RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.1.2013

Tagesmeldungen vom 5.1.2013

- Europäische Bischöfe besuchen Gaza und Jordanien -
- „Echte Reformen verkürzen nicht den Sozialstaat “ -
- Syrien: „Hilfe wäre möglich“-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Bischofsbesuch im Nahen Osten: „Das wichtigste Zeil erreichen sie immer“
Sie wollen auch in den Gazastreifen reisen: Bischöfe aus Europa und Nordamerika treffen sich ab diesem Samstag im Heiligen Land. Zum 13. Mal findet dieser Solidaritätsbesuch schon statt, Hauptort ist dieses Jahr Betlehem. 1998 hatte die Bischofskonferenz von England und Wales die Sache ins Rollen gebracht; der Weihbischof von Birmingham William Kenney gehört heute zu den Organisatoren. „Zu den wichtigsten Punkten im Besuchsprogramm gehört diesmal das Treffen mit Flüchtlingen, in Jordanien und in mehreren Gebieten Palästinas“, erklärt Kenney uns von Radio Vatikan. „Bei unserer Visite im Gazastreifen werden wir versuchen zu verstehen, was bei dem Krieg neulich dort geschehen ist und inwiefern das die kleine christliche Minderheit betrifft. Ansonsten werden wir über die anhaltende Besetzung des Westjordanlandes sprechen und über die Lage der Christen.“ (rv)
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Vatikanbischof Toso: „Eche Reformen schrauben nicht den Sozialstaat zurück!“
Trotz der Wirtschaftskrise dürfen die Reformer in Europa jetzt nicht den Sozialstaat zu stark stutzen. Das fordert der Vatikanbischof Mario Toso, zweiter Mann des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Bei einem Vortrag in Rom rief er zum Sturz eines, so wörtlich, „neoliberalen Kapitalismus“ auf, „der von einer radikal-libertären und konsumistischen Ideologie geprägt ist“. Stattdessen werde „ein neuer, ethischer Kapitalismus“ gebraucht. „Echte Politik zielt auf die umfassende Verwirklichung des Menschen“, erklärt der Vatikanbischof im Gespräch mit von Radio Vatikan. Konkret bedeute das – wie es Benedikt XVI. in seiner Neujahrsbotschaft angesprochen habe – zum Beispiel ein Recht jedes Menschen auf Arbeit. „Arbeit ist ein grundlegendes Gut, nicht nur eine Option, so wie die neue Doktrin des ungeregelten Finanzkapitalismus uns glauben machen will. Darum bleibt es richtig, aktiv Arbeit für alle anzustreben!“ (rv)
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Syrien: „Hilfe wäre möglich“
Die meisten Menschen in Syrien, die unter dem Bürgerkrieg leiden, können nicht über die Grenze in ein Nachbarland flüchten: Sie müssen in ihren Ruinen ausharren, auch wenn die Armee derzeit mit Luftschlägen die Infrastruktur vieler Dörfer zerbombt. Wer hilft diesen Menschen? „Es gibt sowas wie ein Hilfsnetzwerk, das syrische Ärzte mit ein bißchen Hilfe aus dem Ausland geknüpft haben“, berichtet Fabrice Weissman von „Ärzte ohne Grenzen“ im Interview mit Radio Vatikan. „Damit ist wenigstens ein Mindestmass an Gesundheitsversorgung geboten – allerdings viel weniger, als eigentlich nötig wäre.“ In den von der Opposition kontrollierten Gebieten fehle es dramatisch an Medikamenten und ärztlichem Personal, natürlich auch an Wohnungen, an Nahrung und an Stromversorgung. Es gebe in Syrien über zwei Millionen Binnenflüchtlinge – die meisten hätten sich in die Rebellenzonen geflüchtet, um so weit wie möglich von der Front entfernt zu sein. (rv)
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DER SONNTAG:

Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt
Aus dem Matthäusevangelium 2: 1-12: Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.

Die Betrachtung zum Sonntag spricht Veronika Prüller-Jagenteufel, Pastoralamtsleiterin des Erzbistums Wien. (rv)

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UNSER BUCHTIPP:

Widerstand gegen die Beschleunigung
Wir leben dauerbeschleunigt, immer weniger Zeit für immer mehr Dinge. Aber es gibt Widerstand: „Die Zeit gehört uns“, so heißt das Buch des emeritierten Professors Pater Friedhelm Hengsbach. Widerstand gegen das Regime – so lautet der Untertitel. Es ist kein Lebenshilfebuch, es ist ein politisches Buch. Pater Hengsbach geht es nicht um den Umgang mit Zeitmangel und Hektik durch Meditation oder Zeitmanagement und Muße, sondern es geht um den wirtschaftlich erzeugten Zeitdruck. (rv)
Hören und lesen Sie ein Gespräch mit dem Autor

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EPIPHANIE UND BISCHOFSWEIHE:

Epiphanie
Radio Vatikan überträgt an diesem Sonntag ab 9.30 Uhr live mit deutschem Kommentar die Heilige Messe zum Hochfest der Erscheinung des Herrn, bei der Papst Benedikt XVI. vier Bischöfe weihen wird, unter ihnen seinen Privatsekretär Georg Gänswein. Sie können der Messe hier oder über unsere Partnersender folgen. (rv)

Der Schneepflug des Papstes
Georg Gänswein diente bereits Kardinal Joseph Ratzinger als Sekretär, es ist promovierter Kirchenrechtler und Priester des Erzbistums Freiburg im Breisgau.
Lesen Sie hier ein Portrait

