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Papstbotschaft: „Stille und Wort sind wesentlich“ -
- Keine Angst vor Islamismus in Ägypten? -
- Deutschland: Entschlossener gegen Rassismus -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT
MEDIEN:
Benedikt XVI.: Chancen sozialer Netzwerke
für den Glauben
Die diesjährige Papstbotschaft zum 46. Welttag der
sozialen Kommunikationsmittel steht im Zeichen der Neuevangelisierung. Der
Vatikan stellte die Botschaft mit dem Titel „Stille und Wort: Weg der
Evangelisierung“ an diesem Dienstag vor, am Fest des heiligen Franz von Sales,
Patron der Journalisten. Weltweit wird der Welttag der sozialen
Kommunikationsmittel am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen, in Deutschland
dagegen am zweiten Sonntag im September. Für eine „erneuerte Verkündigung
Christi in der Welt von heute“ braucht es das richtige Verhältnis von „Stille“
und „Wort“, so einer der Kernsätze der Papstbotschaft. Benedikt XVI. beschreibt
darin „Stille“ und „Wort“ als wesentliche Elemente der Kommunikation, die „sich
ausgleichen, aufeinander folgen und ergänzen müssen, um einen echten Dialog und
eine tiefe Nähe unter den Menschen zu ermöglichen“. Das gelte sowohl in der
Medienwelt und im Bereich des Journalismus als auch für das „kommunikative
Handeln der Kirche“, führt der Papst aus: „Sich zur Kommunikation erziehen
heißt nicht nur reden, sondern auch hören und betrachten lernen.“ (rv)
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Sie die Papstbotschaft im Wortlaut
Papstfotograf trauert
Kodak nach
Kodak ist insolvent – die Ära des
Filmröllchens, das man in seiner Kamera einlegte, geht zu Ende, eine Ära, die
Millionen Hobby- und Profifotografen auf der ganzen Welt prägte. Arturo Mari
war jahrzehntelang päpstlicher Hausfotograf, ehe er vor wenigen Jahren in
Pension ging; hier seine Hommage an den Foto-Film-Hersteller, den es nicht mehr
gibt. „In 53 Jahren, die ich im
Dienst der Päpste stand, habe ich immer Kodak bevorzugt“, so Mari. Heute habe
das digitale Bild enorme Fortschritte gemacht. Aber als Fotograf müsse er
sagen, dass die ganze Poesie verschwindet, „die Liebe zur camera oscura, in der
Fotografien entstehen, die man mit den eigenen Händen schuf…“ (rv)
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IN
EIGENER SACHE:
LIVE bei uns: Vesper zum Abschluss der
ökumenischen Gebetswoche
Papst Benedikt XVI. feiert am
Mittwoch zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen einen
Vespergottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Wir übertragen
live und mit deutschem Kommentar ab 17.20 Uhr. Die Übertragung können Sie auf
unserer Homepage oder über unsere Partnersender mitverfolgen. An dem Abendgebet
nehmen auch Repräsentanten anderer Kirchen und christlicher Gemeinschaften
teil. Die Gebetswoche hat am Mittwoch vergangener Woche begonnen und steht
unter dem biblischen Leitwort: „Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an
Jesus Christus“ aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Die katholische
und die evangelische Kirche begehen am Mittwoch, dem 25. Januar, den Gedenktag
der Bekehrung des Apostels Paulus. (rv)
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können Sie die Übertragung live mitverfolgen
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BLICKPUNKT
AFRIKA:
Ägypten: „Respekt vor einem demokratisch
gewählten Parlament“
Die Gefahr durch Islamisten in Ägypten sollte nicht
überbewertet werden. Das meint einen Tag nach der ersten Sitzung des neuen
Parlamentes in Kairo Joachim Schroedel, Seelsorger der deutschsprachigen
Gemeinde dort. Man sollte der neuen Volksvertretung „eine Chance geben“,
schließlich sei sie „demokratisch gewählt“ worden, erinnert Schroedel im
Interview mit Radio Vatikan. Er pflichtet damit dem koptisch-katholischen
Bischof Kyrillos Kamal William Samaan bei, der in einem Interview jüngst auf
die bestehenden Kooperationen zwischen Christen und Muslimbrüdern in Ägypten
verwiesen hatte. Bei den Parlamentswahlen - den ersten seit Ausbruch der
Revolution vor genau einem Jahr - hatten die Islamisten rund 70 Prozent der
Stimmen gewonnen: die als gemäßigt geltenden Muslimbrüder 45 Prozent, die
radikalen Salafisten etwa 25 Prozent. Den Weg in die Demokratie sieht
Seelsorger Schroedel damit nicht gefährdet. (rv)
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lesen Sie: Menschrechtler verweisen auf inhaftierte Zivilisten
Mali: Rückschritt für die Frauenrechte
Das neue Familiengesetz im westafrikanischen Mali
bringt Vorteile für das muslimische Eheverständnis - aber große Nachteile für
die Frauen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Generalsekretär von
Caritas Mali, Theodore Togo. Das neue Gesetz wurde vor allem von muslimischen
Kreisen unterstützt und vergangene Woche von Präsident Amadou Toumani Touré
unterzeichnet. Das neue Familiengesetz widerspiegle die religiöse Landschaft
des Landes. Doch die Neuregelung bedeutet einen Rückschritt für die Rechte der
Frauen in Mali, so Togo. Im Wortlaut heißt es nämlich im neuen Familiengesetz,
dass „die Frau dem Ehemann Gehorsam schuldet“. (rv)
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HINWEIS
ZUR RADIOAKADEMIE:
Unsere Radioakademie: Theologie des Leibes
Der selige Papst Johannes Paul II.
