RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.1.2013

Tagesmeldungen vom 14.1.2013

- Frankreich: Kirche zufrieden mit Demo -
- Lehmann: „Lebenshilfe, nicht Sterbehilfe“ -
- Jordanien: Flüchtlinge schlafen in Kirchen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuß
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Frankreich: „Die Gesellschaft muss sich auf ihre Grundwerte besinnen“
„Es sind sehr beunruhigende Zeiten, da müssen wir ein Zeichen der Hoffnung setzen und unsere Gesellschaft daran erinnern, dass sie in Zukunft noch zerbrechlicher werden wird. Genau deshalb sollte sie sehr auf ihre Grundwerte bedacht sein.“ So deutet der Sprecher der Französischen Bischofskonferenz, Monsignore Bernard Podvin, im Gespräch mit Radio Vatikan die Botschaft der Sonntags-Großdemonstration gegen die geplante Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen in Frankreich. Wie viele Menschen sich genau an der „Manif pour tous“ auf dem Pariser Marsfeld beteiligten, dazu gibt es widersprüchliche Zahlenangaben: zwischen einigen Zehntausend, bis hin zu einer halben Million von Teilnehmern. Der Bischofssprecher vertraut nach diesem starken Signal „auf den gesunden Menschenverstand der öffentlichen Meinung“. (rv)
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Überraschung über Blockierung des elektronischen Zahlungsverkehrs im Vatikan
Der Direktor der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF, René Brühlhart, hat in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera seiner Überraschung darüber Ausdruck verliehen, dass die elektronischen Zahlungen im Vatikanstaat durch die italienische Nationalbank Anfang des Jahres blockiert worden sind. Der Finanzexperte erinnert daran, dass der Vatikan erst im Juli die dritte Evaluierungsrunde von Moneyval, einem Organ des Europarates, mit 9 bestandenen Empfehlungen von 16 erfolgreich überwunden hatte. Deshalb sei der Vatikanstaat auch keiner speziellen Überwachung im Zusammenhang mit Antigeldwäschemaßnahmen durch Moneyval oder andere Körperschaften unterzogen worden. (rv)
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Italien: Kirche empfiehlt keine politischen Kandidaten
Die italienische Kirche wird sich aus dem Wahlkampf zu den Parlamentswahlen vom Februar heraushalten. Das erklärt der Erzbischof von Campobasso-Boiano, Giancarlo Maria Bregantini. Die Wahlen seien allerdings ein wichtiger Meilenstein, so Bregantini, der an diesem Montag zusammen mit anderen italienischen Bischöfen zum Ad-Limina-Besuch beim Papst war. In den vergangenen Wochen waren immer wieder Aussagen verschiedener italienischer Bischöfe als Empfehlungen für bestimmte Parteien oder Kandidaten verstanden worden, vor allem für den im Augenblick nur noch geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mario Monti. (rv)
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Papst an Polizisten: „Möge das Evangelium euch leiten“
An diesem Montag hat Papst Benedikt XVI. die Mitarbeiter des Inspektorats für öffentliche Sicherheit in Audienz empfangen. Dabei handelt es sich um eine Abteilung der italienischen Polizei, die unter anderem für die öffentliche Ordnung auf dem Petersplatz und in der unmittelbaren Umgebung des Vatikans zuständig ist. In seiner Ansprache dankte der Papst den Sicherheitsleuten für ihren Einsatz insbesondere während der großen Veranstaltungen auf dem Petersplatz. (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Er beobachtete das Konzil für die evangelische Kirche: Edmund Schlink
„Papst Johannes XXIII. hatte zwei Ziele für dieses Konzil. Das war erstens die Erneuerung der katholischen Kirche, das zweite war die Wiederherstellung der Einheit der Christen.“ Das sagt Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Um dieses ökumenische Ziel zu erreichen, waren Vertreter anderer christlicher Kirchen eingeladen, und zwar keineswegs versteckt in Logen und abseits des Geschehens, sondern direkt unter der Kuppel des Petersdoms, sichtbar für alle. Einer der herausragendsten Beobachter war der Protestant Edmund Schlink. Was er über das Konzil schrieb, ist auch fünfzig Jahre danach noch aktuell. (rv)
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Indien: Bewusstseinswandel ist möglich
Es ist erst wenige Wochen her, dass die brutale Vergewaltigung und der anschließende Tod einer jungen Studentin zu Massenprotesten in dem Land geführt hatten, in dem den Frauen ihre Rechte oft verweigert werden. Die Täter stehen in diesen Tagen vor Gericht, ihnen droht die Todesstrafe. Simone Rappel ist Indien-Expertin bei dem katholischen Hilfswerk „Missio“, besonders die Rechte der Frauen liegen ihr am Herzen. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Russland
Der ehemalige russische Kulturminister Alexander Awdejew vertritt sein Land künftig beim Vatikan. Kremlchef Wladimir Putin ernannte ihn laut russischen Medienberichten vom Montag zum Botschafter beim Heiligen Stuhl. Awdejew war von 2008 bis Mai 2012 Kulturminister und von 1996 bis 2002 Vizeaußenminister. Als Botschafter diente er Russland bereits in Frankreich (2002-2008) und Bulgarien (1992-1996). Der Vatikan und die Russische Förderation unterhalten erst seit Ende 2009 volle diplomatische Beziehungen auf Botschafterebene. (kna)

