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NUNTII STATIONIS RADIOPHONICAE VATICANAE PARTITIONIS GERMANICAE
IN LINGUAM LATINAM VERSI

DEUTSCHE SEITE (ARCHIV 2010)


28. Dezember 2010

Urbi et Orbi: Appell für Frieden und Religionsfreiheit
Mit tausenden Gläubigen hat Papst Benedikt XVI. am ersten Weihnachtstag an Gottes Menschwerdung erinnert: „Gott ist mit uns; er ist kein Unbekannter, er hat ein Gesicht: das Gesicht Jesu“, so der Papst von der Loggia des Petersdoms zu seinen Zuhörern in aller Welt. In seiner Weihnachtsbotschaft rief der Papst zu Solidarität mit den Christen im Nahen Osten auf, auch der Irak und die Volksrepublik China standen im Mittelpunkt seiner Gedanken. Nach der Ansprache spendete er den traditionellen Segen „Urbi et orbi“ – in 65 Sprachen wünschte er danach frohe Weinachten. (rv. 25.12.2010)

Christmette in Sankt Peter: „Werdet Mit-Liebende mit Gott!“
Gottes Menschwerdung im Kind und sein Bitten um unser Mit-Lieben in dieser Welt: dies waren die großen Linien der Predigt von Papst Benedikt XVI. bei der Christmette im Petersdom. ... Der Papst, aber auch die Lesungen und die Symbolhandlungen der Messe, sprachen von der Verheißung und ihrer Erfüllung in Jesus Christus. Die Menschheit hat immer schon gewartet und gehofft auf einen König, der Frieden und Licht bringe, so der Papst. Die Prophezeiungen kündigten sein Kommen an; und doch sei die Erfüllung der Verheißung einerseits unendlich größer, andererseits – weltlich gesehen – unendlich geringer, als dies Prophezeiungen sahen. (rv 25.12.2010)

Vatikan: „Kondom-Zitat markiert keinen Bruch“
„In Wirklichkeit ändern die Worte des Papstes, die insbesondere auf das schwer ungeordnete Verhalten der Prostitution eingehen, weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der Kirche.“ So kommentiert die Glaubenskongregation die Verwirrungen um das „Kondom-Zitat” aus dem jüngsten Interviewbuch Papst Benedikt XVI. mit dem Journalisten Peter Seewald. Viele Journalisten und auch Theologen wussten nicht so recht, was der Papst genau gemeint hat. Dem Papst gehe es um „ethische und menschliche Wege der Lebbarkeit“, heißt es in der Vatikannote. (rv 22.12.2010)

Jahresrückblick des Papstes: Moralischer Konsens schwindet
Beim traditionellen Weihnachtsempfang für die Mitarbeiter der Kurie, vor allem für die Kardinäle und Bischöfe, blickte Papst Benedikt XVI. auf das zu Ende gehende Jahr. Dabei es ging es unter anderem um Missbrauch durch katholische Geistliche und um die Christenverfolgung im Nahen Osten. Moralischer Relativismus ist nach Auffasung des Papstes mitverantwortlich auch für kirchliche Missbrauchsfälle (rv 20.12.2010)


21. Dezember 2010

Vatikan: Die Kranken akzeptieren
Aus seinen Wunden seid ihr geheilt“ (vgl. 1Pt 2,24) – unter diesem Motto steht die Botschaft von Papst Benedikt zum Welttag der Kranken am kommenden 11. Februar. Der Text der Botschaft wurde an diesem Samstag im Vatikan bekanntgegeben. „Wenn jeder Mensch mein Bruder ist, dann gilt das erst recht für jeden schwachen, leidenden oder bedürftigen Menschen“, räsonniert Benedikt XVI. in der Botschaft. Und weiter: „Eine Gesellschaft, die nicht imstande ist, die Kranken zu akzeptieren und durch Mitleiden wirklich das Leiden einiger teilt und mitträgt, ist grausam und unmenschlich.“ Kranke und Leidende dürften nicht an den Rand gedrängt werden. Der Papst meditiert darüber, dass die Erlösung der Menschen gerade durch Leiden, das Leiden Jesu am Kreuz nämlich, gewirkt worden sei: „Liebe Kranke und Leidende, gerade durch die Wunden Christi sehen wir mit den Augen der Hoffnung alle Übel, die die Menschheit bedrängen. Durch seine Auferstehung hat der Herr nicht das Leiden und das Böse der Welt weggenommen, aber er hat es an der Wurzel besiegt. Dem Hochmut des Bösen hat er die Allmacht seiner Liebe entgegengestellt.“ (rv 18.12.2010 sk)

Vatikan: Papst bekräftigt Kritik an Kruzifixverbot
Papst Benedikt XVI. hat die Bedeutung der Kruzifixe in öffentlichen Einrichtungen hervorgehoben. Wörtlich sagte er: „Die Kreuze diskriminieren niemand.“ Dies bekräftigte der Papst am Freitag beim Antrittsbesuch des neuen italienischen Botschafters beim Heiligen Stuhl. Kruzifixe seien nicht nur Ausdruck des christlichen Glaubens, sondern richteten sich an alle Menschen guten Willens. Auch könne es in einer religionslosen Gesellschaft keinen sozialen Fortschritt geben, so der Papst Eine solche Gesellschaft beraube sich der „moralischen Ressourcen und der großzügigen Tätigkeit“ gläubiger Christen. (rv/kna 17.12.2010)

Papst: „Schauen wir Richtung Himmel“
Nicht nur die Einheit der Christen allgemein, sondern auch die Einheit des einzelnen Christen mit der Kirche ist wichtig. Das betonte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. Die Kirche sei die Braut Christi, und jeder Gläubige müsse mit ihr in besonderer Weise verbunden sein, so Benedikt XVI. in seiner Mittwochskatechese.

Mit der vorletzten Generalaudienz vor Weihnachten unterbrach der Papst seine Katechesenreise über große Frauengestalten des Mittelalters und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Mystikerin Veronica Giuliani. (rv 15.12.2010)


14. Dezember 2010

Neues Mitglied der Bildungskongregation
Kardinal Reinhard Marx ist vonPapst Benedikt XVI. zum Mitglied der Bildungskongregation ernannt worden. Das gab der Vatikan an diesem Samstag bekannt. Die Vatikan-Ministerium ist für Priesterseminare und Priesterausbildung zuständig, außerdem muss sie Satzungen kirchlicher Universitäten oder Fakultäten bestätigen. Als drittem Schwerpunkt beschäftigt sie sich mit den kirchlichen Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. In diesen Bereich fällt auch die Frage des Religionsunterrichts an nichtkirchlichen Schulen. Dieses Amt ist die zweite weltkirchliche Aufgabe für Marx in Rom, seit 2008 ist er bereits Mitglied im päpstlichen Laienrat. (rv 11.12.2010)

Papst: „Erwählung Marias gibt uns Hoffnung“
Die Gnade ist größer als die Sünde, die Barmherzigkeit Gottes ist mächtiger als das Böse. Das sagte an diesem Mittwochmittag der Papst auf dem Petersplatz. Er wandte sich an die Pilger zum Angelusgebet. Vor dem Mittagsgebet sagte er, der Ursprung des Bösen liege im Ungehorsam des Menschen gegenüber Gottes Willen. Das Böse trete im Alltag in Beziehungen und Erlebnissen hervor; seine Wurzel habe es jedoch im Herzen jedes einzelnen Menschen. Ohne Gottes Hilfe sei dieser unfähig, sich vom Bösen zu befreien. Das Vorbild der Gottesmutter Maria zeige, dass die Gnade und Barmherzigkeit Gottes größer sei als die Sünde. (rv 08.12.2010)

Deutscher Friedhof hat neuen Rektor
In Rom ist an diesem Mittwoch eine Ära zu Ende gegangen: Die Ära Gatz. 35 Jahre lang war der Aachener Priester Erwin Gatz Rektor des Camposanto Teutonico, des Deutschen Friedhofs, im Vatikan. Zu Maria Empfängnis, dem Patronatsfest der dazugehörigen Erzbruderschaft der Schmerzhaften Muttergottes, hat er am Vormittag die Agenden an seinen Nachfolger Hans-Peter Fischer übergeben, der bisher Stadtpfarrer in Donaueschingen war. Fischer sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, er freue sich auf die große Gemeinschaft, in die er hier im Begriff sei hineinzuwachsen. (rv 08.12.2010)


7. Dezember 2010

Aus dem Vatikan. Papst: „Geburt der Demokratie aus dem Geiste des Christentums“
Wer Gott liebt, den verlangt es danach, Theologe zu werden – wenn auch nicht immer professionell“ – das hat Papst Benedikt an diesem Freitag zu Theologen gesagt. Im Vatikan sinnierte er vor der Internationalen Theologenkommission, die er als Kardinal selbst lange geleitet hat, darüber, was für ein Privileg es doch sei, „von Amts wegen über Gott nachdenken und sprechen zu dürfen“. Theologie sei auf Vermittlung, auf Weitersagen angelegt – und sie leiste auch einen wichtigen Beitrag zum Weltfrieden, weil sie ja zum „Gott der Vergebung“ führe. Zu einer Errungenschaft des Christentums gehöre die Vorstellung der demokratischen Gleichheit. (rv 13.12.2010)

Piusbrüder müssen Ja zur „neuen“ Messe sagen
Der „Fall Williamson“ muss von der Frage einer eventuellen Annäherung zwischen katholischer Kirche und Piusbruderschaft abgetrennt werden. Das unterstreicht Mons. Guido Pozzo, Sekretär der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ an der vatikanischen Glaubenskongregation, die für die Gespräche mit den Traditionalisten zuständig ist. Bei den Differenzen zwischen Lefebvrianern und der katholischen Kirche gehe es nicht um politische Ansichten, sondern um Fragen der Lehre und des Kirchenrechts, sagte Pozzo im Gespräch mit uns. ...

Die Gespräche mit der Piusbruderschaft finden im zweimonatigen Rhythmus statt. Sie sind von einem „positiven und konstruktiven“ Gesprächsklima getragen, sagte Pozzo. Die Lefebvrianer hätten eine weniger statische Vorstellung von Tradition als vielfach angenommen. In der Frage der Liturgie müssten sie sich allerdings noch zu einer Anerkennung der Messe nach den neuen Büchern durchringen. „Die Grundfrage, die die Piusbruderschaft beantworten muss, ist, ob die ordentliche Form des Römischen Ritus, die Paul VI. promulgiert hat, in sich gültig und legitim ist. Zu diesem Punkt darf es keine Zweifel und kein Zögern geben. Die Antwort muss unzweifelhaft „Ja“ sein.“ (rv 2.12.2010)

Papst: Ohne traditionelle Familie geht Europa unter
Papst Benedikt XVI. drängt Ungarn, etwas für den Schutz von Ehe und Familie zu tun. Im Vatikan sprach er an diesem Freitag mit dem neuen Botschafter des Landes, das im Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Dabei sagte der Papst: „Europa wäre nicht mehr Europa, wenn diese Grundzelle seines sozialen Aufbaus verschwände oder wesentlich verändert würde. Wir alle wissen, wie sehr Ehe und Familie heute gefährdet sind – zum einen durch die Aushöhlung ihrer innersten Werte der Beständigkeit und Unauflöslichkeit aufgrund einer zunehmenden Liberalisierung des Scheidungsrechts und der sich immer mehr ausbreitenden Gewohnheit des Zusammenlebens von Mann und Frau ohne die rechtliche Form und den Schutz der Ehe, zum anderen durch verschiedene Arten von Lebensgemeinschaften, die kein Fundament in der Kultur- und Rechtsgeschichte Europas haben. Die Kirche kann Gesetzesinitiativen, die eine Aufwertung von alternativen Partnerschafts- und Familienmodellen bedeuten, nicht gutheißen.“ (rv 2.12.2010)


30. November 2010

E Civitate Vatican. Papst zu kath. Medien: „Geht respektvoll mit der Wahrheit um!“
Das Verkünden der Frohen Botschaft ist das Eigentliche des katholischen Journalismus. Das sagte an diesem Freitagmorgen Papst Benedikt XVI. Er empfing im Vatikan die Mitglieder der Vereinigung katholischer Wochenzeitungen. „Eine der kulturell wichtigsten Herausforderungen in der postmodernen Welt, in der wir leben, ist die Art und Weise, mit Wahrheit umzugehen. Die herrschende Kultur, die auf dem medialen Areopag am weitesten verbreitete, geht mit der Wahrheit skeptisch und relativistisch um, misst sie an einfachen Meinungen und hält deswegen verschiedene Wahrheiten nebeneinander für legitim.“ (rv 26.11.2010)

Vatikan/China: „Papst ist enttäuscht“
Der vatikanische Pressesaal reagiert an diesem Mittwoch auf die illegale Bischofsweihe in der chinesischen Provinz Hebei. In einer Note mit sieben Punkten zählt der Vatikan auf, was bei dieser Bischofsweihe falsch sei. In Chinas katholischer Kirche fand erstmals seit 2006 eine vom Papst nicht erlaubte Bischofsweihe statt. An der Weihe hätten auch acht Bischöfe teilnehmen müssen, die offiziell in Gemeinschaft mit Papst Benedikt XVI. stehen.

Im ersten Punkt stellt die Note fest, dass der Papst enttäuscht sei von dieser Nachricht aus China, da es sich um eine Weihe handele, die nicht von Rom approbiert worden sei. Damit sei „eine schmerzhafte Wunde“ geöffnet worden. Die illegale Bischofsweihe sei eine „Demütigung“ für die chinesischen Gläubigen, schreibt der Pressesaal. Weiter erklärt der Vatikan, dass sich der Heilige Stuhl bereits mehrmals bei den chinesischen Behörden gegen eine Ordinierung Guo Jincai ausgesprochen habe. Im siebten und letzten Punkt schreibt der Vatikan, dass die Katholiken weltweit auf die katholische Kirche in China mit großer Aufmerksamkeit blicken. (rv 24.11.2010)

„Licht der Welt“: „Papst lässt sich in die Karten schauen“
„Familiär, vertraulich, ironisch, manchmal sogar sarkastisch, vor allem aber einfach und wahrhaftig“ – so charakterisiert Vatikan-Erzbischof Rino Fisichella den Stil des neuen Papstbuches. Man dürfe „Licht der Welt“ keinesfalls nur auf einen oder zwei Sätze reduzieren, so der Leiter des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung am Dienstag im Vatikan. „Der Eindruck, den man in diesem Buch bekommt, ist der von einem Papst, der trotz aller Schwierigkeiten optimistisch auf das Leben der Kirche schaut. Er nennt die Kirche lebendig und dynamisch, er weist zum Beispiel darauf hin, dass die Zahl der Priester und der Priesteramtskandidaten weltweit wächst. Damit macht er klar: Die Kirche kann nicht nur auf das Fragment einer geografischen Zone reduziert werden.“ ... Der bekannte italienische Journalist Luigi Accattoli sagte bei der Vorstellung von „Licht der Welt“ im Vatikan. „Er ist ein Papst, der Irrtümer zugibt und sich in die Karten schauen lässt. Wie alle Päpste der Neuzeit – von Pius XII. an – stellt er sich die Frage, unter welchen Umständen er zurücktreten würde; vor diesem Interview hatte kein Papst das öffentlich getan.“ „Es gibt eine lehramtliche Form und eine gewollt einfache Dialogform, nämlich die eines Interviews“, sagt Vatikansprecher Federico Lombardi. „Der Papst hat mir am Montag Abend gesagt, er habe die Interviewform gewählt, um zu allen zu sprechen, um auf jede Frage zu antworten, die man ihm vielleicht stellen möchte.“ (rv 23.11.2010)


16. November 2010

Der Übesetzer wird wegen seiner Teilnahme an der Kreation der neuen Kardinäle im Vatikan in der kommenden Woche keine Lateinnachrichten schreiben.

Papst: „Besser kommunizieren“
Die Kirche soll sich neuer Sprechweisen und neuer Kommunikationsmöglichkeiten bedienen, um die Frohe Botschaft zu verbreiten. Das hat Benedikt XVI. vor den Angehörigen des Päpstlichen Kulturrates angeregt. Nötig sei dazu aber nicht nur ein „neuer Elan“, sondern auch eine aufmerksam-kritische Haltung gegenüber eben diesen neuen Kommunikationsmöglichkeiten. „Die sprachliche Unfähigkeit, den tiefen Sinn und die Schönheit der Glaubenserfahrung mitzuteilen, kann zur Gleichgültigkeit vieler, besonders Jugendlicher, beitragen“, warnte Papst Benedikt. Kardinal Peter Erdö hat als Mitglied des Kulturrates an der Vollversammlung und an der Papstaudienz teilgenommen. Er erinnerte daran, dass es immer schwierig war, das Evangelium weiterzugeben. (rv 13.11.2010)

Vatikan: Bibel als Quelle kirchlicher Erneuerung
Das göttliche Wort ist „Quelle ständiger Erneuerung“; deshalb müssen wir uns im kirchlichen Leben wieder auf die zentrale Rolle der Heiligen Schrift besinnen. Das ist die Botschaft eines Päpstlichen Schreibens zur Bibel, das an diesem Donnerstag vom Vatikan veröffentlicht wurde. Benedikt XVI. verfasste es auf Grundlage der Ergebnisse einer Bischofssynode, die im Jahr 2008 zum „Buch der Bücher“ veranstaltet wurde. Das so genannte nachsynodale Schreiben mit dem Titel „Verbum Domini“ widmet sich wichtigen Fragen rund um die Heilige Schrift wie zum Beispiel dem Bereich der Exegese. Auch Fragen des interkonfessionellen und interreligiösen Dialoges nehmen im Päpstlichen Schreiben einen großen Raum ein. (rv 11.11.2010)

Lombardi: Konsistorium wird ein Tag der Kollegialität
Wenn am 20. November Papst Benedikt XVI. neue Kardinäle kreiert, hat er den ersten Teil des Konsistoriums bereits hinter sich. Als Vorgesetzter des Kardinalskollegiums hat er bereits zum Freitag davor alle Kardinäle eingeladen, an einem ordentlichen, d.h. nicht öffentlichen, Konsistorium teilzunehmen. Das bestätigte Papstsprecher Pater Federico Lombardi gegenüber Radio Vatikan: es werde – wie auch schon verschiedentlich vermeldet – um die Missbrauchsfälle gehen, aber auch um Liturgie. (rv 10.11.2010)


9. November 2010

Schlussdokument zur Bibelsynode wird vorgelegt
Kommende Woche legt der Vatikan das offizielle Schlussdokument Papst Benedikts zur Bibelsynode von 2008 vor. Das postsynodale Lehrschreiben trägt den Titel „Verbum Domini“, also „Wort des Herrn“ und wird am Donnerstag im vatikanischen Pressesaal vorgestellt, unter anderem von Kardinal Marc Ouellet, dem Präfekten der Bischofskongregation, und Erzbischof Gianfranco Ravasi, dem Präsidenten des Päpstlichen Kulturrates. Die Synodalen hatten bereits zum Abschluss ihrer Beratungen 2008 ein inoffizielles Schlusspapier veröffentlicht. Darin verlangten sie unter anderem bessere Bibelübersetzungen sowie eine gründlichere Ausbildung von Predigern. (asca 5.11.2010)

Papst Benedikt XVI über das geweihte Leben
„Das geweihte Leben wird in der Kirche nie aussterben“ – davon ist Papst Benedikt überzeugt. Brasilianischen Bischöfen sagte er an diesem Freitag in Rom, natürlich fragten sich viele, „ob das Ordensleben auch heute noch junge Leute anziehen kann“. Aber diese Sorge sei eigentlich unbegründet, da diese Lebensform doch „vom Herrn selbst inspiriert“ sei, „der für sich selbst ja auch ein keusches, armes und gehorsames Leben wählte“. (rv 5.11.2010)

