RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.1.2013

Tagesmeldungen vom 19.1.2013

- Papst: Wider den hedonistischen Materialismus -
- Vatikan: Unterstützung für Anti-Waffen Initiative -
- Mali-Krise: „Ich vertraue Europa nicht mehr“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: „Nein zu hedonistischem Materialismus“
Ja zum christlichen Menschenbild, Nein zu neuen Ideologien – das war der Tenor einer großen Rede des Papstes an diesem Samstag. Im Vatikan empfing er die Vollversammlung des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum. Der Glaube gebe auch den Taten der Nächstenliebe eine typische Form, eben eine christliche. Wer sich an den Prinzipien des Glaubens orientiere, mache dadurch deutlich, dass er sich den „Blickwinkel Gottes“ zu eigen mache. Mit diesem neuen Blick ließen sich auch Verirrungen im Bereich Caritas und Entwicklungshilfe korrigieren, führte der Papst aus. Zu allen Zeiten sei der Mensch „Opfer kultureller Versuchungen geworden, die ihn letztlich zum Sklaven gemacht haben“. Der wilde Kapitalismus mit seinem Kult des Profites habe zu Krisen, Ungleichheit und Elend geführt. Aufzählen wolle er aber auch die Verkürzungen des Menschenbildes, die einen alten hedonistischen Materialismus wiederbelebten. (rv)
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Vatikan für Anti-Waffen Initiative
Der Heilige Stuhl begrüßt die Initiative von Barack Obama gegen Waffen. Unter dem Eindruck des Massakers von Newtown will der US-Präsident den Verkauf von Sturmgewehren mit einem Bündel von Maßnahmen besser überwachen und einschränken. Die Pläne, die in dieser Woche vorgestellt wurden, spalten die amerikanische Öffentlichkeit. Vatikansprecher Federico Lombardi nennt sie in einem Editorial „sicher einen Schritt in die richtige Richtung“. „An Waffen gibt es immer und überall zuviel!“, so Lombardi. Er verwies auf die Worte des Papstes auf dem Weg in den Libanon: Frieden komme aus dem Herzen, aber er wird einfacher zu erreichen sein, wenn die Menschen weniger Waffen in Händen hätten. (rv)
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Mali-Krise: „Ich vertraue Europa nicht mehr“
Die Mali-Krise hat das Potential, „die ganze Sahelregion zu destabilisieren“: Das sagte der Präsident von Niger, Mahamadou Issoufou, an diesem Samstag im Gespräch mit einer Pariser Tageszeitung. Wenn man die islamistischen Gruppen im Norden Malis gewähren lasse, dann könnten die Unruhen auf die ganze Region ausgreifen, das habe die Geiselnahme in Algerien gezeigt. Ein Sondergipfel der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft will an diesem Samstag in Abidjan eine afrikanische Eingreiftruppe für Mali auf die Beine stellen. Auch der Erzbischof von Accra in Ghana, Charles Palmer-Buckle, warnt im Gespräch mit Radio Vatikan: Von den arabischen Ländern aus sei in Afrika der islamische Extremismus immer weiter auf dem Vormarsch, die Stationen hießen Nigeria, Somalia und Mali. (rv)
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Weltjugendtag: Kreuzweg und Papstmesse an der Copacabana
Die Hauptereignisse des Weltjugendtages wie die Eröffnungsmesse, der Empfang des Papstes und auch der Kreuzweg werden an der Copacabana stattfinden. Das sagt der für die Vorbereitungen vor Ort zuständige Weihbischof von Rio, Antonio Agosto Duarte dos Santos, im Interview mit Radio Vatikan. In der vergangenen Woche stand der Weltjugendtag – wenn auch hinter den Kulissen – auf dem Programm vieler Vatikanmitarbeiter, eine Delegation aus Rio war gekommen, um Absprachen zu treffen und Einzelheiten zu klären. Bischof Duarte berichtet vom Stand der Dinge. (rv)
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DER SONNTAG:

Die Hochzeit zu Kana
„Es war herrlich“, kann man im Deutschen sagen, wenn ein Erlebnis wunderbar und großartig war, wenn etwas gut getan oder beeindruckt hat. Das griechische Wort Doxa für Herrlichkeit verweist auf Glänzen und Strahlen, auf etwas Prächtiges. Wir sind es gewohnt, Herrschaftliches damit zu assoziieren, an den goldstrotzenden Prunk früherer Fürsten und Könige zu denken. Ich glaube jedoch, dass es bei der Herrlichkeit Jesu als Sohn Gottes um etwas anderes geht. Die Zeichen, die er setzt, sind nicht dazu da, die Menschen mit Wundermacht und Zauberkraft zu blenden und in die Knie zu zwingen. Sie bringen vielmehr Licht in die Welt als Vorschein des Glanzes der Ewigkeit, ein Licht, in dem man sich aufrichten und frei durchatmen kann. (rv)
Die Betrachtung von Veronika Prüller-Jagenteufel lesen und hören Sie hier

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UNSER BUCHTIPP:

