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Meldungen vom 13.1.2011

- Erstmals seit 1975: Papst-Vertreter in Vietnam -
-Kardinal gegen „Verballhornung des Christentums“-
- US-Bischof fordert anderen Umgang in Politik -

Hier unser Podcast-/ RSS-Service


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Kardinal Koch ortet „Verballhornung des Christentums“
Der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch, kritisiert eine grenzenlose „Verballhornung“ des Christentums im deutschen Sprachraum. Gleichzeitig schütze man Islam und Judentum vor einer solchen Behandlung. Dies sei „latent kein Beitrag zum Schutz der Christen“, die in der Welt verfolgt würden. Das sagte der Schweizer Kurienkardinal im Gespräch mit dem Kölner Domradio. Als Präsident des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen will er nun vor allem Bedingungen schaffen für die Möglichkeit, dass Gottes Geist in der Ökumene wirken kann. Denn die wirkliche Einheit der Christen, so Kardinal Koch im Domradio, könne nur Gott selbst bewirken. In diesem Zusammenhang sprach Koch auch die Beziehungen der katholischen Kirchen zu den evangelischen und reformatorischen Kirchen an. Hier müsse vor allem das unterschiedliche Verständnis von dem, was Kirche sei, angesprochen werden. Andernfalls rede man „aneinander vorbei“. Auch im Dialog mit der anglikanischen Kirche von England müsse es darum gehen, die jeweiligen Identitäten zu schärfen, denn Ökumene sei nur möglich „im Dialog zwischen Überzeugungen“, so Kardinal Koch. (domradio)
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Koch plant Treffen mit russisch-orthodoxem Metropoliten

 

USA: Bischof fordert anderen Umgang in Politik
Beim Gottesdienst für die Opfer des Attentats von Tucson im US-Bundesstaat Arizona hat der katholische Bischof der Stadt, Gerald Kicanas, zu verbaler Zurückhaltung im politischen Streit aufgerufen. Gott werde die Menschen auch danach richten, wie sie in Konflikten miteinander umgingen: „Wir können dem Bösen widerstehen, indem wir mit Anstand Umgang pflegen, mit Respekt und Höflichkeit von einander sprechen“, sagte der Bischof vor fast 1.000 Menschen in der St.-Odilia-Pfarrkirche von Tucson. Hunderte Gläubige verfolgten den Gottesdienst über eine Videoübertragung vom Pfarrzentrum aus. Kicanas betete auch die Verletzten und hob dabei besonders die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords und ihren Mitarbeiter Ron Barber hervor: „Gott wacht über sie, und über alle anderen Verletzten. Er liebt sie, er sorgt für sie.“ (rv/kap)
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Nahost: Bischof von Nazareth ist pessimistisch
In der Stadt, in der Jesus heranwuchs, herrscht Pessimismus: Der Bischof von Nazareth, Giacinto-Boulos Marcuzzo, ist besorgt über die Zukunft der Christen im Heiligen Land. Ein dauerhafter Frieden scheine in der Krisenregion eine Utopie zu sein, so der Bischof. Er sieht in der jetzigen Lage keine Voraussetzungen für eine friedliche Koexistenz der Völker im Heiligen Land. Gegenüber Radio Vatikan sagte Bischof Marcuzzo:

 

„Diese Ungewissheit über die Zukunft ist die größte Belastung für die christliche Gemeinde. Eigentlich sollte die Präsenz von Christen im Heiligen Land ein Anliegen der gesamten Kirche sein. Die gegenwärtige Reise von Vertretern europäischer und nordamerikanischer Bischofskonferenzen durch das Heilige Land kann dieses Bewusstsein stärken.“

 

In den letzten Tagen waren dreißig Bischöfe aus Europa und Nordamerika im Heiligen Land zu Besuch. Das alljährliche Treffen wird vom Koordinationsbüro der Bischofskonferenzen für die Kirche im Heiligen Land und von der Versammlung der katholischen Bischöfe im Heiligen Land organisiert. (rv/kipa)
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Bischofsreise ins Heilige Land endet mit Friedensappell

 