USA: „Wählt moralisch-einwandfreie Kandidaten!“
Die katholische Kirche ruft die US-Bürger auf, bei den Kongresswahlen „moralisch-einwandfreien“ Kandidaten ihre Stimme abzugeben. In einem Interview mit dem Catholic News Service sagt der Präfekt der Apostolischen Signatur und baldige Kardinal Raymond Leo Burke: „Ich habe die Pflicht als Katholik darauf hinzuweisen, dass Gläubige jene Politiker wählen müssen, die sich für moralisch richtige Angelegenheiten einsetzen. Dazu zählt beispielsweise der Lebensschutz. Wer für Abtreibung eintritt, handelt moralisch gesehen falsch. Vielmehr brauchen wir Volksvertreter, die sich für das Leben einsetzen. Hierbei geht es ja um das wichtigste Gut, dass unsere Gesellschaft überhaupt zur Verfügung hat.“ (rv/cns 2.11.2010)


2. November 2010

Papst: „Einwanderung ist Recht und Verpflichtung zugleich“
Am 16. Januar 2011 begeht die Kirche den Welttag der Migranten – Gelegenheit für die Kirche, sich diesem Phänomen und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf Kirche und Gesellschaft zu widmen. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zu diesem Ereignis, die der Vatikan am Dienstag vorstellte. Zentrum des Christlichen sei immer noch die Aufforderung Jesu im Johannesevangelium: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“. Der Papst geht in seiner Botschaft vom Gedanken der einen Menschheitsfamilie aus, wir Menschen würden nicht „zufällig nebeneinander“ leben, sondern als Brüder und Schwestern denselben Weg gehen. (rv 26.10.2010)

Benedikt XVI.: Guardini hatte „umfassenden Blick auf die Welt“
Als katholischen Denker mit einem „umfassenden Blick auf die Welt“ und einer tiefen Sehnsucht nach der Wahrheit hat Papst Benedikt XVI. Romano Guardini gewürdigt. Im Vatikan empfing er an diesem Freitag Angehörige der Guardini-Stiftung aus Berlin in Audienz, die an einem Kongress über den Gelehrten an der Universität Gregoriana teilgenommen hatten. Ihnen sagte der Papst: „Guardini wollte nicht irgendetwas oder viel wissen; er verlangte nach der Wahrheit Gottes und der Wahrheit über den Menschen. Das Instrument, um sich dieser Wahrheit anzunähern, war für ihn die – wie man es damals nannte – Weltanschauung, die sich in einem lebendigen Austausch mit der Welt und mit den Menschen vollzieht. Das spezifisch Christliche besteht dabei darin, dass der Mensch sich in einer Beziehung zu Gott weiß, die ihm vorausgeht und der er sich nicht entziehen kann. Nicht unser Denken ist der Anfang, der die Maßstäbe setzt, sondern Gott, der unsere Maßstäbe übertrifft und in keine von uns zu formende Einheit eingezwängt werden kann.“ (rv 29.10.2010)

Vatikan: Papstbesuch in Spanien keine politische Reise
Der Besuch des Pilgerortes Santiago de Compostela und die Weihe der Kirche „Sagrada Familia“ in Barcelona sind die Höhepunkte der Reise von Papst Benedikt XVI. am 7. und 8. November nach Spanien. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag vor Journalisten im Vatikan erläuterte, wird Benedikt XVI. das von dem katalanischen Architekten Antoni Gaudi (1852 - 1926) erbaute Gotteshaus in Barcelona nach der Weihe zur Basilika erheben. Zugleich betonte Lombardi, Benedikt XVI. unternehme keine politische Reise. Mit Blick auf den aktuellen Wahlkampf in Katalonien werde das Kirchenoberhaupt seine Aussagen allerdings besonders abwägen. Ein Treffen mit dem spanischen Ministerpräsident Jose Luis Zapatero ist den Angaben Lombardis zufolge erst kurz vor der Abreise auf den Flughafen von Barcelona vorgesehen. In Santiago de Compostela werde der Papst vom spanischen Prinzenpaar Felipe und Letizia begrüßt. Unmittelbar vor der Messe in Barcelona ist ein Treffen mit König Juan Carlos und Königin Sophia geplant.(rv/kna 29.10.2010)


26. Oktober 2010

Die Abschlussbotschaft
An diesem Samstag hat der Vatikan die Schlussbotschaft der Sonderbischofssynode im Vatikan veröffentlicht. Das Schreiben wurde am Freitagnachmittag von den Synodenvätern gebilligt; es gibt Rechenschaft über die Beratungen und Themen, die in den letzten zwei Wochen auf dem Weltbischofstreffen zur Sprache kamen. Adressaten sind alle Gläubigen in den Ländern des Nahen Ostens.

Nach dem Dank an Papst Benedikt XVI. für das Einberufen dieser ersten großen Sonderbischofssynode zum Nahen Osten unterstreichen die Synodenväter einleitend das pastorale Anliegen der Synode. Weiter wird auf den Orient als Wiege der ersten christlichen Gemeinschaft verwiesen. Im Folgenden kommt man schnell auf „Herausforderungen und Erwartungen“ zu sprechen, vier an der Zahl, die die Völker des Nahen Ostens betreffen. (rv 23.10.2010)

Konsistorium am 20. November
„Mit Freude gebe ich bekannt, dass am kommenden 20. November ein Konsistorium stattfinden wird, in dem neue Mitglieder ins Kardinalskollegium aufgenommen werden.“ Mit diesen Worten berief Papst Benedikt XVI. während der Generalaudienz das schon lange erwartete Konsistorium ein. Bei dieser Versammlung wird der Papst insgesamt 24 Kirchenmännern den roten Kardinalshut überreichen und ihnen damit die Amtswürde übertragen. Benannt hat er die „Neuen“ schon heute. Viele der vatikanischen Ernennungen waren keine Überraschung - der Leiter der Vatikanbehörde für die Heiligsprechungen, Angelo Amato zum Beispiel, der Präsident des päpstlichen Hilfswerkes Cor Unum, Robert Sarah, und Mauro Piacenza, verantwortlich für den Klerus, waren darunter. Ebenfalls keine Überraschung ist die Kardinalswürde für den Schweizer Erzbischof Kurt Koch, den neuen Ökumeneminister im Vatikan. Unter den Diözesanbischöfen, die Kardinal werden, befindet sich der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Als drittem Deutschsprachigen wird Benedikt XVI. dem ehemaligen Chefhistoriker des Vatikans, Walter Brandmüller, den Kardinalshut überreichen. Mit dem Konsistorium vom November erhöht sich die Zahl der „Purpurträger" auf insgesamt 203. Die Gruppe jener Kardinäle, die den nächsten Papst wählen dürfen, ist enger, da nur jene zum Konklave zugelassen sind, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Der Kreis der zur Papstwahl berichtigten Kardinäle erreicht mit den Neuernannten 121. (rv 20.10.2010)

Marchetto: Menschwürdiger Umgang mit Einwandern
Der frühere Sekretär des Päpstlichen Migrantenrates, Erzbischof Agostino Marchetto, kritisiert erneut den französischen Umgang mit Immigranten. Bei einer Tagung in Vicenza forderte Marchetto am Mittwoch „Respekt für die Würde jedes Menschen, auch wenn das Roma sind“. Er halte an früheren Äußerungen fest, „vor allem an denen, die Frankreich betreffen“. Ausweisungen dürften „nicht kollektiv“, sondern müssten „individuell“ sein, so der Erzbischof weiter. Marchetto war am 1. September aus Gesundheitsgründen von seinem Vatikan-Amt zurückgetreten. Nur wenige Tage zuvor hatte er die französische Politik gegenüber Einwanderern heftig angriffen. Auch Papst Benedikt hatte im August mit Blick auf Frankreich einen menschenwürdigen Umgang mit Einwanderern angemahnt. (apic 21.10.2010)


19. Oktober 2010

Papst: „Wir leben so, als ob es Gott nicht existiere“
Papst Benedikt XVI. hat sich gegen Gottvergessenheit in der Gesellschaft gewandt. Es drohe heute die Gefahr, so zu leben, als ob Gott nicht existiere, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Doch Gott habe viele Wege, sich in der Seele der Menschen spürbar zu machen. Benedikt XVI. appellierte an die Gläubigen, die Zeichen der Präsenz Gottes in der Welt zu beachten und ihnen zu folgen. (rv 13.10.2010)

Vatikan: Motu Proprio zur Errichtung eines Dikasteriums zur Neuevangelisierung veröffentlicht
Die Errichtung des Rates für die Neuevangelisation geht voran: Zum Fest Peter und Paul hatte Papst Benedikt XVI. die Gründung angekündigt, im Juni gab der Vatikan den ersten Leiter dieser neuen Vatikanbehörde, Erzbischof Rino Fisichella, bekannt. An diesem Dienstag veröffentlichte der Heilige Stuhl nun das Motu Proprio des Papstes, also das Schreiben, das diesen Rat offiziell errichtet. Es heißt „Ubicumque et semper“, also „Immer und überall“. Die wichtigste Aufgabe steht gleich im ersten Satz: „Die Kirche hat die Pflicht, immer und überall das Evangelium Jesu Christi zu verkünden“ (rv 12.10.2010)

Papst bei Synodenstart: „Moderne Ideologien sind gefährlich”
Mit einem entschiedenen „Nein“ zum Terrorismus hat Papst Benedikt XVI. an diesem Montag die Beratungen der Nahost-Sondersynode eröffnet. Vor mehr als 180 Bischöfen aus dem Nahen Osten, darunter neun Patriarchen und etwa zwanzig Kardinälen, warnte der Papst eindringlich vor einer „Entmächtigung Gottes” durch moderne Ideologien. Das führe unter anderem zu Terrorismus, der sich auf Gott berufe. Die ersten Redner der Synode, die zwei Wochen dauert, zeichneten ein eher düsteres Bild von der Lage der Christen in Israel, Palästina und den arabischen Staaten. Die Beratungen werden geleitet vom koptisch-katholischen Patriarchen Antonios Naguib aus Ägypten und vom argentinischen Kurien-Kardinal Leonardo Sandri, dem Präfekten der Ostkirchen-Kongregation. (rv 11.10.2010)


5. Oktober 2010

In der nächsten Woche werden keine Lateinnachrichen veröffentlicht, da sich unser Übesetzer wegen eines Kanonistenkongresses in Rom aufhält.

Vatikan: Latein und Stille in der Messe
Für die Bewahrung des Lateinischen im Gottesdienst und für Momente der Stille hat sich der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini ausgesprochen. Latein als Liturgiesprache drücke die unverzichtbare Universalität und die Katholizität der Kirche aus, so Marini in einem Beitrag, den die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ druckte. Eine gut gefeierte Liturgie kennzeichne sich auch durch „ein freudvolles Sich-Abwechseln von Stille und Wort“, so der päpstliche Zeremonienmeister. Liturgische Stille sei „heilig“ und keineswegs ein Zeichen von Passivität oder mangelnder Teilnahme. – In den öffentlichen Messen von Papst Benedikt XVI. gibt es nach der Predigt eine meditative Pause von zwei bis drei Minuten, seit Guido Marini Zeremonienmeister ist. (apic 02.10.2010)

Papst Benedikt lädt zur täglichen Bibellektüre ein
Wer die Bibel nicht kennt, kennt Jesus Christus nicht. An diese Worte des heiligen Hieronymus hat Papst Benedikt XVI. bei einem kleinen Empfang für seine Mitarbeiter in der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo am Mittwochabend erinnert. Er rief die Gläubigen bei der Gelegenheit zu einer regelmäßigen Bibellektüre auf. „Alle Christen sind dazu aufgerufen, jeden Tag das Wort der Wahrheit freudig aufzunehmen, das der Herr uns mitgegeben hat. Es ist fundamental, dass jeder Christ im Kontakt und im persönlichen Zwiegespräch mit dem Wort Gottes lebt. Die Heilige Schrift soll nicht als Wort der Vergangenheit gelesen werden, sondern als lebendiges Wort, das sich an uns heute richtet und uns anspricht.“ (rv 30.09.2010)

Papst: „Lasst euch von den Engeln leiten“
Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch eine Einladung an die Gläubigen ausgesprochen: Wer ein Freund des Herrn sein möchte, solle täglich beten und an den Gottesdiensten teilnehmen. An diesem Mittwoch gedenkt die katholische Kirche der Erzengel Michael, Gabriel und Raffael. An Jugendliche gewandt sagte der Papst, dass sie sich von „diesen himmlischen Wesen führen lassen sollten“. Auch Kranke könnten Hoffnung von den Engeln schöpfen, die ihnen beistehen, so der Papst. Vor etwa 30.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz setzte der Papst seine Katechesen über große Frauengestalten des Mittelalters fort. Diesmal ging es um die deutsche Mystikerin Mechthild von Hackeborn (1241-1299). (rv)


28. September 2010

Benedikt XVI.: „Tschüss, Castelgandolfo!“
An diesem Sonntag verabschiedete und bedankte sich Papst Benedikt XVI. bei den Bürgern von Castelgandolfo in den Albaner Bergen. Am Freitag wird der Papst wieder im Vatikan erwartet. In seiner Ansprache zum Mittagsgebet an diesem Sonntag sagte der Papst:

„Es ist ein glücklicher Zufall, dass an diesem Montag die Kirche des heiligen Vinzenz von Paul gedenkt. Er ist Patron der katholischen Hilfswerke. Dieser Heilige lebte in Frankreich des 17. Jahrhunderts. Er erlebte den starken Kontrast zwischen dem Leben der Reichen und das der Armen. Von der Liebe Christi geführt, kümmerte er sich um die Benachteiligten.“ ... „Liebe Freunde, nur die echte Liebe schenkt wahres Glück! Das zeigt uns ein konkretes zeitgenössisches Beispiel, ein Mädchen, dass am Samstag in Rom seliggesprochen wurde. Ich beziehe mich auf Chiara Badano, eine italienisches Mädchen, die 1971 zur Welt kam und mit 19 Jahren starb. Sie war für viele ein Lichtstrahl, wie ihre Übername uns verrät: Chiara Luce (auf Deutsch: Klares Licht, Anmerk. d. Red.). … Danken wir Gott für ein solches Beispiel der tiefen Liebe, die stärker ist als der Tod. Sie ist für die heutige Jugend ein wahres Beispiel.“ (rv 26.09.2010)

Benedikt XVI.: „Über Rolle des Papstamtes nachdenken“
Alle Christen sollen sich ernsthaft für die Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft unter den Kirchen einzusetzen. Dazu ruft Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf. Frieden und Harmonie unter den Getauften seien Voraussetzung, damit sie vor der Welt ein überzeugendes Zeugnis der christlichen Botschaft ablegen könnten, sagte der Papst auf dem Petersplatz. Anlass war die derzeit in Wien tagende Vollversammlung der Internationalen Katholisch-Orthodoxen Dialogkommission. (rv 22.09.2010)

Vatikan/UNO: „Moralische Standards für Millenniumsziele“
Um die weltweite Armut zu bekämpfen, braucht es Regierungen und Bürger, die sich an denselben moralischen Werten orientieren. Das sagte Kardinal Peter Turkson, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, am Montag vor der UNO in New York. Diese moralischen Werte bestünden darin, einander zu respektieren und bei Notsituation zu unterstützen. Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach der Verabschiedung der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen begann in New York die Bilanz-Konferenz. Kardinal Turkson vertritt dabei den Heiligen Stuhl. (rv 21.09.2010)


21. September 2010

Birmingham: Papst spricht Kardinal Newman selig
Bei einer Heiligen Messe in Birmingham hat Papst Benedikt XVI. den britischen Kardinal John Henry Newman selig gesprochen. Newman (1801-1890) war ein anglikanischer Theologe, der 1845 zur katholischen Kirche übertrat. Papst Leo XIII. erhob ihn in den Kardinalsstand. Benedikt würdigte den neuen Seligen bei dem Gottesdienst als großen Intellektuellen und Seelsorger. Mit seinen „heroischen Tugenden eines heiligen Engländers” stehe er in einer Reihe mit prägenden Heiligen und Gelehrten aus der Geschichte des Landes. (rv 19.09.2010)

Benedikt XVI. trifft Missbrauchsopfer
Fünf Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester sind an diesem Samstag in London mit Papst Benedikt XVI. zusammengetroffen. Bereits beim Hinflug im Flugzeug hatte Papst Benedikt betont, wie sehr die Missbrauchsfälle ein Schock für ihn waren, und auch bei der Predigt in der Messe am Samstag in der Westminster Cathedral fand er noch einmal klare und sehr persönlich Worte. Das Treffen mit den Opfern war erwartet worden, der Termin aber wie üblich im Vorfeld nicht bekannt gegeben worden. ... Papstsprecher Lombardi gab nach dem Treffen bekannt, dass der Papst seinen tiefen Schmerz darüber ausgedrückt habe, was sie zu erleiden hatten. Er versicherte ihnen ebenfalls, dass die Kirche weiter Maßnahmen umsetzen werde, die junge Menschen schützen, aber auch um mit den zivilen Autoritäten zusammenzuarbeiten und die Täter dieser schweren Verbrechen zur Verantwortung zu ziehen. (rv 17.09.2010)

Papst feierte Messe in Glasgow - Aufruf zur „Evangelisierung der Kultur“
In der schottischen Wirtschaftsmetropole Glasgow hat Papst Benedikt am ersten Tag seiner Großbritannien-Reise eine große Messe gefeiert. Daran nahmen am Donnerstagnachmittag in einem großen Park der Stadt etwa 70.000 Menschen teil. In seiner Predigt rief Benedikt zu einer „Evangelisierung der Kultur“ auf und wandte sich gegen „Bestrebungen, den religiösen Glauben aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen, ihn zu privatisieren oder ihn sogar als Bedrohung der Gleichheit und der Freiheit darzustellen“. In Wirklichkeit sei Religion „eine Garantie für echte Freiheit und Achtung“, meinte der Papst. (rv 17.09.2010)

Das gute Bild von Papst und Kathlischer Kirche gilt es wiederherzstellen
Die „vielleicht größte Herausforderung“ der Papstreise nach Großbritannien ist die Vermittlung eines positiven Bildes von Papst und katholischer Kirche. Das sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Erzbischof Kurt Koch, der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Donnerstagsausgabe). Die englischen Medien hätten in den vergangenen Jahren oft Falschmeldungen über die katholische Kirche verbreitet. Koch fügte hinzu, der Besuch in England und Schottland biete dem Papst die Möglichkeit, der angelsächsischen Welt „seine ganze Größe“ als Mann des Dialogs zwischen Glauben und Vernunft zu zeigen. Die Beziehungen zwischen katholischer Kirche und Anglikanern bezeichnete der Erzbischof als gut. (il messaggero 17.09.2010)


7. September 2010

Der Übersetzer der Lateinnachrichten von Radio Vatikan, Gero P. Weishaupt, ist im Urlaub. Darum werden in der zweiten Septemberwoche keine Nachrichten ins Lateinische übersetzt.

