- Papst: „Glaube,
nicht Regeln, ist Mitte der Ökumene“ -
- Lombardi: „Wir können und dürfen nicht vergessen“ -
- Hochhuts ‚Stellvertreter' in München neu
inszeniert -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Benedikt XVI. empfängt die
Glaubenskongregation
Die Einheit der Christen stand im Mittelpunkt der
Ansprache Papst Benedikt XVI. vor der Vollversammlung der Glaubenskongregation.
Der Papst empfing die Mitglieder an diesem Freitag in Audienz. Die Erneuerung
des Glaubens sei deswegen das Hauptanliegen und die größte Herausforderung für
die Kirche heute, ein Anliegen, das besonders im Jahr des Glaubens seinen
Ausdruck finde. Eng verbunden mit der Frage des Glaubens sei die Frage der
Einheit der Christen, so der Papst. In der Ökumene bestehe die Gefahr einer
falschen Nachgiebigkeit, die auf Kosten des Glaubens gehen könnte. (rv)
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in Text und Ton
Pater Lombardi: Wir können und wir dürfen
nicht vergessen
Vor 67 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz
befreit, Anlass des Gedenkens an den Holocaust. Für Radio Vatikan erinnert
Pater Federico Lombardi in seiner wöchentlichen Radio-Rubrik an dieses Ereignis
und seine Bedeutung: „Wir können und wir dürfen nicht vergessen“, so der
Vatikansprecher. Die Erinnerung an den Holocaust sei ein entscheidender Punkt
in der Geschichte der Menschheit, wenn es darum gehe, zu verstehen, was in der
unaufgebbaren Würde eines jeden Menschen auf dem Spiel steht, und wenn es um
die Allgemeinheit der Menschenrechte und den Einsatz zu ihrer Verteidigung
geht. (rv)
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in Text und Ton
Syrien: Appell für eine friedliche Lösung
Ein orthodoxer Priester und der Leiter der
Hilfsorganisation Roter Halbmond sind die jüngsten prominenten Opfer der Gewalt
in Syrien. Am kommenden Montag empfängt die UNO den Sekretär der Arabischen
Liga, um über eine Lösung für die Gewalt in Syrien zu beraten. Der Gründer des
Klosters Deir Mar Musa, Pater Paolo Dall’Oglio, spricht gegenüber Radio Vatikan
von dem Schock, den der Tod des Priesters in der christlichen Gemeinde
ausgelöst habe. Er appelliert an die internationale Gemeinschaft und sieht
besonders Europa und die internationale Diplomatie, auch die des Heiligen
Stuhles, in der Pflicht. (rv/reuters)
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in Text und Ton
Kardinal Turkson beim WEF: „Welt braucht
Moral“
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos geht es nicht nur
um Wirtschaft und Politik, sondern auch um deren ethische Grundlagen. Daran
erinnert einer der Gäste des Treffens im Schweizer Skiort, Kardinal Peter
Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Bei
einem Treffen wie in Davos könnte man „globalgültige ethische Leitlinien
erarbeiten“, die auch eine breite Unterstützung genießen würden“, gibt sich
Turkson im Gespräch mit Radio Vatikan überzeugt. (rv)
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in Text und Ton
Die Einberufung des Konzils: Ein Zeitzeuge
erinnert sich
Es ist 53 Jahre her, dass Papst Johannes XXIII. zum
Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen in Sankt Paul vor den Mauern
die Einberufung eines allgemeinen Konzils ankündigte, drei Monate nach seiner
Wahl zum Papst. Dieses Zweite Vatikanische Konzil selbst wird in diesem Jahr 50
Jahre alt. Loris Francesco Capovilla war damals bei den Ereignissen dabei, er
war Privatsekretär des Papstes. Heute 96 Jahre alt, erinnert er sich an die
aufregenden Tage und berichtet, dass die Idee des Konzils direkt mit der Wahl
Angelo Roncallis zum Papst entstand: „Er sagte mir, dass auf seinem Tisch sich
so viele Probleme versammeln, Sorgen und Fragen, der Bischöfe und der Orden; es
brauche etwas Neues.“ (rv)
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in Text und Ton
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WAS
MACHT DER PAPST: FEBRUAR BIS APRIL
Von Maria Lichtmess bis Ostern 2012: Hier
veröffentlichen wir das liturgische Programm Papst Benedikts in den kommenden
drei Monaten.
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AUS
UNSEREM ABENDPROGRAMM:
Fragen an Auschwitz: Hochhuts
‚Stellvertreter' neu inszeniert
Jeder fünfte Jugendliche weiß nicht, was Auschwitz
ist. Das ist das Ergebnis einer in dieser Woche veröffentlichten Umfrage der
Zeitschrift Stern aus Anlass des „Holocaust-Gedenktags" an diesem Freitag.
