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Tagesmeldungen vom 6.1.2012

- Papst nominiert 22 neue Kardinäle -
- Roter Hut geht auch an 2 Deutsche -
- Benedikt nimmt Bischofsweihen vor -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr
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HEUTE IM VATIKAN:

Konsistorium: Bald zwei neue deutsche Kardinäle
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag nach dem Angelus-Gebet die Einberufung eines Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle bekanntgegeben. Am kommenden 18. Februar wird er 22 Kirchenleute zu Kardinälen erheben, gab der Papst mit „großer Freude” bekannt. Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei dem Konsistorium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem hellroten Gewand das Kardinalsbirett (den so genannten Roten Hut) aus der Hand des Papstes. Unter den Nominierten sind auch zwei Deutsche. Es handelt sich um den Berliner Erzbischof, Rainer Maria Woelki, und um den Jesuiten und Theologen Karl Josef Becker. Bislang gibt es 192 Kardinäle, darunter 7 Deutsche. Papstwahlberechtigt sind 108. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratungsgremium des Papstes, die unter 80-jährigen Kardinäle wählen das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der 55-jährige Woelki wird mit dem angekündigten Konsistorium der jüngste Kardinal der katholischen Kirche. Bislang war es der 58-jährige Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx. (rv/kna)
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Woelki: „Ich freue mich für unsere Christen“
Er ist einer der künftigen deutschen Kardinäle: Rainer Maria Woelki, seit wenigen Monaten im Amt als Erzbischof von Berlin. Woelki hat die Nachricht mit großer Freude, aber auch Überraschung aufgenommen. Das sagte er im Interview mit Radio Vatikan. Natürlich habe es „immer geheißen, Berlin sei Kardinalssitz, das wird irgendwann kommen“. Aber dass es „jetzt so schnell gekommen ist, war für mich selbst überraschend“. Er freue sich vor allem „für die Christen, die hier in der Diaspora leben“, so Woelki; durch diese Ernennung werde „ihr Leben als Christen in den Blickpunkt der Universalkirche gerückt“. (rv)
Hier finden Sie das Interview in voller Länge
Erzbischof Zollitsch u.a. gratulieren den neuen Kardinälen

Wer ist noch dabei?
Welche weiteren Kardinäle wird es neben Erzbischof Rainer Maria Woelki und dem Jesuitenpater Karl-Josef Becker am 18. Februar geben? Von den 22 neuen Würdenträgern stammen 16 aus Europa; unter diesen sind sieben Italiener und zwei Deutsche. Zwei kommen aus Asien - der syro-malabarische Großerzbischof George Alencherry sowie John Tong Hon aus Hongkong -, vier aus Amerika. Zehn der neuen Kardinäle bekleiden Leitungsämter an der römischen Kurie, wie die Präfekten der Missions- sowie der Ordenskongregation, Fernando Filoni und Joao Braz de Aviz. Aus großen Diözesen der Weltkirche berief Benedikt XVI. für das „Heilige Kollegium” neben dem Berliner Woelki auch die Erzbischöfe von Toronto, Prag, Utrecht, Florenz und New York.

Wie bei früheren Konsistorien wird Benedikt XVI. am 18. Februar auch einige Kirchenmänner über 80 ins Kardinalskollegium aufnehmen und damit für ihr Lebenswerk ehren. Neben dem deutschen Jesuitenpater Karl Josef Becker (83), der langjähriger Berater der Glaubenskongregation ist, sind unter ihnen der rumänisch-katholische Großerzbischof Lucian Muresan von Fagaras si Alba Julia (80), der belgische Kirchenhistoriker Julien Ries (91) und der aus Malta gebürtige Theologe Prosper Grech. (kna)
Hier die volle Liste der Geistlichen, die bald Kardinäle werden

