RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.1.2013

Tagesmeldungen vom 24.1.2013

- Papstbotschaft zu sozialen Netzwerken im Internet -
- Papst würdigt verstorbenen Kardinal Glemp -
- Türkei: Kirche bekommt Land zurück -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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DIE NÄCHSTE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Die Ökumene-Vesper mit dem Papst
Zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiert der Papst in der Basilika St. Paul vor den Mauern eine Vesper am Fest der Bekehrung des heiligen Paulus. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar, ab 17.20 Uhr. Unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ. Sie können die Live-Übertragung auf unserem Vatican-Player mitverfolgen. (rv)

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THEMEN DES TAGES:

Papstbotschaft an die Medien: Menschen im Netz
„Soziale Netzwerke: Portale der Wahrheit und des Glaubens; neue Räume der Evangelisierung“: So lautet der Titel der Papstbotschaft zum Medientag der Kirche. Wie alle Formen der Kommunikation finde auch in den sozialen Netzwerken im Internet Gemeinschaftsbildung statt, so die Botschaft. Es gehe nicht nur um den Austausch von Information, sondern letztlich um Selbstmitteilung. Damit dies gelingen könne, nennt der Papst vier Kriterien: Respekt, Rücksicht auf die Privatsphäre, Verantwortlichkeit und das Bemühen um die Wahrheit. Kritisch äußert sich der Papst darüber, dass in sozialen Netzwerken Klickzahlen mehr zählten als die Inhalte und Beliebtheit die Bedeutung verdränge. (rv)
Hier die Papstbotschaft in voller Länge

Die neuen Medien, ein „Geschenk für die Menschheit“
Soziale Netzwerke sind keine rein virtuellen Welten oder Parallelgesellschaften, sondern sind Teil der täglichen Lebenswelt vieler Menschen, hebt Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Welttag der Medien hervor. Der Papst gehe von einer Einheit der Kommunikation aus, so der Sekretär des päpstlichen Medienrates Paul Tighe. Er stellte die Papstbotschaft an diesem Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor: „Wenn man den Text liest, stellt man fest, dass der Papst sehr sorgfältig einen Dualismus zwischen online und offline vermeidet. Wir leben in nur einer Wirklichkeit. Wir mögen online oder offline sein, aber es ist immer dasselbe handelnde Subjekt.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst würdigt verstorbenen Kardinal Jozef Glemp
Papst Benedikt XVI. hat die Verdienste des verstorbenen früheren Primas der katholischen Kirche Polens, Kardinal Jozef Glemp, für die Kirche und sein Land gewürdigt. In einer Phase tiefgreifender sozialer und politischer Veränderungen in Polen und in Europa habe er das schwierige Amt an der Kirchenspitze bekleidet, betonte der Papst in einem am Donnerstag im Vatikan verbreiteten Beileidstelegramm. Glemp, zwischen 1981 und 2009 Primas von Polen, war am Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben. Mit seiner Vermittlung zwischen der kommunistischen Staatsführung und der Gewerkschaft Solidarnosc hatte er wesentlich zum Sieg der polnischen Freiheitsbewegung 1989 beigetragen. (rv/kna)
Hier ein Porträt des Kardinals in Text und Ton

Deutschland/EU: „Lebensmittel sind genug für alle da“
Nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick muss Europa mehr gegen den Hunger in der Welt tun. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz erklärte, eigentlich könnten nach heutigem Stand ungefähr zwölf Milliarden Menschen ernährt werden. Derzeit lebten aber nur sieben Milliarden Menschen auf der Welt; davon müssten 850 Millionen hungern. Das sei ein „Armutszeugnis“. Aufgabe der Kirche sei es, beim Thema Welternährung Politik und Wirtschaft zu beeinflussen, damit sich an der ungleichen Verteilung von Nahrungsmitteln etwas ändere. Dies versuchen nun einhundert Wohltätigkeitsorganisationen in Großbritannien: Sie haben an diesem Mittwoch die Kampagne „Enough Food for Everyone if“ – übersetzt „genug Lebensmittel für alle, wenn“ – gegründet. (rv/kna)
Hier mehr in Text und Ton