Europa

Deutschland
Gegen jede Form aktiver Sterbehilfe hat sich der Mainzer Kardinal Karl Lehmann ausgesprochen. Notwendig sei „Hilfe zum Leben und nicht Hilfe zum Sterben“, sagte Lehmann am Wochenende in Mainz. Er rief dazu auf, Hospizarbeit und Palliativmedizin auszubauen. Lehmann äußerte sich beim Neujahrsempfang seines Bistums. Zugleich forderte der Kardinal ein stärkeres Eintreten für ungeborene Kinder, „da das Engagement in diesem Bereich nachlässt“. Den Schutz menschlichen Lebens am Anfang und am Ende benannte der Kardinal als einen Schwerpunkt für 2013. (kna)
Die Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz „Dbk.de“ ist ab sofort auch für Smartphonenutzer in optimierter Form zugänglich. Die Bedienung der Internetseite ist nun nicht nur konventionell, sondern auch per Touchscreen möglich. Die Deutsche Bischofskonferenz möchte mit dieser Anpassung sicherstellen, dass der Internetauftritt den neuen, zunehmend mobilen Nutzungsgewohnheiten der Leser gerecht wird. Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 hatte ergeben, dass sich die mobile Internetnutzung in Deutschland in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat. (pm)

Schweiz
Im Bistum Chur wird es vorerst keine Personalentscheidungen zu Mitgliedern der „Pfarrei-Initiative“ geben. Das teilte das Bistum in einer Pressemeldung mit. Bischof Vitus Huonder wolle zunächst die Antworten auf seinen Brief an die Unterzeichner der Initiative vom letzten Dezember studieren. Rund 600 Unterstützer der Pfarrei-Initiative veranstalteten am Sonntag eine Wallfahrt nach Chur. Nach einer Vesper in der Kathedrale überreichten sie dem Generalvikar Martin Grichting Briefe von etwa 60 Seelsorgern aus dem Bistum Chur, die die Pfarrei-Initiative Schweiz unterzeichnet haben. (pm/kipa)

Afrika

Ägypten
In Ägypten wird in einer Woche der Rat der Kirchen von Ägypten ins Leben gerufen, der aus Kopten, Katholiken und Protestanten bestehen wird. Die Institution soll die Anwesenheit der Christen im Land stärken und die Aktivitäten der verschiedenen Kirchen koordinieren. Außerdem soll der Rat eine politische Institution darstellen, um die Positionen der Christen mit einer Stimme zu vertreten. Der Rat wird geleitet durch den koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. Die Initiative bettet sich ein in die Woche des Gebets für die Einheit der Christen, die am kommenden 18. Januar eröffnet wird. (adnkronos)

