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Tagesmeldungen vom 24.1.2012

- Papstbotschaft: „Stille und Wort sind wesentlich“ -
- Keine Angst vor Islamismus in Ägypten? -
- Deutschland: Entschlossener gegen Rassismus -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT MEDIEN:

Benedikt XVI.: Chancen sozialer Netzwerke für den Glauben
Die diesjährige Papstbotschaft zum 46. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel steht im Zeichen der Neuevangelisierung. Der Vatikan stellte die Botschaft mit dem Titel „Stille und Wort: Weg der Evangelisierung“ an diesem Dienstag vor, am Fest des heiligen Franz von Sales, Patron der Journalisten. Weltweit wird der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen, in Deutschland dagegen am zweiten Sonntag im September. Für eine „erneuerte Verkündigung Christi in der Welt von heute“ braucht es das richtige Verhältnis von „Stille“ und „Wort“, so einer der Kernsätze der Papstbotschaft. Benedikt XVI. beschreibt darin „Stille“ und „Wort“ als wesentliche Elemente der Kommunikation, die „sich ausgleichen, aufeinander folgen und ergänzen müssen, um einen echten Dialog und eine tiefe Nähe unter den Menschen zu ermöglichen“. Das gelte sowohl in der Medienwelt und im Bereich des Journalismus als auch für das „kommunikative Handeln der Kirche“, führt der Papst aus: „Sich zur Kommunikation erziehen heißt nicht nur reden, sondern auch hören und betrachten lernen.“ (rv)
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Hier lesen Sie die Papstbotschaft im Wortlaut

Papstfotograf trauert Kodak nach
Kodak ist insolvent – die Ära des Filmröllchens, das man in seiner Kamera einlegte, geht zu Ende, eine Ära, die Millionen Hobby- und Profifotografen auf der ganzen Welt prägte. Arturo Mari war jahrzehntelang päpstlicher Hausfotograf, ehe er vor wenigen Jahren in Pension ging; hier seine Hommage an den Foto-Film-Hersteller, den es nicht mehr gibt. „In 53 Jahren, die ich im Dienst der Päpste stand, habe ich immer Kodak bevorzugt“, so Mari. Heute habe das digitale Bild enorme Fortschritte gemacht. Aber als Fotograf müsse er sagen, dass die ganze Poesie verschwindet, „die Liebe zur camera oscura, in der Fotografien entstehen, die man mit den eigenen Händen schuf…“ (rv)
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IN EIGENER SACHE:

LIVE bei uns: Vesper zum Abschluss der ökumenischen Gebetswoche
Papst Benedikt XVI. feiert am Mittwoch zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen einen Vespergottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar ab 17.20 Uhr. Die Übertragung können Sie auf unserer Homepage oder über unsere Partnersender mitverfolgen. An dem Abendgebet nehmen auch Repräsentanten anderer Kirchen und christlicher Gemeinschaften teil. Die Gebetswoche hat am Mittwoch vergangener Woche begonnen und steht unter dem biblischen Leitwort: „Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an Jesus Christus“ aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Die katholische und die evangelische Kirche begehen am Mittwoch, dem 25. Januar, den Gedenktag der Bekehrung des Apostels Paulus. (rv)
Hier können Sie die Übertragung live mitverfolgen

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BLICKPUNKT AFRIKA:

Ägypten: „Respekt vor einem demokratisch gewählten Parlament“
Die Gefahr durch Islamisten in Ägypten sollte nicht überbewertet werden. Das meint einen Tag nach der ersten Sitzung des neuen Parlamentes in Kairo Joachim Schroedel, Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde dort. Man sollte der neuen Volksvertretung „eine Chance geben“, schließlich sei sie „demokratisch gewählt“ worden, erinnert Schroedel im Interview mit Radio Vatikan. Er pflichtet damit dem koptisch-katholischen Bischof Kyrillos Kamal William Samaan bei, der in einem Interview jüngst auf die bestehenden Kooperationen zwischen Christen und Muslimbrüdern in Ägypten verwiesen hatte. Bei den Parlamentswahlen - den ersten seit Ausbruch der Revolution vor genau einem Jahr - hatten die Islamisten rund 70 Prozent der Stimmen gewonnen: die als gemäßigt geltenden Muslimbrüder 45 Prozent, die radikalen Salafisten etwa 25 Prozent. Den Weg in die Demokratie sieht Seelsorger Schroedel damit nicht gefährdet. (rv)
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Hier lesen Sie: Menschrechtler verweisen auf inhaftierte Zivilisten