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, drängt Regierung und Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik zur Waffenruhe und zum Aufnehmen von Gesprächen. In einer Solidaritätsbotschaft erklärt er sich „besorgt über die Entwicklungen der letzten Tage“. Friede sei „kein Traum und keine Utopie“, sondern etwas, das sich verwirklichen lasse. Beide Seiten sollten die Gewalt einstellen, „dieses Volk hat genug gelitten“. Die Rebellen werfen der Regierung vor, ein Friedensabkommen von 2008 nicht einzuhalten. Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks Unicef werden in der Zentralafrikanischen Republik verstärkt Kindersoldaten eingesetzt. Die Rebellen, aber auch regierungstreue Milizen hätten in den letzten Wochen Minderjährige als Kämpfer angeworben. (rv)
Der indische Star-Dirigent Zubin Mehta wird ein Konzert für den Papst dirigieren. Das meldet die Vatikanzeitung Osservatore Romano an diesem Samstag. Das Konzert zu Ehren Benedikts XVI. soll im Beisein von Italiens Präsident Giorgio Napolitano am 4. Februar in der vatikanischen Audienzhalle stattfinden. Anlass ist die Unterzeichung der Lateranverträge zwischen Italien und dem Vatikan vor 84 Jahren. Auf dem Programm stehen Werke von Giuseppe Verdi und Ludwig van Beethoven. Das Konzert ist ein Geschenk der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. (or)

Europa

Deutschland
Anlässlich des Afrikatags der katholischen Kirche am 6. Januar kritisierte der Bamberger Erzbischof, Ludwig Schick, die verfehlte Afrikapolitik der Bundesregierung. Der westliche Ansatz sei falsch, denn die Waffenexporte und das sehr profitorientierte Denken im Umgang mit Afrika würden den Kontinent in seiner Entwicklung hemmen. Afrika hätte großes Potential, doch könne sich dieses nicht entfalten wenn es dauerhaft in Kriegen verwickelt sei. Schick rief auch die Afrikaner dazu auf, untereinander solidarischer zu sein.
(kna)

Italien
Kardinal Angelo Bagnasco, der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, forderte von den politischen Parteien einen respektvolleren Umgang miteinander. Der Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 24. und 25 Februar ist nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Monti im Dezember nun voll im Gange. Der ehemalige Premierminister Silvio Berlusconi will ebenfalls kandidieren. Monti hatte sich zuletzt bereit erklärt an der Spitze einer Zentrumskoalition, der auch die christlich-demokratische Zentrumsunion (UDC) angehört, anzutreten. (kna)

Großbritannien
Die Bischöfe der anglikanischen „Kirche von England“ machen den Weg frei für homosexuelle Bischöfe. Das berichtet die BBC. Homosexuelle Priester könnten zu Bischöfen geweiht werden, wenn sie Enthaltsamkeit gelobten, so die Bischöfe der Staatskirche. Schon bisher gilt, dass Homosexuelle anglikanische Priester bzw. Diakone werden können, wenn sie ihre sexuelle Beziehung aufgeben und sich von ihrer Vergangenheit distanzieren. Die konservative evangelikale Gruppe „Reform“ kündigte Widerstand gegen die neue Regelung an. (kna/reuters)

Türkei
Die Regierung der Türkei bemüht sich erneut um eine Rückkehr der Reliquien des heiligen Nikolaus in seine kleinasiatische Heimat. Der Archäologe Nevzat Çelik, der für die Ausgrabungen im heutigen Myra zuständig ist, stellte dem Vatikan im Auftrag der türkischen Regierung eine entsprechende Anfrage. Die sterblichen Überreste des Heiligen befinden sich seit dem Mittelalter zum Teil in der italienischen Hafenstadt Bari sowie zu weiteren Teilen im lothringischen Saint-Nicolas-de-Port und in der Nikolauskathedrale von Fribourg in der Schweiz. Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus versucht seit einiger Zeit verstärkt, wichtige Kulturgüter für ein Antikenmuseum in die Türkei zu bekommen. (apic/fides)

Amerika

Kuba
Die Christusstatue von Havanna
auf der Insel Kuba ist renoviert und neu vom Erzbischof der Stadt, Kardinal Jaime Ortega, eingeweiht worden. Die wenige Tage vor der Machtergreifung Fidel Castros 1958 auf einem Hügel errichtete Figur sei „nicht zur Verehrung, sondern zur Erinnerung und Mahnung“, so der Kardinal in seiner Ansprache. Das Original war in Rom hergestellt und von Papst Pius XII. gesegnet worden, bevor es in die Karibik gebracht worden war. Nach der Renovierung sei dies nun „ein neues Bild, denn auch wir sind in einer neuen Zeit, einer neuen Epoche“, so der Kardinal. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 05.01.2013: Unsere Woche
Indien nach der Vergewaltigung einer Studentin: Wie verroht ist die indische Kultur wirklich? / Unsere Betrachtung zum Sonntag, von Veronika Prüller-Jagenteufel

Sonntag Abend, 06.01.2013: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Jasmina Prpic -
Frau Europas

Montag Abend, 07.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Caritas-Kardinal: Trotz aller Widrigkeiten die Hoffnung nicht aufgeben. Eine kleine Geschichte aus dem Sudan / Ägyptischer Bischof: „Wir brauchen eine neue Revolution!“ / Zentralafrika: Ein Land am Abgrund / Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, im Gespräch

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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