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Eckpunkte der nächsten Papstreise stehen fest -
- Heiliges Land: Neue Verhandlungen, alte Konflikte -
- Nigeria: Boko Haram stellt Christen ein Ultimatum -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Vatikan/Mexiko/Kuba: Erste Details der
Papstreise
Zur bevorstehenden Reise Papst Benedikts nach Mexiko
und Kuba im März haben die Bischofskonferenzen beider Länder nun erste Details
bekannt gegeben. Demnach wird sich Benedikt XVI. vom 23. bis 26. März in Mexiko
und dann bis zum 28. März in Kuba aufhalten. Seine „Basis“ in Mexiko ist die
Stadt Leon de los Aldama, die sechstgrößte Stadt des Landes und größte
Metropole des zentralmexikanischen Bundesstaates Guanajuato. Auf Kuba wird
Benedikt XVI. Santiago de Cuba und die Hauptstadt Havanna besuchen; dort wird
er auf dem gleichen Platz die Messe feiern wie sein Vorgänger Johannes Paul.
Auch eine Begegnung mit dem kubanischen Präsidenten Raul Castro ist geplant; ob
Benedikt auch Castros Vorgänger und Bruder Fidel treffen wird, geht aus dem
Programm nicht hervor. (rv)
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in Text und Ton
Nahost: Neue Verhandlungen, alte Themen
Eine couragiertere Erziehung zum Frieden für
Jugendliche – das hat Papst Benedikt XVI. zum Jahresbeginn in seiner Botschaft
zum Weltfriedenstag angemahnt. Das war eine Botschaft, die sich besonders an
den Nahen Osten und seine Jugendlichen richtete, glaubt der Lateinische
Patriarch von Jerusalem Fouad Twal. Er spricht im Interview mit uns von einer
„ganzen verlorenen Generation, die im Konflikt und in der Besatzung geboren und
aufgewachsen ist“. Twal erinnert daran, dass der Arabische Frühling in Israels
Nachbarländern ursprünglich „ohne jede politische Färbung, ohne jeden
Fundamentalismus“ begonnen hat: „Die jungen Leute wollten einfach
Arbeitsplätze, Freiheit, Frieden. Es sind ein bisschen die Träume von uns allen
hier im Nahen Osten.“ (rv)
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in Text und Ton
Israel: Geschlechtertrennung würde gegen
Verfassung und Tora verstoßen
Die Forderung einer Gruppe ultraorthodoxer Juden nach
Geschlechtertrennung im öffentlichen Leben erhitzt in Israel die Gemüter. Eine
strenggläubige jüdische Gruppe hatte Frauen unter anderem dazu aufgefordert,
vor den Synagogen auf die andere Straßenseite zu wechseln, in Bussen und
Straßenbahnen hinten zu sitzen, sich im Supermarkt in getrennte Schlangen an
der Kasse zu stellen sowie bei Wahlen eigene Wahlurnen zu benutzen. Die
Forderung geht von einer ultraradikalen Minderheit aus, die bereits in der
Vergangenheit durch ähnliche Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hat, erklärt
Petra Heldt, Dozentin an der Hebräischen Universität in Jerusalem und
Direktorin der ökumenischen theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel.
Frauenrechte seien durch deren Forderungen aber nicht ernsthaft gefährdet – das
ließen israelische Gläubige, Bürger und Politiker mitnichten zu. Heldt
wörtlich: „Das ist eine superkleine, extreme Gruppe.“ (rv/faz/domradio)
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in Text und Ton
Die Sternsinger und die Frohe Botschaft
Allen Christen im deutschen Sprachraum kennen sie, und
sogar die meisten, die sonst nichts mit der Kirche zu tun haben: die
Sternsinger. 700.000 Mädchen und Buben sind in diesen Tagen, verkleidet als die
biblischen Heiligen Drei Könige, in Städten und Dörfern Europas unterwegs. Sie
gehen von Haus zu Haus, singen, verkünden die Frohe Botschaft und sammeln Geld
für eine gerechtere Welt. Der Brauch des Sternsingens ist schon ab dem 16.
