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Tagesmeldungen vom 10.1.2012

- Österreich: Austrittszahlen gehen zurück -
- Nigeria: „Boko Haram ist nicht al Qaida“ -
- Nordkorea: Begnadigung als „Symbol“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Nigeria: „Die Boko Haram tun nur islamistisch“
Nigerias Christen leben weiterhin in Angst vor der islamistischen Sekte Boko Haram: Allein am Wochenende tötete die Gruppe in fünf nördlichen Bundesstaaten mehr als vierzig Menschen. Aber die Sekte ist keineswegs ein Ableger von al Qaida, und sie ist auch keine neue Erscheinung. Das sagt der in Frankfurt lebende Christ Dominics Akaahan, der aus Nigeria stammt, im Gespräch mit Radio Vatikan. Akaahan hat mehrere Aufsätze über sozial-religiöse Bewegungen wie Boko Haram veröffentlicht; als Student erlebte er selbst einen Anschlag der Terrorgruppe mit. Boko Harams islamistisches Auftreten sei Strategie, meint er: „Die Gruppe versucht sich nach außen als ideologisch zu verkaufen, um mehr Geld oder Waffen zu bekommen. Sie tun nur so, als ginge es darum, den radikalen Islam in Nigeria einzuführen.“ (rv)
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Ein Jahr Arabischer Frühling: Ein „besseres“ Ägypten?
Die Anschläge auf koptische Christen in Ägypten vor gut einem Jahr waren einer der Antriebe für die Demokratiebewegung in dem Land, die in den so genannten „Arabischen Frühling“ mündete. Was hat sich für die Christen in Ägypten seitdem konkret verbessert? Und wie sieht die Zukunft religiöser Minderheiten in dem Land aus? „Mubarak ist zwar gestürzt, aber das System der Unterdrückung ist teilweise noch genauso intakt. Es gab Gewalt gegen Demonstranten im ganzen Jahr, insbesondere auch Gewalt gegen Frauen. Wir befürchten, dass uns das auch in 2012 weiter begleiten wird.“ Diese nüchterne Prognose gibt Ruth Jüttner von Amnesty International im Gespräch mit dem Kölner Domradio. Sie ist Expertin für den Nahen Osten und Nordafrika. (domradio)
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Österreich: Stabile Mitgliederzahlen in der katholischen Kirche
Gute Neuigkeiten aus Österreich: Die Zahl der Kirchenaustritte aus der römisch-katholischen Kirche in Österreich ist in 2011 im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen: Aus aktuellen Zahlen der verschiedenen Bistümer und der österreichischen Bischofskonferenz von diesem Dienstag geht hervor, dass in 2011 im Vergleich zum Vorjahr nur noch ein Drittel von Austritten zu verzeichnen sind. „Der deutliche Rückgang bei den Kirchenaustritten ist ein Zeichen dafür, dass die Kirche wieder Vertrauen aufbauen konnte.“ Das erklärte der Medienreferent der österreichischen Bischofskonferenz und Berater des Päpstlichen Medienrates, Paul Wuthe, gegenüber „Kathpress“. In 2010 war vor allem der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Grund für steigende Austrittszahlen. (pm/kap)
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THEMA DER WOCHE:

Weltflüchtlingstag 2012: „Migration bietet Chancen für Evangelisierung“
Die internationale Staatengemeinschaft muss besser mit Flüchtlingen umgehen. Das fordert Papst Benedikt XVI. in der Botschaft zum Weltflüchtlingstag 2012, den die katholische Kirche am kommenden 15. Januar begeht. Für den 98. „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ am kommenden Sonntag wählte Benedikt XVI. das Thema „Migrationen und Neuevangelisierung“: „Die Flüchtlinge, die um Asyl bitten und vor Verfolgung, Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind, brauchen unser Verständnis und unsere Aufnahmebereitschaft“, schreibt der Papst in der Botschaft, die der Vatikan bereits im vergangenen Oktober vorstellte. Gerade die Weltkirche müsse zu einer verstärkten Verkündigung der christlichen Botschaft unter Flüchtlingen und Migranten zurückkehren, so Benedikt XVI. – das gegenwärtige Migrationsphänomen biete Gelegenheit, das Evangelium auch „auf neuen Wegen“ zu vermitteln. Die nationalen Regierungen und die Staatengemeinschaft müssten für die Aufnahme von Flüchtlingen Sorge tragen, Ängste überwinden und Diskriminierungen vermeiden, schreibt der Papst weiter.
Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag 2012
Unseren Bericht zum Thema finden Sie hier