Papst: „Jugend ohne Gott ist die Hölle“
Eine Welt ohne Gott ist die Hölle – gerade auch für Jugendliche. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Weltjugendtag in Madrid. Das Großereignis in der spanischen Hauptstadt findet im August 2011 statt; an diesem Freitag veröffentlichte der Vatikan die Papst-Botschaft. Die Gesellschaft sei auf Werten des Evangeliums gegründet, betont Benedikt darin und verweist auf die Stichworte Menschenwürde, Solidarität, Arbeit und Familie. Der Papst erwähnt auch seine eigene Jugendzeit nach dem 2. Weltkrieg: „Wir wollten das Große und das Neue erreichen. Wir wollten das Leben mit all seinen Facetten und Schönheiten entdecken.“ (rv 03.09.2010)

Vatikan: 100 Jahre Antimodernismus-Eid
Vor genau 100 Jahren, am 1. September 1910, veröffentlichte Papst Pius X. den so genannten „Antimodernisten-Eid“. Alle angehenden Priester mussten von da an in einem feierlichen Akt vor ihrer Weihe die geltende kirchliche Lehre bejahen und moderne Formen der Theologie ablehnen. Der deutsche Kirchenhistoriker Johannes Grohe von der Päpstlichen Universität Santa Croce erklärt, was „Modernismus“ eigentlich bedeutet: „Es hat viel zu tun mit dem Eindringen der historisch-kritischen Methoden in die Bibelwissenschaft. Hier spielt eine Vorreiterrolle der liberale Protestantismus. Das wird dann auch in der Katholischen Kirche rezipiert. Man spielt Offenbarung gegen geschichtliche Wirklichkeit aus, das gilt auch für die Kirche nur als Glaubensinstitution, nicht aber als historisch wirklich von Christus gegründete Gemeinschaft. Im Großen und Ganzen dreht es sich immer um diese Frage: Wie ist eigentlich unser Glaube grundgelegt.“(rv/kna 01.03.2010)

Benedikt XVI.: „Von Hildegard lernen, die Zeichen der Zeit zu deuten“
Mit der heiligen Hildegard von Bingen erinnerte Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz an diesem Mittwoch an die Rolle der Frauen in der Kirche. Er schloss sich dem apostolischen Schreiben Johannes Pauls II. „Mulieris dignitatem“ aus dem Jahr 1988 an.

„Die Kirche sagt Dank für alle Äußerungen des weiblichen „Geistes“, die sich im Laufe der Geschichte bei allen Völkern und Nationen gezeigt haben; sie sagt Dank für alle Gnadengaben, mit denen der Heilige Geist die Frauen in der Geschichte des Gottesvolkes beschenkt hat.“ (rv 01.09.2010)


31. August 2010

Papst Benedikt XVI.: „Gedenkjahr ist Jahr der Dankbarkeit“
Der Papst richtete anlässlich des Jubiläumsjahres von Mutter Teresa persönliche Worte an die Missionarinnen der Nächstenliebe. In einem Brief, adressiert an die Ordensoberin Schwester Mary Prema, schreibt der Papst bereits im Mai: „Ich bin überzeugt, dass dieses Jahr für die Kirche und die ganze Welt ein Jahr von freudiger Dankbarkeit gegenüber Gott sein wird für das unbezahlbare Geschenk, das Mutter Teresa zu Lebzeiten war und auch weiterhin durch die unermüdliche Arbeit ihrer spirituellen Kinder sein wird.“ Mutter Teresa sei die personifizierte Nächstenliebe gewesen. Der Papst ermuntert in dem Brief die Mitglieder in dem von Mutter Teresa gegründeten Orden, sich nach dem Beispiel ihrer Gründerin weiterhin an die Armen, Kranken und Verlassenen zu verschenken. Abschließend bekundet Benedikt seine geistige Anteilnahme an den Feierlichkeiten zum Jubiläum. (rv 26.08.2010)

Medien attackieren Papst
Papst Benedikt XVI. ist systematischen Attacken internationaler Medien ausgesetzt.Das meinen die beiden Vatikan-Journalisten Andrea Tornielli und Paolo Rodari. In einem an diesem Mittwoch erscheinenden Buch mit dem Titel „Attacco a Ratzinger“ stellen sie „negative Vorurteile“ gegenüber allem fest, was der Papst tut oder sagt. Seine Botschaft und seine Initiativen würden dadurch an den Rand gedrängt, so die Analyse der beiden Vatikan-Kenner. Ein Komplott oder eine einheitliche Regie stehe zwar nicht dahinter, betonen die Autoren. Allerdings gebe es gemeinsame Interessen von Gruppen oder Strömungen, die den Papst diskreditieren wollten. Themen des Buches sind unter anderem die Regensburger Rede, die Zulassung der außerordentlichen Form des Messritus, der Traditionalistenbischof Richard Williamson und der Missbrauchskandal. (kna 25.08.2010)

Papst Benedikt: „Pseudo-Wahrheiten geben dem Menschen keine Ruhe“
Jeder Mensch braucht in seinem Leben andere Menschen, die ihm nahe sind, Freunde etwa und Familie. Jeder Mensch braucht aber in seinem Leben auch Begleiter auf dem Glaubensweg. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Castel Gandolfo. Solche Gefährten könnten beispielsweise geistliche Begleiter, kluge Beichtväter oder Heilige sein. Alle Katholiken sollten Glaubensvorbilder haben, denen sie sich besonders nahe fühlen, empfahl Benedikt. Augustinus' Erfahrungen als Mensch und Christ seien auch heute noch relevant, in einer Zeit, in der scheinbar der Relativismus die Wahrheit geworden sei, so Benedikt weiter. Augustinus habe sich nie mit „Pseudo-Wahrheiten“ zufrieden gegeben. Die Unruhe der Suche habe sein Leben bestimmt, alles andere habe ihm keine Ruhe gegeben. Zuletzt sei ihm klar geworden, dass nicht er die Wahrheit findet, sondern dass umgekehrt die Wahrheit, die er suchte, ihn gefunden hat. „Wir sollten sicher sein, dass unsere Nähe zu solchen Heiligen uns als Menschen und als Christen wachsen lässt“, so Papst Benedikt. (rv 25.08.2010 ord)


23. August 2010

Aus dem Vatikan: Papst gedenkt Pius X.
Ein ‚konservativer Reformer’ unter seinen Vorgängern auf dem Papstthron stand an diesem Mittwoch im Zentrum der Papstaudienz: der heilige Pius X. Das Pontifikat des ersten im 20. Jahrhundert gewählten Papstes habe die Kirche tief geprägt, so Benedikt XVI. Pius habe seinen Antrieb in Reformbemühungen gehabt - sein Motto: „instaurare omnia in Christo“, „alles in Christus erneuern.“

„Beträchtliche Aufmerksamkeit hat er der Reform der Liturgie gewidmet, um ein echtes Gebets- und Glaubensleben zu ermöglichen und eine vollere Teilnahme an den Sakramenten. In seinem ersten Motu Proprio als Papst bestätigt er 1903, dass der echte christliche Geist seine erste und unverzichtbare Quelle in der aktiven Teilnahme – der participatio actuosa – an den heiligen Sakramenten und dem öffentlichen Gebet in den Feiern der Kirche hat.“ (rv 18.08.2010)

Papst ruft zu Solidarität für Pakistan auf
Papst Benedikt XVI. hat zu mehr Hilfe für die Flutopfer in Pakistan aufgerufen. Den Betroffenen dürfe nicht die Solidarität und die konkrete Unterstützung der internationalen Gemeinschaft fehlen, sagte Papst Benedikt XVI. vor Tausenden von Gläubigen und Besuchern bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch: „Meine Gedenken sind in diesem Augenblick bei der Bevölkerung Pakistans. Die große Überschwemmung, unter der sie leidet, hat sehr viele Opfer gefordert und viele Familien obdachlos gemacht. Ich vertraue alle tragischerweise Betroffenen der erbarmenden Güte Gottes an; ich versichere allen Familien und allen Menschen, die wegen dieses Unglücks leiden, meine geistliche Nähe. Ich hoffe, dass es unseren Brüdern und Schwestern, die so sehr geprüft werden, nicht an unserer Solidarität und nicht an konkreter Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft fehlt.“ (rv 18.08.2010)

Neuer Chef einer alten Institution
Der Campo Santo Teutonico ist eine der ältesten Institutionen in Rom, gegründet von Karl dem Großen und im 15. Jahrhundert übernommen von einer heute noch existierenden Bruderschaft. Das Gelände liegt in den Mauern des Vatikan, direkt neben der Audienzhalle, und beherbergt neben dem Friedhof der Deutschen und Friesen, wie es offiziell heißt, eine Kirche und ein Priesterkolleg. Nach 35 Jahren Amtszeit bekommt nun der Rektor des Kollegs einen Nachfolger: Klaus-Peter Fischer. Im Dezember tritt er sein Amt an. (rv 18.08.2010)


17. August 2010

Kardinal Cañizares Llovera hält fühere Erstkommunion für angemessen
Der Präfekt der Liturgie-Kongregation Kardinal Antonio Cañizares Llovera plädiert dafür, Kindern schon mit sechs Jahren die Erstkommunion zu erlauben. „Die Kinder sind heutzutage schneller reif als früher und sind außerdem so vielen verschiedenen Einflüssen ausgesetzt – da wäre es vielleicht an der Zeit, ihnen schon vor dem Alter von sieben Jahren die erste heilige Kommunion zu erlauben“: Das schreibt Kardinal Cañizares im „Osservatore Romano“. Die Erstkommunion sei für ein Kind „der Beginn seines Weges mit Jesus, in Gemeinschaft mit ihm – der Anfang einer Freundschaft, die auf Dauer angelegt ist“, so der aus Spanien stammende Kurienkardinal. Da Kinder heutzutage oft „ein problematisches Umfeld erleben, das sie nicht dazu anregt, sich auf Gottes Plan für sie einzulassen“, hält Cañizares es für angezeigt, dass die Kirche einen Schritt auf sie zu macht. Überschrift seines Artikels: „Berauben wir die Kinder nicht der Gabe Gottes!“ (or 13.06.2010)

Papst belässt zwei irische Bischöfe im Amt
Sie hatten dem Papst ihren Rücktritt angeboten, weil sie an der Vertuschung von Missbrauchsskandalen beteiligt gewesen sein sollen: die zwei Weihbischöfe der irischen Hauptstadt Dublin, Eamonn Walsh und Raymond Field. Doch Benedikt XVI. hat offenbar beschlossen, die Rücktritte nicht anzunehmen. Die zwei „auxiliary bishops“ bleiben auf ihrem Posten. Es ist der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin, der die Entscheidung aus Rom in einem Brief seinem Klerus mitgeteilt hat... (rv 12.08.2010)

Aufgabe der ganzen Kirche
Die Pflege der so genannten „außerordentlichen Form des Römischen Ritus“ ist eine Aufgabe für die ganze Kirche, nicht nur für bestimmte Gruppen.Das schreibt der Präfekt der Apostolischen Signatur, Erzbischof Raymond Leo Burke, im Vorwort zu einer Studie, das jetzt bekannt wurde. Die Verfügung, mit der der Papst vor einigen Jahren die ältere Form der katholischen Messfeier für breitere Kreise zuließ, sei ein „Akt universeller Gesetzgebung“ und daher „für die gesamte Kirche weltweit verbindlich“, betont der aus den USA stammende Kurienerzbischof. Es gehe also nicht um einen „Gunsterweis gegenüber irgendwelchen Personen oder Gruppen, sondern eine Gesetzgebung zum Zweck der Wahrung und Beförderung des Lebens des ganzen mystischen Leibes Christi und der höchsten Ausdrucksform dieses Lebens, nämlich der heiligen Liturgie“. Der gesamten Gemeinschaft der Kirche sei „damit die Verpflichtung auferlegt, ihre liturgische Tradition zu bewahren und zu pflegen“ – schließlich bedeute die „rechtmäßige Feier beider Formen des Römischen Ritus“ auch eine wichtige Bereicherung des liturgischen Lebens. Burke bekräftigt, „dass das Missale Romanum von 1962 niemals abgeschafft worden war“. (rv 11.08.2010)


10. August 2010

Vatikan: Reise nach Großbritannien rückt näher
Die Papstreise nach Großbritannien rückt näher: Noch einen guten Monat, und Benedikt XVI. wird sich aufmachen, um der Einladung von Königin Elisabeth II. ins Vereinigte Königreich folgen. Der Besuch beginnt am 16. September in Schottland: In Edinburgh wird der Papst von der Queen als offizieller Staatsgast begrüßt. In Schottland leben auch die meisten Katholiken der Britischen Inseln. So ist es kein Zufall, dass Papst Benedikt die erste Messe in der mittlerweile größten Stadt Schottlands, nämlich in Glasgow, unter freiem Himmel feiern wird. ... Die beiden anderen Höhepunkte der Reise werden die Papstmesse in der Westminster Cathedral in London und die Messe zur Seligsprechung von Kardinal John Henry Newman in Birmingham sein – Veranstaltungen, zu denen Zigtausende erwartet werden. ... (rv)

Papst besucht Geburtsort Leo XIII
Papst Benedikt XVI. besucht am 5. September den Geburtsort seines Vorgängers Leo XIII., Carpineto Romano. Der rund zweieinhalbstündige Aufenthalt wird im Wesentlichen von einer Messe unter freiem Himmel ausgefüllt, wie aus dem am Donnerstag vom Vatikan veröffentlichten Programm hervorgeht. Benedikt XVI. tritt die Reise in das südöstlich von Rom gelegene Dorf von seinem Sommersitz Castelgandolfo aus an. Die Visite erinnert an den 200. Geburtstag von Leo XIII. (1878-1903). Der als „Arbeiterpapst” bekanntgewordene Kirchenführer, der 1891 mit der Enzyklika „Rerum novarum“ die Soziallehre der Päpste begründete, war am 2. März 1810 unter dem bürgerlichen Namen Vincenzo Gioacchino Pecci in Carpineto Romano zur Welt gekommen. ... (kna 05.08.2010)

Papst begrüßte Ministranten
An diesem Mittwoch Morgen stieg der Papst in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo in den Hubschrauber und machte sich auf, die zigtausend Ministranten zu begrüßen. Die Vorfreude auf den Papst und der Spaß an der Wallfahrt stand den Jugendlichen trotz brütender Hitze ins Gesicht geschrieben. ... Der Papst wandte sich direkt an die Ministranten: „Tut der Welt großzügig euren Dienst an Jesus, der in der Eucharistie gegenwärtig ist! Das ist eine wichtige Aufgabe, die euch erlaubt, besonders nahe beim Herrn zu sein und in einer tiefen und wirklichen Freundschaft zu ihm zu wachsen. Bewahrt diese Freundschaft voll Eifer in eurem Herzen, so wie der heilige Tarzisius, und seid bereit, dafür einzustehen, dafür zu ringen, dafür, dass Jesus zu allen Menschen gebracht wird.“ (rv 04.07.2010)


3. August 2010

Castelgandolfo: Papst lobt Streubomben-Konvention
Benedikt XVI. hat die UN-Konvention zum Verbot von Streu- und Splitterbomben gewürdigt, die an diesem Sonntag in Kraft tritt. Beim Angelusgebet in Castelgandolfo forderte er alle Staaten auf, der Konvention beizutreten. Diese Waffen würden, so Benedikt, „inakzeptable“ Schäden hervorrufen. ... „Mit Inkrafttreten der neuen Konvention hat die internationale Staatengemeinschaft Weisheit und Weitblick bewiesen und gezeigt, dass sie in der Lage ist, einen signifikanten Fortschritt auf dem Feld der Abrüstung und der Entwicklung internationaler Menschenrechte zu erzielen. Ich hoffe und ermutige dazu, dass man entschieden diesen Weg weitergeht und die Würde des menschlichen Lebens verteidigt, die ganzheitliche Entwicklung des Menschen fördert, eine internationalen Friedensordnung etabliert und das Gemeinwohl aller Personen und Völker realisiert.“ (rv 01.08.2010)

Vatikan: Dokument über psychologische Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen in Vorbereitung
Der Vatikan arbeitet an einem Dokument über psychologische Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei gehe es nicht nur um Traumata wie Depressionen oder Angstzustände, sondern auch um eine „Gewöhnung an Abtreibung“, sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Ignacio Carrasco, in einem Interview der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ am Freitag. Mit der Veröffentlichung sei im Herbst 2011 zu rechnen. Der Bioethiker verwies auf eine Studie der römischen Universität Sacro Cuore, nach der häufige Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen zu einer „völligen Auslöschung der moralischen Sensibilität“ für dieses Thema geführt hätten. Ein solcher Effekt sei auch durch die Abtreibungspille RU 486 zu befürchten. Es gebe keinen Zweifel, dass mit ihr eine Bagatellisierung der Abtreibung einhergehen könne und eine unerwünschte Schwangerschaft „wie eine lästige Erkältung“ angesehen werde, die mit einer Tablette zu beseitigen sei, sagte Carrasco. (kna 31.07.2010)

Castelgandolfo: Papst sah Film über sein Pontifikat
Papst Benedikt XVI. hat den Machern einer neuen Fernsehdokumentation über sein bisheriges Pontifikat gedankt. Er danke „für diese außergewöhnliche spirituelle Reise“, sagte der Papst am Donnerstag nach einer Privataufführung des Filmes in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo. Der Film „Fünf Jahre Papst Benedikt XVI.“ habe es ihm erlaubt, entscheidende Momente seiner Zeit im Dienste Petri und des Kirchenlebens selbst wiederaufleben zu lassen. Es sei für ihn persönlich sehr bewegend gewesen, einige Momente wiederzusehen. Benedikt XVI. hob hervor, dass der Film von Beethovens neunter Symphonie eingerahmt sei. Dies sei eine „schöne Idee“. Die Ode an die Freude drücke hinter der Geschichte des Films aus, dass wir bereits erlöst sind. Die Produktion des Bayerischen Rundfunks ist voraussichtlich im Weihnachtsprogramm zu sehen. (rv 30.07.2010)


27. Juli 2010

Papst: „Ich bete für die Opfer in Duisburg“
Benedikt XVI. ist mit seinen Gedanken bei den Opfern der Tragödie in Duisburg. Beim Mittagsgebet an diesem Sonntag in Castel Gandolfo versicherte er den Angehörigen der Toten und Verletzen der Loveparade in Duisburg seine Anteilnahme. „Unserem barmherzigen himmlischen Vater vertraue ich heute besonders die jungen Menschen an, die gestern in Duisburg auf tragische Weise ums Leben gekommen sind. Ihren trauernden Angehörigen und Freunden sowie den vielen Verletzten erbitte ich den Trost und Beistand des Heiligen Geistes. Der Herr segne euch alle.“

Vatikan: „Legionäre Christi“ vor gründlichem Revisionsprozess
Die Ordensgemeinschaft der „Legionäre Christi“ muss sich nach dem Skandal um ihren Gründer einem gründlichen Revisionsprozess unterziehen. Der vom Papst beauftragte Sondergesandte Bischof Velasio de Paolis habe dazu soviel Zeit wie nötig, um das geistliche Profil der Gemeinschaft herauszuarbeiten und die Leitlinien neu zu formulieren, heißt es in dem Ernennungsschreiben vom 9. Juli, wie der Vatikan am Samstag in einer Note schreibt. Der Erneuerungsprozess müsse dann in ein außerordentliches Generalkapitel des Ordens einmünden. De Paolis, Präsident der vatikanischen Güterverwaltung, war zum Abschluss einer mehrmonatigen Visitation in Seminaren und Einrichtungen der „Legionäre“ zum Sonderdelegaten mit weiten Vollmachten ernannt worden. (kipa 25.07.2010 mg)

