RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.8.2013

Tagesmeldungen vom 23.8.2013

- Vatikan: Aktionsplan gegen Menschenhandel -
- Deutschland: „Ägyptische Flüchtlinge aufnehmen“ -
- Indonesien: „Hass auf Christen nimmt zu“-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Papst setzt sich für Aktionsplan gegen Menschenhandel ein
Franziskus ist die Bekämpfung des Menschenhandels ein großes Anliegen. Auf seinen Wunsch hin ist für November ein Treffen von Fachleuten im Vatikan geplant, um einen Aktionsplan gegen Menschenhandel und moderne Formen der Sklaverei vorzubereiten. Dies geht aus einer Mitteilung des Vatikans von Donnerstagnachmittag hervor. Der Kongress vom 2. bis zum 3. November wird von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Katholischen Medizinischen Vereinigungen organisiert. Nach Ansicht einiger Beobachter ist Menschenhandel mittlerweile die lukrativste kriminelle Einnahmequelle weltweit. Aufgrund des technischen Fortschritts gibt es aber auch neue Möglichkeiten der Bekämpfung dieses Phänomens: Mit Hilfe von DNA- Analysen können beispielsweise verschwundene Kinder eindeutig ihren Familien zugeordnet werden. (rv/kna)
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Italien: „Gleichgültigkeit begünstigt Menschenhandel“
Schon als Erzbischof von Buenos Aires widmete sich Jorge Mario Bergoglio dem Kampf gegen den Menschenhandel: Am 23. August, dem Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel, feierte er immer eine Messe für die Opfer dieses grausigen Geschäfts. Dass er sein Engagement auf diesem Gebiet auch als Papst fortsetzt, wundert Schwester Eugenia Bonetti deshalb nicht. Die Consolata-Missionarin kämpft seit Jahren gegen den Handel mit Frauen. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont sie, wie wichtig neben Gesetzen auch Aufklärung und Sensibilisierung sind, um den Menschenhandel effektiv zu bekämpfen. (rv)
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Deutschland: Antworten für Kinder zum Glauben
Warum ziehen Muslime in der Moschee die Schuhe aus, Christen in der Kirche aber nicht? Erwarten Hindus, Juden und Buddhisten ein Leben nach dem Tod? Glauben alle an denselben Gott? Diesen Fragen von Kindern (und Erwachsenen) geht die neue Internetseite „www.religionen-entdecken.de“ nach. „Wir erklären den Kindern die Weltreligionen und möchten sie neugierig aufeinander machen“, sagte Herausgeberin Christiane Baer-Krause den Münchner Kirchennachrichten. Durch die Website sollen bei den Kindern Berührungsängste vor den verschiedenen Weltreligionen abgebaut werden. „Ganz groß gesagt, wollen wir damit mehr Frieden stiften“, so Baer-Krause. (muenchner kirchenradio)
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UNSERE SOMMERSERIE:

Naumburger Dom: Schönheit als Zugang zu Gott
Nächste Station der Sommerreise ist der Naumburger Dom Sankt Peter und Paul, eines der wichtigsten kirchlichen Bauwerke Deutschlands. Ein wunderschöner Raum, romanisch, aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Langschiff stehend sieht man an beiden Enden die Apsiden der Basilika und den Lettner. Handwerkserzeugnis und Kunst wurden damals nicht zum Selbstzweck, sondern für die Gemeinde und für Gott gebaut. Benedikt XVI. hatte in der Generalaudienz vom 18. November 2009 kurz und beispielhaft eine Erklärung dieses heute evangelischen Domes gegeben. Dabei hatte der damalige Papst ausgeführt, dass Schönheit ein bevorzugter Zugang zum Geheimnis Gottes ist. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Bundesarbeitsgemeinschaften Demokratieentwicklung sowie Kirche und Rechtsextremismus haben eine deutschlandweite Regelung zur Finanzierung von Initiativen gegen Rechtsextremismus gefordert. Als Konsequenz aus dem NSU-Abschlussbericht des Bundestages müsste die Fördersumme von derzeit 65 Millionen Euro mindestens verdoppelt werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstag. Notwendig sei „eine kontinuierliche, flächendeckende und dauerhafte Ausgestaltung der Unterstützung zivilgesellschaftlicher Arbeit in ganz Deutschland auf ,bundesgesetzlicher Basis‘“. Mit einer starken, thematisch aktuellen und gut vernetzten Zivilgesellschaft könne dem Rechtsterrorismus der Boden entzogen werden. (kna)

Deutschland/Ägypten
Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland hat zur Aufnahme koptischer Flüchtlinge aus Ägypten aufgerufen. Die deutsche Bundesregierung solle „die Tür nicht verriegeln“, wenn traumatisierte Menschen aus seiner Heimat ankämen, sagte Anba Damian am Donnerstagabend vor Journalisten in Berlin. Zugleich betonte er, die Zahl der Flüchtlinge werde begrenzt sein. „Es wollen nicht alle kommen“, so das Oberhaupt von rund 6.000 Kopten in Deutschland. Damian äußerte sich im Anschluss an ein ökumenisches Friedensgebet für Ägypten. Zugleich warnte Damian davor, alle Muslime mit der Muslimbruderschaft zu identifizieren. Auch innerhalb dieser Organisation seien nicht alle Mitglieder Extremisten. (kna)
Die muslimischen Verbände in Deutschland haben die Machthaber in Ägypten und Syrien derweil aufgefordert, unverzüglich die Gewalt in ihren Ländern zu stoppen. „Wir fordern die Respektierung der Menschenrechte und die Wiederherstellung der Demokratie, insbesondere in Ägypten, auf die die Weltgemeinschaft so große Hoffnung gesetzt hat“, heißt es in einer am Freitag in Köln veröffentlichten Erklärung des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland (KRM). (kna)

