RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.1.2013

Tagesmeldungen vom 1.1.2013

- Große Papstmesse zum Weltfriedenstag -
- „Der Mensch ist zum Frieden geschaffen“ -
- Nigeria: „Christen lassen sich nicht einschüchtern“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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JAHRESWECHSEL IM VATIKAN:

Papstmesse in St. Peter: „Der Mensch ist für den Frieden geschaffen“
In jedem Menschen lebt das Verlangen nach Frieden und fällt zusammen mit dem Verlangen nach einem geglückten Leben.“ Das sagte Benedikt XVI. in seiner Predigt bei der Messfeier am Hochfest der Gottesmutter Maria, das die Kirche jedes Jahr an Neujahr begeht. Der Mensch sei für den Frieden geschaffen. Darum habe er, der Papst, sich für seine Friedensbotschaft dieses Jahr von den Worten Jesu inspirieren lassen „Selig, die Frieden schaffen, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“. Leider sei die Welt „immer noch gekennzeichnet von Brandherden“, „von wachsender Ungleichheit zwischen Arm und Reich“ und „der Herrschaft einer egoistischen und individualistischen Mentalität“, so der Papst unter Hinweis auf Terrorismus und einen „ungeregelten Finanzkapitalismus“. Doch er sei „davon überzeugt, dass die vielen Werke des Friedens, an denen die Welt so reich ist, von der Berufung der Menschheit zum Frieden zeugen“. An der Papstmesse nahmen auch Sternsinger aus dem Erzbistum Köln teil. (rv)
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Die Neujahrspredigt des Papstes in vollem Wortlaut
Nach der Papstmesse: ein Gespräch mit Sternsingern aus Köln

Jahresabschluss mit Benedikt XVI.: „Auf das Gute achten“
Am Montagabend hat der Papst mit einem „Te Deum“ für das abgelaufene Jahr gedankt. Dabei betonte er, dass das Gute in der Welt eine oftmals übersehene, aber starke Wirklichkeit sei. „Es ist zugegeben manchmal schwierig, diese tiefe Realität zu begreifen, denn das Schlechte macht mehr Lärm als das Gute“, so Benedikt XVI. „Ein unmenschlicher Mord, die verbreitete Gewalt, die schweren Ungerechtigkeiten: Das alles sind Nachrichten.“ Doch bei diesen Nachrichten dürfe man nicht stehenbleiben, sondern müsse auf „die Gesten der Liebe, die mit Treue und Geduld gelebten Mühen des Alltags“ achten, die keine Schlagzeilen machten. (rv)
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Die Predigt des Papstes beim Te Deum in voller Länge

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Rom: Ein Teilnehmer am Taizé-Jugendtreffen erzählt
Matthias Schmidt ist angehender Journalist und Teilnehmer am 35. Europäischen Jugendtreffen der Taizé-Gemeinschaft. Im Interview erzählt er uns vom Alltag der jungen Teilnehmer an dem Treffen, das noch bis zum 2. Januar in Rom stattfindet. Insbesondere die Atmosphäre der römischen Basiliken, aber auch das Treffen mit Papst Benedikt XVI. zum Abendgebet hätten die Veranstaltung bislang zu etwas Besonderem gemacht. (rv)
Hören Sie hier das Gespräch

Nigeria: Christen lassen sich durch Massaker nicht einschüchtern
Nigeria hat das vergangene Jahr mit neuen schrecklichen Massakern an Christen abgeschlossen. Doch die Kirchgänger lassen sich davon nicht abschrecken, berichtet der Erzbischof von Jos und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Ignatius Kaigama, im Radio-Vatikan-Interview: „Es sind nur wenige, die Angst haben.“ Die Mehrheit der Christen sei „sehr stark“ und ströme weiterhin in die Gottesdienste, auch wenn sie damit ein perfektes Ziel für Attentäter abgebe. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Das nächste, 36. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé findet zum Jahreswechsel 2013/2014 in Straßburg, im Elsass und in der Ortenau statt. Dazu laden die evangelische und die katholische Kirche im Elsass und in Baden ein. Das gaben am Silvesterabend die Gemeinschaft in Rom und in Freiburg Erzbischof Robert Zollitsch bekannt. In Rom findet derzeit das 35. Taizé-Treffen mit rund 40.000 Teilnehmern statt. (kna)

