RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.1.2013

Tagesmeldungen vom 20.1.2013

- Benedikt XVI.: Appell für Frieden und Ökumene -
- Syrien: Nuntius fordert humanitären Waffenstillstand -
- @Pontifex_ln: Papst twittert auf Latein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: Papst betet für Frieden und Ökumene
Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet für die Einheit der Christen und zum Frieden aufgerufen. Beim Angelusgebet am Sonntag sagte er auf dem Petersplatz, die Spaltung der Christenheit stelle eine schwere Schuld dar, die das Antlitz der Kirche entstelle. Ohne bestimmte Länder zu nennen, beklagte er die gewaltsamen Konflikte in verschiedenen Teilen Welt, denen viele unschuldige Zivilisten zum Opfer fielen. Er rief zu einem Ende der Gewalt auf und ermutigte zum Dialog und zu Verhandlungslösungen. Mit Blick auf die laufende „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ sagte Benedikt, diese sei eine gute Gelegenheit, den geistlichen Einsatz für eine Wiederherstellung der vollen Einheit neu zu entfachen. Er erinnerte auch an die ökumenische Gebetsvigil mit der Gemeinschaft von Taizé vor einem Monat in Rom, einem „Moment der Gnade“, der gezeigt habe, wie schön es ist eins zu sein. Benedikt wies auf die ökumenische Vesper hin, die er am Freitag in Sankt Paul vor den Mauern zum Abschluss der Gebetswoche feiern werde. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Syrien: Nuntius fordert Waffenstillstand
In Syrien geht der Krieg mit unverminderter Härte weiter. Mit Sicherheit hatte Papst Benedikt auch die Zivilbevölkerung in Syrien im Blick, als er am Sonntag von zahlreichen unschuldigen Opfern bewaffneter Konflikte sprach. Jüngst erst starben bei einem Luftangriff auf einen Vorort von Damaskus zwölf Menschen. Der Papstbotschafter in dem Land, Erzbischof Mario Zenari, fordert derweil einen Waffenstillstand aus humanitären Gründen und appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, in diesem Sinne auf die Konfliktpartner einzuwirken. Im Gespräch mit Radio Vatikan beklagte er den Mangel an Lebensmitteln und Energie. Angesichts eines harten Winters in diesem Jahr, sei dies besonders tragisch. (rv)
Erzbischof Zenari in Text und Ton

Mali: Vatikanmission geplant
Nicht nur Mali: Der Päpstliche Rat Cor Unum ist besorgt über die Lage in der gesamten Sahelzone, sagt der Sekretär des päpstlichen Sozialministeriums Giampietro Dal Toso Er plane für Februar eine Reise in das Land, um sich selber ein Bild von der Lage zumachen. Die Schwierigkeiten hätten mit der Dürrekatastrophe im Frühjahr 2012 begonnen, so der Vatikanprälat:„Es gab dort eine Dürre, die im vergangenen Jahr der Bevölkerung sehr große Schwierigkeiten bereitet hat. Unsere katholischen Hilfswerke haben sich dort sehr stark eingesetzt. Diese naturbedingte Krise ist nun auch deshalb prekärer geworden, weil eine politische Instabilität eingetreten ist. Das betrifft Mali besonders stark.“ (rv)
Hier das ganze Wocheninterview mit Dal Toso von Mario Galgano

Papst twittert auf Latein: @Pontifex_ln
„Unitati christifidelium integre studentes quid iubet Dominus? Orare semper, iustitiam factitare, amare probitatem, humiles Secum ambulare.“ „Was will Gott, dass wir für die Einheit der Christen tun? Treu beten, recht handeln, anderen in Güte begegnen und deinen Weg mit Gott gehen.“ Das ist die erste lateinische Twitterbotschaft des Papstes von diesem Sonntag. Noch bevor es losging, hatte der Account „@Pontifex_ln“ über 5000 „Follower“. Was viele für einen Werbegag halten, ist dem Lateinischen nur angemessen und ganz natürlich, sagt Ivano Dionigi, Präsident der Päpstlichen Lateinakademie im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Papst sei wirklich „in medias res“, und zeige, dass er mit seiner Botschaft die Menschen wirklich erreichen wolle. Überhaupt zeichne das Zueinander von Tradition und Innovation die ganze Geschichte der Kirche aus. Schon der „Klammeraffe“ @ „ät“ bedeute eigentlich „ad“, lateinisch „gerichtet an“ … (rv)
Hier das Interview mit dem Präsidenten der päpstlichen Lateinakademie