Deutschland/Indonesien
Der Bamberger Erzbischof Schick hat vor einer zunehmenden Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten in Indonesien gewarnt. Das sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag zum Ende einer achttägigen Reise durch das Land. Es gebe zwar keine Christenverfolgung, aber die Anzahl von tödlichen und zerstörerischen Übergriffen auf Christen und kleinere Religionsgemeinschafen nehme zu, betonte der Bischof. Erfreut zeigte sich der Bischof über die Begegnungen vor Ort, die deutlich gemacht hätten, wie lebendig die Kirche in Indonesien sei. (pm)

Großbritannien
Als Vorsitzender der Schottischen Bischofskonferenz soll Kardinal Keith O'Brien einen Bericht zu Missbrauchsfällen in der Kirche verhindert haben. Wie der Sender BBC am Freitag berichtet, hatte die Schottische Bischofskonferenz 2011 entschieden, eine Untersuchung entsprechender Vorwürfe für den Zeitraum von 1952 bis 2012 durchzuführen. Kurz nach dem Start des Projekts, an dem alle acht schottischen Diözesen beteiligt waren, habe O'Brien als Vorsitzender seine Unterstützung entzogen, schrieb der frühere Erzbischof von Glasgow, Mario Conti, nun in einem Brief an das katholische Wochenmagazin „The Tablet“. Damit sei keine „landesweite Untersuchung“ mehr möglich gewesen, zitiert BBC aus dem Schreiben. O'Brien war im Februar nach Vorwürfen persönlichen sexuellen Fehlverhaltens von seinem Amt als Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh zurückgetreten. (kna)

Tschechien
Die Kommunistische Partei KSCM will nach den anstehenden Neuwahlen ein Referendum über die Rückgabe verstaatlichter Kirchengüter erreichen. Man wolle das Thema auch im Wahlkampf nutzen, erklärte der KSCM-Vorsitzende Vojtech Filip. Er begründete die Idee damit, dass 80 Prozent der Tschechen nicht einverstanden mit der bestehenden Regelung seien. Das Gesetz zur Restitution des von den Kommunisten verstaatlichten Eigentums der Kirchen war 2012 nach jahrelangem Ringen vom Parlament verabschiedet worden. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sollen danach etwa die Hälfte ihres früheren Besitzes zurückerhalten. Für den Rest soll es eine finanzielle Entschädigung geben. Der Prager Kardinal Dominik Duka bezeichnete den Vorstoß der Kommunistischen Partei als Wahlkampfgetöse. Das Gesetz über die Eigentumsrückgabe löse ein „20 Jahre währendes, nicht haltbares Provisorium zum Vorteil der gesamten Gesellschaft“. (kna)

Naher Osten

Israel/Ägypten
Die Christen in Jerusalem sind besorgt über die Lage in Ägypten. Das schreiben die Vertreter aller christlichen Kirchen in der israelischen Stadt in einer gemeinsamen Erklärung. Besonders die Situation von unschuldigen Christen und Muslime sei durch terroristische Gewalt gefährdet, so die christlichen Vertreter. Es sei auch inakzeptabel, dass Kirchen oder zivile Einrichtungen zerstört werden, so die Erklärung. Ägypten stehe am Rande eines Bürgerkriegs, heißt es in dem Schreiben weiter, das von Katholiken, Orthodoxen und der Kustodie des Heiligen Landes unterzeichnet wurde. (ansa)

Amerika

Brasilien
Etwa 40 katholische Pilger, die zum Weltjugendtag nach Brasilien kamen, hoffen dort nun auf politisches Asyl. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge in Brasilien berichtete, die Pilger würden in Pakistan, dem Kongo und Sierra Leone verfolgt. Etwa zwölf der Betroffenen würden aufgrund ihres Glaubens verfolgt, die restlichen seien vor politsicher Verfolgung oder Konflikten in ihrer Heimat geflohen. Wie lange es dauert, bis Brasilien über die Asylanträge der Pilger entscheidet, ist noch unklar. Bis dahin kümmern sich die Kirche und die Familien, welche die Flüchtlinge zum Weltjugendtag aufgenommen hatten, um sie. (ap)

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AUS DEM RADIO VATIKAN-BLOG:

Gott ist nicht in Middelburg
Der Glaube an einen Gott, den es nicht gibt: Ein atheistischer Pfarrer stellt seine Version von Gott und Mensch und Glauben und Leben vor.
Hier erfahren Sie mehr

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 23.08.2013: Prisma Magazin. Radio Vatikan unterwegs – die Sommerreise Teil 3

Samstag Abend, 24.08.2013: Unsere Woche. Alarmstufe in Fukushima: Japan und die Atomenergie. Ein Interview mit Kardinal Turkson. / Die Betrachtung zum Sonntag.

Sonntag Abend, 25.08.2013: Reden über Gott und Welt. Besuch im Kloster: Die Klarissen von Bautzen und der Treffpunkt Sankt Klara

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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·
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