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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Vereinigte Staaten
Die Visitation der weiblichen Ordensgemeinschaften in den USA ist beendet. Die Visitatorin, Schwester Mary Clare Millea, übergab dem Sekretär der Kongregation für die Ordensleute, Erzbischof Joseph Tobin, die Zusammenfassung ihrer Untersuchungen. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Neben dem ausführlichen Bericht wurden ebenfalls Einzelberichte über die fast 400 visitierten Gemeinschaften beigelegt. Die Visitation war 2008 vom damaligen Präfekten der Kongregation für die Ordensleute, Kardinal Franc Rodé, initiiert worden. Der Rückgang der Zahl der Ordensschwestern sowie eine Lockerung der Ordensregeln galten als Gründe für die Überprüfung. (rv)

Europa

Deutschland
Angesichts der demografischen Entwicklung ist die „Rente mit 67“ unumgänglich. Das hat der Bundesvorsitzende des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV), Bernd Wehner, betont. Er reagiert damit auf die Infragestellung der Rente mit 67 durch den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer. Dieser hatte gefordert, dass zuerst die Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer über 50 Jahre verbessert werden müssten. Auch der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) bezeichnete Seehofers Einwände gegenüber den beschlossenen Maßnahmen als verheerend. Nach Elisabeth Schulte, Leiterin des BKU-Arbeitskreises „Soziale Ordnung“, dürfen junge Menschen nicht mit immer größeren Sozialkosten belastet werden. Gerade als Christen müsse man sich in dieser Hinsicht verantwortlich zeigen, so Schulte. (kna)
Keine Rücksicht auf die Arbeitsrechte der Angestellten in „Billiglohnländern“ nehmen deutsche Discounter, die kostengünstige Kleidung verkaufen. Dies geht aus einer Studie der „Kampagne für Saubere Kleidung“ hervor. Die Initiative kritisiert besonders das Verhalten von Aldi, Lidl und KIK. Diese Firmen produzierten ihre Waren seit Jahren in Billiglohnländern. Besonders in Bangladesch sei die Situation der Arbeiter besorgniserregend. Meist existierten keine Arbeitsverträge. Die Diskriminierung von Frauen bis hin zu sexuellen Übergriffen sei in den Betrieben die Regel, heißt es in der Studie weiter. An der europäischen Initiative sind auch christliche Menschenrechtsorganisationen beteiligt. (kna)
Finanzielle Schwierigkeiten hat das BBZ in Bad Dürkheim. Sollten die Kunden des Unternehmens den neuen Verträgen und höheren Preisen nicht zustimmen, sei die Zukunft der Firma ungewiss. Dies erklärte Christian Drägert, Vizepräsident des für Gehaltsabrechnungen der Evangelischen Kirche zuständigen „Beihilfe und Bezüge-Zentrums“, am Montag. Um eine Insolvenz abzuwenden, hatte die Landeskirche bereits 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Nachdem die Firma über einen Finanzmakler Geld in dubiose Fondsgesellschaften investiert hatte, war sie in finanzielle Not geraten. (kna)
Authentizität und Glaubwürdigkeit erwartet der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki von Würdenträgern. Mit Blick auf die aktuelle Debatte um den deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff räumte Woelki am Dienstag in der RBB-Fernsehsendung „Thadeusz“ ein: „Mir steht es nicht zu, den Bundespräsidenten in dieser Weise zu beurteilen“. Das müsse Christian Wulff mit sich und seinem Gewissen ausmachen. Woelki forderte allerdings eine möglichst große Übereinstimmung zwischen Worten und Taten. Auch ihm selbst sei es wichtig, durch die eigene Lebensführung „keinen Anstoß zu erregen“, so Woelki. Der Erzbischof wird am 18. Februar Kardinal. (kna)

Norwegen/Marokko
Wie kann es für die Gesellschaften in den Ländern des arabischen Frühlings nach den Umbrüchen weitergehen? Diese Frage stellen sich Religionsvertreter aus dem Nahen Osten, aus Nordafrika und Europa beim Treffen des europäischen Rates der „Religionen für den Frieden“ (ECRL), der am Dienstag und Mittwoch in Norwegen tagt. Hauptansatzpunkt der interreligiösen Gespräche ist die Frage nach dem gesellschaftlich-politischen Wiederaufbau nach den Revolten in der arabischen Welt sowie der konstruktiven Rolle der Religionen. (rv/sir)

