RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.12.2012

Tagesmeldungen vom 19.12.2012

- Papst: Freude über den nahen Messias -
- Kard. Bagnasco: Erwartungen an Politiker -
- Syrien: Auf der Flucht, hungrig und frierend -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: Die Freude über den nahen Messias
Die Generalaudienz an diesem Mittwoch stand ganz im Zeichen der Vorweihnachtszeit. Umrahmt von Krippe und Tanne in der Aula unterbrach der Papst seine Katechese-Reihe zum Jahr des Glaubens und widmete sich ganz dem Geschehen, das auf die Geburt Jesu vorbereitet: die Verkündigung durch den Engel an Maria.

„Der Engel Gabriel redet Maria mit einem besonderen Gruß an: »Chaîre kecharitomene, ho Kyrios meta sou. Freue dich, du Gnadenvolle. Der Herr ist mit dir« (Lk 1,28). Das Wort chaîrç – freue dich - ist eine im griechischen Sprachraum übliche Grußform. Im griechischen Text des Alten Testaments erscheint es viermal und bezeichnet dort die Freude des Volkes Israel über den nahenden Messias und das Frohsein in der Tiefe des Herzens. Diese innere Freude lässt sich selbst durch schmerzvolle Erlebnisse nicht vertreiben, sondern wird dadurch erst zur rechten Reife geführt. Das zeigt auch Maria, die in ihrem Leben die Dunkelheit des Willens Gottes bis zum Kreuz ihres Sohnes hin kennt.“ (rv)
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Kardinal Bagnasco: Hohe Erwartungen an Politiker
Die politische Krise in Italien beschäftigt auch die katholische Kirche: Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, forderte Politiker auf, mehr für die Glaubwürdigkeit ihrer Tätigkeit zu unternehmen. Kardinal Bagnasco, der auch Vizepräsident des europäischen Bischofsrates CCEE ist, feierte am Dienstag in Rom einen Gottesdienst mit italienischen Parlamentariern. In seiner Predigt betonte er zudem die Bedeutung der europäischen Integration für Italien. Ein weiterer Punkt war die Vorbildfunktion der Politiker für die Jugend. (rv)
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Syrien: Auf der Flucht, hungrig, frierend
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat die Vereinten Nationen an diesem Dienstag dazu aufgerufen, die palästinensischen Flüchtlinge, die sich teils seit Jahren in syrischen Flüchtlingslagern befinden, bei ihrer erneuten Flucht vor der immer näher rückenden Gewalt zu unterstützen. Erstes Ziel der Flüchtlinge ist der Libanon. Pater Peter Balleis ist Direktor des Internationalen Jesuitenflüchtlingsdienstes. Im Radio Vatikan Interview berichtet er, dass Nahrungsmittel knapp werden und die Elektrizität immer wieder ausfällt – was noch schlimmer ist, wo jetzt der Winter begonnen hat. (rv)
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„Christian Aid“: Hoffnung und Hilfe für das heilige Land
Die britische Hilfsorganisation „Christian Aid“ ruft die Menschen dazu auf, zu Weihnachten mehr Hoffnung und Hilfe ins Heilige Land zu bringen. Gerade in Palästina sei dringend medizinische Hilfe nötig: Durch die vielen Checkpoints würden etwa Krankenhausbesuche erschwert. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Hilfe für kranke Kinder. Radio Vatikan hat mit der Pressesprecherin von „Christian Aid”, Tabitha Ross, gesprochen. Die Hilfsaktion vereine Israelis, Palästinenser, Christen, Juden und Muslime. Die Botschaft: Frieden und Freundschaft bringen – auch unter schwierigen Umständen. (rv)
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Deutschland/Schweiz: Der Eurovision Song Contest und die Religion
Eigentlich könnte auch der Vatikan am Eurovision Song Contest (ESC) teilnehmen: Das Musikfestival wird von der Union der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Europas, EBU, organisiert und dort ist auch Radio Vatikan Mitglied. Bisher waren keine Sänger oder Musikgruppen für den Vatikan dabei, doch nun könnten gleich zwei christliche Gruppen aus deutschsprachigen Ländern teilnehmen. Für die Schweiz tritt eine Gruppe der Heilsarmee an; es gibt aber Streit mit der EBU über die Frage nach Namen und Uniform... (kipa/münchner kirchenradio)
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UNSERE RADIOAKADEMIE:

In dieser Woche endete die Radioakademie des Monats Dezember "Der Dritte Mann": Stefan von Kempis befasste sich darin mit Petrus, Paulus und Jakobus und den Schwierigkeiten des frühen Christentums. Gerne lassen wir Ihnen eine CD mit der Radioakademie zukommen.
cd@radiovatikan.de (rv)