Drittes Jesusbuch in Vorbereitung
Papst Benedikt XVI. hat in seinem Urlaub mit den Vorbereitungen für sein drittes Jesusbuch begonnen.Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Wochenkommentar von Vatikansprecher Federico Lombardi hervor. Der dritte und letzte Teil sei der „Kindheitsgeschichte“ gewidmet. Unmittelbar nach der Ankunft in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo habe sich der Papst der Lektüre und dem Studium gewidmet, berichtet Lombardi. Momentan arbeite er daran, sein Werk über Jesus zu vollenden. Das zweite Werk, das der Passion und der Auferstehung gewidmet ist, werde im Augenblick übersetzt und auf die Herausgabe im kommenden Frühjahr vorbereitet. Wie die Gläubigen selbst während des Angelusgebetes sehen konnten, sagte Lombardi weiter, sei der Papst bereits wieder gestärkt und guter Dinge. Das Studium sei zwar anstrengend, aber ermüde ihn nicht. (rv 23.07.2010)

Deutschland: Kasper würdigt Fortschritte in der Ökumene
Kardinal Walter Kasper hat die Fortschritte in der Ökumene gewürdigt. Es gebe „keinen ökumenischen Winter“. Das sagte der ehemalige vatikanische Ökumene-Verantwortliche in einem Grußwort vor der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes. Kasper sprach am Mittwoch in Stuttgart. Anerkennung zollte er besonders dem 1967 begonnenen lutherisch-katholischen Dialog. Die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ aus dem Jahre 1999 sei ein „Meilenstein der Ökumene“ und habe „gute Früchte“ hervorgebracht. Die katholische Kirche sei entschlossen, den Dialog fortzusetzen, zu vertiefen und die offenen Fragen zu bearbeiten. Kasper überbrachte die Grüße von Papst Benedikt XVI. (zenit/pm 22.07.2010)


20. Juli 2010

Vatikan: Neue Normen – Langer Weg
Die katholische Kirche hat mit der Veröffentlichung der neuen Vatikan-Normen einen wichtigen Schritt bei der Bekämpfung der Missbrauchsfälle durch Kleriker unternommen. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan an diesem Samstag. Gesetze und Regeln sind wichtige Orientierungspunkte für eine große Gemeinschaft, so wie es eben die katholische Kirche ist. Die Kirche brauche deshalb auch eigene Gesetze. Trotzdem beachte die katholische Kirche die Gesetzesregelungen der einzelnen Länder, in denen sie wirkt. Das gelte auch bei Delikten von sexuellem Missbrauch. Gesetze allein könnten die Probleme aber nicht lösen. „Es braucht auch einen Willen zur richtigen Erziehung des Klerus und der Kirchenmitarbeiter sowie einer Prävention und ein fachgemäßer Umgang mit den Opfern. ... " (rv 17.07.2010)

„Priesterinnenweihe“ bleibt gravierende Straftat
Die versuchte Priesterweihe von Frauen ist vom Vatikan erneut als gravierender Verstoß gegen das Kirchenrecht eingestuft worden. In am Donnerstag veröffentlichten Normen wird diese Handlung als „schwerwiegendere Straftat“ bezeichnet. Die versuchte Weihe von „Priesterinnen“ zieht demnach automatisch die Exkommunikation nach sich – sowohl für den, der die Weihe spendet, als auch für die betreffende Frau. Dies hatte die Glaubenskongregation auch schon im Dezember 2007 in einem Erlass festgelegt. In erster Instanz bleibt nach Angaben des Vatikans weiterhin der jeweilige Ortsbischof zuständig. Legen die an der Weihezeremonie beteiligten Personen jedoch Berufung ein, so wird diese von der Vatikanbehörde behandelt. – Im Juni 2006 war es auf einem Bodensee-Schiff zu einer versuchten Weihe von drei Frauen gekommen. Im Oktober des gleichen Jahres kam es im US-amerikanischen Pittsburgh zu einem ähnlichen Fall. (rv/kna 16.07.2010)

Der Vatikan verschärft Normen zum Umgang mit Missbrauchsfällen
Der Vatikan hat an diesem Donnerstag das erneuerte Verfahren bei Missbrauchsfällen in der Kirche vorgestellt. Das veröffentlichte Dokument ist eine Aktualisierung der bisherigen Regelung von Fällen, die der Zuständigkeit der Glaubenskongregation unterliegen. Die aktualisierten Normen sehen insbesondere schnellere Verfahren vor. Damit sollen Missbrauchsfälle von Priestern und Kirchenmitarbeiter wirksamer begegnet werden. Doch in dem Dokument geht es nicht nur um sexuellen Missbrauch: Auch Delikte gegen Glauben und gegen die Sakramente der Eucharistie, der Beichte und Weihe werden angesprochen. (rv 15.07.2010)


13. Juli 2010

Vatikan: Delegat für Legionäre Christi ernannt
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag Bischof Velasio De Paolis zum Delegaten für die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi ernannt. De Paolis ist und bleibt in der Verwaltung des Vatikanstaates tätig. Das Amt des Delegaten war mit Ende der apostolischen Visitation angekündigt worden. Nach Vorwürfen und Skandalen um den Gründer des Ordens, P. Marcial Marciel, hatte der Vatikan diese Untersuchung eingeleitet.
Anfang Mai waren die Ergebnisse vorgestellt worden, und die Schlussfolgerungen waren harsch. Die „Legionäre Christi“ benötigten eine Neudefinierung ihres Charismas, so hieß es in der Verlautbarung des Vatikan, auch müsse der Aufbau der Kongregation der Legionäre Christi neu überdacht werden. Gleichzeitig versicherte der Papst den Legionären seinen Beistand auf diesem „Weg der Reinigung“.(rv 09.07.2010)

Vatikan: Neue Strafnormen zu sexuellem Missbrauch auf dem Weg
Aus dem Vatikan werden neue kirchenrechtliche Strafnormen zu sexuellem Missbrauch erwartet. Es gehe es um eine Beschleunigung der Verfahren und in einigen Punkten um Verschärfungen, teilten vatikanische Quellen am Mittwoch mit. Mit der Veröffentlichung eines Dokuments wird für die kommenden Tage gerechnet. Unklar ist, ob es sich um interne Normen der römischen Glaubenskongregation handelt oder um einen päpstlichen Erlass. Die Novellierung solle dem gestiegenen Aufkommen von Anzeigen Rechnung tragen, hieß es von Vatikanseite. Vorgesehen ist offenbar eine Mitteilungspflicht für Sexualdelikte an weltliche Behörden. Außerdem solle innerhalb der kirchlichen Strafverfolgung die Verjährungsfrist ausgeweitet werden. Diese liegt augenblicklich bei zehn Jahren nach dem Erwachsenwerden des Opfers; allerdings ist auf Antrag bereits jetzt eine vollständige Aufhebung der Verjährung möglich. Informationen anderer Medien zufolge, soll künftig auch der Besitz von kinderpornographischem Material für Kleriker kirchenrechtlich eine Straftat darstellen. (kna 07.07.2010)

Vatikan: „Pius XII. war ein Schutzengel“
Papst Pius XII. hat sich nicht nur persönlich um die Rettung der Juden gekümmert, er hat sich auch um die Bewahrung jüdischer Kulturgüter verdient gemacht. Das hat der deutsche Historiker Michael Hesemann herausgefunden. Im Vatikanischen Geheimarchiv hat er dazu einen aufschlussreichen Brief des damaligen Kardinals Eugenio Pacelli, später Pius XII., gefunden. Der Brief trägt das Datum vom 30. November 1938, ist also drei Wochen nach der Reichspogromnacht verfasst worden: „Der Brief ist ein Schreiben von Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli an 64 katholische Erzbischöfe in aller Welt, in dem er sie aufgrund der neuen antisemitischen Gesetzgebungen in Deutschland – der Nürnberger Rassengesetze – und der Pogromnacht am 9. November bittet, sich darauf einzustellen und dafür zu sorgen, dass Visa beschafft werden für mindestens 200.000 Flüchtlinge aus Deutschland. Es ging um wegen ihrer Rasse verfolgte Menschen aus Deutschland.“ (rv 07.07.2010)#


5. Juli 2010

Vatikansprecher Lombardi: Gemeinsam sind wir stark
Vatikansprecher Federico Lombardi blickt in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan auf eine Woche zurück, in der wichtige Entscheidungen und Begegnungen stattfanden - unter anderem die Ankündigung eines neuen Rates für Neuevangelisierung und ein klärendes Treffen zwischen Papst Benedikt XVI. und Bischof emeritus Walter Mixa. „Der Papst hat mehrerer Male wiederholt, dass die schlimmsten Gefahren und Versuchungen aus dem Inneren der Kirche kommen. In schweren Zeiten, wie wir sie heute haben, führen die von außen an die Kirche herangetragenen Spannungen auch leichter zu inneren Spannungen und das führt zu Verwirrung und Unsicherheit. Die Audienzen der letzten Woche, am Montag mit Kardinal Schönborn und Kardinal Sodano und am Donnerstag mit dem erimitierten Bischof von Augsburg, Walter Mixa, zeigen, dass sich der Papst höchstpersönlich und mit aller Kraft dafür einsetzt, die Spannungen und Missverständnisse zu lösen, die die Glaubensgemeinschaft in der letzten Zeit bewegten.“ (rv 30.06.2010)

Vatikan/Schweiz: Bischof Koch wird Präsident des Einheitsrates
Der Basler Bischof Kurt Koch ist von Papst Benedikt XVI. zum Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt worden. Dies teilte der Bischof in einem persönlichen Schreiben an die Seelsorgerinnen und Seelsorger seiner Diözese mit Datum vom 29. Juni mit. Bereits im Februar habe ihn der Papst nach seiner Bereitschaft zur Übernahme dieser Aufgabe gefragt, schreibt Koch. Der Basler Bischof tritt sein neues Amt am Donnerstag, den 1. Juli, an. ... Der Papst habe betont, dass es ihm ein wichtiges Anliegen sei, dass diese Aufgabe von jemandem wahrgenommen werde, der die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen nicht nur aus der Literatur, sondern „aus der unmittelbaren Erfahrung“ kenne. Damit habe der Papst erneut gezeigt, dass ihm nicht nur die Ökumene mit den Orthodoxen, sondern auch diejenige mit den Protestanten am Herzen liege, so Koch in seinem Schreiben. Er freue sich darauf, der Ökumene, einem seit dem Zweiten Vatikanum wichtig gewordenen Anliegen, in besonderer Weise dienen zu können. (pm/kipa/rv 30.06.2010)

Errichtung des Rates für Neuevangelisierung geht voran
Zum Fest Peter und Paul hatte Papst Benedikt XVI. die Gründung des Rates für die erneute Evangelisierung angekündigt, an diesem Mittwoch gab der Vatikan den ersten Leiter dieser neuen Vatikanbehörde bekannt. Es ist Erzbischof Rino Fisichella, bisher Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben. In dieser Aufgabe folgt ihm der bisherige Kanzler der Akademie, Ignacio Carrasco de Paula, nach. Erzbischof Fisichella war ebenfalls Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität, in diesem Amt folgt ihm der Professor für christlich-griechische Literatur, Salesianerpater Enrico dal Covolo, nach. (rv 30.06.2010)

Benedikt XVI. akzeptiert Rücktritt von Kardinal Re
Papst Benedikt XVI. hat den altersbedingten Rücktritt von Kardinal Giovanni Battista Re als Leiter der Bischofskongregation angenommen. Das teilte der Vatikan an diesem Mittwoch mit. Re gibt ebenfalls das Amt des Präsidenten der päpstlichen Lateinamerikakommission auf. Damit geht einer der letzten wichtigen Kardinäle aus der Ära Johannes Pauls II. Als Nachfolger für die Bischofskongregation benannte der Papst den bisherigen Erzbischof von Québec, Kardinal Marc Ouellet. Die Bischofskongregation behandelt alles, was die Errichtung und Besetzung der Teilkirchen, sowie die Ausübung des bischöflichen Dienstes angeht. Dazu gehört die Errichtung oder Teilung von Bistümern und besonders auch die Ernennung von Bischöfen. Der Neue in der Bischofskongregation spricht sechs Sprachen, war vor seiner Bischofszeit in Rom am päpstlichen Einheitsrat und der Lateran-Universität tätig und kennt den Vatikan aus verschiedenen anderen Aufgaben. (rv 30.06.2010)


29. Juni 2010

Papst: „Gott nimmt ersten Platz ein“
Nach dem Mittagsgebet analysierte der Papst das Sonntagsevangelium. Darin stünden wichtige Weisungen für die Nachfolge Jesu: Der ganze Mensch wird gefordert. Dazu sagte der Papst den Besuchern und Pilgern deutscher Sprache auf dem Petersplatz:

„Am heutigen Sonntag hören wir im Evangelium, wie Jesus einige seiner Jünger aufruft, auf jeglichen irdischen Besitz zu verzichten und sogar die eigene Familie zu verlassen, um ihm nachzufolgen; denn wie Jesus selbst sollen sie nicht nur mit ihren Worten, sondern mit ihrem ganzen Leben Zeugnis für das Reich Gottes ablegen. Beten wir für alle, die Christus in seine besondere Nachfolge ruft, und erforschen wir uns zugleich selbst, ob Gott auch in unserem Leben stets den ersten Platz einnimmt. Der Herr segne euch und eure Familien.“ (rv 27.06.2010 mg)

Razzia kritisiert
Das vatikanische Staatssekretariat kritisiert den Stil der Razzia gegen Bischöfe in Brüssel. Damit sei ein Vertrauensbruch entstanden, schreibt das Staatssekretariat in einer Note an diesem Freitag. Die katholische Kirche verurteile auf Schärfste jeglichen Missbrauch und versichere ihre Zusammenarbeit mit der Justiz. Jedoch sei man tief verwundert über die Art einiger Maßnahmen sowie die Verletzung der Gräber der früheren Brüsseler Kardinäle Jozef-Ernest Van Roey und Leon-Joseph Suenens, heißt es in der Note weiter. Dem belgischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Charles Ghislain, habe man die „tiefe Verwunderung“ auch persönlich mitgeteilt. Bei der Razzia seien unter anderem vertrauliche Akten beschlagnahmt worden, die eigentlich der Aufklärung und damit für die Opfer eingesetzt werden sollten, hieß es weiter. (rv/kipa 25.06.2010)

Benedikt XVI: „Glaube ist vernünftig, Vernunft braucht den Glauben“
In seiner losen Folge von Katechesen zu großen Theologen der Geschichte kam Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch zu einem Höhepunkt christlicher Theologie: der Summa Theologiae des Thomas von Aquin, in der der Heilige eine Zusammenschau der gesamten Theologie seiner Zeit bieten will. „Sie ist aufgebaut in der Methode der quaestio: Fragen - Einwände - Antwort - Lösung der Probleme. Es handelt sich um wirkliche Fragen, sie sich stellen, die durchgeknetet werden. Das denkerische Durchdringen der christlichen Offenbarung, der Einblick in den Zusammenhang von Vernunft und Glaube und das konkrete Handeln der Gläubigen aus dieser Erkenntnis gehören zusammen. Es geht nicht um irgendeine Theorie über Gott oder den Menschen, sondern es geht darum, den Menschen von Gott her zu erkennen und damit zugleich eine praktische Wirklichkeit zu finden. Es geht um die Frage, was glauben wir? Was beten wir? Wie leben wir als Christen? ... ." (rv 24.06.2010)


22. Juni 2010

Papst: Priester dürfen nicht von eigenem Ehrgeiz geleitet werden
Papst Benedikt XVI. hat die Priester aufgerufen, in ihrem Dienst nicht nach persönlichem Prestige und sozialer Absicherung, sondern nach der Verwirklichung von Gottes Willen zu streben. Wer als Priester vor allem seinen eigenen Ehrgeiz verwirklichen wolle, sei stets "Sklave seiner selbst und der öffentlichen Meinung" und habe die Sinn seines Dienstes «gänzlich falsch verstanden», sagte der Papst am Sonntag während einer Priesterweihe im Petersdom. Ein Priester dürfe nicht die allgemeine Zustimmung zum Maßstab seiner Worte machen und "morgen verurteilen, was er heute lobt". Er müsse vielmehr den Mut besitzen, der Wahrheit Gottes standfest zu folgen, sagte das Kirchenoberhaupt. ... In seiner Predigt hob Benedikt XVI. hervor, dass die Ausrichtung auf Gottes Willen keineswegs einen Verzicht auf eigene Originalität bedeute. Diese stelle vielmehr eine persönliche Bereicherung dar, weil der Geistliche immer tiefer in die "Wahrheit unserer Existenz und unseres Dienstes" eintrete. Der Papst ermutigte die Neupriester zudem auch in "ermüdenden Momenten" ihren Dienst unermüdlich fortzusetzen. Zugleich hob er die zentrale Bedeutung der Eucharistie für den priesterlichen Dienst hervor. (kna 20.6.2010)

Papst Benedikt XVI.: Eucharistie stiftet Gemeinschaft
Die Bedeutung von Eucharistie und Barmherzigkeit stand im Mittelpunkt des Treffens zwischen Papst Benedikt XVI. und Vertretern der römischen Diözesankonferenz am Dienstagabend. Bei der Zusammenkunft in der Lateran-Basilika fand ein Austausch über die Seelsorgetätigkeit in der Ewigen Stadt statt. Eröffnet wurde das Treffen von Kardinalvikar Agostino Vallini. Papst Benedikt XVI. hob in seiner Ansprache an die römischen Diözesanvertreter die Gemeinschaft stiftende Bedeutung der Eucharistie hervor: „Die Eucharistie verwandelt eine einfache Gruppe in eine kirchliche Gemeinschaft: Die Eucharistie schafft die Kirche. Deshalb ist es grundlegend, dass die Feier der Heiligen Messe der Höhepunkt und die tragende Struktur des Glaubenslebens einer jeden Diözese ist.“ (rv 16.06.2010)

Benedikt XVI. warnt vor moralischem Relativismus
Vor moralischem Relativismus und staatlichem Totalitarismus hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch gewarnt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz ging das Kirchenoberhaupt auf eines seiner Lieblingsthemen ein – die Harmonie von Glaube und Vernunft. Ausgehend von der Morallehre des heiligen Thomas von Aquin erinnerte der Papst an die gegenseitige Befruchtung dieser beiden Zugangsarten zur Wahrheit Gottes: „Ihr Zusammenspiel kann fruchtbar werden, wenn die Vernunft nicht bloß auf die empirische Sphäre eingeschränkt und der objektive Wahrheitsgehalt der Glaubenssätze anerkannt wird“, so das Kirchenoberhaupt. In der Morallehre des heiligen Thomas habe die „Gnade des Heiligen Geistes (…), aus der die göttlichen und die sittlichen Tugenden erwachsen“, im Mittelpunkt gestanden; er sei damit ein „Vordenker der Menschenrechte“ gewesen. (rv 16.07.2010)


15. Juni 2010

Papst beendet Priesterjahr
Mit einer großen Messe auf dem römischen Petersplatz ist das „Jahr der Priester“ zu Ende gegangen. Mit Benedikt XVI. konzelebrierten 15.000 Priester aus aller Welt; der Papst ermutigte sie, auch in schwierigen Zeiten ihrer Berufung treu zu bleiben. Und: Er bat Gott und die Menschen um Vergebung für kirchliche Missbrauchsskandale. Ein Priester sei „nicht einfach ein Amtsträger“, so der Papst:

„Er tut vielmehr etwas, das kein Mensch aus sich heraus kann: Er spricht in Christi Namen das Wort der Vergebung für unsere Sünden und ändert so von Gott her den Zustand unseres Lebens. Er spricht über die Gaben von Brot und Wein die Dankesworte Christi, die Wandlungsworte sind, (welche) die Elemente der Welt verändern: Die Welt auf Gott hin aufreißen und mit ihm zusammenfügen. So ist Priestertum nicht einfach „Amt“, sondern Sakrament: Gott bedient sich eines armseligen Menschen, um durch ihn für die Menschen da zu sein und zu handeln. Diese Kühnheit Gottes, der sich Menschen anvertraut, Menschen zutraut, für ihn zu handeln und da zu sein, obwohl er unsere Schwächen kennt – die ist das wirklich Große, das sich im Wort Priestertum verbirgt.“ (rv 11.06.2010)

Kardinal Hummes: Priester tragen außerordentliche Verantwortung
9. 689 – genau so viele Priester sind laut Vatikan in Rom gewesen, um an den Abschlussfeierlichkeiten des Priesterjahres teilzunehmen. Höhepunkte waren am Freitagvormittag eine Papstmesse zum Herz-Jesu-Fest und am Donnerstagabend die Begegnung der Priester mit Benedikt XVI. auf dem Petersplatz.Vielen Programmpunkten steht Kardinal Claudio Hummes vor, der Präfekt der Kleruskongregation. Er zelebrierte den Eröffnungsgottesdienst, bei dem er eindringlich an die Mission der Priester erinnerte: „Das ist eine Berufung und eine Mission von höchster Bedeutung und außerordentlicher Verantwortung, wir müssen uns deshalb immer wieder vor dem Herrn in großer Demut verneigen, wir sind unwürdige Männer und alleine unfähig, aber wir können in Ihn vertrauen und sind Seiner gnädigen Macht gewiss, die uns zu Seinen Instrumenten und Stellvertretern gemacht hat.“ (rv 10.06.2010)

Heiliger Pfarrer von Ars wird kein „Patron der Priester“
Der heilige Pfarrer von Ars, Jean-Marie Vianney, wird nicht von Papst Benedikt XVI. zum „Patron der Priester“ proklamiert. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. Papst Benedikt XVI. habe es vorgezogen, Jean-Marie Vianney den Titel des „Patrons der Pfarrer“ zu erhalten, da dies sein hauptsächliches Amt gewesen sei, so Vatikansprecher Federico Lombardi in der Mitteilung. Es gebe dagegen viele andere große Priesterfiguren, die Inspiration und Modell für die vielfältigen Formen des Berufes sein könnten, so Lombardi weiter. Schließlich habe Papst Benedikt XVI. im Laufe des Jahres auch andere heilige Priester ernannt, so etwa auf seiner Reise nach Turin. (rv 10.06.2010)


8. Juni 2010

„Gemeinsam um die Einheit bitten“: Ökumenischer Gottesdienst auf den Spuren des Apostels Paulus
Erstes Reiseziel des Papstes auf Zypern: Die Kirche Hagia Kiriaki Chrysopolitissa – ein orthodoxes Gotteshaus, das aber auch Anglikanern und Katholiken offen steht. Es liegt in der Nähe der Ausgrabungen einer frühchristlichen Basilika aus dem vierten Jahrhundert. Hier, am Schauplatz der ersten Missionsreise des heiligen Paulus, feierte Benedikt XVI. einen ökumenischen Gottesdienst zusammen mit dem orthodoxen Erzbischof Chrysostomos II. In seiner Rede sagte der Papst: „Die Einheit aller Jünger Christi ist ein Geschenk, um das wir beim Vater bitten müssen – in der Hoffnung, dass dadurch das Zeugnis des Evangeliums in der Welt von heute gestärkt wird. Der Herr selbst hat ja für die Heiligkeit und Einheit seiner Jünger gebetet, ‚damit die Welt glaube‛. Vor genau hundert Jahren ist von einer Konferenz in Edinburgh die moderne ökumenische Bewegung ausgegangen. Heute können wir dem Herrn dafür danken, dass er uns – vor allem in den letzten Jahrzehnten – das reiche apostolische Erbe neu entdecken ließ, das Ost und West gemeinsam haben.“ (rv 04.06.2010)

Papst zu Fronleichnam: „Priestertum an Eucharistie gebunden“
Papst Benedikt XVI. hat zum Fronleichnamsfest die zentrale Bedeutung der Eucharistiefeier hervorgehoben. Mit dem Letzten Abendmahl habe Jesus sein eigenes Opfer am Kreuz vorweggenommen, sagte der Papst am Donnerstagabend bei einer Messe in der Lateran-Basilika in Rom. Hierbei handele es sich nicht um ein rituelles, sondern um ein persönliches Opfer. Das Sakrament der heiligen Kommunion vergegenwärtige dieses Opfer des Erlösers. Der Fronleichnamsgottesdienst mit dem Papst fand in diesem Jahr aus Witterungsgründen nicht wie üblich auf dem Vorplatz, sondern im Inneren der römischen Bischofskirche des Papstes statt. Eine im Anschluss an den Gottesdienst geplante Prozession zu der einen Kilometer entfernten Basilika Santa Maria Maggiore fiel wegen des schlechten Wetters aus. Stattdessen fand eine eucharistische Anbetung in der Basilika statt. Mit Blick auf das in der kommenden Woche endende internationale Priesterjahr sagte Benedikt XVI., dass Christus sich in der Eucharistie als Priester offenbare. Die Leidensgeschichte sei die „Priesterweihe“ Jesu gewesen. Er sei dies zwar nicht im rechtlichen Sinne gewesen; durch Leiden, Tod und Auferstehung sei er jedoch in einer existenziellen Weise zu einem solchen geworden. (rv/kna 04.06.2010)

Papst: „Gute Theologen verbinden Herz und Seelsorge“
Theologen sind ein Reichtum, wenn sie mit viel Herz und einer gesunden realistischen Seelsorge tätig sind. Das unterstrich Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Er setzte die Reihe der Mittwochskatechesen zu bedeutenden Theologen des Mittelalters fort. Diesmal ging es um den heiligen Thomas von Aquin (1225-1274), und zwar mit seinem Leben. Der Papst würdigte die Verdienste des Heiligen um die „große Harmonie“ zwischen Glauben und Vernunft. Dieser Theologe sei von der Kirche stets als „Meister des Denkens“ und „Modell“ für eine vorbildliche wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Glauben betrachtet worden, hob Benedikt XVI. hervor. Mit insgesamt 71 Erwähnungen werde außer dem heiligen Augustinus kein Theologe so häufig im Katechismus der Katholischen Kirche zitiert wie der heilige Thomas. Dessen Auseinandersetzung mit den Schriften des Philosophen Aristoteles (384-322 v.Chr.) sei eine große Bereicherung für das theologische Denken gewesen, sagte Benedikt XVI. Er wies zudem darauf hin, dass die Kenntnis von den Werken des Platonschülers, die im lateinischen Mittelalter lange unbekannt waren, durch islamische Gelehrte in Europa vermittelt wurde.(rv 02.06.2010)


1. Juni 2010

Papst: „Dreifaltigkeit ist Kern unseres Glaubens“
Tausende von Menschen haben an diesem Sonntag am Mittagsgebet von Papst Benedikt auf dem Petersplatz teilgenommen. Vom Fenster seines Arbeitszimmers aus betete der Papst u.a. für alle, die unter dem Hochwasser an Oder und Weichsel in Polen leiden. ... Der Papst erinnerte an den theologischen Inhalt des Dreifaltigkeits-Sonntags. „Der Kern unseres christlichen Glaubens ist das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit. Gott offenbart sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist, der alles erschaffen hat, erlöst und heiligt. Durch die Taufe auf den Namen des dreieinigen Gottes erhalten wir Anteil am Leben der göttlichen Dreifaltigkeit. Wir wollen dieser Gemeinschaft mit Gott stets treu bleiben und mithelfen, sein Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens aufzubauen.“ (rv)

Dialog und Menschenrechte sicherstellen
Die Zukunft der Weltgemeinschaft beruht auf Dialog und der Zusicherung der Menschenrechte. Das hat Papst Benedikt XVI. bei der Vollversammlung des Päpstlichen Rates zur Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs an diesem Freitag im Vatikan betont. Der Papst mahnte, jedem Menschen stünden seine universellen Rechte zu, sie seien unverletzbar und unveräußerbar. In der Verantwortung, das zu garantieren, stünden Regierungen und internationale Organisationen. „Die Zukunft unserer Gesellschaft basiert auf der Begegnung unter den Völkern, sie basiert auf einem Dialog zwischen den Kulturen, der die jeweilige Identität und Differenzen respektiert.“ Die Kirche müsse getreu dem Evangelium nicht nur dem einzelnen Migrant zur Seite stehen, sondern auch eine wahre Integration ermöglichen und dabei vor allem auch die Familie des Migranten und sein Umfeld mit bedenken. Benedikt XVI. dankte den Mitarbeitern, die sich den Anliegen von Migranten widmeten. Dieser Pastoralbereich sei ein immer weiter anwachsendes Phänomen. „Ich bitte um das Licht des Heiligen Geistes und den mütterlichen Schutz der Madonna und danke euch für euren Einsatz, welcher der Kirche und der Gesellschaft zu Gute kommt“, so der Papst abschließend. (rv 28.5.2010)

Vatikan: Papst fordert offenen Umgang mit Missbrauchsskandal
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe Italiens zu einem offenen Umgang mit dem Missbrauchsskandal aufgefordert. „Der Wille zu einem neuen Zeitalter der Evangelisierung verbirgt nicht die Wunden, von denen die Kirche aufgrund der Schwäche und Sünde einiger Mitglieder gezeichnet ist“, sagte er am Donnerstag vor der Italienischen Bischofskonferenz im Vatikan. Dieses „demütige und schmerzhafte Eingeständnis“ dürfe jedoch nicht den Einsatz zahlreicher Gläubigen und Priester vergessen lassen. Auch in Italien gebe es Anzeichen für eine „kulturelle Krise“. Als Beispiele nannte er eine Verunsicherung über moralische Werte sowie die Schwierigkeiten vieler Erwachsener, ihren Verpflichtungen in der Erziehung nachzukommen. Diese kulturelle Krise sei „ebenso ernst wie die wirtschaftliche“. Angesichts der Gefahr, dass große Traditionen zum toten Buchstaben würden, müsse die Kirche ihre Bemühungen um christliche Bildung und Erziehung verstärken. Dabei spiele die Familie eine unverzichtbare Rolle. (rv/kna 27.5.2010)


25. Mai 2010

Deutschland: Parlamentarische Solidaritätsbekundung für den Papst
16 Katholiken der Unionsfraktion im Bundestag versichern zum Pfingstfest ihre Solidarität mit Papst Benedikt XVI.. „In guten wie in schlechten Zeiten“ stünden sie an der Seite des Papstes und der Bischöfe, heißt es in der am Freitag in Berlin veröffentlichten Erklärung. „Wir bekennen uns zu unserer Kirche.“ Unterzeichnet ist die Erklärung von Mitgliedern des Kardinal-Höffner-Kreises, eines losen Zusammenschlusses von Katholiken in der Fraktion. Die CDU- und CSU-Politiker mahnen, Missbrauch, Vertuschung und mangelnde Transparenz von Einzelnen seien inakzeptabel und dürften sich nicht wiederholen. „Verfehlungen wiegen in der Kirche moralisch noch schwerer als außerhalb“, betonen sie. Die Kirche bleibe als Gemeinschaft der Gläubigen „der gemeinsame Weg zum Heil“. Ohne das „segensreiche Wirken“ vieler hunderttausend Katholiken wäre die Gesellschaft an Menschlichkeit und Gemeinsinn ärmer. Zu den Unterzeichnern zählen vier der zehn stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, zwei Parlamentarische Staatssekretäre und die Kirchenbeauftragte der Fraktion. (kna 22.5.2010)

Benedikt XVI.: Laien sollen Gesellschaft christlich prägen
„Wir brauchen echte christliche Politiker, aber mehr noch brauchen wir gläubige Laien, die Christus und das Evangelium in der Zivilgesellschaft und Politik bezeugen.“ Das sagte Papst Benedikt XVI. Vertretern des päpstlichen Laienrates an diesem Freitag. Vor allem junge Gläubige seien gefragt, christliche Prinzipien in das gesellschaftliche Leben einzubringen. Christen strebten keine politische oder kulturelle Vorherrschaft an, stellte der Papst klar. Aber sie hätten die Aufgabe, sich im Rahmen der Demokratie für die Verteidigung christlicher Werte einzusetzen: „Es ist Aufgabe der Laien, im persönlichen Umfeld, dem Familienleben sowie im sozialen, kulturellen und politischen Leben zu zeigen, dass der Glauben es ermöglicht, in neuer und tiefer Weise die Wirklichkeit wahrzunehmen und sie zu verändern. Es geht darum, zu begreifen, dass die christliche Hoffnung den begrenzten Horizont des Menschen erweitert und ihn auf die wahre Größe seines Seins weitet, nämlich Gott.“ (rv21.5.2010)

Kasper: „Keine Kirchenfusion möglich“
Es kann keine Kirchenfusion zwischen Ost- und Westkirchen geben. Das betonte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Walter Kasper, an diesem Mittwoch in Rom. Zusammen mit dem Außenbeauftragten des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion Alfejew, eröffnete Kasper die „Russischen Kultur- und Spiritualitätstage im Vatikan“ . ... Oft wird als Datum für das Schisma 1054 angegeben, als Papst Leo IX. den Patriarchen von Konstantinopel exkommunizierte. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Prozess, der sich etwa vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hinzog, erinnerte Kasper: „Das Zeichen der Integration zwischen West- und Osteuropa ist die Überwindung dieser Entwicklung. Es geht nicht darum, Kirchen zu fusionieren, sondern die gegenseitige Bereicherung zu akzeptieren. Eine solche Kommunion ist nichts Fremdartiges. Sie ist ein Zeugnis des Reichtums der europäischen Kultur und deren christlicher Wurzeln. Heutzutage hingegen wird dieser Reichtum in Europa verneint und sogar bekämpft.“ (rv 19.5.2010)


18. Mai 2010

Vatikan: Vertragsabschluss mit Vodafone
Der Vatikan und der Mobilfunkanbieter Vodafone Italia haben am Freitag einen Vertrag geschlossen. Wie das Governatorat des Kleinstaats in einem Kommunique mitteilte, sei eine Nutzungsvereinbarung für rund 2.000 Verbindungen getroffen worden. Vodafone habe nach einer Ausschreibung den Zuschlag für einen Dreijahresvertrag erhalten, teilte der Vatikan mit. Für Festnetzverbindungen und Internetanschlüsse setzt der Vatikan seinen Vertrag mit Telecom Italien fort. Zu Wochenbeginn hatte der Vatikanstaat einen entsprechenden neuen Dreijahresvertrag vereinbart. (rv/kipa 14.05.2010)

Papst an portugiesische Bischöfe: „Stärkt Priester und Laien!“
Nach der Begegnung mit Sozialarbeitern traf das katholische Kirchenoberhaupt am Donnerstagabend in Fatima die portugiesischen Bischöfe. Der Präsident der portugiesischen Bischofskonferenz, Jorge Ortiga, dankte dem Papst für sein Kommen; das Kirchenoberhaupt könne sich der uneingeschränkten Unterstützung und Zuneigung der portugiesischen Glaubensgemeinschaft sicher sein, so der Bischof von Fatima. Der Papst legte den Oberhirten seinerseits eine verstärkte Fürsorge für die Priester ihrer Diözesen ans Herz

„Im zu Ende gehenden Priesterjahr entdeckt, geliebte Brüder, eure bischöfliche Väterlichkeit vor allem gegenüber euren Geistlichen. Diese Verantwortung der Autorität als Dienst an den anderen, vor allem den Priestern, und für ihr Wachstum, ist zu lange als zweitrangig betrachtet worden.“ In einem Moment der „Müdigkeit der Kirche“ müsse es darum gehen, gemeinsam die „ursprüngliche Freude des Christentums“ wieder zu entdecken und die Gläubigen für ein größeres Engagement in der Gesellschaft zu gewinnen. (rv/kna14.5.2010)

Kichenrechtler diskutierten kontrovers über Kirchenaustritt
Kirchenrechtler aus dem Vatikan und deutschsprachigen Ländern haben in München kontrovers über den Umgang mit Kirchenaustritten diskutiert. Kurienerzbischof Francesco Coccopalmerio bezeichnete es als problematisch, wenn die Kirche einen Austritt, der nur gegenüber dem Staat erklärt wird, ohne Prüfung der Intention des Austretenden anerkennt. Das sagte er bei der Fachtagung, die am Mittwoch zu Ende ging. Mehrere Redner und Diskutanten bezeichneten die kirchenrechtliche Debatte um die Austritte als „Spiel mit dem Feuer“ und warnten vor weit reichenden Folgen für das Verhältnis von Staat und Kirche. Zuletzt hatte ein vom emeritierten Freiburger katholischen Kirchenrechtler Hartmut Zapp angestrengter Rechtsstreit für Aufsehen gesorgt. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg erklärte am 4. Mai den von Zapp angestrebten „teilweisen“ Kirchenaustritt für unzulässig und ließ eine Revision nicht zu. Zapp hat angekündigt, sein Anliegen nun von Kirchengerichten klären zu lassen. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, er stehe in der Frage in einem Briefwechsel mit Papst Benedikt XVI. Auch in der Glaubenskongregation, der er angehört, werde das Thema kontrovers diskutiert. (kipa 13.5.2010)


11. Mai 2010

Vatikan: Papst, „Belgiens Kirche ist von Sünden geprüft“
Benedikt XVI. hat die Bischöfe Belgiens dazu ermuntert, sich gegenseitig besser zu unterstützen. Das gelte insbesondere in der gegenwärtigen schwierigen Zeit, so der Papst in einer Rede an die belgischen Oberhirten. Diese besuchten an diesem Samstagmittag das katholische Kirchenoberhaupt anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs im Vatikan. Die katholische Kirche in Belgien sei durch die Sünden der Missbrauchsfälle beschädigt, so der Papst. Benedikt XVI. rief deshalb die belgischen Bischöfe und die gesamte Kirche des Landes zu Mut und Geschlossenheit in der aktuellen schwierigen Situation auf. „Eure Kirche ist von Sünden geprüft. Nur Christus kann wieder die Ruhe nach dem Sturm herbeiführen. Nur Er kann wieder Mut und Kraft spenden. Ich bitte deshalb die Bischöfe darum, dass sie den Priester und Ordensleuten, aber auch den Laien meine Ermutigung weiterreichen.“ (rv/kap 8.5.2010)

Anmeldefrist läuft ab
Die Anmeldefrist für das Treffen zum Abschluss des Priesterjahres endet in Kürze. Bis zum 17. Mai können sich Priester aus aller Welt noch für das für das Priestertreffen mit Papst Benedikt XVI. vom 9. bis zum 11. Juni in Rom anmelden. Darauf hat das römische Pilgerwerk am Freitag hingewiesen. Bislang haben sich bei der zentralen Anmeldestelle rund 5.000 Priester und Diakone für die Veranstaltung angemeldet. Der Kongress zum Abschluss des Priesterjahres beginnt am 9. Juni in der Papstbasilika St. Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le Mura) mit einem Vortrag des Kölner Kardinals Joachim Meisner und einem Gottesdienst, dem der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Claudio Hummes, vorsteht. (kap 7.4.2010)

