RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.7.2013

Tagesmeldungen vom 11.7.2013

- Reform des vatikanischen Strafgesetzbuches -
- Irland: Diskussion zu Abtreibungsgesetz -
- Offizielles Programm des WJT vorgestellt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuß
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Vatikanisches Strafgesetzbuch reformiert
An diesem Donnerstag wurde im Vatikan eine weitreichende Reform des vatikanischen Strafgesetzbuches vorgestellt. Mit der Reform, so erklärte der Präsident des vatikanischen Gerichtshofes Giuseppe Dalla Torre vor Journalisten, gleiche der Heilige Stuhl seine Gesetzgebung an herrschende internationale Standards und insbesondere an internationale Konventionen an. Diese wurden vom Heiligen Stuhl als Völkerrechtssubjekt unterschrieben und werden mit der aktuellen Reform nun auch normativ in die vatikanische Rechtssprechung eingepflegt. Betroffen sind unter anderem die Konvention zu Kinderrechten von 1989, die vom Vatikan unterzeichnet wurde und nun in strafbare Delikte wie etwa sexuelle Gewalt umgesetzt wurden. Außerdem wurden Empfehlungen des Expertenkomitees Moneyval zur Angleichung an internationale strafgesetzliche Standards bei der Geldwäschebekämpfung eingearbeitet. (rv)
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Kardinal Tauran traf Lukaschenka: Priesterseminar für Weißrussland
Kurienkardinal Jean-Louis Tauran hat bei seinem Besuch in Weißrussland ein besonderes Geschenk vom Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka erhalten: der weißrussische Präsident sicherte Tauran ein Stück Land, auf dem bald das erste römisch-katholische Priesterseminar entstehen soll. Tauran ist Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Er war vergangene Woche im weißrussischen Budslau, wo er mit 40.000 Gläubigen bei der Feier für das 400-jährige Jubiläum einer Marienikone teilnahm. (rv)
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Irland: Diskussion um Abtreibungsgesetz geht weiter
Die Debatte im irischen Parlament um das umstrittene Abtreibungsgesetz soll fortgeführt werden. Das beschloss der irische Premierminister Enda Kenny am Mittwochabend. Die Abstimmung über das Gesetz, das erstmals in Irland Abtreibungen in bestimmten Fällen erlauben könnte, war ursprünglich für Mittwochabend geplant, doch die Diskussionen hatten sich bis in die Morgenstunden des Donnerstags hingezogen. Eine Abstimmung wird nun frühestens für Donnerstagabend erwartet. Eine der umstrittensten Passagen des Gesetzes besagt, dass Frauen auch abtreiben können, sollten sie von der Schwangerschaft hervorgerufene Selbstmordtendenzen zeigen. (rv)
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DER WELTJUGENDTAG:

Offizielles Programm der ersten Auslandsreise des Papstes
Der Papst unternimmt seine erste Auslandsreise vom 22. bis 29. Juli 2013 nach Rio de Janeiro in Brasilien zum Weltjugendtag. Wir dokumentieren hier das Programm, in redaktioneller Bearbeitung und jeweils in Ortszeit, auf Basis der Vatikan-Website vatican.va. (rv)
Hier das ganze Programm

Das Internetportal „Pope2you“ wird während des bevorstehenden Weltjugendtages (WJT) Videos und Bilder zum Geschehen vor Ort veröffentlichen. Wie der Päpstliche Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel mitteilte, werde in dem Portal ein Online-Tagebuch entstehen, das Kommentare, Videos und Fotos vom WJT enthalte. Papst Franziskus zeigte sich begeistert von dem Projekt. Damit werde es allen Jugendlichen auf der ganzen Welt ermöglicht, dieses besondere Ereignis zu verfolgen, auch wenn sie nicht vor Ort teilnehmen könnten, betonte Franziskus. Gemäß einer Pressemitteilung können schon jetzt junge Menschen, die nicht nach Rio de Janeiro fahren, auf der Homepage pope2you.net Fotos an den Papst verschicken, mit denen sie zum Ausdruck bringen, dass auch sie dabei sein möchten und dem Papst im Gebet nahe sind. (rv)

Teilnehmer des Weltjugendtags in Rio de Janeiro können einen vollkommenen Ablass erhalten. Voraussetzung ist nach einem am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Erlass der Empfang des Bußsakraments und der Kommunion sowie ein Gebet in der Intention des Papstes. Einen teilweisen Ablass können Personen erhalten, die während des Weltjugendtags vom 23. bis zum 28. Juli für die versammelten Jugendlichen beten, hieß es im Dekret der Apostolischen Pönitentiarie. Ablässe wurden auch zu früheren Weltjugendtagen gewährt. Ablässe tilgen nicht die Schuld des Betreffenden, sondern beziehen sich auf die zeitlichen Strafen im Jenseits, die nach katholischer Lehre für Sünden abzubüßen sind. (kna)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus macht mit dem Prozess einer geplanten Reform des vatikanischen Geldinstituts IOR weiter: Am Mittwoch fand ein Treffen des Papstes mit Mitgliedern der Untersuchungskommission der Vatikanbank IOR statt, an dem auch der Präsident und Interims-Generaldirektor der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, teilnahm. (ansa)
Kurze Auszeit für Papst Franziskus: Am kommenden Sonntag wird er einen Teil des Tages in der päpstlichen Sommerresidenz von Castel Gandolfo verbringen. Wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde, wird der Papst gegen 9.30 Uhr den Vatikan verlassen und mit dem Auto ins nahe gelegene Castel Gandolfo fahren. Dort wird er durch die Angestellten der Residenz, aber auch durch dir kirchlichen und zivilen Autoritäten vor Ort empfangen werden. Um 12 Uhr mittags wird er – wie bereits angekündigt – das Mittagsgebet vom Hauptportal des Apostolischen Palastes aus sprechen. (rv/agi)
Papst Franziskus wurde von der Boulevardzeitschrift „Vanity Fair“ zum Mann des Jahres gekürt. Er ziert damit das Juli-Titelblatt der italienischen Ausgabe der Zeitschrift, die für gewöhnlich Modellen in mehr oder weniger gewagter modischer Kleidung vorbehalten ist. „Seine ersten 100 Tage im Amt heben ihn bereits jetzt unter die Führungspersönlichkeiten weltweit, die Geschichte machen“, zeigt sich das Magazin in seiner Begründung für die Auswahl überzeugt. Fünf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, unter ihnen der britische Sänger Elton John und der italienische Sänger Andrea Boccelli, haben sich an der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift beteiligt, um den neuen Papst zu würdigen. (pm/apic) 