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UNSER FILMTIPP:

Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Ein indischer Zoodirektor wandert nach politischen Unruhen per Schiff mit seiner Familie und einigen Tieren Richtung Kanada aus, doch unterwegs sinkt das Schiff. Nur der 17-jährige Sohn überlebt und findet sich in einem Rettungsboot mit einem Tiger wieder: eine nervenzerrende Schicksalsgemeinschaft, die eine lange Irrfahrt auf dem Meer vor sich hat. Als erzählerisch wie visuell beeindruckendes Kinoerlebnis verbindet der Film die fulminante Abenteuergeschichte mit der Frage nach der Existenz Gottes verbindet. Ein in atemberaubenden Bildern verdichtetes, mitreißendes Drama, in dem die Stereoskopie mitunter in optisches Zierwerk ausartet, überwiegend aber doch bemerkenswert klug genutzt wird. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Benedikt XVI. hat nach der Generalaudienz zwei Nachrichten getwittert. In seiner ersten Botschaft schrieb er: „Im Glauben jedes Menschen gibt es Licht, manchmal auch Schatten. Lass dich von Gottes Wort leiten, wenn du immer im Licht gehen willst.“ In seinem zweiten Tweet nach der Generalaudienz schrieb Benedikt XVI.: „Freudig hört Maria, dass sie die Mutter von Jesus, dem Sohn Gottes, werden soll. Die Einheit mit Gott schenkt die wahre Freude.” Mittlerweile erreicht der Papst durch seine Accounts @pontifex in acht Sprachen über zwei Millionen Follower. Auf seinem deutschen Account sind es knapp 39.000. (rv/twitter)

Vatikan/Irak
Papst Benedikt XVI. hat den Rücktritt des chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly angenommen. Kardinal Delly wurde am vergangenen 6. Oktober 85 Jahre alt. Für die Nachfolge Dellys hat Papst Benedikt XVI. eine Bischofssynode der chaldäischen Kirche einberufen (28. Januar 2013, Rom). Leiten wird diese Synode der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. In der Zwischenzeit ist der chaldäische Kurienbischof Jacques Ishaq als Administrator der chaldäischen Kirche ernannt worden. (rv)

Europa

Deutschland
Eine Welt ohne Krieg ist nur durch die Eindämmung von Rüstungsexporten zu erreichen. Das betont Misereor-Bischof Werner Thissen anlässlich der Kommissionssitzung des katholischen Hilfswerks. Deutschland als drittgrößtes Exportland von Rüstungsgütern trage eine große Verantwortung, so Thissen weiter. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich eindeutig für eine restriktive Rüstungsexportpolitik und gegen ein Aufweichen der bestehenden Kriterien einzusetzen“. (pm)
Ein gesetzlicher Mindestlohn ist nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx nur eine Notlösung. Er dürfe nicht die Orientierung für künftige Löhne sein, sagte Marx am Mittwoch im Münchner Presseclub. Auch trage der Mindestlohn nicht dazu bei, Altersarmut zu bekämpfen. Vielmehr sei es Aufgabe der Tarifparteien, „auskömmliche Löhne“ auszuhandeln. Wer als kirchlicher Arbeitgeber tätig sei, müsse auch die Tarifordnung der Kirche annehmen und dürfe keine Dumpinglöhne zahlen. (pm)
Ab sofort ist die Anmeldung zum nationalen Eucharistischen Kongress 2013 in Köln möglich. Sie kann über die Homepage www.eucharistie2013.de erfolgen oder über ein Anmeldeformular, das in Kürze in allen deutschen Bistümern erhältlich sein wird, wie die Veranstalter am Dienstag in Köln mitteilten. Das Glaubensfest findet vom 5. bis 9. Juni in Köln statt. Veranstalter des Eucharistischen Kongresses unter dem Leitwort „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ ist die Deutsche Bischofskonferenz, Gastgeber das Erzbistum Köln. (kna)

Schweiz
Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ gewährt rund 50.000 Euro für Soforthilfe im Ost-Kongo. Das Geld gehe an Bedürftige in den Flüchtlingslagern rund um Goma, wie der Schweizer Ableger des Hilfswerkes in einer Pressemitteilung vom Montag angibt. Im rohstoffreichen Osten des zentralafrikanischen Landes würden die Menschen vor gewalttätigen Auseinandersetzungen verschiedenster politischer Akteure, Militärführer und Interessengruppen fliehen. Mit dem Geld sollen Nahrung, Kleidung und Medikamente finanziert werden. (kipa/pm)

