RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 31.1.2013 1

Tagesmeldungen vom 31.1.2013

- D: Kard. Meisner erlaubt Form der „Pille danach“ -
- Kolumbien: „Rolle der Kirche wesentlich“ -
- Ägypten: Einigung auf Gewaltlosigkeit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMA DES TAGES:

Deutschland: Kardinal Meisner erlaubt Form der „Pille danach“
Eine so genannte „Pille danach“, deren „Wirkprinzip die Verhinderung einer Zeugung ist“, sei nach einer Vergewaltigung vertretbar, um „die Befruchtung zu verhindern“, so der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner in einer Erklärung von diesem Donnerstag. Aufgrund der unterschiedlichen Wirkweise der verschiedenen Präparate ergäben sich ebenfalls unterschiedliche ethische Konsequenzen, so Meisner weiter. „Die Ärzte in katholischen Einrichtungen sind aufgefordert, sich rückhaltlos der Not vergewaltigter Frauen anzunehmen“. (rv/erzbistum köln/kkvd)
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Theologe Lütz: Meisners Vorstoß ist „mutig“
Der Psychiater und Theologe Manfred Lütz ist Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben. Im Interview mit dem Domradio bewertet er die differenzierte Entscheidung des Kölner Kardinals Meisner zum Einsatz der „Pille danach“ als „mutig“:

„Ich finde es schon beeindruckend und durchaus nicht untypisch für den Kardinal, dass er, wenn er erkannt hat, dass eine bestimmte Situation das Handeln des Bischofs nötig macht, auch schnell und entschieden handelt. Und ich finde das auch durchaus mutig, denn es ist sicherlich auch eine Änderung der Haltung der Kirche, die er damit artikuliert.“ (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kolumbien: „Rolle der Kirche wesentlich“
Bei den komplexen Friedensverhandlungen zwischen den FARC- Rebellen und der Regierung könnte die Kirche eine wichtige Rolle spielen. Dies sagte der Kolumbien-Referent des Lateinamerikahilfswerkes „Adveniat“, Franz Hellinge, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die kirchliche Nationale Versöhnungskommission ist bislang zwar nicht in die laufenden Friedensverhandlungen einbezogen worden, könnte aber ins Spiel kommen, wenn diese stocken sollten, so der Beobachter. An diesem Donnerstag gehen die Friedensverhandlungen in eine weitere Runde. (rv)
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Hard-Rock-Konzert für den Kardinal
„Aufstrebende Jugendkulturen“: Das ist das Thema der kommenden Sitzung des Päpstlichen Kulturrates vom 6.-9. Februar in Rom. Lebensumstände, digitale Kultur, Glaube und Werte der Jugend stehen im Mittelpunkt der Tagung an der „Freien Universität Mariä Himmelfahrt“ (LUMSA) in Rom, deren Programm an diesem Donnerstag der Presse vorgestellt wurde. Der Präsident des Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, hielt dabei ein Plädoyer für mehr Vertrauen in die Jugend. Die Entfremdung der Generationen habe auch mit dem oft schlechten Vorbild der Erwachsenen zu tun. (rv)
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Heimlich, heimlich: Wenn Muslime Christen werden...
Meist geschieht es heimlich, und Statistiken sind nirgendwo zu bekommen: Doch immer wieder kommt es vor, dass Muslime in Deutschland zum Christentum übertreten. Diese Fälle will der Islamwissenschaftler Jörn Thielmann genauer erforschen. Er gehe davon aus, dass jedes Jahr einige hundert Muslime in der Bundesrepublik den Schritt zum Christentum wagen, so Thielmann im Gespräch mit Radio Vatikan. Über dem Abfall vom Islam liegt ein Tabu, schließlich wird er in vielen Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit schwer bestraft. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

„Es war nie so leicht wie jetzt, aus dem Priesteramt rauszufliegen“
Der Vatikan arbeitet derzeit an der Revision einiger Bestimmungen des Kirchenrechts. Bereits nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils war eine Reform in Angriff genommen worden; sie mündete in der Veröffentlichung des heute gültigen „Codex Iuris Canonici“, der am 25. Januar 1983 von Papst Johannes Paul II. veröffentlicht wurde. Teil der aktuell laufenden Revision ist unter anderem das kirchliche Strafrecht. Der Salesianerpater Markus Graulich vom Kirchengericht „Sacra Rota Romana“ erläutert im Gespräch mit uns einige Details.