Kardinal Meisner: „Ideologische Waffenarsenale abbauen“
Gott ist für alles die „höchste Instanz“. Daran erinnerte der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, bei einem Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag. Über 1.500 Soldaten und Priester nahmen an dem Gottesdienst an diesem Donnerstag im Hohen Dom zu Köln teil. In Gegenwart von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mahnte der Erzbischof in seiner Predigt, die „ideologischen Waffenarsenale“ zu schließen und eine „Technik ohne Ethik“ zu verhindern. Kardinal Meisner:

 

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Es hat mal jemand gesagt, entweder betet der Mensch Gott an oder sich selbst. Letzteres ist ein großes Unglück und eine Gefährdung für den Frieden in der Welt. Die Geschichte weiß das zur Genüge zu berichten. Gerade unser Volk ist von den Folgen der Selbstvergötzung stigmatisiert! Das Hitler-Regime als tragische Ersatzreligion ist mit seinen 60 Millionen Toten die schlichte Folge, dass sich der Mensch an die Stelle Gottes gesetzt hat.“ (domradio)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

PID: Kein Unrecht bekämpfen, indem man ein neues schafft
Der Interessenvertreter der katholischen Kirche im Berliner Regierungsviertel, Prälat Karl Jüsten, will beim Einsatz der Kirche gegen eine mögliche Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) nichts dem Zufall überlassen. Der Lobbyist setzt im Namen der deutschen Bischöfe alles daran, unter den Parlamentariern Verbündete für ein PID-Verbot zu mobilisieren. Dabei kommt ihm der Umstand zugute, dass die Abgeordneten in der PID-Debatte über eine Frage des Lebensschutzes entscheiden. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte Jüsten:

 

„Da gilt in der Regel nicht der sogenannte Fraktionszwang. Da muss sich also jede Gruppe im Bundestag dann ihre Mehrheiten suchen, und so tue ich das auch. Wir sprechen also selbstverständlich mit den katholischen Abgeordneten, aber eben auch mit Abgeordneten aus anderen politischen Lagern, die möglicherweise mit uns ansonsten überquer sind. Also, wir haben zum Beispiel von dem Abgeordneten Volker Beck (B90/Grüne), mit dem wir ansonsten schon mal schwierige Diskussionen haben über die so genannte Homo-Ehe, gesprochen - und er unterstützt unser Anliegen vorbehaltlos. Dann sprechen wir genauso mit Vertretern der Linkspartei, die wiederum aus ganz anderen Gründen unsere Position vertreten: Für die ist es eine neue Frage des Klassenkampfes.“  (rv)
Hier finden Sie einen ausführlichen Hintergrund-Beitrag dazu – zum Lesen und Hören

 

Österreich: Zulehner über Glauben in Zeiten der Austritte
Die Kirchenaustritte in letzter Zeit sind von den Missbrauchsskandalen mitbedingt, aber ihre Ursachen liegen tiefer. So kommentierte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn die neuesten Eckdaten zum kirchlichen Leben, die an diesem Dienstag in Wien vorgestellt wurden. Gesellschaftliche Entwicklungen trügen auch ihren Teil zum Wandel der Kirche bei:

 

„Zugehörigkeit zur Kirche ist vergleichbar mit der Zugehörigkeit zu anderen Interessengemeinschaften und politischen Parteien ist eine Sache der Wahl und nicht mehr der Tradition. Unser österreichisches Kirchenbeitragssystem bewirkt zudem, dass man sich jedes Jahr entscheiden muss, ob es mir das Wert ist, dabei zu sein, wenn ich einen Erlagschein bekomme, eine Aufforderung, meinen Beitrag zu dieser Glaubensgemeinschaft zu zahlen.“

 

Der bekannte Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner sieht im Interview mit uns eine Entwicklung vom Traditionschristentum zum Entscheidungschristentum:

 

„Die Zeit ist vorbei, wo Glaube Schicksal war. Diese Zeit ist definitiv zu Ende. Heute ist Glaube nicht mehr Schicksal, sondern wie fast alles im Leben – Sexualkultur, die politische Präferenz – Wahl geworden. Leute können alles wählen, nur nicht, ob sie wählen. Und so müssen sie sich auch entscheiden, ob sie drinnen bleiben, ob sie austreten, ob sie eintreten und wie sie der Kirche innerhalb oder von außerhalb her folgen. Das ist eine völlig neue Situation für die Kirche, an die wir uns noch nicht ausreichend pastoral gewöhnt haben.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