Irland
Die Regierung will Abtreibungen unter bestimmten Voraussetzungen erlauben. Am Dienstag kündigte die Koalition der konservativen Fine Gael-Partei und der Labour-Partei an, die Abtreibungsgesetzgebung des Landes entsprechend zu ändern. Damit folgt die Regierung dem Untersuchungsbericht einer eigens eingerichteten Expertengruppe, die sich für diese Option ausgesprochen hatte. (kna/bbc)

Belgien
Ein belgisches Gericht hat Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum Mechelen-Brüssel als „willkürlich“ bezeichnet. Das Vorgehen der staatlichen Behörden im Juni 2010 habe die „in Europa geltenden Menschenrechte“ verletzt, so das Gericht. Wie belgische Medien am Mittwoch berichten, müssen alle bei der Razzia beschlagnahmten Gegenstände aus den Akten genommen werden. Bei Ermittlungen um Missbrauch in der katholischen Kirche hatten die Behörden den Sitz des Erzbistums Mechelen-Brüssel, die Wohnung von Kardinal Godfried Danneels und die Kathedrale in Mechelen durchsucht. (kna)

Polen
Trotz Kritik der katholischen Kirche hat Polens Regierung eine Europarats-Konvention gegen Gewalt an Frauen und gegen häusliche Gewalt unterzeichnet. Bei dieser Konvention geht es u.a. auch um Sexualkunde an Schulen. Deshalb befürchten die Bischöfe, dass damit an Schulen auch „nicht-stereotype Geschlechterrollen“ vermittelt werden könnten. Statt die Konvention zu unterzeichnen, solle die Regierung für mehr Respekt der Geschlechter voreinander eintreten. Polens Gesetze böten schon heute ausreichend Handhabe gegen familiäre Gewalt. (kna)

Naher Osten

Nahost
Die Christen im Heiligen Land, in Syrien und im ganzen Nahen Osten stehen vor einer harten Probe. Das sagte der Franziskanerkustos im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa in seiner am Mittwoch veröffentlichten Weihnachtsbotschaft. Die Familien und Religionsgemeinschaften seien mit Kriegen, Verfolgungen, Verlassenheit und Einsamkeit konfrontiert, so der oberste Verantwortliche für die christlichen Stätten im Heiligen Land. (pm)

Asien

Philippinen
Bischof Gabriel Reyes von Antipolo hat Präsident Beningo Aquino mit einem Diktator verglichen. Der Präsident der bischöflichen Kommission für Familie und Leben ging damit auf das von Aquino erlassene Gesundheitsgesetz ein und die Nichtbeachtung der Gegenargumente der Kirche. Die Neuregelung sieht u.a. vor, dass der Staat auch die Familienplanung und Geburtenkontrolle mitfinanziert. Konkret kritisiert die Bischofskommission die damit verbundene Finanzierung von Sexualkundeunterricht für Schüler und die Bereitstellung von Verhütungsmitteln und Maßnahmen zur Familienplanung, die mit dem neuen Gesetz ebenfalls umgesetzt werden. (fides)

Amerika

Argentinien
Versöhnliche Töne in Buenos Aires: Staatspräsidentin Cristina Kirchner und die Spitzen der katholischen Bischofskonferenz haben bekräftigt, im Kampf gegen Armut zusammen arbeiten zu wollen. Ein Treffen am Dienstagabend in Buenos Aires habe in einer sehr herzlichen Atmosphäre stattgefunden, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz Jorge Osterheld der Tageszeitung „Clarin“. Die Bischöfe übergaben Kirchner eine Stellungnahme zur Lage im Land. Darin hatten sie eine Stärkung des sozialen Engagements und einen friedlicheren gesellschaftlichen Diskurs in Argentinien gefordert; anderenfalls drohe dem Land eine tiefgreifende Spaltung. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 19.12.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Vorweihnachtszeit in Rom: Nightfever / Neue Erkenntnisse zu Pius XI. / Die Generalaudienz

Donnerstag Abend, 20.12.2012: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Christian Aid: Hoffnung und Hilfe für das Heilige Land / Irak: Eskalation der Gewalt

Freitag Abend, 21.12.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Die USA und die Waffen / Der Eurovision Songcontest und die Religion

Samstag Abend, 22.12.2012: Die Adventsbetrachtung
Unsere Woche: Die Papstansprache an die römische Kurie / Mit der Betrachtung zum vierten Adventssonntag von Bischof Felix Gmür, Basel

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
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Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
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World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
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Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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