RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.1.2013

Tagesmeldungen vom 17.1.2013

- Caritas-Experte zum Mali-Einsatz-
- Kardinal kritisiert westliche Entwicklungspolitik -
- Papst ruft zur Stärkung der Ökumene auf -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Mali: Militärintervention logische Konsequenz gescheiterter Verhandlungen
Der Militäreinsatz Frankreichs scheint angesichts der verfahrenen Lage tatsächlich eine logische Konsequenz gewesen zu sein. So sieht Hannes Stegemann, Afrikakoordinator für das deutsche Hilfswerk Caritas die Situation in Mali. Er warnt außerdem davor, dass vor allem die reflexartige Aufkündigung der Entwicklungszusammenarbeit mit Staaten, in denen unklare demokratische Verhältnisse herrschen, eine dramatische Verschlimmerung der Situation vor Ort bedeuten kann. (rv)
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Papst ruft zur Stärkung der Ökumene auf
Einen Tag vor Beginn der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen hat Papst Benedikt XVI. zu weiteren Anstrengungen in der Ökumene aufgerufen. Der ökumenische Weg führe auf die „volle und sichtbare Einheit“ aller Christen zu, betonte Benedikt XVI. am Donnerstagmittag vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland. Dabei gelte es „den engen Pfad der Treue zu Gottes Wille gemeinsam zu gehen, welche Schwierigkeiten und Hindernisse uns auch immer begegnen“. (rv/örk)
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Deutschland: Telefonberatung wegen „sinkender Nachfrage“ abgeschaltet
Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ist nur ein „Baustein“ in einem ganzen Maßnahmenpaket des Kampfes der Kirche gegen Kindesmissbrauch. Die Bischöfe werden sich „weiterhin mit gleichbleibender Intensität und Konsequenz um eine gründliche und transparente Aufarbeitung bemühen“. Das hat der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, an diesem Donnerstag in Trier bekräftigt. Es sei eine Frage der Glaubwürdigkeit der kirchlichen Arbeit, man sei dies auch den Betroffenen schuldig. (pm)
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Pater Hofmann: „Viel Positives im katholisch-jüdischen Dialog“
Es gibt sehr viele positive Schritte im katholisch-jüdischen Dialog, nur leider werden diese in der Berichterstattung selten hervorgehoben. Das hat der Sekretär der Kommission des Heiligen Stuhls für die religiösen Beziehungen zum Judentum am „Tag des Judentums“ betont, der an diesem Donnerstag in verschiedenen europäischen Ländern gefeiert wird. Pater Norbert Hofmann sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, der Tag solle an die jüdischen Wurzeln des Christentums erinnern und dem jüdisch-christlichen Dialog neue Impulse geben. (rv/kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der für Caritas zuständige Vatikan-Kardinal kritisiert, dass westliche Entwicklungshilfe oft an Bedingungen wie etwa Geburtenkontrolle geknüpft wird. „Das ist für mich ein besonderes Thema, weil ich das als Afrikaner an eigener Haut erlebt habe“, sagte der aus Guinea stammende Kardinal Robert Sarah im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. Eine solche Art von Entwicklungshilfe „schwächt uns doppelt, weil wir ohnehin wirtschaftlich schwach sind und weil uns da kulturelle Modelle aufgezwungen werden, die weit entfernt sind von unserer Mentalität und unseren wahren Problemen“. Das habe „furchtbare Auswirkungen“, so der Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum. Cor Unum trifft sich in diesen Tagen im Vatikan zu einer Vollversammlung. (or)
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Charles Daniel Balvo, Vatikandiplomat aus den USA und bislang Papstbotschafter in Neuseeland und dem pazifischen Raum, ist am Donnerstag zum neuen Nuntius in Kenia ernannt worden. Zugleich machte der Papst ihn zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei dem in Nairobi ansässigen Umweltprogramm der Vereinten Nationen. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Der Streit um die kirchliche Missbrauchsstudie hat einer Umfrage zufolge dem Ansehen der katholischen Kirche geschadet. 75 Prozent der Befragten äußerten die Einschätzung, die Kirche wolle eine Aufklärung des Missbrauchsskandals verhindern. Demgegenüber hat sich das allgemeine Bild von der Kirche bei jedem dritten Befragten verschlechtert, wie aus einer von der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ in Auftrag gegebenen Studie weiter hervorgeht. Die Beauftragung eines anderen unabhängigen Forschungsinstituts für die Studie hält jeder Zweite für sinnvoll. Für die repräsentative Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut „Forsa“ zwischen dem 11. und 14. Januar 1009 Personen. (christ & welt/kna)