Jahrhundert belegt. Heute sind die Sternsinger die größte
Solidaritätsinitiative von Kindern in der Welt. (pm)
Hier ein
Überblick
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DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Das päpstliche Hilfswerk „Cor Unum"
hat 2011 im Namen des Papstes rund 5,3 Millionen Euro für notleidende Menschen
in der ganzen Welt bereitgestellt. Dies sagte der
Sekretär der Kurienbehörde, Giovanni Pietro Dal Toso, in einem Interview der
vatikanischen Tageszeitung „L’Osservatore Romano" vom Sonntag. Es handle
sich zwar nicht um eine exorbitante Summe, sagte Dal Toso. Entscheidend sei
aber, dass die Hilfsaktionen auch andere Organisationen zum Handeln
veranlassen. „Cor Unum" habe 2,3 Millionen Euro vor allem für die Länder
am Horn von Afrika, Haiti sowie für die Opfer des Tsunami und des
Nuklearunfalls im japanischen Fukushima aufgewandt. Weitere Hilfsempfänger
seien die Betroffenen der verheerenden Überschwemmungen in Südostasien wie
zuletzt auf den Philippinen gewesen. (kap)
Europa
Deutschland
Ab sofort können ehemalige Heimkinder Anträge auf finanzielle Hilfen stellen.
Bund, Länder und Kirchen starteten mit Jahresbeginn 2012 den „Fonds
Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“.
Betroffene, die in kirchlichen und staatlichen Heimen unter Misshandlungen und
Missbrauch leiden mussten, können sich an Anlauf- und Beratungsstellen in den
westdeutschen Bundesländern wenden. Der Bundestag hatte Anfang Juli einen Fonds
von 120 Millionen Euro beschlossen. Er finanziert sich zu je einem Drittel vom
Bund, den Ländern und den Kirchen, darunter Bistümer, Wohlfahrtsverbände und
Orden. Der Runde Tisch rechnet mit 30.000 Anspruchsberechtigten. (kna)
Österreich
Ein umstrittener Priester in Oberösterreich steht nicht länger im Dienst der
Diözese Linz. Der Pfarradministrator in der Ortschaft Kopfing, Andreas
Skoblicki, wurde entpflichtet, teilte das Bistum mit. Der polnische Priester
soll unter anderem unehelich Geborene als „Kinder der Sünde“ bezeichnet haben.
Er brachte damit einen Gutteil der Gemeinde gegen sich auf. Der Linzer
Diözesanbischof Ludwig Schwarz versuchte die vermitteln, entschied sich aber
jetzt für die Außerdienststellung des Priesters. Skoblicki war niemals in Linz
inkardiniert. (kap)
Italien/Vatikan
Premierminister Mario Monti hat am Sonntagnachmittag mit seiner Familie den
Petersdom und das Grab Papst Johannes Pauls II. besucht. Er wurde vom
Präsidenten und vom Sekretär des vatikanischen Governatorats sowie vom
Erzpriester der Petersbasilika empfangen. Da eine erste Begegnung mit Papst
Benedikt im Vatikan noch aussteht, war bei Montis halboffiziellem Vatikanbesuch
kein Repräsentant des Heiligen Stuhles zugegen. Eine Audienz soll aber
demnächst stattfinden, wie es aus dem Vatikan kurz vor Weihnachten hieß. Monti
hatte im November Silvio Berlusconi als Ministerpräsident abgelöst und bringt
Italien derzeit auf einen rigiden Sparkurs. Ein Streitpunkt mit dem Vatikan ist
die Immobiliensteuer, von der die Kirche bisher ausgenommen war. Auch die an
diesem Montag beschlossene komplette Freigabe der Ladenöffnungszeiten stößt in
der Kirche auf Kritik. (rv)
Frankreich
Die Kirche bereitet sich auf die 600-Jahr-Feiern der Geburt der heiligen
Jeanne d´Arc vor. Die Jungfrau von Orleans wurde am 6. Januar 1412 in
Domremy in den Vogesen geboren. Ihren Höhepunkt finden die Feiern am 13. Mai,
wenn der Erzbischof von Paris, Kardinal Andre Vingt Trois, in der Basilika von
