RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.1.2013

Tagesmeldungen vom 26.1.2013

- Papst: Glaube stützt Gültigkeit der kirchlichen Ehe -
- Ökumenewoche: Im Glauben bereits gemeinsam -
- Rudolf Vorderholzer zum Bischof geweiht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Der Glaube und die gültige Ehe
Benedikt XVI. ist an diesem Samstag vor Vertretern des Kirchengerichtes der „Sacra Rota Romana“ auf Fragen des kirchlichen Eherechtes eingegangen. In seiner Rede trat der Papst für die Ehe zwischen Mann und Frau als wesentliche Zelle der kirchlichen Gemeinschaft ein und betonte die Bedeutung des Glaubens für die kirchlich gültige Ehe. Ehe-Annullierungen bilden den Hauptzuständigkeitsbereich der Rota Romana, das zweithöchste Gericht des Apostolischen Stuhls. Die natürliche Ehe als „Vertrag zwischen Nicht-Getauften“ – Benedikt XVI. macht hier eine Abgrenzung zur Ehe als Sakrament – sei zwar nicht frei von Werten wie Treue oder „anderen Vermögen, die von Gott, dem Schöpfer, kommen“, so der Papst. Allerdings untergrabe ein Sich-Verschließen vor Gott oder die Ablehnung der „heiligen Dimension“ der Ehe letztlich die Gültigkeit derselben im kirchlichen Sinn, weil wesentliche Merkmale der Ehe grundlegend abgelehnt würden. (rv)
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Benedikt XVI.: „Im Glauben haben wir schon Einheit“
Ohne den Glauben ist die Ökumene nur ein Vertrag. Daran hat der Papst zu Abschluss der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen erinnert. Bei der ökumenischen Vesperfeier am Hochfest Bekehrung des heiligen Paulus ging der Papst vom Dekret des zweiten Vatikanischen Konzils zur Ökumene aus: „Es gibt keine echte Ökumene ohne innere Bekehrung“ (Nr. 7). Vor Vertretern verschiedener christlicher Kirchen, darunter u.a. Metropolit Gennaios vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel und ein Vertreter des Erzbischofs von Canterbury, rief der Papst in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern zum gemeinsamen Einsatz für Versöhnung, Dialog und gegen gesellschaftliche Diskriminierung auf.
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Die Gemeinschaft im selben Glauben ist die Basis für die Ökumene.
Die Papstpredigt im Wortlaut

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DER SONNTAG:

Ein Gnadenjahr des Herrn
Eine zuverlässige Basis für mein Leben ist und bleibt der Glaube nur dann, wenn ich mich immer wieder neu um eine lebendige Beziehung zu Christus bemühe, wenn ich neugierig bleibe auf das, was er mir zu sagen hat, wenn ich immer weiter von ihm lernen will, wie leben geht, wenn mir seine Freundschaft wichtig ist. Die Begegnung mit Jesus Christus in den Worten der Evangelien ist für all das unerlässlich. Aus dem Lukasevangelium 1:1-4; 4:14-21. Die Betrachtung zum Sonntag spricht Veronika Prüller-Jagenteufel, Pastoralamtsleiterin des Erzbistums Wien. (rv)

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UNSER BUCHTIPP:

Das dreizehnte Kapitel, ein Roman von Martin Walser, rezensiert von Stefan v. Kempis
„Unsere Brücke wird in die Luft gebaut. Sie hat drüben noch keinen festen Punkt erreicht... Die Wirklichkeit als Abgrund... Ich möchte Sie verführen zum Brückenbau ins Voraussetzungslose. Wir wissen nicht, wo wir landen werden. Aber wir können`s nicht lassen, ins Voraussetzungslose zu bauen, von Wort zu Wort zu Wort.“ Ein Schriftsteller lernt bei einem vom Bundespräsidenten im Berliner Schloss Bellevue ausgerichteten Abendessen eine evangelische Theologin kennen. Nicht ohne Mutwillen lockt er sie in einen Briefwechsel hinein, der von beiden als Chance zur Ehrlichkeit wahrgenommen wird. Sie schreiben über ihre Ehepartner und über sich selbst, über ihr Denken und Fürchten und Hoffen, über Liebe und Verrat. Sie schwanken (wirklich wie auf einer Wörterbrücke) zwischen Ernst und Übermut. Und sie geben viel von sich preis - sie geben sich preis, sozusagen. Von fern erinnern diese Briefe an die zwischen Karl Rahner und Luise Rinser gewechselten. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Am vergangenen Freitag hat die erste Runde der „technischen Gespräche" zwischen dem Vatikan und Italien stattgefunden. Thema waren die seit 3 Wochen gesperrten Geldautomaten im Kirchenstaat. Anfang des Jahres hatte die Banca d’Italia die bargeldlosen Transaktionen im Vatikanstaat unterbrochen. Als Grund gibt sie an, dass die Vorkehrungen des Heiligen Stuhls gegen Geldwäsche nicht ausreichend seien und den internationalen Standards nicht entsprächen. Die Blockade verursacht dem Vatikan empfindliche Einnahmeeinbußen, wie die Nachrichtenagentur Kipa berichtet. Der Heilige Stuhl poche deswegen auf eine rasche Lösung. (kipa)
Prälat Wilhelm Imkamp, Wallfahrtsdirektor im schwäbischen Maria Vesperbild, ist zum ordentlichen Mitglied der päpstlichen Theologenakademie in Rom berufen worden. Imkamp teilte am Freitag mit, dass er von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ein Ernennungsschreiben erhalten habe. Die Berufung sei ein Zeichen des Vertrauens seitens des Heiligen Stuhls, heißt es in dem Brief. Imkamp war bereits seit 2003 korrespondierendes Mitglied dieser Akademie. Sie ist eine von elf Akademien im Umfeld der katholischen Kirchenleitung in Rom und gilt als „think tank“, der verschiedene theologische Denkrichtungen vereinigt. (kna/pm)

