RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.12.2013

Tagesmeldungen vom 8.12.2013

- Papst betet an Mariensäule -
- Angelus: In Maria unsere Berufung erkennen -
- UNO-Flüchtlingskommissar zum „Franziskus-Effekt“ -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 17.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Angelus: In Maria unsere Berufung erkennen
In Maria erkennt der Mensch seine Bestimmung: geliebt zu sein und von der Liebe verwandelt zu werden. Das sagte Papst Franziskus am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Von ihr könne man lernen, demütiger zu sein aber auch mehr Mut zu zeigen in der Nachfolge des Wortes Gottes. Der Papst bezog sich auf das Hochfest der Ohne Erbsünde Empfangenen Jungfrau und Gottesmutter, das am 8. Dezember gefeiert wird. Gott habe Maria auserwählt, die Mutter des Erlösers zu werden. Mit Blick auf diese Mutterschaft habe er sie von der Ursünde bewahrt, jenem „Bruch der Gemeinschaft mit Gott, mit den anderen und der Schöpfung“, der das menschliche Wesen zutiefst verwundet habe. Franziskus hob hervor, dass jeder Christ zur Heiligkeit und Unbeflecktheit von Sünde berufen sei wie Maria. „Auch wir sind von Gott schon vor Erschaffung der Welt dazu ausersehen worden, ein heiliges Leben frei von Sünde zu leben“, so der Papst. Es handle sich um eine „Projekt der Liebe Gottes“, dass jedes Mal erneuert werde, wenn sich die Menschen Gott anvertrauten. Dies geschehe vor allem durch den Empfang der Sakramente. (rv/kna)
Hier zum Nachhören

Mariengebet an der Spanischen Treppe: „Hilf uns, die Stimme des Herrn zu hören!“
Papst Franziskus hat an diesem Sonntag zum ersten Mal gemeinsam mit seinem Bistum Rom an der Mariensäule in der Altstadt nahe der Spanischen Treppe gebetet. Traditioneller Anlass ist das Immaculata-Fest. In einem Gebet bat er die Muttergottes um Fürsprache:

„Hilf uns, aufmerksam auf die Stimme des Herrn zu hören: Der Schrei der Armen lasse uns niemals gleichgültig, das Leiden der Kranken und der Notleidenden finde uns niemals abgelenkt, die Einsamkeit der Alten und die Schwäche der Kinder bewege uns, so dass jedes menschliche Leben immer von uns geliebt und verehrt werde.“ Nach dem Abschluss der Gebetsstunde auf der Piazza di Spagna begab sich der Papst zur Basilika Santa Maria Maggiore, um dort vor der von ihm besonders verehrten Ikone „Maria Salus Populi Romani“ für die Bevölkerung von Rom zu beten. (rv)
Hier können Sie das Gebet des Papstes nachlesen

UNO – Flüchtlingskommissar: „Franziskus fantastisches Vorbild“
Papst Franziskus schenkt der Welt neue Hoffnung. Mit diesen Worten würdigt der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen den neuen Pontifex. Am Freitag war Antonio Manuel de Oliveira Guterres mit Papst Franziskus zusammengetroffen, um über das Problem der weltweiten Flüchtlingsströme zu sprechen. De Oliveira Guterres schreibt dem persönlichen Zeugnis des Papstes eine hohe Bedeutung zu im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Immer mehr Flüchtlinge hätten in Europa Angst wegen der Feindseligkeit, die ihnen hier entgegenschlage. Wichtig sei das Wirken des katholischen Kirchenoberhauptes auch, weil er die internationale Staatengemeinschaft angesichts der vielen Konflikte und Herausforderungen zum Handeln dränge. In der heutigen Zeit herrsche eine Mangel an Führungsstärke, so der UNO-Kommissar. Daher sei die Energie des Papstes ein ‚fantastisches Vorbild’ für die Welt. (rv)
Hier zum Nachhören

Der Erzbischof von Kapstadt über das Vermächtnis Mandelas
Nicht nur in Südafrika trauern die Menschen um Nelson Mandela. Überall auf der Welt herrscht Dankbarkeit für das beeindruckende Zeugnis seines Lebens. Stephen Brislin ist Erzbischof von Kapstadt und Präsident der südafrikanischen Bischofskonferenz. Er würdigt im Gespräch mit Radio Vatikan Mandela, der die Kraft gefunden habe, die Gewaltspirale zu durchbrechen und der schwarzen Bevölkerung zu sagen: ‚Ich verstehe euer Leid und euern Schmerz. Aber wir können nicht mit Gewalt antworten.’ Der Freiheitskämpfer habe einmal gesagt, hätte Wut sein Leben bestimmt, hätte er Rache verlangt und es zugelassen, dass Hass sein Leben bestimmt, dann wäre er wohl immer im Gefängnis geblieben. Nur durch Vergebung und Versöhnung könne wahre Freiheit gewonnen werden. Das sei sein Vermächtnis für heute. Mandela sei niemals verbittert gewesen und habe immer die Kraft gefunden, zu sagen: ‚Lass uns neu anfangen, gleich ob du schwarz oder weiß bist. Versuchen wir, ein geeintes Land zu bauen, damit die Menschen in Frieden miteinander leben können.’