Deutschland
Ein „falsches und verheerendes Menschenbild“ ist der Grund für das verloren gegangene Vertrauen in der Gesellschaft. Das sagte der Erzbischof von München, Kardinal Reinhard Marx, in seiner Silvesterpredigt in München. Wenn jeder Mensch vor allem an seinen eigenen Vorteil denke, führe das zu einer Kultur des Misstrauens und damit auch zu gesellschaftlich negativen Entwicklungen. Die Finanz- und Schuldenkrise sei ein Zeichen für diese Entwicklungen, schließlich beruhe die Wirtschaft auf Anreizsystemen für genau diese Bedürfnisse. Auf diesem falschen Leitbild würden bis heute die entsprechenden Anreizsysteme aufgebaut. „Da wir alle Sünder sind und verführbar, kann das auch eine Weile funktionieren, nicht nur bei Banken, auch bei deren Kunden, nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern sogar in der Kirche“, so Marx. (pm)
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich dafür ausgesprochen, Obergrenzen für Einkommen einzuführen. In einer Zeit des Überflusses und des Bewusstseins für die Grenzen des Wachstums müssten solche Überlegungen angestellt werden, sagte Ackermann der Süddeutschen Zeitung. „Sonst droht die Gefahr, dass die Gesellschaft durch soziale Spannungen auseinandergerissen wird.“ Zudem trage die Konzentration von Marktmacht auf einige wenige Multis zur Ungleichverteilung von Einkommen bei. - Ackermann ist auch Vorsitzender der Deutschen Kommission ‚Justitia et Pax’. (kna)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche in Russland unterstützt das neue „Anti-Magnitsky Gesetz”. Mit diesem Gesetz will der russische Staat erreichen, dass US-Bürger zukünftig keine russischen Waisenkinder mehr adoptieren dürfen. Das Gesetz wurde von Präsident Vladimir Putin am 28. Dezember unterzeichnet und ist an diesem 1. Januar in Kraft getreten. Außer dem Adoptionsverbot sieht es vor, dass Nichtregierungsorganisationen, die in Russland mit amerikanischer Unterstützung tätig sind, ihre Arbeit einstellen müssen. Der für die Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats zuständige Erzpriester Vsevolod Chaplin bewertete das Gesetz als „Versuch, auf eine elementare Frage eine Antwort zu geben: Warum müssen wir unsere Kinder ins Ausland verkaufen?“. Patriarch Kyrill selbst hat keine Stellung bezogen, doch nach der Unterzeichnung des Gesetzes kündigte er Unterstützung für Waisen und notleidende Familien an. (afp/asianews)

Frankreich
Die Besetzung der Vatikanbotschaft in Paris ist nach fünf Stunden ohne Gewalt zu Ende gegangen. Die Polizei räumte am Montagnachmittag die päpstliche Vertretung. Rund 40 Aktivisten der Gruppe „9eme Collectif des Sans-Papiers“ hatten dort seit dem Vormittag die aufenthaltsrechtliche Anerkennung von etwa 50 algerischen Einwanderern verlangt. Diese hatten zuvor in einer Kirche in Lille einen Hungerstreik gehalten. (kna)

Naher Osten

Israel
Israels Präsident Schimon Peres hat vor christlichen Führern einen Friedensschluss mit Palästinensern als oberste Priorität bezeichnet. Friede sei nicht nur ein Wunsch oder „ein Ruf vom Himmel“, sagte Peres bei einem Neujahrsempfang für Kirchenvertreter am Montag in Jerusalem. „Wir müssen entschlossen, ehrlich und mutig handeln, um ihn zu erreichen.“ Die Beziehungen zwischen Christen und Juden nannte er „die besten seit 2.000 Jahren“. Gleichzeitig lehnte Peres Verhandlungen mit der Hamas ab. Zur Begründung verwies er darauf, die Organisation verweigere sich den drei Prinzipien des Nahost-Friedensquartetts: Absage an Terrorismus, Anerkennung Israels und Annahme früherer Friedensvereinbarungen. (kna)

Amerika

Haiti
Drei Jahre nach dem schweren Erdbeben vom 12. Januar 2010 sieht die deutsche Caritas Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung Haitis. „Haiti ist dabei, Tritt zu fassen. Positive Entwicklungen wie der Bauboom und der Rückgang der Kriminalität machen den Menschen Mut“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas International in Freiburg. Haiti sei schon vor dem Erdbeben das ärmste Land der westlichen Hemisphäre gewesen, Veränderungen brauchten angesichts der extremen Armut und sozialen Verelendung noch viel Zeit. Rückschläge erleidet der nach dem Erdbeben begonnene Wiederaufbau immer wieder durch neue Katastrophen. Kein anderes Land ist nach Einschätzung der Caritas weltweit so anfällig für Überschwemmungen und Erdrutsche wie Haiti. Dazu hat vor allem die maßlose Abholzung der letzten Jahrzehnte beigetragen. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 01.01.2013: Das neue Jahr in der Weltkirche
Neujahr in Rom: Benedikt XVI. zum kirchlichen Weltfriedenstag. Eine Sendung von Christine Seuß

Mittwoch Abend, 02.01.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Taizé-Jugendtreffen in Rom / Benedikt XVI. empfängt deutsche Sternsinger / Die erste Generalaudienz des Papstes im neuen Jahr

Donnerstag Abend, 03.01.2013: Kreuzfeuer - Kirche, wo es kritisch wird. Was tut die Kirche für den Frieden in der Welt?

Freitag Abend, 04.01.2013: Prisma-Magazin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
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