Domremy eine Messe zelebriert. In Rouen, wo Jeanne d´Arc 1431 nach einem
kirchlichen Schauprozess zum Tod verurteilt auf dem Scheiterhaufen starb, gibt
es im Juni ein zweitägiges Gedenken mit einem Gottesdienst von Kardinal
Jean-Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den
interreligiösen Dialog. (rv)
Afrika
Nigeria
Die radikalislamische Sekte Boko Haram hat den Christen in Nordnigeria ein
Ultimatum von drei Tagen gestellt, um die Region zu verlassen. Das
berichtet die Nachrichtenagentur „Afp“. Außerdem rief die Terrorsekte die
Moslems in Südnigeria dazu auf, in den Norden zu ziehen, weil angeblich Anschläge
auf sie geplant wären. Präsident Goodluck Jonathan hatte zum Jahreswechsel den
Ausnahmezustand über mehrere Regionen Nigerias verhängt, weil Boko Haram bei
Anschlägen auf christliche Kirchen zu Weihnachten Dutzende Menschen tötete.
Nigeria ist Afrikas bevölkerungsreichstes Land. Der ärmere Norden ist
überwiegend muslimisch, der etwas wohlhabendere Süden überwiegend christlich
und animistisch. (apic)
Amerika
Venezuela
Kardinal Jorge Urosa Sabino hat in seiner Neujahransprache die Freilassung
aller politischen Häftlinge gefordert. „Wir solidarisieren uns und beten
für jene, die leiden. Ganz besonders mit den politischen Gefangenen, für die
wir um eine Amnestie bitten“, zitiert die Tageszeitung „La Nacion“ den
Oberhirten der Hauptstadtdiözese Caracas. Nach offiziellen Angaben gibt es in
dem sozialistisch regierten Land keine politischen Gefangenen. Die Opposition
wirft der Regierung von Staatspräsident Hugo Chavez allerdings vor,
regimekritische Gegner inhaftieren zu lassen. (kna)
Mexiko
Ein Priester, der sich um Migranten kümmert, ist am Neujahrswochenende
vorübergehend festgenommen worden. Die Polizei inhaftierte Alejandro
Solalinde, weil Männer aus seiner Eskorte Waffen trugen, hieß es laut
Medienberichten von Seiten der Sicherheitskräfte. Der katholische Geistliche
hatte wiederholt die mexikanische Drogenmafia scharf verurteilt, die Migranten
durch Erpressung und Entführung zur Kollaboration zwingt. Solalinde leitet im
Bundesstaat Oaxaca eine Unterkunft für Flüchtlinge auf der Durchreise in die
USA. Mexiko ist für Kirchenangehörige ein besonders gefährliches Land. Allein
letztes Jahr wurden fünf Priester, Ordensleute und katholische Laien ermordet.
(diverse)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung
in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur
persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus
unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern
nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder
Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite
hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 02.01.2012:
Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: So startete der Vatikan ins neue Jahr /
So war das Taizé-Jugendtreffen in Berlin
Dienstag Abend, 03.01.2012: Radio-Akademie (Teil 1) – von Stefan von Kempis
Johannes Paul II. und die Theologie des Leibes
Mittwoch Abend, 04.01.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Vatikan-Experte Ulrich Nersinger zur
Geschichte der Päpstlichen Liturgien – eine Entdeckungsreise / Erste
Generalaudienz von Papst Benedikt im neuen Jahr
Donnerstag Abend, 05.01.2012: Kreuzfeuer - Kirche wo es kritisch wird
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38
MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
Im Internet:
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