Am Sonntag hat der Papst einen Sondergesandten für die Trauerfeierlichkeiten Mandelas bestimmt. Kurienkardinal Kodwo Appiah Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, wird Franziskus bei der Zeremonie vertreten, die am kommenden Dienstag im 90.000 Menschen fassenden FNB-Stadion in Johannesburg geplant ist. Erwartet werden zahlreiche Staatsoberhäupter. So haben bislang US-Präsident Barack Obama und dessen Vorgänger George W. Bush und Bill Clinton, sowie Frankreichs Präsident François Hollande und der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ihr Kommen zugesagt. (rv)
Hier mehr Details

____________________________________

AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Der Berg Sinai in Köln
„Ich hab`s einfach probiert, abzubilden. Diese Bibel zu bebildern.“ Das sagt der Theater-Intendant Stefan Bachmann, der derzeit in Köln die Bibel auf die Bühne bringt. Genauer gesagt: das erste Buch der Bibel, Genesis, Im Anfang. Bachmann ist Jahrgang 1966, gebürtiger Züricher, seit 2013 inszenierender Intendant des Schauspiel Köln. Er hat schon das Wiener Burgtheater und das Deutsche Theater Berlin bespielt und ist u.a. Träger des Nestroy-Theaterpreises; die Liste seiner Inszenierungen umfasst etwa fünfzig Stücke, darunter „Baal“ von Bertold Brecht und „Die Winterreise“ von Elfriede Jelinek. Nun also: „Genesis, die Bibel, Teil 1“, zuerst in Zürich inszeniert, jetzt in Köln. 45 Tonnen Lehm hat Bachmann dafür im sogenannten „Depot 1“ zu einem Berg Sinai aufgetürmt… (rv)
Stefan Kempis hat mit Bachmann über dessen Inszenierung gesprochen 

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Das Kolpingwerk hat am Sonntag den 200. Geburtstag seines Gründers Adolph Kolping gefeiert. Bei einer Messe in Kolpings Taufkirche Sankt Martinus in Kerpen sagte der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der Priester und Sozialreformer sei nicht nur für das Rheinland, sondern für Europa und die ganze Welt zum Segen geworden. Der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Ottmar Dillenburg, würdigte den Verbandsgründer bei einem weltweit übertragenen Gottesdienst in der Kölner Minoritenkirche, wo Kolping begraben ist. Er habe sich von den Nöten seiner Zeit anrühren lassen und durch sein Handeln seinen Teil zur Lösung der Sozialen Frage beigetragen. (kna)
Weitere Infos hier

Österreich
Auf die unabdingbare Würde jedes Menschen von der Empfängnis an, hat der Wiener Erzbischof hingewiesen. Das Hochfest „Maria Empfängnis“ erinnere an diese Wahrheit, weil Gott mit der Empfängnis die unsterbliche Seele schaffe und einstifte, so Kardinal Schönborn bei einem Festgottesdienst am Sonntag im Wiener Stephansdom. Das kirchliche Hochfest vom 8. Dezember feiere nicht nur die „Vorweg-Erlösung von Maria“. Es öffne auch den Blick darauf, dass Gott immer schon ein positives Vorzeichen vor das Leben jedes Menschen gesetzt habe durch die Erlösung in Jesus Christus.  Die Ursünde der Stammeltern sei zur Erbsünde der Menschen geworden. Diese schwer zu begreifende Wahrheit sei letztlich die „einzige ernstzunehmende Erklärung des Bösen“, auch im Vergleich zu allen philosophischen Erklärungsversuchen, so der Dominikaner. (kap)

Schweiz
Der Churer Bischof Vitus Huonder hat zum Welttag der Menschenrechte am Dienstag vor einer „staatlichen Vereinnahmung“ der Kinder durch eine Gleichstellung unterschiedlicher sexueller Orientierungen gewarnt. Diese geschehe „durch das vermeintliche Recht gleichgeschlechtlicher Paare, zu heiraten und Kinder zu adoptieren, oder durch die (Homo-)Sexualisierung der Kinder in Kindergarten und Schule“, schrieb Huonder in einem zum zweiten Adventssonntag verbreiteten Bischofswort. Bei der Gender-Theorie gehe es nur vordergründig um die Gleichstellung der Geschlechter. „Tatsächlich handelt es sich bei dieser Ideologie aber um einen Angriff auf Ehe und Familie als die tragenden Strukturen unserer Gesellschaft“, so der Bischof in dem Schreiben mit dem Titel „Gender  - die tiefe Unwahrheit einer Theorie“ (kna)
Hier mehr Details

Italien
Die Gründerin der Fokolar-Bewegung Chiara Lubich (1920-2008) soll nach dem Willen ihrer Anhänger seliggesprochen werden. Auf ihrer Jahresversammlung am Wochenende in Castel Gandolfo bei Rom verabschiedete die Gemeinschaft einen Antrag an den Bischof von Frascati zur Aufnahme des entsprechenden kirchlichen Verfahrens, wie die Fokolar-Leitung am Samstag mitteilte. Die Bewegung beging zugleich ihr 70-jähriges Bestehen. (kna)
Mehr zu der auch in Deutschland aktiven Bewegung

Russland
Die russische Regierung hat eine der ältesten Moscheen des Landes wieder zurückgegeben. Wie Asianews meldet, wurde die Khan-Moschee in der Ortschaft Kasimov an 4. Dezember der muslimischen Glaubensgemeinschaft überlassen. Sie diente seit mehreren Jahrhunderten schon als Museum, bisher durften muslimische Gläubige auch keine Gebete in dem Gebäude verrichten. Die Moschee war im 15. Jahrhundert von Tataren errichtet worden und ist die zweitälteste islamische Gebetsstätte in dem Land, nach der Dzhuma-Moschee in Derbent, im nordkaukasischen Daghestan, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. (asianews/apic)

____________________________________
Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Programmvorschau:

Heute Abend, 08.12.2013: Reden über Gott und Welt
Ein nicht-gläubiger Regisseur inszeniert in Köln „Die Genesis“

Montag Abend, 09.12.2013: Weltkirchen-Magazin

Dienstag Abend, 10.12.2013: Radioakademie (Teil 2)

Mittwoch Abend, 11.12.2013: Die Woche in Rom

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va