Wie kann man jungen Menschen also den Holocaust nahebringen? Wie die Erinnerung
und die daraus erwachsenen Fragen wach halten? Der Regisseur Christian Stückl,
bekannt durch seine Inszenierung der Oberammergauer Festspiele, versucht das im
Theater, und zwar ausgerechnet mit Rolf Hochhuts Stück ‚Der Stellvertreter’,
eines der kontroversesten Dramen des 20. Jahrhunderts. (rv)
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in Text und Ton
Israel: Katholisch leben „auf Hebräisch“
Der Anteil der christlichen Gastarbeiter, Einwanderer
und Flüchtlinge in Israel wächst. Und damit auch der Bedarf an katholischen
Sakramenten und katechetischer Bildung in einer Sprache, die all diese
Gläubigen verstehen. Viele dieser Immigranten kommen aus Asien, Osteuropa und
Afrika. Ihre Kinder lernen in Israels hebräisch-sprachigen Schulen leider wenig
über das Christentum. In den lokalen katholischen
Kirchengemeinden wird dagegen überwiegend Arabisch gesprochen; auch hier ist
die Pflege der christlichen Religion für die Immigranten wegen Sprachbarrieren
nur eingeschränkt möglich – ein Dilemma. Das Lateinische Patriarchat von
Jerusalem hat sich des Problems angenommen: „Katholisch leben, aber auf
Hebräisch“ – so könnte man den Ansatz der Bildungsprojekte beschreiben, die
katholische Geistliche für die Kinder der Gastarbeiter und Immigranten
organisieren. (rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Europa
Deutschland
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat sich am Donnerstag mit
Betriebsräten des Weltbild-Verlages und Gewerkschaftsmitgliedern getroffen.
Das teilte das Bistum mit. Beide Seiten sprachen nach der Unterredung von einer
guten Gesprächsatmosphäre. Bischof Zdarsa sagte zu, für die Sorgen und Belange
der Weltbild-Mitarbeiter bei den übrigen Gesellschaftern für Verständnis zu
werben. Viele fürchten nach einem Verkauf der Verlagsgruppe um ihren
Arbeitsplatz. Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck sagte der KNA, der Bischof habe
die Forderungen der Arbeitnehmervertreter als „angemessen, nicht übersteigert
und absolut verständlich“ bezeichnet. Zudem habe er betont, dass auch andere Weltbild-Gesellschafter
diese Meinung teilten. (pm/kna)
Die Präventionsbeauftragten der deutschen Diözesen haben in Frankfurt über
ihre zukünftigen Aufgaben im Kampf gegen sexuelle Gewalt beraten. Das
eigentliche Ziel der kirchlichen Präventionsarbeit sei die Schaffung einer
„Kultur der Achtsamkeit“. Nur diese könne vor sexueller Gewalt schützen.
Innerkirchliche Schulungen sowie der Umgang mit Führungszeugnissen und
Selbstverpflichtungserklärungen bildeten die Hauptthemen der zweitägigen
Veranstaltung. Die konkrete Umsetzung der neuen „Rahmenordnung Prävention“ in
den Diözesen soll durch die enge Zusammenarbeit der Beauftragten erleichtert
werden. (pm)
Die Universität Erfurt bietet ab dem Wintersemester den bundesweit ersten
Master-Studiengang „Theologie und Wirtschaft“ an. Die Doppelqualifikation
soll die Studierenden auf das Arbeitsleben in der sozialen Wirtschaft
vorbereiten, erklärt Professor Elke Mack im Interview mit der KNA.