 

Erstmals seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1975 entsendet der Heilige Stuhl wieder einen Vertreter nach Vietnam. Papst Benedikt ernannte an diesem Donnerstag den italienischen Erzbischof Leopoldo Girelli zum nichtresidierenden päpstlichen Repräsentanten für Vietnam. Beobachter werten dies als ersten Schritt zu einer Aufnahme vollständiger diplomatischer Beziehungen. Der 57-jährige Girelli diente zuletzt als Nuntius in Indonesien. Sein Zuständigkeitsgebiet umfasst in Zukunft nicht nur Vietnam, sondern auch Singapur, Malaysia und Brunei. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam waren mit der Machtübernahme der Kommunisten nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 abgebrochen worden. (rv/kna)
Der Schweizer Nobelpreisträger Werner Arber ist von Papst Benedikt XVI. zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Dies teilte die Akademie an diesem Donnerstag mit. Mit der Ernennung des evangelisch-reformierten Christen wird erstmals der Akademie ein Präsident vorstehen, der nicht der römisch-katholischen Kirche angehört. Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften wurde vor über 400 Jahren von Papst Clemens VIII. gegründet. Die Institution vereinigt 80 Akademiker, die vom Papst ernannt werden und unter den bekanntesten Wissenschaftlern der ganzen Welt ausgewählt werden. Unter den Mitgliedern befinden sich neben Professor Arber über 20 weitere Nobelpreisträger. Die Auswahl der für die Akademie tätigen Wissenschaftler erfolgt ausschließlich aufgrund der wissenschaftlichen und ethischen Verdienste, unabhängig von Nation oder Religionszugehörigkeit. (pm)
Haiti braucht Frieden und Solidarität – das betonte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in einem Gedenkgottesdienst. Die Feier für die Opfer der Erdbebenkatastrophe von 2010 fand am Mittwoch Nachmittag in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore statt. Er werde weiterhin für das Land beten, versicherte Kardinal Bertone in seiner Predigt. In Haiti stand am Mittwoch derweil für kurze Zeit das Leben still. In einer Schweigeminute gedachte das Karibikland um 16.53 Uhr (Ortszeit) der Menschen, die vor einem Jahr bei dem Erdbeben in Port-au-Prince und Umgebung ums Leben gekommen waren. Auch im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York erinnerte man der Erdbeben-Opfer. Die haitianische Regierung hat am Mittwoch die Zahl der Todesopfer deutlich nach oben revidiert. Bei dem Beben seien mehr als 316.000 Menschen ums Leben gekommen, erklärte Ministerpräsident Jean-Max Bellerive. Bislang hatten die Behörden des Landes von 250.000 Toten gesprochen. (rv)
Besuch aus dem fernen Nowosibirsk: An diesem Donnerstag traf Papst Benedikt den deutschstämmigen Bischof Joseph Werth im Vatikan. Das teilte das Presseamt mit. Bischof Werth ist Vorsitzender der russischen Bischofskonferenz. Er leitet die Diözese „Verklärung des Herrn“ in Nowosibirsk und ist Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus Russlands. Über Inhalte der Gespräche teilte der Vatikan nichts mit. (rv)
Der bisherige österreichische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Martin Bolldorf, hat sich an diesem Donnerstag persönlich beim Papst verabschiedet. Näheres über seinen Abschiedsbesuch gab der Vatikan nicht bekannt. Nach mehr als vierjähriger Tätigkeit verlässt der Diplomat Rom, um eine neue Aufgabe zu übernehmen. Bolldorfs Nachfolger wird Alfons Kloss, derzeit Berater für europäische und internationale Angelegenheiten von Bundespräsident Heinz Fischer. Ein Höhepunkt in der Tätigkeit Bolldorfs an der Vatikanbotschaft war der Österreich-Besuch des Papstes im September 2007. Bolldorf ist besonders auch mit dem Malteser-Ritterorden verbunden. Er war von 1997 bis 2001 Kommandant des Malteser-Hospitaldienstes in Österreich (MHDA). (rv)

 

Europa

 

