RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.1.2013

Tagesmeldungen vom 29.1.2013

- Vatikan: „Gesundheitsversorgung für wirklich alle“ -
- Italien: Bischöfe treten für traditionelle Familie ein -
- Ägypten: Todesurteile über Kopten verhängt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Vatikan kritisiert weltweit ungleiche Gesundheitsversorgung
Der Vatikan drängt auf eine bessere weltweite Gesundheitsversorgung. „In Afrika, Südamerika und weiten Teilen Asiens sterben viele Menschen weiterhin wegen mangelnder Versorgung“, erinnerte der Sekretär des päpstlichen Gesundheitsrates an diesem Dienstag bei einer Pressekonferenz. Gleichzeitig sei es in vielen westlichen Ländern „ebenfalls unerhört, dass viele Menschen trotz der medizinischen Fortschritte sterben, nur weil ihnen kein Zugang zu Gesundheitseinrichtungen gewährt wird“, so der Kongolese Jean-Marie Mupendawatu weiter. Der Weltkrankentag sei eine gute Gelegenheit, um auf diesen Missstand hinzuweisen, so der Sekretär. (rv)
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Vatikan stellt Osterprogramm des Papstes vor
Der Vatikan hat das Osterprogramm des Papstes bekanntgegeben. Demnach wird Benedikt XVI. am 30. März um 20.30 Uhr die Ostervigil im Petersdom feiern. Am Sonntag findet um 10.15 Uhr die Ostermesse statt. Radio Vatikan überträgt live mit deutschen Kommentar. Besonderheit beim diesjährigen Kreuzweg am Karfreitag mit dem Papst am römischen Kolosseum: die Meditationen stammen von zwei libanesischen Jugendlichen sowie dem maronitischen Patriarchen Bechara Boutros Rai. (rv)
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Italien: Bischöfe treten für traditionelle Familie ein
Auch wenn nach den Wahlen Ende Februar womöglich der Sozialist Pier Luigi Bersani Regierungschef wird: Italiens Politiker sollen doch bitte nicht die liberale Familiengesetzgebung aus anderen europäischen Ländern „kopieren“. Das forderte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, in einer Grundsatzrede vor dem Ständigen Rat der Bischöfe am Montagabend in Rom. Es sei merkwürdig, wenn für den Weg zu einem entwickelten Europa die Leugnung von Grundwerten verlangt werde, so Kardinal Bagnasco. Zu solchen Grundwerten gehöre „die Familie auf Grundlage der Ehe allein zwischen einem Mann und einer Frau“. (rv/kna)
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Brasilien: Bischof macht nach Disko-Brand Angehörigen Mut
Die Brandkatastrophe in einer brasilianischen Disco hat viele Menschen geschockt; auch Papst Benedikt XVI. bekundete am Montag sein Beileid. Mindestens 232 Jugendliche waren am Wochenende in einem Musiklokal in der Ortschaft Santa Maria im Süden des Landes ums Leben gekommen. Der Vorfall sei eine „Tragödie“ für die gesamte Gesellschaft, so der Erzbischof von Santa Maria im Gespräch mit Radio Vatikan. Hélio Adelar Ruper macht den Angehörigen der Opfer trotz allem Mut: „Wir wissen als Gläubige, dass es dank Jesus Christus immer Hoffnung geben wird.“ (rv)
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UNSERE RADIO-AKADEMIE:

Wer war Jesus von Nazareth?
Um diese Frage ging es in der Radio-Akademie von Radio Vatikan im Monat Januar. Die Sendereihe fußt auf einem Gespräch mit dem Neutestamentler Gerhard Lohfink und seinem im Herder-Verlag unlängst erschienenen Jesusbuch. „Was würden wir sehen, wenn wir Filmaufnahmen von Jesus hätten?“, fragt Professor Lohfink. „Einen Juden, vielleicht anders angezogen und frisiert, als wir uns Jesus immer vorstellen. Und er wäre uns vielleicht sogar sehr fremd – ganz anders als die vielen Bilder in der Kunstgeschichte. Wir wären vielleicht erschrocken, wie fremd uns dieser Jesus wäre!“ Um das Geheimnis des Jesus von Nazareth zu wissen, reichten keine Bilder – es brauche letztlich den Glauben.
Die Radio-Akademie von Stefan Kempis können Sie hier als Audio-CD bestellen.

