RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.1.2013

Tagesmeldungen vom 21.1.2013

- „Katholische Impulse im EU-Einigungsprozess“ -
- Malis Bischöfe beraten über die Lage -
- US-Bischöfe gegen Feuerwaffen-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

50 Jahre Élysée-Vertrag: „Katholische Impulse bei europäischer Einigung“
Katholische Politiker haben entscheidende Impulse im europäischen Einigungsprozess gesetzt. Das hat der deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Elysee-Verträge, das auf den 21. Januar fällt, im Gespräch mit Radio Vatikan unterstrichen. Politiker wie Adenauer oder der französische Außenminister Schuman waren überzeugte Katholiken. Dass in Europa Konflikte heute gewaltlos gelöst würden, habe mit einer christlich orientierten Politik zu tun, so Reinhard Schweppe. Die Elysee-Verträge besiegelten vor 50 Jahren die deutsch-französische Freundschaft. (rv/pm)
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Vatikan: Erzbischof schrieb inoffiziell an Piusbrüder
Eigentlich sah alles nach einer neuen Eiszeit zwischen Vatikan und Piusbrüdern aus: Die Weigerung der schismatisch orientierten Bewegung, ein Bekenntnis zum Zweiten Vatikanischen Konzil zu unterzeichnen, hatte im vergangenen Jahr zum Ende ihrer Gespräche mit der Glaubenskongregation geführt. Doch jetzt wurde ein Brief eines Vatikan-Erzbischofs an die Piusbrüder vom letzten Advent bekannt: Er wirbt auf eigene Initiative um die Lefebvre-Anhänger; der Papst wolle ein Ende der Spaltung. So heißt es in dem persönlichen Schreiben von Erzbischof Joseph Augustine Di Noia, dem Vizepräsident der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei. Eine offizielle Stellungnahme aus dem Vatikan dazu gibt es bisher nicht. (apic/kna)
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USA: „Auch katholische Familien gehen zum Schießstand“
„So wahr mir Gott helfe“: Mit dem öffentlichen Amtseid auf den Stufen des Kapitols startet Barack Obama in seine zweite Amtszeit. Eines der Hauptprojekte für den US-Präsidenten ist ein Maßnahmenbündel, das den Verkauf und die Verbreitung von Feuerwaffen einschränken soll – eine Lehre aus dem Massaker an Schulkindern in Newtown vergangenen Dezember. Das Projekt spaltet die waffenvernarrte US-Gesellschaft. Doch die Bischöfe stehen Obama in diesem Kampf zur Seite, sagt die Leiterin des bischöflichen Sozialkomitees, Kathy Saile. (rv)
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Syrien: Entführte Kinder und Plünderungen
Winter in Syrien, ein Drama für die Menschen im Bürgerkriegsland: Vier Bischöfe aus der Region von Hassaké im Osten Syriens rufen um Hilfe. Die Menschen hätten kaum noch Trinkwasser, Strom gebe es selten, Benzin gar nicht mehr. Wegen der Kämpfe sei keine humanitäre Hilfe von außen möglich. „Seit den Luftangriffen der Armee kommt absolut nichts mehr durch“, sagt der syrisch-katholische Bischof Jacques Behnan Hindo im Gespräch mit Radio Vatikan an diesem Wochenende. Er berichtet weiter über die Entführung von Christen. (rv)
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BLICKPUNKT MALI:

Pax Christi Deutschland kritisiert Militäreinsatz
Die deutsche Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi protestiert gegen den französischen Militäreinsatz in Mali. Das geht aus einer Presseerklärung vom vergangenen Sonntag hervor. Nach Auffassung der Friedenskommission der Bewegung entspricht die Intervention nicht dem Völkerrecht. Hinter dem Einsatz stünden vielmehr die wirtschaftlichen Interessen Frankreichs in der Region. Jeder Versuch einer militärischen Lösung sei erfolglos. Pax Christi ruft deswegen die deutsche Bundesregierung dazu auf, die französische Regierung zum Abbruch der Operation zu bewegen und eine von der UNO geleitete diplomatische Lösung anzustreben. (pm)