Papst beim Angelus-Gebet: „Westen navigiert auf gut Glück“
Die katholische Kirche gibt weltweit Orientierung. Das hat Papst Benedikt XVI. nach der Messe zum Hochfest der Erscheinung des Herrn unterstrichen. Die Welt sei „mit all ihren Ressourcen nicht in der Lage dazu, der Menschheit auf ihrem Weg anzuleiten“. Benedikt wörtlich: „Das sehen wir auch in unseren Tagen: Die westliche Zivilisation scheint die Orientierung verloren zu haben, sie navigiert auf gut Glück.“ Doch die Kirche könne „dank Gottes Wort durch diese Nebel sehen“. Sie besitze zwar keine technischen Lösungen, „aber sie hält ihren Blick auf das Ziel gerichtet, sie bietet das Licht des Evangeliums allen Menschen guten Willens an“. (rv)
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Papst bei Bischofsweihen in St. Peter: Auch Bischöfe sind „suchende Hirten“
Mit Gedanken zum Wesen und Auftrag des Bischofsamtes hat Benedikt XVI. an diesem sechsten Januar das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. Bei dem festlichen Gottesdienst in der Petersbasilika weihte der Papst zwei Kurienmitarbeiter zu Bischöfen – den vatikanischen Botschafter für Irland, den US-Amerikaner Charles John Brown, und den Polen Marek Solczynski, der den Heiligen Stuhl in Georgien und Armenien vertritt. Der Vatikan hatte am Donnerstag eine Note zum kommenden „Jahr des Glaubens” veröffentlicht. Und auch in der Papstpredigt zum Fest der Epiphanie stand die Suche nach Gott im Mittelpunkt.

Der Weg der Weisen aus dem Morgenland sei der Anfang der „großen Prozession” von „Menschen aller Kulturen und aller Völker” hin zu Gott. Die Christen heute sollten wie die Sterndeuter damals „wache Menschen sein, die die Zeichen Gottes, seine leise und eindringliche Sprache wahrnehmen“. (rv)
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Hier finden Sie den Volltext der Papstpredigt von heute

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Orthodoxes Weihnachtsfest
Rund 200 Millionen orthodoxe Christen in aller Welt beginnen an diesem Freitagabend ihr Weihnachtsfest. Der Unterschied zum Weihnachtstermin der katholischen und evangelischen Kirchen hängt mit den unterschiedlichen Kalendern zusammen: Zahlreiche orthodoxe Kirchen richten sich nach wie vor nach dem alten Julianischen Kalender, nach dem der 25. Dezember auf den 7. Januar westlicher Zeitrechnung nach dem Gregorianischen Kalender fällt. Die Differenz zwischen beiden Zeitrechnungen beträgt 13 Tage. Hintergrund der unterschiedlichen Daten ist die Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII. Wegen der Spannungen zwischen den christlichen Kirchen nahmen verschiedene Konfessionen und Länder die Kalenderreform erst später oder überhaupt nicht an. (kna)
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Ägypten: Drohgebärden überschatten koptisches Weihnachtsfest
Im Zeichen der politischen Unsicherheit steht das Weihnachtsfest der koptischen Christen in Ägypten. So erklärt etwa der koptisch-orthodoxe Bischof von Nag Hammadi, Kyrillos Antonios, ihm seien erneut Anschläge auf Kirchen in Nag Hammadi angedroht worden. Außerdem wurde eine Einladung des koptischen Papst-Patriarchen Shenouda III. an alle Minister und führenden Parteifunktionäre - auch die islamischen - zur Teilnahme an der Heilig-Abend-Liturgie in der Kairoer Markuskathedrale abschlägig beschieden. Es sei verboten, an christlichen Gottesdiensten teilzunehmen, jede Religion solle ihre Feste „allein feiern, ohne Vermischung der Religionen“, hieß es etwa in Presseerklärungen seitens der muslimischen Funktionäre. (kna/rv)
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Pakistan: Land des Leidens
Taliban, Blasphemiegesetz, Shahbaz Bhatti, Asia Bibi: Pakistan findet regelmäßig Aufmerksamkeit in der Berichterstattung der Medien. Die katholische Kirche in dem Land befindet sich in einer schwierigen Lage. Sie ist daher auf die Solidarität der Gläubigen im Westen angewiesen. Eva-Maria Kolmann von „Kirche in Not” war vor kurzem in Pakistan mit einer Delegation des katholischen Hilfswerks. Im Interview mit Radio Vatikan erzählt sie von ihren Eindrücken. (rv)
Hier finden Sie unser Interview

