RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.12.2013

Tagesmeldungen vom 10.12.2013

- Papst fordert stärkeren Kampf gegen den Hunger -
- Moneyval bescheinigt Vatikan mehr Transparenz -
- Welt nimmt Abschied von Nelson Mandela -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

KAMPAGNE GEGEN DEN HUNGER:

Papstbotschaft: „Die vorhandene Nahrung könnte alle Menschen der Welt sättigen“
Caritas Internationalis startet erstmals weltweit eine Anti-Hunger-Kampagne. Auftakt war an diesem Montag eine Video-Botschaft des Papstes. Die Kampagne unter dem Motto „Eine Menschenfamilie: Essen für alle“ hat zum Ziel, den Hunger auf der Welt bis 2025 zu beenden. In seiner Botschaft kündigte Papst Franziskus seine volle Unterstützung für das Projekt an. Dass es fast eine Milliarde Menschen gäbe, die heute noch an Hunger leiden, sei ein Skandal. (rv)
Hier mehr in Text und Ton
Hier das Video (auf Italienisch)

Kurienkardinal Turkson: „Jeder entscheidet mit“
„Wenn wir als eine Familie leben, gibt es Essen für alle” – so bringt der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Appiah Turkson, das Motto der internationalen Caritas-Kampagne auf den Punkt. „Hunger entsteht aus einem Mangel an Solidarität, Hunger kommt vom Versagen darin, uns als Brüder und Schwestern zu fühlen und als solche miteinander umzugehen“, heißt es in der Botschaft des aus Ghana stammenden Kardinals, die auf der Pressekonferenz zur Eröffnung der Kampagne in Rom verlesen wurde. (rv)

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Moneyval: Vatikanisches Finanzsystem arbeitet transparent
Das Expertenkomitee des Europarates für die Bekämpfung von Geldwäsche „Moneyval“ hat im jüngsten Bericht über den Vatikan bescheinigt, dass der Heilige Stuhl „transparenter“ geworden ist. Das bestätigt gegenüber Radio Vatikan der Direktor der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF, René Brülhart. In Straßburg hat er den so genannten Fortschrittsbericht von „Moneyval“ mitdiskutiert. Die Experten loben nach Vatikanangaben besonders die Ausweitung der Befugnisse der vatikanischen Finanzaufsicht AIF unter Papst Benedikt XVI. sowie die Verschärfung von Gesetzen zur Ahndung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung durch seinen Nachfolger Franziskus. Moneyval will den Fortschrittsbericht am Donnerstag auf seiner Internetseite veröffentlichen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst: „Keine Angst vor der Zärtlichkeit“
„Wenn ein Christ die Hoffnung vergisst oder, schlimmer noch, verliert, dann hat sein Leben keinen Sinn.“ Das sagte der Papst bei der Morgenmesse am Dienstagmorgen in der Casa Santa Marta. „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ Über diesen Satz aus dem Buch Jesaja hat der Papst gepredigt. Wir sollten keine Angst haben vor dem Trost Gottes, denn in diesem Trost stecke die Kraft zum Neuanfang, ja sogar zur neuen Schöpfung, so Franziskus. Der Herr tröste uns mit Zärtlichkeit. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Abschied von Mandela: „Seine Werte sind heute selbstverständlich“
An diesem Dienstag hat die Welt Abschied von Nelson Mandela genommen: Trotz des Regens strömten Zehntausende von Menschen singend und tanzend in das Stadion von Johannesburg. Sie ehrten den ersten Präsidenten des freien Südafrika, den Überwinder der Apartheid und Friedensnobelpreisträger, der am Wochenende im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Unter den internationalen Gästen – etwa hundert Staats- und Regierungschefs – waren US-Präsident Barack Obama und Kubas Präsident Raúl Castro, die sich zu einem historischen Händedruck bereitfanden; Papst Franziskus hat als seinen Vertreter Kurienkardinal Peter Appiah Turkson geschickt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Auf Facebook wird im Moment am meisten über Papst Franziskus debattiert. Das behauptet zumindest die Online-Zeitung „The Huffington Post“ an diesem Dienstag. Gleich auf Franziskus folgen die Themenkreise „Wahlen“ und „königliches Baby“, womit der Nachwuchs im britischen Königshaus gemeint ist. Facebook wird von über einer Milliarde Menschen genutzt. Im vergangenen Juli hatte eine Studie den neuen Papst als einflussreichste Führungspersönlichkeit auf Twitter bezeichnet. „Papst Franziskus“ ist außerdem in diesem Jahr der am meisten im englischsprachigen Internet eingegebene Eigenname. (apic)