Naher Osten

Jordanien
Jordaniens Kirchen öffnen ihre Türen für syrische Flüchtlinge. Das teilte der katholische Erzbischof Maroun Lahham an diesem Sonntag mit. Diese Maßnahme werde ergriffen, um eine humanitäre Katastrophe, die dem Flüchtlingslager von Zaatari im Norden des Landes an der syrischen Grenze droht, abzuwenden, zitiert die Nachrichtenagentur „Fides“. Heftige Schnee- und Regenfälle haben in den vergangenen Tagen hunderte von Zelten weggespült. „Alle unsere Kirchen und Gemeindesäle, angefangen von den Lokalen des Zentrums Notre-Dame de la Paix d´Amman, sind gebeten, unsere syrischen Brüder, Christen und Muslime, aufzunehmen, die bislang im Camp von Zaatari Zuflucht gefunden haben“, so der Erzbischof gegenüber der Agentur. Und weiter: „Wir werden uns um alle diejenigen kümmern, die wir aufnehmen können.“ Der Kälte und den Regenfällen der vergangenen Tage sind bereits Kinder, Frauen und alte Menschen zum Opfer gefallen. Der Appell ist gleichzeitig durch Vertreter der syrischen Opposition unterzeichnet worden. Mehr als 280.000 Syrer haben mittlerweile im Nachbarstaat Jordanien Schutz gesucht. (apic/fides)

Asien

Indien
Im nordindischen Allahabad hat das weltweit größte Pilgerfest begonnen. Am Montagmorgen vollzogen nach indischen Medienberichten bereits Zehntausende Hindus das rituelle Bad im Ganges, um sich von ihren Sünden reinzuwaschen. Im Lauf des ersten Tages werden 1,1 Millionen Menschen erwartet. Die alle zwölf Jahre stattfindende Maha Kumbh Mela dauert 55 Tage. An der letzten Wallfahrt in Allahabad 2001 hatten rund 60 Millionen Hindus teilgenommen. Für die Sicherheit der Pilger sind nach offiziellen Angaben 7.000 militärische Einsatzkräfte und Katastrophenschützer abgestellt. (kna)

Vereinte Nationen

UNO/Mali
Der UNO-Sicherheitsrat berät an diesem Montag in einer Sondersitzung über die Lage in Mali. Erörtert werden sollen das militärische Engagement Frankreichs, aber auch weitere Schritte zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes. Das Treffen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen sei auf Wunsch Frankreichs anberaumt worden, teilte der Sprecher der französischen UNO-Mission per Twitter mit. Paris hatte in der vergangenen Woche auf Ansuchen der malischen Regierung rund 500 Soldaten und Kampfflugzeuge in das westafrikanische Land entsandt. Seit Freitag greifen die französischen Truppen massiv in den Kampf der einheimischen Streitkräfte gegen islamistische Rebellen ein. Diese waren bislang vor allem im Norden Malis aktiv, unternahmen aber zuletzt auch Vorstöße in den Süden und eroberten am Donnerstag die strategisch wichtige Stadt Konna. (dw)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 14.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Frankreich demonstriert / Bahrain: Die Lage der Christen / Haiti – drei Jahre nach dem Beben

Dienstag Abend, 15.01.2013: Radioakademie (Teil 2) - von Stefan von Kempis
Jesus
– Wer er war und was er wollte

Mittwoch Abend, 16.01.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die Tauffeier im Vatikan / Kardinal Koch zur Woche der Einheit der Christen / Der Vatikan wehrt sich gegen die Vorwürfe in Sachen Bankenwesen / Die Generalaudienz mit Benedikt XVI.

Donnerstag Abend, 17.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Mali: Gibt es Hoffnung? / Indien: Frauenrechte und Männergewalt

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
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