Begegnug mit Opfern
Papst Benedikt XVI. wird sich womöglich mit einigen Opfern von Pater Macial Maciel treffen. Das hat der mexikanische Bischof Ricardo Watty Urquidi in einem Interview erklärt. Der 2008 verstorbene Maciel war Gründer der „Legionäre Christi“; ihm werden zahlreiche Vergehen, darunter auch sexueller Missbrauch von Kindern und von Seminaristen, zur Last gelegt. Bischof Watty Urquidi ist einer der fünf Visitatoren, die unlängst im Auftrag des Papstes eine gründliche Untersuchung der Vorwürfe durchgeführt haben. Dem mexikanischen Fernsehen sagte er, „viele Elemente“ der „sehr, sehr negativen Persönlichkeit“ von Pater Maciel hätten sich „bei den Legionären Christi ausgebreitet“; von diesen Elementen müsse man den Orden befreien. (adnkronos 6.5.2010)

Papst: „Alle Atomwaffen abschaffen“
Papst Benedikt XVI. hofft darauf, dass „Atomwaffen vollständig vom Antlitz der Erde verschwinden“. Das sagte er an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Rom. Vor Tausenden von Pilgern und Besuchern betete der Papst für die UNO-Konferenz, die sich seit Montag in New York mit der Nichtverbreitung von Atomwaffen beschäftigt. Die Gesprächsteilnehmer in New York sollten „über ihren Schatten springen“ und „geduldig“ an den politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Friedens arbeiten: „Damit helfen sie der integralen menschlichen Entwicklung und dem wahren Willen der Völker.“ (5.5.2010)


4. Mai 2010

Papst: Grabtuch zeugt von Hoffnung und Erlösung
Trotz Wolkenhimmels über der Piazza San Carlo in Turin haben sich die Menschen dicht an dicht aneinander gereiht, um Papst Benedikt XVI. zu begrüßen, der an diesem Sonntag als Grabtuchpilger angereist ist. Während der Messfeier auf dem größten Platz der Stadt nahm der Papst schon einmal Bezug auf das „Grabtuch Christi“, vor dem er am Sonntagnachmittag meditieren wird. Das Tuch rufe uns unmittelbar ins Gedächtnis, dass Jesus Christus auferstanden ist und uns alle in seiner Liebe vereinen will: „In ihm sehen wir wie in Spiegeln unseren Schmerz im Leiden Christi. „Passio Christi. Passio hominis.“ Genau deswegen ist es ein Zeichen der Hoffnung: Christus hat das Kreuz auf sich genommen, um das Böse zu verhindern, um uns ahnen zu lassen, dass Ostern ein Vorgriff ist auf jenen Moment, in dem jede Träne getrocknet wird, in dem es keinen Tod und auch kein Leid oder Schreien oder Schmerzen mehr geben wird. […] Das erste wirklich Neue, was Gott gemacht hat, ist die Auferstehung Jesu, seine himmlische Verherrlichung. Es ist der Beginn einer ganzen Serie von „neuen Dingen“, an denen auch wir teilhaben. „Neue Dinge“, das ist eine Welt voller Freude, in der es kein Leiden gibt, weder Streit noch Hass, und in der alles Leid überwunden ist. Wo es nur die Liebe gibt, die von Gott kommt und alles verwandelt.“ (rv 2.5.2010)

Papst für stärkere Regulierung der Weltwirtschaft
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und der Verteilungsdiskussionen rund um den 1. Mai hat sich der Papst für eine stärkere Regulierung der Weltwirtschaft ausgesprochen. An die Stelle einer Wirtschaftstheorie im Sinne einer Spirale von Produktion, Konsum und Weckung von Bedürfnissen müsse eine Sicht treten, die ökonomisches Handeln als praktische Ausübung der Verantwortung auffasst, „die Würde des Menschen zu fördern“. Im Auge behalten werden müssten „die Suche nach dem Gemeinwohl, die integrale Entwicklung – politisch, kulturell und spirituell - des Individuums, der Familie und der Gesellschaft“, so Benedikt XVI. Er äußerte sich im Vatikan vor den Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, die bis Dienstag, 4. Mai, eine Konferenz zum Thema „Die Krise in der Weltwirtschaft – Neuplanung der Reise“ abhält. (kap/kna 1.5.2010)

Kardinal Levada: „Höheren Maßstab an uns selbst anlegen“
Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation verteidigt den Umgang der Kirche mit Missbrauchsfällen. In einem Interview mit dem US-Fernsehen meinte Kardinal William Joseph Levada, es würde ihn nicht überraschen, wenn noch mehr Bischöfe weltweit wegen dieses Themas um ihren Rücktritt bäten. Bei der Auswahl von Bischöfen gebe es jetzt angesichts der Krise zwar „keinen neuen Standard, aber der bisherige wird vielleicht noch rigoroser angewandt als in der Vergangenheit.“ (rv/pbs 28.04.2010)

Gespräch über neue englischsprachige liturgische Texte
Papst Benedikt XVI. hat sich am Mittwoch mit dem vatikanischen Übersetzer- und Beraterteam „Vox Clara“ getroffen; es ist für die Übertragung liturgischer Texte ins Englische verantwortlich. Beim Mittagessen mit dem Komitee, das der Gottesdienstkongregation angegliedert ist, ging der Papst nicht direkt auf die im englischsprachigen Raum teilweise heftige Kritik an neuen liturgischen Texten ein. Er bat die Mitglieder des Komitees aber deutlich darum, die Rezeption der neuen Übersetzungen mit großer Sensibilität zu begleiten. „Vielen wird es schwerfallen, sich nach fast vierzig Jahren der alten Übersetzung jetzt an die neuen Texte zu gewöhnen“, gab der Papst zu bedenken. Er hoffe sehr, dass es nicht zu „Verwirrung oder Ablehnungkomme. (rv/jesus 28.04.2010)


27. April 2010

Benedikt XVI.: „Internet ist schön und gut, aber“
Die digitale Welt ist eine große positive Herausforderung für die Kirche. Davon ist Papst Benedikt XVI. überzeugt. Er empfing an diesem Samstagmittag rund 6.000 Teilnehmer einer italienischen Tagung zum Thema „Digitale Zeugen“ im Vatikan. Auch im Internet können Gläubige die Frohe Botschaft weiter tragen, sagte der Papst. Doch berge das World Wide Web auch Gefahren: „Das Internet kann aber zu einem Gleichschaltungsorgan verkommen und den intellektuellen und moralischen Relativismus fördern. Wohlgemerkt, wir sind nicht gegen neue Technologien. Unsere Kraft liegt aber im Kirchesein – also Gemeinschaft der Gläubigen. Wir sind in der Lage allen Menschen die Nachricht des Auferstandenen weiterzugeben. Und das tun wir, indem wir uns dem Mitmenschen voll und ganz hingeben.“ (rv 24.4.2010)

Taizé-Prior nach Privataudienz
Es ist eine Tradition, die schon Frère Roger, Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé angestoßen hatte: Einmal im Jahr reist der Taizé-Prior in den Vatikan und bekommt eine päpstliche Privataudienz. An diesem Donnerstag hat Rogers Nachfolger, Frère Alois, Benedikt XVI. getroffen. Mit Interesse habe der Papst sich die Berichte über die Jugendlichen in Taizé und bei Taizé-Treffen außerhalb des Burgunds angehört, wie die jungen Menschen dort ihre Gottesbeziehung entwickelten und Kirche als Gemeinschaft erlebten. Das erzählte uns Frère Alois nach seiner Audienz. Dem gebürtigen Schwaben war ein besonderes Anliegen, dem Papst deutlich zu machen, dass die Communauté eine Ökumene des Gebetes voranbringen will. (rv 23.04.2010)

Papst: „Habe das Leid der Missbrauchsopfer geteilt“
Etwa 30.000 Menschen haben an diesem Mittwoch an der Generalaudienz des Papstes teilgenommen – darunter tausend römische Schulkinder und mehrere hundert Priester aus dem Bistum Rom. Benedikt zog auf dem Petersplatz eine Bilanz seines Besuchs auf der Insel Malta am letzten Wochenende. ... Ein im ursprünglichen Programm nicht vorgesehener wichtiger Termin war außerdem das Treffen Benedikts mit einigen Opfern von sexuellem Missbrauch, abseits der TV-Kameras. „Ich habe ihr Leiden geteilt und habe tief bewegt mit ihnen zusammen gebetet- wobei ich ihnen auch das Handeln der Kirche zugesichert habe“: Das sagte der Papst in seinem italienischen Redeteil an diesem Mittwoch. In seiner deutschen Ansprache erwähnte er die Begegnung hingegen nicht, sondern kam stattdessen auf Paulus zurück. (rv 21.4.2010)

Kardinäle unterstützen den Papst
Die Kardinäle stehen auch in schwierigen Zeiten hinter dem Papst.Das hat der Dekan des Kardinalskollegiums betont. Während des Essens für den Papst zu dessen fünftem Amtsjubiläum meinte Kardinal Angelo Sodano, das Kollegium der Kardinäle sei „eine große Familie, die immer mit dem Nachfolger Petri verbunden ist“. Die „Werke Christi“ seien derzeit nicht „im Schwinden begriffen“, sondern breiteten sich immer weiter aus, so Sodano weiter. (rv 20.4.2010)


20 April 2010:

Papst feierte seinen Geburtstag
Mit einem ausgedünnten Arbeitsprogramm hat Papst Benedikt XVI. am Freitag seinen 83. Geburtstag begangen. Um die Mittagszeit sprach er mit einigen brasilianischen Bischöfen über die Situation in ihren Diözesen. ... Unterdessen trafen im Vatikan Glückwünsche aus aller Welt ein, vor allem von italienischen Politikern, aber auch aus dem deutschen Sprachraum. Neben einem Mittagessen im Kreis seines päpstlichen Haushalts nutzte Benedikt XVI. seinen Geburtstag vor allem zu Erholung und zu letzten Vorbereitungen für seine Reise nach Malta am Wochenende. Anlässlich des fünften Jahrestages der Wahl von Joseph Ratzinger zum Papst am kommenden Montag gibt Kardinal-Dekan Angelo Sodano mit dem Kardinalskollegium ein Essen zu Ehren des Papstes. Einziges offizielles Ereignis zu diesen beiden Gedenktagen ist am 29. April ein Konzert in der vatikanischen Audienz-Halle. Es wird dem Papst von Italiens Präsident Giorgio Napolitano gestiftet. (kipa 16.4.2010)

Papst: Priester stehen im „Dienst an der Wahrheit“
In einigen Wochen geht, inmitten aller Turbulenzen um das Thema Missbrauch, das vom Papst ausgerufene Priesterjahr zu Ende. In seinen Katechesen will sich Benedikt bei seinen kommenden Generalaudienzen näher mit dem Priesteramt beschäftigen. An diesem Mittwoch machte er auf dem Petersplatz einen Anfang: Er erinnerte daran, dass der auferstandene Christus „den Aposteln die Vollmacht gegeben hat, zu taufen und zu lehren (vgl. Mt 28, 19f) sowie die Sünden zu vergeben (vgl. Joh 20, 23).“ „Heute wollen wir zunächst den Dienst des Lehrens betrachten. Der Priester als Lehrer – das heißt nicht, dass er sich selbst in den Vordergrund stellt oder irgendwelche Disziplinen abhandelt, die es gäbe, sondern er stellt sich in den Dienst Jesu Christi, der das Wort der Wahrheit selber ist. ...Der Priester verkündet sie, er steht im Dienst dieser Wahrheit, er propagiert nicht eigene Ansichten und Meinungen, sondern ist demütiger Diener dessen, was uns allen gemeinsam ist und uns allen den Weg bereitet." (14.4.2010)

Vatikan: Kirchliche Verjährungsfristen aufheben
Der Vatikan erwägt eine Aufhebung der zehnjährigen Verjährungsfrist für Missbrauchsdelikte. Die Praxis zeige, dass „eine Zehn-Jahres-Frist dieser Typologie von Fällen nicht angemessen“ sei, erklärte Charles J. Scicluna, Strafverfolger der Glaubenskongregation für schwere kirchenrechtliche Vergehen. „Es wäre wünschenswert, zum früheren System zurückzukehren, nach dem es für schwerwiegende Vergehen keine Verjährung gibt“, sagte er der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ am Wochenende. ... 2001 legte der Papsterlass „De delictis gravioribus“ (Über schwerwiegende Vergehen) für die kirchendisziplinarische Ahndung von Verstößen gegen das klerikale Keuschheitsgebot eine Verjährung von zehn Jahren fest, bei Missbrauch von Minderjährigen beginnen die zehn Jahre mit dem Erreichen des 18. Lebensjahrs. Der Kirchenjurist verwies darauf, dass Papst Johannes Paul II. bereits 2002 die Vollmacht erteilt habe, in begründeten Einzelfällen von der Verjährung abzusehen. Diese Ausnahme werde „normalerweise auch gewährt“, so Scicluna. Zu den „schwerwiegenden Vergehen“ zählen nach dem Kirchenrecht etwa auch Verstöße gegen das Beichtgeheimnis und gegen die Eucharistie. (domradio/avvenire 13.4.2010)


13. April 2010:

Castel Gandolfo. Papst: „Pius XII. war barmherzig“
Pius XII. war ein barmherziger Papst. Das hat Benedikt XVI. über ihn am Freitagabend gesagt. Benedikt sah in Castel Gandolfo einen Film über Pius XII.(1939-1958). Papst Benedikt XVI. würdigte die Rolle Pius XII. insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Der Pacelli-Papst sei in dieser schweren Zeit ein „Vater für alle“ gewesen. Der Papst habe für die Rettung Roms und vieler Verfolgter in den Jahren 1943 und 1944 eine „fundamentale Rolle“ gespielt. Wie der vatikanische Informationsdienst berichtete, handelt es sich beim Film um eine Vorabschau der internationalen Produktion „Unter dem Himmel Roms“. Der Film spielt in der italienischen Hauptstadt zur Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Er schildert unter anderem die Hilfsmaßnahmen Papst Pius' XII. für verfolgte Juden. (rv 10.4.2010)

Vatikan: Recht auf Verweigerung von Abtreibung und Sterbehilfe
Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie hat ein Recht auf Verweigerung von Abtreibung oder Sterbehilfe aus Gewissensgründen eingefordert. Dieses Recht müsse im Namen der Freiheit und des kulturellen Pluralismus für alle Personen und Institutionen gelten, die im Gesundheitswesen tätig seien, sagte Kardinal Ennio Antonelli laut der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ (Freitag). Zugleich seien „die Verbrechen der Abtreibung und der Euthanasie“ unter die Vergehen gegen fundamentale Menschenrechte einzureihen. Antonelli äußerte sich vor dem Hintergrund einer landesweiten Debatte um die Abtreibungspille RU 486. (avvenire/kipa 9.4.2010)

Chile. Bertone: Chile-Besuch im Zeichen der Solidarität
„Viva Chile!“ Mit diesen Worten ist die Nummer Zwei des Vatikans in Chile eingetroffen. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone soll dort den Opfern des jüngsten Erdbebens die Solidarität des Papstes ausdrücken; er bleibt bis nächsten Mittwoch. Seinen ersten Termin hatte der Kardinal an diesem Mittwoch im Präsidentenpalast. (rv 8.4.2010)

Vatikan: Papst auch wegen Lebensschutz im Visier der Medien
Der frühere vatikanische Justizminister Kardinal Julian Herranz sieht die Angriffe auf Papst Benedikt XVI. auch in Zusammenhang mit dessen Eintreten für den Lebensschutz. Die internationalen Medien hätten das Oberhaupt nicht nur wegen pädophiler Priester ins Visier genommen, sondern auch wegen „der Verteidigung ethischer Werte, angefangen mit dem Nein zur Abtreibung“, sagte der spanische Kardinal in einem Interview der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Dienstag). Die Affäre um Geistliche, die ihre priesterlichen Gelübde verraten hätten, bedeute für Benedikt XVI. „ein unsägliches, bitteres, tiefes Leiden“, sagte Herranz. (kipa/repubblica 6.4.210)


6. April 2010:

Urbi et orbi: „Die Menschheit möge ausziehen”
Die Welt bedarf der Osterhoffnung – das christliche Volk ist in die ganze Welt gesandt, um das Heil der Auferstehung zu bezeugen. Vor diesem Grundgedanken hat Papst Benedikt XVI. seine diesjährigen Ostergrüße vom – trotz Regenwetters – pilgerüberströmten Petersplatz an die Christen in aller Welt gerichtet. Dabei gehe es nicht allein um einen Dienst an der Welt. Auch die Kirche selbst brauche die erneuernde Kraft, von der sie im Ostergeheimnis Zeugnis gebe, betonte Benedikt von der Mittelloggia in der Fassade des Petersdoms aus: „Auch in unseren Tagen bedarf die Menschheit eines „Auszugs“, nicht oberflächlicher Verbesserungen, sondern einer geistigen und moralischen Verwandlung. Sie bedarf des Heils des Evangeliums, um aus einer Krise herauszukommen, die tief ist und als solche tiefe Veränderungen verlangt, angefangen von den Gewissen der Menschen.“ (rv 4.4.2010 )

Vatikan: Authentische Jesus-Inschrift
Die angebliche Kreuzinschrift in der römischen Basilika „Santa Croce in Gerusalemme“ ist höchstwahrscheinlich authentisch. Das behauptet die Wissenschaftlerin Maria Luisa Rigato in einem Interview mit der katholischen Tageszeitung „Avvenire“. Der sogenannte „titulus crucis“ mit der lateinischen Aufschrift „INRI“ soll direkt vom römischen Statthalter Pontius Pilatus stammen. Man könne zwar nicht hundertprozentig beweisen, dass die Tafel 2000-jährig sei, aber viele Hinweise ließen darauf schließen, so Rigato. Im schlimmsten Falle sei es eine perfekte Kopie des Originals, fügte sie an. (avvenire 03.04.2010)

Papst zur Abendmahlsmesse: „Werden wir Freunde Jesu, dann handeln wir recht“
Mit dem Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu hat Papst Benedikt XVI. am Gründonnerstagabend die Feierlichkeiten der drei österlichen Tage in Rom eröffnet. Mit einer Messe in der Lateranbasilika erinnerte das Kirchenoberhaupt in Anwesenheit von Tausenden Gläubigen an die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus. Während der Feier wusch Benedikt zwölf Priestern der Diözese Rom die Füße. Ausgehend vom Wort des Johannes-Evangeliums „Brot für das Leben der Welt“ ging der Papst in seiner Predigt auf den Zusammenhang zwischen Wahrheit und ewigem Leben ein. Die Erkenntnis Gottes schenke „wahres Leben“, so Benedikt. Der Dienst am Anderen, von Jesus in der Fußwaschung zum Ausdruck gebracht, gebe Anteil an Gott. (rv 2.4.2010)

Chrisam-Messe: „Der Kampf des Christen ist, das Gute und das Recht zu tun“
Das Öl ist das Zeichen der Barmherzigkeit Gottes. Mit dieser Botschaft hat der Papst an diesem Donnerstag in der Petersbasilika die Feier der Ostertage eröffnet. In der Chrisam-Messe, traditionell vom Bischof gemeinsam mit allen Priestern des Bistums gefeiert, werden die Öle geweiht, die im Laufe des Jahres für Taufe, Firmung und Weihe gebraucht werden. Die versammelten Priester erneuern in dieser Messe ebenfalls ihre Weiheversprechen. In seiner Predigt ging Benedikt XVI. besonders auf die Sakramente ein. Sie seien fest in unserer Welt verankert: „Gott rührt uns an durch materielle Wirklichkeiten, durch Gaben der Schöpfung hindurch, die er in seinen Dienst nimmt, zu Instrumenten der Begegnung zwischen uns und sich selber macht. Es sind vier Elemente der Schöpfung, aus denen der Kosmos der Sakramente gebaut ist.“ (rv 1.4.2010)