Europa

Europäische Union
Das EU-Parlament in Straßburg hat in seiner Plenarsitzung am Dienstag den Estrela-Bericht abgelehnt. In dem Bericht geht es um die sexuelle und reproduktive Gesundheit und damit verbundene Rechte. Mit einer knappen Mehrheit von 334 zu 327 Stimmen votierten die Abgeordneten stattdessen für einen alternativen Entschließungsantrag, den die konservativen Fraktionen eingebracht hatten. Sowohl die Festlegung der Gesundheitspolitik und der medizinischen Versorgung als auch die schulische Sexualerziehung bleibt damit alleinige Zuständigkeit der EU-Mitgliedsstaaten, heißt es in dem angenommenen Änderungsantrag. Die Entschließung des nach der portugiesischen Europaabgeordneten Edite Estrela benannten Berichts war vom Ausschuss für Frauenrechte und Gleichstellung vorgelegt worden. (kap)

Deutschland
Die Bischofskonferenz hat den Abschlussbericht des „Benedikt-Ostafrikafonds“ veröffentlicht. Der nach Papst Benedikt XVI. benannte Fonds hat Spenden für die Opfer der Dürrekatastrophe in Ostafrika im Jahr 2011 gesammelt; er wurde anlässlich des Deutschland-Besuches von Benedikt im September 2011 eingerichtet. Den Endbetrag von 800.000 Euro hat die Deutsche Bischofskonferenz auf drei Millionen Euro erhöht. Mit dem Fonds wurden zahlreiche Projekte verwirklicht, um den Menschen in den Dürregebieten zu helfen. (pm)
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hält eine Beteiligung der Laien an der Auswahl von Bischöfen für sinnvoll. „Partizipation ist auf den unterschiedlichen Ebenen in jeweils angemessener Form geboten. Das gilt auch für eine Bischofswahl.“ Das sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Overbeck erinnerte daran, dass es in Deutschland bereits eine vertraglich gesicherte Mitwirkung durch das Wahlrecht des Domkapitels gebe, während der Papst in fast allen anderen Ländern bei der Ernennung neuer Bischöfe völlig frei sei. (kna)Im Kölner Dom befindet sich nun eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. Kardinal Joachim Meisner stellte am Montagabend im Nordquerhaus ein Schaugefäß auf, das ein Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des Papstes enthält. Das Blut stamme aus einer Probe, die wenige Tage vor dem Tod von Johannes Paul II. in der Osterzeit 2005 entnommen worden sei. Nach den Worten des Erzbischofs hat der langjährige Sekretär von Johannes Paul II. und heutige Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz die Blutentnahme persönlich überwacht und ihm, Meisner, später eine der Reliquien übergeben. (kna)

Schweiz
Das Benediktinerkloster Einsiedeln hat einen neuen Abt: Es handelt sich um den 45-jährigen Benediktinerpater Urban Federer. Papst Franziskus hat seine Wahl an diesem Dienstag bestätigt, nachdem P. Federer vor wenigen Wochen von der Klostergemeinschaft gewählt wurde. Die Bestätigung des Papstes war notwendig, weil das Schweizer Kloster eine sogenannte Territorialabtei ist, die keinem Bistum angehört. Der jeweilige Abt ist Mitglied der Bischofskonferenz. Urban Federer hat in der Schweiz und den USA Theologie, Germanistik und Musik studiert. Die öffentliche Abtsbenediktion und die feierliche Amtseinsetzung von Abt Urban findet am Sonntag, 22. Dezember, um 14 Uhr in der Klosterkirche Einsiedeln statt. (rv/kipa)

Italien
Jetzt hat auch Papst Franziskus „sein“ Mosaik in Sankt Paul vor den Mauern: In der Paulsbasilika am Stadtrand von Rom wurde am Montag ein rundes Mosaikporträt des neuen Papstes angebracht. Es zeigt ihn mit Messgewand und Pallium und wurde vom Vatikanischen Mosaikstudio erstellt, das zur Dombauhütte von Sankt Peter gehört. Das Porträt von Franziskus ist damit das letzte in der berühmten Galerie von Mosaiken, die alle Päpste von Petrus bis in die Neuzeit zeigen. Die Basilika Sankt Paul vor den Mauern ist eine der vier Hauptkirchen von Rom; in ihr befindet sich das Grab des Apostels Paulus. Das neue Mosaikporträt ist dem Papst letzten Mittwoch am Rand seiner Generalaudienz vorgestellt worden. (rv)