Indien: Die Kirche macht sich für Frauenrechte stark
Schreckliche Verbrechen haben in den vergangenen Wochen die Situation der Frauen in Indien mehr ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gerückt. Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Mumbai, erinnert angesichts der jüngsten Übergriffe auf Frauen an deren Rechte: Mit einem „Tag der Gerechtigkeit für die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen“ will der Geistliche in Mumbai am kommenden 27. Januar für die Lage von Frauen in Indien sensibilisieren. Darüber hinaus sollen auch in anderen Pfarreien 37 Million Öllichter entzündet und gebetet werden. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

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IN EIGENER SACHE:

Radio Vatikan als App
Seit einigen Monaten bietet Radio Vatikan eine App für Smartphones an, seit heute sind die Nachrichten dort auch auf Deutsch zu lesen. Das heißt, Sie können über ein internetfähiges Telefon auf unsere Nachrichten zugreifen. Es gibt die App in zwei Ausführungen: für iPhone und Android.
Mehr dazu finden Sie hier

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Für eine Kehrtwende in der globalen Wirtschaft plädiert der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson. Ökonomie fordere geradezu zur Gerechtigkeit und zu einem am Gemeinwohl orientierten Handeln auf, da Ökonomie stets auch vorausschauendes, folgende Generationen berücksichtigendes Handeln bedeute, so Turkson in der aktuellen Ausgabe der österreichischen Zeitung „Die Furche“. In diesem Sinne hingen auch Ökonomie und Ökologie zusammen, da Ökologie den Menschen zu der Verantwortung inspiriere. Die Erde sei „der einzige Haushalt, den wir als Menschen haben“. (kap)
Der Vatikan wehrt sich gegen Vorwürfe, die Kirche heize die Jagd auf Elefanten an, weil sie die Herstellung von Devotionalien aus Elfenbein empfehle. Er habe im kirchlichen Bereich „niemals ein einziges Wort gehört oder gelesen, das zur Verwendung von Elfenbein für Verehrungsgegenstände ermutigt“, heißt es in einem Schreiben von Vatikansprecher Federico Lombardi an die Zeitschrift „National Geographic“, das auf der Homepage des Magazins einsehbar ist. Zudem gebe es im Vatikan kein einziges Geschäft, das Elfenbeinprodukte verkaufe. In einem Artikel vom Oktober 2012 hatte die Zeitschrift die katholische Kirche beschuldigt, nichts gegen den Schmuggel zu unternehmen, weil Millionen Gläubige insbesondere auf den Philippinen Kreuze und Heiligenbilder aus Elfenbein besitzen wollten. (rv/kna)
Europa

Europäische Union/Italien
Der Welt-Lepra-Tag jährt sich am 27. Januar zum 60 Mal. Zu diesem Anlass machen Hilfsorganisationen in Italien und Europa verstärkt auf die Krankheit aufmerksam und bitten um Spenden. Weltweit erkranken jeden Tag schätzungsweise 700 Menschen an der Krankheit, die vollständig heilbar ist. Das italienische Leprahilfswerk „Associazione Italiana Amici di Raoul Follereau“ (AIFO) soll 2011 rund 344.000 Kranke betreut haben. Insgesamt sollen den Angaben nach etwa zehn Millionen Menschen an der Krankheit oder ihren Folgen leiden. Lepra ist in vielen Ländern ein soziales Problem, selbst nach der Heilung bleiben die Menschen oft ausgegrenzt. (fides)

Österreich
Als „verabscheuungswürdig“ und „menschenverachtend“ hat der Präsident der Israelischen Kultusgemeinde in Österreich, Oskar Deutsch, am Mittwoch die Angriffe der Wiener FPÖ auf Kardinal Christoph Schönborn kritisiert. Per Inserat hatte die FPÖ der Erzdiözese Wien Unterstützung zum „Asylmissbrauch“ vorgeworfen und im selben Atemzug Unterstützer der Flüchtlinge in der Votivkirche als „Beitragstäter“ genannt. Deutsch zeigte sich in einer Aussendung entsetzt über die „hier an den Tag gelegte Aggressivität“. Die FPÖ-Attacken auf den Wiener Erzbischof und alle Unterstützer der Flüchtlinge seien „Grenzüberschreitungen“. (kap)