Christus in China. Der Bischof von Shanghai Aloysius Jin im Gespräch mit Dominik Wanner und Alexa von Künsberg. Eine Besprechung von Anne Preckel.
Im Interviewbuch „Christus in China“ von Dominik Wanner und Alexa von Künsberg äußert sich der chinesische Bischof Aloysius Jin von Shanghai zum ersten Mal detailliert zu seinem eigenen Leben – und das in deutscher Sprache. Der heute auf die 100 Jahre zugehende Bischof wurde während des ersten Weltkriegs geboren, nachdem der letzte Kaiser von China abgedankt hatte und die Republik ausgerufen wurde. Er besuchte eine von Jesuiten gegründete Eliteschule, erlebte die goldenen 20er Jahre von Shanghai, die Invasion der Japaner und den Zweiten Weltkrieg. Als Priester kam er in den 40er Jahren zum Studium nach Rom, erlebte den Vatikan und das kriegsgezeichnete Europa. Nach seiner Rückkehr wurde er festgenommen, verbrachte 27 Jahre im Gefängnis und in Gefangenenlagern und wurde nach seiner Freilassung Bischof von Shanghai, was er bis heute ist. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische Ökumene-Verantwortliche sieht mit Sorge, wie die Debatte um eine Bischofsweihe für Frauen die anglikanische Kirche von England und Wales spaltet. „Wenn die Anglikaner alles, was mit dem Priesteramt zu tun hat, tiefgreifend verändern, ist das selbstverständlich auch für uns eine große Herausforderung“, sagte Kardinal Kurt Koch dem Internet-Nachrichtenportal zenit. Der Vatikan wolle „dazu beitragen, dass die Anglikaner ihre innere Einheit wiederfinden, aber natürlich nur, wenn die Anglikaner unsere Hilfe nicht ablehnen“. Ziel der katholischen Kirche sei es, „eine Einheit aller Christen in Bezug auf die Glaubensinhalte, die Sakramente und das Priesteramt herbeizuführen“. (rv)
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Europa

Deutschland
An der deutsch-französischen Freundschaft wie auch der Geschichte Europas könne man ablesen, dass „Versöhnung kein leeres Wort ist“, sondern ein Weg, der allen Menschen guten Willens offen stehe. So würdigen die Vorsitzenden des Bischofskonferenzen Frankreichs und Deutschlands, Kardinal André Vingt-Trois von Paris und Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg, den vor 50 Jahren geschlossenen Elysée Vertrag. Dieser sei ein Meilenstein der Aussöhnung gewesen, so die Erklärung. Die Bischöfe erinnerten daran, dass das Tandem der beiden Länder wie in der Vergangenheit, so auch jetzt die aktuelle Krise überwinden könne. (rv)
Dass zwei katholische Kliniken in Köln eine junge, offenbar vergewaltigte Frau abgewiesen haben, hat zu heftigster Kritik an der katholischen Kirche geführt. Nun hat sich die Trägerin der beiden Krankenhäuser, die „Hospitalvereinigung St. Marien GmbH“ bei der Patientin um Entschuldigung gebeten. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) diesen Samstag. Rechtlich sei die Sache klar, ein Krankenhaus dürfe Opfer von Sexualdelikten nicht abweisen. (faz/kna)
Der braunschweigische evangelische Landesbischof Friedrich Weber hält es für „undenkbar“, dass die katholische Kirche eine eigene Struktur für übergetretene Lutheraner schafft, wie es das schon für katholisch werdende Anglikaner gibt. Für ein konfessionelles Mischwerk, wie es ein lutherisches Ordinariat darstellen würde, gebe es keine Basis, sagte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Weder kenne er genügend Lutheraner, die katholisch werden wollten, noch ließen sich die großen theologischen Unterschiede übersehen. Insbesondere eine Unterordnung unter das Papstamt komme für Protestanten nicht infrage. (idea)

Österreich
Deutliche Kritik an der politischen Auseinandersetzung rund um die Volksbefragung über die Zukunft des Bundesheeres kommt von der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ). Die Jugendorganisation lehnt vor allem „die unzureichende Fragestellung und die damit verbundene Vermischung der Themen“ ab, wie es in einer Pressemeldung am Samstag heißt. Darüber hinaus bemängelt sie „den schlechten Informationsfluss von Seiten der Regierungsparteien an die österreichische Bevölkerung“, wodurch sich „vor allem junge Menschen unterinformiert“ fühlten. (kap)

Schweiz
Der Aufritt der Heilsarmee-Band, die sich als Vertreterin der Schweiz für den Eurovision Song Contest qualifiziert hat, wird wohl nicht zustande kommen. Das berichtet die Schweizer Zeitschrift Blick an diesem Samstag. Die European Broadcasting Union (EBU) habe entschieden, dass eine Teilnahme nicht ihrem Reglement entspreche. Die EBU lässt keine politischen oder kommerziellen Botschaften an dem Song Contest zu. Sollte die Band aber nicht in der Uniform und unter dem Namen der Heilsarmee auftreten, werde es voraussichtlich keine Probleme geben, so das Schweizer Radio und Fernsehen. (kipa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 19.01.2013:Unsere Woche
Kreuzweg auf der Copacabana: Interview mit dem für den Weltjugendtag verantwortlichen Bischof / Mit der Betrachtung zum Sonntag von Veronika Prüller Jagenteufel, Wien

Sonntag Abend, 20.01.2013: Aktenzeichen: Gertrud von Helfta

Montag Abend, 21.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Indien: Frauenrechte und Männergewalt

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
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· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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