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Tagesmeldungen vom 27.1.2012

- Papst: „Glaube, nicht Regeln, ist Mitte der Ökumene“ -
- Lombardi: „Wir können und dürfen nicht vergessen“ -
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Hochhuts ‚Stellvertreter' in München neu inszeniert -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI. empfängt die Glaubenskongregation
Die Einheit der Christen stand im Mittelpunkt der Ansprache Papst Benedikt XVI. vor der Vollversammlung der Glaubenskongregation. Der Papst empfing die Mitglieder an diesem Freitag in Audienz. Die Erneuerung des Glaubens sei deswegen das Hauptanliegen und die größte Herausforderung für die Kirche heute, ein Anliegen, das besonders im Jahr des Glaubens seinen Ausdruck finde. Eng verbunden mit der Frage des Glaubens sei die Frage der Einheit der Christen, so der Papst. In der Ökumene bestehe die Gefahr einer falschen Nachgiebigkeit, die auf Kosten des Glaubens gehen könnte. (rv)
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Pater Lombardi: Wir können und wir dürfen nicht vergessen
Vor 67 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit, Anlass des Gedenkens an den Holocaust. Für Radio Vatikan erinnert Pater Federico Lombardi in seiner wöchentlichen Radio-Rubrik an dieses Ereignis und seine Bedeutung: „Wir können und wir dürfen nicht vergessen“, so der Vatikansprecher. Die Erinnerung an den Holocaust sei ein entscheidender Punkt in der Geschichte der Menschheit, wenn es darum gehe, zu verstehen, was in der unaufgebbaren Würde eines jeden Menschen auf dem Spiel steht, und wenn es um die Allgemeinheit der Menschenrechte und den Einsatz zu ihrer Verteidigung geht. (rv)
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Syrien: Appell für eine friedliche Lösung
Ein orthodoxer Priester und der Leiter der Hilfsorganisation Roter Halbmond sind die jüngsten prominenten Opfer der Gewalt in Syrien. Am kommenden Montag empfängt die UNO den Sekretär der Arabischen Liga, um über eine Lösung für die Gewalt in Syrien zu beraten. Der Gründer des Klosters Deir Mar Musa, Pater Paolo Dall’Oglio, spricht gegenüber Radio Vatikan von dem Schock, den der Tod des Priesters in der christlichen Gemeinde ausgelöst habe. Er appelliert an die internationale Gemeinschaft und sieht besonders Europa und die internationale Diplomatie, auch die des Heiligen Stuhles, in der Pflicht. (rv/reuters)
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Kardinal Turkson beim WEF: „Welt braucht Moral“
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos geht es nicht nur um Wirtschaft und Politik, sondern auch um deren ethische Grundlagen. Daran erinnert einer der Gäste des Treffens im Schweizer Skiort, Kardinal Peter Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Bei einem Treffen wie in Davos könnte man „globalgültige ethische Leitlinien erarbeiten“, die auch eine breite Unterstützung genießen würden“, gibt sich Turkson im Gespräch mit Radio Vatikan überzeugt. (rv)
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Die Einberufung des Konzils: Ein Zeitzeuge erinnert sich
Es ist 53 Jahre her, dass Papst Johannes XXIII. zum Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen in Sankt Paul vor den Mauern die Einberufung eines allgemeinen Konzils ankündigte, drei Monate nach seiner Wahl zum Papst. Dieses Zweite Vatikanische Konzil selbst wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Loris Francesco Capovilla war damals bei den Ereignissen dabei, er war Privatsekretär des Papstes. Heute 96 Jahre alt, erinnert er sich an die aufregenden Tage und berichtet, dass die Idee des Konzils direkt mit der Wahl Angelo Roncallis zum Papst entstand: „Er sagte mir, dass auf seinem Tisch sich so viele Probleme versammeln, Sorgen und Fragen, der Bischöfe und der Orden; es brauche etwas Neues.“ (rv)
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WAS MACHT DER PAPST: FEBRUAR BIS APRIL

