- Österreich:
Austrittszahlen gehen zurück -
- Nigeria: „Boko Haram ist nicht al Qaida“ -
- Nordkorea: Begnadigung als „Symbol“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Nigeria: „Die Boko Haram tun nur
islamistisch“
Nigerias
Christen leben weiterhin in Angst vor der islamistischen Sekte Boko Haram:
Allein am Wochenende tötete die Gruppe in fünf nördlichen Bundesstaaten mehr
als vierzig Menschen. Aber die Sekte ist keineswegs ein Ableger von al Qaida,
und sie ist auch keine neue Erscheinung. Das sagt der in Frankfurt lebende
Christ Dominics Akaahan, der aus Nigeria stammt, im Gespräch mit Radio Vatikan.
Akaahan hat mehrere Aufsätze über sozial-religiöse Bewegungen wie Boko Haram
veröffentlicht; als Student erlebte er selbst einen Anschlag der Terrorgruppe
mit. Boko Harams islamistisches Auftreten sei Strategie, meint er: „Die Gruppe
versucht sich nach außen als ideologisch zu verkaufen, um mehr Geld oder
Waffen zu bekommen. Sie tun nur so, als ginge es darum, den radikalen Islam in
Nigeria einzuführen.“ (rv)
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in Text und Ton
Ein Jahr Arabischer Frühling: Ein
„besseres“ Ägypten?
Die Anschläge auf koptische Christen in Ägypten vor
gut einem Jahr waren einer der Antriebe für die Demokratiebewegung in dem Land,
die in den so genannten „Arabischen Frühling“ mündete. Was hat sich für die
Christen in Ägypten seitdem konkret verbessert? Und wie sieht die Zukunft
religiöser Minderheiten in dem Land aus? „Mubarak ist zwar gestürzt,
aber das System der Unterdrückung ist teilweise noch genauso intakt. Es gab
Gewalt gegen Demonstranten im ganzen Jahr, insbesondere auch Gewalt gegen
Frauen. Wir befürchten, dass uns das auch in 2012 weiter begleiten wird.“ Diese
nüchterne Prognose gibt Ruth Jüttner von Amnesty International im Gespräch mit
dem Kölner Domradio. Sie ist Expertin für den Nahen Osten und Nordafrika.
(domradio)
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in Text und Ton
Österreich: Stabile Mitgliederzahlen in der
katholischen Kirche
Gute Neuigkeiten aus Österreich: Die Zahl der
Kirchenaustritte aus der römisch-katholischen Kirche in Österreich ist in 2011
im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen: Aus aktuellen Zahlen der
verschiedenen Bistümer und der österreichischen Bischofskonferenz von diesem
Dienstag geht hervor, dass in 2011 im Vergleich zum Vorjahr nur noch ein
Drittel von Austritten zu verzeichnen sind. „Der deutliche Rückgang bei den
Kirchenaustritten ist ein Zeichen dafür, dass die Kirche wieder Vertrauen
aufbauen konnte.“ Das erklärte der Medienreferent der österreichischen
Bischofskonferenz und Berater des Päpstlichen Medienrates, Paul Wuthe,
gegenüber „Kathpress“. In 2010 war vor allem der Missbrauchsskandal in der
katholischen Kirche Grund für steigende Austrittszahlen. (pm/kap)
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in Text und Ton
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THEMA
DER WOCHE:
Weltflüchtlingstag 2012: „Migration bietet
Chancen für Evangelisierung“
Die internationale Staatengemeinschaft muss
besser mit Flüchtlingen umgehen. Das fordert Papst Benedikt XVI. in der
Botschaft zum Weltflüchtlingstag 2012, den die katholische Kirche am kommenden
15. Januar begeht. Für den 98. „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ am
kommenden Sonntag wählte Benedikt XVI. das Thema „Migrationen und
Neuevangelisierung“: „Die Flüchtlinge, die um Asyl bitten und vor Verfolgung,
Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind, brauchen unser
Verständnis und unsere Aufnahmebereitschaft“, schreibt der Papst in der
Botschaft, die der Vatikan bereits im vergangenen Oktober vorstellte. Gerade
die Weltkirche müsse zu einer verstärkten Verkündigung der christlichen
Botschaft unter Flüchtlingen und Migranten zurückkehren, so Benedikt XVI. – das
gegenwärtige Migrationsphänomen biete Gelegenheit, das Evangelium auch „auf
neuen Wegen“ zu vermitteln. Die nationalen Regierungen und die
Staatengemeinschaft müssten für die Aufnahme von Flüchtlingen Sorge tragen,
Ängste überwinden und Diskriminierungen vermeiden, schreibt der Papst weiter.