Führungskräfte kirchlicher Krankenhäuser müssten sich beispielsweise nicht nur in
Management und Betriebswirtschaft bewähren, erklärt die Professorin. Wissen
über das Selbstverständnis der Kirche sei hier ebenso wichtig wie der
wirtschaftliche Aspekt. Das Interesse für den neuen Master-Studiengang sei
schon jetzt sehr groß, freut sich Elke Mack. Voraussetzung für die Aufnahme
ist, dass die beiden Fächer Theologie und Wirtschaft mindestens als Nebenfach
im Bachelor-Studiengang belegt werden. (kna)
Die Organspende muss freiwillig bleiben. Dazu rät der Berliner
Erzbischof Rainer Maria Woelki in einem vorab veröffentlichten Interview im RBB
Hörfunk. Niemand dürfe gesetzlich dazu verpflichtet werden, sich zu seiner
Spendenbereitschaft zu äußern. Woelki warnte davor, Druck auszuüben. Es dürfe
nicht als unmoralisch dargestellt werden, wenn jemand nicht zu einer
Organspende nach seinem Tod bereit sei. „Organspender und -empfänger dürfen
nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so der Erzbischof. Die
Bundestagsfraktionen arbeiten derzeit gemeinsam an einem Gesetzentwurf zur
Reform des Transplantationsgesetzes. Danach soll sich künftig jeder Bürger
mindestens einmal im Leben mit der Frage der Organspende befassen. (kna)
Die russisch-orthodoxe Kirche spricht einen Widerstandskämpfer gegen das
NS-Regime heilig. Es handelt sich um Alexander Schmorell, Mitbegründer der
„Weißen Rose“. Die Initiative, Schmorell als Märtyrer zu ehren, ging von der
russisch-orthodoxen Gemeinde in München aus. Die Kanonisierung sei ein
längst überfälliger Schritt, sagte Erzpriester Nikolai Artemoff dem
Münchner Kirchenradio. Schmorell sei ein vorbildlicher Christ, der im
Widerstand gegen die Nationalsozialisten auch für seinen Glauben
starb. Seine Heiligsprechung erfolgt am 5. Februar. (münchner kirchenradio)
Frankreich/Algerien
Der Fall der 1996 in Algerien ermordeten
Trappistenmönche wird neu aufgerollt. Der
Richter will die Schädel der sieben französischen Ordensleute exhumieren lassen
und hat dies bei den algerischen Behörden beantragt. Es geht um eine
DNA-Analyse, um die Oper zweifelsfrei zu identifizieren. Die Hintergründe des
Mordes an den Mönchen sind bis heute ungeklärt. Nach offiziellen Angaben
Algeriens hat die islamistische Bewegung GIA die Ordensleute rund einen Monat
nach ihrer Entführung enthauptet. Die Leichname
wurden nie gefunden, sondern nur ihre abgeschlagenen Köpfe. (kna)
Ukraine
Ein Großbrand hat die historische „Bulgarische Kathedrale“ in Bolhrad
vollständig zerstört. Das Feuer war während Instandhaltungsarbeiten
ausgebrochen und konnte erst nach zehn Stunden wieder gelöscht werden. Dies
berichten ukrainische Medien am Freitag. Die Kathedrale, die der Verklärung
Christi geweiht ist, wurde erst vor wenigen Jahren nach den klassizistischen
Bauplänen aus dem 19. Jahrhundert wiedererrichtet. (kap)
Afrika
Nigeria
Sollten sich die Anführer von Boko Haram zu erkennen geben und klare
Forderungen stellen, dann wäre die Regierung zu Gesprächen bereit. Dies
erklärte Präsident Goodluck Jonathan am Donnerstag in Abuja. Auch nach Ansicht
des Erzbischofs von Abuja, John Olorunfemi Onaiyekan, wäre eine politische
Lösung die einzige Möglichkeit, den Konflikt zu beenden. Weder die Regierung
noch der Großteil der Bürger seien für einen islamischen Staat, betont der
Erzbischof. Dennoch müsse man versuchen, gemeinsame Ansatzpunkte zu finden, um
Gespräche aufnehmen zu können. Bei Attentaten der islamistischen Gruppe Boko
Haram sind in den letzten Tagen in der Stadt Kano in Nordnigeria 186 Menschen
ums Leben gekommen. (misna/fides)
Naher Osten
Nahost
Am kommenden Sonntag beten Jugendliche in weltweit 2.500 Städten für den
Frieden im Heiligen Land. Der Gebetstag, der dieses Jahr schon zum vierten
Mal stattfindet, wird von katholischen Jugendverbänden zusammen mit dem
Lateinischen Patriarchat von Jerusalem organisiert. Kardinal Peter Turkson, der
Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, verfasste eine
Grußbotschaft an die Teilnehmer der weltweiten Aktion. Darin nennt er die
Jugend eine Quelle des Friedens, wenn sie „ihre Freiheit in Übereinstimmung mit
dem Wahren, dem Guten, mit Gott lebt“. (kap)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 27.01.2012:
Prisma-Magazin
Themen u.a.: Weltwirtschaftsforum in Davos: Die
Kirchen, das „Open Forum“ und die Debatte über „religiöse Spannungen in Europa“
Samstag Abend, 28.01.2012: Unsere Woche
Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden der
Missbrauchsskandale in der deutschen Kirche – Interview mit Pater Klaus Mertes SJ
Sonntag Abend, 29.01.2012: Sie Fragen, wir
antworten - Unsere Korrespondenzsendung von Pater
Bernd Hagenkord SJ
Montag Abend, 30.01.2012:
Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Wie die Kirche in Israel über Schulbücher
das Christenbild in der Öffentlichkeit geradezurücken versucht: Ein Gespräch
mit David Neuhaus vom Lateinischen Patriarchat in Jerusalem
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38
MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
Im Internet:
Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf
zu hören unter: www.radiovaticana.de.
Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried
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