RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.12.2013

Tagesmeldungen vom 15.12.2013

- Franziskus: „Einheit der Christen für mich prioritär“ -
- „Frauen sollen geschätzt, nicht klerikalisiert werden“ -
- Schönborn: „Lassen wir die neue Regierung arbeiten“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus: „Ökumene ist vorrangig für mich“
Papst Franziskus hat die Einheit der Christen als eine Priorität seines Amtes bezeichnet. Seine Begegnungen mit diversen orthodoxen Patriarchen habe ihn einiges gelehrt, so der Papst, er habe sie „als Brüder im Bischofsamt empfangen.“ Es sei schmerzvoll, nicht die Eucharistie miteinander feiern zu können, „aber Freundschaft ist vorhanden.“ Zum Thema Frauen im Kardinalamt sagte Franziskus: „Wer an Kardinälinnen denkt, leidet ein wenig an Klerikalismus“. (la stampa)
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Österreich: „Lassen wir die Regierung arbeiten“
Kardinal Christoph Schönborn von Wien hat kein Verständnis für Pauschalkritik an Österreichs neuer Bundesregierung. „Lassen wir die Regierung arbeiten“, mahnte der Wiener Erzbischof, der auch Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz ist, am Wochenende. In Wien hat eben die erneuerte Große Koalition aus Sozialdemokraten und Volkspartei ihr Programm präsentiert. Ein „Politiker-Bashing“ ist nach den Worten Schönborns genauso müßig wie das „Kirchen-Bashing“. Dies sei zwar „alles sehr beliebt, aber kein Zeichen der Mitverantwortung“. (kap)
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Im Interview: Maria Saadeh, Abgeordnete in Syrien
Maria Saadeh ist eine unabhängige, melkitisch-katholische Abgeordnete im Parlament von Damaskus. Sie war vor einigen Tagen zusammen mit dem griechisch-melkitischen Patriarchen Gregorios III. Laham in Rom und auch beim Papst in Audienz. Die Abgeordnete legt Wert darauf, dass sie sich nicht mit der syrischen Führung identifiziert und dass sie sie in ihrer politischen Arbeit auch immer wieder kritisiert. Wir fragten Saadeh nach ihrer Einschätzung zur Lage der Christen in Syrien. „Die christlichen Bewohner in die Emigration zu zwingen, gehört zum Versuch, den säkularen Staat in einen islamischen Staat zu verwandeln, der auf die Religion gegründet ist“, sagte uns die syrische Politikerin. (rv)
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„Mit Gott können wir immer wieder neu anfangen“
Die Kirche ist kein Ort trauriger Leute, sondern ein Ort der Freude. Daran hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz erinnert. Den dritten Advent begeht die Kirche als „Gaudete“, das heißt als Freuden-Sonntag, weil die Ankunft des Herrn nahe ist. Die Freude des Evangeliums sei auch nicht „irgendeine Freude“, sondern eine, die ihren Grund im Angenommensein durch Gott und in seiner Liebe finde, sagte Franziskus. Gott verleihe die Kraft, immer wieder neu anzufangen, bekräftigte der Papst. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Bayerische Ministerin: Staat ohne ehrenamtliches Engagement ist undenkbar
Für Benedikt XVI. soll die Kirche vor allem ganz nah an den Menschen sein. Die Sorgen der Welt sind es also, die die Kirche in den Blick nehmen soll. Um sich dieser Sorgen anzunehmen, dürfe die Kirche sich allerdings nicht selbstgenügsam in dieser Welt einrichten und sich den Maßstäben der Welt angleichen, so Benedikt XVI. in seiner berühmten Rede in Freiburg bei seinem Deutschlandbesuch 2011. Der Staat seinerseits ist sehr auf das ehrenamtliche Engagement aus Kirche und Kultur angewiesen, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen, Beate Merk. In dieser Sendung hören Sie das Gespräch sowie dazwischen Passagen aus Benedikts Rede in Freiburg sowie aus seinem Besuch in Wien 2007, wo er Ehrenamtliche traf. Für Merk gilt, ein Staat kann heute ohne Ehrenamt gar nicht mehr funktionieren. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Einen treffenden Vergleich für den amtierenden und den emeritierten Papst hat der deutsche Entertainer Harald Schmidt gefunden. Benedikt XVI. sei ein „Großes-Latinum-Papst“, Franziskus ein „Gesamtschulen-Papst“, sagte der Showmaster der „Welt am Sonntag“. Für ihn sei der Papstrücktritt das wichtigste Ereignis des zurückliegenden Jahres gewesen, so der praktizierende Katholik. Unter Benedikt XVI. habe „jedes Taschentuch einen historisch aufgeladenen Hintergrund“ gehabt. Der neue Papst hingegen wolle „eher was Verbeultes“, eine Kirche, in der es „laut ist, brodelt und stinkt“. Überrascht zeigte sich Schmidt aber auch von Franziskus' Vorgänger: „Ich wusste gar nicht, dass ein Papst zurücktreten darf.“ Benedikt XVI. sei bis zum Schluss seiner Linie treu geblieben. „Absolut großartiger Abgang“, urteilte der Showmaster. (kna)

