RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.1.2013

Tagesmeldungen vom 18.1.2013

- Österreich: Situation in Votivkirche spitzt sich zu -
- Heiner Koch neuer Bischof für Dresden-Meißen -
- Cor Unum: Katholische Hilfswerke unter Druck -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Österreich: Situation in Votivkirche spitzt sich zu
Die Situation der streikenden Asylbewerber in der Wiener Votivkirche spitzt sich zu. Sie seien sehr besorgt über den Gesundheitszustand der Hungerstreikenden, sagten Caritaspräsident Franz Küberl und der Wiener Caritasdirektor Michael Landau gegenüber Kathpress. Die beiden haben die vom Hungerstreik entkräfteten Flüchtlinge an diesem Freitag in der bitterkalten Kirche besucht. Caritasdirektor Michael Landau kritisiert insbesondere den mangelnden Willen der Regierung, Lösungen für die verfahrene Situation zu finden. (kap)
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Heiner Koch neuer Bischof für Dresden-Meißen
Das Bistum Dresden-Meißen hat einen neuen Bischof: Heiner Koch. Papst Benedikt XVI. ernannte den Kölner Weihbischof an diesem Freitag, wie der Vatikan und das Bistum zeitgleich bekannt gaben. Koch steht damit an der Spitze von rund 140.000 Katholiken in Sachsen und Ostthüringen. Er selbst sei über seine Ernennung sehr überrascht gewesen, berichtete Koch im Kölner Domradio. Davon erfahren habe er bei einem Telefonat mit dem derzeitigen Diözesanadministrator Michael Bautz, als die Nachricht aus Rom noch auf dem Postweg unterwegs war. Das Bistum Dresden-Meißen war seit einem Jahr vakant, nachdem Papst Benedikt den altersbedingten Rücktritt von Bischof Joachim Reinelt angenommen hatte. (rv/domradio/kna)
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Gebetswoche für die Einheit der Christen: Kastensystem spaltet Christen in Indien
Die indischen Dalit stehen im Zentrum der Gebetswoche für die Einheit der Christen, die an diesem Freitag beginnt. Vorbereitet wurde sie international von indischen Studenten, die vor allem an die Ungerechtigkeiten gegenüber der Nachfahren der indischen Ureinwohner erinnern. Die Dalit sind oft aus dem Kastensystem ausgeschlossen und sind deshalb auch als „Kastenlose“ bekannt. Fast 80 Prozent der Christen in Indien haben ihre Wurzeln bei den Dalit. Im ganzen Land sind die christlichen Dalit politisch unterrepräsentiert, sie werden ausgenutzt und von der Gesellschaft ausgestoßen. Das berichtet der Jesuitenpater Joseph Jadhav, der selbst von den Dalit abstammt und an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom lehrt. (rv)
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BLICKPUNKT COR-UNUM-TAGUNG IN ROM:

Cor Unum-Sekretär: Katholische Hilfswerke stehen unter Druck
Das christliche Menschenbild steht unter dem Druck der gegenwärtigen westlichen Ethik. Die Vollversammlung des Päpstlichen Rates Cor Unum – der für die Hilfswerke zuständigen Vatikanbehörde – hat sich deswegen diese Problematik zum Thema gesetzt. Seit Mittwoch tagen die Mitglieder und Berater des Rates gemeinsam mit Experten auf diesem Gebiet. Der Sekretär des Rates, Giampietro Dal Toso, erläutert gegenüber Radio Vatikan die Schwierigkeiten, mit denen sich katholische Hilfswerke derzeit auseinandersetzen müssten. (rv)
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Caritas Deutschland: Selbstkritisch und selbstbewusst
Das christliche Menschenbild gehört zur kirchlichen Hilfsarbeit dazu. So kann man das Thema der diesjährigen Vollversammlung des päpstlichen Rates für die Hilfswerke vielleicht gut zusammen fassen. Das christliche Menschenbild und damit die Vorstellungen von der Würde des Menschen und des Schutzes des Lebens müssen sichtbarer Teil der Tätigkeit der Kirche auf diesem Gebiet sein, wie es Cor Unum-Präsident Kardinal Robert Sarah formuliert hatte. Für die deutsche Caritas ist deren Präsident Peter Neher bei der Versammlung dabei, im Interview mit Pater Bernd Hagenkord berichtet er aus der Praxis und darüber, wie diese Fragen die ganz konkrete Arbeit betreffen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Gianfranco Ravasi wird in diesem Jahr die Fastenexerzitien für Papst Benedikt und die römische Kurie leiten. Der Präsident des päpstlichen Kulturrates wird den Exerzitien vorstehen, die wie gewohnt vom ersten Fastensonntag, dem kommenden 17. Februar, bis zum darauffolgenden Samstag in der Kapelle Redemptoris Mater des Apostolischen Palastes gehalten werden. Dies gab der päpstliche Kulturrat an diesem Freitag im Vatikan bekannt. (rv)
Für kommenden Sonntag ist der erste Papsttweet in Lateinischer Sprache vorgesehen. Seit diesem Donnerstag ist der Account im Kurznachrichtendienst Twitter online. Das schreibt die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. Don Roberto Sparato, Sekretär der päpstlichen Latein-Akademie sagt dazu, dass „Latein die ideale Sprache für Twitter sei“, denn sie wäre viel präziser als andere Sprachen. Twitter beschränkt die Meldungen auf 140 Zeichen. Bereits seit Dezember vergangenen Jahres twittert der Papst auf Englisch und hat knappe 1,5 Millionen Abonnenten. (or)