Papstbotschaft
zum Weltflüchtlingstag 2012
Unseren
Bericht zum Thema finden Sie hier
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UNSERE
LATEIN-NACHRICHTEN:
Jede Woche
frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P.
Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms.
(rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Vatikan/Vereinigte Staaten
Die Visitation der weiblichen Ordensgemeinschaften in den USA ist beendet.
Die Visitatorin, Schwester Mary Clare Millea, übergab dem Sekretär der
Kongregation für die Ordensleute, Erzbischof Joseph Tobin, die Zusammenfassung
ihrer Untersuchungen. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Neben dem
ausführlichen Bericht wurden ebenfalls Einzelberichte über die fast 400
visitierten Gemeinschaften beigelegt. Die Visitation war 2008 vom damaligen
Präfekten der Kongregation für die Ordensleute, Kardinal Franc Rodé, initiiert
worden. Der Rückgang der Zahl der Ordensschwestern sowie eine Lockerung der
Ordensregeln galten als Gründe für die Überprüfung. (rv)
Europa
Deutschland
Angesichts der demografischen Entwicklung ist die „Rente mit 67“ unumgänglich.
Das hat der Bundesvorsitzende des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft
und Verwaltung (KKV), Bernd Wehner, betont. Er reagiert damit auf die
Infragestellung der Rente mit 67 durch den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.
Dieser hatte gefordert, dass zuerst die Beschäftigungsmöglichkeiten für
Arbeitnehmer über 50 Jahre verbessert werden müssten. Auch der Bund
Katholischer Unternehmer (BKU) bezeichnete Seehofers Einwände gegenüber den beschlossenen
Maßnahmen als verheerend. Nach Elisabeth Schulte, Leiterin des
BKU-Arbeitskreises „Soziale Ordnung“, dürfen junge Menschen nicht mit immer
größeren Sozialkosten belastet werden. Gerade als Christen müsse man sich in
dieser Hinsicht verantwortlich zeigen, so Schulte. (kna)
Keine Rücksicht auf die Arbeitsrechte der Angestellten in
„Billiglohnländern“ nehmen deutsche Discounter, die kostengünstige
Kleidung verkaufen. Dies geht aus einer Studie der „Kampagne für Saubere
Kleidung“ hervor. Die Initiative kritisiert besonders das Verhalten von Aldi,
Lidl und KIK. Diese Firmen produzierten ihre Waren seit Jahren in
Billiglohnländern. Besonders in Bangladesch sei die Situation der Arbeiter
besorgniserregend. Meist existierten keine Arbeitsverträge. Die Diskriminierung
von Frauen bis hin zu sexuellen Übergriffen sei in den Betrieben die Regel,
heißt es in der Studie weiter. An der europäischen Initiative sind auch
christliche Menschenrechtsorganisationen beteiligt. (kna)
Finanzielle Schwierigkeiten hat das BBZ in Bad Dürkheim. Sollten die
Kunden des Unternehmens den neuen Verträgen und höheren Preisen nicht
zustimmen, sei die Zukunft der Firma ungewiss. Dies erklärte Christian Drägert,
Vizepräsident des für Gehaltsabrechnungen der Evangelischen Kirche zuständigen
„Beihilfe und Bezüge-Zentrums“, am Montag. Um eine Insolvenz abzuwenden, hatte
die Landeskirche bereits 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Nachdem die
Firma über einen Finanzmakler Geld in dubiose Fondsgesellschaften investiert
hatte, war sie in finanzielle Not geraten. (kna)
Authentizität und Glaubwürdigkeit erwartet der Berliner Erzbischof Rainer
Maria Woelki von Würdenträgern. Mit Blick auf die aktuelle Debatte um den
deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff räumte Woelki am Dienstag in der
RBB-Fernsehsendung „Thadeusz“ ein: „Mir steht es nicht zu, den
Bundespräsidenten in dieser Weise zu beurteilen“. Das müsse Christian Wulff mit
sich und seinem Gewissen ausmachen. Woelki forderte allerdings eine möglichst
große Übereinstimmung zwischen Worten und Taten. Auch ihm selbst sei es
wichtig, durch die eigene Lebensführung „keinen Anstoß zu erregen“, so Woelki.