Naher Osten

Syrien
Ein griechisch-orthodoxer Bischof aus Syrien ruft angeblich junge Christen auf, zu den Waffen zu greifen, um das Land zu verteidigen. Die irakische Internetseite az-Zaman gibt Bischof Luya Khury mit den Worten wieder: „Jeder junge Christ, der in der Lage ist, zu den Waffen zu greifen, möge es tun, um Syrien zu verteidigen.“ Dem libanesischen Fernsehsender LBC gegenüber bestritt Khury diese Äußerungen, erklärte dann aber: „In der jetzigen Lage sind alle Mittel legitim, um sich selbst zu verteidigen.“ Die Christen seien „nicht bereit, Syrien aus freien Stücken zu verlassen“, und hätten „keine Angst“ vor denen, „die Kirchen angreifen, um die historische Identität der Christen zu beschädigen“. (ansa)

Syrien/Irak
Die Vereinten Nationen haben eine erste Luftbrücke mit Hilfslieferungen für Syrien eingerichtet. Sie startet im Irak und führt in den kurdischen Norden Syriens, nach Hassakeh. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR betont, dass sowohl die syrische als auch die irakische Regierung der Luftbrücke zugestimmt haben. Es sei zum ersten Mal, dass Hilfe dieser Art vom Irak ausgehe. Die Flüge starten am Donnerstag von Erbil im Irak aus; bis Sonntag soll es an die zwölf Hilfsflüge geben. (reuters)

Jordanien
Er ist erst neun Jahre alt, hat aber schon eine Predigt in der Moschee gehalten: Anas al Shatti ist der jüngste Prediger, der jemals von den Behörden des Haschemitischen Königreiches eine entsprechende Lizenz bekommen hat. Damit wurde er für seinen Eifer beim Auswendiglernen des Koran belohnt. In der al-Ibrahimi-Moschee in der Hauptstadt Amman leitete Anas ein Gebet mit Hunderten von Muslimen; vom Minbar aus – das ist die islamische Version der Kanzel – rief er in seiner Predigt dazu auf, dass Kinder nett zu ihren Eltern sein sollten. In islamisch geprägten Staaten ist es mittlerweile üblich, dass die Behörden Predigtlizenzen erteilen. Damit wollen sie Fundamentalisten und Hinterhof-Predigern einen Riegel vorschieben. (adnkronos)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Mormonen-Gemeinschaft hat zum ersten Mal erklärt, warum sie afrikanischstämmige Amerikaner bis 1978 nicht zum Priesteramt zugelassen hat. In einem Statement auf ihrer Homepage verweist sie auf ein Verbot ihres Leiters Brigham Young aus dem Jahr 1852. Es sei Ausdruck einer Zeit, in der es noch hohe Schranken zwischen den Rassen gegeben habe. Die Mormonen distanzieren sich ausdrücklich „von früheren Theorien, dass schwarze Hautfarbe ein Zeichen göttlichen Missfallens oder Fluches sei“. Die Mormonen sehen sich selbst als christliche Kirche, werden allerdings in vielen Ländern als Sekte eingestuft. (ap)

____________________________________
Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Programmvorschau:

Heute Abend, 10.12.2013: Radioakademie - von Pater Bernd Hagenkord SJ
Papst Paul VI. – ein moderner Papst (Teil 2)

Mittwoch Abend, 11.12.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die Videobotschaft des Papstes zur globalen Caritas-Kampagne gegen Hunger / Vatikan und Finanzen: Der Moneyval-Bericht / General ohne Waffen: P. Pankratius Pfeiffer / Die Generalaudienz

Donnerstag Abend, 12.12.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Caritas International zur Hilfsarbeit in Mali / Zentralafrika: Kirchenvertreter zur prekären Lage im Land

Freitag Abend, 13.12.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Abtreibungspolitik in der EU: Kirchenvertreter kritisieren den Estrella-Bericht / Ehrenamt in Deutschland: Dazu Europaministerin Beate Merk im Interview

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va