RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.1.2013

Tagesmeldungen vom 27.1.2013

- Papst und Kinder lassen Friedenstauben fliegen -
- Twal: Israels Wahlen gehen alle im Nahen Osten an -
- Holocaust-Gedenktag
erinnert an NS-Verfolgte -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Kinder an den Papst: „Wir wollen Hauptdarsteller des Friedens sein“
Auch Kinder können einen wichtigen Beitrag für den Frieden leisten. Daran erinnerte der Papst an diesem Sonntag beim Angelus-Gebet. Wie groß der Ruf nach Frieden in der Welt ist, daran haben an diesem Sonntag gemeinsam mit dem Papst tausende Kinder auf dem Petersplatz erinnert. Zwei von ihnen waren sogar zum Angelus direkt bei Papst Benedikt XVI. Sie verlasen dort eine Botschaft des Friedens. Anschließend ließen sie gemeinsam mit Benedikt XVI. als Friedens-Symbol zwei weiße Tauben in den strahlend blauen Himmel fliegen. (rv)
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Papst beim Angelus: Was ist der Sinn des christlichen „Carpe Diem“?
In einer Zeit voller Zerstreuungen und Ablenkungen ist es wichtig, gut zuhören zu können. Dies sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Er bezog sich auf die Tagesliturgie zum Lukasevangelium und betonte, wie wichtig Zuhören und Bereuen für Christen seien. Dies sei der christliche Sinn des „Carpe Diem“: „Nutze das heute, an dem Gott dich ruft, um dich zu retten!“. Der Papst erinnerte zudem an die Bedeutung des Sonntags als Tag der Ruhe und der Familie – vor allem aber als Tag, der in der Feier der Eucharistie Gott zu widmen sei.
Nach dem Mittagsgebet gedachte Benedikt XVI. des Welt-Lepratags sowie des Holocaust-Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus. Benedikt XVI. erinnerte auch an den besonderen „Gebetstag für den Frieden“ im Heiligen Land. (rv)
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Holocaust-Gedenken: Der Priesterblock im KZ-Dachau
An diesem Sonntag ist der offizielle Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Das Datum bezieht sich auf den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Seit 1996 findet dieser Gedenktag jährlich statt. Der Tag erinnert an alle Menschen, die während der NS-Zeit entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. In ganz Deutschland sind öffentliche Gebäude beflaggt und die Flaggen auf Halbmast gesetzt. In diesen Tagen wird auch der Häftlinge im Konzentrationslager Dachau gedacht. Unter ihnen waren auch katholische Priester. Mit Geistlichen anderer Konfessionen lebten sie isoliert von den anderen Häftlingen in den sogenannten „Pfarrerblöcken“. (münchner kirchenradio)
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DAS WOCHENINTERVIEW:

Wocheninterview: Patriarch Twal über die Lage im Heiligen Land
In 3.000 Städten auf der Welt wurden an diesem Sonntag Gebetsinitiativen für die Christen im Heiligen Land durchgeführt. Dieser internationale Gebetstag wird von katholischen Jugendbewegungen getragen. Der Welttag steht auch unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Im Zentrum steht der Frieden im Heiligen Land. Unsere Kollegen von der französischen Redaktion haben mit dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, über die aktuelle Situation im Heiligen Land gesprochen. Gerade die Wahlen in Israel am Dienstag und jene in Jordanien am Mittwoch seien für die gesamte Region im Nahen Osten eine wichtige Angelegenheit, so Twal. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Friedensmahner unter Kanonendonner: Benedikt XV.
Die aktuelle Europadebatte wird durch das Wort „verlassen“ geprägt. Erst wurde lange darüber gesprochen, ob Griechenland und vielleicht noch andere Länder raus müssten aus der EU, jetzt stellt Großbritannien die Frage, ob es nicht von sich aus gehen will. Ohne Europa auf die EU beschränken zu wollen, tut es vielleicht gut, an die Anfänge zurück zu gehen. Wir wollen das in dieser Sendung tun, und zwar mit einem Portrait des Papstes, der als erster für Frieden und Verständigung in Europa steht, der aber – fast – unbekannt ist: Benedikt XV., Papst während des Ersten Weltkrieges, Mahner für den Frieden. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Demnächst sollen die Papst-Tweets auch auf Chinesisch übermittelt werden. Das bestätigte der Präsident des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Celli, am Wochenende gegenüber der Turiner Zeitung „La Stampa“. Dass dies noch nicht geschehen sei, habe mit technischen Problemen infolge der unterschiedlichen Technologien zu tun. Über Twitter könne der Papst Menschen erreichen, die ansonsten nie mit ihm und seiner Botschaft in Berührung kämen, betonte der vatikanische Ratspräsident. Die Kirche verstehe die neuen Medien und neuen Technologien nicht mehr nur als neue Mittel der Evangelisierung, sondern als Förderer und Leitmittel einer neuen Kultur, betonte Celli. (la stampa/kna)