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Katholische Kirche hat ihre Kritik an dem Gesetzentwurf zur Suizidbeihilfe erneuert. Statt die Sterbehilfe einzudämmen, würden „ausdrücklich Räume für alle nicht gewerbsmäßig organisierten Formen der Suizidhilfe“, aufgemacht, warnte der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, am Dienstag in Berlin. Es würde „praktisch ein staatlich toleriertes Dienstleistungsangebot“ entstehen. Damit laufe der Gesetzesentwurf „ins Leere“, so Jüsten. Derzeit ist die Beihilfe zum Suizid in Deutschland straffrei. Der Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sieht vor, die „gewerbsmäßige“ Beihilfe zum Suizid unter Strafe zu stellen. Kritiker aus Kirchen, Verbänden und der Union fürchten wie Jüsten, dass damit zugleich jede Suizidbeihilfe ohne Gewinnabsicht legalisiert werden könnte. (kna)
„Mit diesem Datum beginnen die dunkelsten Jahre in der Geschichte unseres Volkes.“ Mit diesen Worten hat der Hamburger Erzbischof Werner Thissen an den Jahrestag der Vereidigung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 erinnert. Der Erzbischof mahnte zur Wachsamkeit. Da Hitler in einer Wahl an die Macht gekommen sei, könne sich keine noch so stabile Demokratie sicher fühlen. Deswegen sei die politische Bildung, besonders der jungen Generationen, entscheidend. (pm)

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn hat zu mehr Liebe und Gebet für die Flüchtlinge in der Votivkirche aufgerufen. Gläubige in ganz Österreich fanden sich am Montag in Kirchen zusammen, um ein Zeichen der Solidarität mit den Asylwerbern zu setzen. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhoffer, appellierte an die Politiker und Flüchtlinge, zu einer konstruktiven Lösung beizutragen. Politik auf Kosten der Flüchtlinge sei menschenverachtend und gefährlich, warnte Schaffelhoffer. (kap)

Afrika

Ägypten
Sieben koptische Christen, die in den USA leben, sind in Ägypten in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Das entsprechende Urteil wurde an diesem Dienstag vom Obersten Strafgericht in Kairo bestätigt, nachdem es die Zustimmung des Mufti Ali Gomaa eingeholt hatte. Den Verurteilten wird vorgeworfen, den Islam beleidigt und die nationale Einheit bedroht zu haben. Einer der Angeklagten ist Nakoula Basseley, dessen Internet-Film „Innocence of Muslims“ im September vergangenen Jahres zu vielfachen Protesten bei Muslimen geführt hat. Auch die weiteren Verurteilten standen offenbar mit diesem Film in Zusammenhang. (ansa)

Sambia
Die Achtung der Menschenrechte wird „in einem besorgniserregenden Maß vernachlässigt“. Das schreiben die Bischöfe von Sambia in einem gemeinsamen Hirtenbrief. Sie sprechen von „willkürlicher Machtausübung der staatlichen Beamten sowie Ausweisung oder Bedrohung von katholischen Priestern, die als regierungskritisch betrachtet werden“. Dieses Klima der Intoleranz wirke sich auch auf das Vorgehen der Polizei aus. Ihr danken die Bischöfe zwar für die Verbrechensbekämpfung. Sie üben aber auch Kritik daran, dass „im Laufe der Jahre jede Regierungspartei unbegrenzte Freiheiten genießt, während Oppositionsparteien und Bürgervertretungen über jedes Mal diskriminiert werden“. Besonders prekär sei die Situation in Barotseland im Westen des Landes: Es gebe dort Entführungen und willkürliche Verhaftungen, so die Bischöfe. (fides/misna)