Malis Bischöfe beraten über Flüchtlingshilfe
Die Bischöfe des Landes beraten derweil seit Sonntag in der Hauptstadt Bamako. Sie wollen nach Angaben ihres Generalsekretärs Edmond Dembele vor allem ausloten, wie die Kirche sich noch stärker für Flüchtlinge und für Verletzte engagieren könnte. Einige Bischöfe besuchten Opfer von Kämpfen aus Nord-Mali im Krankenhaus von Bamako. Sollte der Konflikt in Mali länger anhalten, würde das „die Katholiken insgesamt in Gefahr bringen“. Diese Sorge äußerte der Bischof von Ségou, Augustin Traoré. In seiner Stadt etwa 90 km nördlich von Diabaly, in einer von den Rebellen bedrohten Region, hätten die Menschen große Angst. Die Lage sei unübersichtlich. (apic/agi)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat Bischöfe aus dem süditalienischen Kalabrien zu mehr Einsatz gegen die ´Ndrangheta, die örtliche Mafia, aufgerufen. Das berichtete der Bischof von Lamezia Terme, Luigi Cantafora, nach der Audienz bei Benedikt XVI. an diesem Montag. Der Papst habe sich auch besorgt gezeigt über die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Kalabrien. Benedikt XVI. empfängt 2013 ausschließlich die italienischen Bischöfe zum Ad-Limina-Besuch. (rv)
Ordensfrauen haben dem Papst an diesem Montag zwei Lämmer vorgeführt, wie am Agnesfest üblich. Aus der Wolle dieser Lämmer werden die Pallien gewebt, mit denen der Papst Erzbischöfe in aller Welt auszeichnet. Am Morgen waren die beiden Lämmer bei einer Feier in der römischen Agnes-Basilika gesegnet worden. (rv)
Benedikt XVI. empfängt am Dienstag den Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, Nguyen Phu Trong, in Audienz. Das wurde an diesem Montag vom Vatikan bestätigt. Es ist selten, dass der Papst einen Politiker trifft, der weder Staats- noch Regierungschef ist. Außergewöhnlich ist auch der Termin am Dienstag, einem Tag, an dem der Papst gewöhnlich keine Termine wahrnimmt. Der 68-jährige vietnamesische Politiker, der seit Januar 2011 Parteiführer ist, bereist derzeit Europa. Am Montag traf er mit dem italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zusammen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat sich für eine verbesserte Zusammenarbeit von Priestern und Laien ausgesprochen. Erzbischof Robert Zollitsch erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit von Priestern und Laien allzu oft nur Theorie wäre. Dabei sei dies „für die Kirche eine der größten Herausforderungen der Gegenwart“. Anlass war der Weihe einer Pallottiner-Ordenskirche bei Augsburg am vergangenen Sonntag. Die Gemeinschaft der Pallottiner setzt sich besonders für die Förderung des Laienengagements in der Kirche ein. (kna/orden-online)

Österreich
Fünf Freikirchen wollen sich in Österreich zu den „Freikirchen in Österreich“ zusammenschließen. Mit diesem Schritt versammelten sie die nötigen 17.000 Mitglieder, um den Status einer anerkannten Kirche zu erhalten, erklärten die Vertreter der Kirchen in der Fernsehsendung „Orientierung“ im ORF am Sonntag. Unterstützung finden sie damit sowohl bei den Katholiken wie Protestanten. Kardinal Christoph Schönborn würdigte die Freikirchen als am stärksten wachsende Gemeinde in Österreich. Als anerkannte Kirche hätten die Freikirchen die Möglichkeit, einen eigenen konfessionellen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen anzubieten. (kap)

Frankreich
Präsident Francois Hollande empfängt am Freitag Gegner der geplanten Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Élysée-Palast. Gleichzeitig halte der sozialistische Präsident allerdings an seinem Gesetzesvorhaben fest, berichteten französische Medien am Montag. An der Spitze der Gegner einer „Ehe für alle“ steht die katholische Kabarettistin Frigide Barjot; sie hatte den Präsidenten um das Treffen gebeten. In Paris hatten vor einer Woche mehrere hunderttausend Menschen gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe demonstriert. Die Veranstalter sprachen von 650.000 bis einer Million Teilnehmern; die Polizei zählte 340.000 Menschen. Unterstützt wurde die Kundgebung auch von der katholischen Kirche. (kna)