Von Maria Lichtmess bis Ostern 2012: Hier veröffentlichen wir das liturgische Programm Papst Benedikts in den kommenden drei Monaten.
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Fragen an Auschwitz: Hochhuts ‚Stellvertreter' neu inszeniert
Jeder fünfte Jugendliche weiß nicht, was Auschwitz ist. Das ist das Ergebnis einer in dieser Woche veröffentlichten Umfrage der Zeitschrift Stern aus Anlass des „Holocaust-Gedenktags" an diesem Freitag. Wie kann man jungen Menschen also den Holocaust nahebringen? Wie die Erinnerung und die daraus erwachsenen Fragen wach halten? Der Regisseur Christian Stückl, bekannt durch seine Inszenierung der Oberammergauer Festspiele, versucht das im Theater, und zwar ausgerechnet mit Rolf Hochhuts Stück ‚Der Stellvertreter’, eines der kontroversesten Dramen des 20. Jahrhunderts. (rv)
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Israel: Katholisch leben „auf Hebräisch“
Der Anteil der christlichen Gastarbeiter, Einwanderer und Flüchtlinge in Israel wächst. Und damit auch der Bedarf an katholischen Sakramenten und katechetischer Bildung in einer Sprache, die all diese Gläubigen verstehen. Viele dieser Immigranten kommen aus Asien, Osteuropa und Afrika. Ihre Kinder lernen in Israels hebräisch-sprachigen Schulen leider wenig über das Christentum. In den lokalen katholischen Kirchengemeinden wird dagegen überwiegend Arabisch gesprochen; auch hier ist die Pflege der christlichen Religion für die Immigranten wegen Sprachbarrieren nur eingeschränkt möglich – ein Dilemma. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat sich des Problems angenommen: „Katholisch leben, aber auf Hebräisch“ – so könnte man den Ansatz der Bildungsprojekte beschreiben, die katholische Geistliche für die Kinder der Gastarbeiter und Immigranten organisieren. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat sich am Donnerstag mit Betriebsräten des Weltbild-Verlages und Gewerkschaftsmitgliedern getroffen. Das teilte das Bistum mit. Beide Seiten sprachen nach der Unterredung von einer guten Gesprächsatmosphäre. Bischof Zdarsa sagte zu, für die Sorgen und Belange der Weltbild-Mitarbeiter bei den übrigen Gesellschaftern für Verständnis zu werben. Viele fürchten nach einem Verkauf der Verlagsgruppe um ihren Arbeitsplatz. Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck sagte der KNA, der Bischof habe die Forderungen der Arbeitnehmervertreter als „angemessen, nicht übersteigert und absolut verständlich“ bezeichnet. Zudem habe er betont, dass auch andere Weltbild-Gesellschafter diese Meinung teilten. (pm/kna)
Die Präventionsbeauftragten der deutschen Diözesen haben in Frankfurt über ihre zukünftigen Aufgaben im Kampf gegen sexuelle Gewalt beraten. Das eigentliche Ziel der kirchlichen Präventionsarbeit sei die Schaffung einer „Kultur der Achtsamkeit“. Nur diese könne vor sexueller Gewalt schützen. Innerkirchliche Schulungen sowie der Umgang mit Führungszeugnissen und Selbstverpflichtungserklärungen bildeten die Hauptthemen der zweitägigen Veranstaltung. Die konkrete Umsetzung der neuen „Rahmenordnung Prävention“ in den Diözesen soll durch die enge Zusammenarbeit der Beauftragten erleichtert werden. (pm)
Die Universität Erfurt bietet ab dem Wintersemester den bundesweit ersten Master-Studiengang „Theologie und Wirtschaft“ an. Die Doppelqualifikation soll die Studierenden auf das Arbeitsleben in der sozialen Wirtschaft vorbereiten, erklärt Professor Elke Mack im Interview mit der KNA. Führungskräfte kirchlicher Krankenhäuser müssten sich beispielsweise nicht nur in Management und Betriebswirtschaft bewähren, erklärt die Professorin. Wissen über das Selbstverständnis der Kirche sei hier ebenso wichtig wie der wirtschaftliche Aspekt. Das Interesse für den neuen Master-Studiengang sei schon jetzt sehr groß, freut sich Elke Mack. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die beiden Fächer Theologie und Wirtschaft mindestens als Nebenfach im Bachelor-Studiengang belegt werden. (kna)
Die Organspende muss freiwillig bleiben. Dazu rät der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki in einem vorab veröffentlichten Interview im RBB Hörfunk. Niemand dürfe gesetzlich dazu verpflichtet werden, sich zu seiner Spendenbereitschaft zu äußern. Woelki warnte davor, Druck auszuüben. Es dürfe nicht als unmoralisch dargestellt werden, wenn jemand nicht zu einer Organspende nach seinem Tod bereit sei. „Organspender und -empfänger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so der Erzbischof. Die Bundestagsfraktionen arbeiten derzeit gemeinsam an einem Gesetzentwurf zur Reform des Transplantationsgesetzes. Danach soll sich künftig jeder Bürger mindestens einmal im Leben mit der Frage der Organspende befassen. (kna)
Die russisch-orthodoxe Kirche spricht einen Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime heilig. Es handelt sich um Alexander Schmorell, Mitbegründer der „Weißen Rose“. Die Initiative, Schmorell als Märtyrer zu ehren, ging von der russisch-orthodoxen Gemeinde in München aus. Die Ka­no­ni­sie­rung sei ein längst über­fäl­li­ger Schritt, sagte Erz­pries­ter Ni­ko­lai Ar­te­moff dem Münch­ner Kir­chen­ra­dio. Schmo­rell sei ein vor­bild­li­cher Christ, der im Wi­der­stand gegen die Natio­nal­so­zia­lis­ten auch für sei­nen Glau­ben starb. Seine Heiligsprechung erfolgt am 5. Februar. (münchner kirchenradio)