Der Erzbischof wird am 18. Februar Kardinal. (kna)
Norwegen/Marokko
Wie kann es für die Gesellschaften in den Ländern des arabischen Frühlings nach
den Umbrüchen weitergehen? Diese Frage stellen sich Religionsvertreter aus dem
Nahen Osten, aus Nordafrika und Europa beim Treffen des europäischen Rates der
„Religionen für den Frieden“ (ECRL), der am Dienstag und Mittwoch in Norwegen
tagt. Hauptansatzpunkt der interreligiösen Gespräche ist die Frage nach dem
gesellschaftlich-politischen Wiederaufbau nach den Revolten in der arabischen
Welt sowie der konstruktiven Rolle der Religionen. (rv/sir)
Irland
Die Angestellten der Irischen Bischofskonferenz müssen wegen finanzieller Schwierigkeiten
Gehaltskürzungen hinnehmen. Ein Sprecher bestätigte der Tageszeitung „Irish
Times“ gegenüber, dass die Gehälter der Laienangestellten ab diesem Januar um
zwei bis fünf Prozent gekürzt würden. Das Einkommen der Geistlichen, die für
die Bischofkonferenz arbeiten, werde im Einklang mit den Kürzungen in der
Erzdiözese Dublin gesenkt. Dort war das Gehalt der Priester den Angaben zufolge
im November um neun Prozent gekürzt worden. (kna)
Asien
Philippinen
Der im Zusammenhang mit dem Mord an Pater Fausto Tentorio festgenommene
Jimmy Ato ist offenbar nicht der Mörder des Geistlichen. Der Verdächtige habe
gegenüber dem „National Bureau of Investigation“ (NBI) Angaben zu den
angeblichen Drahtziehern des Mordes an dem aus Italien stammenden Missionar
gemacht. Ato habe als Auftraggeber der Bluttat einen Lokalpolitiker und einen
Polizeichef benannt, heißt es dazu. Er selbst habe nur am Tatplan mitgewirkt,
gab der 35-Jährige gegenüber den Behörden weiter an. Neben den angeblichen Drahtziehern
benennt Ato auch die mutmaßlichen Ausführer des Mordes. Die Ermittler prüften
derzeit die Aussagen des Mannes, berichtet „Fides“ weiter. (fides)
Nordkorea
Der neue nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat für den 1. Februar
eine Amnestie angekündigt. Anlässlich der Geburtstage seiner verstorbenen
Amtsvorgänger, seines Vaters Kim Jong-il und seines Großvaters Kim Il-sung,
wolle er Gefangene freilassen, berichtet Fides. Nach Einschätzung von
Nichtregierungsorganisationen handelt es sich bei der angekündigten Begnadigung
allerdings allein um „eine symbolische Geste“. Insgesamt 40
Nichtregierungsorganisationen, darunter christliche Organisationen wie
„Christian Solidarity Worldwide“ und „Christian Lawyers Association“ (CLA),
hatten sich in einem offenen Schreiben an Kim Jong-un für die Stärkung der
Menschenrechte in Nordkorea eingesetzt. Das Regime hat derweil noch keine
Angaben darüber gemacht, wie viele und welche Gefangene begnadigt werden
sollen. (fides)
Sri Lanka
Die Regierung von Sri Lanka soll nach drei Jahrzehnten Bürgerkrieg endgültig
für Frieden sorgen. Konkrete Vorschläge finden sich einen 400-seitigen Bericht
des „Kongresses der Religionen“. Christen, Buddhisten, Muslime und Hindus
fordern darin, die 200.000 zwangsumgesiedelten Menschen zurückzuholen. Auch der
interethnische Konflikt zwischen Singhalesen und Tamil müsse gelöst werden.
Außerdem betonen die Religionsvertreter die Bedeutung von Meinungs- und
Pressefreiheit. Der Erzbischof von Colombo äußerte, die Regierung müsse
möglichst bald handeln, um für dauerhaften Frieden sorgen zu können. (asianews)
Amerika
Venezuela
Neuer Vorsitzender der Venezolanischen Bischofskonferenz ist Diego
Padron Sanchez. Der Erzbischof von Cumana ist Nachfolger von Erzbischof
Ubaldo Santana Sequera von Maracaibo, der sich nicht erneut zur Wahl stellte.
Zum neuen Generalsekretär wurde bei der derzeit tagenden Vollversammlung Jesus
Gonzalez de Zarate gewählt; er ist Weihbischof der Hauptstadtdiözese Caracas.
Zu Padrons Stellvertretern wurden Bischof Jose Luis Azuaje Ayala von San Carlos
del Zulia und Bischof Mario del Valle Moronta Rodriguez von San Cristobal
gewählt. (pm)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 10.01.2012: Radioakademie (Teil 2)
Johannes Paul II. und die Theologie des Leibes. Eine Serie von Stefan von
Kempis
Mittwoch Abend, 11.01.2012: Die Woche in
Rom
Themen u.a.: Die Generalaudienz des Papstes
Donnerstag Abend, 12.01.2012: Kreuz des
Südens
Freitag Abend, 13.01.2012: Prisma-Magazin
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38
MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
Im Internet:
Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf
zu hören unter: www.radiovaticana.de.
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