Europäische Union
Die Außenminister Deutschlands und Italien fordern einen wirksameren Schutz der Religionsfreiheit weltweit. Dazu soll die Europäische Union sich stärker einsetzen. Guido Westerwelle und sein Amtskollege Franco Frattini veröffentlichten dazu am Mittwoch in Berlin eine gemeinsame Erklärung. Der EU-Außenministerrat soll dazu am 31. Januar konkrete Vorschläge entwickeln. Italien und Deuts chland seien der Auffassung, dass Religionsfreiheit und Rechte religiöser Minderheiten einen fundamentalen Bestandteil des internationalen Menschenrechtskatalogs darstellten. (pm)
Ein Kalender der EU-Kommission macht Schlagzeilen. In dem Büchlein fehlen christliche Feiertage wie Weihnachten oder Ostern, wie ein Kommissionssprecher am Mittwoch einräumen musste. Es handele sich um einen bedauerlichen Fehler. Die kommende Ausgabe werde überarbeitet. Eine Sprecherin der EU-Bischofskommission ComECE nannte es auf Anfrage „merkwürdig“, dass alle christlichen Feiertage fehlten, jüdische, muslimische und sogar hinduistische Tage aber aufgenommen seien. Eine sehr große Mehrheit der Europäer sei christlich und feiere Weihnachten. Der EU-Kommission empfahl sie, am 25. Dezember zu arbeiten, wenn dies ein normaler Tag sei. Zugleich sagte die Sprecherin, die ComECE biete ihre Hilfe für die nächste Ausgabe des Kalenders an. Es handle sich um eine gute und informative Initiative für Schüler. Der zuständige EU-Kommissar John Dalli entschuldigte sich bereits schriftlich. (kipa)

 