Europa

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx hat den Besuch von Papst Franziskus auf der italienischen Insel Lampedusa als wichtiges Signal an die politisch Verantwortlichen und an alle Bürger Europas gewürdigt. Das erklärte der Erzbischof von München und Freising beim Jahresempfang des Erzbistums am Mittwoch vor rund 600 Vertretern aus Kirche, Gesellschaft und Politik. Wichtig sei, zunächst die Fürsorge für Flüchtlinge in den Mittelpunkt zu stellen. Jeder müsse menschenwürdig aufgenommen werden. Erst an zweiter Stelle stünden dann die rechtliche Prüfung und Fragen des Asylverfahrens, betonte der Erzbischof. Kardinal Marx wies darauf hin, dass die Flüchtlingsproblematik von Lampedusa auch über die italienischen Grenzen hinaus thematisiert werden müsse. Der Einsatz für Menschenwürde und Gerechtigkeit sei eine gesamteuropäische Frage, die die einzelnen Länder nicht aufeinander abschieben dürfen, so Marx. (pm)

Schweiz
Zwei 17-jährige muslimische Mädchen aus dem Ostschweizer Kanton Thurgau dürfen weiterhin mit dem Kopftuch zur Schule. Das Oberste Gericht in der Schweiz – das Bundesgericht – hat die Beschwerde der Wohngemeinde der beiden Mädchen einstimmig abgewiesen. Die Schule habe kein Recht zum Verbot von religiösen Symbolen wie dem Kopftuch, so die Richter. Die Schule hatte im Frühling 2011 den beiden mazedonischen Mädchen verboten, mit Kopftüchern zum Unterricht zu erscheinen. Gemäß Schulordnung sei das Tragen von Hüten, Kopftüchern oder Sonnenbrillen während der Schulzeit verboten. (diverse)

Amerika

Argentinien
Papst Franziskus hat eine lebensgroße Statue seiner Person in der Kathedrale in Buenos Aires entfernen lassen. Laut dem Catholic News Service habe Franziskus die Entfernung sofort angeordnet, nachdem er davon erfahren habe. Die Statue des Papstes wurde schon vor zwei Wochen im Garten der Kathedrale aufgestellt und wird seitdem  von zahlreichen Touristen besucht. (cns)

Vereinte Nationen

UNO
Der Vatikan hat auf die Anfrage der Vereinten Nationen reagiert, die vom Heiligen Stuhl Auskunft über dessen Maßnahmen zum Schutz von Kindern verlangt. Das berichtet am Donnerstag die Katholische Nachrichten-Agentur. Ein Sprecher der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Massimo De Gregori, sagte gegenüber dem Portal „Vatican Insider“, dass eine Antwort auf jeden Fall gegeben werde. Das Kinderrechtskomitee der Vereinten Nationen (UNCRC) hatte am Montag einen Fragekatalog auf seiner Homepage veröffentlicht und erwartet eine Antwort des Vatikan bis zum 1. November 2013. (kap)
Die Welternährungsorganisation FAO warnt vor einer Nahrungsmittelkrise in Syrien. Der dortige Konflikt habe zu einem Einbruch der Weizenproduktion geführt. Auch die Viehwirtschaft sei stark betroffen, teilte die Organisation am Donnerstag in Rom mit. Schätzungsweise vier Millionen Menschen in Syrien stünden vor ernsten Versorgungsengpässen. In Zentralafrika bestehe ebenfalls konfliktbedingt eine ernste Nahrungsmittelknappheit fort. Von den Folgen der Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik und dem Kongo seien rund 8,4 Millionen Menschen betroffen, so die UNO-Organisation. Weltweit verzeichnete die FAO hingegen einen positiven Trend in der Getreideproduktion. Die Ernteaussichten für das laufende Jahr lägen 7 Prozent höher als im Vorjahr. Man rechne mit einem neuen Rekordergebnis von 2,497 Milliarden Tonnen. (kna) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 11.07.2013: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Südsudan: Zwei Jahre Unabhängigkeit / Notlage in Zentralafrika / Haiti: Drei Jahre nach dem Erdbeben – Hilfe aus Brasilien

Freitag Abend, 12.07.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Abt Martin Werlen: Was Papst Franziskus den Schweizer Katholiken weiter geben kann / Caritas Bayern wählt Klartext: Eine Aktion zur Landtags- und Bundestagswahl

Samstag Abend, 13.07.2013: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag 

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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