Asien

Georgien
Das Oberhaupt der georgisch-orthodoxen Kirche, Katholikos-Patriarch Ilia II., hat die Wiedervereinigung der abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien mit Georgien gefordert. „Die territoriale Integrität Georgiens wird mit Gottes Hilfe wiederhergestellt werden, und mit Unterstützung von klugen und mutigen Menschen, die in Georgien, Russland und natürlich in Abchasien und der Region Südossetien leben“, zitierten russische Medien das Kirchenoberhaupt. „Je früher, desto besser für alle.“ Abchasien und Südossetien gehören völkerrechtlich zu Georgien, stehen seit 1993 aber nicht mehr unter der Kontrolle der Regierung. (kna)

Philippinen
Die Bischöfe fordern ein Ende der Macht politischer Dynastien. Die Monopolisierung von Politik und Wirtschaft durch einzelne Familien sei ein „Nährboden für Unfähigkeit und Korruption“ in der Verwaltung des Landes, kritisierte Bischof Broderick Pabillo am Dienstag zum Abschluss der Vollversammlung der Philippinischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe verurteilten die „andauernde Existenz der Dynastien“ sowie Verzögerungen bei der Verabschiedung eines Gesetzes zu ihrem Verbot. Rund 300 familiäre Netzwerke beherrschen auf den Philippinen Politik, Gesellschaft, Militär und Wirtschaft. Zu den dominierenden Clans gehören auch die Familien von Präsident Benigno Aquino, seiner Vorgängerin Gloria Macapagal-Arroyo und des früheren Diktators Ferdinand Marcos. Die Bischöfe warnten zudem vor einem „Betrug im großen Stil“ bei den Parlamentswahlen im Mai. (asianews/kna)

Amerika

Kolumbien
Die Kirche will im Fall von zwei entführten Soldaten vermitteln. Der Erzbischof von Cali, Dario de Jesus Monsalve, bot über die Tageszeitung „El Pais“ seine Hilfe für eine Freilassung von Cristian Camilo Yate und Victor Gonzalez an. Die beiden sind am Freitag von der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC verschleppt worden. Die kolumbianischen Streitkräfte verstärkten unterdessen ihre Suche. Die Entführung gilt als Belastungsprobe für die derzeit laufenden Friedensgespräche zwischen den Rebellen und der kolumbianischen Regierung. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna fortgesetzt werden. Nach UNO-Angaben will der Verhandlungsführer der Regierung, Humberto De la Calle, diese Woche mit Vertretern der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (CIDH) zusammentreffen, um über den Fortgang zu berichten. Die CIDH verfolgt die Unterredungen als unabhängiger Beobachter. (kna/misna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 29.01.2013: Radioakademie (Teil 4) - Jesus - Wer er war und was er wollte

Mittwoch Abend, 30.01.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Salesianerpater Graulich von der Römischen Rota erklärt das Thema Kindesmissbrauch aus der Sicht eines Kirchenrechtlers / Benedikt XVI. erklärt das kirchliche Eherecht / Bibliotheca Hertziana: ein spektakulärer Neubau in Rom / Generalaudienz: Papst legt das Credo aus

Donnerstag Abend, 31.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Die vergessenen Flüchtlinge im Sinai / Friedensverhandlungen mit FARC-Rebellen gehen weiter – was braucht Kolumbien zum Frieden? Ein Gespräch mit dem Kolumbien-Experten vom Lateinamerikahilfswerk Adveniat

Freitag Abend, 01.02.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Islamwissenschaftler zur Konversion vom Islam zum Christentum in Deutschland: Ein kleiner Fluss, der zunimmt / Italiens Bischöfe über Politik und Mafia

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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