30. März 2010

Papstsprecher: „Weg für innere Reinigung ist bereitet“
Der Vatikan sieht die einzelnen Länder und Bischofskonferenzen in Sachen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auf einem guten Weg. In seinem Kommentar für Radio Vatikan anlässlich des Beginns der Karwoche äußert sich Papstsprecher Pater Frederico Lombardi zuversichtlich, dass die vom Papst in seinem Hirtenbrief an die Katholiken in Irland intendierten Werke der „Heilung und Erneuerung“ Früchte tragen werden. Es sei kein Wunder, dass die Missbrauchsfälle in den letzten Wochen und Monaten in den Medien eine solch gewaltige Aufmerksamkeit erfahren hätten, so Lombardi. Er unterstreicht, dass es nun an der Kirche sei, Buße zu tun und gegenüber den Opfern Abbitte zu leisten. Nur so könne wirkliche Gerechtigkeit entstehen und die dringend nötige innere Reinigung stattfinden. (rv 27.3.2010)

„Papst hat jeden Missbrauchsfall verfolgt“
Ein früherer Mitarbeiter des jetzigen Papstes weist den Vorwurf zurück, Kardinal Joseph Ratzinger habe als Leiter der Glaubenskongregation Fälle sexuellen Missbrauchs vertuscht. Das sei „absurd“: Ratzinger habe jedes Delikt unnachgiebig verfolgt, sagte Bischof Gianfranco Girotti, Regent der Apostolischen Pönitentiarie. In einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ verteidigt Girotti auch das vatikanische Vorgehen im Fall des US-Priesters Lawrence Murphy, der bis 1974 rund 100 Kinder missbraucht haben soll. Murphy habe bereits im Sterben gelegen, als die Glaubenkongregation 1996 von den Vorgängen Kenntnis erlangt habe, so der Kurienbischof. (kipa/nyt 26.3.2010)

Der Apostolische Stuhl stellt wichtige Texte online zur Verfügung
Wichtige Texte, die bisher in den Bibliotheken des Vatikan in Papierform verfügbar waren, werden nun online zur Verfügung gestellt. Unter www.vatican.vakönnen diese unter „testi fondamentali“ (Grundlagentexte) eingesehen werden. Es geht um sämtliche Sammlungen der Akten des Heiligen Stuhls (ASS) und der Akten des Apostolischen Stuhls (AAS), konkret sind dies die Sammlungen von 1865 bis 2007 im PDF-Format. ...Ferner werden die 12 Bände der Actes et Documents du Saint-Siège relatifs à la Seconde Guerre Mondiale (Akten und Dokumenten des Heiligen Stuhls aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges) online gestellt. Letzteres ist eine von vier Jesuiten unter Paul VI. 1965 zusammengestellte Sammlung von Dokumenten zu Pius XII. (rv 25.3.2010)

Papst: „Die Natur als Buch, geschrieben von Gott...“
Papst Benedikt XVI. hat die Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft bekräftigt. Auch wenn das Verhältnis zwischen beiden in der Vergangenheit zeitweilig von gegenseitigem Unverständnis geprägt gewesen sei, bestehe eine Freundschaft und kein Gegensatz, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Albert der Große

Von ihm sagt man, er habe alles gewusst, was es in der mittelalterlichen Welt zu wissen gab: Der heilige Albert, genannt ‚der Große’, Albertus Magnus, doctor universalis. Ihm bescheinigte Papst Benedikt bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch Weite und Tiefe seines Wissens, verbunden mit innerer Friedfertigkeit und einem überaus tugendhaften Leben. Er war Lehrer des Thomas von Aquin, hat aber auch durch seine eigene Theologie Maßstäbe gesetzt. (rv 24.3.2010)


23. März 2010

Hirtenbrief an irische Kirche: Maßnahmen gegen Missbrauch
Papst Benedikt XVI. hat den mit Spannung erwarteten Hirtenbrief zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche unterzeichnet. Das Schreiben, das vor allem an die irische Kirche wegen der dortigen tausendfachen Missbrauchsfälle gerichtet ist, wurde an diesem Samstag veröffentlicht und im Vatikan vorgestellt.
4 Punkte und ein Gebet
Der Brief besteht aus 14 Punkten und einem Gebet für Irlands Kirche. Mit dem langen Dokument, das klar und deutlich an Irland gerichtet ist, wendet sich der Papst an die Kirche des Inselstaates insgesamt und an einzelne Gruppen: Opfer, Täter und Bischöfe. Es handelt sich um einen geistlichen Text, keine politische Absichtserklärung, keine Dienstanweisung für strukturelle Änderungen oder Ähnliches. Der Papst hatte am Mittwoch bei der Generalaudienz darum gebeten, dass der Brief ganz gelesen werde. Niemand erwarte, dass sich diese schmerzliche Situation schnell lösen ließe, schreibt er darin. Als Grund für die Missbräuche sieht Benedikt XVI. die häufig verbreitete falsche Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils. Viele Priester und Ordensleute hätten in den vergangenen Jahrzehnten zu sehr die säkularen Realitäten übernommen, ohne dabei ausreichend Bezug zum Evangelium genommen zu haben. An die Opfer des Missbrauchs und ihre Familien gerichtet drückt Benedikt im Hirtenbrief offen die Schande und die Reue aus, die die Kirche fühle. (rv 20.3.2010)

Vatikan/Großbritannien: Besuch des Papstes nimmt Form an
Königin Elisabeth II. wird Papst Benedikt XVI. am 16. September dieses Jahres im königlichen Palast in Edinburgh empfangen. Dies wird der Auftakt des Staatsbesuches sein, den der Papst in diesem Spätsommer in England und Schottland machen wird. Es wird der erste Staatsbesuch sein, den ein Papst in Großbritannien machen wird. Papst Johannes Paul II. hatte das Land zwar 1982 besucht, dies war aber ein pastoraler Besuch, der die Etablierung voller diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Großbritannien feiern sollte. Der Besuch von Benedikt XVI. erfolgt auf Einladung der britischen Regierung und der katholischen Kirche. ... (rv/kipa 17.3.2010)

Glaubenkongregation untersucht Phänomen Medjugorje
In der Glaubenskongregation ist unter dem Vorsitz von Kardinal Camillo Ruini eine internationale Kommission zur Untersuchung des Phänomens Medjugorje eingerichtet worden. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch mit. Die Kommission wird vertraulich arbeiten und die Ergebnisse ihrer Studien der Kongregation unterbreiten. Über Zeitrahmen oder Zielsetzung gab der Pressesaal nichts bekannt. In dem Ort soll es seit dem 24. Juni 1981 zu Marienerscheinungen gekommen sein. Die Erscheinungen dauern nach Angaben der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher mit großer Häufigkeit weiter an. (rv/kna 17.3.2010)


18. März 2010

Papst: Zölibat wichtig für erfülltes Priestersein
Der Zölibat ist für ein erfülltes Priestersein unerlässlich. Das hat Papst Benedikt an diesem Freitag anlässlich einer internationalen Theologentagung in Rom unterstrichen. Der zweitägige Kongress findet an diesem Freitag und Samstag an der päpstlichen Lateran-Universität statt und steht unter dem Motto „Treue Christi, Treue des Priesters“. ... „Der Kontext der ontologischen Zugehörigkeit zu Gott ist der richtige Rahmen, um – auch in unseren Tagen – den Wert des Zölibats zu verstehen und erneut zu bestätigen. Er ist in der römischen Kirche ein notwendiges Charisma des heiligen Ordens und wird auch in den Ostkirchen äußerst geschätzt. Die Berufung zum Priester bleibt auch für die ein Geheimnis, die sie erhalten haben. Unsere Grenzen und Schwächen müssen uns dazu führen, dieses Geschenk in tiefem Glauben zu leben und es zu schützen.“ (rv/kipa 12.3.2010)

Negative Einflüsse auf die Aufklärung von Missbrauchsfällen
Der Präfekt des obersten vatikanischen Berufungsgerichts, Erzbischof Raymond Leo Burke, hat einen negativen Einfluss der Öffentlichkeit auf die Aufklärung von Missbrauchsfällen beklagt. In früheren Fällen in den USA habe eine starke Beteiligung von Medien und Anwälten den Skandal verschärft und ein „objektives Urteil über die Situation selbst und die einzelnen Anklagefälle sehr schwierig gemacht“, sagte der US-amerikanische Kirchenrichter in Rom vor Journalisten am Donnerstagabend. Der sexuelle Missbrauch durch Kleriker habe der katholischen Kirche in ihren „kleinsten und wehrlosesten Mitgliedern“ eine schwere Wunde zugefügt, sagte Burke. Eine genaue und umfassende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle müsse die Anwendung der Kirchenstrafen einbeziehen, so der Präfekt der Apostolischen Signatur. (kipa 12.3.2010)

Papst: „Priester sollten eigene Grenzen kennen“
Papst Benedikt rät den Priestern zu einer Wiederentdeckung des Beichtsakraments. Im Vatikan unterhielt er sich an diesem Donnerstag mit den Teilnehmern eines Fortbildungskurses zum Thema „Sakrament der Versöhnung“. Dabei erinnerte er an das derzeit laufende Priesterjahr; seine Leitfigur ist der heilige Pfarrer von Ars, der ein herausragender Beichtvater war. (rv 11.3.2010)

Papst: „Anarchiestimmung abgewendet“
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gab es die Gefahr einer „utopischen und anarchischen Spiritualität“ in der katholischen Kirche. Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch anlässlich der Generalaudienz im Vatikan. Doch dank einer weisen Führung konnte dies verhindert und die Einzigartigkeit der Kirche wie auch die Neuheit des Konzils verteidigt werden, so Benedikt auf Italienisch. (rv 10.3.2010)


10. März 2010

Vatikan: Welches Wunder?
Der Postulator der Seligsprechung von Johannes Paul II. weist Behauptungen zurück, dass es Schwierigkeiten beim Verfahren gebe. Das Büro von Slawomir Oder weist darauf hin, dass „nicht bekannt“ sei, ob die Ordensschwester Marie-Simon-Pierre wieder an Parkinson leide. Eine polnische Zeitung berichtet, dass die auf Fürsprache des verstorbenen Papstes geheilte Ordensfrau erneut an Parkinson erkrankt sei. Im Vatikan wird betont, das Ärztekomitee der Heiligsprechungskongregation habe sich noch gar nicht mit dem Fall befasst. Es gebe auch keine Verzögerungen im Seligsprechungsprozess, weil ja noch gar kein Datum für eine mögliche Seligsprechung genannt worden sei.

Nach den Verfahrensregeln muss ein neues Wunder zuerst in der Diözese untersucht werden, in der es sich ereignete. Erst dann kann der Fall den vatikanischen Experten zur Prüfung vorgelegt werden. Nach Darstellung der „Repubblica“ könnte dies bis zum Frühsommer geschehen. ... (rv/kna 5.3.2010)

Kein Ja oder Nein zur Gentechnik
Der Vatikan befürwortet oder verurteilt nicht generell die Gentechnik. Das schreibt die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. ...

Die katholische Kirche könne keine „technischen Lösungen“ anbieten, sondern habe den Auftrag, für eine menschenwürdige Gesellschaft einzutreten, schreibt nun „L’Osservatore Romano“ unter Berufung auf die Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI. Dazu gehöre auch die Anklage gegen den „Skandal des Hungers in der Welt“. Dessen Ursache liege weniger in einer Knappheit materieller Ressourcen als in einem Mangel an Solidarität und institutionellen Lösungen, so das Blatt. Die Europäische Kommission hatte am Dienstag den Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffelsorte Amflora genehmigt. Entwickelt wurde die Pflanze von dem deutschen Chemiekonzern BASF. (rv/kna 4.3.2010)

Papst: Lob für Chopin, Nostalgie für seine Theologen-Jahre
Etwa 8.000 Menschen haben an diesem Mittwoch die Generalaudienz von Benedikt XVI. besucht. Der Papst würdigte u.a. Frédéric Chopin zu dessen 200. Geburtstag: Der polnische Komponist habe mit seiner Musik Großes für Europas Kultur geleistet, er könne Menschen helfen, Gott näherzukommen. Für die Besucher aus dem deutschsprachigen Raum beschäftigte sich Benedikt mit einem Heiligen des 13. Jahrhunderts. „Wenn ich bei der heutigen Katechese über den heiligen Bonaventura spreche, so tue ich dies nicht ohne eine gewisse Nostalgie. Dieser Heilige ist mir im Studium und zu Beginn meiner wissenschaftlichen Tätigkeit ein hochgeschätztes Vorbild und ein Begleiter geworden, dem ich Wesentliches für meine geistliche Prägung verdanke.“ (rv 3.3.2010)


23. Februar 2010

Benedikt XVI: „Geht hinein in die Welt!“
Zum Auftakt der Fastenzeit hat Papst Benedikt Priester zum Gehorsam gegenüber Gott aufgerufen. Bei der jährlichen Audienz für die Priester der Diözese Rom ging das katholische Kirchenoberhaupt am Donnerstagmorgen auf das im Hebräerbrief dargelegte Priesterbild ein. Christus sei Mensch geworden, um als wahrer Priester zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln, führte Papst Benedikt in der „lectio divina“ – der sorgsamen Lektüre der Heiligen Schrift – aus. Priester seien in der Nachfolge Christi dazu berufen, Mittler zwischen Gottvater und den Menschen zu sein. Dabei gelte es zu bedenken.„Der Priester braucht eine Autorisierung von Gott. Das Sakrament seiner Weihe ist ein Geschenk aus den Händen Gottes. Nur, wenn sich in ihm beide Sphären, die göttliche und die menschliche, treffen, kann er wirklich eine Brücke sein zwischen Gott und den Menschen. Hierin besteht der wahre Auftrag des Priesters: Er muss diese beiden Wirklichkeiten miteinander vereinen. Auf diese Weise führt der Priester die Menschen dem verborgenen Gott und seiner Erlösung entgegen, hinein in das wahre göttliche Licht und das wahre Leben.“ (rv 18.02.2010)

Benedikt XVI.: „Wir gehen auf die Auferstehung zu“
Mit einem Pauluszitat hat Papst Benedikt XVI. seine Gedanken zur Fastenzeit bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch begonnen: „Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung“. Mit dem Aschekreuz und dem Jesu Aufruf zu Umkehr und Glaube an das Evangelium beginne der Weg zum Osterfest: „Umkehr und Glaube an das Evangelium sind nicht zwei getrennte Vorgänge. Christliche Bekehrung ist nicht einfach ein Moralismus, sondern ist die Hinkehr zu dem, was der Herr und sagt, ist Glaube an das Evangelium, Hineintreten in die Botschaft des Evangeliums und sich umwandeln lassen durch das Evangelium. Deswegen ist aber auch die Umkehr nicht ein einmaliger Akt und dann geht alles gut weiter, sondern ein Prozess, der unser ganzes Leben durchzieht...“ (rv 17.02.2010)

Benedikt: „Das Zeugnis weckt Berufungen“
Priester sollen nicht traurig und isoliert wirken, sondern die Botschaft des Evangeliums im eigenen Leben ausstrahlen – dann wird es auch wieder mehr Berufungen geben. Das schreibt Papst Benedikt in seiner Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen; er wird am kommenden 25. April gefeiert. Die Botschaft des Papstes wurde an diesem Dienstag veröffentlicht; sie trägt den Titel „Das Zeugnis weckt Berufungen“. (rv 16.02.2010)

Vatikan/Irland: Papst und Bischöfe betonen Notwendigkeit der Aufarbeitung
Benedikt XVI. hat die irischen Bischöfe aufgefordert, mit Entschlossenheit und Mut einen Ausweg aus der Missbrauchskrise zu suchen. Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sei „nicht nur ein abscheuliches Verbrechen, sondern auch eine schwere Sünde, die Gott verletzt und die Menschenwürde verwundet“. Das sagte der Papst bei dem am Dienstag im Vatikan zu Ende gegangenen Krisengipfel vor dem Bischöfen des Landes. Zugleich äusserte er die Hoffnung, dass die Oberhirten Irlands gemeinsam und einig die erforderlichen konkreten Schritte zur Lösung der Krise unternähmen. Der Missbrauchsskandal habe für die Kirche des Landes eine schwere Krise ausgelöst und das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Amtsträger erschüttert, heisst es in dem am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Schlusskommunique. Benedikt XVI. kündigte für die bevorstehende Fastenzeit einen Pastoralbrief an die Katholiken Irlands an.(rv 16.02.2010)


16. Februar 2010

Aus dem Vatikan: "Menschenwürde bedingungslos schützen“
Menschenwürde in der Wissenschaft bedingungslos schützen – dazu hat Papst Benedikt an diesem Samstag erneut aufgerufen, und zwar in seiner Ansprache vor der Päpstlichen Akademie für das Leben. Sie hält im Vatikan seit Donnerstag ihre Vollversammlung zum Thema Bioethik und Naturrecht ab. Das Naturrecht müsse der Bioethik als Grundlage dienen, führte Benedikt mit einem Verweis auf seine letzte Enzyklika „Caritas in veritate“ aus. Von diesem unveräußerlichen Recht her müssten ethische Fragen beantwortet und Entscheidungen getroffen werden. Der Papst warnte in seiner Ansprache vor allem vor dem instrumentellen Verständnis der Wissenschaft und des menschlichen Lebens. (rv 13.02.2010)

Benedikt XVI.: „Schauen auf Christus heißt, die Menschenwürde zu leben“
Die Würde des Menschen im Gebet erkennen – daran hat Papst Benedikt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz erinnert. In einer vollen Audienzhalle setzte der sichtlich gut gelaunte Papst seine Ansprachen über bedeutende Gestalten der Kirchengeschichte fort. Dabei stand dieses Mal der heilige Antonius von Padua im Mittelpunkt. Antonius, ein gebürtiger Portugiese, trat nach seiner Zeit als Augustiner-Chorherr den Franziskanern bei. Im Jahr 1221 begegnete er noch selbst dem heiligen Franz von Assisi. Als Prediger und Theologe trug er maßgeblich zu einer Festigung der franziskanischen Spiritualität bei. Besonders aber lag Antonius das Gebet am Herzen. In der dort erkannten Liebe Gottes werde erst tieferes Erkennen und Nächstenliebe möglich. (rv 10.02.2010)

Kardinal Kasper wünscht sich „dialogischen Stil“
Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Walter Kasper, ist nicht völlig zufrieden mit der Rezeption des Dokuments „Dominus Iesus“ aus dem Jahr 2000. Das Papier wurde von der Glaubenskongregation unter dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger erstellt und handelt vom Wesen der Kirche. Es sei „unser Fehler gewesen“, dass der katholische Kirchenbegriff, wie er in dem Text entfaltet wird, in der anschließenden Debatte von einigen als Abgrenzung gegenüber anderen empfunden wurde „und nicht stattdessen als eine Öffnung“. Das sagte Kasper am Montag bei einem ökumenischen Kongress in Rom. Gegenüber Radio Vatikan erklärte derdeutsche Kardinal: „Natürlich ist das kein Fehler in der lehrhaften Aussage, denn dieses Dokument repräsentiert die katholische Lehre – aber ich hätte mir einen etwas dialogischeren Stil gewünscht, einen Stil, der zugänglicher und ansprechender ist, für unsere eigenen Leute wie für unsere Partner. Das Dokument sagt auch ein bisschen zuviel, was die anderen nicht haben; ich würde eher betonen, was wir haben, was wir schenken können – und dann, dass wir auch von den anderen erwarten, bereichert zu werden. Also ein dialogischerer Stil – das mangelt diesem Dokument etwas, das ist eigentlich schade. Und das hat die Rezeption auch sehr erschwert.“ (rv 09.02.2010)