Naher Osten

Saudi-Arabien
Die oberste religiöse Autorität Saudi-Arabiens hat Selbstmordattentate mit ungewohnt deutlichen Worten verurteilt. „Sich selbst im Namen des Islam in die Luft zu sprengen ist ein großes Verbrechen“, sagte nach Angaben von Asianews der saudische Großmufti Scheich Abdul Aziz bin Abdullah al-Sheikh bei einer Konferenz in Riad. Kamikaze-Terroristen seien „Kriminelle, die in die Hölle gehen werden“, sie hätten „ihr Gehirn weggeworfen“ und würden „sich selbst und die Gesellschaft“ ruinieren. Am 5. Dezember hatten saudische Kamikaze-Kämpfer im Jemen einen Anschlag verübt, bei dem 56 Menschen starben. Auch 15 der 19 Attentäter des 11. September 2011 waren Saudis. In den vergangenen Monaten haben die saudischen Autoritäten nach Medienberichten mehr Anstrengungen unternommen, um Al-Kaida-Terroristen auf der arabischen Halbinsel aufzuspüren. Der Großmufti hatte bereits vor drei Jahren Terrorismus als unislamisch bezeichnet. (asianews)

Irak
Der Provinzrat von Bagdad wird am Ostufer des Tigris einen fünf Meter hohen Christbaum aufstellen. Der Christbaum im Stadtteil Qarrada soll ein Symbol für ein erneuertes friedliches Miteinander von Christen und Muslimen und des interreligiösen Dialogs sein, meldete die Stiftung „Pro Oriente" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur „Asianews“. Der Provinzrat von Bagdad möchte mit dem Christbaum ein Zeichen der Solidarität mit den christlichen Mitbürgern zum Ausdruck bringen. Diese stehen seit dem Ende des Hussein-Regimes unter immer größerem Druck und werden immer wieder Ziel von Anschlägen. Drei Viertel der einst zwei Millionen Christen im Irak sind binnen zehn Jahren ins Ausland geflüchtet. Der Stadtteil Qarrada, in dem der Christbaum stehen wird, war bis zum Einmarsch der US-Amerikaner und ihrer Verbündeten eines der am stärksten christlich geprägten Stadtviertel der irakischen Hauptstadt. Dort steht auch die syrisch-katholische Marienkathedrale, wo am 31. Oktober 2010 mehr als 50 Christen einem Terroranschlag zum Opfer gefallen waren. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 15.12.2013: Reden über Gott und Welt - von Mario Galgano
Themen u.a.: Entweltlichung der Kirche und „Verkirchlichung“ des Staates: Eine Würdigung des Ehrenamtes. Dazu die bayrische Europaministerin Beate Merk

Montag Abend, 16.12.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Sri Lanka: Kirche will Vergangenheitsbewältigung und Versöhnung / Friedensabkommen in der Demokratischen Republik Kongo: Welche Zukunft steht bevor? / Bischofs Ackermanns Pastoralreise nach Indien / Die Wahlen in Mali

Dienstag Abend, 17.12.2013: Radioakademie (Teil 3)

Mittwoch Abend, 18.12.2013: Die Woche in Rom

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
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World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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