erschienen. Das griechisch-orthodoxe Patriarchat hatte ein 43.000 Quadratmeter großes Grundstück beim Kloster „Mar Elias“ zwischen Jerusalem und Bethlehem für 99 Jahre an eine israelische Siedlungsgesellschaft verpachtet. Nach Angaben des Patriarchats war dieser Schritt notwendig, um einer Enteignung durch die israelischen Behörden zuvorzukommen, die das Land für öffentliche Zwecke wie Straßenbau hätten nutzen können. Palästinensische orthodoxe Laienverbände kritisierten dagegen, sie seien nicht über das Geschäft informiert worden. Die Veräußerung von kirchlichen Grundstücken an jüdisch-israelische Investoren gilt unter Palästinensern als Verrat. Deshalb hatten prominente palästinensische Christen aufgerufen, den Auftakt der orthodoxen Weihnachtsfeiern mit Patriarch Theophilos III. zu boykottieren. Die griechisch-orthodoxe Kirche stellt in Jerusalem und in den palästinensischen Gebieten die Mehrheit der verbliebenen Christen. Ihr Anteil an der dortigen Bevölkerung beträgt zwei Prozent. Zwischen der griechischen Hierarchie und den arabischen orthodoxen Gläubigen war es auch in der Vergangenheit wiederholt zu Unstimmigkeit wegen der Veräußerung von Immobilien gekommen. Ähnliche Geschäfte hatten 2005 zur Entthronung von Theophilos Amtsvorgänger Irenäus geführt. Die griechisch-orthodoxe Kirche ist aufgrund ihrer langen Tradition eine der größten Immobilienbesitzer in der Heiligen Stadt. (kna)

Asien

Vietnam
In einer Pfarrei bei Hanoi ist die Polizei gewaltsam gegen Gläubige vorgegangen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Apic“ unter Berufung auf die Internetseite der Erzdiözese Hanoi. Nach Angabe des Ortspfarrers seien zahlreiche Polizisten am frühen Mittwochmorgen in die Gemeinde Dông Chiêm gekommen und hätten mit der Zerstörung eines Kreuzes begonnen, das auf einem Berg aufgestellt ist. Beim Versuch der Christen, das Kreuz zu schützen, seien die Polizisten mit Schlägen gegen die Gläubigen vorgegangen. Dabei hätten sie zwei Christen ernsthaft verletzt, so der Pfarrer. Etwa 500 mit Tränengaswerfern, Schlagstöcken und Gewehren bewaffnete Polizisten seien noch vor Ort, gab der Pfarrer am frühen Mittwochmorgen an. Alle Zugänge zu dem Dorf seien versperrt worden, so der Geistliche weiter. Christen in Vietnam fürchten momentan um die eigene Sicherheit. So griff das Volkskomitee in einer öffentlichen Erklärung zuletzt die Gemeinschaft der Redemptoristenpatres in Ho Chi Minh-Stadt an. Die Patres unterminierten „die Politik der Partei und die Gesetze der Nation“, hieß es in der von den Staatsmedien verbreiteten Botschaft. Menschenrechtler zeigen sich besorgt über die zunehmende Gängelung, der Christen in dem Land ausgesetzt sind. (apic/rv)

Malaysia
Das Wort „Allah“ als Übersetzung für „Gott“ ist der katholischen Kirche in Malaysia vorerst wieder verboten. Ein Gericht in Kuala Lumpur setzte sein anderslautendes Urteil bis auf weiteres aus, meldet die Nachrichtenagentur „AP“ an diesem Mittwoch. Das Gericht wolle den Ausgang der Berufung abwarten, welche die malaiische Regierung kürzlich eingelegt hatte. - Am 31. Dezember hatte das Oberste Gericht der katholischen Wochenzeitung „Herald“ erlaubt, weiterhin das Wort „Gott“ mit „Allah“ zu übersetzen. Das von der Regierung verfügte Verbot dieser Übersetzung sei verfassungswidrig, entschieden die Richter. (ap)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted . Webmaster / Credits
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!