Europa

Deutschland
Eine Erneuerung der Kirche hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gefordert. Derzeit laufe manches schlecht, deshalb müssten Buße und Umkehr zum „roten Faden“ werden, sagte Schick am Samstag beim Neujahrsempfang des Erzbistums im oberfränkischen Bad Staffelstein. „Jede Sünde und jedes Versagen muss gemieden werden, Schuld gesühnt und wiedergutgemacht werden.“ Die derzeitige Lage der Kirche sei sehr bedauerlich und verunsichere auch die Gläubigen, erklärte der Erzbischof. Die Abweisung eines Vergewaltigungsopfers in zwei katholischen Kliniken in Köln bezeichnete Schick genauso wie Kardinal Joachim Meisner als beschämend. „Es darf nicht sein, dass Opfer von Gewalt in katholischen Einrichtungen Hilfe suchen und abgewiesen werden.“ Mit Blick auf den Missbrauch durch Mitarbeiter der katholischen Kirche betonte Schick, dass nicht der Eindruck entstehen dürfe, solche unmenschlichen Taten würden unter den Teppich gekehrt. Zu dem Neujahrsempfang waren rund 800 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft gekommen. (kna)
Das Gesundheitssystem in Deutschland ist nach den Worten des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, sozial ungerecht. Dies habe sich auch mit der Abschaffung der Praxisgebühr nicht geändert, sagte Neher am Wochenende im oberfränkischen Bad Staffelstein. „Wir brauchen keine Medizin-Tafeln in Deutschland. Was wir brauchen, ist ein Gesundheitssystem, das auch die Menschen nicht aus dem Blick verliert, die am Rande der Gesellschaft leben.“ Zuzahlungen sowie Probleme beim Zugang zu Ärzten, „Stichwort: gesetzlich beziehungsweise privat versichert“ und nicht verschreibungspflichtige Medikamente erschwerten ärmeren Menschen den Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung, kritisierte Neher. Aber auch Einkommen, Bildungsstand und Beschäftigungssituation hätten Einfluss auf die Krankengeschichte. „Eine aktive Beschäftigungspolitik ist daher eine Herausforderung, die auch für das Ziel der Gesundheitsgerechtigkeit höchst relevant ist“, so der Caritaspräsident. Neher äußerte sich am Samstag beim Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg. (kna)
Die Erzdiözese Freiburg gibt eine „Handreichung zum Sterbesegen“ heraus, die Ende Januar an die Klinikseelsorger im Erzbistum verschickt wird. Das teilte das Erzbistum an diesem Sonntag mit. Damit wolle man allen Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens „ein Zeichen der Nähe Gottes schenken“, so der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch. Das Erzbistum Freiburg übernimmt mit dieser Handreichung eine erfolgreiche Publikation der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Laien und Priester erarbeitet haben. Der Sterbesegen umfasst eine kurze Abfolge von Gebeten für den Sterbenden. Er schließt die Angehörigen mit ein. Der Segen kann gespendet werden, wenn der Sterbende nicht mehr ansprechbar oder plötzlich verstorben ist. Auch Laien können ihn spenden. Erzbischof Zollitsch beschreibt den Sterbesegen in seinem Vorwort als Ergänzung zu Krankensalbung und Krankenkommunion. (pm)

Österreich
Die christlichen Kirchen des Landes plädieren dafür, den 27. Januar zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Holocaust zu machen. In zahlreichen europäischen Ländern wird der 27. Januar als Tag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz bereits als Gedenktag begangen. Daher sollte dieser Tag auch in Österreich „ein offizieller Tag des Gedenkens an die jüdischen Opfer des NS-Regimes sein“, so eine Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Der Vorstand des Rates veröffentlichte das Schreiben an diesem Sonntag. Gefordert sei ein solcher offizieller Gedenktag nicht zuletzt „in einer Zeit, in der vieles relativiert wird“. In dieser Situation brauche es ein deutliches Zeichen dafür, dass man niemals vergessen werde und so der Gefahr einer Wiederholung entgegenwirken wolle. (kap)