„Da läuft jetzt etwa seit zwei Jahren ein Projekt, welches die Konsultationsphase hinter sich hat: Das ist also an alle Bischofskonferenzen verschickt worden. Und jetzt geht es darum, die Reaktionen zu werten und eventuell zu dem Entwurf eines geänderten Gesetzes zu kommen.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein offizielles Treffen zwischen Vertretern des heiligen Stuhls und der Palästinensischen Autonomiebehörde fand am Mittwoch in Ramallah im Westjordanland statt. Thema war die Arbeit an einem „globalen Abkommen“, das nach Angaben der Zeitung „La Stampa“ sehr bald fertig gestellt werden soll. Bereits im Jahr 2000 hatten beide Staaten ein grundlegendes Abkommen unterzeichnet. Die Schaffung einer technischen Gruppe soll die Verhandlungen beschleunigen. Unterdessen will der Vatikan rund 100.000 Euro für die Renovierung der Geburtskirche in Bethlehem zur Verfügung stellen. (ansa)
Papst Benedikt XVI. zeigt sich betroffen über die vielen Todesopfer
, die ein Aufstand in einem Gefängnis in Venezuela gefordert hat. Ende vergangener Woche waren bei einer Meuterei in der Haftanstalt von Uribana, die von Sicherheitskräften beendet wurde, etwa sechzig Gefangene ums Leben gekommen; über hundert Menschen wurden verletzt. Benedikt XVI. ermutigt in einem Telegramm von diesem Donnerstag alle Verantwortlichen, sich gemeinsam und im Geiste des guten Willens dafür einzusetzen, dass solche dramatischen Vorfälle künftig verhindert werden. (rv/afp)
Eine erste Tranche von 256 Dokumenten der Bibliotheca Apostolica Vaticana ist digitalisiert im Internet zugänglich.  Das berichtet die Vatikanseite „RomeReports“. Monsignore Cesare Pasini, Präfekt der Bibliothek, will langfristig alle 80.000 Manuskripte der Bibliothek digitalisieren. Zugang hat nun jeder, der sich über die Homepage der Apostolischen Bibliothek einloggt. (rv/ansa)

Afrika

Ägypten
Regierung und die Opposition haben gemeinsam eine Erklärung verabschiedet, dass sie zukünftig auf Gewalt verzichten wollen. Das Treffen fand am Mittwoch unter Vermittlung der Al-Azhar Universität statt.  Ziel war es, den blutigen, religiös und politisch motivierten Konflikt zu beenden, der Ägypten zu spalten droht. Die Regierung wurde von Saad al-Katani, dem  Vorsitzenden der Muslimbrüderpartei „Freiheit und Gerechtigkeit“, vertreten; Präsident Mursi befand sich in diesem Moment auf Deutschlandreise. (agi/al-arabiya/reuters)

Naher Osten

Libyen
Zwei Ordensgemeinschaften haben ihre Häuser in der Region Kyrenaika wegen des zunehmenden Drucks islamistischer Fundamentalisten verlassen. Das berichtet der apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, dem Fidesdienst. Im Osten des Landes sei die Lage „kritisch“. Für den 20. Februar werden große Demonstrationen erwartet, der apostolische Vikar von Bengasi im Osten des Landes wurde gewarnt, er solle die Kirche ab dem 13. Februar verlassen und sich in Sicherheit bringen. (fides/ansa)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Bischofskonferenz begrüßt den Entwurf zur Reform der Einwanderungsgesetze in den USA: Sie hofft jetzt auf schnelle Verbesserungen für illegal ins Land gelangte Immigranten. Eine überparteiliche Kommission aus vier republikanischen und vier demokratischen Senatoren hatte den Text erarbeitet. Das neue Gesetz soll es illegalen Einwanderern möglich machen, ein Aufenthaltsrecht und schließlich die US-Staatsbürgerschaft zu bekommen. (zengarini/handelsblatt)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 31.01.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Krieg in Mali: Gespräch mit dem Generalsekretär der Bischofskonferenz über das Vordringen der Franzosen / Die vergessenen Flüchtlinge im Sinai / Friedensverhandlungen mit FARC-Rebellen gehen weiter – was braucht Kolumbien zum Frieden? Ein Gespräch mit dem Kolumbien-Experten vom Lateinamerikahilfswerk Adveniat

Freitag Abend, 01.02.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Kardinal Meisner erlaubt Form der „Pille danach“ / Islamwissenschaftler zum Übertritt vom Islam zum Christentum in Deutschland: Ein kleiner Fluss, der zunimmt / Italiens Bischöfe über Politik und Mafia / Welttag der Kranken – eine Konferenz in Eichstätt

Samstag Abend, 02.02.2013: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag

Sonntag Abend, 03.02.2013: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Pater Wolfgang Ockenfels OP
– Brücke zwischen Wirtschaft und Kirche. Ein Porträt

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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