Irland
Die Angestellten der Irischen Bischofskonferenz müssen wegen finanzieller Schwierigkeiten Gehaltskürzungen hinnehmen. Ein Sprecher bestätigte der Tageszeitung „Irish Times“ gegenüber, dass die Gehälter der Laienangestellten ab diesem Januar um zwei bis fünf Prozent gekürzt würden. Das Einkommen der Geistlichen, die für die Bischofkonferenz arbeiten, werde im Einklang mit den Kürzungen in der Erzdiözese Dublin gesenkt. Dort war das Gehalt der Priester den Angaben zufolge im November um neun Prozent gekürzt worden. (kna)

Asien

Philippinen
Der im Zusammenhang mit dem Mord an Pater Fausto Tentorio festgenommene Jimmy Ato ist offenbar nicht der Mörder des Geistlichen. Der Verdächtige habe gegenüber dem „National Bureau of Investigation“ (NBI) Angaben zu den angeblichen Drahtziehern des Mordes an dem aus Italien stammenden Missionar gemacht. Ato habe als Auftraggeber der Bluttat einen Lokalpolitiker und einen Polizeichef benannt, heißt es dazu. Er selbst habe nur am Tatplan mitgewirkt, gab der 35-Jährige gegenüber den Behörden weiter an. Neben den angeblichen Drahtziehern benennt Ato auch die mutmaßlichen Ausführer des Mordes. Die Ermittler prüften derzeit die Aussagen des Mannes, berichtet „Fides“ weiter. (fides)

Nordkorea
Der neue nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat für den 1. Februar eine Amnestie angekündigt. Anlässlich der Geburtstage seiner verstorbenen Amtsvorgänger, seines Vaters Kim Jong-il und seines Großvaters Kim Il-sung, wolle er Gefangene freilassen, berichtet Fides. Nach Einschätzung von Nichtregierungsorganisationen handelt es sich bei der angekündigten Begnadigung allerdings allein um „eine symbolische Geste“. Insgesamt 40 Nichtregierungsorganisationen, darunter christliche Organisationen wie „Christian Solidarity Worldwide“ und „Christian Lawyers Association“ (CLA), hatten sich in einem offenen Schreiben an Kim Jong-un für die Stärkung der Menschenrechte in Nordkorea eingesetzt. Das Regime hat derweil noch keine Angaben darüber gemacht, wie viele und welche Gefangene begnadigt werden sollen. (fides)

Sri Lanka
Die Regierung von Sri Lanka soll nach drei Jahrzehnten Bürgerkrieg endgültig für Frieden sorgen. Konkrete Vorschläge finden sich einen 400-seitigen Bericht des „Kongresses der Religionen“. Christen, Buddhisten, Muslime und Hindus fordern darin, die 200.000 zwangsumgesiedelten Menschen zurückzuholen. Auch der interethnische Konflikt zwischen Singhalesen und Tamil müsse gelöst werden. Außerdem betonen die Religionsvertreter die Bedeutung von Meinungs- und Pressefreiheit. Der Erzbischof von Colombo äußerte, die Regierung müsse möglichst bald handeln, um für dauerhaften Frieden sorgen zu können. (asianews)

Amerika

Venezuela
Neuer Vorsitzender der Venezolanischen Bischofskonferenz ist Diego Padron Sanchez. Der Erzbischof von Cumana ist Nachfolger von Erzbischof Ubaldo Santana Sequera von Maracaibo, der sich nicht erneut zur Wahl stellte. Zum neuen Generalsekretär wurde bei der derzeit tagenden Vollversammlung Jesus Gonzalez de Zarate gewählt; er ist Weihbischof der Hauptstadtdiözese Caracas. Zu Padrons Stellvertretern wurden Bischof Jose Luis Azuaje Ayala von San Carlos del Zulia und Bischof Mario del Valle Moronta Rodriguez von San Cristobal gewählt. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 10.01.2012: Radioakademie (Teil 2)
Johannes Paul II. und die Theologie des Leibes. Eine Serie von Stefan von Kempis

Mittwoch Abend, 11.01.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die Generalaudienz des Papstes

Donnerstag Abend, 12.01.2012: Kreuz des Südens

Freitag Abend, 13.01.2012: Prisma-Magazin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va


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