Österreich
Die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) fordert anlässlich der internationalen Steuerkonferenz in Wien eine Transparenzoffensive. Man sei den Entwicklungsländern gegenüber verpflichtet, schärfer gegen Steuerflucht und Geldwäsche vorzugehen, so der KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl. Jährlich würden den Entwicklungsländern bis zu 160 Milliarden Dollar durch Steuerflucht entgehen. Nach einem Bericht der OECD gebe es in Österreich Handlungsbedarf. Die internationale Steuerkonferenz in Wien begann an diesem Donnerstag. (kap)

Portugal
Beim Umsetzen der Sparmaßnahmen soll der Mensch nicht vergessen werden. Dazu ruft der ehemalige Sozialminister Alfred Bruto da Costa die Regierung in einem offenen Brief auf. Da Costa ist Präsident der nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, einer Kommission der portugiesischen Bischofskonferenz. In dem Appell, dem sich auch die portugiesische Caritas anschließt, fordert da Costa, dass nicht nur die Vorgaben der internationalen Geldgeber, sondern auch die soziale Realität berücksichtigt werden soll. Die Maßnahmen für 2013 sehen vor, mehr als eine Milliarde Euro an staatlichen Beihilfen zu kürzen. (or)

Ungarn
In Ungarn ist zum ersten Mal ein Vertreter der Volksgruppe der Roma zu einem Diakon geweiht worden. Peter Lakatos wurde vom Hajudoroger Bischof Szilard Kersztes in einem Gottesdienst vollständig in Romani-Sprache geweiht. Nach Einschätzung der Ungarischen Bischofskonferenz sei dies ein sehr positiver Schritt für die Einbindung der Roma in die Kirche. Wie Kathpress“ berichtet, hatte der Vatikan die Bischöfe in Ländern mit starker Roma-Bevölkerung aufgefordert, sich verstärkt dieser Minderheit anzunehmen. (kap)

Afrika

Ägypten
Die koptisch-katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt: Ibrahim Isaac Sidrak, bislang Bischof im ägyptischen Minya. Die Bischöfe der mit Rom verbundenen orientalischen Kirche wählten Sidrak zum Nachfolger des bisherigen Oberhaupts Patriarch Antonios Naguib. Die Entscheidung für Ibrahim Isaac Sidrak erfolgte nach Angaben des arabischen Nachrichtenportals „Abouna.org“ bereits am Dienstag. Die koptisch-katholische Kirche zählt nach Schätzungen 170.000 Mitglieder. Größte christliche Gemeinschaft in Ägypten sind die Koptisch-Orthodoxen. Deren Anteil unter den 80 Millionen Einwohnern wird mit fünf bis zwölf Millionen angegeben. (kna)

Asien

Philippinen
Die katholische Kirche auf den Philippinen hat einen Einigungsvorschlag von Präsident Benigno Aquino nach dem Streit über das Gesetz zur Familienplanung zurückgewiesen. Wenn Versöhnung bedeute, dass die Kirche das Gesetz gutheiße, sei diese nicht möglich, erklärte der für Familie zuständige Erzbischof von Lipa, Ramon Arguelles, in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. Nach fast 15-jähriger Debatte hatte das philippinische Parlament im vergangenen Dezember gegen den Widerstand der Kirche das Gesetz über „Verantwortete Elternschaft und reproduktive Gesundheit“ beschlossen. Es ermöglicht unter anderem armen Frauen den Zugang zu Verhütungsmitteln, Sexualaufklärung an Schulen sowie Familienplanungsprogramme. (kna)

Pakistan
Das pakistanische Mädchen Rimsha, das trotz einer geistigen Behinderung der Blasphemie angeklagt wurde, ist nun in letzter Instanz freigesprochen worden. Der Oberste Gerichtshof in Pakistan hat den Fall endgültig geklärt. Die Verteidiger des Mädchens werten den Freispruch als „einen Sieg für die Justiz“, so der Fidesdienst. Die Caritas Pakistan sei aber dennoch pessimistisch, denn der Blasphemie-Paragraph bleibe trotzdem in Kraft. Wegen ihm seien 36 Menschen verurteilt worden, 16 warteten auf den Vollzug des Todesurteils. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 17.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Mali: Gibt es Hoffnung? / Pakistan: Diskriminierung regiert das Land

Freitag Abend, 18.01.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Das Kreuz mit dem Kreuz: Entscheidung in Strassburg / Kardinal Koch zur Woche der Einheit der Christen / Cor-Unum-Versammlung: Interview u.a. mit Cor-Unum-Sekretär Giovanni Pietro Dal Toso, Caritas-Präsident Peter Neher

Samstag Abend, 19.01.2013: Unsere Woche
Kreuzweg auf der Copacabana: Interview mit dem für den Weltjugendtag verantwortlichen Bischof / Mit der Betrachtung zum Sonntag von Veronika Prüller Jagenteufel, Wien

Sonntag Abend, 20.01.2013: Aktenzeichen: Gertrud von Helfta

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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·
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