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Vatikan-Bibliothek: Manuskripte digitalisieren mit Hilfe aus Heidelberg
Die Zukunft großer Bibliotheken liegt in der Digitalisierung ihrer Bestände. Dieser Erkenntnis verschließt sich auch die päpstliche Buchsammlung nicht. Im Gegenteil, sie ist geradezu Avantgarde bei der digitalen Erschließung und Verfügbarmachung ihrer Schätze. Alle 80.000 Handschriften, die in der Vatikan-Bibliothek verwahrt werden, sollen digital erfasst werden. Ein Projekt langen Atems, dem im Moment noch die finanziellen Mittel fehlen. Allerdings: In den nächsten Tagen startet an der Vatikan-Bibliothek eine wichtige Etappe in der Digitalisierung von Handschriften, erklärte uns Cesare Pasini, der Präfekt der Bibliothek. Das ganze Projekt sei auf zehn Jahre angelegt. „Wir versuchen, in die Realisierung einzusteigen, indem wir Möglichkeiten nutzen, die uns vorgeschlagen werden.“ Die wichtigste davon betreffe den Bestand der „palatinischen Handschriften”, also den vatikanischen Teil der Heidelberger „Bibliotheca Palatina“: „und hier besonders die lateinischen, das sind ungefähr 2000 Codices“. Die „Bibliotheca Palatina” gilt als eine der wertvollsten Handschriften-Sammlungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Sie entstand in Heidelberg und kam 1623 an den Vatikan, der die deutschsprachigen Handschriften rund 200 Jahre später zurückgeben musste. Hingegen liegen die Drucke und die fremdsprachigen Manuskripte der „Bibliotheca Palatina” noch heute im Vatikan. Der Heidelberger Teil der „Bibliotheca Palatina” ist bereits seit 2009 vollständig digitalisiert. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Das Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Bischof Anba Damian, hat vor einer Christenverfolgung durch Islamisten auch in Deutschland gewarnt. Diese versuchten, „die Welt zu erobern, sie wollen Dominanz erreichen», sagte Damian den Dortmunder „Ruhr Nachrichten”. Dabei sei ihnen jedes Mittel recht. Die Kopten hätten Verfolgung etwa bei den vergangenen Weihnachtsfeierlichkeiten in Düsseldorf erfahren. Parallel hätten dort Salafisten DVDs verteilt, in denen der Islam als die einzig wahre Religion dargestellt worden sei. In Deutschland leben rund 6.000 koptisch-orthodoxe Christen. (kna)

Österreich
Die österreichischen Bischöfe fordern die Gläubigen zur Teilnahme an den bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen auf. Der eigens verfasste Hirtenbrief wird kommenden Sonntag verlesen. Der Pfarrgemeinderat stelle ein zentrales Gremium dar, das große Verantwortung für die Entwicklung und Lebendigkeit einer Gemeinde trage. Alle Gemeindemitglieder sollten sich engagieren und den Pfarrgemeinderat unterstützen, wünschen sich die Bischöfe. Die Wahlen finden in ganz Österreich am 18. März statt. (kap)

Afrika

Nigeria
Am vergangenen Donnerstag kam es im Nord-Osten Nigerias zu einem weiteren Anschlag auf eine christliche Kirche. Sechs Menschen würden dabei getötet, 10 Weitere verletzt. Das berichtete Pastor John Jauro gegenüber der Nachrichtenagentur „AFP“. Unter Christen geht die Angst vor weiteren Anschlägen um, während die Muslime angekündigte Vergeltungstaten befürchten. Etwa 10.000 Menschen befänden sich nach den Anschlägen an Weihnachten auf der Flucht, so der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Jeder weitere Zwischenfall könne angesichts der angespannten Lage zur Eskalation führen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker befürchtet nun eine Zweiteilung des Landes. Das Ultimatum der terroristischen Sekte Buku Haram lief am Donnerstag aus. Alle Christen waren demnach aufgefordert worden den Norden des Landes innerhalb von drei Tagen zu verlassen. (apic/pm)

Südsudan
Die Diözese Rumbek hat zum Jahresbeginn einen neuen Hirtenbrief veröffentlicht. Darin geht Bruder Fernando Colombo, Vorsteher des Bistums, auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Osten des Landes ein. Ebenso kritisiert er die Anschuldigungen, die gegen den Direktor des Radios Good News vorgebracht wurden. Auch die Diskriminierung nicht sudanesischer Arbeiter ist ein Thema im Hirtenbrief. Bruder Colombo fordert von der Regierung Respekt gegenüber der Kirche und der Religionsfreiheit. Die Gemeinde erwarte den neuen Bischof mit ihren Gebeten, so im Hirtenbrief. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 06.01.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Syrien: Wie der Leiter des Klosters „Mar Musa“ in den Bergen über Damaskus die Umwälzungen in seinem Land beurteilt – ein ausführliches Interview / Epiphanie im Vatikan: Gottesdienst im Petersdom

Samstag Abend, 07.01.2012: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag

Sonntag Abend, 08.01.2012: Aktenzeichen - von Aldo Parmeggiani 

Montag Abend, 09.01.2012: Weltkirchen-Magazin 

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche” (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins” vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va


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