Mali: Rückschritt für die Frauenrechte
Das neue Familiengesetz im westafrikanischen Mali bringt Vorteile für das muslimische Eheverständnis - aber große Nachteile für die Frauen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Generalsekretär von Caritas Mali, Theodore Togo. Das neue Gesetz wurde vor allem von muslimischen Kreisen unterstützt und vergangene Woche von Präsident Amadou Toumani Touré unterzeichnet. Das neue Familiengesetz widerspiegle die religiöse Landschaft des Landes. Doch die Neuregelung bedeutet einen Rückschritt für die Rechte der Frauen in Mali, so Togo. Im Wortlaut heißt es nämlich im neuen Familiengesetz, dass „die Frau dem Ehemann Gehorsam schuldet“. (rv)
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HINWEIS ZUR RADIOAKADEMIE:

Unsere Radioakademie: Theologie des Leibes
Der selige Papst Johannes Paul II. hatte in 129 Mittwochskatechesen von 1979 bis 1984 seine „Theologie des Leibes“ entwickelt. In unserer Radioakademie-Reihe im Januar hat Stefan Kempis sie vorgestellt. Sie können die vier Folgen - mit zum Teil unveröffentlichten Aufnahmen Johannes Pauls II. - auch auf CD bekommen. Schicken Sie dazu eine E-Mail an mailto:cd@radiovatikan.de (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Bischofskonferenz fordert „eine neue Entschlossenheit“ im Kampf gegen Rassismus. Das ist das Ergebnis ihrer Sitzung am Dienstag in Würzburg. Dieser Aufruf gelte für Staat und Gesellschaft in der Bundesrepublik. Der Massenmord eines norwegischen Rechtsextremisten und die Aufdeckung der neonazistischen Zelle aus Zwickau hätten drastisch vor Augen geführt, dass auch in zivilen europäischen Gesellschaften „ein Bodensatz des fanatischen Hasses auf alles Fremde“ besteht. Die Bischöfe betonen, dass jede Form des Rechtsextremismus mit dem christlichen Glauben „absolut unvereinbar“ ist. Sie forderten alle Kirchengemeinden dazu auf, sich „mutig und tatkräftig für eine friedliche Gesellschaft zu engagieren, in der die Verachtung von Menschen keinen Platz hat“. (pm)

Schweiz
Der Einsiedler Abt Martin Werlen befindet sich seit Montag zur Rehabilitation in der Klinik Valens im Kanton St. Gallen. Das Kloster Einsiedeln bestätigte dies am Dienstag gegenüber Kipa. Die Klinik ist unter anderem auf Neuro-Rehabilitation spezialisiert. Werlen zog sich am 13. Januar in der Turnhalle der Stiftsschule Einsiedeln beim Badminton-Spiel eine Kopfverletzung zu und wurde unverzüglich in eine spezialisierte Klinik nach Zürich überwiesen. Der Heilungsprozess entwickle sich „sehr erfreulich“, schreibt das Kloster am Montag in einer Medienmitteilung. Die für die weiteren Therapien notwendigen Schritte seien eingeleitet worden. Über seinen Stellvertreter, Dekan Urban Federer, ließ Abt Martin Werlen ausrichten: „Die ungezählten Genesungswünsche und Gebete berühren und freuen mich sehr: Vergelt’s Gott. Mir geht es besser. Für mich sind nun in nächster Zeit Ruhe und Erholung sehr wichtig.“ Abt Martin selbst wünschte nach außen keine detaillierteren Angaben zu seinem Gesundheitszustand, heißt es. (kipa)