Vatikan/Italien
Um den elektronischen Zahlungsverkehr im Vatikan wieder aufzunehmen, haben die Banca d’Italia, der Vatikan und die Deutsche Bank für 25. Januar ein Treffen vereinbart. Bei dem Treffen soll es um technische Details gehen. Die Deutsche Bank Italien ist mit der Abwicklung eines Großteil des Zahlungsverkehrs des Vatikans betraut. Anfang dieses Jahres hatte die italienische Nationalbank den Zahlungsverkehr im Vatikan sperren lassen. Als Grund wurde angegeben, dass im Vatikanstaat weder eine Bankenregulierung, noch eine den EU-Normen entsprechende Bekämpfung von Geldwäsche vorhanden sei. Die Nationalbank bekräftigt aber, dass dies keine Strafmaßnahme gegen den Vatikan sei. (ansa)

Europa

Österreich
Bei einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich des „Tages des Judentums“ haben Vertreter der Kirchen in Österreich Antisemitismus verurteilt. Evangelische wie katholische Würdenträger ermahnten die Christen, gegen jegliche Art von Antisemitismus vorzugehen. Es sei die Pflicht aller Christen, „sich schützend vor all jene zu stellen, die unsere Unterstützung suchen und brauchen“, so die evangelisch-lutherische Oberkirchenrätin Hannelore Reiner. Auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl sieht akuten Handlungsbedarf. Jeder einzelne sei angesichts der steigenden Gewaltbereitschaft dazu aufgerufen, wo immer es nötig sei, Zivilcourage zu zeigen. (kap)

Großbritannien
Der Vatikan hat eine eigene Kirchenstruktur für die mit Rom unierten Ukrainer in Großbritannien geschaffen. Mit einem Dekret vom Freitag erhob Papst Benedikt XVI. das bisherige Exarchat in London in den Rang einer Eparchie, die einer Diözese vergleichbar ist. Zum ersten Bischof des neuen Kirchenbezirks mit dem Titel „Heilige Familie von London für die byzantinischen Ukrainer“ ernannte er den bisherigen Exarchen Hlib Borys Sviatoslav Lonchyna. Dieser war 2002 durch Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt worden; im Jahr 2009 hatte er das Exarchenamt übernommen. Die Eparchie zählt über 10.000 Mitglieder. (rv/kna)

Irland
Kardinal Sean Brady bekommt einen Koadjutor: An diesem Freitag hat Papst Benedikt XVI. Eamon Martin zum Koadjutor für die Erzdiözese Armagh bestellt. Dies gab der Vatikan am Freitag bekannt. Koadjutoren sind Weihbischöfe, die mit weitreichenden administrativen Vollmachten ausgestattet sind. Brady war im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in Irland in die Kritik geraten. Martin war bisher Diözesanadministrator in der Diözese Derry. Mit dem Bischofssitz von Armagh ist die Würde des Primas von Irland verbunden. (rv)

Afrika

Mali
Großzügige Unterstützung erhofft sich der Erzbischof der malischen Hauptstadt Bamako, Jean Zerbo, von internationalen Hilfsorganisationen. Die Zahl der Vertriebenen und der Verwundeten in Mali würde stetig steigen. Das Welternährungsprogramm der UNO schätzt, dass 130 Millionen Dollar Soforthilfe nötig wären. Der Erzbischof fordert außerdem die schnellstmögliche Öffnung von humanitären Korridoren um der Bevölkerung zu helfen, das berichtet auch die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ auf ihrer Titelseite. Unterdessen hat die französische Armee ihre Kampfoperationen gegen die islamistischen Rebellen im Norden des Landes fortgesetzt. (adnkronos/or)

Ägypten
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat seinen ehemaligen Stellvertreter zum Botschafter beim Heiligen Stuhl ernannt. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Ansa“ unter Berufung auf ägyptische Quellen. Mahmoud Mekki war parteiloser Vizepräsident, bis die neue Verfassung vom Dezember 2012 sein Amt abgeschafft hatte. Der erste Kandidat für den Posten, der Generalstaatsanwalt Abdel Meguid Mahmoud, hatte sich geweigert, durch die Versetzung von seinen Posten entfernt zu werden. Dies führte zu einer weiteren Verschärfung der Beziehungen zwischen der Justiz und der Regierung von Präsident Mursi. (ansa/al jazeera)

Amerika

Vereinigte Staaten
Eine repräsentative Studie zeigt, dass 63 Prozent der Amerikaner die aktuellen Möglichkeiten zur Abtreibung befürworten. 40 Jahre nach der Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes sei nur knapp ein Drittel der Befragten für eine Verschärfung oder Rücknahme desselben. Während die Mehrheit der Protestanten das Gesetz unterstützt, äußert die katholische Kirche Kritik. Die Debatte wird auch in den sozialen Netzwerken ausgetragen. Dort hatte eine katholische Organisation ein Foto des Erzbischofs von New York, Timothy Dolan, verbreitet, auf dem er eine Schwangere umarmt. (ansa) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 18.01.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Kardinal Koch zur Woche der Einheit der Christen / Cor Unum-Versammlung: Interview u.a. mit Cor Unum-Sekretär Giovanni Pietro Dal Toso, Caritas-Präsident Peter Neher / Zum Stand der Missbrauchs-Aufarbeitung in Deutschland

Samstag Abend, 19.01.2013:Unsere Woche
Kreuzweg auf der Copacabana: Interview mit dem für den Weltjugendtag verantwortlichen Bischof / Mit der Betrachtung zum Sonntag von Veronika Prüller Jagenteufel, Wien

Sonntag Abend, 20.01.2013: Aktenzeichen: Gertrud von Helfta

Montag Abend, 21.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Indien: Frauenrechte und Männergewalt

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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·
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