Deutschland
Der Theologe und Historiker Rudolf Pesch ist tot. Er starb in der Nacht auf Donnerstag nach langer Krankheit in der Nähe Roms. Das teilte seine Familie mit. Pesch, geboren 1936 in Bonn, war Professor für Neues Testament in Frankfurt und Freiburg, bevor er den Lehrstuhl aufgab um sich der Integrierten Gemeinde anzuschließen. Pesch war Spezialist vor allem für das Markusevangelium. Zu den Anliegen der Theologie Peschs gehörte es aber auch, auf die Zusammengehörigkeit von Juden und Christen zum einen Volk Gottes aufzuzeigen. Die Beerdigung wird am Freitag in Castel Gandolfo stattfinden. (rv)
Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky hat Bundesinnenminister Thomas de Maiziere zu einer weiteren Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge aufgerufen. Vor allem Christen würden weltweit verfolgt, schrieb Sterzinsky in einem Beitrag für die Berliner Zeitung „BZ“. Er stellte sich hinter die Forderung von Berlins SPD-Innensenator Ehrhart Körting an de Maiziere, insgesamt 25.000 verfolgte Iraker nach Deutschland kommen zu lassen. Bislang hat die Bundesrepublik 2.500 aufgenommen. Der Berliner Erzbischof verwies unter anderem auf die Anschläge auf Christen im ägyptischen Alexandria und in Bagdad. Im Irak würden die arabischsprechenden Christen trotz ihrer 2.000-jährigen Geschichte in dem Land als „kulturelle Fremdkörper“ betrachtet und mit Gewalt verdrängt, so Sterzinsky. (kna)
Acht evangelische Altbischöfe sind erbost über die geplante Änderung des Pfarrgesetzes bezüglich homosexueller Partnerschaften unter Geistlichen. Die Kirche müsse homosexuellen Menschen raten, bindungslos zu bleiben, schreibt Altbischof Ulrich Wilckens in einem gemeinsamen Brief der Bischöfe, den die Wochenzeitung „Zeit“ in ihrer aktuellen Beilage „Christ & Welt“ veröffentlicht. Hintergrund ist der Streit um die sogenannte Homo-Ehe für Geistliche in der evangelischen Kirche. Die EKD plant, Pastoren künftig zu ermöglichen, mit gleichgeschlechtlichen Partnern im Pfarrhaus zu wohnen. Dafür soll das Pfarrgesetz geändert werden. Der Beschluss war auf der EKD-Synode im vergangenen November einstimmig verabschiedet worden, muss aber noch von den Landeskirchen ratifiziert werden. Die acht Unterzeichner des Protestbriefes fordern nun von den 22 Mitgliedskirchen der EKD, Widerstand gegen die geplante Änderung des Pfarrgesetzes zu leisten und sich ausdrücklich gegen homosexuelle Partnerschaften von Geistlichen auszusprechen. In dem Beitrag nennen sie Homosexualität „widernatürlich und schöpfungswidrig“. Zu den Unterzeichnenden gehören der württembergische Altlandesbischof Gerhard Maier, sein Vorvorgänger Theo Sorg, der frühere Thüringer Bischof und Vorsitzende des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, Werner Leich, sowie der braunschweigische Altbischof Gerhard Müller. Die Einmischung ehemaliger leitender Geistlicher in die Entscheidungen ihrer Nachfolger ist ungewöhnlich. (pm)
Ansgar Hense ist neuer Leiter des Instituts für Staatskirchenrecht in Bonn. Er löste an diesem Donnerstag Wolfgang Rüfner ab, der das 1970 von der Deutschen Bischofskonferenz gegründete Institut seit 1998 leitete. Bei der Übergabezeremonie erinnerte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, daran, dass Staat und Kirche in Unabhängigkeit und Autonomie partnerschaftlich zusammenwirken sollen. „Wir haben ein ausgewogenes und bewährtes Verhältnis von Staat und Kirche in der Bundesrepublik. Die Trennung von Religion und Politik gehört zu den wichtigen Errungenschaften der modernen Entwicklung. Sie ist eine zentrale Bedingung, dass das Leben und Zusammenleben in einer freien Gesellschaft gelingen.“, so Zollitsch. Gleichzeitig erteilte er Forderungen in einigen politischen Parteien nach einer stärkeren Beziehungslosigkeit von Staat und Kirche eine Absage. Gerade deshalb sei es notwendig, ein neues Bewusstsein für das bewährte Verhältnis von Staat und Kirche zu schaffen. Zollitsch erinnerte an ein erhöhtes öffentliches Interesse für Religion. „Der neue religiöse Pluralismus in unserem Land hat seine Korrespondenz in vielen freien, sozusagen maßgeschneiderten Formen religiöser Orientierung. Die vermehrte Aufmerksamkeit gegenüber der religiösen Welt ist für die Kirchen kein Selbstläufer.“ Im Feld von Religion und Glauben habe es die Kirche als Institution angesichts der gesellschaftlichen Individualisierungsschübe nicht leicht. Zollitsch betonte, dass die grundgesetzliche Ordnung von Staat und Religion sich nicht nur bewährt habe, sondern auch weiterhin bewahrenswert bleibe. (pm)
Pater Josef Grünner ist als Provinzial der Deutschen Salesianer-Provinz für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Deutschen Salesianer-Provinz von diesem Mittwoch hervor. Grünner habe durch seine Art des Umgangs mit den Mitbrüdern, seinen Leitungsstil und durch seine Herangehensweise an schwierige Aufgaben und Situationen große Achtung erlangt, schreibt der Generalobere Don Pascual Chávez SDB in einem Brief. Pater Grünner wurde 1949 in Dengling im Landkreis Regensburg geboren, 1979 zum Priester geweiht und arbeitete unter anderem als Hochschulseelsorger und Jugendpfarrer. Er ist nun bis August 2017 als Provinzial ernannt. (pm)

 

Deutschland/Österreich
Pater Christophe Holzer OP ist neuer Provinzial der Dominikaner in Süddeutschland und Österreich. Er wurde an diesem Dienstag vom Provinzkapitel in Augsburg gewählt und noch am selben Tag im Amt bestätigt. Holzer wurde 1963 in Bern in der Schweiz geboren. Er wirkte unter anderem als Prior in den Konventen von München und Wien und wurde 2006 als Generalsekretär des Ordens an die Ordenskurie nach Rom berufen. Holzer löst Pater Dietmar Thomas Schon OP ab, der die Provinz seit 2002 führte. - Der Dominikanerorden zählt derzeit rund 6.000 Brüder. Die Provinz in Süddeutschland und Österreich wurde 1938 gegründet und umfasst die Dominikanerkonvente und Häuser in Baden-Württemberg, Bayern und Österreich. (pm)

 

Afrika

 