hatte in 129 Mittwochskatechesen von 1979 bis 1984 seine „Theologie des Leibes“
entwickelt. In unserer Radioakademie-Reihe im Januar hat Stefan Kempis sie
vorgestellt. Sie können die vier Folgen - mit zum Teil unveröffentlichten
Aufnahmen Johannes Pauls II. - auch auf CD bekommen. Schicken Sie dazu eine
E-Mail an mailto:cd@radiovatikan.de (rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Europa
Deutschland
Die Bischofskonferenz fordert „eine neue Entschlossenheit“ im Kampf gegen
Rassismus. Das ist das Ergebnis ihrer Sitzung am Dienstag in Würzburg.
Dieser Aufruf gelte für Staat und Gesellschaft in der Bundesrepublik. Der
Massenmord eines norwegischen Rechtsextremisten und die Aufdeckung der
neonazistischen Zelle aus Zwickau hätten drastisch vor Augen geführt, dass auch
in zivilen europäischen Gesellschaften „ein Bodensatz des fanatischen Hasses
auf alles Fremde“ besteht. Die Bischöfe betonen, dass jede Form des
Rechtsextremismus mit dem christlichen Glauben „absolut unvereinbar“ ist. Sie
forderten alle Kirchengemeinden dazu auf, sich „mutig und tatkräftig für eine
friedliche Gesellschaft zu engagieren, in der die Verachtung von Menschen
keinen Platz hat“. (pm)
Schweiz
Der Einsiedler Abt Martin Werlen befindet sich
seit Montag zur Rehabilitation in der
Klinik Valens im Kanton St. Gallen. Das
Kloster Einsiedeln bestätigte dies am Dienstag gegenüber Kipa. Die Klinik ist
unter anderem auf Neuro-Rehabilitation spezialisiert. Werlen zog sich am 13.
Januar in der Turnhalle der Stiftsschule Einsiedeln beim Badminton-Spiel eine
Kopfverletzung zu und wurde unverzüglich in eine spezialisierte Klinik nach
Zürich überwiesen. Der Heilungsprozess entwickle sich „sehr erfreulich“,
schreibt das Kloster am Montag in einer Medienmitteilung. Die für die weiteren
Therapien notwendigen Schritte seien eingeleitet worden. Über seinen
Stellvertreter, Dekan Urban Federer, ließ Abt Martin Werlen ausrichten: „Die
ungezählten Genesungswünsche und Gebete berühren und freuen mich sehr:
Vergelt’s Gott. Mir geht es besser. Für mich sind nun in nächster Zeit Ruhe und
Erholung sehr wichtig.“ Abt Martin selbst wünschte nach außen keine
detaillierteren Angaben zu seinem Gesundheitszustand, heißt es. (kipa)
Italien
Kardinal Bagnasco wirft Italiens Parteien vor, unfähig zu dringend
notwendigen Reformen zu sein. Die Parteien hätten Reformen so lange
hinausgezögert, bis schließlich der Notfall für Italien eingetreten sei, sagte
Kardinal Angelo Bagnasco am Montagabend zur Eröffnung des Ständigen Rates der
Bischofskonferenz. Die politische Klasse Italiens sei nicht in der Lage
gewesen, offen mit den eigenen Bürgern über die wirtschaftliche Situation des
Landes zu sprechen, so der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz.