9. Februar 2010

Papst-Botschaft zur Fastenzeit
„Genauso, wie die Menschheit mehr Brot braucht, braucht sie Gott.“ Das schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zur Fastenzeit. In dem Text beschäftigt sich der Papst mit dem Thema Gerechtigkeit: Ungerechtigkeit habe „nicht nur einen äußeren Ursprung; sie gründet im Herzen des Menschen“, mahnt er. Benedikt rät zu einem „Exodus“, einer tiefgreifenden „Befreiung des Herzens“: Es gelte, „den Trug der Selbstgenügsamkeit aufzugeben“ und auf das Entgegenkommen Gottes zu hoffen. „Fest verwurzelt in dieser Hoffnung wird der Christ dazu angetrieben, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, in der alle das Notwendige erhalten, um menschenwürdig leben zu können“. (rv 04.02.2010)

Vatikan: Papst ermutigt dazu, sich Gott zu weihen
Papst Benedikt XVI. hat die herausragende Bedeutung des Ordenslebens für die katholische Kirche unterstrichen. Ohne gottgeweihte Menschen wäre die Welt ärmer; sie seien ein „wertvolles Geschenk für die Kirche und für die Welt“, betonte er an diesem Dienstag bei einer Vesper vor mehreren Tausend Mitgliedern geistlicher Gemeinschaften im Petersdom. Ganz unabhängig von der oberflächlichen Frage nach Effizienz sei das gottgeweihte Leben ein Signal für die Unentgeltlichkeit der christlichen Liebe, sagte der Papst. Es sei bedeutsam gerade in einer Welt, die Gefahr laufe, im Sog von Schnelllebigkeit und Nützlichkeitsdenken zu ersticken. Die Kirche feiert den 2. Februar, Fest der Darstellung Jesu im Tempel, seit über zehn Jahren auch als Tag des gottgeweihten Lebens. (rv 03.02.2010)

Papst: Glauben ist nicht Sentimentalität
Tausende von Menschen haben an diesem Mittwoch wieder an der Generalaudienz von Benedikt XVI. teilgenommen. In seiner Katechese stellte der Papst diesmal den heiligen Dominikus vor. Dabei ging er, von seinem Redetext abweichend, auch auf sein (Benedikts) Lieblingsthema ein, nämlich die Beziehung von Glaube und Vernunft: „Glaube ist nicht Sentimentalität, sondern Sache des ganzen Menschen“. Dafür stehe dieser herausragende spanische Ordensmann des 13. Jahrhunderts. „Wie sein Biograph Jordan von Sachsen berichtet, zeichnete sich dieser Heilige dadurch aus, daß er immer nur mit Gott oder von Gott sprach. Seine Liebe und Verehrung galt Christus, und diese Liebe öffnete ihm das Herz für seine Mitmenschen und für alles, was sie brauchen, besonders für das Heil ihrer Seelen." (rv 03.02.2010)


2. Februar 2010

Papst Rota hat pastorale Aufgaben
Ehenichtigkeits-Verfahren sind kein bloßer Verwaltungsakt, sondern auch eine pastorale Herausforderung. Darauf hat Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag bei seiner Rede zur feierlichen Eröffnung des Gerichtsjahres der „Sacra Rota Romana“ hingewiesen. Gerechtigkeit und Nächstenliebe müssten hierbei Hand in Hand gehen und seien gemeinsam der Wahrheit verpflichtet. Vor den Richtern und Mitarbeitern des Gerichts machte er darauf aufmerksam, dass ihre Arbeit vorrangig dem Seelenheil der betroffenen Eheleute dienen müsse und teilhabe am Wirken Christi als guter Hirte. ... Gleichzeitig hätten die Mitarbeiter der Rota die Institution der christlichen Ehe zu schützen und zu stärken. Die Rechtmäßigkeit der kirchlichen Ehe sei kein verwaltungstechnisches Siegel, sondern betreffe den Menschen als Ganzes und müsse im Zweifelsfall sorgsam geprüft werden. (rv 29.01.2010)

Vatikan: Bertone lobt vatikanische Medienarbeit
Die Medienarbeit des Vatikans ist nicht nur wichtig, sondern auch gut. Das betonte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am Donnerstag in seiner Predigt. Bertone zelebrierte an diesem Freitag eine Messe für die Mitarbeiter der vatikanischen Druckerei und der Zeitung „L´Osservatore Romano“. Die Dienste dieser Vatikan-Institutionen seien ein wichtiger Service für die Kirche, unterstrich Bertone. (rv 29.01.2009)

Papst: „Kultur braucht Austausch, nicht Banalität“
Das kulturelle Leben ist zu oft von Banalitäten geprägt. Das hat Papst Benedikt an diesem Donnerstag bei seiner Audienz für die 350 Mitglieder der sieben päpstlichen Akademien für Theologie und Kultur betont. Die Menschen folgten viel zu sehr den fragwürdigen Vorstellungen von Relativismus und Subjektivismus, während das intensive Nachdenken und das erläuternde Gespräch in den zwischenmenschlichen Begegnungen zu kurz kämen. Der Mensch werde zu selten als das komplexe Wesen, das er ist, in den Blick genommen. (rv 28.01.2010)

Benedikt XVI.: „Viele sind von Franziskus fasziniert“
Bei der wöchentlichen Generalaudienz erinnerte Papst Benedikt an diesem Mittwoch an einen Heiligen, der eigentlich keiner Vorstellung bedarf: Franziskus von Assisi. „Viele Menschen – selbst über die Grenzen der Kirche hinweg – sind davon fasziniert, wie er die Ideale der Armut, der Hilfsbereitschaft, der Fröhlichkeit, der Brüderlichkeit und der Liebe zur Schöpfung gelebt hat.“ Aber es ist mehr als nur Faszination, wie ein Blick auf den Heiligen uns lehrt, so der Papst - wir müssten auch auf die Wurzel schauen, die all das Faszinierende hervorgebracht hat.

„Franziskus wollte wie Christus sein; er wollte Jesus im Evangelium betrachten, ihn von ganzem Herzen lieben und seine Tugenden nachahmen. Die Heiligen, die Freunde Jesu, sind die besten Kenner und Ausleger der Heiligen Schrift, das können wir gerade an Franz sehen. Sie machen das Wort Gottes in ihrem Leben sichtbar, machen es gegenwärtig und geben ihm gleichsam wieder Fleisch und Blut. Und sie laden uns ein, nach ihrem Beispiel eine tiefe und persönliche Beziehung zu Christus zu suchen.“ (rv 27.02.2010)


26. Januar 2010

Papst: „Neue Epoche der Glaubensverkündigung“
Priester sollen auch in der digitalen Welt das Leben der Kirche bekannt machen. Dazu ruft Papst Benedikt XVI. die katholischen Geistlichen auf. Die modernen Kommunikationsmittel eröffnen eine „neue Epoche der Glaubensverkündigung“. Das schreibt der Papst in der Botschaft zum diesjährigen Mediensonntag. Der Text zum 44. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, wie der Mediensonntag offiziell heißt, wurde an diesem Samstag im Vatikan vorgestellt. Die neuen Medien böten „seelsorgerisch unbegrenzte Perspektiven“, schreibt der Papst. Die Verbreitung und der „beträchtliche Einfluss“ der neuen Kommunikationswege verpflichte die Kirche, diese Möglichkeiten engagierter zu nutzen. Priester müssten deshalb ihre Leitungsfunktion auch in den neuen Gemeinden der digitalen Welt ausüben. Sie werden aufgefordert, auch Blogs und Online-Videos zu Evangelisierung und Katechese zu nutzen. Praktische Medienkenntnis solle sich mit einer soliden theologischen Vorbereitung und Spiritualität verbinden, heißt es in der Botschaft. (rv 23.01.2010)

Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone bleibt im Amt
Bereits am 15. Januar hat Papst Benedikt XVI. seinen langjährigen Mitarbeiter in seinem Amt bestätigt. In einem Brief, der an diesem Freitag veröffentlicht wurde, bekräftigt er sein Vertrauen in den zweiten Mann im Vatikan. Bertone hatte mit Erreichen seines 75. Geburtstages am 2. Dezember dem Papst, wie das Kirchenrecht es fordert, seinen Rücktritt angeboten. Papst Benedikt XVI. bedankt sich bei Kardinal Bertone für seine wertvolle Arbeit und erinnert an den langen Weg, den sie gemeinsam gegangen sind. Bertone war Sekretär der Glaubenskongregation und damit engster Mitarbeiter des Papstes, als Kardinal Joseph Ratzinger die Behörde leitete. (rv 22.01.2010)

Treffen mit Mitarbeitern des Vatikans
Benedikt XVI. hat sich am Freitag mit den Leitern der einzelnen vatikanischen „Ministerien“ getroffen. Inhalte des Gesprächs, wie es in dieser Form nur selten stattfindet, wurden bislang nicht bekannt. Im Vatikan war zu hören, dass u.a. der theologische Dialog des Vatikans mit den schismatisch orientierten Piusbrüdern auf der Tagesordnung gestanden haben könnte. Auch Sparmaßnahmen an der römischen Kurie könnten ein Thema gewesen sein. In den letzten Tagen hatte sich im Vatikan auch der Kardinalsrat getroffen, der über finanzielle und wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen Stuhls und der Vatikanstadt befindet. Ein Statement nach dem Kardinalstreffen sprach von einer voraussichtlichen leichten Verbesserung in der Haushaltslage des Vatikans – trotz der schwierigen Rahmenbedingungen. Auf der Ausgabenseite fielen vor allem Personalkosten und die Aufwendungen für die vatikanische Medienarbeit ins Gewicht. (rv 22.1.2010)


19. Januar 2010

Papst vor Synagogenbesuch: „Respekt und Dialog“
„Respekt und Dialog“ – unter diese zwei Schlagworte stellt Papst Benedikt seine Visite in der römischen Synagoge an diesem Nachmittag. „Fast 24 Jahre nach dem historischen Besuch von Johannes Paul II. werde ich mich in die große Synagoge von Rom begeben, um die jüdische Gemeinde der Stadt zu treffen und einen weiteren Schritt zu tun auf dem Weg der Eintracht und Freundschaft zwischen Katholiken und Juden.“ Das sagte Benedikt beim Angelusgebet am Sonntag Mittag. „Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten atmet man bei den Gläubigen beider Religionen doch ein Klima großen Respekts und des Dialogs; das zeigt, wie sehr unsere Beziehungen schon gereift sind und wie sehr wir gemeinsam bezeugen, was uns eint, nämlich der Glaube an den einen Gott, aber auch der Schutz der Familie und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und nach Frieden!“ (rv)

Papst: „Hoffe auf volle Gemeinschaft mit Piusbrüdern“
Der Papst hofft auf Fortschritte beim theologischen Gespräch mit den Traditionalisten. Das sagte er an diesem Freitag im Vatikan. Vor den Mitgliedern der Glaubenskongregation, die derzeit ihre Vollversammlung hält, ging Benedikt auf den Dialog mit der Piusbruderschaft ein, den er vor einem Jahr eingeleitet hatte. Der Dialog ist seit einigen Monaten bei der Glaubenskongregation angesiedelt. Papst Benedikt: „Zu erreichen, dass alle Christen ein gemeinsames Zeugnis für den Glauben geben – das ist die Priorität der Kirche zu jeder Zeit, um alle Menschen zu Gott zu führen. In diesem Geist vertraue ich vor allem auf den Einsatz Eurer Behörde, damit die lehrmäßigen Probleme überwunden werden, die noch bestehen, so dass sich eine volle Kirchengemeinschaft der Bruderschaft St. Pius X. erreichen lässt.“ Ein vergleichbares Engagement wünsche er sich auch mit Blick auf Anglikaner, die die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche suchen, so Benedikt. Für sie hat er im letzten Herbst eigene kirchliche Strukturen geschaffen (rv 15.01.2010)

Papst bittet um Hilfe für Haiti
Benedikt XVI. ist bestürzt angesichts des schweren Erdbebens auf Haiti. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch rief der Papst zu Soforthilfe und Spenden für die Bevölkerung des Karibikstaates auf. Nach einem Erdbeben der Stärke 7,0 in der Nacht zum Mittwoch (MEZ) stürzten in der Hauptstadt Port-au-Prince zahlreiche Häuser ein. Hilfsorganisationen rechnen mit Hunderten Toten. Aus den Trümmern wurde auch die Leiche des Erzbischofs der Hauptstadt, Serge Miot, geborgen. Tausende Menschen sind obdachlos, es fehlt an medizinischer Versorgung. Papst Benedikt sicherte allen Betroffenen seinen geistlichen Beistand und auch materielle Unterstützung durch die Hilfswerke der Kirche zu. (rv 13.01.2010)


12. Januar 2010

Papst besucht Kardinal Etchegaray im Krankenhaus
Papst Benedikt XVI. hat am Samstagabend, 8. Januar, Kurienkardinal Roger Etchegaray im Krankenhaus besucht, der infolge des Angriffs auf den Papst während der Christmette an Heiligabend verletzt worden war. Wie der Vatikan mitteilte, bekundete das Kirchenoberhaupt dem 87 Jahre alten Franzosen während seines halbstündigen Aufenthalts in der Gemelli-Klinik seine geistliche Verbundenheit und Anteilnahme. Ebenfalls am Samstag soll nach italienischen Zeitungsberichten die 25-jährige Susanna Maiolo aus der Psychiatrie in Subiaco entlassen worden sein, die am 24. Dezember zu Beginn der Messe im Petersdom über die Absperrung gesprungen und auf den Papst zugestürzt war. - Etchegaray war im Tumult nach dem Zwischenfall gestürzt und hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Daraufhin war der Kardinal in der Gemelli-Klinik operiert worden. Diese soll er nach vatikanischen Angaben voraussichtlich gegen Mitte nächster Woche verlassen können. ((kipa/rv 10.01.2010)

Spekulationen über Kardinalskreiierung
Papst Benedikt XVI. wird womöglich am 28. Juni neue Kardinäle „kreieren“. Das schreibt das italienische Nachrichtenmagazin „Panorama“ in seiner neuesten Ausgabe. Das Blatt verweist darauf, dass nach neuestem Stand nur 112 Kardinäle papstwahlberechtigt sind; das liegt um acht Personen unter der Höchstzahl. „Panorama“ spekuliert, dass Benedikt „mindestens fünfzehn“ neue Purpurträger schaffen könnte, darunter einige Italiener. So sei doch zu rechnen mit dem Roten Hut für Erzbischof Gianfranco Ravasi vom Päpstlichen Kulturrat und für Erzbischof Angelo Amato, den Präfekten der Heiligen-Kongregation. (panorama 08.01.2010)

Papst: „Nur Liebe kann Welt verbessern“
Mit einer feierlichen Messe im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. Das Fest der „Epiphanie“ ist allgemein auch als Dreikönigstag bekannt. An diesem Feiertag erinnere die Kirche daran, dass nicht die Großen und Mächtigen die Welt verändern, sondern allein der Weg der Liebe, sagte der Papst in seiner Predigt. Dieser Weg habe sich den drei Weisen aus dem Orient im Jesuskind in der ärmlichen Krippe offenbart. Durch die „Heiligen Drei Könige“ erleuchte das Licht aus der Grotte Bethlehems die ganze Menschheit, so Benedikt. (rv 06.01.2010)

Ad-Limina-Besuch der belgischen Bischöfe
Papst Benedikt wird vom 18. bis 23. Januar Bischöfe aus Belgien zu ihrem Ad-Limina-Besuch in Vatikan empfangen. Der letzte Ad-Limina-Besuch belgischer Bischöfe hatte im November 2003 stattgefunden. Damals hatte sie Papst Johannes Paul II empfangen, der sich besonders um den Rückgang der religiösen Praxis bei den Katholiken in Belgien sorgte. Weiterhin hatte er die belgische Kirche damals aufgefordert, gut über die Ausbildung und die Zölibatsverpflichtung der Priester zu wachen. (apic)


5. Januar 2010

Aus dem Vatikan: Papst tief betrübt
Papst Benedikt XVI. hat sich „tief betrübt“ über den Tod des irischen Kardinals Cahal Daly geäußert. In einem am Samstag veröffentlichten Beileidstelegramm würdigt der Papst den im Alter von 92 Jahren verstorbenen früheren Erzbischof von Armagh vor allem für seinen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden in Nordirland. Daly, der als Oberhirte von Armagh auch den Ehrentitel des Primas von Irland trug, starb am Silvesterabend in einem Belfaster Krankenhaus. In seiner Amtszeit als Bischof hatte er sich immer wieder für eine friedliche Lösung des Nordirland-Konflikts stark gemacht. (rv/kna 2.1.2010)

Angelus: Papst gegen Krieg, für Umweltschutz
Welttag des Friedens, Hochfest der Gottesmutter Maria – diese zwei Feste feiert die Kirche am 1. Januar zusätzlich zum Neujahrstag. Bei seinem ersten Angelusgebet im Jahr 2010 schickte Papst Benedikt in Rom gute Wünsche in die ganze Welt hinaus. ... Unter den „unerlässlichen Bedingungen für den Frieden“ auf der Welt nannte der Papst den verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung – Kernthema des Weltfriedenstags 2010. Auf dem Klimagipfel von Kopenhagen im Dezember sei „von neuem deutlich geworden, wie dringlich gemeinsame Absprachen auf globaler Ebene sind“, so Benedikt. Gegen die Folgen des Klimawandels helfe aber auch ein „wirklicher Mentalitätswechsel“ der Einzelnen, „der zu neuen Lebensstilen führt“.

„Wir sind alle verantwortlich für den Schutz und die Pflege der Schöpfung! Auf diesem Gebiet ist die Erziehung besonders wichtig: Es gilt, den Respekt der Natur zu lernen. Und wenn wir uns um die Schöpfung sorgen, wieviel mehr müssen wir dann auch Respekt für die Personen aufbringen – für das menschliche Leben!“ Er appelliere feierlich „an das Gewissen aller Menschen, die zu einer bewaffneten Gruppe gehören, ganz gleich welcher Art“ (rv 1.1.2010)

Papst: „Glaubenslehre als Ganzes sehen“
Papst Benedikt XVI. hat die Theologen dazu aufgerufen, die Glaubenslehre immer als Ganzes im Blick zu behalten, um dem Risiko einer „Zerstückelung und Entwertung jeder Wahrheit“ vorzubeugen. Das sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner letzten Generalaudienz in diesem Jahr vor Tausenden von Pilgern und Besuchern in der vatikanischen Audienzhalle. Die Kirche brauche eine „organische Präsentation“ des katholischen Glaubens, in der jeder einzelne Abschnitt die Einheit der von Gott enthüllten Wahrheit und die Größe seines Heilsplans spiegle, so der Papst. Ausgehend von einer Katechese über einen Theologen des 12. Jahrhunderts, Petrus Lombardus, empfahl Benedikt den Gläubigen die regelmäßige Lektüre des Weltkatechismus und seines Kompendiums. (rv 30.12.2009)

Keine strengere Abschirmung des Papstes geplant
Trotz des Zwischenfalls bei der Christmette plant der Vatikan keine strengere Abschirmung von Papst Benedikt XVI. Vatikansprecher P. Federico Lombardi ging im Gespräch mit uns zwar nicht auf eventuell zu überdenkende Sicherheitsvorkehrungen rund um den Pontifex ein. Er sagte aber, das Hirtenamt des Papstes bestehe nun einmal auch aus direkten Begegnungen mit Menschen. ... Natürlich müsse man bei den öffentlichen Auftritten des Papstes Klugheit und Aufmerksamkeit walten lassen, so Lombardi. (rv/kap/cns 29.12.2009)





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