RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.1.2013

Tagesmeldungen vom 13.1.2013

- Papst tauft Kinder in der Sixtinischen Kapelle -
- Solidaritätsaufruf zum Weltflüchtlingstag -
- Frankreich: Demo gegen die „Ehe für alle“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel

Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: „Taufe macht zu Kindern Gottes“
In der Taufe Jesu vereint sich Gott mit den Menschen, die Taufe macht uns zu „Kindern Gottes“ und zu Mitgliedern der Kirche – daran hat Benedikt XVI. an diesem Sonntag erinnert. Am Hochfest der Taufe des Herrn, das die katholische Kirche am Sonntag nach dem 6. Januar begeht, spendete der Papst 20 Kindern das Taufsakrament. Bei dem Pontifikalamt in der Sixtinischen Kapelle wurde zugleich für die Familie gebetet. In seiner Predigt erinnerte der Papst an die Bedeutung des Sakramentes für die neuen Kirchenmitglieder: „Sie werden in tiefer Weise und für immer mit Jesus verbunden. Mit der Taufe werden sie als Kinder Gottes wiedergeboren, haben teil an der Sohnesbeziehung Jesu mit dem Vater, können sich an Gott wenden und ihn mit voller Vertrautheit und Zuversicht anrufen: ,Abba, Vater‘.“ (rv)
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Angelusgebet für Neugeborene und Aufruf zum Weltflüchtlingstag
Beim anschließenden Angelus-Gebet auf dem Petersplatz betete Benedikt XVI. für alle Neugeborenen. In seinen italienischen und französischen Grußworten ging der Papst nach dem Angelus-Gebet auf den Weltflüchtlingstag ein, der an diesem Sonntag begangen wird: „Wer sein eigenes Land verlässt, tut dies, weil er auf eine bessere Zukunft hofft, aber er tut es auch, weil er Gott vertraut, der die Schritte des Menschen lenkt. Deshalb sind die Migranten Träger des Glaubens und der Hoffnung in der Welt. An jeden von ihnen richte ich heute ein besonderes Gebet und einen besonderen Segen.“ Die Gastländer rief der Papst dazu auf, Migranten mit Respekt aufzunehmen und sie zu unterstützen. Die Papstbotschaft zum diesjährigen „Welttag der Migranten und Flüchtlings“ war schon am 29. Oktober 2012 veröffentlicht worden. (rv)
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Zusammenfassung der Papstbotschaft zum Weltmigrantentag

Frankreich: Demonstration gegen eine „Ehe für alle“
Mit einem Sternmarsch haben am Sonntag in Paris Zehntausende Franzosen gegen die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen demonstriert. Nach Angaben von Beobachtern blieb die Teilnahme aber deutlich hinter den Erwartungen der Organisatoren von bis zu einer halben Million zurück. Organisator der Aktionen war das unabhängige Bündnis „Manifpourtous“. An dem Protestzug nahm mindestens ein Dutzend prominenter Abgeordneter der konservativen Oppositionspartei UMP teil. Der Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois erklärte sich am Sonntag solidarisch mit den Organisatoren und den Demonstranten. Die Franzosen sollten hier „sagen, was sie wirklich über die Homosexuellen-Ehe denken“, sagte der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz am Rande der Kundgebung. (kna)
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Großbritannien: Priester gegen die gleichgeschlechtliche Ehe

Päpstlicher Familienrat: „Ehe und Familie bestimmen unsere Zukunft“
Bei Ehe und Familie geht es um die Zukunft der gesamten Menschheit – daran hat der Präsident des päpstlichen Familienrates, Bischof Vincenzo Paglia, im Interview mit Radio Vatikan erinnert. Mit Blick auf das maßvolle Vorgehen der katholischen Kirche in Frankreich gegen eine „Ehe für alle“ sagte Paglia: „Mir scheint das Verhalten der französischen Bischofskonferenz sehr intelligent: Sie macht klar, dass Ehe und Familie als Realität nicht jemandem ,gehören‘, sondern dass es da um die menschliche Wirklichkeit geht.“ Die französischen Bischöfe sind nicht die Hauptinitiatoren der Pariser Kundgebung von diesem Sonntag, sie haben bei dem Thema bisher Bestimmtheit, doch zugleich Zurückhaltung gezeigt. Dazu Paglia: „Eben weil es keine Frage nur einer bestimmten Gruppe ist.“ (rv)
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Vatikanzeitung: Über das Potential der traditionellen Familie

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BLICKPUNKT MISSBRAUCH:

Pater Zollner: Aufklärungswille steht „überhaupt nicht in Frage“
Mit dem vorläufigen Scheitern des Forschungsprojektes zu Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland ist „schwerer Schaden“ entstanden. Das in den letzten zweieinhalb Jahren mühsam wieder aufgebaute Vertrauen in die Kirche ist erschüttert worden. So beurteilt Pater Hans Zollner SJ, Leiter des Institutes für Psychologie und akademische Vizerektor der päpstlichen Universität Gregoriana, das Debakel im Gespräch mit Radio Vatikan. Dennoch stand für den Jesuiten der Aufklärungswille der Kirche zu keinem Zeitpunkt in Frage. Zollner ist selbst an der Entwicklung einer internetbasierten Lernplattform im Bereich Missbrauchsprävention beteiligt und hat in dem Bereich internationale Erfahrungen. Im Gespräch mit uns geht er im Detail auf Vorwürfe des Kriminologen Christian Pfeiffer gegenüber der Kirche ein. (rv)
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Hier unser Dossier zum Thema