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Aktenzeichen: Gertrud von Helfta
Aus der Reihe: Jahr des Glaubens: Die Hl. Gertrud die Große: Eine außergewöhnlichen Mystikerin, die ganz aus dem Geist der Liturgie und der Heiligen Schrift lebte. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani (rv)
Hier die ganze Magazinsendung zum Nachhören

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Ägypten
Benedikt XVI. hat am Samstag dem neugewählten koptisch-katholischen Patriarchen Isaac Ibrahim Sidrak Mut für seinen Dienst als „Vater und Haupt“ seiner Kirche zugesprochen. In einem Apostolischen Schreiben zur Gewährung der sogenannten „Ecclesiastica Communio“ heißt es, er sei sich sicher, dass der Patriarch in der Kraft Christi, der das Böse durch seine Auferstehung besiegt habe, die Kraft finde, seine Kirche zu leiten. – Der Patriarch war am 15. Januar von der koptisch-katholischen Synode gewählt worden. Anders als in der lateinischen Kirche bedarf ein Patriarch keiner „Ernennung“ oder „Bestätigung“; sondern gemäß einer Tradition aus dem ersten Jahrtausend werden Briefe ausgetauscht, die die Gemeinschaft des neugewählten Kirchenoberhaupts mit dem Bischof von Rom bezeichnet. (rv)

Europa

Deutschland
Die Abweisung einer offenbar vergewaltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln sorgt weiter für Diskussionen. Politiker von Union, SPD und Grünen drohten am Wochenende mit Konsequenzen für kirchliche Krankenhäuser. Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn sagte der „Welt am Sonntag“, wer das Opfer einer Vergewaltigung abweise, verletze grob seinen Versorgungsauftrag. „Solch ein Krankenhaus müsste man eigentlich vom Netz nehmen“, fügte er hinzu. „Das wäre die richtige Strafe für so viel Unmenschlichkeit.“ Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) von einem „hartherzigen und erbarmungslosen“ Verhalten. (kna)
Hier eine Zusammenstellung der Reaktionen durch die KNA
Stärkere Anstrengungen zur Stützung von Ehen fordert die katholische Kirche.
Am Familiensonntag (20.1.) erklärte Erzbischof Robert Zollitsch, die Qualität der Paarbeziehung habe hohe Bedeutung für die Bereitschaft, eine Familie mit Kindern zu gründen. Das werde in der öffentlichen Diskussion über die niedrige Geburtenrate fast völlig vernachlässigt, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Der Erzbischof verwies auf eine enorme gesellschaftliche Bedeutung der Ehe. Der katholische Familienbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst appellierte an die Arbeitgeber, die Arbeitswelt familienfreundlicher zu gestalten. Familien bräuchten größere Flexibilität bei der Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse, sagte er im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Limburg. Gefordert sei auch die Kirche als Arbeitgeber. (kna)

Frankreich
Benedikt XVI. hat für die ukrainisch-katholischen Gläubigen in Frankreich ein eigenes Bistum errichtet. Er erhob am Samstag das bisherige Exarchat mit den rund 130.000 ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus zur Eparchie. Die neue Kirchenstruktur trägt den Namen „Saint Wladimir-Le-Grand de Paris des Byzantins-Ukrainiens“. Zum ersten Bischof ernannte er Bischof Borys Gudziak (52), der die Gemeinde bereits seit dem letzten Sommer geleitet hatte. Auch in Deutschland existiert ein Exarchat mit Sitz in München, für das die ukrainisch-katholische Kirche die Erhebung zur Eparchie anstrebt. Bereits am Freitag war das ukrainische Exarchat in Großbritannien zur Eparchie erhoben worden. Eine Exarchie entspricht in den katholischen Ostkirchen der Vorstufe einer Diözese. (rv)