Dafür habe es erst einer Regierung von Personen bedurft, die außerhalb der
Parteipolitik stünden. Diese neue Regierung unter der Leitung von
Ministerpräsident Mario Monti entbinde die Parteien jedoch keineswegs von ihrer
politischen Verantwortung. Der Ständige Rat der Italienischen Bischofskonferenz
tagt bis Donnerstag in Rom. Themen sind den Angaben zufolge unter anderem der
Erlass eigener Richtlinien zur Vorbeugung und Ahndung sexuellen Missbrauchs
sowie die konkrete Ausgestaltung des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen
„Jahrs des Glaubens“. (kna)
Großbritannien
Kardinal Cormac Murphy-O´Connor ermutigt Christen dazu, die „drei Feinde
der Ökumene“ zu überwinden. Argwohn, Trägheit und Ungeduld hätten das
ökumenische Projekt gefährdet, so der frühere katholische Erzbischof von
Westminster. Zur ökumenischen Weltgebetswoche predigte er am Sonntag in der
anglikanischen Kathedrale von Chester. Das gemeinsame Gebet und sogenannte
„Gras-Wurzel“-Initiativen seien die besten Möglichkeiten, um etwas für die
Ökumene zu tun. Erst die Gemeinschaft mache es möglich, gegenseitiges
Misstrauen und Desinteresse abzubauen. (cns)
Afrika
Nigeria
Christen im Norden Nigerias sind von den Attentaten „traumatisiert“, die
durch die islamistische Boko-Haram-Sekte verübt wurden. Das berichtete
der Menschenrechtsaktivist und katholische Priester Obiora Ike in einem
Interview mit der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ von diesem Dienstag: „Sie
trauen sich gar nicht mehr aus ihren Häusern, geschweige denn, in eine Kirche
zu gehen“, so der Caritasdirektor und langjährige Generalvikar der
südnigerianischen Diözese Enugu. Aus Angst vor weiteren Anschlägen würden nun
zahlreiche Christen in ihre ursprünglichen Heimatdörfer im christlichen Süden
des Landes zurückkehren. Schon jetzt kämpften dort rund 10.000 Flüchtlinge um
ihr Überleben. Seit Weihnachten sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte
Völker mindestens 270 Menschen bei Anschlägen von Boko Haram getötet worden.
(kap/pm)
Asien
Pakistan
Katholische und protestantische Bischöfe des Landes wollen künftig gemeinsam
gegen die Spaltung durch sogenannte „inoffizielle Kirchen“ vorgehen. Dafür
solle ein zwischenkirchliches Komitee gegründet werden, zitiert der
Pressedienst Ucanews den Vorsitzenden des Nationalen Rates für den
interreligiösen Dialog, Pater Francis Nadeem. Katholische und protestantische
Geistliche hatten am Vortag in Lahore unter dem Vorsitz des katholischen
Bischofs von Lahore, Bischof Sebastian Shah, und des emeritierten
protestantischen Bischofs von Peshawar, Mano Rumalshah, über das Problem
beraten. Die inoffiziellen kirchlichen Gemeinschaften haben nach Angaben von
Ucanews ihre Hochburgen in den Slums der Großstädte Pakistans. Anführer dieser
oft als Nichtregierungsorganisationen agierenden Gruppierungen werben demnach
mit Geld und Landverteilung unter den Armen Anhänger. „Diese sogenannten
Kirchen schaden uns als Christen“, sagte der Koordinator der „United
Religious“-Initiative, Pater James Channan, im Gespräch mit Ucanews:
„Selbsternannte Pastoren und Bischöfe bereiten uns große Sorgen“. (kna/ucan)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 24.01.2012: Radioakademie (Teil 4)
Die Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II., letzte Folge, von Stefan
von Kempis
Mittwoch Abend, 25.01.2012: Die Woche in
Rom
Themen u.a.: Die neue Generalaudienz von Benedikt XVI.
/ Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen geht zu Ende
Donnerstag Abend, 26.01.2012: Kreuz des
Südens
Themen u.a.: Die Dürre in Ostafrika – Gespräch mit
Caritas Internationalis/ Mali: Die Caritas protestiert gegen das neue
Familienrecht, das – auf muslimischen Druck – die Rechte von Frauen kräftig
zurückfährt
Freitag Abend, 27.01.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Vor der Seligsprechung von Hildegard
Burjan im Wiener Stephansdom an diesem Sonntag / WEF in Davos: Was sagen die
Kirchen?
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von
MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
Im Internet:
Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf
zu hören unter: www.radiovaticana.de.
Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried
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