Europa

Deutschland
Rudolf Voderholzer ist an diesem Samstag zum neuen Bischof von Regensburg geweiht worden. Er tritt damit die Nachfolge von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller an, der von Papst Benedikt XVI. zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre berufen wurde. Im Anschluss an die Bischofsweihe hieß der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, den Neubischof Voderholzer im Kreis der deutschen Bischöfe willkommen. (pm)
Deutschland muss nach Ansicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) familienfreundlicher werden. „Die Lebenssituation der Familien muss so selbstverständlich wie der Umweltschutz in unser Denken und Handeln integriert werden“, forderte ZdK-Präsident Alois Glück am Freitag in Bonn. Glück zeigte sich besorgt über Umfragen, wonach nur 15 Prozent der Deutschen ihr Land für kinderfreundlich halten. Kinder müssten zu einer „Planungsperspektive in allen Politikfeldern“ werden, forderte der ZdK-Präsident. (kna)

Schweiz
Über 23.000 Menschen verlangen mit ihrer Unterschrift,
dass der Schweizer Bundesrat künftig den Schutz der Arbeits- und Menschenrechte in Handelsabkommen mit China durchsetzt. Die Petition wird dem Schweizer Wirtschaftsminister Schneider-Ammann auf dem Weltwirtschaftsforum WEF in Davos ausgehändigt. Künftig sollen nach dem Willen der Unterzeichner des Schreibens die Normen der „International Labor Organisation“ (ILO) in Freihandelsabkommen mit China verankert werden. Damit soll verhindert werden, dass Produkte, die mit Zwangs- oder Kinderarbeit hergestellt wurden, auf den Markt gelangen. Seit zwei Jahren verhandelt die Schweiz mit China über ein Freihandelsabkommen. (kipa)

Großbritannien
Die englischen Bischöfe rufen die Gläubigen auf, ihre Parlamentarier wegen des neuen Ehegesetzes anzuschreiben. Das neue Gesetz sieht die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare vor. Die neue Regelung wird am 5. Februar im Parlament diskutiert und könnte frühestens in zwei Monaten in Kraft treten. Deshalb sollten die Gläubigen die Politiker auf die Bedeutung der traditionellen Ehe hinweisen, die sich auf die Vereinigung von Mann und Frau beschränke, so die Bischöfe. (rv)

Afrika

Mali
Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat 40.000 € Soforthilfe für Mali zur Verfügung gestellt. Damit soll die Grundversorgung von rund 300 Familien gesichert werden. Auch das Hilfswerk „Catholic Relief Services“ hilft den internen Flüchtlingen in Mali. Seit Beginn des Konfliktes zwischen der Regierung und islamistischen Rebellen konnten schon 50.000 Menschen Hilfe erhalten. Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen sind allerdings geschätzte 228.000 Menschen aus dem Norden auf der Flucht. Dazu kommen noch 140.000, die das Land bereits verlassen haben. (pm/cna/kipa)

Naher Osten

Libanon/Russland
Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hat dazu aufgerufen, den syrischen Bürgerkrieg möglichst rasch zu beenden. Bei einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Michel Suleiman in Moskau warnte er auch vor den gefährlichen Tendenzen der Marginalisierung der Christen in Nahen Osten. Ohne Rücksichtnahme auf die Minderheiten könne es keine Demokratie geben, stimmte ihm Suleiman zu. Anlass der Begegnung war die Verleihung des „Preises der Internationalen Stiftung für die Einheit der orthodoxen Völker“ an das libanesische Staatsoberhaupt. (kap)

Asien

Malaysia
Bibeln in malaiischer Sprache sollen an diesem Sonntag im Nordwesten von Malaysia verbrannt werden. Grund ist die seit 2008 immer wieder aufflammende Kontroverse um den Namen „Allah“. Die Übersetzungen der Bibel gebrauchen diesen für „Gott“, während Muslime diesen Begriff für sich allein in Anspruch nehmen wollen. Obwohl das höchste Gericht zu Gunsten der Christen entschieden hatte, legte die Regierung Einspruch ein.
Sie fürchtet um die mehrheitlich muslimische Wählerschaft. (apic)

Amerika

Kuba
Die Behörden der kubanischen Provinz Granma haben der katholischen Kirche ehemalige Besitztümer auf ihrem Gebiet rückerstattet. Das teilte die kubanische Bischofskonferenz auf ihrer Homepage mit. Es handele sich um ein ehemaliges Kollegium, eine Kapelle sowie zwei Landgüter in der Diözese von Bayamo-Manzanillo. Diese Güter wurden vor 60 Jahren von der Regierung beschlagnahmt. Erst im März des vergangenen Jahres hatte Papst Benedikt XVI. unter großer medialer Beachtung die Insel besucht. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 25.01.2013: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag
Katholiken sind anders, als die Kirche denkt – die Vorstellung der Ergebnisse der MDG-Studie zur Situation der Katholiken in Deutschland

Sonntag Abend, 27.01.2013: Reden über Gott und Welt - Benedikt XV., Krieg, Frieden und die europäische Idee

Montag Abend, 28.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Gebetstag für die Christen im Nahen Osten: Der Marsch für das Leben in Washington

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

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