Schweiz
Das Entscheidende kommt meist ganz anders, als man plant, schreibt der Einsiedler Abt in der „Sonntagszeitung“. Martin Werlen zeigt sich in dem Artikel erstaunt darüber, dass die Meldung über seinen Rücktritt ein derart breites Medienecho ausgelöst habe, zumal der Zeitpunkt des Rücktritts bereits seit 2001 fest stand. Er blicke mit großer Dankbarkeit auf seine bisherige Amtszeit zurück. Gleichzeitig benennt er seinen Sportunfall vom Januar 2012 als zugleich einen seiner schwierigsten und eindrücklichsten Momente. „Das Wichtigste ist nicht das, was wir selber machen, sondern das, was wir uns schenken lassen“, schreibt Werlen. Vor wenigen Tagen gab Werlen bekannt, dass er Ende dieses Jahres als Abt des Benediktinerklosters Einsiedeln zurücktreten wird. (kipa)

Polen
Der emeritierte Bischof Alfons Nossol sieht das Verhältnis von Kirche und Staat in Polen kritisch. Der ehemalige Bischof von Oppeln beklagte am Sonntag im Deutschlandfunk eine zu große Nähe zwischen beiden Seiten. Geschichtlich habe er zwar Verständnis dafür, aber tatsächlich halte er davon gar nichts. „Ich hasse es, ganz radikal gesagt, Politik mit Theologie, mit Kirchlichkeit zu verbinden.“ Zugleich räumte Nossol eine zunehmende Entfremdung der Polen von der katholischen Kirche ein. Diese Entwicklung mache ihn traurig, bereite ihm aber keine Angst. „Das ist die Säkularisierungswelle, und um die kommt die Kirche nicht herum.“. Stattdessen treibe ihn die Frage nach der Zukunft der Menschheit um. „Wenn sie sich wirklich total von Gott, dem absoluten Gut, entfremdet, wo steuert sie dann hin?“ (deutschlandfunk/kna)

Afrika

Nigeria
Nach Informationen der Tageszeitung „The Punch“ plant die radikal islamistische Terrorgruppe Boko Haram weitere Angriffe gegen nigerianische Einrichtungen. Zudem kündigte eine bisher eher unbekannte Gruppierung namens Ansaru die Entführung von Ausländern sowie Anschläge auf internationale Einrichtungen an. Grund für die erhöhte Anschlagsgefahr ist die Entsendung von 1.200 nigerianischen Soldaten nach Mali. Diese sollen im Rahmen des AFISMA-Einsatzes, der von Afrika geführten internationalen Unterstützungsmission für Mali, Terroristen und Islamisten im Norden bekämpfen. Im westafrikanischen Raum stellt Nigeria die größte Truppe für den Einsatz; auch der Kommandant der westafrikanischen Streitkräfte stammt aus Nigeria. (kna)

Naher Osten

Libanon
In Klöstern und Wallfahrtsstädten sowie in den rund 1.000 Pfarreien der maronitischen Kirche wurde an diesem Sonntag eine Spendenaktion für Caritas Libanon durchgeführt. Mit dem Geld sollen Hilfsprogramme für syrische Flüchtlinge unterstützt werden. Der Tag der Aktion und der Solidarität wurde vom maronitischen Patriarchen von Antiochien, Kardinal Bechara Boutros Rai, anberaumt. Er hatte sich in einem entsprechenden Appell an alle maronitischen Gläubigen gewandt. Auch in den Schulen und akademischen Einrichtungen, die sich in Trägerschaft des Patriarchats befinden, sollen Initiativen stattfinden, bei denen Spenden für alle syrischen Flüchtlinge gesammelt werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sollen sich rund 200.000 syrische Flüchtlinge im Libanon aufhalten. Für Christen, so der Patriarch, gehe es bei der Hilfe für die Mitmenschen nicht nur um edle humanitäre Gefühle, sondern auch um eine Aufforderung, die Jesus selbst ausgesprochen hat. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 27.01.2013: Reden über Gott und Welt - Benedikt XV. und die Idee Europa

Montag Abend, 28.01.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Gebetstag für die Christen im Nahen Osten / Der Marsch für das Leben in Washington

Dienstag Abend, 29.01.2013: Radioakademie (Teil 3) - Jesus - Wer er war und was er wollte

Mittwoch Abend, 30.01.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Salesianerpater Graulich erklärt aktuelle Arbeiten am Kirchenrecht

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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