Afrika

Ägypten
Die Situation in der südägyptischen Provinz Qena bleibt angespannt. Nachdem vergangenen Freitag ein Mob die Kirche in dem Dorf el-Marashda anzünden wollte, sorgt nun die Polizei für den Schutz des Gotteshauses und der mehrheitlich christlichen Einwohner. Hilfe kommt aber auch von einem Imam, der junge Muslime dazu aufrief, christliche Geschäfte und Häuser zu schützen, wie die Nachrichtenagentur „Apic“ berichtet. Übergriffe gegen Christen stünden leider immer häufiger auf der Tagesordnung, kommentierte Pater Rafic Greiche, Sprecher der katholisch-koptischen Kirche. Die aktuelle politische Lage vermittle ein Gefühl der Straflosigkeit. (apic)
Der neue koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak setzt große Hoffnungen auf seinen orthodoxen Amtsbruder Tawadros II. Dessen „spirituelle Sensibilität“ und seine ökumenische Offenheit seien ein „starkes Signal, das der Herr uns gibt, damit wir auf die Einheit der Christen zugehen“, sagte der neu gewählte Patriarch dem vatikanischen Fidesdienst. Ibrahim widersprach Berichten, nach denen es für Christen mittlerweile kaum noch möglich sei, in Ägypten zu leben. Natürlich gebe es „Infiltrationen“ durch radikale Muslime aus dem Ausland in Ägypten, doch das sei eine Bedrohung nicht nur für die Christen, sondern genauso für die Muslime am Nil. (fides)

Tschad
Der Bischof von Doba ist nach drei Monaten im Exil ins Land zurückgekehrt. Michele Russo war im Oktober vergangenen Jahres von der Regierung des Landes verwiesen worden. Grund war eine regimekritische Predigt, die vom Diözesanradio direkt übertragen worden war. Das erzwungene Exil des Bischofs hatte scharfe internationale Kritik ausgelöst. Nach Verhandlungen des Heiligen Stuhls mit der Regierung wurde das Urteil zu Weihnachten rückgängig gemacht. Am 11. Januar 2013 wurde Bischof Russo in Doba festlich empfangen. Das Ereignis wurde religionsübergreifend begrüßt, auch Muslime und Protestanten nahmen an den Feierlichkeiten teil. (rv)

Amerika

Kolumbien
Die FARC-Guerilla hat nach zwei Monaten die unilaterale Waffenruhe aufgehoben. Das erklärte deren Chef-Unterhändler Ivan Marquez bei den Friedensverhandlungen in Kuba. Er rief die kolumbianische Regierung dazu auf, einen bilateralen Waffenstillstand zu vereinbaren. Präsident Juan Manuel Santos will aber erst auf ein Friedensabkommen warten. Die Bischöfe Kolumbiens bitten unterdessen die FARC, die Waffenruhe doch noch einmal zu verlängern. Sollte nun auch die Guerilla die Kämpfe wieder aufnehmen, dann sei wieder die Zivilbevölkerung das erste Opfer, so Bischof José Daniel Falla, Generalsekretär der Bischofskonferenz. Die Bischöfe seien bereit, vermittelnd zwischen Regierung und Rebellen zu wirken. (fides/diverse)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 21.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Syrien: Nuntius Zenari und Bischof Hindo berichten / USA: Amtseinführung Barack Obama und die geplante Waffengesetzgebung

Dienstag Abend, 22.01.2013: Radioakademie (Teil 3) - Jesus - Wer er war und was er wollte

Mittwoch Abend, 23.01.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: 50 Jahre Elyseé-Vertrag / Papstrede vor Cor-Unum-Vollversammlung / Generalaudienz / Der Leiter der päpstlichen Lateinakademie zum ersten Papst-Tweet auf Latein / Gebetswoche für die Einheit der Christen in Rom

Donnerstag Abend, 24.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Vietnam und der Heilige Stuhl: Fortschritte in diplomatischen Beziehungen und die Situation der Kirche vor Ort

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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