Italien
Kardinal Bagnasco wirft Italiens Parteien vor, unfähig zu dringend notwendigen Reformen zu sein. Die Parteien hätten Reformen so lange hinausgezögert, bis schließlich der Notfall für Italien eingetreten sei, sagte Kardinal Angelo Bagnasco am Montagabend zur Eröffnung des Ständigen Rates der Bischofskonferenz. Die politische Klasse Italiens sei nicht in der Lage gewesen, offen mit den eigenen Bürgern über die wirtschaftliche Situation des Landes zu sprechen, so der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz. Dafür habe es erst einer Regierung von Personen bedurft, die außerhalb der Parteipolitik stünden. Diese neue Regierung unter der Leitung von Ministerpräsident Mario Monti entbinde die Parteien jedoch keineswegs von ihrer politischen Verantwortung. Der Ständige Rat der Italienischen Bischofskonferenz tagt bis Donnerstag in Rom. Themen sind den Angaben zufolge unter anderem der Erlass eigener Richtlinien zur Vorbeugung und Ahndung sexuellen Missbrauchs sowie die konkrete Ausgestaltung des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahrs des Glaubens“. (kna)

Großbritannien
Kardinal Cormac Murphy-O´Connor ermutigt Christen dazu, die „drei Feinde der Ökumene“ zu überwinden. Argwohn, Trägheit und Ungeduld hätten das ökumenische Projekt gefährdet, so der frühere katholische Erzbischof von Westminster. Zur ökumenischen Weltgebetswoche predigte er am Sonntag in der anglikanischen Kathedrale von Chester. Das gemeinsame Gebet und sogenannte „Gras-Wurzel“-Initiativen seien die besten Möglichkeiten, um etwas für die Ökumene zu tun. Erst die Gemeinschaft mache es möglich, gegenseitiges Misstrauen und Desinteresse abzubauen. (cns)

Afrika

Nigeria
Christen im Norden Nigerias sind von den Attentaten „traumatisiert“, die durch die islamistische Boko-Haram-Sekte verübt wurden. Das berichtete der Menschenrechtsaktivist und katholische Priester Obiora Ike in einem Interview mit der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ von diesem Dienstag: „Sie trauen sich gar nicht mehr aus ihren Häusern, geschweige denn, in eine Kirche zu gehen“, so der Caritasdirektor und langjährige Generalvikar der südnigerianischen Diözese Enugu. Aus Angst vor weiteren Anschlägen würden nun zahlreiche Christen in ihre ursprünglichen Heimatdörfer im christlichen Süden des Landes zurückkehren. Schon jetzt kämpften dort rund 10.000 Flüchtlinge um ihr Überleben. Seit Weihnachten sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker mindestens 270 Menschen bei Anschlägen von Boko Haram getötet worden. (kap/pm)

Asien

Pakistan
Katholische und protestantische Bischöfe des Landes wollen künftig gemeinsam gegen die Spaltung durch sogenannte „inoffizielle Kirchen“ vorgehen. Dafür solle ein zwischenkirchliches Komitee gegründet werden, zitiert der Pressedienst Ucanews den Vorsitzenden des Nationalen Rates für den interreligiösen Dialog, Pater Francis Nadeem. Katholische und protestantische Geistliche hatten am Vortag in Lahore unter dem Vorsitz des katholischen Bischofs von Lahore, Bischof Sebastian Shah, und des emeritierten protestantischen Bischofs von Peshawar, Mano Rumalshah, über das Problem beraten. Die inoffiziellen kirchlichen Gemeinschaften haben nach Angaben von Ucanews ihre Hochburgen in den Slums der Großstädte Pakistans. Anführer dieser oft als Nichtregierungsorganisationen agierenden Gruppierungen werben demnach mit Geld und Landverteilung unter den Armen Anhänger. „Diese sogenannten Kirchen schaden uns als Christen“, sagte der Koordinator der „United Religious“-Initiative, Pater James Channan, im Gespräch mit Ucanews: „Selbsternannte Pastoren und Bischöfe bereiten uns große Sorgen“. (kna/ucan)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 24.01.2012: Radioakademie (Teil 4)
Die Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II., letzte Folge, von Stefan von Kempis

Mittwoch Abend, 25.01.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die neue Generalaudienz von Benedikt XVI. / Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen geht zu Ende

Donnerstag Abend, 26.01.2012: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Die Dürre in Ostafrika – Gespräch mit Caritas Internationalis/ Mali: Die Caritas protestiert gegen das neue Familienrecht, das – auf muslimischen Druck – die Rechte von Frauen kräftig zurückfährt

Freitag Abend, 27.01.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Vor der Seligsprechung von Hildegard Burjan im Wiener Stephansdom an diesem Sonntag / WEF in Davos: Was sagen die Kirchen?

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va


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