Deutschland: „Wir machen weiter mit Prävention und Aufklärung“
Nach dem Stopp der Missbrauchsstudie haben mehrere katholische Bischöfe am Wochenende versichert, weiter zu einer rückhaltlosen Aufklärung beizutragen. „Wir haben nichts zu verbergen“, sagte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. „Umso trauriger“ sei der Vertrauensverlust, der durch das Ende der Zusammenarbeit entstanden sei. Bischof Felix Genn von Münster trat dem Vorwurf entgegen, die katholische Kirche stoppe die Aufklärung: „Das Gegenteil ist richtig.“ Die Kirche habe sich seit drei Jahren intensiv um eine „gründliche und transparente Aufarbeitung“ bemüht und werde das auch weiter tun. Die Kirche sei bei personenbezogenen Daten an das geltende Recht gebunden, führte der Bischof zum Streitpunkt Datenschutz aus. (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Überrascht über die Maßnahme der italienischen Zentralbank gegenüber dem elektronischen Geldverkehr im Vatikan ist der Schweizer Anti-Geldwäschefachmann René Brülhart. Die Zentralbank hatte den Vatikan zu Anfang des Jahres vom elektronischen Zahlungsverkehr abgeschnitten; sie ist der Ansicht, dass dort die internationalen Standards gegen Geldwäsche immer noch nicht ausreichend erfüllt werden. Der Schweizer Anwalt Brülhart ist neuer Vatikanberater für Finanzfragen. Er sieht keinen Nachbesserungsbedarf in dieser Hinsicht: „Der Vatikan wurde keiner besonderen Kontrollprozedur oder -maßnahme gegen Geldwäsche unterzogen – weder von Seiten von Moneyval noch von einem anderen internationalen Organ“, sagte er jetzt in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della sera“. Im Juli habe der Heilige Stuhl die dritte Bewertungsrunde des Moneyval-Komitees mit einer „guten“ Zeugnis bestanden; neun entscheidende Empfehlungen von insgesamt 16 habe er erfüllt. (corriere della sera)

Europa

Österreich
Die Taufe ist im christlichen Verständnis der „göttliche Same im Leben“. Das unterstreicht Kardinal Christoph Schönborn in seinem Evangeliumskommentar für die „Kronen Zeitung“ von diesem Sonntag. Der Kardinal erinnerte an die Symbolik des Untertauchens, des Neubeginnens als gereinigter Mensch. „In manchen christlichen Kirchen wird daher nicht nur etwas Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen, sondern der ganze Leib untergetaucht. Damit soll die Wirkung der Taufe bezeichnet werden. Sie ist ein Bad der Reinigung und der Wiedergeburt. Der 'alte Mensch' mit seinen Fehlern und Sünden soll begraben werden, der 'neue Mensch' soll aus dem Wasser wie aus dem Tod auferstehen.“ Etwa 85 Prozent der in Österreich lebenden Menschen seien getauft, so Schönborn. (kap)

Italien
Mit einer Messe in der Pfarrkirche der Insel Giglio hat das Land des Schiffsunglücks der „Costa Concordia“ vor einem Jahr gedacht. Bei der Havarie vor der mittelitalienischen Insel waren 32 Menschen ums Leben gekommen. In seiner Predigt würdigte der Bischof von Pitigliano-Sovana-Orbetello, Guglielmo Borghetti, die Großzügigkeit der Inselbewohner und für ihren Einsatz in jener Nacht. Er dankte den Rettern, die ihr eigenes Leben riskierten, und rief zum Gebet für die Toten, die Retter und die Geretteten auf. Während des Gottesdienstes wurde auch eine Grußbotschaft von Staatspräsident Giorgio Napolitano verlesen. Die „Costa Concordia“ war bei einer Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer am Abend des 13. Januar 2012 vor Giglio auf einen Felsen gelaufen, leckgeschlagen und umgekippt. (kna)

Ukraine
In der Ukraine haben ranghohe Kirchenvertreter den von der Regierung angestrebten Beitritt zur Zollunion von Russland, Weißrussland und Kasachstan kritisiert. Das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslav Schewtschuk von Kiew, sagte in einem am Wochenende veröffentlichten Interview, seine Landsleute sollten sich fragen, ob sie Ukrainer oder Asiaten seien. Zugleich sprach er sich indirekt für eine Volksabstimmung über eine Zollunion aus. Schewtschuk betonte, es sei eine Illusion, dass ein anderes Land der Ukraine nur helfen wolle: „Den einzigen kostenlosen Käse gibt es in der Mausefalle.“ Bisher vermisse er einen Dialog zwischen Regierung und Gesellschaft über eine Zollunion mit den früheren Sowjetrepubliken, sagte das Kirchenoberhaupt der Kiewer Zeitung „Der Tag“. An diesem Sonntag wollten die Außenminister der Ukraine und Russlands, Leonid Koschara und Sergej Lawrow, über das Thema im ukrainischen Czernowitz beraten. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 13.01.2013: Reden über Gott und Welt
Ein evangelischer Beobachter beim Konzil: Edmund Schlink

Montag Abend, 14.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Bahrain: Die Lage der Christen / Frankreich und die Laizität: Was ist Ehe?

Dienstag Abend, 15.01.2013: Radioakademie (Teil 2)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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