Türkei
Die Behörden erstatten der griechisch-orthodoxen Kirche Land zurück. Die Ländereien gehören zur theologischen Schule von Chalki und wurden vor etwa siebzig Jahren vom Staat beschlagnahmt. Die Entscheidung der Behörden bedeutet die wichtigste Land-Rückgabe seit langem. Prinzipiell hat die Regierung 2011 beschlossen, nicht-muslimischen Stiftungen beschlagnahmten Besitz zurückzuerstatten. Nutznießer dieses Gesetzes wären griechisch-orthodoxe sowie armenische und jüdische Gruppierungen. Das 190 Hektar große Waldgelände war 1943 während des Zweiten Weltkriegs vom griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskloster konfisziert worden. (or)

Afrika

Mosambik
Heftige Regenfälle haben in dem südostafrikanischen Land für Überschwemmungen gesorgt. Nach Berichten der Nachrichtenagentur „Misna“ sind mehrere Tausend Menschen, vor allem die Ärmsten in den tiefer gelegenen Gebieten, von den Wassermassen bedroht. Besonders betroffen ist das Gebiet im Süden des Landes in der Gegend der Hauptstadt Maputo. (misna)

Südsudan
Das südsudanesische Parlament hat eine Bank für Landwirtschaft gegründet. Sie soll hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln finanziert werden und Kredite zu niedrigen Zinssätzen an Bauern vergeben. Obwohl die Ölvorkommen die hauptsächliche Einnahmequelle des jungen Staates darstellen sollen, ist die Mehrheit der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Südsudan ist seit Juli 2011 unabhängig. (misna)

Naher Osten

Irak
Der chaldäische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, appelliert an den Heiligen Stuhl und die Weltkirche, die internationale Gemeinschaft zu einem konkreten Einsatz für die Christen im Nahen Osten zu mobilisieren. Der Prozess der Zersplitterung des Staates im Irak, zu dem es auch in Syrien kommen könnte, ließe immer mehr an der Möglichkeit eines harmonischen Zusammenlebens zweifeln, wird der Erzbischof vom Fidesdienst zitiert. Das zentrale Problem sei das Fehlen eines von Religion und Ethnie unabhängiges gemeinsamen Kriteriums der Staatsbürgerschaft in der Region. Bischof Sako betont in seinen Appell insbesondere die „ausschlaggebende Rolle“ des Heiligen Stuhls, den Christen vor Ort Mut und Durchhaltevermögen zu spenden. (fides)

Asien

Indonesien
Die dramatische Lage nach den Überschwemmungen in der Hauptstadt Jakarta hat sich nun durch ein Erbeben noch verschlimmert. Nach Angaben der „National Disaster Management Agency“ starben bisher mindestens 20 Menschen. Papst Benedikt XVI. richtete bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch einen Appell an alle Gläubigen, den Opfern der Naturkatastrophe beizustehen. Dennoch mangelt es nach Angaben des Fidesdienstes derzeit noch an Hilfsprogrammen. (fides)

Amerika

Guatemala
José Efrain Rios Montt, der de-facto Präsident Guatemalas von 1982 bis 1983, ist nun offiziell des Genozids an den Ixil-Maya-Indianern angeklagt worden. Unter seiner Aufsicht sollen 1771 Eingeborene systematisch ermordet worden sein. Die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen den 86 Jahre alten ehemaligen Putsch-General und einen seiner Handlanger stützt sich auf gerichtsmedizinische Untersuchungen und Zeugenberichte. In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits fünf Generäle für ein anderes Massaker zu 6060 Jahren Haft verurteilt – ein historisches Ereignis in Guatemala. Die Verbrechen aus der Zeit des guatemaltekischen Bürgerkrieges von 1960-1996 sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. (misna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 24.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Indien: Kirche auf dem richtigen Weg um Gleichberechtigung von Frauen zu fördern / Mali: Es fehlen Medikamente und Nahrungsmittel / Algerien: Angst und Scham

Freitag Abend, 25.01.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Wehrpflicht in Österreich: Kirchliche Reaktionen / Umgang mit Vergewaltigungsfällen in katholischen Krankenhäusern / Kardinal Glemp ist gestorben – ein Rückblick

Samstag Abend, 26.01.2013: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag
Katholiken sind anders, als die Kirche denkt – die Vorstellung der Ergebnisse der MDG-Studie zur Situation der Katholiken in Deutschland

Sonntag Abend, 27.01.2013: Reden über Gott und Welt - Benedikt XV. und die Idee Europa

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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