Elfenbeinküste
Die Bischöfe des westafrikanischen Landes bieten sich als Vermittler an. Seit November tobt in der Elfenbeinküste ein Machtkampf zwischen dem abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und dem international als Wahlsieger anerkannten Alassane Ouattara. Angesichts des eskalierenden Konflikts warnen die Bischöfe mit Nachdruck vor einer militärischen Intervention durch benachbarte afrikanische Staaten oder gar die Vereinten Nationen. Nach mehreren Unterredungen mit Gbagbo und Ouattara betonen die 16 Mitglieder der Bischofskonferenz in ihrem am Regierungssitz in Abidjan veröffentlichten Schreiben, sie sähen im direkten Dialog zwischen den Kontrahenten den geeignetsten Weg aus der Krise. Beide sollten vor allem ihre gewaltbereiten Anhänger zurückrufen, damit es nicht zu weiterem Gefährdungen für die Bevölkerung komme. Etwa 40 Prozent der Ivorer sind Muslime; je ein Drittel gehört zu einer christlichen Kirche. (fides/misna)

 

Ägypten
Eine neuerliche Bluttat an ägyptischen Kopten hat nach Darstellung der Behörden keinen antichristlichen Hintergrund. Der 23-jährige Täter, ein Polizist, habe aus persönlicher Frustration wegen Geldproblemen gehandelt. Das erklärten die Ermittler laut Internet-Dienst „Middle East Online“ (Mittwoch). In einer ersten Vernehmung habe der Mann angegeben, es bei seiner Schiesserei in einem Zug im Süden des Landes nicht speziell auf Christen abgesehen zu haben. Ein örtlicher Priester erklärte hingegen unter Berufung auf Opferaussagen, der Täter habe gezielt eine Gruppe von Frauen ausgewählt, die nicht den islamischen Kopfschleier trugen. Zudem habe er beim Feuern „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen, so der Geistliche laut „Middle East Online“. Bei dem Attentat war am Dienstag ein 71-jähriger Kopte getötet worden; fünf weitere Passagiere erlitten Verletzungen. Auf die Nachricht des Anschlags hin versammelten sich laut Onlinedienst im südägyptischen Samalut hunderte Kopten zu Protesten vor einem Krankenhaus. (kna)

 

Asien

 

Pakistan
Die Kirche setzt sich weiterhin gegen das Blasphemiegesetz ein. Das betonte der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore. Das Festhalten von Ministerpräsident Jusuf Gilani an der bestehenden Regelung sei ein deutlicher Dämpfer, so der Erzbischof von Lahore. Gilani hatte jeder Änderung des Gesetzes eine Absage erteilt, nachdem Papst Benedikt XVI. bei seinem traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps eine Abschaffung gefordert hatte. Auch die bischöfliche Kommission Justitia et Pax ist enttäuscht, so deren Geschäftsführer Peter Jacob. Gilani stehe unter politischem Druck, erklärte Jacob mit Blick auf die Nationalversammlung. Dort ist der Ministerpräsident auf die Stimmen pro-islamischer Parteien angewiesen. Das Blasphemiegesetz war durch den Fall der wegen angeblicher Schmähung des Islam zum Tode verurteilten Asia Bibi international in Kritik geraten. Pakistanische Islamisten treten für die Beibehaltung ein. Bei ihnen stieß die Mahnung des Papstes auf Proteste. Die Gruppe Jamaat-e-Islami sprach von einer „Einmischung in innere und religiöse Angelegenheiten Pakistans“ und eine „Aufforderung zum Kampf der Kulturen“. (kna/fides)

 

Amerika

 

Brasilien
Nach den Fluten und Erdrutschen hat die Caritas im Unglücksgebiet des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro erste Nothilfemaßnahmen eingeleitet. Die Betroffenen werden in Notunterkünften untergebracht, medizinisch sowie mit Wasser, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgt. Caritas international stellt dafür zunächst 50.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Mindestens 250 Menschen sind in den Fluten und Schlammlawinen ums Leben gekommen. In der bergigen Region im Hinterland der Metropole Rio de Janeiro wurden durch die anhaltenden Regenfälle Hänge aufgeweicht, Flüsse traten über die Ufer. Die Erd- und Wassermassen begruben ganze Straßenzüge unter sich. Auch im Bundesstaat São Paulo sind viele Orte nach Regenfällen überschwemmt. Dort starben seit Montagabend 14 Menschen. (pm)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

 






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