Afrika

Ägypten
Die Christen in Ägypten sollten sich nach Ansicht des neuen koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Isaac Sidrak nicht vor Angst aus der Gesellschaft zurückziehen. Durch eine solche Isolation verlören sie ihre Freiheit und Offenheit, sagte er in einem Interview mit dem vatikanischen Pressedienst Fides vom Samstag. Ägypten sei ein Land, in dem Christen auch heute frei und im guten Kontakt mit Muslimen leben könnten. Allerdings kämen seit einiger Zeit Strömungen aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten an den Nil, die den ägyptischen Islam und das Zusammenleben der Religionen veränderten. Vor diesem Trend hätten nicht nur Christen, sondern auch Muslime Angst, so das neue Kirchenoberhaupt der mit Rom unierten Kopten. (kipa/fides)
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Naher Osten

Nahost
Der syrisch-katholische Patriarch hat die Christen im Nahen Osten zum Bleiben aufgerufen. In einem Interview mit dem Vatikanfernsehen sagte Patriarch Youssif Younan am Samstag, die Christen sollten sich vor Ort für einen demokratischen Wandel und für ihre Rechte einsetzen. Mit Blick auf die Situation in Ägypten beklagte Younan, die Muslimbrüder seien nur scheinbar demokratisch, auch innerhalb des Islam gebe es verschiedene Glaubensrichtungen. In den verschiedenen Ländern des Orients hätten alle das Recht, respektiert zu werden, unabhängig von Religion und ethnischer Zugehörigkeit. (rv)

Asien

Burma
Ein Ende der Gewalt im Norden des Landes fordern katholische und evangelische Kirchenführer. Die Bombardements müssten aufhören, damit internationale Beobachter nach Kachin könnten, heißt es in einer gemeinsamen Note der katholischen Bischofskonferenz und des Rates christlicher Kirchen in Burma. Die lokale Bevölkerung fordert die Unabhängigkeit des Nordens, über 100.000 Menschen sollen mittlerweile auf der Flucht sein. (ucanews/rv)

Indonesien
Von einem Tauziehen um verpflichtenden Islamunterricht berichtet die katholische Nachrichtenagentur „Mission d’Asie“. Einer entsprechenden Anordnung der Lokalregierung widersetzten sich im Bistum Surayaba die katholische Schulen. Am Samstag sei ein entsprechendes Ultimatum verstrichen. Es geht dabei um Religionsunterricht für muslimische Schüler. Örtliche Politiker verteidigten das Recht der Muslime, an katholischen Schulen islamischen Religionsunterricht erteilt zu bekommen. (apic)

Amerika

El Salvador
Der von der katholischen Kirche in El Salvador initiierte Friedensprozess zwischen verfeindeten Banden macht Fortschritte. Führende Mitglieder der Mara-Banden erklärten nach einem Bericht der Tageszeitung „La Prensa Grafica“ (Sonntag) ihre Bereitschaft, sich in 18 Städten dem Konzept „Gemeinden ohne Gewalt“. anzuschließen. Am Samstag hatten die Organisation Amerikanischer Staaten und Vertreter der am Friedensprozess beteiligten Gruppen vier Städte zu gewaltfreien Zonen ausgerufen. Garantien, künftig auf Erpressungen zu verzichten, wollten die Mara-Sprecher zunächst aber nicht abgeben. Man arbeite jedoch daran, „diesen Weg zu verlassen, hieß es. (kna)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 20.01.2013: Aktenzeichen: Gertrud von Helfta

Montag Abend, 21.01.2013: Weltkirchen-MagazinThemen u.a.: Indien: Frauenrechte und Männergewalt

Dienstag Abend, 22.01.2013: Radioakademie (Teil 3)

Mittwoch Abend, 23.01.2013: Die Woche in Rom

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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