Frankreich/Algerien
Der Fall der 1996 in Algerien ermordeten Trappistenmönche wird neu aufgerollt. Der Richter will die Schädel der sieben französischen Ordensleute exhumieren lassen und hat dies bei den algerischen Behörden beantragt. Es geht um eine DNA-Analyse, um die Oper zweifelsfrei zu identifizieren. Die Hintergründe des Mordes an den Mönchen sind bis heute ungeklärt. Nach offiziellen Angaben Algeriens hat die islamistische Bewegung GIA die Ordensleute rund einen Monat nach ihrer Entführung enthauptet. Die Leichname wurden nie gefunden, sondern nur ihre abgeschlagenen Köpfe. (kna)

Ukraine
Ein Großbrand hat die historische „Bulgarische Kathedrale“ in Bolhrad vollständig zerstört. Das Feuer war während Instandhaltungsarbeiten ausgebrochen und konnte erst nach zehn Stunden wieder gelöscht werden. Dies berichten ukrainische Medien am Freitag. Die Kathedrale, die der Verklärung Christi geweiht ist, wurde erst vor wenigen Jahren nach den klassizistischen Bauplänen aus dem 19. Jahrhundert wiedererrichtet. (kap)

Afrika

Nigeria
Sollten sich die Anführer von Boko Haram zu erkennen geben und klare Forderungen stellen, dann wäre die Regierung zu Gesprächen bereit. Dies erklärte Präsident Goodluck Jonathan am Donnerstag in Abuja. Auch nach Ansicht des Erzbischofs von Abuja, John Olorunfemi Onaiyekan, wäre eine politische Lösung die einzige Möglichkeit, den Konflikt zu beenden. Weder die Regierung noch der Großteil der Bürger seien für einen islamischen Staat, betont der Erzbischof. Dennoch müsse man versuchen, gemeinsame Ansatzpunkte zu finden, um Gespräche aufnehmen zu können. Bei Attentaten der islamistischen Gruppe Boko Haram sind in den letzten Tagen in der Stadt Kano in Nordnigeria 186 Menschen ums Leben gekommen. (misna/fides)

Naher Osten

Nahost
Am kommenden Sonntag beten Jugendliche in weltweit 2.500 Städten für den Frieden im Heiligen Land. Der Gebetstag, der dieses Jahr schon zum vierten Mal stattfindet, wird von katholischen Jugendverbänden zusammen mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem organisiert. Kardinal Peter Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, verfasste eine Grußbotschaft an die Teilnehmer der weltweiten Aktion. Darin nennt er die Jugend eine Quelle des Friedens, wenn sie „ihre Freiheit in Übereinstimmung mit dem Wahren, dem Guten, mit Gott lebt“. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 27.01.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Weltwirtschaftsforum in Davos: Die Kirchen, das „Open Forum“ und die Debatte über „religiöse Spannungen in Europa“

Samstag Abend, 28.01.2012: Unsere Woche
Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsskandale in der deutschen Kirche – Interview mit Pater Klaus Mertes SJ

Sonntag Abend, 29.01.2012: Sie Fragen, wir antworten - Unsere Korrespondenzsendung von Pater Bernd Hagenkord SJ

Montag Abend, 30.01.2012: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Wie die Kirche in Israel über Schulbücher das Christenbild in der Öffentlichkeit geradezurücken versucht: Ein Gespräch mit David Neuhaus vom Lateinischen Patriarchat in Jerusalem

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va


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